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Titel

 

 

 

 

 

 

Beatrice Kobras

 

 

Strolchis Tagebuch

 

Teil 133

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Die Handlung und ihre Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

 

 

 

2. Auflage 2024

 

Impressum

Texte: © 2024 Copyright by Beatrice Kobras

Bilder: © 2024 Copyright by Beatrice Kobras

Cover: © 2024 Copyright by Beatrice Kobras

Verantwortlich für den Inhalt:

Beatrice Kobras, Dobrovského 146/17, 35301 Mariánské Lázné, Tschechische Republik, www.k-obras.de

Vertrieb: BookRix GmbH & Co. KG, München

 

 

 

 

 

Sonntag, 24.03.


Frauli, was steht denn da in unsrer Eierschachtel?

„Da steht beschrieben, was auf dem Ei steht.“

Und was steht auf dem Ei?

„Auf unseren?“

Ja.

„Auf unseren Eiern steht nix.“

Warum?

„Weil die selbst gelegt sind.“

Von Dir?

„Nein. von Schinkenfrauchens oder Gunnas Hühnern.“

Und auf welchen Eiern steht dann was?

„Auf den Eiern, die man im Geschäft kauft.“

Und Gunnas und Schinkenfrauchens Eier kann man nicht im Geschäft kaufen?

„Nein.“

Und was steht dann auf den Eiern im Geschäft drauf?

„Da stehen Zahlen und Buchstaben drauf.“

Der Geburtstag vom Huhn und sein Name?

„Nein Strolchi. Da steht drauf, in welchem Land das Huhn wohnt und wie es wohnt.“

So wie in meinem Impressum?

„Nicht ganz. In Deinem Impressum muss Deine komplette Anschrift stehen.“

Ja. Damit man weiß, wo man meine Fanpostkistl hinschickt.

„Nein, deswegen nicht.“

Man kann aber ein Fanpostkistl an unsere Adresse schicken. Und unser Huhn kriegt dann kein Fanpostkistl?

„Nein Strolchi, nur Schinkenfraulis und Gunnas Hühner.“

Haben die dann Hühner-Pudding im Fanpostkistl?

„Nein, die haben ein Fanpost-Düderl und da sind unsere Salat- und Gemüseabfälle drin.“

Und das mögen die?

„Ja, das mögen die sehr gerne.“

Und was steht dann an Adresse auf den Eiern drauf, die nicht von Schinkenfrauli oder Gunna sind?

„Da steht z. B. DE, das heißt, dass sie aus Deutschland sind.“

Weil die Eier so klein sind, dass man da nicht Deutschland drauf schreiben kann?

„Genau. Und die Abkürzungen kennt jeder.“

Ich nicht! Also DE für Deutschland. Und was noch?

„AT für Österreich, BE für Belgien, DK für Dänemark, ES für Spanien, FR für Frankreich, NL für Niederlande.“

Aha. Fast immer die ersten zwei Buchstaben. Nur nicht bei Dänemark und Niederlande. Aber ES für Spanien hat ja gar nix mit den ersten zwei Buchstaben zu tun.

„ES steht für Espanol.“

Und was heißt Espanol?

„Spanien.“

Aha.

Und was sind das jetzt für Nummern?

„Da gibt es 0, das steht für Ökologische Erzeugung.“

Was is ökologische Erzeugung?

„Da muss ich jetzt auch erst einmal googeln.“

Google mal!

„Da! Da stehts.“

Was is das für ´ne Seite?

„www.deutsche-eier.info“

So was gibt´s?

„Ja, hab ich auch noch nicht gewußt.“

Lies mal vor!

„Die Erzeugung von Eiern aus der ökologischen Haltung erfolgt unter Einhaltung der Mindestanforderungen der „EG-Ökoverordnung“. Dabei dürfen pro Stall nicht mehr als 3000 Legehennen gehalten werden. Die Tierzahl ist auf 6 Hennen pro Quadratmeter nutzbarer Stallfläche beschränkt. Außerdem stehen jeder Legehenne 18 cm Sitzstange zu. Ein Auslauf ins Freie ist vorgeschrieben, dabei müssen pro Henne mindestens 4 Quadratmeter Auslauffläche zur Verfügung stehen. Die höchstzulässige Anzahl von 230 Legehennen je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche darf nicht überschritten werden. Die Fütterung der Hennen sollte ausschließlich mit ökologischem, möglichst betriebseigenem Futtermitteln erfolgen. Bei der Behandlung der Hennen im Krankheitsfall sind Naturheilmittel und homöopathische Arzneien zu bevorzugen. Die ökologische Erzeugung trägt die Ziffer 0 im Erzeugercode auf dem Ei.“

Aha. Mir würden 18 cm Sitzfläche aber nicht reichen. Und zu sechst auf einem qm is auch recht eng. Stell Dir mal vor, Herrli, Assira, Du und ich hätten nur 1 qm. Dabei sind wir nur zu viert. Und für was steht die 1?

„Für Freilandhaltung.“

Und was steht da in der Eier-Info-Seite drin?

„Moment …“

Und was is dann Freilandhaltung?

„Wenn die Hühner spazieren gehen dürfen.“

So wie ich?

„So, wie Du. Du bist drinnen, wenn Du drin sein magst und draußen, wenn Du raus magst.“

Nicht immer!

„Nein?“

Nein. Nicht, wenn Du die Tür nicht aufmachst.

„Da schau, da hab ich´s.“

Lies vor!

