Der Hellton-Verlag befand sich im Stadtkern von New York. Sie befanden sich im dritten Stockwerk eines alten Wolkenkratzers. Der Empfangsbereich machte alleine schon was her. Die Theke war aus Glas und der Fußboden aus edlem PVC. Die Wände waren in dunklem Braun gehalten, das Licht war angenehm gedämpft. Die junge blonde Dame schätzte Stella auf zwanzig. Sie hatte ihr Haar zu einen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie machte gerade eine Notiz, als sie zu den drei Ermittlern aufsah. Sie hatte blaue Augen und trug ein blaues Kostüm mit einen weißen Hemd.
„Willkommen beim Hellton-Verlag. Mein Name ist Hannah Smith. Was kann ich für Sie tun?“ fragte sie höflich. Ihre schmalen Lippen lächelten.
„Detecktive Stella Bonasera. Zur meinen Linken Det. Messer und zur meiner Rechten Dr. Sheldon Hawkes, Crime Lab!“erwiderte sie den Gruß. „Wir suchen eine Lektorin, die hier arbeitet. Eine gewisse Christine Larson.“
„Miss Larson befindet sich im Konferenzraum Nr. 2! Hier den Flur durch und dann die letzte Tür rechts....“ erklärte sie höflich. Stella bedankte sich und schritt mit ihrer Begleitung von dannen. Im Flur waren in einem Rahmen irgendwelche Auszeichnungen. Der Flur war recht hell erleuchtet. Sie kamen an der Doppeltür an. Sie war aus hellen Kiefernholz und rechts hing ein Schild: KONFERENZRAUM NR. 2. Messer klopfte an die Tür. Ein unsicheres „Herein!“ ertönte. Danny öffnete die Tür. Sie traten ein. Der Raum hatte zwei große Fensterfronten. Die Wände waren aus Holz. Der dunkle Teppichboden hatte auch schon bessere Tage gesehen. In der Mitte des Raumes war ein großer ovaler Holztisch. Am Tisch saßen sechs Personen. Sie alle richteten ihre Blicke auf die Ermittler. Danny hob die Hand zum Gruß. Dieses Mal stellte er sich und sein Team vor.
„Und was wollen Sie?“ fragte der Mann am oberen Kopfende neugierig. Er war mindestens Mitte fünfzig und hatte kurzes weißes Haar. Er trug eine Halbbrille. Die Augen waren hart und braun. Er hatte einen weißen Schnurrbart. Seine Kleidung bestand aus einen schwarzen Anzug, einen weißen Hemd und einer schwarzen Krawatte.
„Wir suchen Ms. Larson!“ erklärte Bonasera rasch. Der Mann sah sie misstrauisch an.
„In welcher Angelegenheit wollen Sie die Dame sprechen?“ fragte er weiter.
„Das würden wir lieber mit ihr selbst klären, Mr...?“ sagte Stella behutsam.
„Mr. Andrew Hellton. Geschäftsführer dieses Verlages.“ erklärte er freundlich. „Sie werden frei gestellt, Ms. Larson.“ Dabei wandte er sich an die Dame, die wo rechts von ihm saß. Sie hatte kurzes schwarzes Haar. Ihre Statur war schmal. Sheldon tippte auf Anfang Dreißig. Ihre Augen waren rehbraun. Sie trug eine weiße Bluse und schwarze Stoffhosen. Und sie hatte eine rechteckige Brille auf.
„Gehen wir in mein Büro, Detectives?“ schlug sie vor. Die drei nickten und entschuldigten sich noch für die Störung. Sie folgten der Dame. Das Quartett befand sich wieder auf dem Flur. Sie gingen ihn durch und tauchten in einen anderen Korridor ein. Aber die Aufmachung war identisch. Sie gingen nun in einen kleinen Raum. Das Büro war modern: Der Schreibtisch war aus Glas, der Sessel aus Leder. Die Besucherstühle waren aus weißen Leder und das Stuhlbein war geschwungen. Rechts gegenüber vom Schreibtisch stand noch eine kleine Sitzgruppe, bestehend aus einem runden Glastisch und den vier Besucherstühlen. Mit einen Kopfnicken bat sie die Ermittler sich zu setzen.
„Was kann ich denn für Sie tun, Detectives?“ fragte sie nun sicherer.
„Ms. Larson... Wir untersuchen den Tod von Dr. Sharks.“ begann Stella nun. „Und als erstes muss ich wissen, wie das Verhältnis zwischen Ihnen war.“
„Dr. Sharks, also Mike, war ein sehr netter und umgänglicher Mensch. Mir hat es Spaß gemacht mit ihm zu arbeiten und ich finde seinen Tod tragisch.“ gab sie Auskunft.
„Ms. Larson.“ sagte Messer. „ Der Grund warum wir hier sind, ist folgender: Im Buch wird beschrieben, wie einige seine PatientInnen ihre Krankenkassen betrogen haben... Im Vorwort erwähnte er etwas von einer fachmännischen Hilfe... Haben Sie eine Ahnung, wer das sein könnte?“ Larson schüttelte den Kopf.
„Leider nein!“ sagte sie mit Bedauern. „Ich habe Michael oftmals darauf angesprochen, weil ich nämlich eine Garantie wollte, dass der Mann auch kompetent genug dafür ist... Aber jedes Mal vertröstete er mich.“
„Wie meinen Sie das genau?“ hakte Sheldon nach. Ihr Blick wanderte zu ihm.
