Cover

One

Jared hatte mich angerufen, ob wir uns für einen gemütlichen DVD-Abend bei mir treffen wollen. Und weil ich wusste, was das bedeutete, kaufte ich Bier, Chips und eine Doppelpackung Kondome.

Wir waren beste Freunde seit der High School. Ich war schon damals in ihn verliebt gewesen und war es immer noch. Jared hatte diese Gefühle nie erwidert, aber für eine Runde bedeutungslosen Sex war er schon immer zu haben gewesen und ich hatte gelernt von ihm zu nehmen, was ich kriegen konnte. Früher war es nicht so einfach zwischen uns gewesen. Ich wurde auf jeden Kerl eifersüchtig mit dem er sprach, oft fühlte ich mich bloß benutzt und machte ihm eine Szene. Im letzten Jahr war ich jedoch entspannter geworden, was die Lage zwischen uns betraf. Ich kannte Jared nun schon so lange. Ich wusste, er wollte nichts Festes und hatte aufgehört, ihn zu mehr drängen zu wollen. Wir waren Freunde. Wir hatten Sex. Mal miteinander, mal mit jemand anderen, aber Jared kam immer zu mir zurück und ich war glücklich mit dem, was ich hatte.

Gegen neun Uhr klingelte es an der Tür. Jared war eine Stunde zu spät, aber das war ich von ihm gewohnt. In der Zwischenzeit hatte ich ein Bier getrunken, um mich einzustimmen. Einen kurzen Moment lang überlegte ich, ob ich mich nackt ausziehen sollte, bevor ich ihm öffnete, aber dann klingelte es ein weiteres Mal und ich wollte ihn nicht warten lassen.

Ich war erleichtert, meine Hose anbehalten zu haben, denn Jared war nicht allein. Dan war bei ihm. Ich starrte Jareds neuste Eroberung überrascht an und Jared räusperte sich. »Dan war vorhin bei mir und wollte mitkommen.«

»Klar. Kein Problem.« Ich wuschelte Dan zur Begrüßung durch die Haare und versuchte mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Jared gab mir wie immer einen Kuss auf den Mund. Ich war ein wenig sauer, dass er mich so mit Dan überrumpelt hatte, deshalb biss ich ihn in die Unterlippe, wofür ich einen Klaps auf die Schulter erntete.

Obwohl ich das eine Mal genossen hatte, war ich heute nicht in der Laune für einen Dreier. Ich hatte geglaubt, Jared endlich mal wieder für mich allein zu haben. Unser letztes Mal war drei Wochen her und ich sehnte mich danach, von ihm berührt zu werden. Nach seinen starken Händen und dieser festen Stimme, mit der er mich mit nur wenigen Worten zur völligen Unterwerfung zwingen konnte. Ich liebte diese Spannung zwischen uns. Die Art, wie er mich dominierte. Das hatte ich mit keinem anderen Mann.

Und sein neuester Lieblingsflirt vermasselte mir gerade den Abend. Danny-Boy. Ich mochte den Jungen. Er war süß und hatte Charakter. Aber mittlerweile ging das zwischen ihm und Jared schon seit Wochen. Ich war es nicht gewohnt, dass jemand anderes außer mir so lange seine Aufmerksamkeit hielt und es fing an, mich zu irritieren, dass der Kleine immer noch an seiner Seite klebte.

Natürlich zeigte ich das nicht, als ich die beiden hereinließ. Ich wurde nicht eifersüchtig. Ich machte keine Szene. Das hatte ich abgelegt. Aber verflucht, es war schwer.

Sie hatten Take-Away vom Chinesen mitgebracht und Dan verschwand sogleich in der Küche, um das Essen abzustellen und auf Tellern anzurichten. Währenddessen zog ich an der Tüte in Jareds Hand, in der ich die Umrisse einiger DVDs erkennen konnte und lugte hinein. »Ich hoffe, du hast keine Pornos ausgeliehen«, sagte ich so neutral wie möglich. »Ich glaube nicht, dass dein Freund dafür alt genug ist.«

»Er ist achtzehn.«

»Zu dumm. Und ich habe kein alkoholfreies Bier im Haus.«

»Das hat dich früher auch nicht davon abgehalten, ihn abzufüllen.«

Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte es zugeben, wenn ich einen Kampf verloren hatte, deswegen war ich trotzdem nicht weniger sauer. Ich wollte mich wegdrehen, aber Jared hielt mich zurück.

