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Die Stadt lag weit weg von den anderen. Um die Stadt war weit und breit nur Wüste zu sehen. Selbst die Straßen in der Stadt waren mit Sand bedeckt. Mehrere Werwölfe liefen am Tage durch die Straßen. Kinder spielten schon lange nicht mehr draußen. Alle Häuser waren zu. Weder Fenster noch Türen waren auf.

Ihr Wagen rollte durch die Wüste auf die Stadt zu. Die Windhexen flogen des öfteren vor ihr Auto. Manche blieben auch am Kühlergrill stecken. Die Sonne schien grell und war sehr warm. Es war Mittag. Die Stadt war in der Ferne schon sichtbar. Sie wollte Rast machen, ihr Auto tanken und sich für ein paar Stunden ein Zimmer mieten.

Kein Auto kam ihr auf der ganzen Strecke entgegen, oder war hinter ihr. Sie schaute sich die kahle Gegend an. Die Straße führte den überwiegenden Teil geradeaus, oder hatte nur leichte Kurven. Sie konnte, wenn sie wollte beide Fahrstreifen auf einmal befahren, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand ihr gleich den Spiegel abfährt, oder gar direkt in die Front kracht.

Sie sah in der Ferne vor sich eine riesige Staubwolke, nur zuordnen konnte sie sie noch nicht. Die Wolke wurde immer größer und dichter. Der Mittelpunkt schien auf der Straße zu liegen, denn es war ein noch kleiner schwarzer Punkt. Sie fuhr wieder auf ihren Fahrstreifen zurück und beobachtete das Geschehen noch ein wenig. Dann sauste es mit einer rasenden Geschwindigkeit an ihr vorbei und drehte hinter ihr mit laut quietschenden Reifengeräuschen. In ihr stieg die Angst langsam hoch und sie schloss sich in ihrem Wagen ein. Sie hoffte, dass der Irre schnell wieder an ihr vorbei fuhr, damit sie in Ruhe in die Stadt fahren konnte.

Ihre Hoffnung löste sich in Luft auf, als der Wagen an ihr vorbei fegte und sie ausbremste. Es war komischerweise ein Streifenwagen der Polizei. Er hatte weder seine Sirene, noch seine Warnleuchten an. Trotzdem hielt er sie an.
Naja, bei solchen Sachen denkt man sich auch nichts,...


Der Polizist stieg aus seinem Wagen aus und setzte seine Mütze auf. Er war ziemlich groß. Langsam kam er auf ihr Auto zu und betrachtete es währenddessen. Als er neben ihrem Wagen stand, musste er sich bücken, um sie überhaupt anschauen zu können. Sie öffnete das Fenster und wartete auf seine Anweisungen. Er wollte ihre Papiere sehen. Nachdem die kurze Formalität beendet war, ging er zu seinem Wagen und sauste davon, als ob nichts gewesen wäre.

Ihr kam die ganze Sache ziemlich merkwürdig vor. Sie schloss ihr Fenster und machte sich weiter auf die Reise. Während der Fahrt zur Stadt kam ihr niemand mehr entgegen. Das Ortseingangsschild war völlig im Sand versunken. Dementsprechend konnte sie nur drei Buchstaben erkennen. “V..C...M...“.
Anfangen konnte sie damit natürlich nichts. Die ganze Zeit überlegte sie, wie die Stadt heißen könnte.
Der Wind war so stark, dass sich die Ampeln wiegten. Es war helllichter Tag. Keiner der Ampeln, die sie sah, war in Betrieb. Kein Auto fuhr umher und auch kein Mensch war zu sehen.

Sie fuhr zum nächsten Bistro. Dort war die Tür geöffnet und schlug immer wieder hin und her. Der Sand war auf der ganzen Veranda verteilt. Kein schöner Anblick, nur was sollte man bei diesem Wetter und zu dieser Jahreszeit auch machen,... den ganzen Tag fegen?!

