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Ich habe Angst, dass es mich erwischt

 

Ich habe Angst, dass es mich erwischt

 

An diesem Sonnendurchfluteten Morgen im März 2020 krabbelten keine Fliegen auf meiner gebogenen Nase und ich kämpfte mich bis zu meiner Personenwaage, die Einsam im Bad auf mich lauerte. Ich stellte mit Affen Arsch rotem Kopf fest, dass ich zwei Kilo angefressen hatte.

 

Sie möchten Wissen, wer Ihnen das alles erzählt?

 

Meine Eltern gaben mir den Namen Marco,- der Hausname Kunzhauser. Mit meinen 42 Jahren und der Größe von 172cm, erlebte ich manches Aufregende Abenteuer. Wenns Interessiert, meine Haarfarbe war gelb blond, als hätte man mir ein Ei über den runden Kopf geschlagen. Meine Augenfarbe grün, grün wie eine sich windende Schlange.

 

Modische Klamotten waren nach meinem Geschmack. An meinem Beruf als Polizist, hatte ich schwer zu knacken. Stellen Sie sich vor, in meiner Freizeit ahmte ich Wellensittiche nach. Rockmusik faszinierte mich seit ich denken konnte. Ich kaufte mir einen Plattenspieler und Dudelte die Alten LPs durch. Wie ich finde ein Genuss für meine Elefanten Ohren.

 

>Was machst du da eigentlich als Polizist?<

Öfter stellte ich mir die Frage selbst.

 

Zweifel kamen mir täglich. Respekt vor einem Bullen, kaum noch dran zu denken. Den Menschen ging das am Arsch vorbei. Denen war das Gleichgültig. Wenn das Schicksal der Nation am Seidenen Faden baumelte, die Welt von Außerirdischen bedroht waren, stets war ich da und schickte das Böse da hin, wo es hingehört, in die Hölle.

 

Sie können es Glauben oder nicht, Pflichtgefühl floss durch meine Adern. Als Kind legte ich viel Wert auf Gerecht sein. Wenn ein Job der gerechten Sache diente, riss ich ihn dankbar an mich. Kompromisse waren für mich, wie Knochen spucken. Das Böse roch ich von weitem.

 

Sich nicht im dunklen fürchten, trotzdem bestimmend, Schritt ich ein und setzte manchmal meine Existenz und der, der anderen ein, wenn es die Mission erforderte. Es müssten Opfer gebracht werden.

 

In der Stadt Moers am linken Niederrhein zog ich mich in mein kleines krickeliges Appartement zurück und sammelte Neue Kräfte. Es war Sauber und aufgeräumt. Die Flamme einer Bienenwachs Kerze loderte vor sich hin. Verdammt lautlos Abschalten ließ es sich Hier.

 

Meine Freundin Jasmina Zettelfinger gefiel Moers und sie hatte ein 2,5 Zimmer Appartement in der Stadt und lebte mit nicht laut redenden Nachbarn in Frieden. Sie versuchte sich als Schauspielerin und spielte noch Nie, noch Nie den sterbenden Schwan.

 

Ihre Haare schimmerten rot blond und sie war 40 Jahre jung. Ihre Augen waren braun und ihr wundervoll geschwungener Mund lud ein, sie zu Küssen.

 

Sie kleidete sich modisch. Sie hörte Klassische Musik. Sie freute sich über jede Geige und sie spielte Mundharmonika.

 

Jasmina war ein Waisenkind. Ein unterworfenes und gequältes Aschenputtel, dass ihre unendliche Kraft aus den Funken der Liebe saugte, die tief in ihrem Herzen schlummerte. Als Kind musste sie schlimmste Umstände ertragen. Ihren Glauben an das Gute verlor sie nicht. Ihre Gefühle waren stark, wie ein Esel, der vor einer Karre gespannt war. Ihr Herz ungebrochen. Sie wird ihre Retter mit sicherem Instinkt erkennen und wenn sie Hundert Jahre im Sarg liegen müsste. Glücklich ist sie, wenn nicht jeder an sich denkt.

 

>Jetzt können wir Essen gehen.<

>Daraus wird wohl nichts Jasmina.<

>Ein Mann kam vor kurzem aus dem Urlaub-Tirol, Östereich mit Krankheits- Symtomen.<

>Er befand sich in Häuslicher Isolation.<

>Jasmina, hörst du mich noch?<

>Der Kreis teilte mit, der Mann lebte alleine.<

 

>Der Fahrdienst Gesundheitswesen des Kreises betreute ihn.<

 

>Dann können wir ja nirgendwo mehr hin.<

>So sieht es aus.<

>Nicht mehr ausgehen und mit wenig Menschen in Kontakt treten.<

>Öfters Händewaschen nicht vergessen.<

>Kino Besuche und Öffentliche Veranstaltungen sind Tabu.<

>Marco und wenn ich mal Einkaufen müsste?<

>Schwing deinen Pfirsich Hintern auf den Drahtesel und fresse dich durch die Stadt und vermeide Kontakt mit Menschen.<

 

>Einkaufen muss ja der Mensch.<

>Schüttele keinem die Hand und halte mindestens 1,5m Abstand.<

>Jasmina ist die Handy Verbindung noch OK?<

>Was ist denn mit den Apotheken Marco?<

>Apotheken bleiben geöffnet.<

>Der Urlaub dieses Jahr, fällt ins Wasser.<

 

>Plötzlich bekam ich richtig Angst.<

>Die Menschen fürchten sich alle vor dem Virus, Jasmina und sind verunsichert.<

 

>Stell dir vor, sie Hamsterten Toilettenpapier.<

>Was?<

>Unsere Wirtschaft ist gefährdet und manche Unternehmen meldeten bereits Konkurs an.<

 

> Soll ich den lieben langen Tag jetzt zu Hause bleiben?<

>Ist wohl das Beste.<

>Jasmina, denke Bitte dran, Banken, Lebensmittel Geschäfte, Apotheken und Drogerien sind geöffnet.<

 

>Dann vergammle ich, wie ein altes Brot, den lieben langen verdammten Tag.<

>Ja mir und alle anderen geht es genau so.<

>Du kannst dir ja an den Ohrläppchen knabbern.<

>Kommst du mich Besuchen Marco?<

>Am Besten bleiben wir vorerst in unseren warmen Hütten.<

>Ja, die gerammte Menschheit sehnt sich nach einem Strohhalm und ein Mittel gibt es für den Virus nicht.<

 

 

Ende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Dieter Battisti
Cover: Pixa Bay
Tag der Veröffentlichung: 01.04.2020

Alle Rechte vorbehalten

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