»Wenn du uns nicht hier haben willst, dann sag es einfach. Ich brauche kein Gezicke heute Abend.«

Uns. Ich glaube, es gab kein Wort mit dem Jared mich hätte mehr verletzen können. Meine Mundwinkel zitterten, als ich eine Lächeln auf meine Lippen zwang, damit ich Jared zeigen konnte, dass alles okay war. Uns. Wie ein Schlag in die Magengrube. Wenn ich Dan nicht akzeptierte, würde er auch nicht bleiben, hieß es das? Uns. Was war mit unserem Uns? Jared und mir? War er nicht hergekommen, um mich zu sehen? Oder suchte er nur wieder einen Ort, wo er Dan vögeln konnte? Das konnte er gleich vergessen. Ich würde vielleicht viele seiner Launen mitmachen, aber ich hatte zu viel Stolz, um mich so ausnutzen zu lassen.

Allerdings schienen Jared und Dan tatsächlich nur gekommen zu sein, um einen Film zu sehen. Ich sah gar nicht nach, was für einen Film Jared ausgesucht hatte, legte einfach die erstbeste DVD in die Konsole und ließ sie laufen, sobald Dan das Essen auf dem Couchtisch angerichtet hatte. Ich wollte nicht mehr reden. Mit keinem von beiden und der Film war eine willkommene Ablenkung. Jared und Dan saßen aneinander gelehnt auf dem Sofa. Ich hingegen rutschte so weit wie möglich von ihnen weg und hielt meinen Blick krampfhaft auf den Fernseher gerichtet, damit ich sie nicht giftig anstarrte. Ich bekam nicht einmal wirklich mit, um was es ging. Irgendwas leichtes, lockeres, das wahrscheinlich Dan ausgesucht hatte, weil Jared sonst nur Action- und Horrorfilme mitbrachte. Ich stand mehrmals auf, um mir ein neues Bier zu holen und immer wenn meines leer war, brachte ich Dan auch eines mit, nur um trotzig zu sein. Der Kleine vertrug nichts. Als der Film dann zu Ende lief, war er mit dem Kopf auf Jareds Schoß eingeschlafen und schnarchte leise. Vor ein paar Wochen noch hätte ich es entzückend gefunden, aber jetzt sah ich nur Jareds Hand in seinem Haar und die liebevolle Art, mit der er über Dans Kopf streichelte und wollte leere Bierflaschen gegen die Wand schmettern.

»Ich sollte ihn heimbringen«, sagte Jared und hielt seine Stimme gesenkt, um Dan nicht zu wecken.

Bei den Worten spürte ich einen tiefen Schmerz in meiner Brust. Ich wollte nicht, dass Jared schon ging. Ich hatte den ganzen Abend damit verbracht, eingeschnappt zu sein und jetzt kam ich mir kindisch vor, weil die Zeit mit ihm verschwendet war.

»Lass ihn doch schlafen«, sagte ich. »Trink noch ein Bier mit mir.«

»Hast du nicht schon genug?«

»Kennst du mich überhaupt?«

Jared lächelte amüsiert. Und schließlich tat er es endlich. Bewegte Dans Kopf ganz vorsichtig von seinem Schoß und stand auf. »Ich hol uns noch ein Letztes«, sagte er und ging in die Küche.

