„Ich hab mir einen Hund angeschafft,
und ich glaube, ich bin dabei mich in ihn zu verlieben.“
Andy Warhol
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Es war im letzten Jahr, an einem dieser lauen Frühsommerabende. Meine beste und nicht zu dünne Freundin Viola saß luftig gekleidet und ganz entspannt auf der roten Couch in meinem kleinen Wohnzimmer. Wir waren guter Dinge und tranken bereits ein drittes Glas aus der zweiten Flasche vom lieblichen Lidl-Rotweinverschnitt[1] aus dem sonnigen Kalifornien. Ein entspannter Abend mit kultivierten Gesprächen unter Freunden war mein Ziel. Alle Vorzeichen waren positiv, oder wie mein längst verstorbenen Großvater mütterlicherseits, ein eloquenter Philosoph und hochdekorierter Weltkriegsteilnehmer (Westfront) häufig zu sagen pflegte: „Diese Nacht wird eine glorreiche Nacht. Wir werden die Franzmänner besiegen und Helden zeugen.“ Dann betrachtete er nachdenklich die Kehrseite unseres Dienstmädchens, und Oma hatte wieder ihre Migräne.
Dies vorausgeschickt und wie du vielleicht aus meinen anderen Lebensbeichten noch weißt, ist Viola zwar nicht glücklich, aber ökonomisch sehr lukrativ mit Werner, meinem besten und langjährigen Freund verheiratet. Die offensichtliche Tatsache, dass Werner trotz vehementem Leugnen ein überaus erfolgreicher und darum gutverdienender Steuerberater ist, erlaubt seiner Ehefrau eine gewisse Unabhängigkeit vom Joch des Mannes und den üblicherweise von finanziellen Zwängen geprägten Kalamitäten einer bundesdeutschen Durchschnittsfamilie.
An dieser Stelle ist ein kleiner Hinweis angebracht: In meinen Augen ist Emanzipation eine gute Sache, die ich mit reinem Herzen im Hier und Jetzt befürworten kann. Nicht stimme ich mit dem uralten Kalauer überein, dass Frauenbewegungen rhytmisch und im Sinne des penetrierenden Mannes zu sein haben. Nach meiner offizielen Meinung (und das kann ich nur ausdrücklich betonen) wurden Frauen viel zu lange von den Männern unterdrückt und mit Kindern in Küche und Kirche eingesperrt. Viola ist eine sehr selbstbewusste Frau, und darum sieht sie es beim Ertragen ihrer biblischen Verpflichtungen, die mit ihrer und eigentlich jeder Ehe untrennbar einhergehen, auch so. Aber unter uns und im engen Leserkreis sind wir uns einig. Das sind nur Träume von einer besseren Welt, die es nie geben wird. Trotz aller Fortschritte im Miteinander ist der Bund der für´s Leben immer noch ein nach mittelalterlichen Regeln geprägter, banaler Kosten-Nutzen-Deal und für subversives Gedankengut bin ich ja auch noch da (wofür man mich eines schönen Tages steinigen wird.)
An diesem Abend, es war einige Minuten nach 20:00 Uhr, war meine Stimmung heiter und wir hatten uns noch nicht entschieden, ob wir den restlichen Abend auf der Chaiselongue, oder aus Rücksicht auf Violas luftiges Designerkleid (Issey Miyake, aus der aktuellen Spring-Collektion und schweineteuer) ganz relaxed auf der Auslegeware verbringen sollten. Erfüllt von Vorfreude kamen mir Violas gute Angewohnheiten in den Sinn. Eine davon spricht mich als Ästhet besonders intensiv an. Sie weiß (und es gehört zum Allgemeinwissen der Bildungsbürgerin), dass der mann ansich, und ich im Besonderen, einen hohen Schuh am sorgfältig enthaarten und dunkel bestrumpften Frauenbein durchaus zu schätzen weiß. Aber Viola hat auch eine lästige Angewohnheit. Bevor sie ins Bett geht, zieht sie ihre Pumps mit einem eigentlich einleuchtenden Argument aus: „Schuhe im Bett gehören sich nicht. Außerdem sehe ich dann immer so aus, als ob man mich durch eine Hecke gejagt hat.“ Daran musste ich denken und obwohl nicht ausgesprochen sah ich das ein, denn hohe und angeschärfte Absätze können schwere Verletzungen verursachen. In einem anderen Text, habe ich die Gefahren ausführlich beschrieben, und die Verursacherin sitzt unter dem Verdacht des vorsätzlichen Mordes an einem EX-Lover in Stuttgart-Stammheim in Untersuchungshaft. Sie beteuert, das es versehentlich geschehen und ein unglücksseliger Zufall gewesen wäre, aber der Absatz (durchs linke Auge ins Gehirn von Achim B.) ist auch mit exzessivem Liebesspiel, unter Berücksichtigung von modernem Facesitting nicht wegzudiskutieren.
Um auf Viola zurück zukommen: Ihre Frisur - gestylt, coloriert und gepflegt von einem (schwulen) Böblinger Starfriseur - verschlingt im Monat ein Heidengeld, von dem eine vielköpfige Familie vermutlich wochenlang auskömmlich leben könnte. Außerdem (ich habe es ihr noch nicht so deutlich gesagt) präferiere ich den Anblick von Violas „gestützter“ Bodenhaltung unter besonderer Berücksichtigung ihrer freiheitlich-demokratischen Lebenseinstellung und eines frivol bis zur Taille hochgeschobenen Designerkleides. Natürlich dachte ich nicht nur an das Objekt ansich, sondern auch an Viola als wervolle Menschin, die sich in dieser Doggy-Stellung nicht zu sehr bewegen muss, wenn sie liebevoll aber doch bestimmt von ihrem besten und langjährigsten Freund bedient wird. Aber detaillierte Ausführungen führen jetzt zu weit und ich möchte nicht zu sehr vom Thema abschweifen.
Unter den vorstehend beschriebenen Voraussetzungen und unter Berücksichtigung einer kleinen Vorfreude bekam ich eine emotionale Erektion. Ich war ich in guter Hoffnung, aber in meiner beschwingten Laune beging ich einen strategischen Fehler. Ich kam über dies und kleine rhetorische Zwischenfragen, auf Violas alltägliche Eheprobleme und das unerschöpfliche Thema der Liebe und seine Verwirrungen zu sprechen. Durch einen vernetzten Gedankensprung erinnerte sich Viola, dass sie verheiratet war, und meine beste Freundin wurde spontan sauer wie die zwei Monate alte Bio-Kuhmilch in meinem defekten Kühlschrank. Die von mir insgeheim erwarteten Wohltaten, auf die ich als ältester und bester Freund ein traditionelles ius primae noctis An- und Gewohnheitsrecht habe, waren aus diesem Grund, aber nur an diesem Abend gestrichen. Darüber war ich kurzfristig sehr, und sie nicht über mich verärgert, sondern über Werner, ihren Ehemann, der von ihr im kleinen Freundeskreis üblicherweise und vulgärpopulär als „das militante Arschloch“ bezeichnet wird, was wir ihr verzeihen wollen, denn Viola ist entgegen ihrer kultivierten Lebensart in ihrer Ausdrucksweise nicht zimperlich.
Die Ursache für Violas emotionale Stressreaktion war ein Familienzuwachs. Werner war „auf den Hund gekommen.“ Seine ganze Liebe und Zuwendung galt nur noch seinem Schätzchen, seinem zugegeben sehr hübschen und dazu adligen Schäferhund-Rüden, an dessen Aufzucht, Ausbildung und Führung Werners ganzes Herz und auch seine Freizeit hing. Werners plötzliche animalische Neigung, die zeitgleich mit einer emotionalen Abwendung von seiner Frau einherging, stank meiner besten Freundin gewaltig. Denn wenn Viola etwas nicht leiden kann, dann sind es Zurückweisungen oder Missachtungen.
Verärgert war Viola nicht nur über den Mistköter (Originalton Viola, für den ich mich hier in aller Form entschuldigen möchte), der die perfekt und teuer durchgestylte Villa (rosarot mit vier Säulen am Eingang) durch sein ungestümes Verhalten, seine Dreckpfoten und seine permanente Frühjahrs- und ansonsten ganzjährige Haarung verwüstete, sondern auch über die polnische und erstaunlicherweise robuste Haushälterin, die aber bei weiteren „polnischen Zuständen wie bei Hempels unterm Sofa“ mit Kündigung, oder ersatzweise sofortiger Vergütungserhöhung in beträchtlichem Umfang und BAT (Bar auf Tatze) gedroht hatte. Verständlicherweise war Werner aus Kosten-, aber auch aus disziplinarischen Gründen gezwungen, den erpresserischen Antrag freundlich aber bestimmt zurück- und die unverschämte Dame des Hauses zu verweisen. Die Folge war seine unmissverständliche, aber offensichtlich nicht in letzter Konsequenz durchdachte Aus- und Ansage an Viola: „Wir brauchen keine Putze. Du hast doch eh nichts zu tun. Du kannst doch auch mal was tun.“
Diese prägnanten Sätze hatten zu erheblicher Verärgerung geführt, denn nach Violas Meinung, verbarg Werners reaktionärer Spruch einen vollkommen ungerechtfertigten Vorwurf über ihr Engagement als familiäre Projektmanagerin nur unzulänglich.