„Er hat am Ende unserer Besprechungen mir immer wieder versprochen, dass sein Helfer beim nächsten Termin dabei sein wird. Aber jedes Mal hat ihn Mike entschuldigt. Ich hatte langsam Zweifel daran, dass es diesen Mann gab.“ gab sie offen zu.
„Haben Sie denn nicht versucht, irgendwelche Nachforschungen an zu stellen?“ hakte Bonasera nach. Larson sah die griechisch-stammende Ermittlerin scharf an.
„Unser Haus hat es nicht nötig, Detective zu arrangieren um unsere Kunden aus zu spionieren.“ sagte sie barsch. Dabei lächelte sie böse. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder normal.
„Wir haben uns aber wegen den Fakten abgesichert.“ sagte sie sachlich. „Wir beauftragten einen Gutachter damit, sich die Storys an zu sehen und er hielt sich für glaubhaft.“
„Aha... Also Sie hatten nie zu diesen Mann Kontakt?“ wiederholte Hawkes.
„Nein, woher auch?“ sagte sie gereizt. „Ich hatte nicht mal einen Namen von dem Mann... Wieso ist es dies so wichtig? Mein Klient hat diese Verbrechen nicht begangen. Nur darüber berichtet.“ sagte sie knapp.
„Wissen Sie? Um ehrlich zu sein...“ sagte Danny nun. „Sind wir uns nicht da so sicher.“ Christine sah ihn verwundert an.
„Wir haben Hinweise dafür gefunden, dass er in Miami eine Versicherung betrogen hat. Und genau mit diesen Tricks wo er hier beschrieben hat.“ Sie war entsetzt.
„Oh mein Gott..“ murmelte sie.
„Sie hatten keine Ahnung, was?“ fragte Bonasera behutsam.
„Großer Gott! Nein“ stieß die Lektorin hervor. „Als er damals ab und zu aus Miami kam, wirkte er gelassen... Es befreite ihn darüber zu schreiben. Die Praxis... Gab es die wirklich?“
„Wissen wir auch noch nicht zu hundert Prozent.“ sagte Sheldon offen. „Überprüfen wir noch!“ Ms. Larson ließ sich in ihren Sessel fallen. Sie rieb sich erschöpft die Nasenflügel.
„Jetzt verstehe ich auch diesen Anruf vor einem Monat.“ sagte sie nüchtern.
„Welchen Anruf?“ hakte Danny nach.
„Es hat mich vor einen Monat ein gewisser Nicklan angerufen.“ schilderte sie. „Hat gemeint, was mir einfiele, so ein Buch zu drucken und mich an andere Schicksalsschläge auf geile.“ sagte sie wütend.
„Wussten Sie wer der Mann war?“ fragte Stella.
„Ich habe ihn gegoogelt.“ erklärte sie ihr. „Alan Nicklan ist Geschäftsführer der Lumba Corperation. Einer Versicherung, die Mitte letzten Jahres Opfer eines Betrugs war..“
„Und diesen besagten Betrug hat Sharks zu verantworten.“ erklärte ihr Messer knapp. Sie verdrehte die Augen.
„Wunderbar!“ sagte sie sarkastisch. Stella sah ihre zwei Kollegen an. Die Zeugin war nicht wirklich eine gute Hilfe. Gut, dass Stella keinen Beschluss geordert hatte. Der hätte ihr nichts gebracht. Die Frau schien wirklich nichts zu wissen. Die drei Ermittler bedankten sich für ihre Hilfe und verließen das Gebäude. Als sie draußen waren, diskutierten sie über die Fakten:
„Also. Außer das Ms. Larson äußerst blauäugig ist, können wir anscheinend ihr nichts vorwerfen.“ seufzte Danny schwer.
„Okay, gehen wir doch mal davon aus, dass dieser Experte Gruber ist...“ sagte Sheldon. „Irgendwo müssen die sich kennen.“ Bonasera überlegte angesprengt.
„Vielleicht fing ja so alles an.“ sagte sie.
„Wie meinst du das, Stell?“ fragte Messer.
„Er hat vor ein Buch zu schreiben.“ begann sie. „Vielleicht aus dem Antrieb heraus, sich ein zweites finanzielles Standbein auf zu bauen... Jedenfalls muss er sich was einfallen lassen, es soll ja gut werden. Und was verkauft sich da am besten?“
„Ein Versicherungsbetrug.“ schlussfolgerte Hawkes. „Viele Amerikaner sind mit ihrer Versicherung eh nicht zufrieden und manche sind ihr gegenüber immer misstrauisch.“
„Richtig. Also sucht er sich einen Fachmann.“ sagte sie nachdenklich.
„Vielleicht haben wir auch einen Fehler gemacht.“ sagte Danny nun. „Nach dem falschen Mann gesucht.“
„Ich verstehe nicht ganz, Danny!“ sagte Stella offen. Messer räusperte sich.
„Was wäre wenn unser Mann in der Versicherung, aber nicht als Sachbearbeiter tätig war?“ überlegte er laut. Hawkes schnippte mit den Finger.
„Du meinst einen Anwalt, oder?“ sagte er. „Jemand der Versicherungsrecht studiert hatte.“
„Dafür kannte der Mann die Struktur der Versicherung genauestes. Er muss aus der Versicherung stammen.“ wandte Stella ein.
