Name : Rainer Göcht
Land : Deutschland
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben.
Wider dem richtigen Glauben
Ich ging ich an einem Buchladen mit religiösen Büchern vorbei, als ich einen "Hupe, wenn Du Jesus liebst" Stoßstangenaufkleber sah. Meine Laune war blendend, und weil ich gerade von einer gelungenen Kirchenchoraufführung zurückkehrte, kaufte ich mir den Sticker und klebte ihn auf meinen Wagen.
Mann, bin ich froh, dass ich das gemacht habe! Die nachfolgende Begebenheit gehört zum erhebendsten, was mir je widerfahren war.
Ich stand mit meinem Auto an einer roten Ampel, und sinnierte gerade über den Herrn und seine Güte, als die Ampel von rot auf grün sprang, ohne dass ich es bemerkte. Aber wie ist es nun einmal im Leben, es gab tatsächlich noch andere Menschen, die Jesus liebten, denn sie fingen an zu hupen, es entwickelte sich ein regelrechtes Hupkonzert. Mir fiel auf, dass VIELE Menschen Jesus lieben! Während ich da so stand, hupte der Typ hinter mir wie wild, lehnte sich aus dem Fenster seines Wagens und schrie "Bei Gott, vorwärts! Vorwärts!" Wie überschwänglich dieser Mann Jesus doch liebte! Alle Nachfolgenden hupten, es war ein richtiges Hup-Jesus-Konzert. Ich lehnte mich ebenso aus dem Fenster und winkte und lächelte diesen vielen Gläubigen zu. Selbst ich hupte sogar mehrmals, um an ihrer Liebe teilzuhaben. Ich sah einen anderen Mann, der mir mit dem ausgestreckten Mittelfinger zuwinkte. Ich fragte meinen Sohn auf dem Rücksitz meines Wagens, was denn das zu bedeuten habe, und er meinte es wäre wahrscheinlich ein hawaiianischer Glücksgruß oder ähnliches. Nun, ich habe noch nie jemanden aus Hawaii getroffen, also gab ich ihm den gleichen hawaiianischen Gruß zurück. Mein Sohn brach in ein überschwängliches Gelächter ein, und konnte sich kaum mehr beruhigen, offensichtlich genoss auch er diese religiöse Erfahrung. Einige Leute waren so gefangen in der Freude des Augenblicks, dass sie sogar aus ihren Autos stiegen und zu mir herüberliefen. Wahrscheinlich wollten sie wissen, welche Kirche ich besuche, oder sie beabsichtigten einfach nur mit mir zu beten. Jetzt bemerkte ich als guterzogener Autofahrer die grüne Ampel, winkte allen Brüdern und Schwestern noch einmal lächelnd zu und fuhr weiter. Mir fiel noch auf, dass ich der einzige Fahrer war, der es schaffte, sein Auto über die Kreuzung zu bringen, bevor es wieder rot wurde. Ich war ein wenig traurig, dass ich diese Leute, nach all der Gottesliebe, die wir miteinander genossen hatten, verlassen musste, also wurde ich langsamer, lehnte mich noch einmal aus dem Wagen und winkte ihnen ein letztes Mal den hawaiianischen Glücksgruß zu, während ich davonfuhr. Lobe den Herren für solch wunderbare und gläubige Menschen!
Texte: Rainer Göcht
Bildmaterialien: Rainer Göcht
Tag der Veröffentlichung: 13.02.2013
Alle Rechte vorbehalten