„In der Freilandhaltung haben die Legehennen neben dem Stall, der den Anforderungen an die Bodenhaltung entspricht, tagsüber uneingeschränkt Zugang zu einem Auslauf von 4 m² pro Henne. Die Auslauffläche sollte zum größten Teil bewachsen sein und nicht zu anderen Zwecken genutzt werden, außer als Obstgarten, Wald oder Weide. Der maximale Radius der Auslauffläche beträgt 350 m. Bei einem Radius von 150 bis 350 m müssen im Auslauf Unterstände und ggf. Tränken vorhanden sein. Die Freilandhaltung trägt die Ziffer 1 im Erzeugercode auf dem Ei.“

Da, guck! Da steht 2 für Bodenhaltung. Heißt das, dass die Hühner auf dem Boden sind?

„Strolchi, alle Hühner sind auf dem Boden. Wo sollen sie denn sonst sein?“

So wie der Rabe, die Elster und der Storch bei uns auf dem Baum auf einem Ast.

„Hühner sitzen nicht auf Ästen.“

Stimmt. Wär unpraktisch. Dann wär das Ei kaputt, wenn es gelegt wird. Da würde es dann runterfallen.

„Hör zu: Bodenhaltung bedeutet, dass die Legehennen in einem geschlossenen Stall leben, in dem sie sich frei bewegen können. Der Stall kann dabei auf bis zu vier Ebenen übereinander angeordnet sein, die aus Sitzstangen und höher gelegenen Laufflächen bestehen. Auf einem Quadratmeter nutzbarer Stallfläche darf der Tierbestand maximal 9 Hennen betragen. Bei der Anordnung der Haltungseinrichtungen auf mehreren Ebenen dürfen es maximal 18 Hennen pro Quadratmeter Stallgrundfläche sein. Insgesamt ist die Legehennenzahl in einer Gruppe auf höchstens 6.000 Legehennen begrenzt. Die Versorgung mit Futter und Wasser erfolgt automatisch. Zur Eiablage können die Hennen Nester aufsuchen und für die Ruhephasen können sie Sitzstangen nutzen. Ein eingestreuter Bereich im Stall oder an der Stalllängsseite, der so genannte Kaltscharrraum, steht den Legehennen mindestens zu zwei Dritteln des Tages zur Verfügung. Aus Hygienegründen wird die Einstreu regelmäßig nachgestreut oder ausgewechselt. Zwei Drittel der nutzbaren Stallfläche werden mit Gitterrosten aus Kunststoff ausgelegt, durch die der Tierkot auf Entsorgungsbänder oder in Kotgruben fällt, sodass die Hennen weitgehend von ihren Ausscheidungen getrennt werden Die Bodenhaltung trägt die Ziffer 2 im Erzeugercode auf dem Ei.“

Boah, die haben dann für immer Hausarrest!

„Ja.“

Und 3?

„Drei steht für Käfighaltung.“

Für immer in einer Katzentransportbox, wie wenn ich zum Tierarzt muss?

„So ähnlich. Hier auf der Eier-Info-Seite steht es unter Kleingruppenhaltung: Die Haltung in der Kleingruppe sieht für Hennen unter 2 kg Gewicht eine Fläche von 800 cm² pro Henne vor und 900 cm² für schwerere Hennen. Die Bedürfnisse der Tiere sind durch ein angemessenes Platzangebot und die Aufteilung des Käfigs in Einstreufläche, Nest und Sitzstangen berücksichtigt. Die Kleingruppe bietet den Legehennen ein abgedunkeltes Nest zur ungestörten Eiablage, Sitzstangen für erhöhtes Ruhen und Einstreu zum Scharren und Picken. Die Gruppengröße beträgt 20 bis 60 Hennen. Die Kleingruppenhaltung trägt die Ziffer 3 im Erzeugercode auf dem Ei.“

Boah! Und Schinkenfraulis Eier haben sogar mich als eigenen Friseur.

„Ja, die Eier wären wohl unbezahlbar, wenn das draufgeschrieben wär.“

Wieso? Kosten die Eier unterschiedlich?

„Oh ja, das tun sie. Je niedriger die Zahl, umso teurer sind sie.“

Aber jedes Huhn sollte einen Auslauf haben, genau wie jede Katze eine Katzenleiter haben sollt. Und die Sitzfläche sollt nicht ausgemessen sein. Ich glaub, ich setz mich jetzt ein für die Rechte der Hühner. Frauli, ich befreie alle Hühner auf der ganzen Welt!

„Na dann viel Erfolg.“

Danke. Ich geh dann mal.

„Strolchi, wir haben hier keine Legebatterien. Bei uns hier im Dorf haben alle Hühner Namen.“

Oh. Wo muss ich dann hin?

„Ich weiß nicht, wo es Legebatterien gibt.“

Oh. Ich frag mal die Hühner von Schinkenfrauli bei ihrem nächsten Friseurtermin bei mir, ob sie wissen, wo es Hühner in Legebatterien gibt, wenn ich ihnen die Lockenwickler eindreh oder ihnen die Federn bunt färb.

„Ja, das machst.“

Aber nicht zu weit. Weil ich bin schon ganz froh, dass ich bei uns wohne. Ich hab auf allen Schränken weiche Körbchen, dann hab ich meine Kratzbäume und Bodenkörbchen und meine Katzenleiter …

„Du bist ja auch kein Huhn.“

Ach so. Ja. Trotzdem bleibe ich bei uns wohnen.

„Da sind wir aber froh.“

Ja. Ich auch.



Montag, 25.03.


Frauli, warum guckst Du so nachdenklich?


 

 

„Na, ich hab ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich in letzter Zeit so oft bade.“

Warum?

„Weil man beim Baden viel mehr Wasser braucht, als beim Duschen.“

Und warum hast Du dann ein schlechtes Gewissen?

„Weil ich fürchte, dass wir dann mit der Abrechnung

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 17.01.2024
ISBN: 978-3-7554-6832-5

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