Mein Einwand: „Dann koch ihm doch was Schönes. Liebe geht durch den Magen …“, führte nur zu missbilligendem Stirnrunzeln und weiterten Verständigungsproblemen.
„Soll ich dem Mistvieh auch noch was kochen? Reicht es nicht, dass der schon bestes Biofleisch von glücklichen Kühen kriegt?“
„Nein Schätzchen, ich meinte doch, dass du Werner mal was Schönes kochen sollst. Liebe geht durch den Magen, und vielleicht liegen die Probleme darin, dass du so kühl zu Werner bist?“
„Der kriegt seine Pizza aus der Packung. Soll ich mich jetzt auch noch an den Herd stellen?“
Darauf konnte ich eigentlich nicht viel antworten, denn Violas Fähigkeiten liegen zwar unbestritten im handwerklichen und mündlichen Bereich, aber erstrecken sich nicht auf die Zubereitung von leckeren Speisen.
Violas Verärgerung wuchs, als das liebe Hundi („der will doch nur spielen“) mit seinen strahlend weißen und kerngesunden Zähne eine tragende Strebe eines fragilen Designerholztischchens durchbiss und die schwere Glastischplatte mangels Stütze, zusammen mit der Schale aus seltenem Muranoglas, ein Mitbringsel vom letzten Shopping-Wochenendtrip nach Mailand, und dem konsequent nach Feng-Shui Richtlinien kunstvoll arrangierten, frugal-floralen Inhalt auf dem Marmorboden aufschlug. Werner sah großzügig über das jugendliche Rowdy-Verhalten seines Hundes und auch über die Pfütze mit undefinierbarer Herkunft, die aber so aussah wie alle dachten, dass es aussehen muss, wenn die Töle mal muss, hinweg, und Viola musste die Sauerei aufräumen und wegfeudeln, da sich die undankbare Putze trotz Zulage, aber wegen einer plötzlichen Hundehaarallergie geweigert hatte, die Villa jemals wieder zu betreten, um sich einer besser und außerdem steuerneutral (Bar auf Tatze) bezahlten Stelle in einem haustierlosen Haushalt zu widmen.
Auch deutlich sichtbare Verhaltensänderungen von Werner gaben zu ernsten Klagen Anlass. Der unübersehbare Aufkleber „I Y MY DOG“ an seinem All-Inclusive-SUV war - obwohl schon sehr bezeichnend - nur ein unbedeutendes Detail im Gesamtengagement. Der ansonsten konservativ im dezenten Business-Look gekleidete Werner hatte sich eine modische Barbour-Jacke im rustikalen Prince-Charles-Style und dazu schwere Allwetter-Stiefel gekauft, um mit seinem neuen Liebling ausgiebige Morgen-, Mittags- und Abendspaziergänge durch Wald, regennasse Felder und feuchte Wiesen zu unternehmen. Die zeitgeschichtlichen Parallelen waren überdeutlich. Viola, unsere sensible Prinzessin kam nicht gegen den ollen Rottweiler an, der ein junger Schäferhund von bestem, deutschem Adel war.
Verdachtsheischend und erschwerend kam hinzu, dass Werner für viel Geld ein kunstvolles Ölgemälde seines haarigen Angebeteten in Auftrag gegeben hatte, das nun an würdigem Platz im Haus (Treppenaufgang vor der ersten Linksbiege ins Obergeschoß), hübsch in Gold gerahmt und intim beleuchtet hing.
Aber das stark belastete Emotionsfass endgültig zum überlaufen brachte Werners neue, schwere silberne Gürtelschnalle mit dem Konterfei (Seitenansicht mit leicht heraushängender Zunge) seines neuen tierischen Lieblings.
Das neue Alphatier in der ehelichen Gemeinschaft, und das war unübersehbar, war am ganzen Körper haarig und hatte vier Pfoten. Viola war das degradierte Betaweibchen (am ganzen Körper sorgfältig unbehaart und nach meiner Beurteilung mit zwei sehr hübschen und sorgfältig glattrasierten Beinen) und nur noch Beiwerk in der häuslichen Organisation.
Nachdem Werner auch noch Violas Bild im Silberrahmen auf seinem Schreibtisch durch ein Farbportrait seines vierbeinigen Freundes (hechelnd in aufrecht-dominierender Pose) ersetzt hatte, begann Viola am Verstand ihres geliebten Ehemanns zu zweifeln.
Violas, mir in vertraulichem Ton geäußerte Vermutung, dass es „der Arsch mit seinem Köter treibt“, wollte ich in Ermangelung von eindeutigen Fakten und unter Zurückweisung voreiliger Verdächtigungen so nicht bestätigen. Aber ich begann spontan über die Frage nachzudenken, mit der sich vor einigen Jahren die linksorientierte, aber ansonsten seriöse TAZ auch schon befasst hatte. „Ein Zungenkuss zwischen Herrchen und Hund, erotisches Bettgeflüster zwischen Frauchen und Husky - wie weit darf Tierliebe gehen?“
Verständlicherweise kann die übergroße Zuneigung des Partners zum Haustier, wie man an Violas Erlebnissen mit Werner sehen kann, durchaus zur Ursache menschlichen Misstrauens und daraus resultierender Eifersucht sein. Aber Viola hat eigentlich keinen Grund sich zu beklagen, denn auch Viola frönt einem tierischen Hobby. Meine beste Freundin besitzt seit vielen Jahren ein Pferd. Die an meine leckere Freundin Viola gerichtete Frage, wie sie denn zum Pferd gekommen sei, wurde nur zögernd und unter dem Druck meiner suggestiv-bohrenden Ergänzungsfragen und des Inhalts einer weiteren Literflasche Rotwein ausreichend beantwortet. Mit vor sittlicher Verlegenheit leicht geröteten Wangen gestand mir Viola nach dem letzten Schluck des Weines aus der vierten Flasche, dass der Ritt auf einem Pferd schon in frühen Jungmädchenjahren einen starken erotischen Reiz ausgelöst habe. Die rhythmischen Bewegungen auf dem Sattel und das „mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen“ mit gleichzeitiger, permanenter Stimulierung des weiblichen „Druckpunkts“ soll nach verschämter Aussage meiner Freundin Viola zu einem frühreifen Gefühl der körperlichen Ekstase, spontaner Hitze und einem den Körper durchdringenden Prickeln und damit zu einer lebenslangen Liebe zum Pferd geführt haben.
Dass dies kein Einzelfall ist, hat mir unlängst meine Pferdefreundin Fabienne aus Schömberg bestätigt, die es sich zur lieben Angewohnheit gemacht hat, mich nach längeren Ausritten, aus dem Stall (im Heu liegend) anzurufen, und noch etwas hitzig - rossig nennt man das wohl in der Fachsprache - an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. Über Fabienne, die mich getreu ihrem Motto „nur der Beste bleibt“ zwischenzeitlich und wegen Chantal (Fabienne hat ihr bisexuelle Neigung entdeckt) verlassen hat, und mich nur noch gelegentlich, telefonisch kontaktiert, werde ich, sobald ich meine Trauerzeit überwunden habe) an anderer Stelle noch ausführlich berichten.
Kommen wir nun zu Viola zurück. Meine Gedanken verstärkend war das eigentlich Unausgesprochene in Violas Worten. Doch nach insistierender Nachfrage versicherte sie mir mit neckischem Augenaufschlag: „Du weißt doch, ich liebe es oben zu sitzen, und außerdem ist das ja auch nichts Schlimmes. Da gab´s sogar mal eine Königin …“
Jetzt fiel es mir wieder ein: „Ja, das war Lady Godiva, die wollte ihren Ehemann dazu bewegen, die Steuern für die Einwohner von Coventry zu senken. Und darum ist die nackt durch die Stadt geritten.[2]“ Ich finde das eine schöne und erhaltenswerte Idee, und ich kann mir durchaus die eine oder andere abgehalfterte Politikerin (was macht eigenlich Frau Pauli?) vorstellen, die sich in so einer Rolle und für Steuerbefreiungen für Pferdebesitzerinnen engagieren könnte.
Wenn Viola erstmal erzählt, ist sie nicht mehr zu bremsen, und munter fiel sie mir ins Wort und in die abschweifenden Gedanken: „Das wollte ich schon immer mal. Nackt durch die Wiesen und den Wald reiten, und so …“
Ich dachte an meine Steuerlast, und antwortete: „Und du tust noch ein gutes Werk. Werner ist Steuerberater, und du kannst damit deinen Mann untertützen und gegen die Steuerungerechtigkeiten demonstrieren.“
Gleichzeitig fiel mir ein, dass ich unlängst von einem neuen, therapeutischer Ansatz gelesen hatte: „Reiten im Einklang mit der Natur. Grenzenlose Freiheit, unbefangen und ohne störende Kleidung. Der direkte Kontakt mit dem Pferd …“ Nacktreiten ist angesagt. Meine messerscharfe Analyse, dass Violas und Fabiennes intime Geständnisse die hingebungsvolle Aufopferung vieler Jungmädchen zum eigenen Pferd erklären könnte, die sich den meisten Jungmännern vollkommen entzieht, ist zwar noch nicht wissenschaftlich bestätigt, aber nach diesen geballten Offenbarungen war ich sowohl geschockt, wie auch begreiflicherweise moralisch äußerst entrüstet.
