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What a man!

Ein paar Sonnenstrahlen lugten durch die Lamellen der Jalousie und kitzelten die Nase der Schläferin. Als Anni nach ein paar Minuten die Augen aufschlug, musste sie zunächst überlegen, ob sie noch liegenbleiben konnte oder besser sofort aufstehen sollte. Mit einem wohligen Seufzer fiel ihr ein, dass es Samstag war und ein langes freies Wochenende vor ihr lag, an dem sie so richtig ausspannen wollte.

 

Ihre zehnjährige Tochter weilte seit Freitagabend bei ihrem Vater und würde erst am Sonntagabend wieder zu ihr zurückkehren. Anni freute sich, dass sie selbst keine Verabredungen getroffen hatte und nach einem ausgiebigen Frühstück beschloss sie, zunächst ihr Fahrrad aus dem Keller zu holen. Der Winter war lang und schneereich gewesen, aber gemäß den Wetterprognosen sollte der Frühling nun mit aller Kraft eintreffen. Was lag da näher, als ihren Drahtesel wieder in Schuss zu bringen?

 

Nach einer intensiven Arbeitsstunde, in der sie mit Seifenlauge und Politur ihrem Rad wieder zu Ansehen verholfen hatte, schwang sie sich in den Sattel und strampelte los. Die Fahrt in den Frühlingsmorgen hinein erschien ihr herrlich! Der Wind strich der jungen Frau zwar noch ein wenig frisch um die Wangen, aber es lag ein unvergleichlicher Geruch nach Frühling in der Luft. Auf den Zweigen der Bäume, die ihre Fahrstrecke säumten, zeigten sich die ersten Knospen und Frühlingsblumen streckten ihre Köpfchen aus dem noch spärlichen Grün der Wiesen.

 

Nach einer viertelstündigen Fahrt war Anni am See angelangt, der zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel bot. Außer ihr hatten sich noch weitere Spaziergänger und Radfahrer eingefunden, die munter ihre Runden zogen. Plötzlich dachte sie daran, dass sie mit Jeff, ihrem Exmann, hier oft spazieren gegangen war und sie gemeinsam die damals noch kleine Patricia, genannt Patti, im Kinderwagen geschoben hatten. Ein wenig wehmütig zog sich ihre Brust zusammen. Ach, das war doch Schnee von gestern! Schnell wischte sie die Erinnerung daran beiseite und blickte auf die Wasserfläche, die im Sonnenlicht glitzerte. Munter trat sie in die Pedale, aber die schwermütigen Gedanken wollten nicht weichen. Wieder dachte sie an ihre vergangene Ehe und an ihre damit verknüpften großen Erwartungen, die sich leider nicht erfüllt hatten. Und nach Jahren des Streits und der Missverständnisse hatte sie die Konsequenzen gezogen und Jeff verlassen.

 

Seit zwei Jahren wohnte sie nun mit Patti in einer hübschen, kleinen Dreizimmerwohnung. Anfangs hatte sie die Ruhe und Gemütlichkeit in ihrem neuen Heim genossen, das ihr als eine Oase der Ruhe nach den turbulenten Jahren mit Jeff erschien. Aber seit diesem Frühjahr – es war wie verhext – fühlte sie sich trotz Tochter und Berufstätigkeit auf einmal einsam. Vielleicht fehlte ihr doch ein neuer Partner? Aber musste frau eigentlich unbedingt jemanden an der Seite haben, um „komplett“ zu sein?

 

Während sie weiter darüber sinnierte, kam ihr plötzlich in einer Kurve ein Jogger entgegen. Es war zu spät, um in die Bremse zu treten und so riss die junge Frau den Lenker herum. Das Rad machte diese plötzliche Kursänderung nicht mit, hüpfte über eine Baumwurzel und seine Fahrerin fand sich auf dem Boden wieder.

„Oh, haben Sie sich weh getan?“, fragte der Jogger besorgt und blieb stehen. Er reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen.

„Nein, nein!“, antwortete Anni ein wenig benommen und schüttelte Arme und Beine, um zu prüfen, ob noch alle Gliedmaßen in Ordnung waren.