Ihr Auto stand auf dem Parkplatz. Beim aussteigen musste sie die Tür festhalten, damit der Wind sie ihr nicht aus der Hand riss.
Langsam ging sie auf das Bistro zu. Schaute sich die umliegenden Häuser an und geriet ins grübeln. In der Ferne hörte sie ein paar Kojoten heulen.
Im Eingang des Bistros lag auch ein wenig Sand. Das störte sie allerdings nicht, denn sie hatte ziemlichen Hunger. Der Raum war ein wenig dunkel, die Lampen brannten. Niemand saß in dem Restaurant. Die Bedienung oder der Koch schienen auch nicht Anwesend zu sein. Sie rief zweimal, doch niemand kam. An der Theke sah es aus, als ob sich noch niemand um den Abwasch vom Vortag gekümmert hätte. Aber sie wollte auch nicht schnüffeln, und ging wieder zum Auto.

Das nächste Restaurant war ein paar Straßen weiter. Es sah vom Anblick her genauso aus, wie das Erste. Die Tür stand offen, der Sand fegte überall herum. Als sie in das Lokal kam, brannten, wie in dem anderen, die Lampen, doch es war ein wenig freundlicher und heller. Wieder war niemand zu sehen oder zu hören. Es war verdächtig. Diesmal hörte sie allerdings ein Geräusch aus den hinteren Räumen. Sie ging hinter die Theke und machte sich immer wieder durch rufen bemerkbar, doch es störte niemanden.

Sie kam in die Küche. Sauber war diese und niemand, der dort arbeitete, obwohl geöffnet war. Drei Räume weiter lief ein Radio, das ein klein wenig Sendestörungen hatte. Sie ging dort hin und sah, dass an der Wand an den Garderobenhaken 4 Leute hingen. Den Koch, das Bedienpersonal und wohl den Geschäftsführer im Anzug. Fein säuberlich hingen sie nebeneinander an den Haken aufgereiht. Die Körper hingen leblos da und ihre Köpfe hingen schlaff herunter.

So schnell sie konnte, lief sie zum Auto. Sie fuhr los und suchte das nächste Revier. Ungefähr in der Mitte der Stadt fand sie es. Auf dem Parkplatz war keines der Streifenwagen zu sehen. Trotzdem stieg sie aus dem Wagen aus und ging die paar Stufen hoch zur Polizeiwache. In der Information saß kein Mensch. Selbst in den nachfolgenden Büros war niemand zu sehen. Von oben her hörte sie Geräusche.
An der Treppe war ein Schild befestigt, wo draufstand: “Zu den Zellen“. Sie ging die Treppe hoch und öffnete vorsichtig die Tür. Ihr Herz pochte rasend schnell. Der Adrenalinspiegel war in die Höhe geschossen.

Sieben Menschen sah sie in den vier Zellen verteilt. Die Leute flüsterten und sagten, sie solle sich beeilen. “Der Schlüssel liegt auf dem Schreibtisch!“. Tatsächlich lag dort ein Schlüssel. Sie öffnete die Zellen. Die Leute fielen ihr vor Freude um den Hals und begleiteten sie zu ihrem Auto. Der Geländewagen war wegen Überfüllung geschlossen. Sie fuhren aus der Stadt.

Beeilung war angesagt, denn der übergroße Polizist könnte bald wieder auftauchen und sie ein zweites Mal gefangen nehmen für längere Zeit. Sie fuhren gegen die Regeln mit ungefähr 140 km/h durch die Stadt auf die Landstraße. Sie wäre ihre Führerschein los, wenn jetzt ein Streifenwagen kommen würde, um sie anzuhalten.

Der Wagen bewegte sich mit einer irren Geschwindigkeit in Richtung Nordosten. Die nächste Stadt war noch weiter als diese hier mit den Buchstaben V, C und M. Wer weiß, ob in der nächsten Stadt nicht vielleicht das gleiche geschehen ist, wie in dieser. Dort angekommen, hieß das Örtchen Bastvalley.
Es war ein ziemlich ungewöhnlicher Name für eine Stadt, aber hier liefen Leute auf den Straßen, Autos waren vor und hinter ihnen. Das beruhigte die Insassen des Geländewagens. Sie hielten an und fragten die Fußgänger nach der nächsten Polizeistation.

