Caspar de Fries
Buchautor und Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
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Caspar de Fries
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Tag der erneuten Veröffentlichung und Überarbeitung:
08.09.2014
Immanuel Kant sagte:
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“
In seinem Hauptwerk Kritik der reinen Vernunft will er uns mitteilen, dass eine vernünftige Kritik den Grundriss einer freien Meinungsäußerung bildet. Ohne Kritik gäbe es keine Opposition, keine friedliche Revolution, oder ganz einfach, eine Zurechtweisung in die gesetzmäßigen Schranken.
Die nachfolgenden Gedichte prangern gewisse Missstände an, die in der Vernunft vielleicht geändert werden können.
Die Zeit ist knapp, wird oft gesagt,
hat man dann auch noch dazu gefragt
wo die viele Zeit geblieben ist?
Ist sie weg, verkauft, vermisst?
Dies fragt sich jeder, ob arm oder reich,
hab ich auch Zeit im Himmelreich?
Jetzt will ich leben in dieser Welt,
wie teil ich ein mein bisschen Geld?
Die Zeit verrinnt,, die Zeit ist knapp,
kein Weg umsonst, sonst macht man schlapp.
Ich will nichts im Leben mehr versäumen,
man hilft sich weiter in den Träumen.
Ist heute nun die Wirklichkeit,
zu nutzen jetzt die richtge` Zeit?
für weitre`wicht`ge Zusatzgänge,
wie Beautyfarm und Modezwänge,
Arztbesuch und Pediköre,
Friseurtermin und Vollmasseure,
Klassentreffen und Verleger,
Theatergang und Füßepfleger.
Selbst für`s Schlafen und das Essen,
ist die Zeit doch sehr bemessen,
Konzerte und der Chorgesang,
Kino, Urlaub, der Spazierengang.
Alles ist auf Zeit bemessen,
doch Zeit ist knapp, man hat vergessen,
das Leben ist sehr kurz, für Dich allein,
drum schenk Dir die Zeit und teil` sie ein.
Im Kriege brauchte man seine Manneskraft,
als Kanonenfutter wurd er schnell dahingerafft.
Die Familie blieb allein zu Haus,
auf sein Gab legen sie den Blumenstrauß.
Es ist ein tiefer Schmerz für die Gemüter,
ein stetiger Seelentanz der geistigen Hüter.
Laut verbreitet Säbelrasseln, Drohgebärden,
diverse Grenzkonflikte, Weltbeschwerden,
für alle Ruhm und Ehre, Macht und Gier,
ein neuer Orden auf der Brust ziert ihn hier.
Stetiger Rüstungswettkampf über Dritte,
gemeiner Völkermord in unserer Mitte.
Die Weltmacht diktiert hier das Geschehen,
hilft Konfliktparteien ganz ausversehen,
im Interesse stehen Schürferrechte,
Millionen Summen zahlen Supermächte,
sie rüsten Waffenarsenale der Parteien,
die sich Hände reibend gerne da einreihen
wo sie persönlich ihre Macht bestärken,
mit Feuer, Tod und Elend rumfuhrwerken,
sich Sonnen in der Gunst der Superreichen,
das eigene Volk verreckt, überall nur Leichen,
verjagt, verhungert, treibt sie zur Flucht,
das Machtgehabe wird zur Gier und Sucht,
allgemeiner Klimaschutz sowie Finanzinteressen,
Atombehörde zeigt ihre Rüstungsfinessen,
weltweit spioniert man nun im Internet,
ein Aufschrei geht durchs Weltenbett.
Die Moderne schließt sein Schneckenhaus,
erschwert dem Besucher, ob rein oder raus.
Selbst Briefe oder Grüßekarten,
sind verpönt, man soll mit warten.
