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Taylor betrat das Dinner, dass Agent Meyers vorgeschlagen hatte. Es war in einer zentralen Straße und gerade die Leute, die kurz vor ihrer Mittagsschicht standen, war es eine ideale Möglichkeit, noch eine Kleinigkeit zu essen. Mac zog seine Sonnenbrille ab und sah sich in dem überfüllten Lokal um. Studierend sah er in die Gesichter der Menschen: Manche waren müde, einige drehten erst richtig auf und andere sahen depressiv und verbittert aus. Wo war der Kerl nur? Dann entdeckte er ihn. Der Mann im braunen Anzug fiel auch an der Theke auf. Er nippte bedächtig an seinem Kaffee. Seine Haare waren kurz und blond. Der Vollbart, den er im Halbprofil sah, rundete seinen Eindruck ab. Der Mann drehte sich zu ihm um. So als würde er seine Anwesenheit spüren. Er lächelte breit.
„Sind Sie Detective Mac Taylor?“ fragte er belustigt. Mac war aber in Moment nicht zum Scherzen aufgelegt.
„Agent Meyers?“ fragte er sein Gegenüber. Taylor gelang es währenddessen sich einen Weg zu ihm frei zu kämpfen. Meyers nickte.
„Schön, Sie kennen zu lernen.“ sagte Meyers ernst. Beide schüttelten sich die Hand.
„Lassen Sie uns zur Sache kommen!“ sagte Mac knapp. Er setzte sich auf den roten Barhocker, der neben seinen neuen Freund frei war. Meyers nickte knapp.
„Dr. Michael Sharks...“ begann Meyers. „War ein sehr wichtiges Mitglied der Gruppe. Er hat seine Mitglieder immer wieder zu neuen Identitäten geholfen.“
„Durch Schönheits-OPs?“ hakte Taylor nach. Meyers nickte. An Mac trat die Kellnerin heran und fragte, ob er was trinken wollte. Er bestellte einen Kaffe.
„Nachdem Sie angerufen hatten, habe ich die alten Unterlagen ausgegraben.“ begann er sachlich und reichte Mac die Akte weiter.
„Mr. Sharks und O' Kane sind die ein und selbe Person!“ sagte ihm der Agent direkt. Mac schlug die Akte auf. Das erste Bild zeigte O'Kane als jungen Mann. Die Haare waren lang und blond, die Augen braun-grün. Moment mal! Auch die Gesichtszüge kamen ihn bekannt vor. Dann ein Bild von Sharks. Bis auf die kurzen graue Haare stimmte alles überein. Erstaunt sah er Meyers.
„Wie lange wissen Sie das schon?“ fragte er heiser.
„Seit gut zwanzig Jahren.“ gab ihn der Agent zur Antwort. „Aber offiziell beschatten lassen wir ihn erst seit ein paar Monaten.“
„Wieso das?“ fragte Mac. Er musterte sein Gegenüber sehr genau.
„Weil wir glauben, dass die Gruppe sich reformiert. Sich neu organisiert.“ Der Agent nahm einen Schluck Kaffee.
„Ich verstehe nicht ganz!“ sagte Mac und tat es ihm gleich.
„Wir glauben, dass die schwarzen Engel eine Auferstehung planen.“ sagte der Agent gelassen. „Nur das sie in einen anderen Gebiet unterwegs sind...“
„Schwarzen Engel... Der Name der Gruppe? Und welches Gebiet soll es sein?“ fragte Taylor gespannt.
„Sie haben es erfasst. Und wenn Sie mich fragen: Illegaler Organhandel!“ sagte er fest. Mac blieb ruhig auf seinem Hocker sitzen.
„Wie kommen Sie zur der Annahme?“ fragte er erstaunt. Meyers sah ihm direkt in die Augen.
„Haben Sie sich die finanzielle Situation von Sharks angesehen?“ hakte Meyers nach. „Haben Sie sich nie gefragt, wie er sich das Season leisten konnte?“ Taylor sah ihn misstrauisch an.
„Er hatte doch eine Schönheitspraxis...“ begann er zögerlich.