„Rechtsabteilung?“ fragte Sheldon. „Ich meine: Die Anwälte dort, müssen sich tagtäglich mit solchen Streitigkeiten herum schlagen. Sie müssen sehen, dass alles bombensicher ist und sie nicht verklagt werden.“
„Und er weiß auch, wie er das formulieren muss, damit man es für sicher hält.“ stimmte Messer ihm zu.
„Okay, aber wäre der betreffende Anwalt nicht zu den jeweiligen Sachbearbeitern hin gegangen und hätte ihn, als der Prozess begann, zur Rede gestellt?“ sagte Stella wiederum. „Ich meine, sie mussten doch Schadensbegrenzung tätigen: Retten, was zu retten ist.“
„Deswegen ist er noch in der Firma beschäftigt. Unser Freund hat alles so frisiert, dass man dachte, er hätte alles bereinigt.“ sagte Sheldon ihr. „Denke doch mal daran, dass Nicklan die Unterlagen nicht mehr gefunden hatte. Sowie die Gutachten und die dazu gehörigen Anträge verschwanden.“
„Und man weiß als Insider am besten, wo die betreffenden Unterlagen sind.“ schloss Messer. Hawkes nickte eifrig.
„Okay, das überzeugt mich!“ sagte sie schließlich. „Lasst uns die Anwälte der Versicherung überprüfen.“ Zielstrebig steuerten sie wieder das Labor an.
Mac Taylor trat an den Schreibtisch von Donald Flack heran. Der sah ziemlich erledigt aus. Er studierte die Akten. Er sah zu Mac auf.
„Kann ich dir weiterhelfen?“ fragte er seinen Kollegen und Freund.
„Ich wollte eigentlich dir helfen.“ erwiderte Mac freudig. „Lust auf gute alte Polizeiarbeit?“
„Warum nicht? Wo geht es hin?“ fragte er neugierig und stand auf.
„Lindsay hat mir sechs Adressen gegeben, wo die Angestellten des Season wohnen, die überlebt hatten.“ erklärte ihn Taylor. „Und die klappern wir zusammen ab.“
„Dürfte ich auch erfahren wieso? Habe ich was übersehen?“ fragte Don unsicher. Taylor schüttelte den Kopf.
„Wir haben am Computer die Explosion nachgestellt.“ sagte Mac. „Und dabei stellte sich heraus, dass der Kellner, wo Sharks abzog mit dem Attentäter unter einer Decke steckte.“
„Und willst du wissen, was die anderen Angestellten über ihren Kollegen wussten, als er noch lebte.“ stellte Don fest.
„Genau.“ bestätigte Mac. „Dieser blöde Leser muss doch irgendwie ins Gebäude gekommen sein.“ Flack nickte.
„Was macht Lindsay?“ erkundigte er sich.
„Die wollte sich nochmal die Örtlichkeiten genauer ansehen. In der Hoffnung, dass die neuen Erkenntnisse uns weiterbringen.“ erklärte Flack.
„Dann mal los!“ sagte Flack vergnügt. „Mal sehen, was wir finden!“
Sid Hemmerbeck war gerade dabei das entsprechende Handgelenk des Bombenlegers zu fotografieren. Adam Ross stieß zu ihm.
„Die chemische Analyse hat ergeben, dass die Splitter wirklich vom C4 stammen könnten.“ sagte er direkt.
„Wusste ich es doch!“ sagte er freudig. Ross schnappte sich ein paar Handschuhe.
„Wie weit bist du?“ fragte die Laborratte.
„Ich habe gerade meinen Fund dokumentiert.“ sagte Sid stolz. „Unser Freund hier war Rechtshänder. Deswegen habe ich die Splitter am linken Handgelenk gefunden. Die Knetmasse hatte er vorwiegend mit dieser Hand bearbeitet.“ schilderte er. „Und ich habe noch was gefunden.“ Er reichte Adam eine Lupe.
„Siehe dir mal den Zeigefinger genauer an.“ bat er ihn. Ross tat wie ihn gehießen. Er betrachte den Finger genau. An den oberen Fingerknochen entdeckte er es. Einen kleinen runden Krater. Adam hielt es fast vor eine Einstichwunde gehalten. Aber dann sah er am Randes des Kraters eine minimale Verbrennung. Adam grinste.
„Lass mich raten.. Kontaktverbrennungen durch einen Lötkolben.“ schlussfolgerte er. Sid klatschte leicht.
„Sehr gut, Mr. Ross!“lobte ihn der alte Pathologe. „Anhand der Tiefe der Verletzung und das die kleine Verbrennung hier schlecht abheilt, muss ihm das öfters passiert sein. Würde sogar nicht ausschließen, dass er Elektriker war.“ Adam dachte nach.
„Ich habe mal eine Frage.“ sagte Adam nun.
„Ja?“
„Kann es sein, dass er mit der Zeit einen Nerv irreparabel geschädigt hat? Also er oft unkontrolliert mit der Hand gezittert hat?“ erkundigte sich Adam.
„Wenn er den Lötkolben in die richtige Stelle gerammt hat, ja!“ erklärte ihm Sid. „Aber ich kann das leider nicht mehr nachprüfen.“
„Vielleicht ich aber!“ sagte Ross freudig. Sid verzog das Gesicht.
„Ich meine anhand der Lötstellen.“ erklärte ihm Adam. „Sieh her: Wenn ich nachweisen kann, dass er einen Nervenschaden in der Hand hatte, kann ich vielleicht seine Identität klären.“ Hemmerbeck verstand.