Ich folgte ihm so leise wie möglich und als er vorm Kühlschrank inne hielt, legte ich meine Arm um ihn und lehnte meine Stirn an seinen Rücken. Meine Finger spielten mit seinem Reißverschluss und ich sorgte dafür, dass er meine Erektion fühlen konnte. »Dan schläft sicher noch ein paar Stunden. Lass uns das Bier mit ins Schlafzimmer nehmen. Du kannst es von meinem Bauchnabel lecken.«

Jared erstarrte, die Hand noch immer auf der Kühlschranktür. Ich wusste nicht, was es da zum Überlegen gab. Jared schlug nie eine Möglichkeit Sex zu haben aus. Umso überraschter war ich, als er meine Hände von sich nahm und sich mit ernstem Gesicht zu mir umdrehte. Vielleicht war es ein Spiel. Vielleicht würde er mich bestrafen, weil ich ihn angefasst hatte, ohne um Erlaubnis zu fragen, aber der Ausdruck in Jareds Gesicht sagte etwas anderes.

Mein Herz sank und ich wich zurück. Wenn er mir einen Korb gab, wollte ich es nicht hören.

»Zac …«

Nein. Nicht dieser Tonfall. Mit jedem, nur nicht mit mir. »Was?«, fauchte ich. »Hat er deinen Schwanz zurückgebunden?«

»Jetzt lass schon das Drama«, sagte Jared mit dieser verflucht vernünftigen Stimme, während ich alles andere als vernünftig sein wollte. »Du bist immer noch mein bester Freund, aber wir wollen es gemeinsam versuchen. Dan und ich. Und er hat mich darum gebeten, solange die Hände von anderen Kerlen zu lassen.«

»Ihr seid ein Paar? Willst du mir das damit sagen? Wie beschissene Heten?«

»Das hat nichts mit Hete oder Homo zu tun«, sagte Jared und langsam klang er sauer. Gut so. Denn ich war es auch. »Ich mag ihn, also wo ist das Problem?«

Wo das Problem war? Sah er das echt nicht? Inzwischen kochte ich vor Wut. »Weil du immer davon geredet hast, dass du dich nicht binden willst! Und jetzt das? Mit dem Knirps? Wieso?« Das Wieso war die einzige Frage, die mich wirklich interessierte. Wieso war ich nie gut genug gewesen, wenn ein anderer es anscheinend doch war? Wieso Dan und nicht ich?

Jared zuckte mit den Schultern. Er wurde sogar ein wenig rot. »Ich bin verliebt. Schätze ich.«

Mir blieb die Luft weg. Verliebt? Ich hatte nicht einmal gewusst, dass Jared das Wort kannte. Er kannte Sex. Er kannte One-Night-Stands. Keine Bindungen. Keine Verpflichtungen. Verliebt. Liebe. Das war doch ein Scherz.

Ich fühlte so viel Schmerz, dass ich nicht wusste, wie ich mich überhaupt auf den Beinen hielt. Jared musste meine Verzweiflung spüren, denn plötzlich war da seine Hand auf meiner Schulter. Ich schlug sie gewaltsam fort. Ich wollte nicht mehr von ihm angefasst werden. Nie wieder. »Du weißt, dass ich seit Jahren in dich verliebt bin! Ich bin nicht zu stolz, um das zuzugeben. Aber scheiße, Jared! Du hast immer davon geredet, dass du keine Beziehungen willst. Und ich dachte -«

Ich konnte nicht einmal mehr weiterreden. Meine Lunge arbeitete, aber ich bekam keine Luft. Jared kam wieder näher, aber diesmal fasste er mich nicht an. Sein Blick war voller Kummer und … Mitgefühl. Ich wollte das nicht. Nicht von ihm.

»Zac.« Seine Stimme war sanft, als könnte jedes Wort mich zerbrechen. »Komm schon. Wir sind Freunde.«

»Ich wollte immer mehr sein als Freunde!«

Und ich dachte, er würde es auch wollen. Eines Tages. Ich war ja so ein Idiot.

Ich drehte mich um und legte eine Hand über meine Augen. Wenn ich weinte, sollte es niemand sehen. »Bitte geh. Ich möchte allein sein.«

»Das ist doch albern. Bitte. Zac -«

Ich wirbelte so heftig herum, dass ich mit dem Ellbogen gegen die Küchentheke stieß. »Ich sagte, geh! Pack deine Schlampe von meinem Sofa und geh!«

Jareds Mitgefühl schwand darauf und ein harter Glanz legte sich über seine Augen. Ich folgte ihm nicht, als der die Küche verließ und ganz sicher verabschiedete ich mich nicht von Dan. Ich saß unter dem Küchentisch, eingekeilt zwischen zwei Stühlen, während ich darauf wartete, dass sich die Tür hinter den beiden schloss. Tränen liefen meine Wangen hinab, aber ich machte keinen Laut. Ich lauschte zu angestrengt auf andere Geräusche, Jared, der womöglich zurückkam, eine Nachricht auf meinem Handy oder ein Anruf. Aber alles war ich hörte, war die Stille um mich herum und das Geräusch meines brechenden Herzens.