„Es war meine eigene Schuld!“, meinte sie. “Ich bin zu schnell gefahren!“

„Egal, Hauptsache, Sie sind nicht verletzt!“, erwiderte ihr Helfer, der sich beim näheren Hinschauen als sehr gutaussehend und im besten Alter entpuppte.

Der könnte mir gefallen, dachte Anni, aber im gleichen Moment wurde dieser Gedanken durch eine laute Frauenstimme unterbrochen.

„Was ist denn hier los?“ Ein weibliches Wesen, ebenfalls im Sportdress und in Laufschuhen, näherte sich.

Der Jogger, der wohl ihr Begleiter war, erklärte die Situation und nach einem kurzen Gruß trabte das Jogger-Pärchen locker von dannen.

 

 Anni schob ihr Rad ein paar Meter weiter, setzte sich auf eine Bank und sah einer Entenfamilie zu, die munter im Wasser paddelte. Ach, es war doch immer das Gleiche, dachte sie. Wenn ihr einmal ein Mann gefiel, so wie dieser Jogger, dann war er bereits vergeben. Ein Pärchen, das sich eng untergehakt hatte, näherte sich der Bank und fragte, ob noch ein Plätzchen frei wäre. Der Anblick dieses weiteren Liebesglücks war zu viel für Anni. Sie nickte jedoch höflich, stand auf und radelte, verständlicherweise ein wenig langsamer als auf der Hinfahrt, nach Hause. Dort ließ sie sich ein Wellnessbad einlaufen, aß nachmittags nur leichte Kost und schaute sich am Abend einen seichten Liebesfilm im Fernsehen an.

 

* * *

 

 In dieser Nacht träumte sie von Thomas. Sie träumte, dass sie zusammen schliefen und dass der Sex mit ihm schön war. Und dass sie sich glücklich und geborgen dabei fühlte. Als sie am Sonntagmorgen aufwachte und über diesen Traum nachdachte, war sie jedoch mehr als erstaunt, dass sie ausgerechnet mit ihrem langjährigen Freund, mit dem sie rein platonisch verbunden war, im Traum Sex gehabt hatte. Ihr „Traummann“  gehörte seit ca. 15 Jahren zu ihrem festen Freundeskreis. Sie hatte ihn und noch ein paar Leute auf einer Silvesterparty kennengelernt. Im neuen Jahr hatte sich dann eine nette Clique gebildet und man traf sich in unregelmäßigen Abständen zum Kartenspielen, um ins Kino zu gehen und für weitere Aktivitäten.

 

 Thomas kannte Jeff, ihren Exmann, und ihre Tochter sehr gut, er war „der gute Freund“ der kleinen Familie. Nachdem sich Anni von Jeff getrennt hatte, sprang er ab und zu als Babysitter ein, wenn die junge Mutter abends einen Termin hatte und Patti nicht lange allein lassen wollte. Thomas war eingefleischter Junggeselle, wohnte seit eh und je in seiner Single-Wohnung und war an engen Bindungen mit dem weiblichen Geschlecht überhaupt nicht interessiert. Das ließ er bei jeder Gelegenheit durchblicken. Wieso hatte Anni nun geträumt, dass sie mit ihm im Bett war? Eigentlich war diese Vorstellung doch absurd! Trotzdem maß sie ihrem Traum eine gewisse Bedeutung bei.

 

 Für Anni waren „Träume nämlich nicht gleich Schäume“. Genau wie ihre Mutter hatte sie die Gabe geerbt, manchmal etwas zu träumen, was dann auch tatsächlich eintraf: Wie z.B. die Sache mit ihrem Klassenkameraden, der für einige Jahre verschollen war. Eines Tages hatte sie geträumt, dass er bei ihr anrief, ihr freudig mitteilte, dass er wieder da wäre und sie zu einer Autofahrt einlud. Als sie drei Wochen nach diesem Traum einmal von der Arbeit nach Hause kam, fragte sie Jeff – damals war sie noch mit ihm zusammen – ob sie einen gewissen Timo T. kennen würde. Dieser hätte angerufen und nach ihr gefragt. Sie rief sofort zurück, erkannte ihren ehemaligen Mitschüler am anderen Ende der Leitung und ein baldiges Wiedersehen wurde organisiert. Deshalb wunderte Anni sich nicht, dass sie nun von Thomas als potentiellem Liebhaber geträumt hatte. Vielleicht war dieser Traum ja ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen? Auf jeden Fall beschloss sie, der Sache nachzugehen und eine Gelegenheit sollte sich schon bald bieten. Sie hatte ja einen „Termin“ mit Thomas.

