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Sir Brixelot

 

 

Mürrisch strich Sir Brixelot sich den Staub von der Stirn, als er erwachte. Er sah sich verwundert um und fragte sich, wo er sich befand. Nein, diese Gegend kannte er gar nicht und der ungemütliche, harte Boden, auf dem er lag, gefiel ihm keineswegs.

„Wo sind die anderen?“, fragte er sich, „Und warum wurde ich einfach weggeworfen?“

 

„Warst doch nur ein Stein im Schuh“, murrte ein Kiesel, der am Wegesrand seinen eigenen Depressionen nachhing, „da kenne ich was von, glaub es mir!“

 

„Was für ein Blödsinn!“, entgegnete Sir Brixelot energisch, „Ich bin ein Backstein, da baut man Häuser mit. Das hier kann nur ein Versehen sein. Scheint so, als hätte ich ein Backout. Liege ich schon lange hier?“

 

„Warte mal, nein, nicht seit der Steinzeit, aber doch schon eine Weile. Irgendwann warst du einfach da.“

 

„Aber nun will ich wieder nach Hause. Sag mal, da drüben, das ist doch die Brix-Redaktion. Dann bin ich ja fast da.“

 

„Dort ist es aber ziemlich still“, berichtete der Kiesel, „vermutlich ist da keiner mehr. Ich könnte mitkommen, falls du Hilfe brauchst.“

 

„Hilfe? Ich? Ich bin steinhart, mich kann nichts erschüttern. Obwohl, vielleicht bräuchte ich jemanden, der mir mal einen Kaffee kocht.“

 

 

 

 

 

 

 

Ein zauberhaftes Geschenk

 

„Hey, was machst du da!?“, rief Sir Brixelot dem Staubsauger entgegen, der eifrig um ihn herum sauste.

„Ich mache sauber, das siehst du doch“, brummte der zurück. „Rück mal beiseite!“

Energisch pustete der Staubsauger Sir Brixelot auf einen Stuhl.

 

Sir Brixelot wunderte sich über den dampfenden Kaffee, der da in einer kleinen Tasse vor ihm auf dem Tisch stand und dann sah er ihn...!

 

 

"Ho, ho, ho Sir Brixelot. Ich wünsche frohe Weihnachten und habe ein Geschenk für dich dabei! Hier", der Weihnachtsmann überreichte ihm ein kleines Päckchen. "Das ist für Dich!"

 

Sir Brixelot sah verwundert auf das Geschenk und packte es eilig aus. Doch als er den kleinen Karton öffnete erwartete ihn gähnende Leere.

"Da hat mir der Weihnachtsmann aber einen bösen Streich gespielt", brummte er grimmig, setzte sich auf seinen Stuhl zurück und staunte ...!

 

 

 

 

 

Tränen sammelten sich in Sir Brixelots Augen. Erst versuchte er, sie zu unterdrücken, doch dann weinte er steinerweichend. „Ihr“, stammelte er, „Ihr habt mich nicht vergessen!“

 

„Wie könnten wir?“, lächelten die zwei zurück, „Du hast bei uns ein Stein im Brett. Gestern waren wir auch schon da, aber da hast du geschlafen, wie ein Stein!"

 

„Ich bin ja auch steinalt“, bemerkte Sir Brixelot und schlürfte verlegen seinen Kaffee. „Wie geht es denn den anderen? Wie geht es Phil? Habt ihr noch Kontakt? Ich vermisse ihn ziemlich, wenn ich ehrlich bin."

Seine beiden Gäste sahen sich verschwörerisch an und grinsten ein: "Dann schau dich doch mal um."

 

Sir Brixelot erstarrte zu Stein und brauchte eine Weile, um sich zu berappeln, doch dann strahlte er heller als der Weihnachtsbaum, an dem plötzlich alle Lichter brannten. "Phil, Du warst mein größter Weihnachtswunsch! Kneif mich mal, ich glaub' ich träume!"

 

"Wie kannst du träumen? Ich war in dem Paket", lächelte sein Gegenüber und zog ihn in den Arm.

 

"So ein Quatsch", dementierte Sir Brixelot, "so ein Bär passt da gar nicht rein!"

 

"In dieses Päckchen schon, denn es ist mit Magie gefüllt und deine Wünsche werden wahr."

 

"Dann machen wir die Redaktion wieder auf?", fragte Sir Brixelot hoffnungsfroh. "Aber dafür sind wir doch viel zu wenige ...!"

 

"Glaubst du?  Lass dich überraschen, ich habe ein paar Interessenten mitgebracht."

 

„Wie viele? Ich frage nur wegen den Kaffeetassen. Habe nicht so viel Steingut im Schrank. Ist alles nach und nach zu Staub zerfallen – oder auch – vom Tisch.“

 

 

 

Gewusst wie ...!

 "Du meinst, ich soll die Kandidaten prüfen?", fragte Sir Brixelot ungläubig. "Die sind mir alle völlig fremd und es ist ja wie es ist ... ich bin nur ein Stein. Gib mir zumindest einen Tipp!"

 

 

 

"Ich brauche keine Erleuchtung! Ich brauche einen Tipp, wie ich die Leute für uns begeistern soll ...!", schimpfte Sir Brixelot. "Du treibst schon wieder deine Späße mit mir!"