„...die vor einem halben Jahr Pleite gegangen ist!“ vollendete Meyers den Satz.
„Was glauben Sie, warum er die Krankenkassen geprellt hat? Weil es ihm ja so gut ging?“ Nun ergab vieles einen Sinn: Seine Flucht aus Miami, seinen Zwang Peyton ein schönes Leben zu führen und die Einladung zum Essen. Er hatte alles verloren und wusste das jemand hinter ihn her war. Taylor war wütend und zornig. Seine Freundin musste wahrscheinlich sterben, weil sie Sharks in einen Machtkampf mit rein gezogen hatte.
„Eine Sache interessiert mich.“ sagte Taylor. Sichtlich kämpfte er mit seiner kochenden Wut.
„Und das wäre?“ fragte Meyers neugierig.
„Hat Sharks gewusst, dass man ihn im Visier hatte? Wusste er, dass jemand es auf ihn abgesehen hatte?“ In seinen Tonfall mischte sich Zorn. Unbändiger Zorn.
„Ja, und er wusste auch wer!“ sagte er besorgt.
„Den Namen!“ sagte Taylor scharf.
„Kennen wir nicht... Nur seinen Nicknamen. Sharks wollte uns seinen richtigen Namen nennen...“ schilderte der Agent. „Er nannte ihn immer 'Larzarus'!“ Die Miene verzog sich immer mehr, als er die brodelnde Wut von Taylor bemerkte.
„Was wissen Sie über ihn?“ hakte Mac weiter.
„Nichts! Nur das die Beiden sich viele Mails ausgetauscht haben... Larzarus wollte unbedingt an die Spitze der Gruppe, aber Sharks wollte dies nicht. Sein Konkurent war ihm zu gefährlich und er schien äußerst skrupellos zu sein.“
„Steckt er hinter Sharks Ermordung?“ bohrte der CSIler weiter.
„Nehmen wir mittlerweile an.“ antwortete Meyers ehrlich. Grimmig starrte Taylor ihn an.
„Ich sage Ihnen wie es weiter geht!“ sagte Mac befehlend. „Sie werden mir sämtliches Material geben, was über die schwarzen Engel und Sharks / O' Kane und Larzarus haben!“ Entsetzt sah ihn der junge Agent an.
„Sie spinnen ja wohl!“ schnaubte Meyers zurück. „Sie können sich doch nicht einfach mal so Material über eine monatelange Untersuchung unter den Nagel reißen.“ Mac platzte der Kragen. Er beugte sich vor und sah dem Mann eindringlich in die Augen.
„Heute Mittag sind mehr als zehn Menschen durch eine Explosion getötet worden und meine Kollegin ringt mit den Tod, weil Sie mit Ihrer Behörde unbedingt ihr eigenes Ding drehen wollten.“ sagte er nun wütend.
„Der Mordfall im Season ist nun mein Fall! Und was Sie davon halten, ist mir ehrlich gesagt egal!“ Meyers musste unwillkürlich sich nach hinten beugen, als Taylor ihn zornig musterte.
„Ich werde sehen, wie ich Ihnen weiterhelfen kann.“ sagte er nun klein laut.
„Gut... Bis heute Abend habe ich das Material oder ich werde Ihnen die Hölle heiß machen. Haben Sie das verstanden?“ Die Art wie der Polizist ihm das sagte, ließ keinen Zweifel aufkommen, dass dieser Taylor seine Drohung wahr machen würde. Wenn Mac wirklich zum Staatsanwalt ging und einen Beschluss einforderte, um Einsicht in die Akten zu bekommen, konnte es passieren, dass er in Teufels Küche kam.
Einige Aktionen während der Untersuchung waren illegal und nicht abgesegnet worden. Ganz zu schweigen von den Dingen über die der Staatsanwalt nicht informiert war. Niedergeschlagen nickte er. Taylor war zufrieden. Er knallte einen zehn Dollarschein auf den Tresen und stand auf. Meyers sah ihn an.
„Sind Sie bei allen Fälle so verbissen?“ fragte der junge Agent müde. Taylor sah ihm nun direkt in die Augen.