 

 * * *

 

 Am Sonntagabend kam ihre Tochter zurück, die ihr strahlend berichtete, was sie alles mit ihrem Vater unternommen hatte. Patti hatte die Trennung der Eltern erstaunlich gut verkraftet, da Anni nie über Jeff schimpfte und dafür sorgte, dass Patti ihren Vater regelmäßig besuchte. Am Dienstagabend traf dann, wie verabredet, um halb acht Thomas ein, um wieder einmal den Babysitter zu spielen. Er würde das Kind ins Bett bringen und bei ihm bleiben, bis Anni vom Elternabend aus der Schule zurückkam.

 

 Es war halb elf, als Anni die Wohnungstür aufschloss. Leise schlich sie durch die Diele, lugte kurz ins Kinderzimmer, aus dem sie das leise Atmen ihrer Tochter vernahm, öffnete die Tür zum Wohnzimmer und blieb amüsiert für ein paar Sekunden stehen. Ihr Babysitter hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht und schaute sich eine Fußball-Übertragung im TV an.

„Juhu, Deutschland führt 3:1. Wir gewinnen das Spiel noch!“, Thomas riss die Arme hoch und strahlte übers ganze Gesicht.

Wie ein großer Junge! dachte Anni und fand ihn auf einmal unglaublich attraktiv. Er war genauso alt wie sie, ein paar Zentimeter kleiner, aber kräftig und muskulös gebaut. Mit Sicherheit war ihr Traum daran schuld, dass sie ihn jetzt mit anderen Augen als noch vor kurzem ansah. Sie setzte sich neben ihn und gemeinsam schauten sie sich das Spiel zu Ende an.

„Gehst du eigentlich am Samstag mit wandern?“, fragte Anni, als sie den Fernseher ausschaltete.

„Klar! Du auch?“

„Ja, ich wollte auch mit. Hast du mit den anderen schon einen Treffpunkt ausgemacht?“

Thomas nickte: „Um zehn an der Johannes-Kirche. Dort wollen wir uns auf zwei Autos aufteilen.“

 Er stand auf und ging in die Diele, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen.

 

Plötzlich hatte Anni eine Idee, wie sie ihrem langjährigen Freund vielleicht näher kommen konnte.

„Hm, bis zehn Uhr schaffe ich es nicht. Ich muss Patti noch zu Jeff bringen. Der kommt am Samstagmorgen von einer Geschäftsreise zurück. Könnten wir beide nicht zusammen ein wenig später losfahren? So wie ich das mitbekommen habe, wollten wir uns doch vor der Wanderung zunächst zum Bergisch Kaffeetrinken treffen, oder nicht?“

„Ja, das stimmt. Es ist kein Problem, ein wenig später zu fahren. Ich kann dich auch gerne abholen. Wann wäre es dir denn recht?“

Sie einigten sich auf elf Uhr, bis dahin würde sie von Jeff zurück sein.

 

 Der Samstagmorgen kam und bei Anni schlich sich ein leises Gefühl der Vorfreude ein. Sie hatte fest vor, ihrem platonischen Freund auf den Zahn zu fühlen und herauszufinden, ob er sie nicht nur als Freund, sondern auch als Frau mochte. Thomas holte sie pünktlich mit seinem Wagen ab und gut gelaunt fuhren sie los. Bald schon klommen sie die kurvenreiche Straße nach Schloss Burg hinauf. Im Café „Zum Rittersturz“ gab es ein fröhliches Hallo mit der Clique und bis zwei Uhr wurde munter und mit gutem Appetit geschmaust.

