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Und mögen die Sri Lanker stets ihr Lächeln bewahren! Ihr Lächeln, das sie sich selbst in schwierigen Situationen nicht nehmen lassen. Ihr Lächeln, mit dem sie Fremde stets willkommen heißen! Ayubowan und Vanakkam!
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I hope that the Lankans will always keep their charming smile, even in difficult circumstances. Their smile which is so inviting and welcoming! Ayubowan and Vanakkam!
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Meine Reise fing gleich mit einem Knaller an: ohne einen Cent Zuzahlung bekam ich von der Airline ein Upgrade in die Business-Class.
Monate vorher hatte ich schon meine Flüge bei Emirates gebucht. Eine Woche vorher wurde mir dann mitgeteilt, dass ich für ein Upgrade ausgewählt worden wäre, ich müsste aber € 511 dazu zahlen. Das war mir zu viel. Ein paar Tage später kam eine weitere Nachricht: für ein Upgrade müsste ich jetzt nur noch € 171 dazu zahlen. Na ja, dachte ich, wenn Emirates jetzt auf 100 oder sogar 50 runtergeht, nehme ich das Angebot an. Leider kam keine weitere e-mail.
In einen Airbus A 380, der für den Flug Düsseldorf-Colombo eingesetzt worden war, passen locker 500 Passagiere. Entsprechend lang war am Samstagabend, den 14. Juli, die Warteschlange, die am Düsseldorf Airport in den gleichen Flieger wie ich einchecken wollte. Als es dann endlich ans Boarding ging, wurden alle Passagiere schnell durchgewunken. Nur ich wurde nach meinem Reisepass gefragt. Verwundert händigte ich ihn der Stewardess aus.
„Congratulations, Mrs. Weber! You got an upgrade!” Wie denn jetzt? Doch noch ein Upgrade? Und das ganz ohne Zuzahlung? Yes! Die Dame händigte mir einen neuen Boarding-Pass aus.
Normalerweise befindet sich die Business-Klasse ja vor der Economy. Und mein neuer Sitzplatz lautete 23G. Aber nach Reihe 22 kam keine Reihe 23. Verzweifelt wandte ich mich an einen Steward. „Please could you help me? Können Sie mir bitte helfen?“ „You have to climb up the stairs. Sie müssen die Treppe hochgehen!” Welche Treppe denn? Als der Steward meinen ratlosen Blick sah, sagte er: “I’ll accompany you. Ich führe Sie hin!“
Die Biz-Class und die First-Class waren also auf dem Oberdeck des A 380 zu finden. In ersterer gab es nur vier Sitzreihen, jeweils eine an der rechten und eine an der linken Fensterseite und zwei in der Mitte. Und mein Sitz war rechts am Fenster, mit enorm viel Beinfreiheit, bequemer Polsterung und einer Mini-Bar mit alkoholfreien Getränken. Gleich zur Begrüßung bekam ich jedoch ein Glas Champagner. Warmes Tüchlein zum Säubern, das Abendessen auf einem Einzeltablett (statt auf einem Tablett aus dem Rollwägelchen), eine Matratzenauflage, Kuschelkissen und Decke gehörten ebenfalls zum Service. Und zum ersten Mal habe ich im Flieger zwei Stunden richtig durchgeschlafen. Kein Wunder, konnte ich mich doch auf dem langen Sitz bequem ausstrecken. Kurz vor der Landung bekam ich noch eine wunderschöne Tasche aus Velourssamt mit Kosmetika von Bulgari geschenkt, die ich glatt als Clutch für den Abend mitnehmen kann.
Nach dem sechsstündigen Nachtflug kamen wir morgens um sechs in Dubai an. Dort hatte ich drei Stunden Aufenthalt. Beim Boarding für Colombo wiederholte sich das gleiche Spielchen wie am Vorabend. „Your passport, please!“ Und tatsächlich bekam ich auch ein Upgrade für den Weiterflug! Hier war die Biz-Class aber direkt vor der Economy, denn die Maschine, eine Boeing 777, ist etwas kleiner („nur“ 300 Passagiere) als der Großraumflieger vom Vorabend. Ich hatte in einer Dreier-Reihe einen Sitz am Gang. Diesmal keine Minibar, aber wieder viel Beinfreiheit. Himmlisch! Rechts von mir saßen eine Studentin aus der Schweiz, die ein Volontariat in einem Krankenhaus absolvieren wollte und ein Geschäftsmann aus Colombo. Durch unsere angeregte Unterhaltung vergingen die vier Stunden Flugzeit sprichwörtlich wie im Flug.
Am Sonntag, um 16:00 Ortszeit, sind wir in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, gelandet. Die Insel ist im Sommer unserer Zeit 3,5 Std. voraus. Am Einreiseschalter musste ich mir noch ein Visum besorgen (USD 40), das ging aber zügig. Man kann das aber auch online beantragen. Das Gepäck vom Band geschnappt, schnell noch Geld umgetauscht (für € 100 bekommt man ca. SLRupies 18.000) und dann ab in die Ankunftshalle. Dort warteten schon ein Bruder meines Ex-Mannes und der Ehemann der Schwester. Obwohl wir uns das letzte Mal 2001 gesehen hatten, haben wir uns gleich wieder erkannt und herzlich umarmt. Die Haare der beiden Männer waren mittlerweile weniger geworden, dafür sind meine jetzt länger. Als wir ins Freie traten, schlug mir warme, feuchtheiße Luft entgegen, die ich jedoch gleich wieder als vertraut empfand.
Meine beiden Verwandten – die Schwägerschaft bleibt ja auch nach einer Scheidung bestehen – fuhren mich mit dem Auto zu meinem ersten Hotel in Negombo (ca. 12 km vom Flughafen entfernt) und verabschiedeten sich dann. Vorher verabredeten wir uns aber noch zu einem Familientreffen am kommenden Sonntag. Beim Einchecken kam ich an einer großen Leinwand im Vorgarten des Hotels vorbei. Dort wurde gerade ein Fußballspiel übertragen und viele Gäste sahen zu. Irgendwie habe ich aber nicht gemerkt, dass dies das Finale der Weltmeisterschaft
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Rebekka Weber
Bildmaterialien: Rebekka Weber, außer Trincomalee, Koneswaram Temple, FG Alexey Komarov (wikipedia, gemeinnützig)
Cover: Abendstimmung am Strand von Hikkaduwa
Lektorat: Rebekka Weber
Tag der Veröffentlichung: 17.08.2018
ISBN: 978-3-7438-7895-2
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
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Die Einwilligungen von folgenden Personen/ Institutionen, sie namentlich zu nennen und Fotos von ihnen zu veröffentlichen, liegen vor/
I have permission to post photos of and name the following persons/institutions:
Angels Home for Children/Marawila, Refresh Hotel/Hikkaduwa, Paradise Tours/Dasun Pathmakumara, Managing Director of P.T.
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