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Doska

 

 

 

George und Takarja

 

 

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Copyright: © 2017 Doska

Einbandgestaltung: Daniel Specht

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George und Takarja

 

 

George und Takarja

Das junge Echsenmädchen hatte dicht am großen Zelt gelauscht und ab und an durch einen schmalen Spalt geblickt, der durch das ständige Öffnen und Schließen des Zelteinganges für die Diener offen geblieben war. Sie hatte die beiden Kriegherren Salakbak und Jefnatin während ihrer wichtigen Verhandlungen neugierig beobachtet. Die Diener fanden nichts Besonderes dabei, dass die kleine Drachenfrau noch immer anwesend war, denn sie war eine hervorragende Köchin, auch weil sie schon einige Gerichte der Menschen ausprobiert hatte, die Jefnatin besonders schätzte. Heute war sie deshalb ganz allein für die köstlichen Speisen zuständig gewesen.

Die junge Magoda senkte nachdenklich ihren hübschen Echsenkopf und strich sich das lange Haar aus dem Gesicht. Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie entsetzt war über das, was sie soeben gesehen und gehört hatte. Besonders enttäuscht hatte sie Salakbaks Verhalten, denn er war doch im Grunde ihr Oberhaupt und nicht Jefantin und er hatte sich so blamiert. Sein ewiger Hunger war schrecklich. Schön und gut, er war ein Drache so wie sie und sie selbst aß ja auch am liebsten Lebendfleisch, aber sie spielte nicht mit dem Tod. Die Beute bekam einen Genickbiss und aus war es dann. Das Einzige, was ihr an Salakbaks Worten gefallen hatte, war die Sache mit dem Sold. Er hatte Recht. Ihr Volk sollte anständig bezahlt werden, wenn es schon diesem Jefnatin diente. Takarjas wulstige Echsenstirn bekam eine tiefe, nachdenkliche Falte. Sie konnte diesen jiskischen Heerführer nicht leiden. Zwar tat der immer so, als würde er ihrem Drachenvolk helfen wollen, sich weiter zu entwickeln, aber die Magodas lagen ihm nicht gerade am Herzen. Er wollte Macht eigentlich nur für sein eigenes jiskisches Volk und vor allem für sich. Takarja schickte sich an zu gehen. Sie schob sich mit einer eleganten Bewegung an den Dienern vorbei, die ebenfalls neugierig hinter dem Zelt lauschten.

Während Takarja nachdenklich durch die jiskische Zeltstadt lief, um auf schnellstem Weg zu ihrer eigenen bescheidenen Drachenbehausung zu kommen, wanderten ihre Gedanken, wie schon so oft, zurück zu diesem mutigen, affenähnlichen Wesen, zu dem Trowe mit Namen Ulkanir, den sie hier erst kürzlich gesund gepflegt hatte und der nun überall gesucht wurde. Sie hatte noch gut in Erinnerung, was dieser ihr im Fieberwahn einmal erzählt hatte: „Der Anführer der Hajeps, Oworlotep, hat mir den Chip im Arm zertrümmert. Ohne sein Eingreifen hätte mich der alte Trowe Worgulmpf in die Luft gesprengt. Ich wünschte, ich könnte mich eines Tages dafür revanchieren.“

Sie selbst hatte ebenfalls viel Gutes von Oworlotep und auch über diese Menschenfrau gehört, die bei ihm im Palast leben durfte. Von Gleichheit und Brüderlichkeit hätte diese erzählt und das war so schön. Takarja wandte in ihrer Verzückung die gelben Augen

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 04.02.2017
ISBN: 978-3-7396-9688-1

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Die Autorin wurde als typisches Nachkriegskind 1949 in ein völlig zerbombtes Berlin hinein geboren. Das Dach des Hauses, in welchem sie als Kind gemeinsam mit den Großeltern und ihrem Cousin leben musste, hatte nur ein einziges bewohnbares Zimmer, in welchem gemeinschaftlich geschlafen, gegessen und gespielt wurde. Obwohl sie kaum etwas zu essen hatten, kann sie auf eine schöne Kindheit mit vielen Abenteuern in den Ruinen der Lankwitzer Umgebung zurückblicken, denn sie hatte viel Fantasie.

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