Was sollte ich nun tun? Schweigen und meine Erlebnisse mit meinen Pferdeflüsterinnen vergessen, oder meinen treuen und wissbegierigen Leserinnen und Lesern berichten?
Mein Forscherdrang war endgültig geweckt, als mir Viola am Anfang der ersten Hälfte einer mangels Vorratshaltung ersatzweise geöffneten Prosecco-Flasche, sozusagen als kostenlose Zugabe und verschämt kichernd gestand, dass sie auch gern mit der Nase am Fell des Pferdes „herumschubbert“, und ihre umfangreiche, wollige Stofftiersammlung im ehelichen Schlafzimmer nicht nur dekorativen Zwecken diene. Schockiert nahm ich zur Kenntnis, dass Pu der Steiff-Bär ein bis dato zwar häufig gebrauchter, aber von Werner („der weiß das nicht“) ein nicht als solcher identifizier Rubbel-Ersatz sei. Plötzlich war mir alles klar. Sodomie ist nicht nur eine Modeerscheinung, sondern ein weitreichendes, gesellschaftliches Problem und führt zu massiver Melancholie beim Anblick von Flauschigem.[3] Nur darum und aus keinem anderen Grund haben die meisten Männer keine Beziehung zu Wollwaschmitteln und Weichspülern. Ein Denkansatz, der den werbenden Waschmittelherstellern aus mir unverständlichen Gründen bis heute verborgen geblieben ist, obwohl Woody Allen in dem Film „was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten!“, explizit auf den Genuss eines bestimmten Wollwaschmittels (Woolite) nach enttäuschter Tierliebe hinweist.
Nachdem mich Viola an diesem bemerkenswerten Abend etwas schwankend und mit dem belehrenden Bibelzitat im Ohr: „Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben, und auch das Tier soll man töten!“[4], verlassen hatte, gingen mir die kulturgeschichtlichen Aspekte dieses Themas nicht mehr aus dem Kopf. Stand ich am Anfang einer neuen, mir bis dahin unbekannten sexuellen Massenbewegung? War ich durch Zufall auf bis dahin von mir unentdeckte Leidenschaften im Zwischenmenschlichen gestoßen? Gab es Obszönitäten und Perversionen, von denen ich in aller Bescheidenheit nichts, und bis zu diesem Abend auch gar nichts geahnt hatte. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ein die geschlechtsreife Menschheit bewegendes Thema darauf wartet, ausführlicher untersucht, analysiert und literarisch aufbereitet zu werden. Im Geist sah ich meine zukünftigen Forschungsergebnisse vor dem Nobelpreiskomitee und mich mit Ehren, Auszeichnungen und Geld überhäuft.
[1] Dieser Hinweis ist keine versteckte Werbebotschaft, sondern soll der Wahrheitsfindung und –treue dienen
[2] Godiva ist Gegenstand einer Legende, die seit dem 13. Jahrhundert belegt ist: Um ihren Ehemann dazu zu bewegen, die Steuerlast der Einwohner von Coventry zu senken, sei sie nackt durch die Stadt geritten, nur von ihrem langen Haar bedeckt. Leofric, vom Mut seiner Frau beeindruckt, habe daraufhin alle Steuern erlassen, außer jene auf Pferde. Seit 1678 wurde der Ritt der Lady Godiva in Coventry durch eine Prozession gefeiert. Im 17. Jahrhundert wurde die Geschichte weiter ausgeschmückt: Nur ein einziger Bürger (Peeping Tom) wagte es, zuzuschauen, und erblindete daraufhin. (Quelle: Wikipedia)
[3] Das Zitat: „Sodomie führt zu massiver Melancholie beim Anblick von Wollwaschmitteln“ ist sinngemäß nach einem Zitat der TAZ von 1996.
[4] 3.Buch Moses, Kapitel 20, Strafbestimmungen für schwere Sünden
[4]
Im 12. Jahrhundert war der normannisch-walisische Adlige Giraldus Cambrensis bei den Krönungsfeierlichkeiten eines Kleinkönigs von Nord-Ulster Zeuge, wie sich der angehende König mit einer weißen Stute geschlechtlich vereinte. Mit dem keltischen Ritus der Hierogamie, einer heiligen Hochzeit, wurde die Herrschaft rechtmäßig. Ein angehender König musste sich unter anderem mit einer weißen Stute, der Muttergöttin in Pferdegestalt geschlechtlich vereinen. Die Stute war das Symbol des Territoriums und der Erde und obendrein Verkörperung der Königsherrschaft. Mit der Vereinigung wurde seine Herrschaft rechtmäßig und fruchtbar.
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Unbestritten ist, dass in einer oberflächlichen und gefühlskalten Welt, in der menschliche Beziehungen oft nicht das erhoffte Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen und scheinbar dicke Freundschaften häufig enttäuscht werden, immer mehr Menschen das vierbeinige Haustier als idealen Partner für Körper, Geist und Seele schätzen. Die Medien haben das erkannt, und in der renommierten ZEIT konnte man schon im Jahr 1998 lesen, dass Tierliebe bei Erwachsenen die Suche nach jemandem ist, von dem man bedingungslos geliebt wird.
Offensichtlich hat die Liebe zum Tier nicht nur bei einigen Steuerberatern (wie bereits erwähnt, ist Werner erfolgreicher Steuerberater), enttäuschten Ehefrauen, angehenden Königen, empörten Königinnen und verschrobenen Einsiedlern in unzugänglichen Bergregionen eine lange Tradition. Das hat nachvollziehbare Gründe. Nicht nur Hütehunde, sondern die Nachkommen des Wolfes im Allgemeinen, verfügen über einen natürlichen Beschützer-Instinkt, und sie sind gelehrig. Sie folgen nach kurzer Ausbildung gern dem von dem lebenserfahrenen William Shakespeare in Trollius und Cresida geprägten Lockruf: „Hector, du schläfst, erwache!“
Die vom berühmten Shakespeare literarisch hinzugefügte Aufforderung: „Nun halt dich brav“ ist ein überdeutliche Hinweis auf die nutzbaren Ressourcen innerhalb eines begrenzten Lebensraums. Gehorsam wie ein gut erzogener Hector nun mal ist, kommt er seinen Pflichten gern nach, und wie mir Petra B. aus Berlin erzählt hat, kann Hector nicht genug bekommen, denn Hector ist verschleckt. Und wenn der Partner mit der rauen Zunge nicht so recht will, oder mangels klarer Ansage und schlecht erzogen nicht weiß was zu tun ist, wird mit leckerem Nutella als Lockmittel nachgeholfen, wie mir Heide S. aus S. in einem streng vertraulichen Interview verriet.
In unserer schnelllebigen Zeit werden viele Einzelschicksale vom ahnungslosen Normalbürger oft nur zögerlich und mit kopfschüttelnder Skepsis wahrgenommen. Die erschütternden Geständnisse der verheirateten Sachbearbeiterin Heide S. aus S., und der immer noch unverheirateten Arzthelferin Petra B. aus Berlin sind keine Einzelfälle - ganz im Gegenteil. Die weltweit bekannte Frauenrechtlerin Nancy Friday beschrieb in ihrem schon 1978 erschienenen Welt-Bestseller „Die sexuellen Phantasien der Frauen“ (Goldmann Verlag und ISBN-10: 3442124719), dass über die Hälfte der von ihr befragten Frauen (und das waren nicht wenige) sexuelle Phantasien mit Hunden hatten. Der Werbeslogan eines bekannten Tiernahrungsherstellers: „Gemeinsam sinnliche Momente erleben“ bekommt unter Berücksichtigung meiner sensaationellen Enthüllungen eine ganz neue Bedeutung.
Auch der renommierte Wissenschaftler Alfred Charles Kinsey, ein Pionier der Sexualforschung und Professor für Zoologie konnte schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderst erfolgreich recherchieren, dass sexuelle Kontakte von Menschen mit Tieren nichts Ungewöhnliches seien.
Sexueller Tierkontakt wurde zu allen Zeiten, in allen Kulturkreisen und wird auch in unserer modernen Zeit immer noch gern und oft praktiziert. Meine für den ahnungslosen Laien ungeheure Behauptung wird durch den Bericht eines bekannten Nachrichtenmagazins (Ausgabe 21/2006 Seite 149) anschaulich untermauert. Danach gibt es konkrete Hinweise, dass schon der frühgeschichtliche Mensch oft und gern mit haarigen Affen kopuliert hatte. Auch die in besagtem Magazin erwähnten Berichte des M. de la Brosse, der vor 270 Jahren Angola bereiste, lassen an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. Angeblich lauern lüsternde Schimpansen unschuldigen, eingeborenen Frauen auf, halten sie gefangen um sich mit denen dann ausgiebig und zwar geschlechtlich zu amüsieren.
Aus dem vorgenannten Magazin stammt auch der Verweis auf das Buch des niederländischen Biologen Midas Dekkers (Verlag Carl Hanser ISBN-10: 3446177213 ), der in seinem Buch „Geliebtes Tier“ eine Abbildung aus dem 19. Jahrhundert mit dem Titel: „Frau paart sich mit Affen“ zeigt. Zu sehen ist ein gefangen gehaltener Affe, der durch die Gitterstäbe seines Käfigs hindurch, seinen erigierten Penis in den Schoß einer Frau führt.[1]
Bestätigt wird die Liebe zum Tier von Wissenschaftlern der Uni München. Danach soll eine latent sexuelle Neigung zum Tier bei etwa drei Prozent der deutschen Bevölkerung vorhanden sein, wobei die Dunkelziffer, wen wundert es, in den höheren, zweistelligen Prozentbereich gehen soll.