Diese Wache sah auch anders und viel freundlicher aus, als die in V..C...M...
Es liefen viele Leute auf der Wache herum. Sofort meldeten sich die Leute bei dem ersten Polizisten, der zu sehen war.
Dieser musste das ganze Geschehen im Protokoll aufnehmen und schickte die Leute allerdings gleich wieder weg.
Ihre Autos und sonstigen Fortbewegungsmittel wurden geklaut, oder besser, gestohlen. Es war alles ziemlich schwierig, aber zusammenhalten wollten sie doch alle. Sie tauschten die Adressen und Nummern, dann verteilten sie sich auf den Bahnhof und die Bushaltestellen. Jetzt fuhr sie ganz allein weiter, der Sonne entgegen.

Ein aufregender Tag. Viel zu viel Trubel, aber spannend.
Man sollte dies nicht zu oft wiederholen, das wäre nicht gut.

Sie kam gegen Mitternacht in der nächsten Stadt an, die jetzt ganz weit von der “Geisterstadt“ entfernt war. Hier ließ sie sich im Hotel nieder und schlief.

Am nächsten Tag wurde sie von einem komischen Geräusch aus dem Erdgeschoss geweckt. Sie machte sich fertig und ging hinunter, da sie auch noch frühstücken wollte.
Sie nahm sich vom Geschirr, was sie brauchte und suchte sich vom Buffet ihr Frühstück zusammen. Niemand war zu sehen. Es kam auch niemand, als sie rief. Wieder kam ihr alles bekannt und verdächtig vor. Sie ging wieder in den Bereich, der für Gäste gesperrt war. Diesmal roch es ziemlich widerlich, wie tote Ratten, die schon wochenlang der Verwesung folgten.
Ein zweites Mal sah sie Menschen an Kleiderhaken hängen, so, wie die letzten auch. Es war ein widerlicher Anblick. Sie schnappte sich ihren Autoschlüssel und verschwand.

Es muss doch auch irgendwo eine Stadt oder einen Ort geben, wo so etwas nicht passiert.
Wieder fuhr sie zur Polizeistation. Der Polizist dort konnte ihr nicht weiterhelfen, aber er bot ihr an, dass sie in einer der Zellen bleiben könnte. Sie verschwand so schnell, wie möglich. Unterwegs lief sie jemandem in die Arme. Derjenige hielt sie fest, doch sie wollte sich losreißen.
Als die hochschaute, stand “ER“ da, von dem sie nie geglaubt hätte, dass er ihr Freund werden könnte. Sie kannte ihn gar nicht, trotzdem nahm sie ihn mit. Gemeinsam fuhren sie in eine andere Stadt. Unterwegs redeten sie über die Geschehnisse, die sie in den letzten zwei Tagen erlebt hatten. Er schweifte vom Thema ab und kam ihr näher. Sie wollte es eigentlich gar nicht, doch sie ließ es zu und er küsste sie vorsichtig auf die Wange, denn er wollte sie nicht von der Straße abbringen.

Sie kamen am Wasser an und der Geländewagen hielt in einer Parknische an der Bucht. Die Rückbank klappte sie einfach um. Ein paar Stunden Schlaf würden beiden ganz gut tun, doch er hatte andere Sachen im Kopf, als schlafen. Er wollte viel lieber mit ihr kuscheln.
Die Sonne kam langsam immer näher an den Meeresspiegel. Dann traf sie am Horizont das Wasser.

Zusammengekuschelt schauten sie sich das Spiel der Sonne an. Es war einfach einmalig. Als die Sonne verschwunden war, wurde es ziemlich schnell sehr kühl. Sie legten sich schlafen, doch lange blieb es nicht dabei, denn gegen frühen Morgen klopfte jemand an die Scheibe des Wagens. Beide wurden wach und sie erschrak so sehr, dass sie sich an ihm festhielt. Er öffnete das Fenster der Rückbank ein Stück und fragte, was der Mann wolle. Dieser wollte einfach nur in die Stadt. Sie wollten ihn allerdings nicht mitnehmen, denn er hätte ja vielleicht der Mörder sein können, oder noch besser, sie kaltblütig während der Fahrt erwürgen können. Nein, dass sollte nicht sein.

