Cover

Prolog

 

Name: Rainer Göcht

Buchautor und Schriftsteller

Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben

 

Texte und Bildmaterialien:

Rainer Göcht

Alle Rechte vorbehalten

Tag der Veröffentlichung: 06.03.2014

Vorwort

 

 

 

Dieses Buch soll interessierten Lesern einen tieferen Eindruck in eine für uns recht fremde Welt  vermitteln. Bizarre und raue Natur, vermischt mit historischen Begebenheiten, dazu geschichtliches Geschehen zurück bis zur sagenhaften Wikingerzeit. Ich versuche hiermit einen Lebensraum aufzuzeigen, der den dort beheimateten Menschen alles abverlangt. Und doch trifft man auf diesen Inseln nur zufriedene und fröhliche Menschen, deren Lebensuhr anders tickt, als bei uns. Sie leben mit der Natur, und stellen sich auf die Gegebenheiten der Natur ein. Das Wort vielleicht bekommt in diesem Lebensraum eine ganz andere Bedeutung, es bedeutet, in blumigen Worten ausgedrückt, fragen wir einmal das Wetter? Die Wetterkapriolen bestimmen viele Lebensrythmen, Aufträge, Besuche, Unternehmungen.

 

Also, tauchen Sie ein in die fremde Welt des Färöer Archipels. Bereiten Sie sich auf eine bildhafte Reise vor, die einen Gegensatz zu unserer schnelllebigen Gegenwart aufzeigt. Lassen Sie sich tragen von vielen Naturaufnahmen, genießen Sie eine Reise durch eine mystische Welt.

Die Färöer

Map of the Faroe Islands en.svg

 

Die Färöer , die man auf der Landkarte ungefähr in der Mitte zwischen Schottland und Island findet, ist eine Inselgruppe, die knapp 300 Km von der nächsten Inselgruppe, den Shetlands, im Nordatlantik   entfernt liegen. Man unterteilt die Färöer in insgesamt 18 gebirgige Inseln ein, denen zahlreiche Schären und Felsen vorgelagert sind.

Auf ihnen leben neben ca. 45000 Einwohneren   noch viele tausend Schafe und Millionen von Seevögeln. Wegen der Schafe gibt es auf den ganzen Inseln, abgesehen von den Gärten und einigen Plantagen und angelegte Parks in den Städten, keinerlei Bäume und Sträucher. Sie sind also fast ausschließlich von Gras überwachsen. Dies, und die waagerecht verlaufenden Basaltschichten, die mit flacheren Stücken abwechselnde Steilstufen bilden, verleihen den Inseln ihr imposantes Aussehen.

Charakteristisch bezeichnet man  das milde Klima und das notorisch schlechte und launische Wetter so: An rund zwei von drei Tagen regnet es, dazu gesellt sich häufiger, sehr dichter Nebel.

Die Färöer wurden im 8. Jh. von irischen Einsiedlern besiedelt. Dazu brachten sie ihre  Schafe mit. Ca. 100 Jahre später überfielen  norwegische Wikinger die Inseln und vertrieben die damaligen Bewohner. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Parlament, die Hauptstadt Torshavn (sprich: Torschaun) war der Thingplatz. Heute sind die Färöer ein teilautonomes Gebiet innerhalb des dänischen Königreiches. Sie haben eine eigene Flagge, ein eigenes Postwerk etc., und sind nicht Mitglied der EU.

Die Südinseln

 

 

 

Die Südinseln bilden keine Einheit. Die größte unter ihnen, Suduroy liegt etwas abseits weit im Süden. Sandoy dagegen liegt relativ nahe bei Streymoy. Zwischen diesen beiden Inseln liegen noch die kleineren Inseln Skuvoy, Stora Dimun und Litla Dimun. Skuvoy ist ebenfalls für ihren Vogelreichtum bekannt. Litla Dimun ist unbewohnt.

Sudoroy

Sandoy

Skuvoy

Stora Dimun und Litla Dimun

Insel Sudoroy

Suduroy ist die südlichste der färingischen Inseln. Sie hat eine Fläche von 166km2 und eine ca. 3000 Einwohner.

 

 

Man erreicht sie mit der Fähre Torshavn-Drelnes, welche einmal am Tag hin und zurück fährt. Das Fährschiff ist die "Smyril", die alte Island-Fähre der Smyril-Line. Dieses Schiff ist sehr alt, ist aber anfang der 80er Jahre generalüberholt worden. Die Überfahrt dauert 2h15min.