Angst vorm Unbekannten wird zum Wahn,
jeder Geruch stinkt wie ein fauler Zahn,
auch den eigenen Mist vor seiner Tür,
erkennt man nicht, sondern gibt dafür
die Schuld, in andere Weit-Weg- Regionen,
da, wo man selbst nicht hin will, oder wohnen,
auf diplomatischen Parkett ist man dann sehr laut,
Man wirkt verstimmt, und arg misstraut,
selbst leise Klänge sind schon Hohngesang,
man versucht zu schlichten auf unterem Klang,
die Botschafter schließen das Sommerloch,
denn einen neuen Gipfel gibt es doch,
laut Kamera hat man sich noch weiterhin gern,
auch wenn sein Gegenüber ist ein Möchtegern,
neue Scharmützel werden bereits geschürt,
die Gewinne unter einander gut verrührt,
neue Märkte werden schon erschlossen,
auf Gegenwehr, laut Befehl, geschossen,
Milliarden- Rüstung hat schon vorgesorgt,
bei Banken frisches Kapital besorgt,
das Rasseln vieler Kriegsmaschinen,
will anstehende Kunden bald bedienen.
Denn, ein dauerhafter Weltenfrieden
hat keinen Krieg, das wird vermieden.
Es steckten viele Länder in der Krise,
ihr Haushalt machte nur noch Miese.
Sparen war das Zauberwort,
nur die Zeit lief ihnen fort.
So zeigt der Rettungsschirm die Wende,
das Land gerettet, die Krise nicht zu Ende.
Denn, die Banken spekulierten in der Welt,
und spielten eifrig mit dem Sparergeld.
Die Reserven waren bald verbraucht,
Haushaltslöcher wurden hart gestaucht.
Es hieß überall: rettet unsere Bankenwelt,
nehmt kräftig von unserem Steuergeld.
Das Euroland zeigt seine beste Seite,
verhindert manche Bankenpleite,
das Staatenbündnis jammert Tränen,
die Steuerflucht ist zu erwähnen.
Da gibt es Leute aus unserer Mitte,
die halten es für Brauch und Sitte,
ihr Geld woanders zu deponieren,
oder haben Angst es zu verlieren.
Nicht die Menge oder das Gewicht,
es ist die Farbe, sie gibt ihr Gesicht
in gedanklich großen Unterschieden,
öffentlich dazu bekennen, wird vermieden.
Der brave Bürger hat zum täglichen Leben
nur eine Farbe Geld, es auszugeben,
das weiße Geld, vom Amt zu bekunden,
geprüft, gestempelt und für gut befunden.
Schwarzgeld, nuanciert man nicht so gerne,
man jagt ihm nach bis in die weite Ferne.
Vom Kavaliersdelikt will man hier nichts wissen,
man hat das Land um Steuern arg beschissen.
Einst brave Bürger, Vorzeigekandidaten
zeigen Reue im Paradiesengarten,
tanzen schnell den Millionenreigen
aus Angst vor Strafe durch Selbstanzeigen.
Schulterklopfen, hast du gut gemacht,
dem Fiskus Zusatzsteuern eingebracht,
freizusprechen sind die edlen Sünder,
zum Ansparen neuer Millionenmünder,
der Amtsschimmel kriegt sein Gnadenbrot,
ist man pleite, oder sehr in Not,
man parkt visuelle Summen auf Zockerkonten,
mit Plus und Minus an den Geldmarktfronten,
Stiftungen dienen als Geldwaschautomat,
steuerfrei in kleinen Summen, sehr akkurat,
Scheinkonten und illegaler Korrespondenz,
kriminelle Energie auf höchster Frequenz.
Die Politiker wissen sehr genau,
ihr steter Kampf im Millionenklau,
Bleibt eine Farce mit Selbstbetrug.
Ein Schachspiel verlangt den nächsten Zug.
Die reiche Oberschicht schickt ihre Meute
als Marionetten zum Fang auf neue Beute.
Das Sprichwort sagt es stets, das viele Geld
Regiert noch immer die große weite Welt.
Europas Wirtschaft, verschiebt die Pleite
nach Süden, dort ist kein Arbeitsplatz in Sicht,
die Länder zeigen ihre schwarze Seite,
in der gepriesenen Eurozonen Pflicht.
Von Nord nach Süd verläuft die Gewinnerschiene
Ins Armenhaus der sonnigen Gefilde,
im Urlaubswetter der strandigen Bühne,
gemischte Gefühle im ernsten Gebilde.
Hier im Süden beginnt die Schattenwelt,
Korruption mit falschem Management,
Verlust der Arbeit und kein Geld,
Verwandtenklüngel, sehr vehement
aufgeblähter Parteienapparat,
Geldtransfers wer weiß wohin,
dunkle Wolke im Beamtenstaat.