Auch ein anderes Ereignis ist durchaus erwähnenswert. Wie der bekannte Knuddel-Eisbär Knut in Deutschland, bewegte Anfang 2007 der elfjährige Menschenaffe Bokito die Herzen und Hirne im Nachbarland Holland. Im Rotterdamer Zoo war Bokito zum heimlichen Superstar aufgestiegen, bis er eines Tages die sprichwörtliche Schnauze gestrichen voll hatte. Mit einem Riesensatz sprang er von seinem Affenfelsen über einen vier Meter breiten Wasserkanal und griff vier Menschen an. Anfangs herrschte große Ratlosigkeit über die Motivation des mächtigen, aber ansonsten friedlichen Tiers, dessen Verhalten bis dahin noch nie Anlass zu Klagen gegeben hatte. Wissenschaftler, Psychologen, Kommentatoren und sogar Philosophen beschäftigten sich mit dem aggressiven Verhalten des fast zwei Meter großen und 180 Kilo schweren Riesen-Affen. Nach einer ausführlichen Überprüfung der Tathintergründe wurde klar, dass die 57jährige Petronella Yvonne de Horde, die von Bokito schwer verletzt wurde, die Ursache für das ungewöhnliche Verhalten des haarigen Riesen war. Die über hundertmal gebissene Frau hatte durch tägliche Besuche des Zoos eine sehr emotionale, aber einseitige Beziehung zu dem Menschenaffen aufgebaut, die Bokito Anfangs zwar nett, aber in Ermangelung von Rückzugsmöglichkeiten zunehmend als Bedrohung für Affenleib und Leben empfunden hatte.
Noch nicht eingestanden, aber aufgrund ihres Verhaltens ist anzunehmen, dass die 57jährige Niederländerin in Bokito ernsthaft verliebt war. Nach Genesung von ihren schweren Verletzungen konnte Frau de Horde ihren Liebling nicht mehr besuchen. Die Leitung des Rotterdamer Zoos hat der verliebten Frau eine lebenslange Besuchssperre zugestellt. Ihr weiteres Schicksal ist leider nicht bekannt. Wir wissen also nicht, ob sie ein anderes Objekt der Begierde gefunden, oder ob sie immer noch unter den Symptomen von Amor Hereos leidet, die von der Dichterin Sappho schon in der Antike um 600 v. Chr. ausführlich beschrieben wurden. Danach äußert sich die Verzweiflung über den Verlust des Geliebten in Weinen und Kopfhaare ausreisen. Im darauf folgenden Wahnsinn wird die Leidende zum Tier und vegetiert rastlos läufig im dichten Wald vor sich hin.
Die Philosophin Stine Jensen, die über das Verhältnis von Frauen und Affen in der Literatur, im Film und in der Wirklichkeit, eine Doktorarbeit geschrieben hat, meint mit süffisanter Ironie (ich zitiere): ,,Es sind die großen Muskelpakete der Menschenaffen, die ihren Harem aus unterdrückten Weibchen-Gorillas dominieren. Die breiten Schultern, die großen Hände, das spricht bei manchen Frauen Urgefühle an.“
Außerdem bemerkt die Philosophin hintersinnig: „Es ist doch kein Zufall, dass alle bekannten Forscher, die sich mit Menschenaffen beschäftigen, Frauen sind.“
Ich habe diese Behauptung überprüft und kann das nur bestätigen. Beispielsweise haben sich Dian Fossey, Jane Goodall oder Birute Galdikas intensiv mit Menschenaffen außeinandergesetzt und teilweise sogar monatelang im Menschenaffenrudel gelebt und es wäre kein Wunder, auch geliebt. Fosseys Liebe zum muskulösen Chef des Rudels ging sogar so weit, dass sie sich neben ihrem Lieblingsgorilla Digit begraben ließ. Offensichtlich sehen manche Frauen in einem Gorilla archaische Tatkraft, brutale Dominanz und ursprüngliche Männlichkeit, die (Tarzan und King-Kong lassen grüßen) in den modernen Großraumbüros unter der abhängig arbeitenden Bevölkerung eher selten anzutreffen sind.
Eine äußerst symbolträchtige Szene ist die rituelle Öffnung des Tors im Film „King-Kong (auf den riesigen, schwarzglänzenden Schiebebalken achten).
Dennoch spricht die Verbindung von kraftstrotzender Leistung und Gehorsam nur bedingt für Gorillas als folgsames Haustier, denn eines entdecken die ,,verliebten‘‘ Frauen in der Regel zu spät. Gorillas haben von allen Affen das kleinste Geschlechtsteil.
Aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer können in den Bann von Gorillas geraten. Der niederländische Volkssänger Vater Abraham (Das Lied der Schlümpfe) schickte vor einiger Zeit der Zeitung ,,de Telegraaf‘‘ ein Foto. Darauf ist zu sehen, wie Vater Abraham ein Gorilla-Weibchen küsst.
„Der Kuss übertraf alles, was ich je erlebt habe. Er war so intensiv. Ich habe viele wichtige Leute kennengelernt, Regierungschefs, Künstler. Aber der Kuss mit dem Gorilla war die intensivste Erfahrung“, schwärmte der Sänger voller Hingabe in einem Interview.
Auch die Heilwirkung anschmiegsamer Haustiere ist schon seit vielen tausend Jahren bekannt und wird neuerdings von avantgardistischen Therapeuten wieder als altes Hausmittel gegen allerlei Seelen- und Körperkümmernisse empfohlen. Es ist überliefert, dass im alten Persien die Meinung weit verbreitet war, dass die geschlechtliche Vereinigung mit Haustieren eine Geschlechtskrankheit nicht nur vermeiden, sondern zum Beispiel eine Tripper-Erkrankung auch heilen könne. Dieses alternative Hausmittel wurde bis in neuere Zeit sogar von orientalischen Hausärzten verschrieben und entstand aus einfachen Überlegungen. Wegen der weit verbreiteten Ansteckungsgefahr und in Ermangelung chemischer Keulen war es sinnvoll, den menschlichen Sexualtrieb prophylaktisch auf ungefährlichere Haus- und Hoftiere zu leiten.
Sex mit Tieren gab es schon immer, wobei die Gründe und Grenzen der Intimitäten fließend sind. So sind zum Beispiel Höhlenmalereien, die sexuelle Kontakte von Menschen mit Tieren zeigen, bereits aus der Bronzezeit bekannt. Unbekannt ist, ob es sich um religiös motivierte Bilder, steinzeitliche Phantastereien, oder zeitgeschichtliche Illustrationen mit realem Bezug - also um frühzeitliche Pornos handelt.
Bei meinen wissenschaftlichen Recherchen fand ich viele Hinweise in uralten Mythen und Religionen. Im griechischen Äskulapkult nutzten heilige Frauen Schlangen zur geschlechtlichen Vereinigung, und die Verehrung des Bocks von Mendes im Osiriskult des alten Ägypten bestand in sexuellen Paarungen von gläubigen Frauen mit dem heiligen Tier.
Bei den Griechen galten viele Zwitterwesen als Halbgötter. Zeus näherte sich der Göttin Leda, der Frau von König Tyndareos, in der Gestalt eines Schwans zum Zweck der geschlechtlichen Verführung. In manchen Überlieferungen findet man Hinweise, dass alle Kinder der Leda göttlicher Abstammung seien, was eindeutig und unzweifelhaft auf schwanische Wiederholungstaten schließen lässt.
Nun kann man vortrefflich darüber streiten, ob es die vielen Götter wirklich gab, in einem gut versteckten Himmelswinkel sogar noch gibt, oder ob die vorgeblichen Liebesspiele der Götter nur einem tiefen, menschlichen Sehnen nach tierischen Freuden entsprachen. Tatsache ist, dass es munter zur Sache ging. Ein schönes aber von bestimmten Kreisen als unbehaglicher Fehltritt empfundenes Beispiel für erotische Träume ist die in Biokreisen verehrte Göttin Demeter, die von ihrem Bruder Poseidon inzestuös mit Liebesverlangen verfolgt wurde. Das ist ansich noch nicht weiter erwähnenswert, aber um in Ruhe gelassen zu werden, verwandelte sie sich die göttliche Demeter in eine Stute und mischte sich unter die in Arkadien weidenden Rösser des Königs Onkios, eines Enkels des Apollon, zum Zwecke der Besteigung. Auf gut deutsch, wollte sich die listige Demeter von jedem Hengst besteigen lassen, nur nicht von ihrem Bruder. Das war ehrenwert gedacht, aber der nicht dumme Poseidon durchschaute die List und verwandelte sich in einen Hengst. Unter Schnaupen vereinigte er sich nicht nur einmal mit der Göttin, der es, wenn man den Überlieferungen glauben darf, auch gefallen, aber mit ihrem Stillhalten der Idee vom Matriarchat einen irreparablen Schaden zufügt hat.