 

 

Die Insel zeichnet sich besonders durch die eindrucksvolle und gut zugängliche Steilküste an seiner Westseite aus.

 

Wegen deren Existenz liegen auch die meisten Dörfer an der Ostküste. Die beiden größten unter ihnen sind Tvoroyri und Vagur.

 

 

 

 

 

 

Es folgt nun eine Kurzbeschreibung der einzelnen Dörfer von Norden nach Süden. Alle Dörfer sind mit dem Bus erreichbar. Die eher abgelegenen Dörfer wie z.B. Sandvik werden aber nur auf Wunsch angefahren.

 

 

Sandvik

 

 Sandvik ist das nördlichste Dorf auf Suduroy.. Von Sandvik aus hat man einen schönen Blick auf die Insel Litla Dimun. In Sandvik wurde Sigmund Brestirsson, der Urheber des Christentums auf den Färöern, getötet, wovon in der Färingersaga berichtet wird.

Dandvik bedeutet Sandbucht und weißt auf einen für die Färöer relaiv seltenen Sandstrand hin. Der Name bringt es mit sich, dass ein Einwohner dieses Ortes auf Färöisch sandwinkingur  = Sandwikinger benannt wird..

 Der Ort ist schon in der Fähringersaga erwähnt, und zwar als Zufluchtsort des färöischen Wikingerhäuptlings Sigmundur Brestisson um 1005, der hier aber sofort vom einheimischen Bauern Torgrimur III totgeschlagen wurde.

 

 

1349 starben alle Bewohner des Ortes an der Pest. Erst 1816 wurde er von Leuten aus Hvalba wieder besiedelt. Schon seit dem Mittelalter trug Sandvík den Namen Hvalvik („Walbucht“). Da bereits ein anderer Ort der Färöer so heißt und es bei der Postzustellung immer wieder zu Verwechslungen kam, bekam Sandvík 1911 den alten Namen zurück.

Die Kirche von Sandvík wurde 1840 in Frodba errichtet, stand später in Tvoroyi und kam 1908 an ihren heutigen Ort.

 

 

 

Das kleine Dorfmuseum von Sandvík befindet sich in einem typischen alten Haus von1860.

 

Eine schmale Straße führt von Sandvík aus an die Westküste der Insel, wo die bekannte freistehende Klippe Ásmundstrukkur (97 m) steht und tausende vonPapageitauchern beobachtet werden können.

 

 

 

 

 

Hvalba und Nes

 

Auch von diesen beiden Ortschaften hat man einen guten Blick auf Litla Dimun.

 

 

 

Der Blick über Nes ist das Titelbild . In der Nähe von Hvalba liegt die einzige Kohlemine der Färöer. Insbesondere folgt daraus, dass die Färöer in vorgeschichtlicher Zeit einmal bewaldet waren.

 

 

 

Die Kohleflöze sind sehr spärlich. Da sie aber die einzigen fossilen Energiequellen der Färöer sind (Öl ist in der Nähe der Inseln bisher noch nicht gefunden worden, auch wenn es keinen überraschen würde, wenn es welches gibt) wird sie (im Sommer) hochsubventioniert abgebaut werden. Allerdings sind alle Minen bis auf eine bereits eingestürzt. Diese eine kann man unter Führung besichtigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hvalba hat die Besonderheit, daß es zwei Häfen hat: Einen an der Ost- und einen an der Westküste. Auf diese Weise sind die Fischer unabhängiger vom Wetter.

 

 

 

Frodba - Tvoroyri - Trongisvagur - Lidin - Drelnes - Oravik

 

Dies sind die Ortschaften, die in der Bucht Trongisvagsfjordur liegen.

Tvoroyri ist das jüngste Dorf auf Suduroy. Dadurch, daß 1836 ein königlich dänischer Monopolladen dort gebaut wurde, ist es heute das größte Dorf auf Suduroy. Tvoroyri hat einen Fischerei- und Handelshafen und eine gute Infrastruktur als Hauptort der Insel. Unter anderem befinden sich hier ein Hotel, Lokalmuseum, eine der vier Apotheken der Färöer und das Krankenhaus von Suduroy.

 

 

 

 

 

Das Dorf Frodba hat seinen Namen der Sage nach vom dänischen König Frodi, der sich einmal hier aufgehalten haben soll.

 

Frodba liegt am äußersten Ende des Trongisvágsfjordur an dessen Nordufer und der Ostküste Suduroys. Heute ist es mit dem Nachbarort Tvoroyri zusammengewachsen. Der Sage nach soll Frodba die älteste Siedlung auf der Südinsel sein. Der Ort hat 132 Einwohner.

In Frodba gibt es interessante säulenartige Basaltformationen.

 

 

Eine kleine Straße führt zum 324 Meter hohen Kap Frobiarnípa. Von hier aus hat man eine gute Aussicht und kann auch in eine Höhle namens Hol í Hellu klettern.

 

Eingang zur Grotte Hol i Hellu

 

 

Die Grotte von Innen

 

Auf dem Weg dorthin liegen sichtbare Steinkohlevorkommen. Das sind Zeugnisse eines Waldes, der vor 50 Millionen Jahren vonLavabedeckt wurde.

Über ein halbes Jahrhundert lebte und wirkte hier der Dichter Poul F. Jonson, der zunächst örtlicher Dorflehrer war, aber dann das Leben des einfachen Mannes vorzog.

 

Etwa 1 km westlich von Trongisvágur dehnt sich einer der größten Wälder der Färöer aus, der besuchenswerte Vidarlundin i Trongisvagis. Wie alle Wälder bzw. Parkanlagen der Färöer außerhalb der Hauptstadt Torshavn ist er eingezäunt, um die Bäume vor Nahrung suchenden Schafen zu schützen. Er bedeckt eine Fläche von über 3 ha und ist mit seinen Wanderwegen und Grillplätzen am Bach Rangá ein beliebtes Ausflugsziel. Trongisvágur hat 405 Einwohner und liegt an der Westküste der Insel Sudoroy.

 

 

Die Hafenanlegestellen für die Autofähren

 

 

 

 

Hier sieht man den Ausbau weiterer Anlegemöglichkeiten im Hafen. Hier entsteht ein modernes Abfertigungsterminal.

 

Der Ortsname Lidin bedeutet: grasbewachsener, stark geneigter Berghang. Der Ort hat 62 Einwohner.

 

 

 

 

 

Famjin

 

(Sprich "Famdschin") Dies ist ein äußerst malerisch in einem Talkessel gelegenes Dorf an der Westküste von Suduroy. Von der Scharte über dem Talkessel hat man einen schönen Blick auf das schnell wechselnde Wetter an der Westküste. Allerdings kann es recht windig sein. Famjin ist erst von ca. 15 Jahren durch eine Straße verkehrstechnisch an die anderen Dörfer der Insel angebunden worden.

 

 

In Famjin gibt es die älteste färingische Flagge. Sie ist in der Dorfkirche ausgestellt. In dem Ort wohnen 113 Einwohner

 Die Menschen von Fámjin haben eine Geschichte aus dem 16. Jahrhundert zu erzählen, wie der Ort zu seinem Namen kam:

Ursprünglich soll er Vesturvík geheißen haben. Eines Tages fischten zwei Männer von Vesturvík – ein gewisser Doffin und sein Sohn – draußen vor der Küste, als sie ein französisches Segelschiff sahen, das in einer Flaute dümpelte und auf Wind wartete. Die beiden Fischer luden zwei Damen zu sich an Bord ein, damit sie den schönen Heilbutt-Fang bestaunen können. Aber als die Damen an Bord waren, ruderten die Männer mit voller Kraft nach Vesturvík zurück. Die Franzosen auf dem Schiff riefen ständig: Femme mien ... Femme mien! Und seitdem heißt der Ort Fámjin. Wegen des Wetters konnte das Schiff nicht nach Fámjin gelangen, um die beiden Frauen zurückzuholen. Doffin und sein Sohn heirateten die beiden Frauen, von denen die ältere allerdings bereits in Irland verheiratet war (wohin sie eigentlich auf dem Weg war). Der irische Ehemann erfuhr von dem Schicksal, und wollte seine Frau von den Färöern zurückholen, aber der Pfarrer von Suduroy redete ihm das aus, da die beiden Frauen glücklich seien und nicht freiwillig mitkommen würden. Im Gegenzug nahm der Ire den Pfarrer mit auf sein Schiff und ließ ihn erst nach zwei Jahren wieder frei. Doffin und die Französin bekamen eine Tochter, die heiratete und sich im heutigen í Sjúrðargarði in Fámjin niederließ. Aus dieser Ehe ging eine Tochter namens Ragnhildur (genannt Rannvá) hervor, die als Vorfahrin weiterer bekannter Leute gilt.

