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„Haben Sie auch Osterhäschen-Bunnys in Ihrem Angebot?“

„Aber selbstverständlich. Wir erfüllen jeden Kundenwunsch.“

Das Geschäft lief gut. Schon wieder ein neuer Kunde! Sie notierte Adresse und Uhrzeit, legte den Telefonhörer auf und ging die Mädchen in ihrer Kartei durch.

‚Hm … dieser Mann scheint anspruchsvoll zu sein‘, überlegte sie. ‚Ob ich mich vielleicht selbst um diesen neuen Kunden kümmern soll?‘

Warum eigentlich nicht? Schließlich verfügte sie über die entsprechenden Erfahrungen.

 

Bis zum gewünschten Termin, Ende der Woche, hatte sie das Kostüm und die Accessoires beisammen und probierte sie vor dem großen Spiegel an: Eine pinkfarbene Satin-Korsage, dazu French-Knickers in der gleichen Farbe, darunter einen schwarzen String, lange halterlose, schwarze Netzstrümpfe, ein kurzes weißes Stummelschwänzchen, das sie auf ihrem Po befestigte, ein weißes Krägelchen mit einer schwarzen Fliege und der Hit waren natürlich die langen pinkfarbenen Hasenohren zum Aufstecken. Die Verwandlung in ein Osterhäschen-Bunny war perfekt geglückt! Jetzt noch den Mantel drübergezogen, in die Pumps geschlüpft, ein Griff zur Handtasche und ein letzter prüfender Blick in den Spiegel. Nein, den Haarreif mit den Ohren musste sie doch abnehmen, das hätte auf der Straße sicherlich für Aufsehen gesorgt.

 

Die Adresse hatte sie schnell gefunden: Ein Mehrfamilienhaus in einer gutbürgerlichen Wohngegend. Auf ihr Klingeln öffnete sich prompt die Tür, man(n) schien sie erwartet zu haben. Dann stand er ihr gegenüber: ein Geschäftsmann im mittleren Alter, groß, schlank mit leichtem Bauchansatz und grauen Schläfen. Innerlich seufzte sie auf. Ihr war es immer lieber, wenn die Kunden ein ansprechendes und gepflegtes Äußeres hatten. Und seltsam, irgendwie erinnerte er sie an ihren Herzallerliebsten, und gerade diese Ähnlichkeit machte ihr diesen Neukunden umso sympathischer.

 

 Er bat sie herein und nahm ihr den Mantel ab. Nun steckte sie die Hasenohren wieder auf.

„Toll sehen Sie aus!“, sagte er und ließ seinen Blick bewundernd über sie gleiten. „Aber ich weiß gar nicht, wie wir jetzt anfangen sollen.“

„Wie wäre es mit einer kleinen Massage?“, antwortete sie, ganz professionell, „dann können Sie sich entspannen.“

„Gerne. Vielleicht auf meinem Doppelbett?“

„Bestens!“

Sie folgte ihm ins Schlafzimmer, in dem sie grell das Licht der hellen Nachmittagssonne empfing.

„Ach bitte, machen Sie doch die Jalousien zu, dann ist es für uns angenehmer.“

„Ihr Wunsch ist mir Befehl“, verlegen stand er neben dem großen Bett.
„Ich denke, Sie sollten besser Hemd und Hose ausziehen. Und bitte auch die Socken“, sagte sie mit einem amüsierten Lächeln.

 

Nachdem er auch diesem Wunsch nachgekommen war, streckte er sich bäuchlings lang auf dem Bett aus. Sie setzte sich auf seinen Po und fing an, langsam seinen Rücken zu massieren. Zuerst packte sie etwas kräftiger zu, dann streichelte sie ihn ganz sanft, nur mit den Fingerkuppen.

Der Mann hatte einen Schlafzimmerschrank mit einer Spiegelfront. Und sie war äußerst zufrieden mit dem Spiegelbild, das sich ihr bot: Bei jeder ihrer Bewegungen wippten keck die Hasenöhrchen und wenn sie sich nach vorne bückte, blitzte frech das weiße Stummelschwänzchen auf.

„Ich denke, dass Sie sich jetzt auf den Rücken drehen können.“

Nur zu gerne kam er ihrer Aufforderung nach und seufzte dabei wohlig. Ihre Streicheleinheiten hatten gewirkt und unter seinem Slip war klar und deutlich das Ergebnis ihrer Bemühungen zu sehen und zu spüren. Während er aus der Nachtischschublade ein Kondom herausholte und überstreifte, zog sie ihr Höschen aus und ließ ihn in sie hineingleiten.

„Hm … das fühlt sich hervorragend an ...“, murmelte er.

„Finde ich auch ...“, flüsterte sie.

 

* * *

 

„Hallo, mein Häschen. Aufwachen!“, drang die Stimme ihres Liebsten an ihr Ohr.

Sie räkelte sich und lächelte zufrieden.

„Hast du gut geschlafen und etwas Schönes geträumt?“, fragte der Mann ihres Herzens und beglückte sie mit einem strahlenden Lächeln.

„Oh ja! Ich hatte einen Supertraum. Der war sowas von heiß und sexy!“

„Dann sei er dir gegönnt. Wie wäre es, wenn wir nach dem Frühstück noch mal ins Bett gehen und du mir deinen Traum erzählst?“

„Ja, gern.“

Und so erzählte sie ihm die ganze Story. Davon wurden beide so scharf, dass sie die letzte Szene ihres Traumes nachspielten. Und das klappte sehr gut, auch ohne Bunny-Kostüm!

 

* * *

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Rebekka Weber
Bildmaterialien: Pixelio
Tag der Veröffentlichung: 23.03.2013

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