„Nur bei denen Fällen, in dem die Menschen die ich respektiere und mag, verletzt werden.“ sagte er fest. Dann verließ er das Dinner.
Meine Güte! dachte der Agent beeindruckt. Den Mann möchte man nicht zum Feind haben.

Ich komme aus Miami! Mein Aufenthaltsort ist New York. Aber wieso? Ich befinde mich auf der Flucht und darf nicht auffallen. Aber anscheinend lege ich es darauf entdeckt zu werden. Bin ich lebensmüde. Nein, ich bezwecke etwas damit. Verfolge ein klares Ziel. Also wieso will ich mit aller Gewalt auf dieser Veranstaltung?


Diese Fragen schossen Hawkes immer wieder durch den Kopf. Er saß im Computerlabor und studierte eine Webseite. Es handelte sich um die Organisation, die diese Veranstaltung in Hilton ausgeschrieben hatte. Sheldon schüttelte den Kopf. Es gab anscheinend tatsächlich Firmen, die Krankenhäuser beauftragte, Organspender zu finden und die betreffende Organe zu untersuchen und bei einen Notfall gegebenenfalls an das entsprechende Krankenhaus zu liefern, damit die Ärzte direkt mit der Operation starten konnten.
Irgendwann in naher Zukunft werden uns Preisschilder um den Hals verpasst. dachte Sheldon fassungslos. Er befand sich nun auf der Seite, auf der angepriesen wurde, wer alles erschien. Hawkes stutzte. Dr. Michael Sharks stand tatsächlich auf dieser Liste. Das Handy klingelte. Flack war dran.
„Hi Sheldon! Wo bist du?“ fragte Flack direkt.
„Ich befinde mich im Computerlabor und sehe mir die offizielle Webseite von Organ helping Hand. Diese Firma arbeitet eng mit den Krankenhäusern zusammen und hilft ihnen, die Organspender der Stadt zu verwalten und sie an das jeweilige Krankenhaus weiter zu leiten.“ schloss Hawkes ab.
„Ich war auch nicht untätig. Aber du musst schon mir entgegen kommen...“ scherzte Don.
„Bis gleich auf dem Flur.“ sagte Sheldon lachend. Er legte auf, druckte das Blatt aus und verließ das Labor. Als er sich Richtung Fahrstühle befand kam Flack schon um die Ecke gebogen.
„Ich war mal so frei, und habe diesen Stone überprüft.“ sagte er ohne Begrüßung.
„Und kam was Interessantes was dabei raus?“ fragte der Ex-Pathologe direkt.
„Allerdings.“ sagte Don leicht grinsend. „Unser Freund hatte anscheinend ein paar Anklagen am Hals wegen fahrlässiger Tötung. Die Organe einiger Patienten waren mit irgendwelchen Krankheiten verseucht oder er hat Tatsachen was die Angaben über die Spender betrifft gelogen.“ erklärte er seinen Kollegen.
„Hatte der Staatsanwalt einen Gutachter eingeschaltet?“
„Ja, das hat er.“ bestätige Flack. „Dein Kollege hat bei der Obduktion fest gestellt, dass in manchen Organe nicht nur mehrere Tumore oder sonstiges gefunden wurde, auch die Untersuchung einiger Gewebeproben, Knochenteile, Organe und Blut hat ergeben, dass die Spender älteren Datums waren, als auf den Krankenblätter angegeben.“ schloss Don ab. „Aber das ist nicht das Schärfste!“ Hawkes hob eine Augenbraue und sah verdutzt seinen Kollegen an.
„Und? Mach nicht so spannend.“ sagte Sheldon ungeduldig.
„Mitte 93 hat er angefangen mit Organ helping Hand zusammen zu arbeiten... Keine Beschwerden mehr!“ schloss Flack ab.
„Moment mal.. Die Anklage wurde gegen Stone fallen gelassen?“ fragte Sheldon ungläubig.