 

 

Hov und Porkeri

 

Hov liegt ein wenig unterhalb eins malerischen Binnensees, der wie alle Seen zur Fischzucht benutzt wird. Hier wohnen 125 Einwohner.

 

 

 

 

Etwa 3 km westlich von Hov lohnt das Tal "Ergidalur" mit zwei Sehenswürdigkeiten einen Besuch: Unweit des Wasserfalls "Ergifossur" wurden hier am Fluss die Reste eines Gebäudes aus der Wikingerzeit freigelegt, das 5,3 m lang und 3,5 m breit ist. Die Wände sind bis zu 1,5 m dick. Im Gegensatz zu den meisten auf den Färöer entdeckten Häusern aus der Wikingerzeit ist seine Form jedoch nicht oval, sondern eckig.

 

Hov wird bereits in der Fhringersaga erwähnt , eine Besiedelung seit der Wikingerzeit ist daher belegt. Es war damals eines der Hauptorte des Archipels und Residenz des Häuptlings Havgrimur. Die jetzige Kirche stammt von 1862 und stand ursprünglich in Vágur. 1942 wurde sie dort abgebaut, hierher geschafft und wieder genauso aufgebaut.

 

 

 

Das Dorf Porkeri hat durch Schiffbrüche mehr Männer verloren als irgendein anderes Dorf auf den Färöern. Zum Andenken an diese Männer steht ein Denkmal am Eingang des Dorfes.

 

 

 

 

Im Gedenken an die überdurchschnittlich vielen Seeleute aus dieser Ortschaft Porkeri, die auf See umgekommen sind.

Vagur

Vagur ist zweitgrößte Dorf auf Suduroy. Die Fähre läuft es einmal in der Woche an. Im Hafen von Vagur liegt die Schaluppe Johanne TG326, eines der ältesten noch erhaltenen Fischfahrzeuge der Färöer. Sie ist restauriert worden. Westliche von Vagur, in Vagseidi hat man einen guten Blick auf die Steilküste von Suðuroy.

 

 

Ortsübersicht mit Fußballplatz

 

 

Bootshäuser, darüber das alte Museum

 

Lopra - Akrar - Vikarbyrgi

In Lopra hoffen die Färöer, Öl zu finden. Früher war in Lopra eine Walfängerstation. Lopra und Akrar werden vom Bus nur auf Verlangen angefahren. Man kann sich aber an die Straße stellen, der Bus hält. Vikarbyrgi wurde als letztes der Dörfer auf Suduroy ans Straßennetz angeschlossen, nämlich 1977. Die Große Pest überlebte der Sage nach in Vikarbyrgi nur ein einziger Mensch namens "Sneppan".

Westlich von Lopra in Lopranseiði hat man einen grandiosen Ausblick auf die Steilküste nördlich von Sumba und einige vorgelagerte Schären. Dort befindet sich aber auch eine Art Steinbruch. Der Ort hat 104 Einwohner.

 

Lopra liegt im Süden der Ostküste Suðuroys am Ende des Fjords Lopransfjordur, der in den Vágsfjordur mündet. Gleichzeitig ist hier ein Isthmus, vor dessen Westküste der 3,4 Hektar große Lopranshólmur liegt, einer der elf Holme der Färöer. (Ein Isthmus ist ein relativ schmaler Streifen Land, der zu beiden Seiten von Wasser begrenzt ist und zwei größere Landmassen miteinander verbindet).

Der Ort wurde 1834 gegründet, als hier eine Walfangstation ihren Betrieb aufnahm. Im 19. Jahrhundert hatte die Jagd auf  Großwale in den Gewässern rund um die Färöer eine große wirtschaftliche Bedeutung. Nachdem die Bestände zurückgingen, sah man davon ab, und die Station von Lopra wurde 1953 - als eine der letzten - geschlossen. Heute befindet sich hier stattdessen eine Fisch verarbeitende Industrie.

