Der Roman
Ben Xenga ist Professor für Video-Technik am M.I.T. Medialab. Zusätzlich arbeitet er als Video-Experte für die NSA und prüft Videos auf seine Echtheit. Aufgrund der letzten rätselhaften Video-Botschaft wird Xenga in eine Geheim-Sektion der NSA, genannt „Labor“, befördert, um sich ausschließlich darum zu kümmern. Xenga stellt ein Spezial-Team zusammen, um dem Video-Macher auf die Spur zu kommen.
Der Autor
Ramsy Gsenger wurde im März 1974 in Jeddah, Saudi-Arabien geboren und wuchs in Österreich auf. Gsenger studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. Ramsy Gsenger arbeitet zuletzt als Video Production Manager für das Ars Electronica Futurelab. „TIMECODE | ADDICTION“ ist nach „TALK-SHOW“ sein zweiter Roman.
“TIMECODE | ADDICTION” von Ramsy Gsenger
Ben Xenga arbeitet als Professor für Video-Technik am M.I.T. Medialab. Nebenher arbeitet er von Fall zu Fall als Video-Experte bei kniffligen Fragen für die NSA. So wird Xenga auch in der Einführungsszene gezeigt, wie er vor dem NSA-Komitee seinen Abschlussbericht über ein aktuelles Video vorlegt. Sein Spezialgebiet sind Video-Fälschungen von echten Videos zu unterscheiden und das auf wissenschaftliche Weise zu belegen. In dem Aktuellen Fall kommt Xenga zu dem Schluss, dass das Video ursprünglich echt ist und nachträglich manipuliert wurde, um von jedermann als gefälscht zu gelten.
„Warum sollte sich jemand diese Mühe machen?“, fragt die NSA.
„Um Aussage und Inhalt der Video-Botschaft zu boykottieren. Die tieferen, politischen sind außerhalb meines Kompetenz-Bereiches.“, antwortet Xenga.
„Gut, wir kümmern uns um das. Eine Frage noch – wer könnte hinter dieser Fälschung stecken?“.
„Der Grad an technischer Perfektion lässt nur einen Schluss zu: Die NSA selbst hat das Video gefälscht.“
„Was? Glauben Sie denn ernsthaft, wir würden das eigene Video überprüfen lassen? Das ist doch lächerlich.“
„Wie gesagt, Beweggründe sind nicht mein Terrain. Das Ergebnis meiner Untersuchung ist eindeutig und ich bleibe dabei.“
Das Telefon klingelt. Der NSA-Komitee-Leiter geht ran und löst die Sitzung deutlich erzürnt auf. Ben Xenga soll noch im Konferenzraum bleiben. Ein hochrangiger NSA-General stößt zu Xenga.
„Ich gratuliere zu Ihrem Bericht. Er war wie immer sehr exakt.“
„Dann habe ich also recht. Die NSA steckt also wirklich dahinter.“
„Selbst die NSA ist keine homogene Einheit. In der Geheimdienst-Branche gibt es eine alte Regel: Man muss ein Geheimnis auch vor sich selber bewahren. Das ist sozussagen Unternehmens-Politik: Der 1. Stock weiß nicht, was der 2. Stock macht. Und so soll es auch bleiben. So eine unkonkrete Antwort ist für Sie vermutlich unbefriedigend. Doch muss ich es jetzt in dieser Angelegenheit belassen. Ich hätte da eine ganz andere Sache für Sie, falls Sie interessiert sind.“
Im Hörsaal des M.I.T. Medialabs gibt Ben Xenga seine Einführungsvorlesung „Video-Sciences“.
„Auf dem Gebiet der Video-Wissenschaft spielen viele andere Bereiche wie Physik, Chemie, Psychologie, Technologie, Philosophie, Semiotik und Ähnliche hinein. Aus wahrnehmungs-psychologischer Sicht gilt die alte Weisheit: Das glaube ich erst, wenn ich´s seh. Daraus ergibt sich allerdings auch das umgekehrte Dilemma: Was ich sehe, das glaube ich. Das heißt, das Vertrauen in unsere Primärsinne ist stärker, als das sogenannte Vernunft-Hirn. Wenn wir uns darauf einigen, das es keine Werwölfe gibt und ich seh dann einen im Horrorfilm, wird unser Gehirn in Konflikt gebracht. Meine Sinne sehen und hören den Werwolf, meine Vernunft sagt mir,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 15.12.2012
ISBN: 978-3-7309-0186-1
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