Auch in der Traumdeutung spielt die Liebe zum Tier schon seit der Antike eine wichtige Rolle, die heutzutage unzähligen Psychologinnen eine finanzielle Steilvorlage liefert. Der Fisch, die Schnecke, oder die Schlange sind Genitalsymbole, die auf geheime Phantasien schließen lassen. Und wer kennt sie nicht, die Geschichte der nackten Eva und der (Hosen-) Schlange. Nach Freud das bedeutsamste Symbol des männlichen Gliedes, und einer unschuldigen Eva, der nach der Verführung durch eine Boa (Constructa?) die Tragweite der Tat immer noch nicht bewusst war. Fazit: Nicht nur der Bauknecht muss wissen was Frauen wünschen, sonst greifen die Frauen in der Not nach jedem dahergelaufenen Geringel.
Kein feuchter Traum, sondern überliefert ist, dass auch die Gattin des kretischen Königs Minos, Pasiphaë, starke Gefühle zu einem Tier verspürte. Ein Stier hatte es ihr besonders angetan. Um ihn zu verführen, ließ sie sich eine hölzerne Kuh bauen, um sich in dieser zu verstecken. Der Stier war von der Attrappe angetan und kam seinem natürlichen Trieb nach. Über die Haltbarkeit der Attrappe und ob daraus eine dauerhafte Affäre wurde, ist nicht bekannt.
Bei den römischen Kaisern sah es nicht anders aus. Marcus Aurelius Antoninus (im März 222 ermordet) heiratete nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Pferde. Im alten Rom gab es sogar Bordelle, die die Namen der Tierarten trugen, die dort für den Menschen zur Verfügung gestellt wurden. In den Verwandlungen des Apuleius[2] wird im zehnten Buch mit Behagen geschildert, wie eine Frau mit einem Esel verkehrt.[3]
Doch mit dem Aufkommen des sauertöpfischen Christentums war es vorerst mit den tierischen Freuden vorbei. Tierliebhaber wurden verfolgt, nachdem der moralinsaure Moses dem verlotterten Volk mehrere Male ordentlich, aber vermutlich nicht ohne Grund, die Leviten lesen musste.
„Fluch über jeden, der mit einem Tier verkehrt!“[4] war einer seiner vielen zornigen Ausrufe.
Nun ist bekannt, dass jedem Gesetz ein konkreter Anlass zugrunde liegt. Mose hätte seine Flüche nicht ausgesprochen, wenn die Vorkommnisse nicht überhand genommen hätten. Das Volk war jedoch nur mäßig beeindruckt und sagte: „Sei´s drum und Amen!“
Daraus kann man schließen, dass Tierliebe auch im Glauben fest verwurzelt ist und noch nie ein Fehlverhalten Einzelner, sondern schon immer eine Massenbewegung war. Da aber das mosaische Verfluchen nur geringe Wirkung zeigte und die Menschen immer noch ihren Spaß hatten, gab Moses noch eine ultimative Anweisung drauf: „Wer mit einem Tier Verkehr hat, wird mit dem Tod bestraft."[5]
Und weil er gerade so schön am verfluchen war, wurde auch der Verkehr mit der Schwiegermutter und der Schwester verflucht. Damit waren nicht nur die Tierliebe, sondern auch die Schwiegermutter, die Schwippschwägerin und die Schwester tabu. Ganz nebenbei waren für die nächsten zwei- bis dreitausend Jahre die Stellenwerte festgeschrieben.
Was lernen wir daraus? Wo liegt die gut versteckte Wahrheit im Spirituellen? Die religiöse Verflucherei lässt auf ein ziemlich ausschweifendes Leben der vorchristlichen Menschen, und auf eine frühkindlich geprägte Phobie des Fluchenden (Freud hätte seine wahre Freude daran gehabt) schließen.
Bei meinen weiteren Nachforschungen stieß ich fast zwangsläufig auf die Nachkommen der Sodomiten. Die Sodomiten, die damals am Toten Meer recht komfortabel wohnten, und die Einwohner der Nachbarstadt Gomorra (die Gomorraner) mussten kollektiv für ihre Ausschweifungen büßen. Sie trieben es, entgegen den göttlichen Vorgaben, gleichgeschlechtlich, was zu ersten Irritationen über die korrekte Bezeichnung der Tierliebe führte. Nach 120 Tagen gutem Zureden der himmlischen Obrigkeit war definitiv Schluss mit Lustig. Der Herr sprach also: „Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.“[6]
Die Folgen des göttlichen Wehklagens sind bekannt. Da Er (der Herr) keinen Durchblick hatte, und auf Gerüchte herigefallen war, schickte er seine Leibstandarte - weiße Zwitterwesen mit Flügeln los, und die vernichteten von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, und auch alle Einwohner (inklusive Frauen, Kinder, Alte, Gebrechliche, und das liebe Vieh) der Städte mit Schwefel und Feuer.[7] Amtlich und offiziell beglaubigt, hat damit einer der ersten Massenmorde stattgefunden, befohlen von einem Schreibtischtäter in einer Wolke.
Bis zu dieser Stelle ist die Story bekannt und spirituell so ausgelatscht, dass man damit nicht einmal mehr Kleinkinder in Angst und Schrecken versetzen kann. Aber dem modernen und intellektuell denkenden Menschen stellen sich viele Fragen. Engel sind die Söhne Gottes und menschenähnliche Wesen mit Flügeln - das steht so geschrieben und darum ist es auch so.
Die Fragen sind: Wie konnten solche Geschöpfe entstehen? Hatte da die Evolution die Finger im Spiel, eventuell durch den Verkehr mit Hühnern? Ist Gott womöglich ein großer Vögler …?
Mit allem Respekt, aber diese Frage steht seit zweitausend Jahren immer noch unbeantwortet im spirituellen Raum.
Doch kommen wir zurück zu Sodom und den bedauernswerten Sodomiten, aber auch zu den bemittleidenswerten Gomorranern.
Nachdem alle Einwohner und dazu Kind und Kegel kollektiv wegen schwerer sodomistischer (oder gomorranischer) Verfehlungen vernichtet waren, hatten die übriggebliebenen Sodomiten (und auch die Gomorraner) die Schnauze gestrichen voll und zogen fort.[8] Engel verboten den Wegziehenden sich umzusehen. Die Gründe sind unbekant, aber alle gehorchten brav und sangen aus vollem Herzen: „Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir stehn. Zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner Linken.“[9]
Nur Frau Lot konnte sich mit dem griesgrämigen Gesang des Geflügels nicht anfreunden. Sie hing zu sehr an ihrem zurückgelassenen Lieblingsplüschtier und sah sich danach um. Wie aus dem Religionsunterricht bekannt, erstarrte sie unverzüglich zur Salzsäule. Der zurückgebliebene Vierbeiner wollte sein Frauchen Lot retten und fing an, so wie die Viecher es auch heute noch gern machen (und wie mir Susanne S. aus B. im vertraulichen Interview verriet), am Salzigen zu lecken. Der Rest liegt im Dunkeln der Geschichte und im Schlafzimmer von Susanne und ihrem Castor verborgen.
Was lernen wir daraus? Falls dir, liebe Leserin etwas Ähnliches passiert, denk an Frau Lot und bleib ganz ruhig liegen oder stehen. Es geschieht nichts schlimmes, dein vierbeiniger Freund will dich nur retten, wenn er schleckt.
Trotz der bedauerlichen Ereignisse in Sodom und auch in Gomorra fand im Laufe der Jahrhunderte die Liebe zum Tier nicht nur unter dem einfachen Volk, sondern auch unter den Klerikern immer mehr Anhänger. Bei meinen Forschungen in streng geheimen Kirchenarchiven stieß ich nicht nur auf Gebote, sondern auch auf zahlreiche Untersagungen. Wie bereits erwähnt, werden Verbote nur erlassen, wenn konkrete Übertretungen die von der Obrigkeit empfohlene Ordnung empfindlich stören. Darum gehe ich davon aus, die Liebe zum Tier auch in klerikalen Kreisen ihre subversive Anhängerschaft hatte und hat.
Der Trend zum Animalischen nahm offensichtlich so überhand, dass das Konzil zu Neu-Cäsarea (314 n. Chr.) bestimmte, dass ein Geistlicher bei Sodomiterei mit Tieren abgesetzt werden und Buße tun solle. Doch die Beschlüsse halfen nichts. Beten und büßen führte nicht zur Trieb-Eliminierung. Etwa um das Jahr 750 n. Chr. wurde vom Erzbischof Egbert von York eine Strafverordnung für Bischöfe und Diakone erlassen, welche mit Mutter, Schwester, oder mit vierfüßigen Tieren Unzucht treiben.
Ratherius von Verona, der zu Anfang des 10. Jahrhunderts lebte, klagte: „Oh! wie verworfen ist die ganze Schar der Kopfgeschorenen, da unter ihnen keiner ist, der nicht ein Ehebrecher ist oder ein Sodomit.“
Offensichtlich war der klerikale Drang zum fremden Weib und zum Tier so stark, dass schon seit dem frühen Mittelalter keine weiblichen Tiere in Mönchsklöstern und keine Schoßhündchen in Nonnenklöstern geduldet wurden. Der weibliche, aber auch der männliche Geschlechtstrieb sollte sich ausschließlich, und dafür trete ich auch ein, auf die Anbetung eines blutig gepeitschten, fast nackten Mannes, der nur mit einem Lendenschurz bekleidet, angenagelt und mit angstochenem Gedärm an einem Holzkreuz hängt, konzentrieren. Diese Tatsachen sind frühe Beweise, dass tierische Vergnügen nicht nur beim einfachen Volk, sondern auch bei der geistlichen Obrigkeit eine liebgewordene Abwechslung vom harten Alltag war.
