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Antje Kaden
Die Macht der Liebe
Liebe überwindet alles
Es war der strahlenste Tag seit langen in Mystik und ich war gerade dabei mein neues Zimmer auf dem Dachboden einzurichten. Es war sehr geräumig. Ich hatte einen Flachbildfernseher, ein kleines Bett und einen passenden Kleiderschrank drin. Darin standen aber auch noch meine Bücher und mein Laptop. Ich war gerade fertig geworden mit einräumen als meine Mom von unten rief: „ Hey Schatz. Kommst du bitte Abendbrot essen?“ Ich seufzte. Was Mom sich wohl dieses Mal hatte einfallen lassen? Hoffentlich kein Brokkoli auflauf. Das war so ekelhaft. Ich ging die lange Wendetreppe runter und fand mich in einem strahlenden hellen Raum wieder den ich als Küche kannte wieder. Und als wäre heut mein Tag gab es Nudeln und Tomatensoße. Ich setzte mich an den Tisch und Mom gab mir eine Portion. Ich aß so schnell ich konnte auf. Mom sah mich verärgert an. „ Sag mal musst du immer so schlingen? Iss ordentlich.“ Ich zog einen Flunch und bemühte mich langsam zu essen. Es ging nicht. Noch bevor sie was sagen konnte hatte ich aufgegessen und ging in mein Zimmer hoch. Ich freute mich schon total darauf endlich meine Ruhe zu haben und den Rest des Tages genießen zu können. Doch bevor das ging musste ich noch duschen gehen. Ich schnappte meinen Schlafanzug – der aus einem hellblauen Top und einer Jogginghose bestand – und ging ins Bad. Dort war es ziemlich kalt und ich beeilte mich ganz schnell das warme Wasser aufzudrehen. Es tat gut einfach so unter der Dusche zu stehen und das Wasser auf sich herab fallen zu lassen. Ich seufzte und drehte das Wasser ab als ich fertig war. Dann trocknete ich mich ab und zog den Schlafanzug an. Als ich dann auch noch meine Haare gekämmt und Zähne geputzt hatte lief ich in mein Zimmer. Ich schloss die Tür ab, öffnete das Fenster und schaltete den Fernseher ein. Nach dem ich einen Sender gefunden hatte kuschelte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Kurze Zeit später tauchte ich ins Land der Träume.
Als ich am nächsten Morgen erwachte schien die Sonne hell zum Fenster herein. Ich streckte mich und schaute aus dem Fenster. Genussvoll sog ich tief Luft ein. Dann klopfte es an der Tür. „ Maya wenn du nicht bald aufstehst kommst du zu spät zur Schule.“ Ich erschrak und zog mich hastig an. Dann stopfte ich ein paar Blöcke, Federmappe und Hausaufgabenheft in meine Tasche und schloss die Tür auf. Mom sah mich an. „ Hast du etwa deinen Wecker nicht gehört?“ Ich nickte. „ Tut mir leid. Ich beeil mich:“ Sie lächelte. Ich rannte nach unten, warf die Tasche in mein Auto und fuhr so schnell ich konnte die Straße entlang. Ich hatte zwar keine Ahnung wo die Schule war aber als ich das große Schild “Mystik High-School“ sah hielt ich an. Ich parkte auf einem der freien Parkplätze und stieg aus. Das würde bestimmt super heute werden. Ob ich neue Freunde bekommen würde? Hoffentlich. Ich ging hinter zwei Jungs den Haupteingang rein und betrat dann einen Raum wo obendrüber Sekretariat stand. Eine kleine, blonde Frau lächelte mich an. „ Hallo. Du musst Maya Cole sein. Hier sind dein Stundenplan und deine Bücher. Schönen Tag noch.“ Ich nickte. „ Vielen Dank.“ Dann schaute ich auf den Stundenplan. Oh Gott. Ich hatte deutsch gleich in der ersten Stunde. Ich hasste dieses Fach. Missmutig ging ich den Gang entlang zu einer Tür wo Deutschzimmer drauf stand. Ich betrat sie und fing an zu stutzen. Das mussten mindestens 26 Schüler sein. Oh Man. Das konnte ja heiter werden. In meiner alten Klasse waren höchstens immer 15 Schüler und da konnte ich mir schon nicht alle Namen merken. Ich seufzte und gerade als ich zu dem einzigen freien Platz gehen wollte stand ein großer, muskulöser Junge vor mir. Er lächelte mich an. Erstaunt betrachtete ich ihn. Er hatte schwarze gestylte Haare, blaue Augen und sonnengebräunte Haut. Ein Traum von einem Jungen. Seine weißen Zähne strahlten förmlich. „ Hy. Ich bin Collin. Du musst Maya sein.