„Wenn unser Freund ein Arbeitsvisum hatte, dann werden solche Sachen immer vermerkt.“ sagte er lächelnd. Adam nickte eifrig.
„Was machen wir als nächstes?“ fragte er neugierig. Sid erhob seinen Zeigefinger.
„Vergleiche mal beide Handgelenke miteinander.“ bat er wieder. „Was fällt dir auf?“ Adam verglich sie. Das rechte Handgelenk war regelrecht zermantscht, während das linke noch fast intakt war. Auch die ganze rechte Körperhälfte war nicht mehr intakt.
„Wieso ist links das Skelett so gut erhalten?“ fragte Adam Hemmerbeck. Sid räusperte sich. Er stellte sich vor den Obduktionstisch.
„Sagen wir mal, unser Freund wollte was holen, was auf einen Tisch lag.“ begann er nun. „Er weisst nämlich die gleichen Muster wie Sharks auf.“ Nun veränderte Sid die Körperhaltung. Er drehte seine rechte Körperhaltung zum Tisch.
„Ich vermute, dass dies seine Endhaltung war, bevor er starb.“ sagte er milde. Ross kratzte sich am Kopf.
„Vielleicht lag ja was auf dem Tisch. Ein Umschlag oder so was.“ schlug er vor.
„Das werden wir ja wohl nie erfahren...“ sagte Sid.
„Wie war eigentlich die Hand?“ fragte Adam. „Offen oder geschlossen?“
„Offen!“ sagte er rasch. „Aber warte mal... Die Finger waren geknickt.“ Ross lächelte. Dann sah er sich das rechte Gelenk näher an. Und er wurde fündig. Im Zwischenraum von Zeige- und Mittelfinger fand einen kleinen Schnipsel. Er nahm eine Pinzette und sicherte den Beweis.
„Was kann das sein?“ fragte sich Sid.
„Ich vermute, dass es von einen Umschlag ist oder so was in der Art.“ tippte Ross.
„Also haben sie das ebenfalls beseitigt.“ schlussfolgerte Hemmerbeck.
„Vermutlich, ja!“ sagte Adam. „Aber am Haus werden wir eh nichts finden.“
„Es wurde abgerissen! Habs gehört!“ sagte Sid grimmig.
„Yep, nachdem sie sicher waren, dass es angeblich ein Unfall war...“ Adam sicherte den Beweis und wollte gerade gehen. Dann packte ihn Sid sanft an den Schultern.
„Moment, ich habe ein Abschiedsgeschenk für dich.“ sagte er fröhlich. Er nahm eine große Zange und zog einen Zahn. Den tat er in ein rundes Glas mit Deckel.
„Das kannst du in der DNA-Analyse abgeben.“ entließ er Adam. Der grinste breit und verließ die Pathologie. Nun hatte er ja Arbeit.
Lindsay stand vor den Seagram Building. Die prachtvolle glänzende Fassade wurde durch das Tatort-Absperrband im vierten Stock überschattet. Sie stand vorm Eingang des Gebäudes und betrachtete ehrfürchtig die ausgebrannten Fensterrahmen.
Hier kommt man her, um sich verwöhnen zu lassen. dachte sie traurig. Nicht um zu sterben.
Sie nahm ihren Koffer und wollte gerade los, da sah sie aus den Augenwinkeln eine sehr vertraute Person. Danny Messer kam mit seinem Koffer um die Ecke.
„Na, Kleines. Willst doch nicht ohne mich feiern, oder?“ fragte er liebevoll. Lindsay hatte als sie beim CSI anfing, ihre Probleme mit Messer. In ihren Augen war er nur ein Macho, der ihr nur imponieren wollte. Und sie selbst hatte eine schwierige Zeit hinter sich. Also war sie auch nicht fähig, etwas für ihn zu empfinden. Dann musste sie nach Bonzeman, Montana zurück. Dort sagte sie gegen einen Irren aus, der drei Freundinnen von ihr tötete. Ursprünglich wollte er nur das Diner, wo sich die vier Freundinnen befanden überfallen. Aber dann erschoss er sie einfach, nachdem er das Geld hatte. Monroe überlebte die Tat nur, weil sie sich auf der Damentoilette befand. An den Tag wo sie im Gericht war erinnerte sie sich gut: Sie fühlte sich wie eine kleine Maus, die einen gefährlichen Kater zum Fraß vorgeworfen wurde. Lindsay wäre am liebsten schreiend aus dem Gericht gerannt. Der Klos in ihrer Kehle wurde immer dicker. Dann betrat Danny den Saal. Er setzte sich einfach so in den Gerichtssaal und sah sie aufmunternd an. Ihre Angst verflog. Das Gefühl, alleine mit den schmerzlichen Erinnerungen zu leben, verflüchtige sich. Messer hatte zwar das Wort „Romantik“ nicht gerade erfunden, aber er legte einen guten Willen an den Tag. Und da wusste Lindsay instinktiv: Danny war der richtige Mann für sie.
„Wie gehen wir vor?“ fragte Messer. Lindsay dachte nach.
„Okay, ich habe telefonisch mit dem Wachmann gesprochen.“ erklärte sie. „Die Angestellten die mehr wie sechs Monate für das Season arbeiten, werden noch kontrolliert. Alles was diese Frist überschreitet, können vorbei und gelten als 'vertrauenswürdig'.“ erklärte sie Danny.