Etwa um das Jahr 900 n. Chr. wurde die Sehnsucht nach dem Tier zu einer Massenbewegung in der christlichen Welt. Es kamen Gerüchte auf, dass eine Menge Weiber nächtlicherweise auf gewissen Tieren reiten[10] und neun Monate nach dem Höllenritt schreiende Bälger zur Welt gebären würden. Den als Hexen diffamierten Frauen wurde vorgeworfen, sie hätten Geschlechtsverkehr mit Ziegenböcken praktiziert, was nach der herrschenden Kirchenlehre ein Frevel wider den göttlichen Schöpfungsplan war. Da die Kirche mit Herrn Satan, der ja bekanntlich einen großen Schwanz und Hufe hat, keinen Spaß versteht und als Erfinder desselben verständlicherweise das alleinige Vermarktungsrecht (Copyright) auf geflügelte Wesen beansprucht, wurden außerkirchliche Flügelwesen und das Reiten auf, mit, unter und denselben (oder mit erdgebundenen Tieren ohne Flügel) mit drakonischen Strafen verfolgt.
Ein großer Eiferer im 11. Jahrhundert war der Benediktinermönch und spätere Kardinal Petrus Damiani.[11] Als einflussreicher Kirchenlehrer und gestrenger Mahner gelang es ihm jedoch nicht, Zucht und Ordnung bei der Geistlichkeit zu bewirken. Offensichtlich hatte Damiani viel gesehen und erlebt, denn in seinem Liber Gomorrhianus beklagt er die Sitten in klerikalen Kreisen. Er berichtet von Hurerei, widernatürlicher Unzucht, betont ausrücklich die Sodomiterei, vergisst auch nicht die Unzucht mit Jünglingen und Knaben, Unflätereien der Geistlichkeit und der Mönche mit Tieren. Er führt auch an, wie in den Klöstern und Kirchensprengeln gegenseitig die Beicher absolviert wird, um ungestört fortsündigen zu können.[12]
Viele Päpste wußten davon, und nutzten die Begierden der Menschen. Papst Sixtus Vl. (1471 bis 1484) war ein Meister in der Beschaffung von Zusatzeinnahmen. Er förderte in Rom nicht nur den Bau öffentlicher Bordelle, er dachte weiter. Für eine bedeutende Abgabe erlaubte er auch einigen Kardinälen während der Monate Juni, Juli und August die Sodomiterei. Doch erst Papst Leo X. begann das Geschäft mit den menschlichen Leidenschaften in größerem Stil zu kommerzialisieren. In einer von ihm persönlich verfassten, päpstlichen Ablasstaxe waren penibel die Preise für Sündenvergebungen festgesetzt. Eltern- und Geschwistermord, Blutschande, Kindermord, Fruchtabtreibung, Ehebruch aller Art, alles was man nur Sünde oder Verbrechen nennen kann, fand hier seine Erwähnung. Wer nicht von seinen Hobbys lassen konnte, oder seelischen Beistand, zum Beispiel bei übermäßiger Nutzung des geliebten Tiers benötigte, konnte auf gnädige Hilfe hoffen. Für die Bezahlung von zwölf Dukaten konnten Adlige, klerikal Engagierte und wohlhabende Bürger Vergebung für die Sodomiterei mit Tieren bekommen.
Der Schlusssatz der päpstlichen Taxe ist bemerkenswert. Er lautet: „Dergleichen Gnaden können Arme nicht teilhaftig werden, denn sie haben kein Geld, also müssen sie des Trostes entbehren." Wer sich in flagranti mit einem Tier erwischt ließ und nicht zahlen konnte, wurde der weltlichen Gerichtsbarkeit übergeben und zur Mahnung, Erbauung der Zuschauer und zur Läuterung der Seele verbrannt.
Das bedeutet, dass der Verkehr mit Tieren ein elitäres Vergnügen der Bessergestellten war und ist, an welchem die arbeitende Bevölkerung tunlichst nicht teilhaben soll - man will ja bis heute unter sich bleiben, sodomitisch gesehen.
Bis weit ins 16. Jahrhundert war der Gebrauch von Ziegen durchaus üblich. Das hatte einerseits praktische Gründe. Ziegen lieferten Milch, schmackhaftes Fleisch und waren damit die Kuh und oft auch der Frauenersatz des kleinen Mannes. Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten begannen sich herumzusprechen. Ein Kardinal Bellarmino[13] hielt sich trotz seines Berufs als Jesuit, Kardinal und Großinquisitor, neben einer größeren Anzahl von Mätressen, auch vier schöne Ziegen. Nebenbei war er maßgeblich an der Verurteilung von Giordano Bruno beteiligt, und wäre nach dessen Verbrennung am 17. Februar 1600 auf dem Campo de Fiori in Rom auch fast noch zum Papst gewählt worden. Am 13. Mai 1923 wurde Kardinal Bellarmino von Papst Pius XI. selig- und am 29. Juni 1930 heilig gesprochen. Eigentlich eine schöne Karriere eines Ziegenliebhabers, wenn man von der missglückten Bekehrung des Giordano Bruno einmal absah.
Eine andere Geschichte mit Ziegen wird von Alexander Selkirk, der als Robinson Crusoe literarisch unsterblich geworden ist, erzählt. Forscher haben jetzt rekonstruiert, wie Alexander Selkirk auf der unbewohnten Insel gelebt und überlebt hatte. Der Gestrandete vertrieb sich die Zeit mit einer wilden Ziegenherde. Wie DER SPIEGEL in der Ausgabe 6 / 2009 auf Seite 131 berichtet, lebte Alexander Selkirk sexuell gesehen von und mit der eigenen Hand. Leider ist in Daniel Defoes Bucherfolg „Robinson Crusoe“ kein diesbezüglicher Hinweis auf körperliche Ziegenliebe zu finden. Allerdings brodelt der Expertenstreit wegen der Frage, ob er sich wegen der großen Auswahl nicht auch den Ziegen bemächtigt hatte. Bezeichnend ist jedoch die Tatsache, dass Freitag (der männliche Eingeborene) als frei erfundener Protagonist und Aufpasser nur darum hinzugefügt wurde, damit kein Verdacht auf Ziegen oder schwarze Frauen fallen konnte. Die Geschichte wäre dann vollkommen anders ausgegangen. Aber ich verplaudere mich wieder und möchte darum zum Thema zurückkommen.
Nicht nur beim einfachen Volk und der Geistlichkeit fand man Anhänger der Tierliebe. Auch ruhmreiche Feldherren huldigten diesen exquisiten Genüssen. Im 16. Jahrhundert sagte man dem überaus erfolgreichen General Giorgio Basta den Geschlechtsverkehr mit Ziegen nach. Zu seinem extravaganten Lebensstil gehörte eine besonders hübsche und willige Ziege, die er Frauen vorzog. Er liebte sie so sehr, dass er sie prunkvoll und wie eine Kurtisane mit Schmuck behängen ließ. Das war kein Einzelfall. Auch der Herzog von Nemours und seine italienischen Söldner übertrieben ihre Tierliebe. Nach Gerüchten vergriffen sich die adligen Herren wahllos an Ziegen, so dass die Bauern überall dort, wo die Heere durchzogen, aus sittlichen und religiösen Gründen gezwungen waren, alle Ziegen zu verbrennen. Louis de Gonzague, Herzog von Nevers, soll sogar auf seinen Feldzügen zweitausend Ziegen mitgeführt haben, die mit Überwürfen aus grünem Samt und großen goldenen Borten bekleidet waren. Glaubwürdig überliefert ist das Zitat: „Sie dienten sowohl den Soldaten als auch ihm selbst als Mätressen."
Dieser Brauch ist aus vielen Armeen bekannt, auch wenn heutzutage die „Regimentsstute“ zur Stärkung der Moral der kämpfenden Truppe - vermutlich aus Kostengründen - kaum noch eingesetzt wird. Auch das „Kommandantenkamel“ bei der Fremdenlegion, das ausschließlich den höheren Diensträngen vorbehalten war, ist weitgehend in Vergessenheit geraten.
Bedauerlicherweise lag im Mittelalter der Tierschutz noch sehr im Argen. Tiere waren zwar Rechtssubjekte und unterstanden der weltlichen Gerichtsbarkeit, doch genützt hat es ihnen wenig. Sie wurden, sofern sie beim Akt ertappt wurden, zuerst gevierteilt und danach praktischerweise aufgegessen. Ob aus dieser bestialischen Sitte der Begriff „Lieblingsspeise“ entstand, ist mir leider nicht bekannt.
Mit wohligem Schauern erzählt man sich auch noch heute, dass in abgelegenen Waldgegenden Wolfsmenschen (Lykanthropen) ihr Unwesen treiben. Angeblich sollen sie beim Koitus mit Wölfinnen größere Lust verspüren als ein Mann je mit einer Frau verspüren kann, und entsprechend leidenschaftlich sein. Das hat sich in der weiblichen Landbevölkerung schnell herumgesprochen. Es ist kein Wunder, dass auch heute noch in lauen Vollmondnächten der Zulauf von läufigen Wölfinnen beträchtlich ist.
