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Auf ewig Dein


Er wurde wach und wollte sich eigentlich weigern aufzustehen. Wozu? Es war doch sowieso Sinnlos. Er war 68 Jahre alt und der einsamste Mensch auf der ganzen Welt. So fühlte er sich zumindest. Gegen seinen Willen brachte er seinen Körper aus dem Bett und bewegte ihn in Richtung Badezimmer. Er kam zum Bad und machte Licht. Augenblicklich bohrte sich der Lichtstrahl in seine alten und müden Augen. Langsam und widerwillig versuchte er seine Augen an das helle Licht zu gewöhnen. Erst verschwommen dann deutlicher, sah er sein Spiegelbild. Er blickte in ein trauriges, altes Gesicht. Man sah ihm die Strapazen des letzten Monates an und die Trauer. Schmerzlich wurde ihm wieder bewusst das er jetzt wieder allein war. 40 Jahre war seine Lucy an seiner Seite. Sie hatten gute aber auch schlechte Zeiten hinter sich. Bis vor einem Monat. Er hatte sich damals gewundert das er vor Lucy in de Küche stand. Ein Frühstück im Bett, damit wollte er sie überraschen. Mit dem Tablett in der Hand stand er dann im Schlafzimmer seiner Frau und redete mit ihr um sie zärtlich zu wecken. Er stellte das Tablett vorsichtig ab, denn es noch stockfinster in dem Zimmer. Er zog die Vorhänge zurück und die Sonne schien direkt auf das Bett seiner Frau. Er sah sie an und sie sah zurück. Er redete weiter mit ihr und als er sich mit dem Tablett zu ihr drehte merkte das sie sich nicht bewegt hatte und immer noch zum Fenster starrte. Als sie nicht auf ihn reagierte, merkte er das etwas nicht stimmte. Lucy schlief und stand nicht mehr auf. Sie war tot. Sie hatte ihn für immer verlassen. Das Tablett lag in Trümmern und Pfützen. Doch das war ihm egal. Wie von Sinnen versuchte er seine tote Frau zu wecken. Nachdem er unter Tränen neben ihr zusammen gebrochen war, streichelte er sie zärtlich über die kalten Wangen. Wie lange er so neben ihr lag wusste er nicht, aber als er merkte das er nichts mehr tun konnte, schloss er ihr die Augen für immer. Er blickte in den Spiegel und merkte wie sich bei dem Gedanken an den Todestag seiner geliebten Lucy, wieder Tränen in seine Augen stiegen. Die letzten vier Wochen, fühlte er gar nichts, außer eine große Leere. Wie in Trance, erlebte er die Beerdigung und die Zeit danach. Er überlegte sogar sich umzubringen um Lucy zu folgen. Doch in den letzten zwei Tagen kamen langsam die Lebensgeister zurück. Er begann sich und das Haus wieder zu pflegen. Doch jeder Gegenstand und überhaupt das ganze Haus erinnerte ihn an Lucy. Besonders die Sammlung kleiner Porzellanfigürchen , die Lucy gesammelt hatte. Da beide keine Kinder hatten oder sonst noch lebende Verwandtschaft, konnte er niemanden die Figuren vermachen. So überlegte er sie zu verkaufen. Er wusch sich und rasierte sich. Danach machte er sich einen Kaffee und setzte sich ins Wohnzimmer. Zum Fernsehen fehlte ihm der Antrieb und so sah er sich die fast fünfzig Figuren auf dem Regal über dem Fernseher an. Er erinnerte sich, wie Lucy sie immer pflegte und hegte. Sie konnte sich stundenlang damit beschäftigen, die Figuren zu Putzen und anders aufzubauen. Er belächelte ihr Hobby. Doch jetzt fingen sie an zu nerven. Immer wenn er sie sah musste er an Lucy denken. Er stand auf und holte sich aus der Kammer einen alten Umzugskarton. Er fing an alle Figuren in alte Zeitung einzuwickeln um sie dann in dem Karton verschwinden zu lassen. Lucy würde jetzt vor Wut schäumen. Als er fertig war klebte er den Karton zu und verstaute im hinteren Teil der Kammer. Als er zurück ins Wohnzimmer