Im Steuersäckel ist nichts drin,
nun sollen´s reiche Länder richten,
für ihr Unvermögen gerade stehn,
Steuern zählen doch zu ihren Pflichten,
wolln` das Politiker auch wirklich sehn?
Täglich neue Hiobs-Varianten,
Pflichtverschleppung angesagt,
meinen sie, wir wären reiche Tanten,
die man ausnimmt, und dann noch beklagt?
Anscheinend hat man ganz vergessen,
das man Pflichten hat im Bankgefüge.
Doch nur Korruption mit Abendessen,
zeigt dem ganzen Land die große Lüge.
Man will sich schnell noch selbst bereichern,
bevor das sinkende Schiff doch untergeht,
mit eigenen Phrasen beweihräuchern,
bevor dem Staat keine Fahne weht.
Kondition, das ist ein Instrument,
für Sportler, und wer auch gerne rennt.
Das Schaffen neuer Kraftanstalten,
für Fitness und für Muskelwalten,
für Wellness und dem Schönheitswahn,
für Jugendträume als der Titan,
für Abnehmwellen grad erfunden,
Hungerzügler für die Pfunden,
und alles noch vom Arzt verschrieben,
gesund und fit bist dann geblieben.
Leistung ist hier angesagt,
bei Medien bist Du sehr gefragt,
man bewundert Dich, Du bist jetzt wer,
Du wirst herumgereicht, man will noch mehr,
doch plötzlich – Deine Grenze ist erreicht,
nimm diese Pillen, sie helfen leicht
noch höhere Leistungen zu erbringen,
Du brauchst den Körper nur zu zwingen.
Und – Es klappt mit einer Leichtigkeit,
alles schneller, höher und sehr weit,
die Welt liegt wieder vor den Füßen,
Du könntest wieder die Erde küssen,
Du wirst umjubelt und hofiert,
eine Medaille nach der anderen ziert
Deine große Ordensbrust,
doch – jetzt hast Du nur noch Frust.
Es fällt zusammen, Dein Kartenhaus,
man meidet Dich, Du bist aus Allem raus.
Du bist nicht mehr der große Held,
Du bist ein Nichts auf dieser Welt.
Du bist jetzt wieder ohne Zielen,
nicht sehr gefragt, Einer von Vielen,
drum lerne früh zu halten,
Deinen Ehrgeiz zu verwalten.
In jedem großen Krankenhaus
gehn`Patienten ein und aus.
Ob ambulant, oder stationär,
für einen Tag, oder doch noch mehr?
Je nach Stärke der Beschwerden
wird entschieden, und dann werden
verschiedene Therapien vorgeschlagen,
sonst geht`s dem Patienten an den Kragen.
Einsatz Technik, sehr kompliziert,
auf hohem Niveau wird recherchiert,
ob Untersuchung, Medikamentenkur,
ob Geburten bis zur Nabelschnur,
Blut, Harn und Darmverdauung,
intensive Fleischbeschauung,
Knochenapparat und Gipsverband,
immer auf dem neusten Stand,
die Psyche und die Neurologie,
bringt Licht ins Dunkle, oder nie.
Patientenpflege, freundlich, hilfsbereit,
hat manche große Angst befreit
vor den kommenden Aktionen.
Kein Wartesaal, man kann dort wohnen,
man gibt sich Mühe, man ist bereit,
in der schlimmsten Krankenzeit.
Patienten warten auf die Helferschar,
Hektik pur, das ist doch klar.
So ihr Pflegersleut`, ihr lasst euch sagen,
zur Frühschicht hat die Zeit geschlagen.
Das Räderwerk in Gang gesetzt,
die Zeit, sie drückt, man wird gehetzt.
Pillen reichen, Blutdruck messen,
Zeit fürs gute Frühstücksessen,
OP-Termine, Patientenfragen,
Freundlichkeit und Weheklagen.
Telefonie und Berichte schreiben,
wer geht heut`, wer darf noch bleiben?
Im Laufschritt durch die langen Gänge,
Andrang heute, großes Gedränge,
wo bleibt der Darm von Zimmer sieben?