Ein barbarisches Ereignis ist aus dem Jahr 1771 überliefert. In Paris wurden auf Anordnung der Obrigkeit alle „Schoßhündchen“, volkstümlich auch F**zenlecker genannt, kurzerhand beschlagnahmt und am 25. Mai des Jahres auf dem Place de Grève verbrannt. Diese unmenschlichen Sitten haben sich, dem Herrn sei es gedankt, geändert. Doch danach war sozusagen vorerst Ruhe im Stall und um den Haus- und Hofhund wurde es etwas ruhiger.
Im 18. Jahrhundert machte der Preußenkönig Friedrich II. mit seinem pragmatischen Führungsstil von sich reden. Einen Kavalleristen, der mit einer Stute (der Regimentsstute) sexuellen Kontakt hatte, bestrafte er mit den Worten: „Der Kerl ist ein Schwein und soll unter die Infanterie gesteckt werden."[14]
Die Degradierung des Kavalleristen war vermutlich in der Veranlagung des kleingewachsenen Preußenkönigs zu suchen, der ja bekanntlich eine versteckte, homoerotische Vorliebe für „lange Kerls“ hatte.
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts stand das Pferd eindeutig an erster Stelle der sexuellen Begierden im animalischen Bereich. Die Liebe zum Hund erlebte eine Renaissance im Paris des beginnenden, zwanzigsten Jahrhunderts. Nach dem Besuch eines einschlägigen Etablissements zu Studienzwecken, empörten sich der angesehene Psychiater, Freiherr Richard von Krafft-Ebing, mit den Worten: „Ein monströses Beispiel von sittlicher Depravation in großen Städten ist der Fall einer Weibsperson in Paris, die sich in geschlossenen Kreisen gegen ein Eintrittsgeld vor Wüstlingen damit produzierte, dass sie sich von einem abgerichteten Bulldog begatten ließ.“
Ein Bericht im SPIEGEL in der Ausgabe 40 / 2008 (Seite 139 oben), den ich hier wörtlich wiedergebe, zeigt, wozu sogar Volksschullehrer fähig sind, wenn sie ihre Triebe nicht so ausleben dürfen wie sie wollen. Ich zitiere: „Im September 1913 zog der Lehrer Ernst Wagner in Degerloch bei Stuttgart los und ermordete vierzehn Menschen. Zuerst erstach der Pädagoge seine Frau und seine vier Kinder im Schlaf. Anschließend wütete Wagner im Nachbarort Mühlhausen und erschoss neun unbeteiligte Passanten. Hintergrund des Verbrechens war ein paranoider Wahn, den der zur Tatzeit Neununddreißigjährige über zehn Jahre hinweg entwickelt hatte. Beim Verhör gab Wagner an, sich im Alter von 29 Jahren in einem Kuhstall an den Tieren vergangen zu haben. Nun lebte der Getriebene in der nur eingebildeten Gewissheit, sämtliche Dorfbewohner wüssten von seinem sodomitischen Übergriff und würden ihn hinter seinem Rücken verspotten.“
Nicht nur die Zeiten haben sich geändert, auch die Geschmäcker haben sich gewandelt. Die Liebe zum Pferd und zum Paarhufer hat etwas nachgelassen. Das hat nicht moralische, sondern banal-praktische Gründe. Ein feuriger Hengst ist nur unter erschwerten Bedingungen und nach Absprache mit dem oft argwöhnischen Vermieter in modernen Zwei-Raum-Wohnungen zu halten.
Aus dem SPIEGEL (die Ausgabe ist mir leider abhanden gekommen) habe ich erfahren, dass vor einigen Jahren ein evangelischer Geistlicher von sich reden machte, nachdem er einen schwunghaften Handel mit Selbstgefilmten betrieben hatte. Bemerkenswert war, dass sich nicht nur die Ehefrau und der Hofhund, sondern auch einige weibliche Gemeindeschäfchen lustvoll an den Spielen beteiligten hatten. Ob bei den Verrichtungen religiöse Lieder abgesungen wurden, konnte ich leider nicht recherchieren. Nach Aufdeckung des Handels wurde der Geistliche von seiner vorgesetzten Behörde streng getadelt und zusammen mit seiner Ehefrau und dem Hofhund in einen anderen Bezirk versetzt.
Trotz aller Vorlieben sind die Gefahren der Tierliebe nicht zu unterschätzen. Im US-Bundesstaat Washington wurde im Jahr 2007 ein illegales Bordell für Sodomisten ausgehoben, die sich gegen ein Salär mit Hühnern, Ziegen, Hunden, Eseln und Pferden vergnügen konnten. Die Polizei begann zu ermitteln, nachdem ein Mann in einem örtlichen Krankenhaus des King County an inneren Verletzungen im Darmbereich verstorben war, die er sich beim Sex mit einem Pferd zugezogen hatte. Jetzt wird wegen gegen die Veranstalter wegen Hausfriedensbruch ermittelt, weil das Sodomistenbordell auf der Farm eines ahnungslosen Nachbarn betrieben wurde. Da das Pferd nicht vergewaltigt wurde und weder Verletzungen noch seelische Schäden davon getragen hat, gab es keine Ermittlungen wegen Tierquälerei.
Bei der Tierliebe spielt Geld offensichtlich keine Rolle. Wie ich meiner seriösen Tageszeitung entnehmen konnte, hat eine chinesische Millionärin für ihren Traumhund, einem Tibetmastiff, umgerechnet mehr als 400 000 Euro bezahlt und ihm am Flughafen von Xian einen Empfang mit 30 schwarzen Mercedes-Limousinen bereiten lassen. Erwähnenswert ist, dass die Hunderasse über 66 cm groß und um 60 kg schwer (Rüden) wird. Der Ausdruck des Hundes ist ernst und würdevoll bis mürrisch, keinesfalls aber unfreundlich. Da ich die Beschreibung des Tieres aus einer seriösen Quelle (Wikipedia) habe, liegt die Vermutung nahe, dass von der Millionärin ein iedaler Ehehund gesucht und erworben wurde.
In Deutschland und auch in den meisten europäischen Ländern ist die Liebe zum Tier inzwischen Privatsache und nicht mehr strafbar, sofern das Tier nicht genotzüchtigt wird. Doch die Tierfreunde können Probleme wegen Verstößen gegen die §§ 17 und 18 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) bekommen. Wer einem Tier Schmerzen zufügt, begeht eine schwere Straftat. Diese gesetzliche Regelung ist sinnvoll und entspricht den Normen einer modernen Gesellschaft. Eine eher bedenkliche Entwicklung ist, dass die Vermittlung, der Verleih, Verkauf, oder das Abrichten, Dressieren und Gewöhnen an sexuelle Handlungen nicht durch den Gesetzgeber geahndet wird. Hier wird der gewerbsmäßigen Unzucht Tür und Tor geöffnet. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeit, dass bei einer weiteren Verbreitung der Tierliebe auch legale Tierbordelle entstehen werden. Ob ein Straßenstrich mit Bordsteinschwalben, oder ein Swingerclub mit gefälligen Vierbeinern behördlicherseits genehmigt wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Einen wichtigen Hinweis verdanke ich Andrea W. aus F. in Oberbayern, der ich dafür und auch für Anderes herzlich danken möchte. Unvorbereitete und sensible Tierbesitzer-innen möchte ich eindringlich vor dem sogenannten Torbogenreflex warnen. Männliche Hunde, aber auch Rinder und Pferde, versuchen dann aufzuspringen, wenn die Silhouette in etwa einem Torbogen ähnelt. Dieser Reflex kann ausreichen damit erklärt werden, dass der Umriss, zum Beispiel von Kühen und von wohlgeformten Damen (von hinten betrachtet) eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Torbogen aufweist. Danach sollten Personen, die sich auf eine Weide verirrt haben, geflissentlich darauf achten, sich nicht vor einem Bullen zu bücken. Die Gefahr ist groß, dass der Torbogenreflex ausgelöst werden kann und der Mensch beim unfreiwilligen Kontakt mit dem Tier Schäden erleidet. Wie mir in einem ausführlichen Telefongespräch versichert wurde, soll dieser Reflex auch im Stall, oder beim domestizierten männlichen Hund durchaus vorhanden sein. Ein aufforderndes Wackeln mit dem nur spärlich, oder unbekleideten Hinterteil kann unvorhersehbare Reaktionen auslösen. Ergänzend möchte ich das Zitat meiner guten Freundin Elke S. aus B. und Besitzerin eines Ehe- und Dobermanns auf meine romantisch inspirierte Frage: „Siehst du den schönen Mond?“ anfügen.
„Wenn ich meinen Rock hochziehe und ich mich bücke, dann siehst du den wahren Mond.“ Da ich zum fraglichen Zeitpunkt sprichwörtlich auf der langen Leitung stand, blieb mir der versteckte Hinweis von Elke S. aus B. verborgen. Erst viele Jahre später hatte ich verstanden. Manche Frauen stehen auf mitternächtliches Wolfsgeheul. Aus keinem anderen Grund wird die Buchbranche mit Werwolf- und Vampirromanen aller Art, und mehr oder weniger deutlichen Hinweisen auf Paarungsriten überschwemmt. Äußerst interessant wäre die Erforschung der Gedankengänge der Autorinnen.