„Aha.“ sagte er knapp. „Und wie sieht das in der Praxis aus?“ Sie gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er ihr folgen sollte. Sie befanden sich im Gebäude. Die Empfangshalle war mit zwei Wachmännern besetzt. Die Theke aus hellen Kieferholz war schlicht. Die Halle war im dunklen Organe getaucht. Gegenüber der dieser Theke standen zwei Absperrungen. Sie waren wie ein Durchgang angeordnet. Man kam nur durch eine Richtung herein. An der einen Absperrung stand links ein Wachmann. Die linke Absperrung war unbewacht.
„Die linke Absperrung sind für die Angestellten und Gäste des Season.“ erklärte sie ihren Kollegen.
„Also werden sie nicht kontrolliert.“ sagte er nüchtern.
„Genau. Aber deswegen sind wir nicht hier.“ sagte sie grinsend. Er sah sie bedeutungsvoll an.
„Und wieso dann?“ fragte er sie. Sie stellte sich nun ganz dicht vor ihn.
„Der Wachmann erinnert sich nicht daran, den besagten Kellner in der Halle gesehen zu haben und auf den Videobändern ist er auch nicht. Sheldon war so nett und hat sich die angesehen.“
„Und wir sollen nun klären, wie er hier herein kam.“ sagte Danny schmeichelhaft.
„Richtig geraten!“ sagte sie. „Das machst du!“
„Und was macht die gnädige Dame?“ hakte Messer nach.
„Die beschäftigt sich mit der Frage wie der Kartenleser in das Lokal kam.“ erklärte sie.
„Viel Spaß!“ sagte Messer scherzhaft.
„Wünsche ich dir auch.“ sagte sie liebevoll. Sie verließ das Gebäude. Messer begann mit der Inspektion des Eingangsbereich. Im hinteren Bereich des Gebäude entdeckte er einen Notfalltür. Was ihm gleich auffiel, der Griff der Tür war manipuliert. Danny zog sich die Handschuhe über. Er wollte die Tür untersuchen.
Lindsay befand sich im hinteren Bereich des Gebäude. Sie sah eine ausgehängte Holztür an einer Öffnung lehnen. Die Öffnung zeigte zur Straße hin. Monroe sah sich den Platz genau an. Da konnte kein Wagen stehen. Aber vielleicht hielt der Wagen gegenüber vom Lokal. Das würde auch alleine wegen der Funkzündung Sinn machen. Sie ging durch die Öffnung. Sie befand sich nun in einem schmalen Treppenhaus. Die Treppen waren aus grauem Beton. Die kleinen Fenster waren mit einer Plastikplane verschlossen. Auf den Zwischenetagen standen noch Eimer mit flüssigen Beton oder es lag irgendein Werkzeug in der Ecke. Sie ging langsam die Stufen hinauf. Als sie das erste Stockwerk erreichte, sah sie eine Holztür. Sie war sehr verstaubt. In der Mitte der Tür erkannte sie einen Abdruck. Er war rechteckig und recht schmal. Lindsay tippte auf ein Schild. Sie nahm die Kamera und machte Fotos. Dann zog sie sich ihre Gummihandschuhe drüber. Sie öffnete behutsam die Tür. Sie stand nun in einen schmalen Flur. Aus ihrem Tatortkoffer nahm sie die Taschenlampe. Sie leuchtete in den Gang. Auf den ersten Blick sah alles verlassen aus. Spinnennetze hingen von der kalten grauen Wand ab. Der Boden war total zugestaubt und nirgends eine Lampe. Sie sah sich den Fußboden genauer an. An den Wänden fand sie wieder Abdrücke. Kleine Quadrate.
Was da wohl stand? überlegte sie fieberhaft. Dann studierte sie die Wand. Sie fand in Augenhöhe ein kleines Loch und leuchtete hinein. Darin befand sich rotes Plastik. Lindsay nahm eine Pinzette und holte das Teil heraus. Es war ein Dübel. Nun wusste sie was da stand.
Ein Regal. dachte sie. Dann ging sie weiter. Im hinteren Bereich entdeckte sie eine weitere Tür. Sie bewegte sich langsam darauf zu. Die Tür war ebenfalls geschlossen. Langsam öffnete sie die Tür. Es war ein kleines Zimmer. Auch hier fanden sie Abdrücke von irgendwelchen Flächen. Sie fotografierte alles und ging. Rechts von ihr befand sich ein größerer Raum. Als sie den Raum fotografiert hatte, entdeckte sie die gleichen Abdrücke und Löcher wie in Flur. Sie spürte einen kalten Luftzug. Im hinteren Bereich des Raumes war ein Fenster offen. Die Plane war nach oben gelegt und in den Rahmen gestopft wurden. Sie fand vor den Fenster Schuhabdrücke. Sie nahm die Folie aus den Koffer und sicherte sie diese. Dann sah sie sich die Fensterbank an. Zwei Handabdrücke hatten sich darauf verewigt. Auch diese stellte sie sicher und fotografierte alles. Sie sah nach draußen. Unter dem Fenster stand ein Müllcontainer. Er war einen kleinen Spalt offen. Irgendein Geruch kam ihr entgegen. Als wäre etwas verwest. Dann ging sie nach unten. Als sie sich dem Container näherte, wurde der Geruch schlimmer. Sie hielt die Hand vor das Gesicht. Dann kam sie an dem Container an und riss schwungvoll die Klappe auf. Darin lag eine männliche Leiche. Sie war stark verwest und am rechten Mundwinkel lief Schaum heraus. Er trug einen Overall. Rechts war sein Namensschild. WALTER. Lindsay nahm ihr PDA zur Hand. Sie rief sich Ernie Walters Vermisstenanzeige und verglich die Personenbeschreibung mit der Leiche. Bingo! Es ist Ernie Walters. Sie rief Danny an und setzte ihn über ihren Fund in Kenntnis.