Diesmal fuhr er. Die nächste Stadt mussten sie wegen einer Tankstelle aufsuchen. Dort angekommen, war das gleiche Schreckensbild zusehen, wie in den Städten zuvor auch. Die Tankstelle war offen. Sie tankten den Wagen voll und fuhren los. Niemand folgte ihnen, keine Polizei kam hinter ihnen her und kein Auto fuhr auf der Straße. Sehr verdächtig.
Doch kaum waren sie aus der Stadt gefahren, überholte sie ein Streifenwagen. Das Kennzeichen erkannte sie sofort und sagte ihm, er solle nicht anhalten. Rammender Weise fuhr der Polizist immer wieder gegen ihr Auto. Er fuhr schneller und hängte den Polizisten ab. Dann verschwand er und tauchte auch nicht mehr auf.

Ein Weg ging nach rechts ab, den sie auch gleich nutzten. Eine längere Zeit fuhren sie auf der Straße geradeaus, bis sie aus der sandigen Gegend raus waren. Es kam ein Stück Wald, wo sie nun auf eine Kreuzung kamen, wo es rechts oder links abging. Sie fuhren links lang und landeten in einer Sackgasse. Am Ende stand ein Haus, ganz allein, umgeben von einem riesigem Tor und vielen Gewächsen. Es war auch ein richtig altes Haus, was wirklich schön aussah, wenn man ein wenig von seiner Schönheit erhaschen konnte. Eine Klingel gab es nicht, darum hupten sie, bis jemand kam.

Der Hausmeister ließ sie auf den Hof fahren und schickte sie zu seiner Frau ins Haus. Die Tür war nicht verschlossen und die Frau war nicht zu sehen, doch das Haus war riesig. Sie riefen nach ihr, bis sie ein Geräusch in der Küche hörten. So, als ob jemand etwas hackte. Die Frau kam mit dem Fleischermesser aus der Küche und erschreckte sie fast zu Tode. Sie bot beiden ein Zimmer zum schlafen an, weil sie beide kaputt aussahen.

Jeder bekam ein Zimmer. Ihre Zimmer waren beide durch ein Bad verbunden. Sie machte sich fertig und ging zu Bett. Er schaute durch die Badezimmertür noch einmal bei ihr rein, doch sie schlief schon tief und fest. Zumindest glaubte er es. Sie träumte nicht gut. Immer wieder kamen ihr die Menschen und Bilder der vergangenen Tage vor die Augen.

Doch dieses Mal war ihr Traum viel zu real. Sie sollte nämlich dieses Mal von einem Unbekannten umgebracht werden und als er bei ihr an geschlichen kam, war sie aufgeschreckt. Schnell lief sie zu ihm rüber und legte sich mit in sein Bett. Er schloss sie fest in die Arme und gab ihr das Gefühl von Geborgenheit. Es dauerte auch nicht lange, da war sie wieder eingeschlafen und kuschelte sich immer dichter an ihn heran. Sein Glied wurde immer praller und es kam langsam an ihren Oberschenkel. Es wuchs immer mehr. Er konnte doch nichts dafür, dass er ein wenig notdürftig war. Allerdings wartete er ab. Sie sollte dem ganzen zustimmen, oder nicht.

Aber erst einmal ließ er sie ausschlafen, damit wenigstens sie ihre Ruhe hatte. Schließlich hatte sie auch mehr gesehen und mehr zu verarbeiten als er.

Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg in die Küche, um etwas zu essen. Niemand war dort. Weder der Hausmeister noch seine Frau. Sie nahmen sich etwas zu essen mit ins Zimmer und aßen im Bett. Das gefiel ihnen so sehr, dass sie weiterhin im Bett blieben. Er rückte wieder näher zu ihr rüber und dieses Mal gab er ihr einen richtigen Kuss. Sie fand es einfach nur romantisch. Endlich hatte sie, so glaubte sie, den Mann gefunden, der ihr Leben mit ihr teilen sollte. Er näherte sich total vorsichtig, um sie nicht einzuschüchtern. Sie wollte mehr von ihm und schloss ihn in ihre Arme. Aus der unteren Etage hörten sie Geräusche und machten sich zusammen auf Erkundungstour. Die Frau vom Hausmeister war dabei, die ganzen Figuren ab zu stauben, eine war ihr dabei hinuntergefallen.
Er fragte die Hausmeisterin, ob dieses Haus zu kaufen oder zu mieten wäre.
Der Hausmeister platzte gerade in die Tür herein, als er seine ausgesprochen hatte. “Aber natürlich“, sagte dieser und gab den Leuten den Haustürschlüssel.

“Meine Güte“, dachte sie sich, und träumte vor sich hin. Ihr Gedächtnis war wie ausgeschaltet. Er hatte ihr richtig den Kopf verdreht.
Den ganzen Tag lang schaute sie verträumt durch die Gegend. Manche Leute würden Luftsprünge oder ähnliches machen, doch sie tat es nicht. In ihr blieb alles ziemlich ruhig. Er beobachtete sie auch. Nach dem Mittag machten sie sich wieder auf den Weg. Sie fuhren nach Haus. Wie sie feststellten, wohnten sie auch noch in der gleichen Stadt.

Erst fuhren sie zu ihrer Wohnung, damit sie ein paar Sachen packen konnte. Allerdings wollte sie auch noch in die Badewanne, um sich den ganzen Ärger weg zu waschen. Er verbrachte die Zeit über im Wohnzimmer und schaute fern.

Als sie aus der Wanne kam, rutschte ihr ein Schrei heraus. Er stürmte ins Bad und sah das Wasser. Es war kein Badewasser mehr, es war blutrot und aus ihrem Handtuch kamen auch schon Flecken hervor. So, wie sie war, schnappte er sie und brachte sie mit ein paar frischen Klamotten ins Auto. Schnell brachte er sie ins Krankenhaus. Ihr fielen unterwegs immer wieder die Augen zu, doch sie musste wach bleiben.

Die Ärzte nähten ihre Wunden und sie musste für ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Er blieb die ganze Zeit bei ihr, damit sie nicht allein bleiben musste. Völlig erschöpft lag sie im Bett. Sie sagte ihm, dass sie nicht wusste, wo die Verletzungen her kamen.

Nachdem sie wieder entlassen wurde, machten sie zusammen eine Fahrt ans Wasser. Ein einfacher kleiner Camping-Urlaub.
Während des Urlaubs passierte es. Sie wurde von ihm schwanger. Er verwöhnte sie mit allem, was sie brauchte und haben wollte.

Ihre Wohnung war die größere von beiden, drum zog er bei ihr mit ein. Sie machten sich zusammen Gedanken, wie ihr Kind wohl aussehen würde. Gemeinsam schauten sie in die Kataloge und Bücher und besuchten auch zusammen die ganzen Kurse, die geburtsvorbereitend waren.

Sie war etwa im dritten oder vierten Monat, da fragte er sie, ob sie ihn heiraten wollte.Sie konnte nicht nein sagen und überlegte sich schon, wer denn alles zur Hochzeit erscheinen sollte. Die Eltern, die anderen Familienmitglieder und die besten Freunde sollten auf jeden Fall dabei sein. Natürlich durften die Trauzeugen nicht fehlen.

Sechs Wochen später war es dann soweit. Es sollte jetzt, in diesem Augenblick, los gehen, mit dem heiraten. Beide waren ziemlich aufgeregt und ihr rutschte das Herz fast in die Hose, als sie so vor dem Altar stand und dieses klitzekleine Wörtchen über die Lippen bringen sollte.

Endlich waren sie vermählt. Es ging schneller als gedacht. Nun fehlte nur noch das passende Häuschen, in dem sie und ihre Kinder ruhig alt werden konnten. Mit einem Leihanhänger und ihrem Wagen ging die Reise los, zu ihrem neuen zu Hause. Es passte der ganze Kleinkram hinein. Die restlichen Möbel mussten mit dem Transportunternehmen gebracht werden.