Two

Nach dem missglückten DVD-Abend versuchte Jared mich mehrmals zu erreichen, aber ich drückte seine Anrufe jedes Mal weg. Ich war noch nicht wieder bereit, mit ihm zu reden. Das sollte er ruhig spüren. Mich von Jared fernzuhalten bedeutete jedoch auch, dass unser gemeinsamer Freundeskreis für den Moment tabu war. Ich war kein Einzelgänger. Wenn ich zu lange allein in einem Raum war, spürte ich die Wände näher kommen. Ich kam mir jämmerlich vor, dass ich es nicht einmal ein paar Tage ohne Jared aushielt, aber verflucht, ich hatte meinen Stolz und so schnell würde ich nicht klein beigeben.

Es war Freitagabend. Normalerweise stellte sich die Frage gar nicht, ich würde mir meine engsten Klamotten überwerfen und eine Runde durch den Haven drehen, unsere liberale Schwulenbar von nebenan. Inzwischen kannte ich dort jeden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Jared auch dort war, war mir zu groß und ich war kindisch genug, dass ich deshalb ein Lokal meiden würde. Inzwischen fühlte ich mich wie ein gefangenes Tier. Ich brauchte den Ausgleich, musste außer Haus. Wenn nicht der Haven, wo dann?

Schließlich fuhr ich zu einem Club am Rande der Stadt. Ich war bisher nur einmal dort gewesen, vor etwa drei Jahren bei einer Geburtstagsfeier. Inzwischen musste der Club jedoch den Besitzer gewechselt haben. Nichts sah mehr so aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Der Name war noch gleich - Zero, wie die weißen, leuchtenden Lettern über dem Eingang verkündeten. Aber verschwunden war der bröckelnde Putz, die Junkies auf dem Parkplatz und die Aura des Verfalls. Die Leute, die sich zum Eingang drängten, waren alle schick gekleidet, trugen Hemd und Anzugshosen, Pailletten-Kleider und Designer-Stilettos. Nicht wirklich meine Szene, aber für heute Abend vielleicht genau das Richtige. Ich stellte mich zu einer Gruppe dazu, tat so, als würde ich dazugehören und schlüpfte unbemerkt in den Club hinein. Auch drinnen war renoviert worden. Der Boden war schwarz und glänzend und reflektiere die bläuliche Deckenbeleuchtung. Die Einrichtung war schlicht, aber elegant, klare Linien und modernes Design.

Die Tanzfläche war rappelvoll. Ich hielt mich im Abseits und holte mir einen Drink an der Bar. Nur Heten so weit das Auge reichte. Ich machte mir keine Hoffnungen, hier heute einen Aufriss zu finden, aber deswegen war ich auch nicht hier. Ich wollte wo sein, wo mich niemand kannte, mich niemand ansprach. Ich hatte mich nicht einmal besonders hergerichtet. Ich trug Jeans und ein grünes Hemd. Kein Glitzer-Lidschatten, kein Nagellack. Heute musste ich keine Rolle spielen und zur Abwechslung war das eine Erleichterung. Weil ich so normal aussah, begannen sogar ein paar der Mädchen ringsum mir schöne Augen zu machen. Ich ignorierte sie und ließ meinen Blick schweifen. Auf diese Weise fand ich ihn. Er stand erhöht, am Rande einer Balustrade, von der aus er die Tanzfläche überblickte. Die Hände hatte er zu beiden Seite auf das Geländer gestützt, die Schultern gerade und mit einer Haltung, als würde ihm die Welt gehören. Er strahlte Macht aus, etwas das mich schon immer angezogen hatte. Aus der Ferne konnte ich sein Gesicht nicht erkennen, aber was ich sah, gefiel mir. Dabei trug er einen schwarzen Anzug und eine Krawatte. Normalerweise gar nicht mein Fall, dennoch konnte ich den Blick nicht abwenden. Vielleicht spürte er, dass ich ihn beobachtete. Vielleicht sah er es aus den Augenwinkeln. Auf jeden Fall begann er den Kopf in meine Richtung zu drehen. Vor Erwartung hielt ich die Luft an, aber kurz bevor sich unsere Blicke trafen, schob sich jemand zwischen uns.