Sollen wir ihn nach unten schieben?
Ach, ja, die Nase aus dem Zimmer acht,
ist schon ins OP gebracht.
Zur Stip-Visite eilen sie daher,
zu besuchen das Patientenheer.
Der Chefarzt lässt sich unterrichten,
vom Gefolge die Patientenakte sichten,
Bruch gut verheilt, was soll man sagen,
es geht nach Haus`, in ein paar Tagen.
Und Sie, wie geht es jetzt, doch sehr viel besser,
nach der OP, unter meinem Messer,
müssen wir noch Ihren Blutdruck messen?
Weiter ihre Pillen nicht vergessen,
Sie werden sehen, bald sind`s gesund,
wie ein junger Dackelhund.
Die wehende Liga der weißen Kittelschar
nutzt komplizierteTechnik, ist doch klar,
ob Dr. Durchsicht mit seinen Monitoren,
ob Dr. Kopf für Hals; Nase und Ohren,
der Arzt fürs Eingemachte, mit seinem Charme,
bearbeitet Magen, Leber, Niere und Darm.
Die Liga der Fraktur lebt im Band der Sympathie,
ihr Spektrum reicht, von Kopf bis Knie,
vom Rücken zur Hüfte, vom Arm zum Zeh,
man weiß, ohne ihre Behandlung tut alles weh.
Der Herz-Liche, der darf nicht fehlen,
sonst hört die Liebe auf zu zählen,
daraus das Produkt für Dr. Leiblein,
es soll der Patientennachwuchs sein.
Der Gedank-Liche wacht über Sein oder Nichtsein,
Traum oder Wirklichkeit, Licht und Sonnenschein.
Tja, wo ständen wir ohne die Medizinerschar?
Wir würden nicht älter, aber kränker, das ist klar.
Gleich der fliegende Wechsel dieser Schicht,
ab zum Mittagessen, kein Verzicht,
sie freu`n sich auf den nächsten Morgen,
auf Patienten, OP und ihre Sorgen.
Alle stehen sie im Dienst der Menschenheit,
als bezahlter Samariter der Notwendigkeit.
Auch hier darf etwas Sakasmus erlaubt sein!
Bevor man dich verbrennt zu Asche
Verhindere, dass man dich dann wasche.
Denn Wasser ist das höchste Gut
als Lebenselexir tut es dir sehr gut.
Versenkt man dich dann in den Keller,
verbrennst du, ungewaschen, schneller.
Wenn sie jedoch die Absicht haben,
dich im Ganzen zu begraben,
verlange vorher eine Kur,
mit Gurkenmaske und Frisur,
sei appetitlich, frisch und rein –
die Würmer werden dankbar sein.
Der Gott von irgendwo hat es bald gewusst,
und nahm sich seinen Messi stolz zur Brust.
Die Herren in Rot, auch Konklave genannt,
gaben schon bald den neuen Pontifex bekannt.
Weiße Rauchwolken stiegen empor,
und erlösten den Kardinalenchor.
Aus Argentinien stammt dieser Auserwählte,
sich als Franziskus der Erste vorstellte.
In roten Schuhen und weißem Gewand,
er auf dem Balkon zur Menge stand.
Durch Lobgesänge dahin geleitet,
sein Urbi et Orbi der Welt verbreitet.
Man huldigt, jubelt und weint,
in kompletter Extase vereint,
Ein Spektakel der allerhöchsten Güte,
im Namen des Kreuzes zum Gemüte,
ein Pontifex erhielt nun seine Taufe,
als Superstar steigt er aus der Traufe,
vom Heiligen Stuhl winkt er Dir zu,
ein alter Mann, als oberster Guru,
in Pomp und Gloria uralter Interessen,
das Schicksal Vieler total vergessen.
Man predigt von Güte und Moral,
versündigt sich an Kindern überall,
in Heimen hat man sie gezüchtigt,
und nirgendwo anständig berichtigt.
Man ließ es zu, sie sehr zu schänden,
anstatt Schaden von Ihnen abzuwenden.
Viel Porzellan hatte man zerschlagen,
die Kirche hat das große Sagen.
In ihren farbigen Gewändern,
als Vertreter aus vielen Ländern,
zeigen sie Macht, Gier und Einigkeit,
in der vatikan`schen Kirchenzeit.
Gott erschuf in sieben Tagen diese Erde,
und meinte dann,
wir brauchen Leben, und ich werde
erschaffen einen Mann.
Weder Hemd, noch Seidenbinder
Nur FKK, das war gesünder.
Hier lebte man allein im Paradiese,
verzehrt viel Lauch und viel Gemüse,
reife Pflaumen und viel Beeren,
hier könnt man sich doch gut ernähren,
lebt sehr gesund, auf jede Weise,
alles ist ne Götterspeise,
man braucht auf gar nichts zu verzichten,
keine Vorschrift, keine Pflichten,
Man blieb auch gern ein Vegetarier,
ohne Fisch und weiteres Getier,
dann wird ein`m gar nichts weiter fehlen,
Man brauchte sich um nichts zu quälen.
Doch, dann kam Gott, und sieh dir`s an,
er schuf ein Vollweib für den Mann.
Hergestellt aus seinen Rippchen,
so richtig flott, als richtges Schnippchen
nicht weit vom Hals, oh welch Gelüste,
wackelten auf und nieder volle Brüste.
Ihr Bauch war glatt, sehr rund und fein,
so ganz manierlich, und mitten drein
war`s unter`m Bauch sehr angenehm,
viel Haare konnte man da sehn,
doch in den Haaren, schau dir`s an,
da fehlte doch der Schlendrian -
Und Adam konnt` es gar nicht fassen,
womit will sie dann ihr Wasser lassen?
Ein Umstand, der zeigt Alles an,
der Unterschied von Frau zu Mann,
Er merkte, dass sich bei ihm was bewegte,
ihn sogar fürchterlich erregte,
er wusste nicht was ihm geschah
und schaute hin, so richtig nah -
sie stellten ne` Verbindung her,
und merkten gern, es ist nicht schwer.
Und Adam sah, und Eva auch,
vom glatten auf `nen dicken Bauch.
Zu den Söhnen, Kain und Abel,
war die Verbindung dann der Nabel.
Doch schon in Kürze merkte man,
sie gab hier das Kommando an.
Der arme Adam, dieser Stoffel,
stand unterm eignem Pantoffel.
Dem Adam ging das Rumgemecker
schon längst gehörig auf den Wecker.
Er mochte Pflaumen lieber essen,
auch anderes Obst, aber dann statt dessen
um des lieben Friedenswillen
wollt er ihr jeden Wunsch erfüllen.
Es galt ihr Wort, es war Befehl,
sie hegte daraus keinen Hehl,
er war zu dünn, kein richt`ger Mann,
sie wollte Einen, der Alles kann.
Zu viel Lauch und zu viel Zwiebel,
Dein Ausdunst duftet öfter übel,
meine Speisen werden Dich nun päppeln,
wir nehmen die verbotenen Äppeln.
Und – sie drehte diesem armen Mann,
den verbot`nen Sündenapfel an.
Er hat sich dann, am Baum gepflückt
den Apfel - sich sehr schnell gebückt
und ihn verschlungen - welch` Sünde hier,
getrieben von Eva`s weiblicher Gier -
So erreicht uns hier auf dieser Welt
das Unglück, oh, Adam Du Pantoffelheld.-
Kein Paradies – Ihr flogt hier raus.
Kein FKK – Das ist jetzt aus.-
Nun müssen sich die Menschen plagen
und ihre Bürde selber tragen.
Wir haben uns hier eingefunden,
um dieses Brautpaar zu begleiten.
Sie wollen hier und jetzt bekunden,
um dann hier, und jetzt bei Zeiten
den heil`gen Bund der Ehe ein zu gehn.
Der Pfarrer fragt in die weitre` Runde,
hat jemand was dagegen ein zu stehn,
dass dieses Paar versuchts` im Bunde?
Nein? Dann lassen wir die Herzen sprechen,
sagt ja, zur Prüfung Euer ew`gen Bindung,
säuselt dann der Pfarrer zu dem Paar,
gehet hin zu Euer engen Findung
und bleibt Euch treu von Jahr zu Jahr.
