Name: Caspar de Fries
Buchautor und Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
Texte und Bildmaterialien:
Caspar de Fries
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 28.10.2014
Das Weihnachtsfest soll ein Fest der eigenen Besinnung sein, seinen Eigennutz etwas zurück fahren, und den unglaublichen Konsumgedanken mäßigen. Weihnachten soll auch das Fest der Freude zur Familie und zu Freunden sein, mal wieder ein gutes Buch zur Hand nehmen und die Hast und Eile des Alltags vergessen. Außerdem möchte ich auch daran erinnern, dass dieses Fest ein Moment des Friedens sein soll. Die vielen militärischen und glaubenspolitischen Konflikte in der Welt sprechen eine eigene Sprache. Die nachfolgenden Geschichten dienen auch dazu, sich über seine Mitmenschen Gedanken zu machen, den Kindern mal wieder etwas vorlesen, ihre Vorstellungskraft fördern, sie selbst zum Lesen animieren, und ihren Horizont erweitern. Das Gedicht zum Ausklang dieses Buches bewegt vielleicht den Einzelnen, mehr über Frieden und Gespräche nach zu denken, als immer nur die Waffe sprechen lassen.
Ich wünsche allen Lesern dieses Buches ein besinnliches, friedliches und doch fröhliches Weihnachtsfest.
Der Autor
Caspar de Fries
Stellt Euch mal vor, ihr plant für eine bestimmte Anzahl von Gästen in den Weihnachtstagen, und kauft dafür etwas großzügiger ein. Man möchte in diesen Festtagen etwas Besonderes bieten, angefangen vom gemeinsamen Frühstück, bis hin zum lockeren Beisammensein in den Abendstunden. Meistens kauft man mit einer gewissen Reserve ein, um zu vermeiden, dass fehlende Getränke die Feier frühzeitig beenden, kein Aufschnitt oder Käse mehr zur Verfügung steht, oder dass das tolle Mittagessen mehr nach einer kleinen Vorspeise aussieht. Man erwartet eine rund herum zufriedene Gästegesellschaft, die mit ihrem Lob nicht spart, so etwas hält das Selbstbewusstsein hoch.
Aber, das Telefon schellt, und eine uns bekannte Urlauberfamilie, mit fünf Personen, zurück aus dem Winterurlaub, möchte an einem der Weihnachtstage vorbeikommen, um zumindest ein paar schöne Stunden mit einigen leckeren Gläschen mitgebrachten Krimsekt zu verbringen.
Soll man dazu nein sagen? Eigentlich freut man sich auf ein volles Haus. Man hat Spaß, es ist vielleicht gemütlich, aber auch sehr stressig, denn die viele anschließende Aufräumarbeit bleibt immer an den Gastgebern hängen, weil man auch beteuert, dass einem die Mehrarbeit nichts ausmacht, denn wofür ist schließlich die Spülmaschine da. Die eigene Großzügigkeit klingt eigentlich sehr überzogen.
Doch, der Anruf zu diesem Besuch erreicht uns, als bereits alle Geschäfte schlossen, um in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub zu gehen.
Wir inspizieren unsere Vorräte, und kramen Alles hervor, was zur gemeinsamen Feier und dem anstehenden Abendessen noch passen könnte.
Geplant ist ein Fleischfondueessen in einer Kräuterboullionsoße, dazu die vielen diversen Köstlichkeiten, von Gürkchen über Perlzwiebeln, eingelegtem Paprika und vieles mehr. Aus Erfahrung wissen wir, dass gerne gewisse Toaste- oder Stangenbrote einen großen Abnehmerkreis finden. Deshalb ist man froh, dass noch eine ganze Batterie „Knack und Back – Brötchen“ zum Selber backen im Vorratsschrank auf zu finden ist.
Die Gäste trudeln so langsam ein, zusätzliche Bestuhlung holen wir aus dem Keller, verschiedene Gläser Sekt finden ihren Abnehmer, insgesamt kann die Stimmung nicht besser sein. Ein frohes, oder auch ein geruhsames Weihnachtsfest wird gewünscht, man bedankt sich für die Einladung, oder auch über das plötzliche Erscheinen an so einem Tag.