Ich wurde angerempelt und schüttete meinen Drink über meine Schuhe. Der Kerl, der mich erwischt hatte, entschuldigte sich nicht einmal, sondern drängte sich mit seinen Kumpels einfach weiter zur Bar. Als ich wieder aufblickte, war der Mann an der Balustrade verschwunden. Verärgert drehte ich mich um und nahm den Kerl an der Bar in Augenschein. Er wedelte mit einem Geldschein in der Luft, um die Aufmerksamkeit der Barfrau zu erregen. Die Geldbörse hatte er bloß notdürftig in die Gesäßtasche geschoben. Ein gutes Eck lugte hervor. Bevor ich darüber nachdenken konnte, schob ich mich an ihm vorbei, die Hand mit dem Drink vorgestreckt, um abzulenken und ließ gleichzeitig die andere Hand unauffällig entlang seiner Rückseite verschwinden. Ich bekam weiches Leder zu fassen, zog daran und stolperte nach vorn, als wäre ich betrunken.

Mein Herzschlag raste, aber ich grinste vor Aufregung. Es war lange her, dass ich etwas geklaut hatte. Früher hatte ich das oft gemacht. Gemeinsam mit Colleen, meiner Schwester. Bevor unsere Grandma uns aufgenommen hat, sind wir oft von zu Hause geflohen und erst spät abends wieder aufgetaucht, wenn wir wussten, dass unser Vater schon zu betrunken war, um uns zu bemerken. In dieser Zeit waren wir ziellos durch die Stadt gestreift, ganz egal wie kalt es war oder wie schlimm das Wetter wurde. Natürlich bekamen wir Hunger. Taschengeld gab es keins und nachdem wir es irgendwann leid wurden Restaurantbesitzer anzubetteln, begannen wir zu stehlen. Wir waren gut, Colleen noch besser als ich und zwischen uns wurde es bald zu einem Spiel, selbst dann noch, als unsere Mägen längst gesättigt waren. Wir stahlen nicht bloß Geld oder Wertvolles. Manchmal Sachen von denen wir wussten, dass sie dem anderen gefallen würden, wie ein Armband oder eine Tüte mit Süßigkeiten. Manchmal wurden wir erwischt, aber wir hörten nicht auf. Erst nachdem wir bei unserer Grandma unterkamen. Colleen stahl danach nie wieder etwas, aber ich spürte ihn noch oft, diesen Sog, den Kitzel des Verbotenen. Und heute brauchte ich Ablenkung mehr als alles andere.

Ich ließ die Geldbörse in der Toilette verschwinden und nahm nur das Bargeld heraus. Von den Scheinen kaufte ich eine Flasche Champagner und lud eine Gruppe hübscher Blondinen ein. Ich stahl jeder von ihnen ein Schmuckstück und tat dann so, als wäre ich betrunken und müsste mich wo übergeben. Meine Jeanstaschen waren schwer von ihrem Schmuck. Ich wusste, es war riskant. Ich sollte aufhören und verschwinden, aber der Rausch war besser als der Alkohol. Und ich wollte mehr davon, alles nur damit ich nicht an Jared denken musste. An Dan. Wieso er und ich nicht?

Ich klaute noch ein paar Autoschlüssel, eine weitere Geldbörse und ein Make-up-Täschchen. Bis auf das Geld und einen wirklich schönen Lidschatten ließ ich alles in der Toilette verschwinden, sobald ich

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 04.08.2016
ISBN: 978-3-7396-6729-4

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /