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Ein Wochenende in Dresden

Am Samstag gegen halb zwölf, glaube ich, sind wir losgefahren und waren so gegen siebzehn Uhr in Dresden. Wir haben auch Pause gemacht und uns nicht beeilt. Dann sind wir nahe der Frauenkirche in eine Parkgarage gefahren und langsam im Sonnenschein Richtung Frauenkirche gebummelt.

 

Direkt daneben zog uns ein Cafè an und verführte uns zu Windbeuteln und Kaffee. Die Bedienung hatte es nicht eilig - wir auch nicht.

Der Platz war voller Menschen. Einige bliesen riesige Seifenblasen. Eine Pferdekutsche wartete auf Kundschaft für eine Rundfahrt. In die Kirche durfte man leider gerade nicht rein. Aber wir haben sie ja schon einmal von innen bewundern dürfen.

 

 

 

 

Nach einer Weile setzte sich ein Ehepaar aus Landshut zu uns an den Tisch. Die beiden kamen gerade aus der Kreuzkirche, wo der Kreuzchor gesungen hatte und schwärmten, wie schön das war. Schade, dass wir davon nichts gewusst hatten!

 

 

So gegen halb sieben machten wir uns langsam auf den Weg zum Neumarkt und zum Cafè Prag. Darin sollte an dem Abend die inoffizielle Eröffnung des neuen "Aposto" sein, zu der wir von unserer Beate eingeladen waren. Der Abend war für "Family and Friends" gedacht, d.h. sie durfte uns im Namen der Firma einladen - sozusagen zum ersten Testessen.

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir das Restaurant gefunden hatten, bummelten wir noch durch einen Buchladen, weil wir dachten, es sei noch zu früh. Das Restaurant liegt schräg gegenüber der Kreuzkirche. Wir sahen noch die letzten Kruzianer heraus kommen.

 

 

 

 

 

 

 

Dann war es Zeit für unser Essen. Beate entdeckte uns sogleich und begrüßte uns stürmisch. Wir bekamen einen kleinen Zweiertisch in einer lauschigen Ecke in einer Art Vorraum. Der große Gastraum lag erst dahinter. Das Ambiente gefiel mir ganz gut, nur nicht, dass die Lampen im Laufe des Abends immer dunkler wurden. Niemand wusste, warum.

 

 

Als erstes bestellten wir uns eine Tomatensuppe mit zwei Löffeln. Wir wollten ja noch mehr probieren... Beate war für unseren Tisch nicht zuständig. Sie bediente aber im gleichen Raum eine große Gesellschaft.

Diese größere Gesellschaft – mehrere Paare mit zum Teil kleinen Kindern – saß an einem höheren Tisch, um den herum so eine Art Barhocker standen. Plötzlich plumpste hinter mir etwas und gleich darauf großes Geschrei. Eines von den Kindern hatte vergessen, dass es höher saß als sonst und wollte normal vom Hocker steigen… Platsch lag er am Boden, der junge Mann.

 

Ja und dann warteten wir und warteten... Immerhin kamen nach einer Nachfrage schon mal die Getränke. Ich hatte mir einen Campari Orange bestellt und Hellmut ein Glas Rotwein sowie eine große Flasche Wasser. Das dauerte auch etwas länger, obwohl es nur Leitungswasser mit Sprudelzusatz war. Aber es kam in einer hübschen Flasche.

 

Die Tomatensuppe blieb uns fern - ganze neunzig Minuten! Es hatte ein Missverständnis gegeben. Unsere Suppe war an einem anderen Tisch gelandet, der Bon weggeworfen und wir vergessen. Na gut, wir nahmen es mit Humor, waren ja nicht ausgehungert.

Auf jeden Fall war unsere Suppe das Gesprächsthema des Abends!

 

Die Küche war erst am Tag zuvor eingebaut worden und die Mannschaft hatte keine Gelegenheit zum Probekochen und sich einspielen gehabt. Wir hatten Verständnis.

Die Küche ist dort durch große Glasfenster von außen einsehbar. Man konnte also sehen, wie die Jungs da rotierten und man konnte auch das Chaos sehen, weil sie sich ständig auf die Füße traten - bildlich gesprochen.

 

Unsere Bedienung war schon völlig verzweifelt und signalisierte uns alle paar Minuten, dass sie dran sei an unserer Suppe.