„Die Staatsanwaltschaft musste sie fallen lassen, da Stone selbst das Opfer war: Damals war er Assistenzarzt eines gewissen Dr. Gary Lambert. Lambert saß im Ausschuss des Organspendeverbandes New York. Wie sich während der Ermittlung heraus gestellt hatte, dass Lambert Patienten gegen Geld Organe zugeschanzt hatte, musste man Stone einräumen, dass seine Unterlagen, die er von Lambert enthielt, gefälscht gewesen sein könnten und ihn keine direkte Schuld nachgewiesen werden konnte.“ schloss Detektive Flack seinen Bericht.
„Er hat jetzt also den Posten.“ stellte Sheldon fest. Don nickte.
„Was hast du?“ erkundigte er sich bei Sheldon.
„Ich habe mich wegen der Veranstaltung morgen Abend im Hilton informiert.“ sagte er rasch. „Der Abend soll dazu dienen, die Zusammenarbeit der Klinik mit diesen Unternehmen transparent zu machen. Und rate mal, wen ich bei den Gästen gefunden habe.“ Hawkes reichte Flack dabei das Blatt. Der wiederum überflog es und entdeckte den Namen Sharks.
„Wieso interessierte sich unser Opfer dafür?“ fragte Don verdutzt. „Das ist nicht mal sein Spezialgebiet!“
„Genau das frage ich mich auch.“ bestätige Sheldon. „Das einzige was in der Schönheitschirurgie transplantiert wird, ist die eigene Haut bei Verbrennungen. Und selbst wenn die Haut für eine Transplantation untauglich ist, wird sie in einen Labor hergestellt weil das nur mit der selben DNS geht.“ Flack schüttelte den Kopf.
„Irgendwie ergibt das alles keinen Sinn“ sagte er ratlos.
„Ich denke, wir sollten uns mit Doktor Stone uns unterhalten.“ schlug Sheldon vor. Beide nickten. Sie verließen das Labor...


Als Mac das Dinner verließ, klingelte sein Handy. Er sah aufs Display. Die Nummer war unbekannt.
„Detektive Taylor! NYPD!“ meldete er sich.
„Dr. Lane hier!“ sagte der Arzt sanft.
„Hey Doc! Wie ist die Operation verlaufen?“ fragte er sorgenvoll.
„Alles ging glatt.“ beruhigte ihn der Arzt. „Die OP ist gut verlaufen, keine Komplikationen... Nun kommt es auf die nächsten vierundzwanzig Stunden an.“
„Ob der Körper das Implantat annimmt.“ schlussfolgerte Mac.
„Genau. Wir haben sie auf die Intensivstation verlegt, damit wir sie besser beobachteten können... Wenn sich nochmal was ändern sollte, rufe ich Sie wieder an.“ versprach der Arzt.
„Doc... Ich hätte noch eine Frage: Wenn alles glatt läuft, wird sie mit irgendwelchen Einschränkungen leben?“ Die Frage brannte ihn auf den Fingernägeln.
„Wie ich Ihnen schon bereits erklärt habe, wird Stress, besonders der emotionale Stress sehr gefährlich sein und muss äußert gemieden werden.“ begann er zögerlich. „Aber ansonsten kann ich keine Spätfolgen erkennen, aber meistens zeigt sich das erst in der Therapie.... Sie ist eine Kämpfernatur. Sie schafft das schon.“ sagte Lane zuversichtlich.
„Ich danke Ihnen vielmals, Doc.“ sagte Taylor erleichtert.
„Nichts zu danken. Das ist mein Job!“ sagte Lane milde. Beide legten auf. Macs Seele fühlte sich nun so an, als würde man einen schweren Stein von der Schulter nehmen. Erleichtert atmete er auf. Nun konnte er mit neuen Tatendrang an die Sache heran gehen.


Stella und Danny waren immer noch mit der Werkstatt beschäftigt. Nun klingelte Stellas Handy.
„Bonasera!“ sagte sie knapp.
„Ich bin es, Mac!“ sagte ihr Vorgesetzter. „Ich habe Neuigkeiten. Wo seid ihr?“
„Danny und ich sind in einer Werkstatt in Brooklyn. Wir haben hier die Stelle gefunden, wo die Bombe gebaut wurde...“ sagte sie feierlich.