Einige Möbel kamen gar nicht bei ihnen an. Andere waren ein wenig zerkratzt und wieder andere waren dennoch unversehrt. Langsam machte es Spaß, in dem riesigem Haus zu wohnen. Den Hausmeister und seine Frau stellten sie weiterhin an, damit sie nicht arbeitslos waren.

Die Frau wurde nach ein paar Jahren schwer krank und musste im Krankenhaus weiteren Behandlungen ausgesetzt werden. Der Hausmeister ging mit seiner Frau und kündigte somit den Arbeitsvertrag. Es mussten neue Hausmeister eingestellt werden, da das Anwesen zu groß war, um es allein beziehungsweise zu zweit in Ordnung zu halten.

Eine Zeitungsanzeige ließ die junge Familie aus der Stadt drüber stolpern. “Die Bezahlung wäre nicht schlecht“, meinte der Schulhausmeister. Die Schule wäre ihm jetzt schon zu anstrengend und die Miete für die 3-Zimmer-Wohnung wäre zu hoch, da er Alleinverdiener ist. Gleich am nächsten Tag meldete er sich telefonisch bei ihnen.
Der Schulhausmeister, seine Frau und die Kinder konnten mit im Haus wohnen, wenn jemand den Garten machen würde, einer in der Küche und als Hausmädchen tätig sein könnte. Die Kinder könnten den ganzen Tag spielen und lernen. Kleine Partys durften nach Absprache mit den Hausbesitzern im Nachbargebäude, das renoviert war, veranstaltet werden.

Nach den ersten paar Tagen fühlten sie sich schon selbst wie in ihrem eigenem zu Hause. Es war einfach traumhaft. Die Hausbesitzerin war schwanger und ihr Kind könnte, wenn es wollte mit den Kindern der Hausmeister spielen. Alles war so einfach gedacht.

Das Kind kam drei Wochen vor dem berechnetem Geburtstermin gesund zur Welt. Allerdings war sie ein wenig schwach auf den Beinen und musste gut zwei Wochen in der Klinik bleiben. Ihr Kind durfte schon nach ein paar Tagen nach Hause. Die Haushälterin zeigte dem Mann, wie er mit den Kleinigkeiten eines Babys am besten und schnellsten vorankam. Als sie endlich aus dem Krankenhaus kam, brachte ihr Mann ihr alles bei, was sie bis Dato nicht wissen konnte.

Es vergingen einige Jahre und der Kleine war mittlerweile schon 4 Jahre alt. Im Kindergarten lernte er schon so einiges. Die kleine Familie war fast wunschlos glücklich. Ein zweites Kind sollte noch zur Welt kommen, doch der Arzt brachte leider schlechte Nachrichten. Er ist durch irgendeinen Vorfall impotent und sie war zu über 70% unfruchtbar geworden.

Allerdings hatte sich der Kleine doch gern ein kleines Geschwisterchen gewünscht. Vor lauter Zweifel wendeten sie sich an eine Beratungsstelle für solche Fälle. Dort half man nicht gerade weiter. Trotzdem versuchten sie es jede Nacht wieder und wieder, doch es half nichts.

Zusammen mit der Hausmeisterfamilie saßen sie am Mittagstisch und schauten ein wenig betrübt auf das Essen. Die Frau des Hausmeisters fragte sich, was los sei und bekam Antwort. Nachdem die Familie ihr Leid ausgesprochen hatte, stellten sie alle fest, dass dieses Problem auch die Familie des Hausmeisters betraf.

Niemand von ihnen war seit dem Umzug überhaupt aus dem Haus gekommen. So beschlossen sie, gemeinsam weit entfernt Urlaub zu machen.