Aus diesem Grund sollen auch die emotionalen Vorteile in meinem kritischen Bericht nicht unerwähnt bleiben. Das fellige Haustier ergänzt Defizite, die ein menschlicher Partner nur selten erfüllen kann. Es ist im Unterhalt unproblematisch weil domestiziert. Im Gegensatz zu den Menschen ist der treue Rin-Tin-Tin lieb und niemals undankbar, weil er weiß von wem er gefüttert wird. Das Haustier ist Balsam für das Ego. Es sieht seinen menschlichen Partner als eine Art unfehlbaren Übergott, der die sensible Technik der rituellen Büchsenöffnungen perfekt beherrscht.
Hund oder Katze (Fische, Meerschweinchen und Hamster lasse ich mal außen vor) sind bedingungslos anhänglich, was man von den menschlichen Beziehungskatastrophen nicht immer behaupten kann.
Auch die sinnlichen Empfindungen kommen nicht zu kurz. Das Fell des Haustiers ist hautangenehm und auch mit fanatischen Tierschützern, die Pelzmäntel mit Sprühdosen verunstalten gibt es keine Probleme. Bei guter Pflege sehnt sich der vierbeinige Freund geradezu nach Streicheleinheiten, die er bei gutem Training auch gern zurückgibt.
Seitensprünge und Enttäuschungen, wie sie beim menschlichen Partner an der Tagesordnung sind, kommen kaum vor und werden nur sehr selten zur Gewohnheit. Die Streun-Gefahr ist mit einfachen Mitteln, zum Beispiel mit einem kräftigen Halsband und einer rustikalen Leine leicht zu unterbinden, was bei der Ehefrau, oder dem Ehemann nicht immer gelingt.
Eine Haustier-Mensch Beziehung hat außerdem den Vorteil, dass der vierbeinige Freund nicht von sich aus die Liebe wegen unüberbrückbarer Differenzen kündigt.
Auch auf seine Diskretion kann man (oder Frau) sich verlassen. Der geliebte Dobermann wird, im Gegensatz zum Ehemann, niemals bei der vertraulichen Mitternachtsbesprechung im privaten Appartement der hübschen Arbeitskollegin, intime Details aus der freudlosen Ehe erzählen. Beim Zubettgehen gibt es keine blöden Witze, man kann sich so geben wie man ist und auch mal mit Lockenwicklern und Gurkenmaske das Nachttischlämpchen ausknipsen. Die lästigen Diskussionen über die lustlos abgeleisteten, ehelichen Pflichten und Rechte entfallen. Im Gegenteil, die Anbetung des geliebten und sinnlichen Frauchens lässt auch in intimer und legerer Umgebung nicht nach. Der Austausch von selbstlosen Zärtlichkeiten ist sozusagen das Grundbedürfnis des vierpfotigen Genossen. Oder wie es die Ärzte im Jahr 1984 in einem Song treffend formuliert haben: „Claudia hat 'nen Schäferhund, und den hat sie nicht ohne Grund, abends springt er in ihr Bett, und dann geht es rund ...“
Doch die Entscheidung, ob das Hundi im Bett schlafen darf, muss gewissenhaft durchdacht sein. Im Gegensatz zum menschlichen Partner, ist es schwierig, den Hund, sollte er einmal lästig werden, an einen anderen Schlafplatz zu gewöhnen. Dominante Hunde neigen dazu, den erhöhten Schlafplatz anch den Motto „hier bin ich Chef, hier darf ich´s sein“, als Aufwertung ihrer Position im Rudel zu interpretieren. Probleme bei einer Neuorientierung sind vorhersehbar, wenn ein neuer Partner, der die feinen Gepflogenheiten in den Rangordnungen nicht kennt, das Bett und die bisherige Beschläferin beliegen möchten. Doch das sind nur Nebensächlichkeiten im Miteinander. Das Haustier macht niemals Vorwürfe. Es widerspricht nicht und es ändert auch nicht ständig seine Meinung. Selbst wenn es mal wegen kleineren Verunreinigungen Anlass zu Tadel gibt, entsteht daraus kein nachtragender Streit mit neuem Konfliktstoff. Das geliebte Haustier ist im nächsten Augenblick wieder zum Körperkontakt mit Frauchen oder Herrchen bereit.
Die Fülle der unübersehbaren Vorteile ist auch den Medien nicht verborgen geblieben. Die Stuttgarter Zeitung hat im Jahr 1996 festgestellt, dass jede zehnte deutsche Hundebesitzerin lieber auf den Partner verzichten würde, als auf den geliebten Vierbeiner. Ein schönes Beispiel ist die derzeitige Neue von George Clooney (Stand August 2009). Die 30jährige Elisabetta Canalis wünscht sich einen Mann, bei dem sie zur Ruhe kommen könne. Außerdem müsse ihr Zukünftiger (George Clooney), den Dobermann im Bett dulden. Ob es schon zu Missverständnissen gekommen ist, wenn Elisabetta mit dem Dobi in Löffelchenstellung kuschelt, während George eifersüchtig schmollend an sein verstorbenes Hängebauchschwein Max denkt, ist mir nicht bekannt.
Zum Schluss meiner wissenschaftlichen Studie möchte ich noch feststellen, dass die Liebe mit und zu Tieren keine geschlechtsspezifische Angelegenheit elitärer Genießer-innen ist. Sie kommt bei Männern und bei Frauen vor. Nach meinen jahrelangen Befragungen repräsentativer Bevölkerungskreise gibt es Schwerpunkte in der Liebe zum Tier. Vorwiegend Frauen und männliche Hunde, oder Männer und Hündinnen finden sich zusammen. Auch gleichgeschlechtliche Konstellationen, etwa zwischen Frauen und Hündinnen sind nicht selten. In Deutschland ist es mit der Gesetzesänderung vom 13. Juli 2013 nun grundsätzlich verboten, „ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen.“ (§ 3 Satz 13 TierSchG) und wird als Ordnungswidrigkeit verfolgt.
Eine sehr erstaunliche Entdeckung möchte ich dir nicht vorenthalten. Tierliebhaber-innen sind treu. Der gesellschaftliche Zwang zur Promiskuität entfällt. Die Tierfreundin, oder der Tierliebhaber wechselt eher selten die Tierart. Der von mir geschätzte Friedrich Nietzsche ging mit gutem Beispiel voran. Wie gewissenhaft überliefert, hatte er eine starke, emotionale Vorliebe für Pferde, obwohl er als junger Mann wegen einem Sturz von einem scheuenden Pferd verkrüppelt wurde. 1889 brach er in Tränen aus, als er sah, wie ein Droschkenpferd geschlagen wurde. Er umarmte das geschändete Tier und tröstete es.
Verehrter Leser, an diesen Text solltest du denken, wenn deine Frau von einem süßen Knuddelhündchen schwärmt.
[1] Zitat und Quelle: DER SPIEGEL 21/2006 Seite 149.
[2] Apuleius (auch Apuleius von Madauros oder Apuleius von Madaura; * um 123 in Madauros, der heutigen Ortschaft M’Daourouch im Nordosten Algeriens; † wohl nach 170) war ein antiker Schriftsteller, Redner und Philosoph (Mittelplatoniker). Seinen andauernden Ruhm verdankt er seinem Hauptwerk, dem lateinischen Roman Metamorphosen.
[3] Ernest Borneman „Das Patriarchat“ Seite 469
[4] 5.Buch Moses, Kapitel 27
[5] 3.Buch Moses, Kapitel 20, Strafbestimmungen für schwere Sünden Vers 15.
[6] „Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer" ist aus 1. Mose Genesis 18, 20
[7] Aus der Bibel ist: „Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, und auch alle Einwohner der Städte ..."
[8] Du musst mich nicht daran erinnern, ich habe den Widerspruch bemerkt.
[9] „Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir stehen, Zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner Linken“ ist ein Schlaflied aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“, von C. Brentano und A. v. Arnim.
[10] Das Zitat: „Eine Menge Weiber nächtlicherweile …“ ist aus „Malleus Maleficarum - der Hexenhammer“
[11] Petrus Damiani, lat. Petrus de Honestis (* um 1006 in Ravenna, Italien; † 22. oder 23. Februar 1072 in Faenza, Italien) war Benediktinermönch, Bischof und einer der einflussreichsten Geistlichen des 11. Jahrhunderts. In der katholischen Kirche wird er als Kirchenlehrer verehrt. (Quelle: Wikipedia)
[12] Otto von Corvin ISBN-10: 3872370162
[13] Geboren am 4. Oktober 1542 in Montepulciano und gestorben am 17. September 1621 in Rom.
[14] Das Zitat: „Der Kerl ist ein Schwein und soll unter die Infanterie gesteckt werden" ist von Friedrich Borneman nach Freiherr Richard von Krafft-Ebing, Psychiater (1840-1902)
Lektorat: Amélie von Tharach
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2016
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für die vielen, hilfreichen Tipps danke ich:
Amélie von Tharach
Viola aus Böblingen
Elke S. aus B.
Petra B. aus Berlin
Heide S. aus S.
Andrea W. aus F. in Oberbayern
und vielen anderen Leserinnen, die aus verschiedenen Gründen unerwähnt bleiben möchten