 

Die Frühlingssonne hatte sich jedoch wieder rar gemacht und als die kleine, aus sechs Leuten bestehende Wandergruppe auf den Weg zur Talsperre aufbrach, rieselten sogar ein paar Schneeflocken vom Himmel. Das war halt typisches Aprilwetter, so wurde geflachst. Anni fror jedoch entsetzlich in ihrer dünnen Jacke und sie ärgerte sich, dass sie keine Handschuhe mitgenommen hatte. Thomas, ganz Kavalier, gab ihr einen von seinen Handschuhen und nahm ihre andere freie Hand für ein paar Minuten in seine. Die Wärme, die von dieser Berührung ausging, gefiel Anni sehr gut und sie verspürte ein sanftes Kribbeln im Bauch. Gerne wäre sie noch länger Hand in Hand mit ihm gewandert! Der Wetterumschwung hielt jedoch an und es wurde richtig ungemütlich im Freien. So brach man die Wanderung frühzeitig ab.

 

 Als Thomas vor Annis Wohnung hielt, bedankte sie sich mit einem Kuss auf seine Wange und meinte: „Nochmals vielen Dank fürs heutige Mitnehmen!“

„Gern geschehen!“

Anni wollte nun den zweiten Teil ihres Plans in Angriff nehmen und blieb noch sitzen.

„Ich möchte dich etwas fragen.“

„Ja, gerne. Um was geht es denn?“ Endlich stellte Thomas den Motor ab.

„Es war wirklich ein schöner Tag, auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Was meinst, wenn wir heute Abend so zum Ausklang noch eine Flasche Wein zusammen trinken?“

„Bei dir oder bei mir?“, Thomas sah sie überrascht, aber doch erfreut an.

„Ich schlage vor bei mir, denn ich hab‘ ja sturmfreie Bude. Du weißt ja, wo meine Tochter ist.“

„Prima, dann bringe ich eben das Auto nach Hause und komme mit dem Rad zu dir. Ist es dir in einer Stunde recht?“

„Klar doch!“

„Also bis dann!“

 

 Anni stieg aus dem Auto, ging zum Haus und schloss die Tür auf. Ihr Herz machte vor Freude einen kleinen Luftsprung, weil ihr der erste Schritt so gut gelungen war. Rasch ging sie unter die Dusche, zog sich nette Wäsche und einen Hausanzug an und stellte alles bereit, was einen gemütlichen Abend versprach. Da klingelte es auch schon und Thomas kam die Treppe hinauf. Sie entkorkten die Flasche Wein und prosteten sich zu. Ihr Gast war ja schon oft bei ihr gewesen – zuletzt noch am vergangenen Dienstag – aber irgendwie schien ihr die heutige Atmosphäre anders. Nur Thomas war wie immer ganz unbefangen und schien nicht die geringsten Absichten zu haben, an ihrem freundschaftlichen und ganz lockerem Verhältnis etwas zu ändern.

 

 Sie machten es sich auf dem Sofa bequem und schauten sich im Fernsehen eine Musiksendung an. Anni hätte jetzt ganz einfach zu dem Mann neben ihr heranrobben und sich an ihn schmiegen können, aber das erschien ihr dann doch zu plump. Irgendetwas musste ihr einfallen! Gegen 23 Uhr war der Wein ausgetrunken, Thomas reckte sich und meinte, dass es Zeit wäre, wieder nach Hause zu fahren.

 „Ach, ich wollte dich um etwas bitten“, meinte seine Gastgeberin. „Ich habe wieder einen total verspannten Nacken von dieser anstrengenden Büroarbeit und du kannst doch so gut massieren. Könntest du mal?“

„Gerne! Am besten setzt du dich vor mich auf den Boden, dann haben wir beide es bequem.“

Thomas legte seine Hand auf ihren Nacken und fing vorsichtig und gekonnt an, sie zu massieren.

„Ah, das tut gut!“

„Es ginge noch besser, wenn du dein Oberteil ausziehen würdest!“

„Mach ich doch gerne.“

„So jetzt ist genug!“, meinte Thomas nach zehn Minuten intensiver Behandlung, „ich sollte jetzt wirklich gehen.“

„Ach bleib noch!“ Sie drehte sich um, schlang einen Arm um ihn und schmiegte sich an seine Brust. „Weißt du eigentlich, dass ich dich sehr gerne habe?“

„Ja, klar, ich dich auch!“

„Danke. Aber meinst du nicht auch, dass wir zusammen etwas anfangen könnten?“

„Wie meinst du das?“

Oh Gott, dachte sie, warum sind Männer manchmal so schwer von Begriff?