Im Urlaub klappte es komischerweise bei beiden Familien. Die Ärzte waren ratlos und konnten sich die Vorfälle nicht erklären. Schwangerschaftsmäßig lief bei beiden alles glatt und die Kinder konnten zusammen aufwachsen. Alles schien glücklich zu sein, bis die Hausmeisterfamilie noch ein viertes Kind haben wollte. Auch dieser Versuch scheiterte.

Die Familien machten sich Gedanken und kamen zu dem Entschluss, dass es vielleicht an dem Haus liegen könnte. Aber was sollte es bringen, wenn beide Familien außerhalb des Grundstücks Kinder zeugen konnten und auf dem Gelände nicht? Liegt ein Fluch auf diesem Haus?

Die beiden Mütter machten sich mit Ihren Kinderwagen auf die Suche nach einer Wahrsagerin oder jemanden, der ihnen in solcher Angelegenheit eine Beratung geben konnte, wie solche Tatsachen und Dinge zustande kommen konnten. Ärzte, Ratgeber und Beratungsstellen standen ratlos vor der Frage und konnten diese nicht beantworten. Erst eine Wahrsagerin konnte ihnen eine kleine Auskunft geben. Die beiden Damen sollten mal zum Grundbuchamt gehen und nachschauen, welche Familien oder Leute in dem letzten Jahrhundert in dem Anwesen gewohnt hatten.

Dies taten die Frauen sofort und schoben die Kinderwagen durch die Stadt zum Grundbuchamt. Dort machten sie sich über die Menschen schlau, die dort gewohnt hatten. Auf einem Blatt Papier schrieben sie sämtliche Leute und Namen auf. Für die Auskunft mussten sie ein wenig Geld dalassen und eine Beglaubigung zu privaten Zwecken abgeben.

Nachdem das Grundbuchamt abgehakt war, wollten sie sich wieder zu der Wahrsagerin machen, doch ihr fiel ein, dass sie auf dem Weg bei dem Friedhofsamt vorbeikamen, wo sie ins Ahnenbuch schauen konnten. Gesagt, getan und schon saßen sie dort und schauten sich die Stammeszweige der verstorbenen Familien an.
Dabei stellten sie fest, dass auch ihre Urgroßeltern in diesem Haus gelebt haben müssen. Das war ihr Blut, was da bei dem Aufbau geflossen war.
Soweit stand es schon mal fest.

Gute drei Stunden hielten sie sich in der Stadt auf, dann nahmen sie sich ein Taxi und ließen sich nach Hause fahren. Beim Abendbrot erzählten sie ihren Männern von den Neuigkeiten. Keiner von ihnen wusste etwas davon.

Einige Tage später fuhr ein Wagen vor das Tor und hupte. Sie kam aus dem Haus und schaute zum Tor. Dort stand ein Streifenwagen wagen der Polizei. Das Kennzeichen konnte sie auf die Entfernung nicht lesen, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es nicht gerade gut war, dass dieser nun da stand und hinein wollte.
Der Hausmeister ging zum Tor und sprach mit dem Mann. Nach kurzer Zeit öffnete er das große Tor und ließ den Wagen hinein.

Sie erkannte den Mann sofort wieder, rannte ins Haus und schloss die Tür hinter sich ab. Ihr Mann war im Kaminzimmer. Völlig aufgebracht und außer Atem erzählte sie ihm, dass der Mann wieder da war. Zusammen holten sie die Kinder, die Haushälterin und ihre Kinder. Für den Hausmeister konnten sie im Moment nichts tun, sondern nur hoffen, dass er noch am leben war.

Im Keller war eine Art von Panikraum, in welchem sie sich einschlossen. Der Polizist war schon im Gebäude und suchte die Leute. Wütend stapfte er durch das Haus, doch er fand nichts. Nach einer Weile verschwand er wieder.

Die Besitzer und sie Haushälterin kamen wieder aus dem Raum und suchten erstmal den Hausmeister. Draußen am Tor aufgespießt hing er. Für die Haushälterin und die Kinder ein schlimmes Trauma.

Zusammen beschlossen sie, einfach weg zu ziehen, und ein neues Leben ganz weit weg zu beginnen.

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Tag der Veröffentlichung: 24.09.2010

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