„Ich komme sofort!“ sagte er und legte auf. Als beide nun den neuen Tatort absperrten, hielten sie sich gegenseitig auf dem neusten Stand.
„Anscheinend hatte wo ich war, alles seinen Ursprung...“ sagte sie ihrem Freund, als sie den Toten in die Brusttasche griff. Sie hatte etwas gefunden. Als sie es heraus zog, erkannte sie einen Scheck. Ausgestellt von einen Francis McAllen.
„Moment mal.“ sagte Danny verdutzt. „So ist doch der Name des Kellners gewesen, der am Tisch stand, als die Bombe hoch ging.“ Monroe nickte.
„Wieso stellt ausgerechnet er Schecks aus?“ fragte sie verwundert. „Hat der eigentlich die Authorisierung dazu?“
„Keine Ahnung, was da abging...“ sagte Messer ehrlich. „Aber ich war auch nicht untätig gewesen.“
„Was hast du?“ fragte sie interessiert.
„Fingerabdrücke!“ verkündigte Danny stolz. „Die Notfalltür wo dicht neben den Aufzügen und den Treppenhaus ist, wurde manipuliert.“
„Okay!“ sagte Lindsay. Sie versuchte, sich klar zu machen, was hier passiert war. Danny untersuchte derweil Ernies Leiche. Bis auf den Scheck fanden sie nichts. Monroe legte den Kopf schief.
„Vermisst du nicht auch was?“ fragte sie nachdenklich. Danny sah sich um. Dann dachte er nach.
„Wo ist sein Werkzeugkoffer?“ fragte er nun. Lindsay nickte.
„Wie viele Kundendienstmitarbeiter kennst du die ohne Werkzeugkoffer oder gar Tasche bei ihren Kunden vorbei kommen?“ fragte sie ihn. Messer verstand.
„Also: Hat er nur den Kartenleser vorbei gebracht.“ sagte Danny nun. Lindsay nickte.
„Aber wieso?“ fragte sich Danny. „Hätte es nicht gereicht, einen Paketdienst zu beauftragen?“ Monroe schüttelte den Kopf.
„Ernie hatte niemanden außer Male und Oleg.“ erklärte sie. „Niemand würde ihn vermissen und wir wissen ja durch Males Flucht, dass er dazu gehört und die Vermisstenanzeige zum Schein aufgegeben hatte.“ sagte Lindsay offen. „Und durch diesen netten Trick mit der manipulierten Tür kam er unbemerkt ins Gebäude.“ schloss sie ab.
„Da passen in meinen Augen irgendwie einige Tatsachen nicht zusammen.“ sagte Danny müde.
„Zu einen: Wieso die ganze Show? Wenn sie ja wussten, dass unser Freund nach New York kommt, wieso wurde das Gerät nicht im Lokal gelagert? Zum anderen: Wieso diesen Ernie einschalten? Das ergibt für mich keinen Sinn. Dieser Oleg ist doch nirgends auf den Radar erschienen. Und wieso das Season?“ sagte er sachlich. Lindsay durchsuchte derweil den Müllcontainer. Sie hatte etwas entdeckt. Ein Handy.
„Sieh mal was ich da habe!“ sagte sie triumphierend. „Entweder ist das Ernies Handy oder einer unserer Täter hat das hier verloren.“
„Sehr gut!“ sagte er freudig. Lindsay wühlte weiter. Aber sie fand nichts mehr. Der Assistent des Leichenschauhauses hatte derweil die Leiche abgeholt.
„Er meinte laut Lebertemperatur war er seit sechs Stunden tot und er tippt auf Vergiftung.“ erklärte Danny knapp. „Näheres wird uns Sid sagen.“ Nun schien Monroe nachdenklich zu sein.
„Was ist?“ fragte Messer besorgt. Lindsay sah gen Himmel.
„Ich habe gerade an deine Fragen gedacht.“ sagte sie langsam. „Wer wusste eigentlich generell, dass er ins Season ging?“
„Das musst du mir jetzt mal ausführen.“ bat er seine Freundin.
„Unser Freund kam spontan nach New York und er lud Peyton spontan ins Season ein.“ erklärte sie ihren Freund. „Wem hat er also mitgeteilt, dass er früher in der Stadt war als vielleicht geplant? Die Buchmesse hat unser Opfer ja erfunden.“ sagte sie. Danny nickte eifrig.
„Er wurde nach New York gelockt.“ sagte er sachlich. „Jemand gab ihm einen Grund nach New York zu reisen und derjenige wusste auch, dass er kommt und kannte seine Vorlieben...“
„Gut... Klingt logisch.“ gab sie Danny recht. „Aber wieso setzen sie die Täter zeitlich dermaßen unter Druck? Wieso haben sie nicht alles sorgfältig geplant?“
„Vielleicht hat sich ja eine Situation ergeben, wo sie nicht mehr länger warten können...“ sagte Danny. „Sie mussten improvisieren.“
„Ich hoffe, dass uns das Handy weiterhilft.“ seufzte sie schwer.
