Name: Rainer Göcht
Buchautor und Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
Texte und Bildmaterialien:
Rainer Göcht
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 06.03.2014
Dieses Buch soll interessierten Lesern einen tieferen Eindruck in eine für uns recht fremde Welt vermitteln. Bizarre und raue Natur, vermischt mit historischen Begebenheiten, dazu geschichtliches Geschehen zurück bis zur sagenhaften Wikingerzeit. Ich versuche hiermit einen Lebensraum aufzuzeigen, der den dort beheimateten Menschen alles abverlangt. Und doch trifft man auf diesen Inseln nur zufriedene und fröhliche Menschen, deren Lebensuhr anders tickt, als bei uns. Sie leben mit der Natur, und stellen sich auf die Gegebenheiten der Natur ein. Das Wort vielleicht bekommt in diesem Lebensraum eine ganz andere Bedeutung, es bedeutet, in blumigen Worten ausgedrückt, fragen wir einmal das Wetter? Die Wetterkapriolen bestimmen viele Lebensrythmen, Aufträge, Besuche, Unternehmungen.
Also, tauchen Sie ein in die fremde Welt des Färöer Archipels. Bereiten Sie sich auf eine bildhafte Reise vor, die einen Gegensatz zu unserer schnelllebigen Gegenwart aufzeigt. Lassen Sie sich tragen von vielen Naturaufnahmen, genießen Sie eine Reise durch eine mystische Welt.
Zwischen Mythos und rauer Wirklichkeit,
liegen die Färöer in nordischer Einsamkeit.
Die Erben der Wikinger, das ist bekannt,
sind Sturm erprobt und sehr prägnant.
Ihr Ehrenkodex verlangt Gerechtigkeit,
ein Freund bedeutet auch Verbundenheit.
Man teilt das Wenige noch durch Viele,
nennt Gesundheit eins der höchsten Ziele.
Neben Schafzucht und dem Fischefang,
Wollprodukte und dem Meeresklang,
spielt das Wetter Kapriolen.
Wuchtige Felsen recken sich empor,
sie bieten Schutz für ein Millionenchor.
Ein Vogelstaat der höchsten Stufen,
lässt Vogelhennen nach den Jungen rufen.
Ein Spektakel unterm Vogelhimmel,
ein Überlebenskampf im großen Getümmel.
An die Felsen schlägt die weiße Brandung
und dröhnt in einem meterhohen Sprung,
sodass es brodelt, gurgelt und auch zischt,
herniederfällt als Wasserwolkengischt.
Die Landschaft zeigt ihr eigenes Ende,
kein Baum, kein Strauch, nur steile Wände.
Tief eingeschnittene Fjorde beeindrucken sehr,
gewaltige Wasserfälle stürzen ins graublaue Meer.
Auf verstreuten Wiesen weiden die Schafen,
daneben vergessene Dörfer, wie eingeschlafen.
Das Wort „vielleicht“ beeinflusst hier die Zeit.
Bei Nebel oder Sturm ist keiner gern bereit
mit seinem Langboot weit hinauszufahren,
die Gezeiten verbergen eine Menge Gefahren,
es kocht, wirbelt und sprudelt, gibt wenig her.
Das Strandgut wird hier gern gesammelt,
Reste alter Schiffe, teils sehr vergammelt,
Zeugen vergangenem Schiffsverkehr,
zeigen eine Fahrt ins Niemandsheer.
Der Walfang gehört zum Fischersmann,
in uralter Tradition, ganz nah heran,
mit spitzem Speer in die Gebeine,
hängt der Grinwal an der langen Leine.
Er kämpft mit urgeballter Wucht,
bis zum Tod in einer Walfangbucht.
Die Zeit bleibt stehen, sie läuft nicht weg,
Alles ist für etwas gut, es erfüllt den Zweck.
Ein Fähringer glaubt an seine Ewigkeit,
innige Liebe mit Verbundenheit,
Kunst und Musik mit alten Balladen,
färöische Sigurdlieder an Meeresgestaden,
Kettentänze nach alter Wikingerart,
deren Brauchtum im Mitsommernachtspart.
Drum stimmen wir auf Sigurd ein,
ein altes Lied im Mondenschein,
wiegen uns im Takt der Melodie,
halten fest die Händen, wiegen unsere Knie,
singen mal laut und auch mal leise,
diese sehr alte Wikinger Weise.
Bei der Verbundenheit mit diesen Dingen
Beginnen alle Glocken laut zu klingen.
Ihr Lebensmut lässt sich nicht erweichen,
mit Kraft und Freude kann man viel erreichen.
Die Färöer , die man auf der Landkarte ungefähr in der Mitte zwischen Schottland und Island findet, ist eine Inselgruppe, die knapp 300 Km von der nächsten Inselgruppe, den Shetlands, im Nordatlantik entfernt liegen. Man unterteilt die Färöer in insgesamt 18 gebirgige Inseln ein, denen zahlreiche Schären und Felsen vorgelagert sind.
Auf ihnen leben neben ca. 45000 Einwohneren noch viele tausend Schafe und Millionen Seevögel. Es gibt auf den ganzen Inseln, abgesehen von den Gärten, einigen Plantagen und angelegte Parks in den Städten, keinerlei Bäume und Sträucher. Sie sind also fast ausschließlich von Gras überwachsen. Dies, und die waagerecht verlaufenden Basaltschichten, die mit flacheren Stücken abwechselnde Steilstufen bilden, verleihen den Inseln ihr imposantes Aussehen.
Charakteristisch bezeichnet man das milde Klima und das notorisch schlechte und launische Wetter so: An rund zwei von drei Tagen regnet es, dazu gesellt sich häufiger, sehr dichter Nebel.
Die Färöer wurden im 8. Jh. von irischen Einsiedlern besiedelt. Dazu brachten sie ihre Schafe mit. Ca. 100 Jahre später überfielen norwegische Wikinger die Inseln und vertrieben die damaligen Bewohner. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Parlament, die Hauptstadt Torshavn (sprich: Torschaun) war der Thingplatz. Heute sind die Färöer ein teilautonomes Gebiet innerhalb des dänischen Königreiches. Sie haben eine eigene Flagge, ein eigenes Postwerk etc., und sind nicht Mitglied der EU.
Fischerei (Fischfang und Fischzucht) gehört zum wichtigsten Wirtschaftszweig auf den Färöern. Ca. 95% der Exporte sind Fische und Fischprodukte, und mehr als 25% der Erwerbstätigen arbeiten in dieser Branche. Dazu gesellt sich die umfangreiche Schafzucht.
Die Landwirtschaft beschränkt sich hauptsächlich auf die Ernte des Heus, mit dem die Schafe im Winter gefüttert werden. Weiterhin baut man Kartoffeln und Rhabarber an. Der karge Boden scheint für diese Produkte wohl sehr geeignet zu sein.
Überblick über die einzelnen Inseln
Die Färöer bestehen aus 18 Inseln, die eine Gesamtfläche von ca. 1400km2 haben und damit ungefähr doppelt so groß wie der Stadtstaat Hamburg sind. Man unterteilt sie grob in vier Gruppen: Die beiden Hauptinseln, die Westinseln, die Südinseln und die Nordinseln (die eher im Nordosten liegen).
Die Hauptinseln - Nord- und Ostinseln
Streymoy und Eysturoy gehören zu den größten Inseln der Färöer; sie machen ca. die Hälfte der Gesamtfläche aus. Ca. 2/3 der Färinger wohnen auf ihnen. Sie sind seit 1976 durch eine Brücke verbunden.
Im Süden auf Streymoy befindet sich die Hauptstadt der Färöer, Thorshavn. Die kleine Insel Nolsoy ist ihr vorgelagert, und von Thorshavn bei klarem Wetter gut zu erkennent. Die beiden noch kleineren Inseln Hestur und Koltur befinden sich vor der Südwestküste Streymoys.
Die Westinseln
Von den Westinseln hat Vagar (auf dem Bild Vagoy) wegen des Flughafens eine sehr große internationale Bedeutung. Von hier sind die Färöer verkehrstechnisch mit der Welt verbunden. Die Verkehrsanbindung nach Thorshavn ist ausgezeichnet. Selbst der Bus setzt mit der häufig fahrenden Fähre nach Streymoy über.
Die kleine Vogelinsel Mykines dagegen ist nicht so einfach zu erreichen. Sie ist wegen ihres unglaublichen Vogelreichtums bekannt und sehenswert.
Die Nordinseln (Nordoyggjar) zeichnen sich durch besonders steile und schroffe Hänge aus. Größtenteils sind sie unbegehbar. Straßen führen oft kilometerweit durch ein vernetztes Straßen- und Tunnelsystem. Die Inseln Kunoy, Borðoy und Viðoy sind durch Dämme miteinander verbunden. Svinoy und Fugloy dagegen sind eher per Schiff zu erreichen erreichen.
Auf Bordoy befindet sich die zweitgrößte Stadt der Färöer: Klaksvik.
. Bordoy
Die Südinseln
Die Südinseln bilden keine Einheit. Die größte unter ihnen, Suduroy liegt etwas abseits weit im Süden, Sandoy nahe bei Streymoy. Zwischen diesen beiden Inseln befinden sich noch die kleineren Inseln Skuvoy, Stora Dimun und Litla Dimun. Skuvoy ist ebenfalls für ihren Vogelreichtum bekannt. Litla Dimun ist unbewohnt.
· Sudoroy
· Sandoy
· Skuvoy
· Sora Dimun und Litla Dimun
Streymoy
Streymoy ist die größte Insel der Färöer. Sie hat eine Fläche von ca. 375km2. Es war nicht möglich, auch nur annähernd alle Dörfer auf Streymoy beschreiben können, sondern ich traf eine Auswahl.
· Kirjuboer
. Saksun und Hvalvik
· Tjornuvik
· Vestmanna
· Kvivik
Torshavn, mit 15300 Einwohnern, ist die Hauptstadt der Färöer. Dort leben also ca. 1/3 aller Färinger. Durch umfangreiche Eingemeindungen gehören inzwischen die beiden Dörfer Argir im Süden und Hoyvik im Norden ebenfalls zum Stadtgebiet von Torshavn.
Fast die gesamte Innenstadt (bis auf die Halbinsel Tinganes) entstand in den letzten 50 Jahren. Besonders zu erwähnen ist ein modernes, für färingische Verhältnisse, ein einmaliges Einkaufszentrum namens SMS. Die einzigen Hotels, die kontinentalen Standarts genügen, liegen in Torshavn: Das Hotel Hafnia in der Innenstadt, und das Hotel Foroyar etwas abseits auf einem Hang mit Blick über die Stadt und der Insel Nolsoy verlehen dem Ganzen ein malerisches Design.
Torshavn war früher lediglich der Thingplatz der Großen Things, bei dem Vertreter aller Inseln teilnahmen, und den Hafen nutzten, da Kirkjubour keinen eigenen besaß. Ab dem 16. Jahrhundert wurde Torshavn Handelsplatz mit Monopolstellung. Es wohnten dort nun außer einigen Beamten noch viele Hafenarbeiter. Die Bevölkerung wuchs ständig, weil hier die meisten Arbeitsplätze zu vergeben waren.
1910 stieg die Bevölkerungszahl auf 2000 Einwohner an, sodass Torshavn die Stadtrechte erhielt. 1927 baute man die erste richtige Hafenmole .
Es folgt nun eine Liste von einigen wichtigen Orten in Torshavn.
Der Tinganes ist eine kleine Halbinsel zwischen den beiden Häfen von Torshavn. An dieser Stelle befand sich der Thingplatz der Inseln, und später dann das Parlament. So wurde z.B. an dieser Stelle im Jahre 999 durch den Thing das Christentum angenommen.
Ab 1600 baute das Handelsmonopol Gebäude auf den Tinganes. Die heutigen Gebäude stammen oft noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In ihnen sind heute einige öffentliche Ämter und Regierungsgebäude untergebracht. Das Parlament hat man ausgegliedert.