 

Dann kam sie und schon der Anblick machte alles wieder wett! Und sie schmeckte auch ausgesprochen gut.

 

 

Mit dem Hauptgang ging es dann sehr schnell. Wir hatten verschiedene Pizzen bestellt. Die waren lecker, mir aber zu groß.

 

Die Mannschaft arbeitete teilweise das erste Mal mit diesen elektronischen Geräten, in die sie die Bestellung am Tisch eingaben. Mit Zetteln wäre es wohl auch schneller gegangen.

 

Aber wir hatten ja keine Eile.

 

Nebenbei bekamen wir jeder zwei Fragebögen, die wir unbedingt ehrlich ausfüllen sollten. Das haben wir auch getan.

 

Dann hieß es, es dürften keine Gäste mehr reingelassen und kein Essen mehr bestellt werden, weil die Küche kein Land mehr sah. Das ging natürlich gar nicht, war aber nicht zu ändern.

 

Wir durften aber Nachtisch bestellen - mussten ja alles bewerten können :-)) Wir wählten Panna Cotta mit Erdbeersoße - ebenfalls mit zwei Löffeln. Das war natürlich vorgefertigt, aber gut.

 

Ich bekam noch einen Campari. Der wurde in diesen hohen Zuckergläsern serviert, die früher als Streuer auf den Tischen standen und zum Teil auch heute noch. Natürlich ohne Deckel.

Also in Bayern ist in diesem Getränk mehr Campari :-))

 

Unser Gelage dauerte bis etwa 22 Uhr oder etwas länger. Beate war da natürlich noch nicht fertig. Sie gab uns einen Schlüssel zu ihrer Wohnung und wir zogen ab. Bücher hatten wir ja dabei und eine Flasche Wein hatten wir unterwegs schon gekauft. Ach ja, in Jena, wo wir Station gemacht hatten. Mein Mann kannte Jena noch nicht.

 

 

 

 

Wir fanden auch dank Navi die Adresse - aber kein Schlüssel passte in die Haustür! Was nun? Gab es noch eine andere Semmelweisstrasse? Offenbar nicht. Beate war natürlich nicht zu erreichen. Wir stiegen erstmal wieder ins Auto. Da lief sowieso gerade eine interessante Rede von Giovanni di Lorenzo, die Hellmut gern hören wollte.

 

Mir ließ es keine Ruhe, dass wir nicht in das Haus kommen sollten. Da, wo ich es versucht hatte, war eine Baufirma und es sah gar nicht nach Wohnungen aus. Die lagen darüber. Ich hatte schon gesehen, dass es einen Durchgang nach hinten gab. Den probierte ich aus und siehe da, die Haustür, die wir suchten, fand ich sofort. Hellmut wäre glatt im Auto sitzen geblieben, bis Beate gegen halb eins endlich kam.

 

Wir machten es uns gemütlich in ihrer kleinen Wohnung. Sie hatte die Betten schon vorbereitet. Bis sie kam, lasen wir in unseren Büchern und tranken dann zu später Stunde noch eine Flasche Rotwein mit unserer Tochter.

 

Am Sonntagmorgen sind wir dann zusammen frühstücken gefahren. Beate musste um 12 Uhr wieder antreten.

 

Das Wetter war leider ziemlich trüb, zeitweise regnete es auch.

 

Nachdem wir Beate bei ihrer Arbeitsstelle abgeliefert und uns verabschiedet hatten, sind wir noch Richtung Elbe gelaufen, am Zwinger und an der Semperoper vorbei, dann über die Brühlsche Terrasse und wieder zurück. Über die Elbbrücke sind wir zur Neustadt gelaufen und haben uns den Goldenen Reiter aus der Nähe angeschaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als nächstes wollte ich unbedingt das Blaue Wunder sehen. Wir sind drüber gefahren und landeten auf dem Weißen Hirsch, was uns aber erst bei der Abfahrt bewusst wurde.

 

 

Blick auf Pillnitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die berühmte "Moschee", die keine ist und nie eine war...

 

 

 

 

 

 

Impressum

Bildmaterialien: alle Fotos eigene Fotos
Cover: Cover: eigenes Foto
Tag der Veröffentlichung: 22.04.2016

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