 

 

 

 

 

"Du bist ein wahrer Freund und hast Humor! Schon mal einen Stein tanzen gesehen? Vielleicht geht's 'ne Nummer ruhigen ...!" Sir Brixelot rauchte der Kopf. "Bald bin ich ein heißer Stein und du kannst ein Steak auf mir braten ...!"

"Auf das Angebot komme ich später gerne mal zurück, aber draußen warten die Kandidaten. Kühl dich erst mal ab! Wie wäre es hiermit?" 

 

 

 

 

 

Sir Brixelot schüttelte den Kopf. "Werter Freund, du bist ein hoffnungsloser Fall! Ich wollte doch nur wissen, wie ich die Leute für uns begeisten soll und du? Du treibst deinen Schabernack mit mir. Alles muss ich ganz alleine machen!"

Kandidat 1 (Susi Sonnenschein)

 

"Susi Sonnenschein", überlegte Sir Brixelot, "haben Sie denn irgendwelche Erfahrungen im Pressebereich?"

"Aber das sieht man doch", erwiderte sie mit einem kessen Augenaufschlag, "oder etwa nicht? Ich habe mich erst heute morgen in dieses hübsche Kleid gepresst. Gefällt es Ihnen?"

 

"Ähm, ja. Ganz toll. Was möchten Sie denn bei uns machen?"

 

"Ich sehe mich im ausdrucksstarken Bereich und verfüge über Führungsqualitäten."

 

"Wie äußert sich das Ganze?" 

 

"Ich sprühe nur so vor Ideen und die Männer laufen mir scharenweise nach."

 

Kandidat 2 (Der Schneemann)

"Wenn Ihnen das mit dem Förstern so gut gefällt, frage ich mich, wieso Sie Bücher unterstützen?", wunderte sich Sir Brixelot.

"Genau deshalb", lächelte Kandidat 2. "Zumindest der, der schreibt, der bleibt."

 

Kandidat 3 (Das Einhorn)

"Ja, etwas Fantastisches können wir gut in der Redaktion gebrauchen", bestätigte Sir Brixelot. "Haben Sie es schon mal mit fliegen versucht?

 

"Fliegen? Ne, die mag ich nicht. Ich lebe vegan. Ist gesünder, lässt Gedanken schweifen und zu den Sternen reisen."

 

 

Kandidat 4 (Der Hirsch)

"Sie sind ein Poet", staunte Sir Brixelot, "Das gibt dem Magazin einen gewaltigen Aufschwung."

 

"Genau. In jeder Fabel steckt ein Abel."

 

"Hm. Das verstehe ich jetzt nicht."

 

"Deshalb nennt man das Poesie. Muss nicht alles einen Sinn haben, sollte nur gut klingen." 

 

 

 

Zweifel und Fragen ...

"Glaubst du, dass wir genug Schwung in der Redaktion haben? Früher waren wir mehr Leute als heute, glaubst du, dass das reicht?" Sir Brixelots Augen suchten die seines Gegenüber ...

 

 

 

 

 

Kandidat 5 (Der Delphin)

"Nun, seine Träume sollte man nie aufgeben", stimmte Sir Brixelot dem Delphin zu. "Daher ist das hier genau der richtige Ort für Sie. Hier kann auch ein kleiner Stein Chef sein - und die Delphine können fliegen. Auf zu neuen Ufern!"

Die weiche Seite eines Steins ....

"War das alles?" Sir Brixelot murrte in gewohnter Art und Weise vor sich hin und orderte einen weiteren Kaffee beim Staubsauger.

"Du hättest ja auch mal ein paar Steine zusammen sammeln können", schimpfte der Staubsauger und füllte seine leere Tasse nach.

"Ich habe einen Kiesel", gab Sir Brixelot zurück, "allerdings war der nur ein Stein auf meinem Weg. Kann ja mal nachsehen, ob ich den noch finde ..." 

"Aus den Steinen auf unserem Weg bauen wir ein Haus", grinste Tux, "das habe ich mal irgendwo gelesen. Hört sich doch gut an, oder nicht?"

"Dann suche ich gleich mal nach dem Kiesel", bestätigte Sir Brixelot. "Aber zuvor muss ich noch was Wichtiges erledigen", meinte er und nahm sich einen Meißel.

"Was hast du vor?", schrie Tux erschrocken, als Sir Brixelot das Werkzeug an seine Brust setzte, doch Sir Brixelot strahlte nur glücklich und präsentierte schon nach kurzer Zeit das Ergebnis:

 

 

"Phil Humor"

stand auf seiner Brust und auf die fragenden Blicke seiner Freunde antwortete er:

 

"Für den, der mich vorm Vergessen gerettet hat. Seinen Namen habe ich in Stein gemeißelt! Vielen Dank, lieber Phil!"

 

Ende gut, alles gut :-)

 

 

 

 

 

Lieber Phil,

wir wünschen Dir ein wundervolles Weihnachtsfest und ein gesundes und fröhliches 2020 mit viel Kreativität, Freude und Spaß!

(Vor allem bei der gemeinsamen Arbeit mit Sir Brixelot und dem restlichen BRIX-Team :-)

 

 

 

 

 

Frei nach dem Motto :-)

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Phil Humor / Petra Peuleke
Bildmaterialien: Phil Humor
Cover: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 15.12.2019

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Phil, der mich, Sir Brixelot, wieder zum Leben erweckt hat! :-) Meine kleine Weihnachtsgeschichte …) Vielen Dank! Dein Name bleibt für immer in Stein gemeißelt …! :-D Dein Sir Brixelot

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