kam und sich setzte, fühlte er sich etwas besser. Doch fast im gleichen Moment, bekam er ein schlechtes Gewissen. Würde er jetzt alles aus seinem restlichen Leben verbannen was ihn an seine geliebte Frau erinnerte. Plötzlich hatte er Angst, er könnte sie vergessen. Er besorgte sofort Bilder von Lucy und stellte sie an die Stelle der Figuren. Jetzt fühlte er sich besser. Und er begann seinen Tag, so gut es ging, zu verbringen. Gegen Abend setzte er sich mit einem Bier vor den Fernseher und schaute sich mehrere Sendungen gleichzeitig an. Er zappte sich von einem Sender zum anderen. Als er plötzlich ein Geräusch hörte. Er schaltete seinen Fernseher ab um zu hören was es war. Es klang als würde jemand versuchen eine Tür leise zu öffnen. Er dachte zuerst an Einbrecher und bewaffnete sich mit der halb leeren Flasche Bier. Warum sollte jemand einbrechen? Erstens war hier wirklich nichts zu holen und zweitens: es würde doch niemand versuchen wenn er sah das noch jemand wach war. Vorsichtig lugte er in den dunklen Flur, die Bierflasche noch fester im Griff. Er konnte nichts sehen. Nun dreh mal nicht durch. Sagte er zu sich selbst und zwang sich die zwei Schritte zum Lichtschalter zu machen. Hell leuchtete die Flurlampe und nun sah er das die Tür zur Kammer offen stand. Hatte er sie nicht abgeschlossen? Wohl nicht. Erleichtert, dass es kein Einbrecher war, schloss er die Kammertür. Um sicher zu gehen, das sie sich nicht wieder selbstständig machte, schloss er sie zu und zog den Schlüssel ab. Den Schlüssel nahm er mit und steckte ihn sich in die Hosentasche. Er maß dem Vorfall keinerlei Bedeutung zu, dass sollte sich bald ändern, sehr bald. Er nahm sich am nächsten Tag vor einige Dinge im Haus zu ändern. Zu viel erinnerte ihn an Lucy. Er plante früh aufzustehen und alles in Angriff zu nehmen, darum ging er schon frühzeitig zu Bett. Er schlief auch sofort ein. Wach wurde er nicht durch seinen Wecker, sondern durch ein lautes Geräusch von unten im Haus. Es war noch dunkel. Er blickte zur Uhr, es war halb drei Uhr morgens. Er setzte sich auf. Was war es nur für ein Geräusch? Er zog sich seine Hose an und schlüpfte in seine Pantoffeln. Da hörte er es wieder. Es klang als würde etwas schweres über den Boden geschoben werden. Er schaute vorsichtig die Treppe runter und versuchte etwas zu erkennen, er sah nichts. Er lauschte, konnte aber nichts hören. Das Telefon stand unten im Wohnzimmer. Er schlich so leise er nur konnte die Treppe runter. Er hielt zweimal an und lauschte in die Dunkelheit. Unten angekommen tastete er nachdem Lichtschalter. Er hielt inne und überlegte ob es eine gute Idee wäre jetzt das Licht an zumachen. Plötzlich hört er wieder das Geräusch. Er legte den Schalter um und blickte in die Richtung des Geräusches. Seine Augen brauchten einen Augenblick, um sich an das Licht zu gewöhnen. Er sah eine Bewegung, doch was es war konnte er nicht definieren. Etwas anderes ließ in das eben Gesehene verdrängen. Die Kammertür stand weit offen. Das war nicht alles. Man konnte erkennen das etwas über den Boden geschoben wurde. Die Spur führte von der Kammer zum Wohnzimmer. Er stand da und konnte es nicht fassen. Der Schlüssel den er vor wenigen Stunden in seine Hosentasche gesteckt hatte, steckte jetzt in der Tür zur Kammer. Das war zu viel. Er beeilte sich zum Telefon zu kommen. Zittrig wählte er die Notrufnummer der Polizei. Noch dem Freizeichen meldete sich am anderen Ende der Leitung, eine übertrieben freundliche Stimme: “ Sie haben den Notruf der Polizei gewählt. Bitte warten