 

 

Trottellummenbrutkolonie

 

 

 

Die Straße nach Süden, die hier in Serpentinen ansteigt, führt am Vogelfelsen Benisvord an der Westküste der Insel vorbei. Die färöische Vogelwelt kann hier sehr schön beobachtet werden.

 

 

 

Sumba - Akraberg

Sumba ist das südlichste Dorf der Färöer, da man Akraberg nicht als Dorf bezeichnen kann. Sumba gilt als eines der malerischsten Dörfer auf den Färöern. Bislang war Sumba nur durch eine abenteuerliche Bergstraße zu erreichen. Akraberg wurde bis 1350 von heidnischen Friesen bewohnt. Bei der Großen Pest starben sie aber alle. Von Akraberg ging der Aufstand gegen den Bau der Kathedrale in Kirkjubour aus. Heutzutage steht in Akraberg nur noch ein Leuchtturm.

Sumba lag lange Zeit verhältnismäßig abgeschieden, und so konnte sich hier eine Form des färöischen Kettentanzes entwickeln, die einzigartig ist. Die Tanzgruppe von Sumba ist auf dem ganzen Archipel berühmt und gewann 1977 den Europapreis für Volkskunst

 

 

 

 

Der Kettentanz in einer Skulptur von Janus Kamban, 1939

 

Streng genommen ist auch Akraberg nicht der südlicheste Punkt der Färöer: Ca. 5km südlich davon ragen noch einige Felsen namens Flesjarnar und Sumbiarsteinur aus dem Meer.bgesehen von den in  beschriebenen Wanderungen kann man noch folgende kleinere Wanderung von Akraberg nach Lopra mit einigen spektakulären Ausblicken machen:

Man steigt in Sumba aus dem Bus aus. Von dort kann man einen kleinen Abstecher nach Akraberg machen. Nachdem man sich das Dorf Sumba und die vorgelagerte Schäre Sumbiarholmur angeschaut hat, geht es nach Nordwesten schräg den Hang hinauf in Richtung des Sendemastes auf dem Berg Hestur.

Oben angekommen trifft man auf die Straße, die an dieser Stelle nur wenige Meter entfernt an der Klippe Beinisvørd vorbeiläuft. Man geht nun wenige Meter vom Rand der Klippe entfernt querfeldein weiter. Zu seiner Rechten sieht man, wie sich die Straße in Serpentinen herabschlängelt, zu seiner Linken geht es 200m senkrecht hinunter. Trotzdem ist der Weg angenehm: Er geht leicht bergab über ebenes Gras, und es gibt keine allzu weit eingeschnittenen Schluchten.

 

Auf diese Weise geht man weiter, bis man vor einem kegelförmigen Berg, dem Kirviskollur, an dessen Meerseite man besser nicht entlanggeht, steht. An dieser Stelle geht man am besten auf die Straße, der man ein Stück folgt, wobei man eine Serpentine abkürzt. Es lohnt sich, hinter dem Kirviskollur nochmal zur Westseite der Insel zu gehen. Von dort hat man einen eindrucksvollen Blick zurück auf die Steilküste, auf der man eben noch entlanggegangen ist.

 

 

Insel Sandoy

 

Sandoy, die nördlicheste der Südinseln, hat eine Fläche von 112km2 und eine Einwohnerschaft von ca. 1500 Menschen. Es gibt sechs Ortschaften auf Sandoy. Die beiden wichtigsten darunter sind Skopun und Sandur.

Skopun wird von der Fähre aus Gamlarætt (bei Kirbjubour auf Streymoy) angelaufen. Diese ist 30min unterwegs, sofern sie nicht auch Hestur anläuft. Skopun wurde 1833 gegründet und ist damit die jüngste Siedlung auf der Insel. Sie hat heute gut 500 Einwohner.

 

 

Die größte Siedlung mit ca. 550 Einwohnern ist Sandur. Dort gibt es ein kleines Museum und eine relativ alte (1839) Kirche. An derselben Stelle haben seit 999 fünf andere Kirchen gestanden. Von Sandur fährt das Boot nachSkuvoy. In Sandur gibt es eine Übernachtungsmöglichkeit. Auf dem Bild sieht man auch einen schmalen Streifen Sandstrand.