Ein Schwur wird eiligst ausgesprochen,
man nimmt sich selbst in diese Pflicht.
Doch bald wird dieser auch gebrochen,
Enttäuschung steht dann beiden im Gesicht.
Die Illusion vergeht, die Romantik weicht,
eine öde Langeweile macht sich breit.
Man weicht sich aus, die Zeit verstreicht,
man schweigt sich an in Höflichkeit.
Der Alltag zeigt sein eigenes Gesetz,
Romantik macht Ernüchterung Platz.
Intrigen und Eifersucht bauen ihr Netz.
Termine jagen in unbändiger Hatz,
die Zweisamkeit zerbröckelt bald,
die rosa Temperaturen, sie sinken,
keine Luft zum atmen, es wird bitter kalt.
Man klammert und will nicht ertrinken
im eigenen Sumpf. Was soll man machen?
Ein Neuanfang, wird das die Lösung sein?
Gespräche suchen und sich nicht krachen,
sich nicht fetzen, sonst ist man bald allein?
Die richtige Lösung hier zu finden,
ist für jedes Paar recht schwer.
Wenn schon lang Gefühle schwinden,
muss schon bald der Anwalt her.
Wer reitet da, er ist hier fremd,
es ist ein Kirchenmann im Kettenhemd.
Er jagt den Rappen seines Neffen,
über Feld und Flur, zum Rittertreffen.
Die Rittersleut`und ihre Degen,
bekommen heut`den letzten Segen.
Den Feinstliebchen, Ritters Weibgenossen,
wird der Keuschheitsgürtel fest verschlossen.
Der Kreuzzug kann dann lange dauern,
eingeschlossen hinter hohen Mauern,
nur enthaltsam, ohne Sündgedanken,
weist man sie in ihre Schranken.
Nun geht`s ab durch das gelobte Land,
mit dem Schwertern in der Hand
wird der richt`ge Glauben eingebläut.
Das Kreuz vor Augen, keine Müh`gescheut,
mordet, brandschatzt Land und Leute aus,
verbreitet Angst und Schrecken, übt Garaus.
Die Kreuzzüge sind schon lange her,
in dieser Art macht es Keiner mehr.
Den Machtgedanken ausgedehnt,
den Menschen Vieles aufgelehnt,
ob Hex-Verbrennung, Fegefeuer,
Angstverbreitung, Ungeheuer,
Menschverachtung, Reue zeigen,
Hinrichtung im Kirchenreigen,
Perversitäten, Verschwendungssucht,
Kirchenaustritte, Massenflucht.
Was will die Kirche noch bezwecken?
Sich hinter`m Glauben nur verstecken?
Ein Glaube hat doch Jedermann,
der ihm zeigt die Richtung an.
Die Institution als Gebot von Menschenhand,
ist ein reicher Kropf im eigenen Land.
Wir zahlen eine hohe Steuer,
an ein reiches Ungeheuer.
Selbst Spenden nimmt sie gerne an,
spielt Demut vor dem armen Mann,
sein letztes Hemd soll er hergeben,
um als Engel hoch zu schweben,
Seligsprechung für den Spender,
als Sünder und als Kerzenständer.
Der Glaube ist für Jedermann,
sein eignes Gut, so recht er`s kann.
Dazu braucht man keine Angstgefühle,
als Verbreitung im horizonten Gewühle.
Wir gelten nur als arme Sünder,
verdummt als hungrige Münder.
Wir sind längst die mündigen Bürger,
geistig weiter, keine armseligen Würger,
wir kommen nicht auf Knien angekrochen
um Buße zu tun, obwohl wir nichts verbrochen.
Der Zahn der Zeit überholte sie,
die kirchliche, so herrliche Dynastie.
Ein Bischofsstuhl wird zur Ikone,
Pomp und Gloria zur Bischofskrone.
Beweihräucherung in Macht und Geld,
Verschwendungssucht, wie`s ihm gefällt.
Der Drang zu mehr im Glaubenswahn,
in Demut, Liebe, Aug`und Zahn,
ruft auf zu Spenden in der Welt,
tatsächlich auch für`s eig`ne Kirchenzelt,
verschweigt die heimlichen Gefilde,
die Milliarden aller Kreuzgebilde.