sie!” Er verdrehte die Augen und wartete, mit ans Ohr gepresstem Hörer. Als er sich umdrehte entdeckte er den Karton den er in die Kammer gebracht hatte. Er stand offen mitten im Raum. Mit dem Telefon am Ohr beugte er sich weiter vor, um in den Karton zu blicken. Er war leer. Sein Blick fiel auf das Regal über dem Fernseher. Vor Schreck fiel ihm der Hörer aus der Hand. Auf dem Regal standen alle Porzellanfiguren, die er vorhin weggeräumt hatte. Als hätte er sie nie berührt. Es war jemand im Haus, da war er sich jetzt sicher. Leise hörte er am Telefon jemanden rufen:” Hallo, ist Jemand da? Melden sie sich.” Zitternd nahm er den Hörer hoch: “ Helfen sie mir! Bei mir ist jemand eingebrochen.” Mit ängstlicher zitternder Stimme nannte er dem Beamten Name und Anschrift. Beruhigend sprach dieser mit ihm bis zwei Polizisten mit Blaulicht eintrafen. Bevor sie klingeln konnten, schloss er die Tür auf. Die beiden Beamten traten ein. “ Was ist passiert?” fragte der größere der Beiden. “ Ich weiß es nicht, ich bin durch ein Geräusch geweckt worden. Als ich nach schaute, waren einige Sachen im Haus verändert.” Die Beamten hörten aufmerksam zu. “ Bleiben sie hier, dürfen wir uns im Haus umsehen?” Er nickte. Sorgfältig durchsuchten die beiden das gesamte Haus. “Wir haben nichts gefunden was auf einen Einbruch hinweist. Es ist niemand im Haus, außer ihnen.” Er war wie vor den Kopf gestoßen. “ Aber es muss jemand hier gewesen sein. Wer sollte sonst...” Der große Polizist schickte seinen Kollegen in den Garten um diesen zu überprüfen. “ Wen er dort auch nichts findet, müssen sie sich geirrt haben.” Er sah den Beamten an: “ Ich will ihnen etwas zeigen.” Er führte den großen Mann zu dem Regal über dem Fernseher.” Hier. Meine verstorbene Frau hat die Dinger hier gesammelt. Um nicht an sie erinnert zu werden, habe ich sie gestern Abend in diesen Karton gepackt und in der Kammer eingeschlossen. Wen keiner hier gewesen ist, wer hat die Figuren dann wieder hin gestellt?” Der Beamte sah mitleidig an. “ Sie sind vielleicht doch verwirrter als sie denken. Sie sagen ihre Frau ist verstorben. Wenn ich fragen darf? Wie lange ist es denn her?” “ Einen knappen Monat.” Der Polizist nahm seine Mütze ab. “ Wollen wir uns setzen?” Er nickte. Sie setzten sich. “ Ich sehe es öfter. Sie haben einen großen Verlust erlitten und jeder kann es nicht verarbeiten. Es gibt Leute die ihre Trauer laut raus heulen und andere die still trauern. Ich glaube das sie vielleicht Hilfe bei ihrer Trauerarbeit brauchen.” Er merkte das der Polizist ihn für verrückt hielt. Er war nicht verrückt, doch er nickte dem Mann zu, der es nur gut mit ihm meinte. “ Vielleicht haben sie recht. Vielleicht haben mir meine Sinne einen Streich gespielt. Ich danke ihnen trotzdem. Es geht mir schon besser. Ich werde meinen Arzt morgen besuchen.” Der Polizist grinste. Ob er merkte das er ihm etwas vormachte? Egal er wollte auf keinen Fall, für verrückt gehalten werden. Er musste selbst herausfinden was hier los war. “Ich möchte sie nicht länger aufhalten, sie haben sicherlich besseres zu tun. Ich bin auch sehr müde. Vielen Dank.” Der Polizist setzte seine Mütze wieder auf, sprach ihm sein Beileid aus und ging. Er ging zum Fenster und sah wie der Wagen wieder los fuhr. Er hatte einen Plan. Er würde schon herausfinden wer hier seinen Schabernack treib. Zuerst kontrollierte er die Schlüssel. Sie waren alle da. So hatte sich also keiner Zugang verschafft. Als nächstes ging er in die Küche und holte sich ein Paket mit Mehl aus dem Schrank. Dann machte er sich