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Bei meinen Aufenthalt in London hatte ich mir vorgenommen, einen Tag für Lady Diana, die am 31. August 1997 durch einen tragischen Autounfall ihr Leben verlor, zu reservieren und nachzuforschen, ob Diana noch gegenwärtig oder bereits vergessen ist.

Meine erste Anlaufstation sollte Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett sein, das ich im Jahre 1983 schon einmal besucht hatte. Zwei Jahre zuvor, 1981, hatten Diana und Prinz Charles, in einer Traumhochzeit, die weltweit ausgestrahlt wurde, geheiratet und ich konnte damals das mit Hochzeitskleid und Gardeuniform ausstaffierte Paar in Lebensgröße und in Wachs bewundern.

Ich war nun gespannt, ob ich die beiden wieder bei Madame Tussauds antreffen und welchen (Ehe-)Partner ich an ihrer Seite stehen sehen würde. Als ich jedoch aus der Underground- Station Baker Street ans Tageslicht trat, sah ich zunächst nur eine endlos lange Schlange vor dem Museum warten. Es war ja Ferienzeit und Touristen als aller Welt drängelten sich vor dem Eingang. Die Wartezeit hätte zwei Stunden betragen und dann hätte ich mich mit ca. 1000 Touristen vor den Exponaten knubbeln müssen.

 

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Nein, das wollte ich mir nicht antun! So machte ich einen kurzen Abstecher zum Beatles-Store, der ganz in der Nähe liegt, und fuhr dann zum Kensington-Palast, dem letzten Wohnsitz der Prinzessin, den sie nach der Trennung von Prinz Charles im Jahre 1991 bis zu ihrem Tode innehatte.

Wieder hatte ich Pech! Der Palast wurde nämlich gerade renoviert und ein hässlicher Bauzaun versperrte nahenden Besuchern und mir zunächst den Blick auf das Gebäude und den traumhaft schönen Garten. Laut meinem Reiseführer sollten in diesem Palast eigentlich einige Räume für Besucher zugänglich und einige Kleider Dianas dort ausgestellt sein. Bedingt durch die Renovierungsarbeiten gab es nun eine andere Ausstellung, die sich „The enchanted Palace“ (Der verwunschene Palast) nannte. Man sollte durch die Räume schreiten und dabei diejenigen von sieben verwunschenen Prinzessinnen finden, die einen Bezug zu diesem Palast hatten. Eine von diesen Prinzessinnen sollte jedenfalls Lady Diana sein.

So kaufte ich mir ein Ticket und durchschritt andächtig die geschichtsträchtigen Räume. Jeder Prinzessin wurde durch verschiedene Ausstellungsstücke in einem Raum gedacht und man sollte anhand eines Fragebogens, den man an der Kasse in die Hand gedrückt bekam, erraten, um welche Prinzessin es sich handelte.

 

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Blick in Kensington Gardens

 

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  Es war ein wenig schwierig „Diana“ zu finden, denn ich hatte nicht erwartet, von Diana ein derart verspieltes und romantisches Kleid ausgestellt zu sehen. Man kannte Diana ja als modisch bewusste Frau, deren Stil von Frauen in aller Welt kopiert wurde. Nun war dieses Spitzenkleid, das in einer Vitrine zu sehen war, tatsächlich nicht wie viele andere Kleider, die Diana getragen hatte, extra für sie angefertigt, sondern von ihr auf einem Wohltätigkeitsball ersteigert worden. Sie soll es auch nur ein- oder zweimal getragen haben.

Sehr gut hat mir dann der angrenzende Garten gefallen, der sich mit seiner üppigen und gepflegten Blumenpracht vor dem Gebäude ausbreitet. Ich habe lange auf einer schattigen Bank gesessen und innegehalten. Man konnte sich dort eine Wunschkugel aus rotem Plastik kaufen, einen Wunsch auf einen Zettel schreiben, diesen in die Kugel stecken und dann im Garten aufhängen. Das gehörte zum Programm der Ausstellung, war jedoch nicht im Eintrittspreis inbegriffen.