„Das wird uns auch!“ sagte Messer aufmunternd. „Das wird es auch!“
Sheldon und Stella befanden sich im Computerlabor. An der großen Leinwand befanden sich acht Personen. Man sah ihre Führerscheine. Es waren vier Männer und vier Frauen.
„Diese acht Menschen arbeiten für die Versicherung in der Rechtsabteilung.“ erklärte Sheldon Stella.
„Und was wissen wir über sie?“ erkundigte sie sich.
„Leider nicht viel.“ sagte Sheldon bedauerlich. „Ihr Chef war nicht gerade gründlich, was die Überprüfung des Hintergrundes betrifft.“ Stella nahm einen großen Schluck aus ihrer Kaffeetasse.
„Und hast du sie überprüft?“ sagte sie einladend.
„Ich habe nichts außergewöhnliches gefunden. Keinerlei Vorstrafen oder sonstiges.“ erwiderte Sheldon. Sie stellte ihre Tasse ab.
„Okay. Wir wissen einer oder eine unsere Kandidaten hier hat Sharks geholfen, einen Versicherungsbetrug durch zu ziehen.“ sagte sie nachdenklich. „Nur stellt sich die Frage wer und wieso?“ Hawkes dachte nach. Dann kam ihm eine Idee.
„Irgendwo her müssen sich unbekannt und Sharks kennen. Vielleicht hilft es ja, sich die alten Krankenakten an zu sehen. Von Dr. Sharks.“ schlug er vor.
„Du meinst Sharks hat ihn mal behandelt und aus Dank oder sowas hilft er ihm seine eigene Firma zu betrügen? Kann möglich sein... Aber er müsste einen Riesen Groll gegen das Unternehmen hegen.“ wandte Bonasera ein. Hawkes betrachtete sich die Passbilder. Oben rechts sprang etwas ins Auge. Er zoomte sich das Bild heran. Es zeigte einen Mann Mitte vierzig, mittellanges schwarzes Haar und braunen Augen. Aber an der rechten Wange war etwas. Die Haut war uneben und es sah wie ein riesiger Hautfleck aus. Hawkes zoomte sich die betreffende Stelle heran. Der Rand dieses Fleckes war glatt. Also gelasert.
„Das ist interessant.“ sagte er leise. Neugierig betrachtete sich Bonasera die Stelle.
„Wurde dieses Stück Haut nicht verpflanzt?“ fragte sie verdutzt. Sheldon nickte.
„Unserem Freund wurde gesundes Hautgewebe entfernt und ihm an der betreffende Stelle eingesetzt. Nach wenigen Wochen ist das zerstörte Gewebe abgestorben und das gesunde Gewebe kann wachsen. Macht man häufig bei Unfällen mit Säuren oder Verbrennungen.“ erklärte er der stellvertretenden Teamleiterin.
„Steht irgendwas davon in seiner Akte?“ hakte sie nach. Sheldon schüttelte den Kopf.
„Ich habe nichts gefunden.“ Bonasera nickte.
„Wie heißt der Kerl?“ fragte sie. Sheldon tippte einige Tasten. Die Großaufnahme verschwand und nun wurde der Führerschein in den Vordergrund geholt.
„Bud Martin!“ sagte sie. „Ungewöhnlicher Name.“
„Er ist auch nicht im System.“ sagte Hawkes. Stella warf einen flüchtigen Blick auf Hawkes.
„Hast du ihn schon gegoogelt?“ fragte sie.
„Nein, das habe ich nicht.“ sagte er und rief die Suchmaschine auf. Er tippte den Namen ein. Und tatsächlich: Google fand drei Einträge über ihn. Sie lasen sich die Überschriften durch. Davon sprang eine Schlagzeile ihnen direkt ins Auge.
MANN ÜBERLEBTE EXPLOSION IN EINER ALLGEMEINEN KRANKENKASSE.
Sheldon klickte den Link an. Nun öffnete sich ein Artikel. Es ging um eine Krankenversicherung in der Mitte der achtziger Jahre eine Bombe hoch ging. Nur ganz wenige, darunter Bud, überlebten den Anschlag. Zwei Tage später ging ein Bekennerschreiben der schwarzen Engel ein, die die Verantwortung für diesen Anschlag trugen.
„Ich werde verrückt.“ stieß Bonasera aus. Hawkes sah auch dumm aus der Wäsche drein.
„Und das wusste keiner?“ sagte er überrascht. Er ging wieder auf die Google-Seite. Der mittlere Beitrag ging ebenfalls um Bud. Aber er hatte eine andere Überschrift.
SCHÖNHEITSCHIRUG HILFT OPFER EINER EXPLOSION.
„Klick den mal an.“ bat Stella. Sheldon führte die Bitte aus. Als die Seite sich öffnete, sah man ein Bild: Martin fröhlich strahlend in einem schwarzen Anzug und weißen Hemd. Links stand Dr. Sharks und legte seinen Arm auf Martins linke Schulter. Sharks trug einen grauen Anzug und blaues Hemd. In dem Artikel ging es darum, dass Dr. Sharks sozusagen kostenlos den jungen Mann operierte, damit er wieder einigermaßen normal aussah. Hawkes sah verdutzt Stella an.
„Interessant, was?“ sagte er knapp.
„Du untertreibst!“ sagte sie lächelnd. Dann sahen sie sich den letzten Link an. Und der war der Hammer.