„Okay. Wir sehen uns später in meinen Büro.“ sagte er kurz. „Und noch was: Peyton hat die Operation sehr gut überstanden.“ Im Macs Tonfall war die Erleichterung zu hören.
„Das freut mich.“ sagte sie ehrlich. Sie legte auf und informierte Danny darüber.
„Peyton haut so schnell nichts um.“ sagte er offen. „Ich wusste es, dass sie es schafft.“ Danny war gerade dabei Fingerabdrücke zu nehmen. Nun klingelte bei ihn das Handy.
„Messer! NYPD!“ meldete sich Danny.
„Na wie läuft die Durchsuchung der Werkstatt?“ fragte ihn eine sehr vertraute Frauenstimme.
„Na, Sonnenschein? Was macht das Labor?“ fragte er Lindsay.
„Es steht noch... Ich habe versucht, diesen Oleg zu überprüfen... Keinen Erfolg. Den Kerl gibt es anscheinend nicht.“ sagte sie niedergeschlagen.
„Macht dir nichts draus...“ sagte er milde. „Ich habe Fingerabdrücke für dich. Vielleicht helfen dir sie weiter.“
„Du bist zu gut zu mir...“ sagte sie liebevoll. „Ich habe aber noch was anderes.“
„Und was?“ fragte Danny neugierig.
„Die Polizei hat zwei Blocks weiter vom Restaurant ein Auto geknipst, das zu schnell gefahren ist. Das Verrückte ist: Sie können den Mann nicht ermitteln, weil er anscheinend nicht existiert . Von der Beschreibung her passt das auf diesen Oleg.“ erklärte sie rasch.
„Hast du das Foto?“ fragte er nun.
„Klar... Warum?“
„Wir haben hier einen Mann, der Oleg oder wie immer der Mann heißt, identifizieren kann!“erklärte Danny ihr.
„Ich schicke es dir auf dein PDA!“ sagte sie nun. Dann verabschiedeten sie sich.
„Stella! Wo ist der Zeuge?“ fragte Danny nun.
„Draußen vor der Werkstatt!“ antwortete sie. Messer trat vor die Tür. Aber da war kein Mr. Male.
„Er ist gegangen.“ sagte er. Bonasera zuckte mit den Ascheln.
„Ich habe ihn nicht gebeten zu warten... Aber ihn habe ihn mit einen Zeichen zu verstehen gegeben, dass er bleiben soll.“ sagte sie nachdenklich. Dann dachte sie intensiv nach.
„Wenn ich es recht überlege: Ich hatte irgendwie das Gefühl, als wolle er ganz schnell weg von hier.“ Messer hob die Augenbraue. Dann beschloss er sich genauer um zu sehen. Er duckte sich und sah unter die Bank. Die Digitale Uhr sprang ihm ins Auge. Zwanzig Sekunden. Dahinter war ein Päckchen mit Drähten. Messer schluckte.
„Stella.... Raus hier!“ sagte er laut. Bonasera tutete gerade die kleine Menge C4 ein, als Danny auf sprang und sie am Arm packte. Die sichergestellten Fingerabdrücke nahm er unbewusst an sich. Sie rannten nach draußen. Dann hörte man schon die Explosion. Die Druckwelle fegten beide die Füße unter den Boden weg.
„Darum hatte er es eilig.“ sagte sie wütend.
„Mr. Male oder wie immer der Mann heißt, kann sich warm anziehen wenn ich den Kerl kriege.“ sagte Messer grimmig. Bonasera sah fassungslos die Flammen. Sie riefen die Feuerwehr und das ATF. Dann fuhren sie mit den wenigen Beweisen ins Labor.


Mac versammelte die Mannschaft in seinem Büro. Der Tag ging zu Ende und die Dunkelheit fand ihren Weg in die Stadt. Sheldon und Don fing er noch in der Tiefgarage ab. Sie alle waren nun in seinen Büro und hörten sich die unglaublichen Neuigkeiten an. Ein Rauen ging durch den Raum.
„Wow!“ sagte Sheldon beeindruckt. Und das geschah nicht oft. Messer schüttelte den Kopf.
„Das muss man sich mal rein ziehen!“ sagte er verdutzt.
„Von Aktivist zum Arzt!“ sagte Lindsay. „Haben wir auch nicht oft.“ Donald schüttelte nur verwundert den Kopf.
„Was wissen wir über diesen Larzarus?“ fragte Stella.
„Nur das es ihn gibt.“ sagte Mac. „Selbst die Feds wissen nicht, wer er ist.“
„Wie lange ermitteln sie schon?“ fragte Lindsay neugierig.
„Laut diesen Meyers seit einigen Monaten, aber irgendwie glaube ich ihm nicht.“ sagte er offen. „Der wusste verdammt viel für ein paar Monate...“ Danny rückte seine Brille zurecht.
„Nehmen wir also mal an, Larzarus lässt Sharks aus den Weg räumen, damit er die Nachfolge antreten kann... Was hat er davon?“ fragte er laut in den Raum.
„Wie meinst du das?“ fragte Stella ihn.
„Ich meine: Gibt es überhaupt Anzeichen dafür, dass die Gruppe noch aktiv ist? Sharks hat sich ja nicht wie ein Leisetreter verhalten. Er ist nach Miami gezogen, hat eine Schönheitspraxis eröffnet, hat das Buch geschrieben und hat hier in Big Apple mit dem Geld nur um sich geworfen... Würde sich so ein ehemaliger Aktivist verhalten, der seine Gruppe wieder beleben will?“
„Ich muss sagen, da ist was dran!“ wandte Flack ein.
„Wieso ist er also nach New York gekommen?“ stellte Sheldon die Frage. „Nur um seine alte Studentin wieder sehen, wohl kaum...“ Lindsay kratzte sich am Kopf.
„Er hatte doch Krebs... Vielleicht wollte er in der Stadt noch was klären, bevor er starb. Oder mit jemanden was klären.“ Hawkes sah an die Decke als würde dort eine Antwort stehen.
„Was wissen wir eigentlich über dieses Buch?“ fragte er seine Kollegen. Nun sah ihn Mac an.
„Meinst du, es hat was mit den Fall zu tun?“ fragte ihn sein Chef skeptisch. „Wäre weit her geholt...“
„Finde ich ehrlich gesagt nicht.“ sagte Hawkes offen. „Es ist das Einzige was wir noch nicht angesehen haben und ehrlich verstehe ich eine Sache nicht...“
„Und die wäre?“ fragte Mac neugierig.
„Wieso so ein Buch schreiben? Ich meine wie geht das?: Er schreibt ein Buch und macht sich sozusagen das Geschäft selbst kaputt, aber laut den Unterlagen seiner Bank wissen wir, dass er mit seiner Praxis weiterhin den Reibach macht? Ehrlich gesagt, erinnert mich das Ganze an Provokation.“
„Inwiefern?“ fragte Danny gespannt nach.
„Erstens: er legt eine Krankenversicherung herein und haut dann noch dreist ab.“ erklärte er seinen Kollegen. „Zweitens: Er schreibt dieses mysteriöse Buch und drittens geht er in ein Nobel-Restaraunt, wo ihn ja jeder erkennen kann. Ich würde erst mal abtauchen.“
„Vielleicht hatte er durch den Krebs 'Ich gegen den Rest der Welt'-Laune.“ schlug Bonasera vor. Die anderen Ermittler nickten. Sheldon schüttelte milde den Kopf.
„Wenn er in dieser Stimmung wäre, Stella, dann wäre er rationeller.“ begann Sheldon. „Er hatte so belanglose, einfache Sachen gemacht: Geschwindigkeitsübertretung oder andere ähnliche Dilekte. Das scheint mir alles geplant...“ sagte er nun. Flack nickte mit den Kopf.
„Es geht wahrscheinlich um diesen Stone.“ stimmte Don mit ein.
„Wie kommst du darauf?“ fragte Monroe.
„Weil er ein Gast dieser Veranstaltung ist, obwohl er mit Transplantationen nichts an Hut hat...“ erklärte ihr Flack.
„Okay, sagen wir mal es geht wirklich um diesen Stone... Wieso dann der ganze Aufwand?“ fragte Stella nachdenklich. „Was verbindet die beiden Ärzte miteinander?“ Mac kratzte sich am Kinn.
„Lassen wir uns das heraus finden.“ sagte er entschlossen.
„Don, du siehst dir Sharks sowie Stones Biografie an. Nachdem du wie geplant mit ihn gesprochen hast..“ sagte er seinen Kollegen.
„Mache ich!“ versprach Don.
„Sheldon! Du wirst dir das Buch ansehen: Wenn du Recht hast, findest du wahrscheinlich irgendwelche Indizien zu seinen jeweiligen Patienten, dir er behandelt hat. Vergleiche sie auch mal gleich mit den Mitgliedern der schwarzen Engel.“ sagte der Chefermittler. Hawkes nickte und fragte:
„Ich wollte mit Don mit. Ist das okay?“ Mac nickte.
„Stella, Danny... Ihr werdet euch die Versicherung-Betrugsgeschichte ansehen... Ich will wissen, was dahinter steckt. Mittlerweile bin ich auch Sheldons Auffassung, dass dies alles zu einen Plan gehört hat.“ erklärte ihr Chef.
„Und was machst du?“ fragte Danny neugierig.
„Ich werde zusammen mit Lindsay detailgetreu die Explosion wiederholen.“ sagte Mac mit den Kopf auf Lindsay weisend. „Vielleicht bringt das neue Erkenntnisse in die Sache.“ Messer nickte knapp. Sie lösten sich auf. Jeder von ihnen hatte nun ihre Aufgabe.


Sid Hemmerbeck hasste es mehr als andere, wenn er Leichen zur Obduktion zu spät bekam. Irgendein Schlauberger hatte beim Ausfüllen der Papiere wieder Mist gebaut. Die Leiche sollte ursprünglich zur Universitätsklinik, damit sich irgendwelche Studenten an ihr austoben konnten und komplexe Operationen an ihr erproben konnte. Aber nein! Irgendjemand von den Beamten hat mal wieder beim Ausfüllen des Papiers Mist gebaut. Wie immer! Sid entschied sich trotzdem sich den Mann mal kurz an zu sehen.
Wenn er eh schon auf meinen Tisch liegt. Dachte er mürrisch. Er sah sich die Papiere an. Die Leiche war männlich, unbekannt. Sie wurde außerhalb von New York, besser gesagt in Forrest Hill in einer einsamer Hütte gefunden. Anscheinend war dort die Gasleitung defekt und er hat tragischer Weise sich eine Zigarette angesteckt. Die Leiche war halb verkohlt. Sid begann mit der äußerlichen Untersuchung. Der Kopf sowie der Oberkörper gab es nicht mehr. Weg gesprengt worden. Er betrachtete sich nun die restliche Lungenflügeln. Das wenige Gewebe was übrig geblieben war, würde ihm nicht weiterhelfen. Der Unterkörper sah auch nicht besser aus. Es war nur noch ein Gerippe welches gut durch war. Sid nahm sich eine Lupe zu Hand. Als er nun Richtung Handgelenke sah -oder besser gesagt- was davon übrig war, erkannte er ein Glitzern. Er setzte seine Brille auf und sah sich die Stelle genauer an. Es waren winzige Metallsplitter. Nun stieg ihn ein seltsamer Geruch in die Nase. Er roch über die Gelenke. Was war das? Er nahm sich eine Pinzette zu Hilfe und entnahm den kleinen Handknochen einen Splitter. Dann führte er den Splitter zu seiner Nase. Der Geruch rührte daher. Irgendwas war seltsam daran. Er tütete es ein und machte sich damit auf den Weg zu Adam. Er wurde neugierig.


Adam befand sich im Labor und war mit der Analyse der Kleidung der Opfer beschäftigt, die den Anschlag überlebt hatten. Mac gab ihm den Auftrag zu rekonstruieren, wie die Explosion sich entwickelte. Er hatte einen Apparat in den Händen. Es sah aus wie ein breiter Handstaubsauger. Das Gerät diente dazu, spezielle Gerüche an Oberflächen fest zu stellen und zu untersuchen. Er bemerkte Sids Ankunft nicht, da er einen MP3-Player auf den Ohren hatte. Hemmerbeck zog ihm die Stöpsel aus den Ohren.
