Die halbe Wahrheit über den Sommer
Stellen Sie vor, ich hockte mich an diesem Morgen einfach hin und zündete mir mit der rechten Hand einen Lungen Torpedo an, fuhr mir mit der rechten schmalen Hand, durch meine schwarz braunen Haare. Ich schenkte mir für einen Tag den Himmel.
Meine Freundin Jolina Schulbanner reichte mir einen kleinen Teller mit Melonenscheiben. Ein erfrischendes Frühstück.
Der Sommer 2019 im Juli war der dritt wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881. Die Menschen ertrugen die 40 Grad und mehr nicht mehr.
Ein Aspirin kann ich in meiner verdammt gut aufgeräumten Bude, die noch nach Putzmittel stank, in der Grafenstadt Moers, der linke Niederrhein lässt Grüßen, nicht finden. Da griff ich schnell nach einem Fass Weizenbier und zapfte mir zwei Maß Bier.
Vorgestellt habe ich mich noch nicht. Man kennt mich als Igor Bockblitz und ich habe zusammengewachsene schwarze Augenbrauen mit einer etwas stumpfen Nase. Der Mund ist groß, so das ich die Banane Quer fressen kann. Die Lippen Blass.
Wenn ich meine Kau leiste sehen ließ, bemerkte man, dass sie auseinander standen und nicht gerade gewachsen waren, mit meinen 38 Jahren. Sie glänzten wie ein Affen Arsch.
Meine lachenden braunen Augen erluxten in der Stadt manchen kurzen Rock. Vor einigen Jahren erlernte ich den Beruf, Elektro- Mechatroniker. Sie werden es kaum Glauben, da lernte ich während der Maloche manche Flasche Bier köpfen. Heute vertickte ich Gebrauchtwagen. Täglich führte ich anregende Verkaufs Gespräche mit möglichen späteren Kunden. Mir rollten nach manchen Gesprächen die Tränen übers Gesicht. Es kam vor, dass ich Weinte und wie ein Schlosshund heulte.
Jolina meine Neue Beziehungs- Kiste wohnte in Duisburg in einem kleinen Appartement und kümmerte sich um ihren alten Vater.
Ihre Stupsnase störte Jolina. Dünn war sie. Hungerhaken nannte man sie. Ihr schmaler Mund grinste täglich. Make Up legte sie täglich auf. Jolina war 36 Jahre jung. Ihre Rüben roten Haare ringelten sich bis zu ihren Schultern. Herausfordernde Blicke Erntete sie täglich. Ihre grünen Augen blickten mit Zuversicht in unsere schnelllebige Zeit.
Das Wohl der Menschheit auf der ganzen Welt liegt Jolina am Herzen. Alle sollen in Frieden Leben und keinen Hunger erleiden.
Jolina kleidete sich modisch. Ein goldenes Kettchen schmückte ihren Hals.
Ich legte Wert auf geschmackvolle Kleidungs- Stücke, mit wertvollem und einzigartigem Schmuck. Damit möchte ich zeigen, dass ich zu einer Spitze der Gesellschaft gehörte.
Meine Kindheit erlebte ich hart und lernte schnell eine Lektion. Nur wer gewitzt und geschickt ist, dem stehen alle Türen offen. Mit dem Ehrlich sein, nahm ich es nicht so genau. Eine kleine Notlüge öffnete Türen, eine gut erfundene Geschichte, Brieftaschen. Wenn ich wirklich liebte war ich zu großen Opfern bereit. Als amüsanter Begleiter hatte ich stets den passenden Witz auf Lager.
Jolina, hatte plötzlich einen Geistes Blitz. Sonst hatte sie nur Pfannkuchen im Kopf. Den lieben langen Tag.
>Könnte man nicht in diesem Sommer Strände in der Stadt anlegen?<
>Die Natur schafft die Große Hitze nicht mehr.<
>Gute Idee Jolina.<
Die Menschen schleppten sich in ihre Wohnungen und tranken, tranken, tranken, tranken Mineralwasser. Sie trauten sich nicht vor die Tür. Jolinas Augen leuchteten wie der Leuchtturm auf Sylt.
Aufgescheucht wie eine Henne, sah ich wie der liebe Nachbar in seinem Liegestuhl kauernd in dieser brütenden Hitze, Oh nein plötzlich zusammen sackte. Mit Martinshorn und Blaulicht transportierte man ihn in das Nahegelegene Krankenhaus. Später erfuhr ich, erlitt er einem Hitzschlag.
Tagsüber krochen die Menschen wie Schnecken auf der mittlerweile hinschmelzenden Straße in ihre Löcher. Verzweifelt zogen sie sich in ihre Schnecken Häuser zurück.
Der fröhlich klingende Sprecher im Radio meldete gerade, Juch Hu, Palmen werden in der Stadt gepflanzt. Die einheimischen Bäume machten schlapp.
Den Sand verteilte man Gleichmäßig. Ein bisschen Südländischer Flair. Heiße Luft vibrierte. Menschen trieb es in die Freibäder. Eis, viel Eis und noch mehr Eis verschlang man im Sekunden Takt. Einige setzten ihren Strohhut zurecht. Einige kühlten ihre Arme mit Wasser. Einige kühlten ihren Oberkörper und einige strampelten wie ein Baby auf ihren Draht Eseln.
Bewegen sollte man sich wenig. Ein Schattiges Plätzchen suchen. Tee trinken und einfach die Seele schaukeln lassen.
Nachts kämpfte ich mit dem Oberbett. Gute Bekannte von mir trieb es Nachts in den Wald. Sie Wanderten. Der Wetterdienst warnte vor einer Jahrhundert Hitze.
Dieser Sommer sah rot. Der Himmel glühte. Der Sommer holte die bunten Malstifte hervor. Er verabschiedete sich rot. Er hatte viel davon übrig und einen Klacks gelb. Mitnehmen konnte er sie nicht die Farben.
Der Herbst dieser aufdringliche Verfolger, wollte er sie nicht überlassen. Der Sommer wollte noch nicht gehen. Er pinselte sein rot über den Abend Himmel. Irgendwann ziehen wir alle. Die grinsende Sonne hüllte sich in Schweigen. Sie streitet nicht mehr.
Sie hatte keine Lust mehr. Sie wanderte mit großen Schritten auf den rettenden Horizont.
Der Sommer verteilte gerade seine restlichen Farben am Horizont und malte in einem tiefen, dunklen rot am Abend.
Urlaub im Süden scheint Mega Out zu sein. Fröhliche Kinder spielten im Sand. Für kostenlose Getränke sorgte man hier. Sie finanzierten sich über Spenden. Urlaub in Deutschland ist angesagt. Die Temperaturen kletterten, kletterten, kletterten und kletterten Täglich.
ENDE
Texte: Dieter Battisti
Tag der Veröffentlichung: 28.12.2019
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