Caspar de Fries
Buchautor und Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
Texte : Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung:
Der Inhalt dieses Buches sowie die Namen der Darsteller sind frei erfunden. Etwaige Gleichheiten und Übereinstimmungen wären rein zufällig.
Sonderbüro der NATO, Fa. Zenit GmbH,
Wollzeile, Wien
Leiter : Major Jefferson Hailey
Büroleiterin : Jenny Harting
Computerspezialistin: Concetta Minardi
Innendienst : Maria Wohlfahrt
Abhör-Elektronik : Jan Wouters
Sprengstoffe : Antonio de Castello
Waffenexperte : Jean Baptiste
Spuren – Labor : Johann van der Kerk
Hilde Wirths, Gregor Schulte,
Sebastian de Fries
Pilot u. Co-Pilot : Carlos Ramirez u.
Martin de Breu
Agenten : Paul von der Brück,
Mehmet Salin
Leila Rosenthal
Sahrah Gavron
Das arabische Dar as-Salam, wörtlich Haus des Friedens im Sinne von Paradies hat dieselbe Bedeutung wie das hebräische Uruschalim, Jerusalem als Stadt des Friedens in allen Himmelsrichtungen. Shalom im Hebräischen und Salam im Arabischen bedeuten Frieden. Laut der biblischen Erzählung soll Jerusalem vor der Eroberung durch David Salem geheißen haben. In der islamischen Welt wird und wurde der Begriff Dar as-Salam aus politischen wie auch ideologischen Gründen auch synonym zu Dar al-Islam verwendet, im islamischen Recht bedeutet das Friedensgebiet, oder das Gebiet der islamischen Länder. Nur, diese Begriffe verloren schon lange ihre eigentliche Bedeutung und ernannten sich bald von selbst Dar al-Harb, Gebiet des Krieges.
Als Palästina bezeichnet man Teile des Gebietes des heutigen Israel, Golan, Gazastreifen, Westjordanland und Jordanien. Die eigentliche Bevölkerung nennt man die Palästinenser, ein altes arabisches Volk, die um ihre Gebiete kämpften, welche schon von ihren Urahnen beansprucht wurden. Als die UN 1947 einen Teilungsplan vorsahen, das historische Palästina mit seiner Hauptstadt Jerusalem in ein jüdisches und ein arabisches Palästina zu teilen, begannen die ersten Unruhen unter der arabischen Bevölkerung. Als dann noch, kurz darauf, die Gründung des Israelischen Staates erfolgte, führte diese Maßnahme zum Palästinakrieg, der die Flucht und Vertreibung vieler arabischer Palästinenser zur Folge hatte. Über die Jahrzehnte baute sich eine Hasswelle gegen Israel auf, die bis in die heutige Zeit immer wieder zu Kriegen und schwelenden Unruhen führten. Westliche Länder versuchten zu vermitteln, schickten Sonderbotschafter, oder Unterhändler, die versuchen sollten, beide Konfliktparteien zu Friedensgesprächen zu ermuntern. Nur die verschiedenen Gruppen der Palästinenser, die PLO und die Hamas, konnten untereinander keine Einigung finden, was letztlich zu einem heftigen Bürgerkrieg ausartete. Aber irgendwann gab es doch eine gewisse Einigung, die aber hauptsächlich ein Bekämpfen des Staates Israel zur Folge hatte. Israel wurde durch die große USA unterstützt, die Hamas und die PLO aus den Waffenbeständen Syriens und des Irans. Die gegenseitigen Scharmützel mit Raketenangriffen durch die Hamas, und die Bombenangriffe durch die Israelis bauten einen Guerilla-Krieg auf, der nur noch mit handfesten Gesprächen und Einhaltung der jeweiligen Abkommen enden konnte.
Hoher Besuch im Sonderbüro der NATO, der „Zenit“, Wollzeile in Wien. NATO-General George McGuy unternahm seinen ersten Antrittsbesuch, um mit Major Jefferson Hailey, dem Leiter der Zenit, den neusten Fall darzulegen, und ihm die wichtigsten Details in Form einer schriftlichen Order zu erörtern.