daran die Figuren wieder vorsichtig in den Karton zu packen. Er packte den Karton wieder in die Kammer. Er schloss die Tür ab und begann eine geschlossene Schicht Mehl zu verteilen. In einem Umkreis von drei Metern konnte nun nichts und niemand an die Kammer heran kommen, ohne seine Spur zu hinterlassen. Er holte aus dem Wohnzimmer eine Taschenlampe und seine Kamera und legte sich im Treppenhaus auf die lauer. Es begann schon hell zu werden. Blutrot sah er die Sonne durch ein Fenster aufgehen. Als es so hell war das er seine Taschenlampe nicht mehr benötigte, beschloss er aufzugeben und am Abend fortzufahren. Er dachte bei sich im hellen wird es wohl keiner wagen. Doch weit gefehlt. Als am Nachmittag vom einkaufen wieder kam, konnte er es kaum fassen. Die Mehlschicht die er ausgebracht hatte, war fein säuberlich zusammen gefegt worden. Und wieder stand die Kammertür weit offen. Natürlich waren keine Spuren mehr zu sehen. Im Wohnzimmer standen die Figuren wieder in Reih und Glied. Er musste sich setzen. Wer trieb so böses Spiel mit einem alten einsamen Mann. Wollte ihn jemand in den Wahnsinn treiben. Er wäre bald erfolgreich. Es dämmerte schon als er damit fertig war, die Figuren erneut zu verpacken und in der Kammer zu verstauen. Wieder verteilte er Mehl auf dem Boden dieser verdammten Kammer. Mit Taschenlampe und Kamera bewaffnet setzte er sich auf die obere Treppe, von der einen guten Blick auf die Kammertür hatte. Er saß im dunklen und lauschte auf jedes Geräusch. Die ganze Zeit überlegte er wer einen Vorteil von so einer sinnlosen Tat hätte. Aber ihm fiel keiner ein. Er hatte keine Feinde, zumindest keine die noch lebten. Aber wer war im Stande so etwas zu tun. Er wurde hellhörig durch ein knirschendes Geräusch, von unten. Er nahm langsam seine Taschenlampe in Anschlag und zielte in Richtung Kammertür. Er atmete tief ein und drückte dann den Schalter an der Lampe. Hell leuchtete sie den unteren Flur aus. Fußabdrücke waren im Mehl zu erkennen und die Tür war offen. Er hörte geschockt das anscheinend jemand in der Kammer war. Langsam, um jedes Geräusch zu vermeiden, schlich er die Treppen runter. Er kam der Kammer näher, anscheinend unbemerkt. Plötzlich wurde der Karton mit Schwung aus der Kammer geschoben. Wie versteinert blieb er stehen und wartete auf den Übeltäter. Doch anstatt einer wahrhaftigen Person, erschien nur ein Schleier, ein Dunst ohne festen Körper. Ein Geist, schoss es ihm durch den Kopf. Im selben Moment entwich ihm ein spitzer Schreckenschrei. Der Schleier löste sich nach einem kurzem Aufflackern auf. Zurück blieb nur der Karton und ein Duft von Rosen. Sein Herz raste. Er lehnte sich keuchend an die Wand, obwohl er am liebsten aus dem Haus gerannt wäre. Es war ein Geist, so viel stand für ihn fest. Er kam langsam wieder zu sich. Der Geruch lag immer noch in der Luft und er war sich sicher das er ihn kannte, nur woher? Er machte Licht und sah sich die Spuren im Mehl an. Es waren die nackten Abdrücke eines Menschen. Ein ziemlich zierlicher und kleiner Fuß. Dann viel ihm wieder der Geruch auf. Sein Blick fiel wieder auf die Abdrücke. Nackte Füße und das Parfum? Er musste sich auf den Treppensatz setzen. Er sah mit einmal alles klar. Lucy war immer Barfuß durchs Haus gelaufen und das Parfum hatte er ihr zum letzten Valentinstag geschenkt. Lucy war als Geist zurück gekehrt, er war sich sicher. Aber warum? Er hatte gehört das Menschen nur zu Geistern werden, wenn sie auf Erden noch etwas zu erledigen haben. Was hatte Lucy noch hier zu erledigen? Ihm war