Kassiert Staatsgehälter für die Glaubensstreiter,
dazu Kirchensteuer für die Himmelsleiter.
Geheime Konten, dunkle Ecken,
Verschleierung, nur Niemand wecken,
weiter Alles dementieren,
nur nicht dauernd lamentieren.
Ein schwarzes Schaf als Glaubenswächter,
im Namen der Kirche wirkt alles echter,
gesenkter Blick, verschränkte Hände,
verschafft mir dies die neue Wende?
Nachdem nun ist hier Vieles rausgekommen,
das richt´ge Ausmaß immer noch verschwommen,
versucht nun Alles klein zu halten,
denn, es gibt Wichtigeres hier zu verwalten.
Der Vatikan, als irdisches Himmelstor,
als Glaubensmacht im choralen Chor,
braucht Ruhe im Skandalgefüge,
und ist bereit zur nächsten Lüge.
Jede Weihnachtszeit ist Freudenzeit,
ist man für den Frieden auch bereit?
In kleinen Kreisen sollte man beginnen,
Zusammen einen Zeitgeist spinnen.
Die Politiker machen es uns vor,
gepriesene Einigkeit für den Basischor.
Versprochen für Volk und Ewigkeit,
gerade recht in jeder Weihnachtszeit.
Man treibt Gewinnsucht und Ministerposten,
versprochenes Machtgehabe ohne Zusatzkosten,
versteckte Steuern weiter zu erhöhen,
dem Volk das Letzte aus der Tasche ziehen.
Wie will man alles finanzieren,
mit leeren Kassen herumjonglieren?
In Mathematik, der Rechenkunst,
verschwinden Zahlen im Nebeldunst,
ob Dreisatz oder Rechenschieber,
volle Taschen sind uns lieber.
Man gaukelt vor die heile Welt,
beschreibt den Wohlstand ohne Geld,
schiebt Milliarden aus den leeren Taschen,
wie ein Sammler alter Pfandtrinkflaschen.
Die Leut`vor Ort, sie solln`entscheiden,
man überredet sie, man will vermeiden,
dass Alles, was hier wurd`verhandelt,
das Machtgehabe nicht verschandelt.
Man ist so dicht vor eigenen Zielen,
Leut`vor Ort, sind nur Viele unter Vielen,
sie holen nur die nöt`gen Wählerstimmen,
um helfen Machtinteressen zu erklimmen.
Ein Raucher zieht am Glimmenstengel,
die Sucht treibt ihn in Körperzwängel.
Es war früher der Gesellschaftszwang,
mit der Kippe der Erwachsenendrang.
Sogar als Währung in den schlechten Zeiten,
als Tauschobjekt in Schwarzmarktbreiten,
zur Betäubung und zum Hungerkillen,
das Nikotin zum Nervenstillen,
als Pausenfüller in dem Arbeitsleben,
in Kneipen durft`der Dunst entschweben.
Ein richt´ger Raucher war noch wer?
Nichtraucher hatten es sehr schwer.
Auf einmal ändern sich die Welten,
Rauchen ist verpöhnt, man lässt nichts gelten.
Wer raucht, der steht am Rande der Natur,
die Gesundheit Aller leidet nur.
Wer gestern noch als fähig galt,
steht vor der Tür, ob warm, ob kalt.
Die moderne Verbannung der alten Helden,
wer raucht, den muss man melden,
er wird bestraft, für etwas Rauchgenuss,
man entledigt sich dem Überdruss.
Was ist aus unserer Welt geworden?
Wer aufhört, bekommt `nen Orden.
Nichtraucherlobby gibt die Richtung an,
freies Atmen, frische Luft für Jedermann.
Ein Wechselbad der freien Gefühle,
ein Trampeln auf Zwänge und Ziele,
mehr Tabaksteuer für den modernen Staat,
für Haushalt, Behörden und dem Rat,
für Gesundheit, Rente und dem Mindestlohn,
zum Stopfen von Löchern, man sagte es schon.
Ein Raucher war der Held vergangener Tage.
Vergessen, man stellt ihn jetzt nun sehr in Frage.
Texte: Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Tag der Veröffentlichung: 08.09.2014
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