Dianas Geist habe ich dann doch noch an einem anderen Ort in London gefunden. Er hatte ein ganz anderes Gesicht, als ich es erwartet hatte, aber dieses Sehen und Erkennen bedeutete für mich das Highlight auf meiner Suche nach ihr, der unvergessenen Königin der Herzen, wie sie von ihren Verehrern und Bewunderern auf der ganzen Welt genannt wurde.

 

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  Dianas Kleid

 

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An diesem Tag führte mich nämlich mein nächster Weg per Underground zum Hyde Park, wo ich in der Nähe des Sees „The Serpentine“ einen Gedächtnisbrunnen namens „Diana, Princess of Wales, Memorial Fountain“ aufsuchen wollte. Nun, was stellt man sich darunter vor? Vielleicht ein Denkmal oder eine Stele neben einem kleinen Brunnen, an dem man Blumen ablegen und der Verstorbenen gedenken konnte? Nein, weit gefehlt…

 

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Dieser „Gedächtnisbrunnen“, der sich in einem separaten, extra abgeteilten und geschützten, jedoch öffentlich zugänglichen Teil im Park befindet, ist eine Wasseranlage mit Wasserspielen, so eine Art Kneippbecken für die Erwachsenen und gleichzeitig Planschbecken und Wasserpfad für die Kinder. Diese Anlage besteht aus einem Ring aus grauem Granit, in dem sich das ständig sprudelnde Wasser in einem ewigen Kreislauf befindet. An einigen Stellen sind kleine Wasserfälle eingebaut und an mehreren Stellen ist die Wasserrinne zu Becken verbreitet, so dass Kinder darin herumtollen können.

Der Eintritt ist frei. Man wird nur gebeten, sich mit gebührendem Respekt in dieser Parkanlage zu bewegen und das Andenken an Lady Diana zu wahren. Und man ist sogar herzlich eingeladen, Schuhe und Strümpfe auszuziehen und in dem köstlichen und frischen Nass zu waten und es zu genießen. Während meines Besuches tummelten sich viele Londoner, Touristen und Kinder vergnügt im Wasser, gingen dort spazieren oder machten ein Picknick. Und der Aufforderung, sich zu erfrischen, kam ich nur zu gerne nach, denn ich war ziemlich lange bei sommerlichen Temperaturen im Hyde Park umhergewandert und recht groggy. Ich bin unglaublich gerne dort gewesen und habe die Zeit, die ich dort verbracht habe, sehr genossen.

 

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Ich glaube, dass dieser Brunnen, der am 6. Juni 2004 von Königin Elisabeth II., Dianas Ex-Schwiegermutter, eingeweiht worden war, Diana sehr gefallen würde, wenn sie dennoch lebte, da diese Anlage so voller Leben ist und gerade den Kindern so viel Freude und Vergnügen bereitet. Diana war ja eine liebevolle Mutter gewesen und hatte immer ein herzliches Verhältnis zu ihren Söhnen William und Harry gehabt. Nach ihrer Trennung von Prinz Charles hat sie auf ihren Weltreisen immer wieder Schulen und Kindergärten besucht und sich für viele Hilfsprojekte eingesetzt, u.a. für die Beseitigung von Landminen, durch die so viele Menschen und insbesondere Kindern ihr Leben verloren haben.

Das Wasser, das in diesem Gedächtnisbrunnen in zwei Richtungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fließt, ist übrigens als ein Sinnbild für das turbulente Leben Dianas gedacht.

 

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Lady Diana 1987

 

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Hier geht's zu meinem Artikel "Mein Besuch in Colourful London":

http://www.bookrix.de/_ebook-rebekka-w-mein-besuch-in-colourful-london

 

 

 

Impressum

Texte: Rebekka W.
Bildmaterialien: eigene Fotos*, Cover Kensington Gardens, *außer Lady Diana 1987 wikipedia, gemeinnützig
Tag der Veröffentlichung: 31.08.2012

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