schwindelig. Er hatte vier Wochen gelitten wie ein Hund. Sie war wieder da. Er fragte sich wie er mit ihr in Kontakt treten konnte und was hatte sie noch zu erledigen? Er war völlig in Gedanken vertieft und merkte nicht das der Schleier sich hinter ihm wieder aufbaute. Erst kaum wahrnehmbar, dann immer deutlicher und größer. Er war von seinen Gefühlen überwältigt, das ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er wollte sich aufraffen und den Karton zurück in die Kammer schieben, als ihm auffiel das der Duft von Lucýs Parfum immer stärker wurde. Er hatte das Gefühl das hinter ihm jemand stand und ihn ansah. Er fasste allen Mut zusammen und drehte sich um. Er blickte in das wunderschöne Gesicht seiner toten Frau. Sie sah wieder jung aus. Genauso wie er sie damals zum ersten mal sah. Er fing, vor Glück an zu weinen. Er sah sie an. Sie lächelte ihn an. “ Warum bist du wieder da? Nicht das ich mich nicht freue.” Mehr brachte nicht heraus. Sie zwinkerte ihm zu und zeigte mit dem Finger auf ihn. “ Was meinst du? Sprich mit mir, bitte.” Lucy schüttelte den Kopf und legte den Zeigefinger auf die Lippen. “ Du kannst nicht reden?” Er wischte sich die Tränen weg und lächelte sie an. Sie nickte und lächelte zurück. “ Warum hast du die Figuren immer wieder heraus geholt?” Ihre Miene verdunkelte sich. Dann zeigte sie auf den Karton und dann auf sich. Er nickte . “ Es sind deine und du willst das sie da stehen bleiben?” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und nickte. Er musste ein wenig lachen. Typisch Lucy. “ Und deswegen bist du wieder zurückgekehrt, wegen der Figuren?” Sie sah in liebevoll an und schüttelte den Kopf. “ Aber warum dann?” sie schwebte in Richtung Wohnzimmer. Dort angekommen winkte sie ihn heran. Er folgte ihr, neugierig. Er machte sich nicht einen Augenblick Gedanken darüber das er einem Geist folgte. Im Wohnzimmer zeigte sie auf ihr Hochzeitsfoto. Um ihm deutlich zu zeigen worum es ihr ging. Ihr Finger glitt über den Schrift auf dem Foto. Er sah hin, obwohl er wusste was da stand. Dort stand in verschnörkelter Schrift “ Auf ewig Dein!” Er sah Lucy an, die langsam aus dem Zimmer in den Flur glitt. Er ging ihr hinter her.”Was meinst du damit? Heißt das dass du für immer hier bei mir bleibst?” Sie sah in traurig an und schüttelte langsam ihren Kopf. Sie drehte sich um und schwebte die Treppen hinauf. Er folgte ihr. Auf dem oberen Treppenabsatz wartete sie auf ihn. Er kam ein wenig außer Atem bei ihr an. “ Was musst du noch hier erledigen? Sag es mir. Und bitte verlasse mich nicht mehr. Die Zeit ohne dich war die Hölle.” Sie lächelte breit und schwebte um ihn herum. Sie streckte ihre Hand aus, um seine Gesicht zu berühren. Doch die Berührung blieb aus, außer einem kribbeln an der Wange spürte er nichts. Er sehnte sich nach ihr. Sie schwebte ein Stück von ihm fort und öffnete die Arme. Er wollte die Umarmung erwidern und machte zwei Schritte auf sie zu. Der zweite Schritt besiegelte sein Schicksal, der Schritt ging ins leere und er fiel die Treppe herunter. Während er fiel sah er Lucy die immer noch lächelte. Er verstand jetzt was sie meinte und lächelte zurück.”Auf ewig Dein” Rief er ihr im Fallen zu. Der Schrei endete abrupt, als sein Genick laut krachend brach. Er war tot. Wenn jetzt jemand anwesend gewesen wäre hätte er zwei nebulöse Gestalten im Treppenhaus sich umarmen sehen, Bis sie verschwanden. Auf Ewig!

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Tag der Veröffentlichung: 19.12.2010

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