 

 

An der Ostküste von Sandoy gibt es noch die drei kleineren Orte: Skalavik, Husavik und Dalur. Auch in Husavik gibt es ein kleines Heimatmuseum. An der Westküste befindet sich das winzige Soltuvik.

 

 

 

 

 

Ein Relikt aus der Wikingerzeit um 900, Versammlungsstätte, dem Himmel s

Insel Skuvoy

 

Die 10km² große Insel Skuvoy ist nur zu erreichen, wenn man auf Sandoy übernachtet. (Genauer gesagt gibt es einmal pro Woche auch eine Fähre direkt von Torshavn.) Im Sommer geht ca. zweimal am Tag eine Fähre von Sandur (auf Sandoy) nach Skuvoy. Auf Skuvoy selber gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit.

 

Auf Skuvoy war der Hof von Sigmund Brestisson, der, wie berichtet wird, die Christianisierung der Inseln einleitete. Hier stand auch die erste Kirche der Inseln, von der allerdings keine Überreste vorhanden sind. Hier ist auch sein Grab, der sog. "Sigmundarsteinur". Heute haben Skuvoy und Stora Dimun zusammen ca. 90 Einwohner.

An der Steilküste von Skuvoy gibt es größere Kolonien von Trottellummen so wie größere Kolonien von Papageientauchern und Seeschwalben.

Das Bild zeigt die Steilküste von Skuvoy.

 

 

Rechts hinten im Bild sieht man die Inseln Stora und Litla Dimun.

Stora Dimun und Litla Dimun

 

Litla Dimun ist die kleinste eigenständige Insel auf den Färöern. Als einzige ist sie nicht bewohnt. Lediglich Schafe gibt es auf ihr. Die Insel ist sehr steil und relativ symmetrisch, so daß sie von allen Seiten einen eindrucksvollen Anblick abgibt.

 

Auf Stora Dimun dagegen gibt es einen Hof, der heutzutage allerdings nur noch im Sommer besetzt ist. Die Insel ist 2,6km2 groß. Wegen der steilen Küste konnten Schiffe an Stora Dimun früher nur bei allerbesten Wetter anlegen.

 

Als es dem Pfarrer von Sandoy nach vielen Jahren wieder einmal gelang, Stora Dimun zu erreichen, notierte er anschließend in sein Notizbuch, dass er nach dem Gottesdienst ein nicht mehr ganz so junges Mädchen konfirmiert hätte. Anschließend habe er sie mit dem Vater ihres Kindes vermählt und dieses getauft.

 

 

 

 

Heute kann man Stora Dimun mit dem Hubschrauber erreichen. Da die Hofbesitzer aber keine Übernachtungsmöglichkeit bieten und zelten nicht erlauben, kann man nicht lange auf der Insel bleiben.

 

Schlußbemerkung

Die Färöer -Inseln sind eine Reise wert. Die Gastfreundschaft, die Freundlichkeit und das äußerst fröhliche Auftreten der Insulaner zeigen ihre Unbeschwertheit. Sie leben in einer Region, die von den Menschen Alles abverlangt. Sie konnten ihre eigenständige Kultur und auch ihre unvermischte Sprache in die heutige auf Gewinn strebende hektische Welt retten. Sie lieben die Freiheit und ihre Eigenständigkeit.

 

Ein Fähringer glaubt an seine Ewigkeit,

innige Liebe mit Verbundenheit,

Kunst und Musik mit alten Balladen,

färöische Sigurdlieder an Meeresgestaden,

Kettentänze nach alter Wikingerart,

deren Brauchtum im Mitsommernachtspart.

Drum stimmen wir auf Sigurd ein,

ein altes Lied im Mondenschein,

wiegen uns im Takt der Melodie,

halten fest die Händen, wiegen unsere Knie,

singen mal laut und auch mal leise,

diese sehr alte Wikinger Weise.

Bei der Verbundenheit mit diesen Dingen

Beginnen  alle Glocken laut zu klingen.

Ihr Lebensmut lässt sich nicht erweichen,

mit Kraft und Freude kann man viel erreichen.

 

 

Impressum

Texte: Rainer Göcht
Bildmaterialien: Eigene Bilder vonRainer Göcht, vermischt mit Bildern und Beschreibungen aus Wikipedia
Tag der Veröffentlichung: 07.02.2013

Alle Rechte vorbehalten

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