Der Abend naht, der ausgezogene und vergrößerte Esstisch füllt sich mit allen Leckereien, die wir für diesen Abend vorgesehen haben.
In der Küche erledigen wir die letzten Vorbereitungen. Der mitgebrachte rote Krimsekt soll geöffnet werden, um ihn als Einstimmgetränk für den bevorstehenden Abend zu servieren. Die „Knack und Back-Röllchen“ müssen, laut Beschreibung, auf einer Tischkante schlagend geöffnet werden, damit deren Inhalt sich im vorgeheizten Backofen entfalten kann, und zu herrlichen Brötchen innerhalb von einer viertel Stunde gebacken werden. Man hätte besser mal auf das berühmte „Ablaufdatum“ dieser „Knack- und Back-Geschichte schauen sollen.
Beide Arbeitsvorgänge, das Öffnen der Sektflasche und das „Hauen“ auf die Tischkante mit den Back-Röllchen geschehen zum gleichen Zeitpunkt.
Beim Öffnen der Krimsektflasche gibt es einen gewaltigen Knall. Einer unserer Gäste hält nur noch den Flaschenhals in der Hand und guckt äußerst verdattert auf die zerplatzte Flasche und dem in der ganzen Küche verteilten roten Krimsekt.
Fast Zeitgleich hau ich die Backröllchen auf die Kante des Küchentisches, und der ganze Teiginhalt mit der bereits gegorenen Hefe explodiert und verteilt sich ebenfalls in der ganzen Küche. Wir hatten nicht bemerkt, dass das Haltbarkeitsdatum schon etwas länger überschritten war. Die Verpackung hielt den bereits gärenden Teig mit der Hefe noch zusammen.
Eine Totenstille herrscht, keiner wagt sich zu bewegen, geschweige denn etwas zu sagen. Wir schauen uns nur mit großen Augen an, die Worte bleiben im Hals stecken.
Langsam kriechen die Blicke stumm in der ganzen Küche herum, bis es aus Allen heraus prustet, der Lachschwall will nicht mehr enden. Uns rollen die Lachtränen herunter, manch einer hustet und verschluckt sich, weil die Küche jetzt wirklich renovierungsbedürftig ist. Lange Fäden von gequollenem Teig hängen von der Küchendecke, es gibt keine Ecke oder Winkel, der nicht verunreinigt ist. Der rote Sekt klebt an jedem Möbelstück, unsere Kleidung riecht penetrant nach Alkohol, ein Schlachtplatz hätte nicht besser aussehen können.
Unsere Feier steht jetzt auf einem ganz anderen Schweifstern, doch wir lassen uns unsere gute Laune davon nicht trüben.
Ein frohes Weihnachtsfest
In der Vorortsiedlung einer Kleinstadt lebte eine ganz normale Familie, Herr Timmerbein, Beamter, Frau Timmerbein, Hausfrau, Sohn Max das Warum- Kind, denn er wollte alles ganz genau wissen, oder umgekehrt, er gab auf Alles eine oftmals „klugscheißerische Antwort. Seine Eltern, die Nachbarn, die Lehrer der Grundschule, oder seine Freunde hatten es nicht leicht mit ihm.
Max musste immer in Bewegung sein, etwas Neues ausprobieren, irgendwas führte er immer im Schilde. Auf seine Zahnlücke war er besonders stolz, denn dadurch konnte man aus dem Verborgenen wunderbare Fruchtkerne vorbeikommenden Leuten an den Kopf spucken. Manchmal machte er auf der Wiese einen Handstand, balancierte auf diversen Mauerkronen und kratzte sich an einem Bein. „Warum kratzt du dich andauernd?“ „Ich bin so ungeduldig.“ „Aber deshalb kratzt man sich doch nicht.“ Max gab nicht gerne eine weitere Antwort, weil er dieses einseitige Frage- und Antwortspiel hasste. Er fragte lieber selbst, weil er dann das Thema selbst aussuchen konnte.
Sein Vater,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Tag der Veröffentlichung: 22.08.2014
ISBN: 978-3-7368-5249-5
Alle Rechte vorbehalten