„Na ja, ich bin jetzt seit zwei Jahren wieder solo und vermisse doch oft einen Mann.“

„Du meinst, wir sollten mal zusammen ins Bett gehen? Aber gerne doch!“

Schwupp, umfasste seine Hand ihre rechte Brust.

„Nein, so meinte ich das nicht!“

„Wie denn?“

„Ich wollte dich fragen, ob wir beide etwas Richtiges anfangen könnten.“

Thomas zog seine Hand wieder weg.

„Nee, das ist nichts für mich. Ich glaube nicht an die Liebe und ein Romantiker bin ich erst recht nicht.“

„Ich will dich ja nicht gleich heiraten, ich bin ja auch gerade erst von Jeff geschieden. Aber ich dachte, weil wir uns doch schon seit Jahren so gut platonisch verstehen, könnten wir doch versuchen, ob es auch mit uns im Bett klappt. Und wir brauchen uns ja auch nicht täglich zu sehen. Ich bin ja eh kaputt, wenn ich aus dem Büro komme und Patti braucht auch noch viel Zuwendung. Aber so am Wochenende könnten wir uns doch sehen und was zusammen machen.“

 „Hm“, Thomas überlegte, „klingt gut.“

Anni meinte ein leichtes Zögern zu bemerken und hakte nach: „Oder  magst du mich etwa nicht als Frau?“

„Doch, doch auf jeden Fall!“ er zog sie in seine Arme und drückte ihr einen leichten Kuss aufs Haar.

„Warum hast du mich eigentlich nie angemacht?“

„Ach, du warst für mich immer so unerreichbar und nachdem du Jeff geheiratet hattest, erst recht.“

„Aber jetzt bin ich dir doch ganz nah…“

„Ja, und das ist auch sehr schön…“

 

 Ihre Lippen trafen sich und dieser erste richtige Kuss weckte Gefühle in Anni auf, die ihren ganzen Körper elektrisierten. Vielleicht erlebe ich ja jetzt meinen zweiten Frühling, dachte sie entzückt.

„Was hältst du davon, wenn du bei mir übernachtest? Dann können wir gleich mal testen ob, na, du weißt schon, was ich meine.“

„Sehr gerne. Ich hab‘ meine Zahnbürste vorsorglich eingesteckt.“   

„Boah, du bist ja ein ganz Schlimmer! Also hattest du doch etwas vor.“

„Nein!“, wehrte er entrüstet ab. „Das mache ich immer, wenn mich eine Frau einlädt. Man weiß ja im Voraus nie, was sich so entwickeln kann.“

„Soso, ich denke, dass du es faustdick hinter den Ohren hast.“

„Ja, das kann schon sein. Was trägst du eigentlich unter diesem Hosenanzug? Lass doch mal sehen.“

 

 Nach einigen Minuten verlagerten sie ihre Aktivitäten auf das große Bett in Annis Schlafzimmer, wo sie Stunden später Arm in Arm einschliefen. Und als Anni am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich glücklich und geborgen, ganz so wie es ihr Traum vorhergesagt hatte. Während sie das erste gemeinsame Frühstück genossen, kam auch wieder die Frühlingssonne hervor und sie beschlossen beide, hinunter zum See zu radeln. Zu zweit ist es einfach schöner, seufzte Anni glücklich, während sie munter in die Pedale trat und hinter Thomas herfuhr. Und er hat wirklich einen knackigen Hintern! Vielleicht könnten wir heute Nachmittag ja noch mal…

 “What a man, what a man, what a mighty good man!”, summte sie und freute sich auf einmal ganz dolle auf den Frühling und die kommende Zeit.

 

Ob sich Thomas allerdings tatsächlich als ihr richtiger "Traummann" entpuppen würde, blieb abzuwarten.

 

 * * *

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Rebekka Weber
Bildmaterialien: pixelio, FG Martina Friedl
Tag der Veröffentlichung: 12.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

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