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Pubertät...... ach du liebe Zeit!

 

Eines Tages – so zwischen dem elften und zwölften Lebensjahr - hatte ich plötzlich so komische ungleiche Schwellungen, die bei Berührung sehr empfindlich waren und richtig weh taten. Mutti war der Meinung, Kühlung würde helfen und ließ mich die Schwellungen abends kühlen. Aber weg gingen sie davon nicht. Im Gegenteil!

 

Unter den Freunden meiner Eltern war auch ein angehender Frauenarzt. Der klärte uns dann grinsend darüber auf, dass das ganz normal sei, wenn der Busen anfinge zu wachsen. Da hätten wir auch selbst drauf kommen können! Mutti hatte es wohl für eine Brustdrüsenentzündung gehalten.

 

 

Irgendwann hatte ich ja schon einmal erzählt, wie meine Mutter mich aufklären wollte – das mit den Bienchen und Blümchen…

 

Was sie mir verschwiegen hatte, war das, was dann irgendwann passiert, wenn es mit der Menstruation losgeht. Oh Schreck – ein Fleck! Was war geschehen? Wohin mit der schmutzigen Wäsche??? Es war mir so unendlich unangenehm und peinlich. Und ich war doch so schüchtern und hatte eine Heidenangst, meine Mutter zu fragen, was das denn sei. Eine dunkle Ahnung hatte ich wohl, fühlte mich aber irgendwie schuldig an diesen peinlichen Flecken.

 

Zwölfeinhalb war ich, als das Theater losging. Vermutlich hatte Mutti so früh noch nicht damit gerechnet. Sie hatte auch nie Probleme mit der Regel. Ich dagegen bekam höllische Bauchschmerzen, nicht gleich am Anfang, aber irgendwann etwas später.

 

Eines Tages entdeckte sie natürlich meine hinterm Bett versteckten Höschen und ihr schwante, dass sie etwas unternehmen müsste. Also machte sie einen Besuch in der Drogerie und kam zurück mit so einem grauenhaften rosa Gürtel, der vorn und hinten je eine Metalllasche hatte. Dazu gab es ein Paket mit sogenannten Monatsbinden – Albazell hießen die. Die Dinger bestanden aus mehreren Lagen rauem Zellstoff und waren mit einem grobmaschigen Gazeschlauch überzogen, der lose Enden hatte. In die Enden machte man einen Knoten und hängte das Ganze in die Metalllaschen. Natürlich an die Stelle, wo es die Menstruation auffangen sollte. Erfolg – die Hälfte ging daneben und das Zeug scheuerte grauenhaft… Die Metallösen scheuerten ebenfalls. Es war die reine Folter!

 

Meine Mutter erzählte mir später stolz, sie käme immer mit einem kleinen Wattebausch aus. Aber bei mir wollte sie natürlich „alles richtig“ machen, was irgendwie voll in die Hose ging.

 

Tampons entdeckte ich erst viel später. Da traute ich mich auch zuerst nicht ran, solange ich noch Jungfrau war. Mutti hatte mir darüber auch irgendetwas Nebulöses erzählt, was mir erst einmal Angst davor machte.

 

Aber als ich mir die Monatsbinden dann selbst kaufte, entdeckte ich, dass es manchmal auch andere gab, die weicher waren und dass man diesen schrecklichen Gürtel gar nicht brauchte, selbst wenn mal was verrutschte. Leider gehörten die, wie so vieles in der DDR, zu den Mangelwaren.

 

 

 

Als nächstes Übel kamen die Pickel!

 

 

 

Und dann die Jungs…

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Bildmaterialien: Fotos im Text - Google, Cover eigenes Foto
Tag der Veröffentlichung: 01.05.2015

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