“ Ich nickte und fing an zu stottern. „ Ähm Ja.“ Er lachte und zog mich plötzlich nach draußen. Ich sah ihn verwundert an. „ Was soll das werden?“ Er antwortete nicht sondern zog mich einfach weiter nach draußen bis wir am Waldrand standen. Erst dann drehte er sich zu mir rum. „ Ich will dir ein Geheimnis verraten. Du darfst aber keinem davon erzählen.“ Ich sah ihn verwirrt an. Warum verriet er es ausgerechnet mir. Woher wollte er wissen dass ich es nicht weiter sagte. Das kam mir alles seltsam vor. Er ging in den Wald und deutete mir dass ich mitkommen sollte. Ich folgte ihm bis wir auf einer kleinen Lichtung standen. Da waren eigentlich nur Wiese und die Bäume drum herum. Collin blieb stehen und sah mich ernsthaft an. Dann atmete er einmal tief durch und es geschah. Vor meinen Augen begann er zu zittern und zu beben. Sein Körper verzerrte sich und er nach vorn. Seine Augen wurden tiefrot und er bekam überall weißes fast silbernes Fell. Als ich kurz blinzelte stand ein wunderschöner weißer Wolf vor mir und seine Augen starrten mich an. Ich bekam kein Wort mehr raus. Was war da gerade passiert? Wie war das möglich. Ich musste träumen. Vorsichtig und langsam um mich zu vergewissern dass der Wolf echt war ging ich auf ihn zu und strich ihm durch sein langes Fell. Er schloss die Augen und knurrte wohlig. „ Das tut gut.“ Ich erschrak. Konnte er etwa auch reden? Wie war das möglich. Das war bestimmt kein normaler Wolf. Ich ging ein Stück zurück und setzte mich ins Gras. Er kam langsam zu mir und schaute auf den Platz neben mir. „ darf ich mich zu dir setzten?“ ich nickte. Er setzte sich neben mich und sah mich an. „ Ich nehme an du fragst dich warum ich dir das gezeigt habe und was ich bin.“ Ich nickte. Er lachte. „ Meine Rasse nennt sich Werwölfe. Hier in Mystik gibt es ein großes Rudel. Ich bin ihr Anführer. Wir Werwölfe sind ständig auf der Suche nach unserem Partner. Wenn wir ihn gefunden haben dann bleiben wir für immer bei ihm. Ich habe diesen Partner in dir gefunden.“ Ich schaute auf den Boden. „ Wie kannst du dir sicher sein dass ich deine Partnerin bin?“ Er schaute mir in die Augen. Sein Blick war intensiv. „ Wir spüren das Maya. Sobald wir die Auserwählte sehen wir nur noch sie. Alles andere verschwindet einfach. Ich hab dich gesehen und es war passiert.“ Mein Herz klopfte. Ich sollte die Partnerin eines Werwolfes sein. Irgendwie konnte ich mir das nicht vorstellen. Doch er sah sehr schön aus und jetzt wo es kalt war konnte ich mir vorstellen dass er sehr warm war. Eine kalte Brise fegte über die Lichtung. Ich fing an zu frieren. Er rückte ganz nah an mich ran und schmiegte sich neben mich. Seine wärme war schön. Ich lehnte mich an ihn und vergrub mich in sein Fell. Er seufzte. „ Du scheinst gar keine Angst zu haben.“ Ich zuckte die Schultern. „ Ich verspüre keine Angst. Irgendwie fühle ich mich wohl bei dir. Ich hatte noch nie so etwas verspürt wie jetzt. Es ist schön.“ Er legte sich hin und sein Kopf lag auf meinem Schoß. Ich vergrub mich in ihm und schloss die Augen. Es war so schön hier mit ihm. Alles wirkte so verzaubert und so vollkommen. In mir breitete sich ein neues Gefühl aus das ich zum ersten Mal spürte. Ich hatte das Gefühl als würde mein Körper mir nicht gehorchen. Ich wurde magisch von Collin angezogen. Es war sehr schön. Ich wollte es nicht vermissen. Ich wusste nicht wie lange wir dort saßen aber plötzlich fiel mir ein das wir Schule hatten. Ich zuckte zusammen. " Haben wir nicht Schule?" Er lachte und stand dann auf. " Ich bring dich wieder zurück. Mach dir keine Sorgen. Ich werde beim Direktor ein gutes Wort bei dir einlegen.

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Tag der Veröffentlichung: 28.10.2009

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