MARTIN ÜBERREICHT ÄLTEREM ARZT EINE HOHE GELDSPENDE
In diesem Bericht war davon die Rede, dass Sharks aus Dank für die damalige Operation 150.000 Dollar bekam.
„Woher kamen die?“ fragte sich Sheldon laut. Stella markierte ihm die betreffende Stelle mit der Maus. Er erhielt damals von seinen einstigen Arbeitgeber einen Schadenersatz von rund einer halben Million Dollar.
„Wenn die beiden viel Geld hatten, warum dann diese Betrugssache?“ fragte sie laut. Hawkes rief sich den ersten Artikel wieder auf und las den Artikel durch. Dann entdeckte er die Stelle wo er überflogen hatte.
„Sieh mal, wer der damalige Mutterkonzern dieser Versicherung war...“ sagte Sheldon bedeu bedeutungsvoll und markierte ihr den Satz.
WIE OFFZIELL BEKANNT WURDE; WURDE DIE ELENA VERSICHERUNG VON DER LUMBA CORPERATION ZWEI WOCHEN VOR DEM ANSCHLAG AUFGEKAUFT
. Bonasera verstand.
„Das Motiv war Rache!“ sagte sie wissend. „Ich habe was in dem anderen Artikel was gefunden.“ Sie setzte sich an einen kleinen Laptop, der neben dem großen PC stand und rief auf die Leinwand den Artikel auf, wo die gespendete OP erwähnt wurde.
„Höre dir das mal an!“ sagte sie und las folgenden Satz vor.
NACHDEM DIE LUMBA CORP. DIE ZAHLUNG DER OP ABLEHNTE, ERKLÄRTE SICH SHARKS BEREIT, DIE OP KOSTENLOS DURCH ZU FÜHREN.
Hawkes verstand es nun. Es lag nun klar auf der Hand.
„Unser Freund arbeitet dort um sich zu rächen. Er nimmt ihnen das Geld aus der Hand, was ihm zu stand.“ sagte er grinsend.
„Martin ist 'Gruber' und 'Larzarus'.“ schlussfolgerte sie freudig.
„Nun weiß ich auch warum Sharks ihn operierte.“ überlegte Sheldon.
„Schuldgefühle wohl kaum.“ sagte sie und dann schnippte sie mit den Fingern.
„Er war ein Insider. Er sagte ihnen wie sie in die Versicherung eindringen konnten.“ schlussfolgerte sie. „Deswegen konnte er sich auch als einziger in Sicherheit bringen. Er wusste wo die Bombe hoch ging.“ Hawkes nickte.
„Und ich glaube es geht dabei nicht um eine Nachfolge.“ sagte er. Er tippte wieder ein paar Tasten. Dieses Mal sah man einen Kontoauszug. Er stammte von Martins Konto. Er markierte ihr eine spezielle Stelle.
„Dieser Auszug stammt von drei Monaten.“ erwiderte er knapp. „Er hat immer wieder 3.000 Dollar auf einen Konto nach Miami überwiesen. Empfänger Sharks.“ sagte er fröhlich.
„Und diesen Monat keine Zahlung.“
„Martin wurde von Sharks erpresst. Von diesem Geld hat er sich die Medikamente geleistet, weil seine Praxis finanziell am Ende war.“ stellte Bonasera fest.
„Aber Martin wollte sich nicht mehr erpressen lassen und stellte die Zahlungen ein.“ sagte Hawkes.
„Er zwang Michael damit, nach New York zu kommen. Wahrscheinlich wusste er auch, dass er mit diesem Stone befreundet war und auf diese Veranstaltung wollte. Gehen wir davon aus, Sharks hat ihn das gegenüber erwähnt.“
„Also musste er schnell handeln.“ sagte ihr Kollege. „Er hat diesen 'Oleg' oder wie immer unser Freund hieß, damit beauftragt, die Bombe zu bauen.“
„Und weil er seinen ausschweifenden Lebenstill kannte, wusste er genau, er würde ins Season gehen.“ Stella nickte.
„Also schaltete er Ernie ein, der Francis dann die Bombe brachte.“ sagte Stella.
„Damit sie sicher gehen konnten, dass es auch Sharks erwischt.“ Bonasera nickte.
„Walter musste sterben, weil er zu viel wusste und das Gerät gesehen hat.“ sagte sie weiter.
„Aber wieso wurde dann 'Oleg' getötet?“ fragte sie verwundert. „Er kannte ihn doch nicht persönlich.“
„Woher willst du das wissen?“ fragte Sheldon.
„Weil Martin alias 'Larzarus' immer in Hintergrund gearbeitet hatte.“ erklärte sie Sheldon. „Niemand, selbst das FBI haben ihn je gesehen.“
„Wenn wir die wahre Identät von 'Oleg' kennen würden, wären wir wahrscheinlich schlauer.“ sagte er traurig.
„Wie wahr!“ seufzte Bonasera schwer. „Wie wahr!“
Texte: Alle Rechte der Serie „CSI“, „CSI: Miami“, „CSI: New York“ und deren Charaktere liegen allein bei Jerry Bruckheimer, Carol Mendelsohn, Ann Donahue, Anthony E. Zuiker und CBS.
Diese FF wurde lediglich zum Vergnügen geschrieben und ist nicht für kommerzielle Zwecke gedacht.
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2010
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Widmung:
Vielen Dank an Joyki