Die Sekretärin von Major Hailey, Maria Wohlfahrt, sorgte zunächst mal mit Kaffee und Kuchen, und einem fast rituellen Glas Cognac für eine entspannte Atmosphäre. Als beide Männer sich zu einer gemeinsamen Pfeife und dem Austausch ihres Lieblingstabaks zurücklehnten, meinte General McGuy:
„Major Hailey, es nutzt Alles nichts, wir müssen unser trautes Zusammensein in die neuen Ereignisse zu unserem neuen Fall schieben, denn wir laufen Gefahr, einen weitgreifenden internationalen Konflikt herauf zu beschwören, wenn wir nicht als Militärorganisation sofort handeln, und uns im diplomatischen Sektor mit versteckten Ermittlungen in dieser Grauzone bewegen. Was war passiert? Eine Delegation von Unterhändlern aus verschiedenen Ländern sollten die ersten Vorverhandlungen für neue Friedensgespräche im nahen Osten ansteuern. Ihr Ziel war es, von beiden Seiten der Konfliktparteien Gesprächspartner an den Verhandlungstisch zu bewegen, um dann jeweils im Gebiet der Länder ernsthafte Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Der erste Gesprächsort für diese Konferenz befand sich außerhalb von Haifa in Israel, in einem großen, stark bewachten Kibbuz durch die israelische Armee, nicht weit von der Libanesischen Grenze, in Sichtweite zur kleinen Grenzstadt Naqoura. Die Gespräche fanden in einer etwas angespannten Atmosphäre statt, beide Seiten taktierten, keiner wollte irgendwo nachgeben, denn man konnte ja sein Gesicht verlieren. Plötzlich fielen Schüsse, es entstand ein richtiges Gefecht, wobei der israelische Major zwei Hubschrauber der Armee anforderte, um die internationalen Gäste aus dem Kibbuz zu schaffen. Es dauerte auch nicht lange, und zwei Hubschrauber landeten, während zwei weitere Helikopter den Luftraum bewachten und die Angreifer mit Raketen beschossen. Während dieser Schießerei stiegen die Konferenzteilnehmer in die zwei Helikopter und flogen davon, während die Andern weiter ihre Raketen in die vermeintlichen Stellungen der Gegner schossen. Zwei Dinge: Die vermeintlichen Gegner waren schon weg, bevor die Hubschrauber eintrafen, die internationalen Gäste sind nie im Stützpunkt, also in Sicherheit angekommen. Keiner weiß, wo sie sind. Alle vier Hubschrauber wurden vorher von Leuten der Hamas entwendet, sie hatten die israelische Armee fürchterlich genarrt. Anscheinend gab es große Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb der Armee, jeder schiebt die Schuld von sich. Acht Diplomaten aus acht Ländern mit den entsprechenden Dolmetschern wurden entführt. Noch ist man sich nicht einig, was zu tun ist. Vielleicht erhalten die Länder noch bestimmte Forderungen?“ „Herr General, das hört sich nach einer ganz gewagten Sache an. Ich denke, wir beauftragen die Mannschaft von Paul von der Brück sich dieser Sache anzunehmen. Herr von der Brück hat einen Blick und die Ideen für das Wesentliche und kann sich nicht nur schnell in eine Sache hineindenken, sondern er und seine Kollegen besitzen auch das nötige Fingerspitzengefühl, um keinen weiteren internationalen Konflikt herauf zu beschwören. Einen Moment, ich leite diese Sache direkt an Frau Wohlfahrt weiter.“ Er drückte auf seinen Gesprächsknopf an der Telefonanlage und meinte: „ Frau Wohlfahrt, setzen Sie bitte für den heutigen Nachmittag einen Dringlichkeitstermin im kleinen Konferenzraum um 15.00 Uhr fest, an dem die Gruppe von der Brück und der gesamte Innendienst teilnimmt. Gast wird Nato-General George McGuy sein. Danke.“
Major Hailey wandte sich wieder an seinen hohen Besucher und sagte: „So, Herr General, wie ich Frau Wohlfahrt einschätze, hat sie im „nahen Italiener“ einen Mittagstisch für zwei Personen reservieren lassen, damit Sie und ich bei einem guten Glas Rotwein und einer hervorragenden Speisekarte die Zeit bis kurz vor 15.00 Uhr für weitere Gespräche nutzen können.“
Im Konferenzraum der Zenit in Wien traf sich die gesamte Crew um Paul von der Brück, um diesen neuen, sehr ernsten und international gefährlichen Auftrag zu analysieren, und durch Überlegungen und Gesprächen einen Anhaltspunkt über die weiteren Hintergründe zu erarbeiten.
„Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen bei dieser Angelegenheit Herrn Nato-General George McGuy vorstellen, der uns nicht nur mit seinem Antrittsbesuch beehrt, sondern dabei auch diesen brisanten Fall mitbringt, der uns in der nächsten Zeit beschäftigen wird. Wie immer wird uns Frau Jenny Harting in einer Zusammenfassung die wichtigen Hintergründe und bis jetzt bestehenden Erkenntnisse zur Einstimmung vortragen. Frau Harting, bitte, Sie haben das Wort.