„Hallo Sid!“ sagte Adam verdutzt. Der Pathologe kam nicht oft zu ihn.
„Ich habe dich gar nicht bemerkt!“ sagte er schnell entschuldigend.
„Anscheinend, Mr. Ross, sind Sie ja damit beschäftigt, Ihrem Gehörgang den Gnadenstoß zu geben.“ erwiderte Sid knapp.
„Kann ich was für dich tun oder willst du mir nur eine Gardinenpredigt halten?“ erkundigte sich Adam. Hemmerbeck hielt ihm den Beweismittelbeutel vor die Nase. Die Laborratte erkannte einen kleinen Metallsplitter.
„Dieser Splitter stinkt, und das bitte wörtlich nehmen. Und dieser Geruch ist mir nicht vertraut.“ klärte er Adam auf.
„Und ich soll analysieren, was für ein Geruch das ist.“ hakte Adam nach.
„Genau!“ erwiderte Sid. „Ich habe in der Pathologie jemand liegen dessen linkes Handgelenk ist mit diesen Splittern übersät. Jedenfalls heißt es in den Unterlagen, er wäre bei einer Gasexplosion gestorben... Woher stammen dann diese Splitter?“ Adam räusperte sich.
„Hör mal... Ich will ja nicht unhöflich sein, aber meinst du nicht auch, dass die Priorität dieser Angelegenheit nicht gerade hoch ist?“ Hemmerbeck stemmte die Arme in seine Hüften.
„Was ist, wenn das so ein Geruchsstoff ist wo man bei gekennzeichneten C4 findet?“ fragte Sid beharrlich.
„Soweit ich weiß, können diesen Stoff nur Spürhunde riechen....“ sagte Ross vorsichtig. Dann dachte er nach.
„Aber warte mal...“ sagte er nachdenklich. „Diese Knetmasse soll streng riechen nach einiger Zeit.“
„Durch die Lösungsmittel darin!“ sagte Sid nun. Adam nickte heftig.
„Wenn das wirklich ein Lösungsmittel ist, dann heißt das, das dies eine Probe vor der Sprengung ist!“ Hemmerbeck starrte ihn mit offenen Mund an.
„Willst du damit sagen, dass ich im Keller den vermutlichen Bombenleger habe?“ fragte Sid irritiert.
„Die Chancen stehen gut dafür.“ sagte Adam aufrichtig. „Ich habe hier gerade die Klamotten untersucht. Überall habe ich Spuren von Chloroform gefunden. Das ist ein Lösungsmittel, das meist bei der Herstellung von C4 verwendet wird.“
„Aber wieso war er dann in dieser Hütte?“ sagte Sid nachdenklich.
„Hütte?“
„In den Unterlagen stand drin, dass unser Freund in einer einsamen Hütte in Forrest Hills gestorben ist. Gasexplosion.“ erklärte er rasch.
„Und wie soll das gehen?“ fragte Ross verwundert. Hemmerbeck zuckte mit den Schultern. Adam nahm nun den Apparat und zog ihn über Sids Splitter. Nach einigen Minuten zeigte der Bildschirm: Chloroform! Und der Stoff den die Hunde riechen konnten.
„Sid, du hast den Bombenleger im Keller!“ stieß Ross aus. Ungläubig starrte Hemmerbeck auf den Bildschirm.
„Oh mein Gott!“ murmelte Sid vor sich hin. „Oh mein Gott!“

Impressum

Texte: Alle Rechte der Serie „CSI“, „CSI: Miami“, „CSI: New York“ und deren Charaktere liegen allein bei Jerry Bruckheimer, Carol Mendelsohn, Ann Donahue, Anthony E. Zuiker und CBS. Diese FF wurde lediglich zum Vergnügen geschrieben und ist nicht für kommerzielle Zwecke gedacht.
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Vielen Dank an Joyki

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