Frau Harting, eine 35jährige junge Deutsche, sehr attraktiv, selbstbewusst, schlank mit einer hinreißenden Figur, die sie sehr gut in dieser doch überwiegenden Männerwelt zum Einsatz brachte. Sie schob sich ihren recht engen Rock in die richtige Stellung, und ging zum Beamer, um an Hand ihrer Bildmaterialien und weiteren Aufzeichnungen ihr kurzes Statement zu halten. Dabei war sie sich vieler heimlicher Blicke der anwesenden Männer bewusst.
„Ja, meine Damen und meine Herren, der Dauerstreit zwischen Israel und den angrenzenden arabischen Staaten hat auch uns eingeholt. Acht Vertreter aus acht Ländern mit ihren Dolmetschern sind auf Betreiben der UN nach Israel geschickt worden, um diese Friedensverhandlungen in die erste Runde zu bringen. Zusätzlich zeigt uns der syrische Bürgerkrieg noch seine schmutzige Seite, der Einsatz von Giftgas, die vielen syrischen Flüchtlinge, oder eingeschlossenen Bewohner, hauptsächlich Frauen, Kinder und alte Leute, der umkämpften Städte. Auch die Hamas zeigt wieder seine Unbeherrschtheiten, und feuert Bodenraketen in das nahe Israel.
Doch das sollte uns zunächst einmal nicht beeinflussen, sondern die Fakten der Entführung dieser Delegation nach den Verhandlungen sind mit begleitenden Filmaufnahmen hinterlegt, die der israelische Geheimdienst, der Mossad, zur Verfügung stellte.
Gleich wird man die Geräusche der heftigen Schießerei hören, und nach ca. 10 Minuten die Ankunft der vier Hubschrauber, wobei zwei, den Luftraum sicherten, und mit ihren bordeigenen Raketen bestimmte Ziele um den Kibbuz beschossen. Wenn man genau hinhört, vernimmt man nicht einen Gewehrschuss oder eine besondere Gegenwehr von Seiten der Angreifer. Die anderen beiden Hubschrauber landeten, die Ländervertreter steigen ein, die Hubschrauber fliegen in südlicher Richtung.
Wir sind hergegangen, und haben sekündlich den Film recherchiert, um festzustellen, ab wann von Seiten der Angreifer nicht mehr geschossen wurde. Genau von dem Zeitpunkt an, als man, laut Geräusch, das Nahen der Hubschrauber vernahm. Dies hätte dem israelischen Major auffallen müssen. Dann machten wir Spezialschichtaufnahmen aus dem Film von den Hubschrauberpiloten und den je zwei mitfliegenden Soldaten. Wir konnten, bis auf einen, alle zu 100% identifizieren. Bei dem nicht genau zu erkennenden Mann handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um den meistgesuchtesten Terroristen Abdul Hassan Hanaiyan, ein führender Mann aus der al-Quaida Chefetage, damals ein Ziehsohn von Osama bin Laden. Zwei weitere Personen sind Syrier und zwei Iraner. In welchem Land wir suchen sollten, wissen wir nicht. Welche Organisation oder Gruppierung hinter der Entführung steckt, wissen wir auch noch nicht. Vielen Dank.“
„Ja vielen Dank Frau Harting, für die Ausführungen, die uns zeigen, welch harte Nuss wir zu knacken haben. Wer möchte seine ersten Gedanken in Worte fassen? Paul? Bitte.“
„Mit den Personen in den Hubschraubern wollen die wirklichen Hintermänner von sich ablenken. Sie wussten ganz genau, dass Filmaufnahmen letztlich zur Verfügung stehen. Sie haben sich diese Personen für diesen Zweck ausgeborgt, oder sie entsprechend maskiert. Von Abdul Hassan Hanaiyan gibt es verschiedene Bilder, alle ähnlich, meist verschwommen, oder bewusst in Verkleidung dargestellt. Seine Schussverletzung soll angeblich so schwerwiegend sein, dass er sein jetziges Versteck irgendwo in Pakistan nicht verlassen kann. Wer hat etwas von der Entführung? Die Hamas? Die PLO? Syrien? Iran? Selbst der beste Geheimdienst der Welt, der Mossad, steht auf der Stelle, und hat keine Angaben. Die Hamas ist der radikale Teil der palästinensischen Bewegung. Auch wenn es wieder Gespräche mit der aus der PLO hervorgegangenen Fatah-Bewegung gibt, traue ich als Erste der Hamas diesen Streich zu, die auch den Gazastreifen kontrollieren. Weiterhin werden sie von Syrien und Iran unterstützt. Die Fatah hat durch die Korruptionsvorwürfe gegen einen Großteil der Führungsetage viele Sympathien in der Bevölkerung verloren. Außerdem werden sie von den gemäßigten westlich orientierten Araberstaaten unterstützt. Also ich tippe auf die Hamas und dem Gazastreifen,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Tag der Veröffentlichung: 21.09.2014
ISBN: 978-3-7368-4415-5
Alle Rechte vorbehalten