Dies ist eine kleine Schanze, die 1580 gebaut wurde, und die den Hafen gegen Piratenüberfälle schützen sollte. 1780 wurde sie erneuert und vergrößert. In den Jahren danach wurde sie mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. 1940 war Skansin das Hauptquartier der britischen Besatzungstruppen. Aus dieser Zeit stammt auch noch eine Artilleriekanone. Weiter unten stehen einige ältere dänische Exemplare.
Nach dem Krieg wurde Skansin renoviert. Heute ist es ein eher idyllischer Ort mit eine ganz netten Aussicht auf die Stadt und die Umgebunng.
Diesen Park legte man Anfang des 20.Jahrhunderts an. 1988 entwurzelte ein Sturm 2/3 der Bäume . Durch intensive Wiederaufforstung gelang es, den Schaden zu beseitigen. In dem Park steht das unvermeidliche Kriegerdenkmal.
Die vorhandenen Bäume lockten viele verschiedene Singvögel an , was Deutsche Urlauber aber kaum beeindrucken wird. Für die Bevölkerung von Torshaven entstand durch diesesParkexperiment eine ganz neue Lebensqualität.
Innerhalb des Parks hat man auch das färöische Kunstmuseum, der Listaskalin, untergebracht, welches meist zeitgenössische färöische Kunst ausstellt. Ganz in der Nähe steht auch die einzige katholische Kirche der Färöer.
Dieses 1983 eingeweihte Gebäude dient zur Veranstaltung diverser touristischer Events, wie z.B. Folklore-Veranstaltungen, färingisches Essen etc.. Das genaue Programm kann in den Fremdenverkehrsämtern vor Ort oder in den Hotels erfragt werden.
Torshavn besitzt ein modernes Einkaufszentrum, in dem man beinahe vergessen kann, dass man sich nicht Westeuropa befindet. Es ist in dieser Form einmalig auf den Inseln. Ein großer Lebensmittelsupermarkt, einige Boutiquen, einen Buchladen und viele Geschäfte geben der Stadt ein modernes Ansehen.
Ein künstlerisch gestlteter Brunnen verleiht Torshavn einen internationalen Flair und zeigt die eigenständie Kultur des Landes.
Ein Frachtschiff, welches von Insel zu Insel fährt, um die notwendigen Güter abzuliefern.
Eine klare Nacht, eine wirkliche Seltenheiten über dieser Stadt.
Kirkjubour liegt fast an der Südspitze von Streymoy. Da an dieser Stelle besonders viel Treibholz und Tang angespült wurde, war dieser Platz einer der begehrtesten Siedlungsplätze. Gegen 1100 brachte die Institution Kirche diesen Ort in ihren Besitz. Dadurch wurde Kirkjubour ein kirchliches und kulturelles Zentrum der Inseln.
Bis zur Reformation 1536 war Kirkjubour Bischofssitz. Das entsprechende Gebäude, welches später zum "Königsbauerhof" umfunktioniert wurde, ist erhalten geblieben und renoviert worden. Nach der Reformation verpachtete die dänische Krone das Land. Ein Teil des Gebäudes ist jetzt ein Museum und kann öffentlich mitFührung besichtigt werden.
Außer dem Bischofssitz findet man noch zwei andere mittelalterliche Gebäude in Kirkujubour: Die Ruine des Doms und die Pfarrkirche. Die aus dem 12.Jh. stammende Kirche, in der auch noch heute Gottesdienste stattfinden, ist mehrmal umgebaut und renoviert worden. Ihr Inventar steht größtenteils in dänischen Museen.
Die Ruine des Doms geht auf ein gescheitertes Projekt des Bischofs Erlendur (Amtszeit 1269-1308) zurück. Dieser ließ mit dem Bau der der Kathedrale, welche das einzige größere sakrale Bauwerk (in gotischem Stil) der Inseln werden sollte, beginnen. Hierzu erhöhte er die Steuern Abgaben, hatte aber offensichtlich die finanzielle Situation der Inselbewohner falsch eingeschätzt.
Die "Mus-Saga" berichtet, dass sich unter der Führung der heidnischen Akraberg-Bauern auf Suduroy eine Opposition in der Bevölkerung gebildet hatte. Die Aufständischen griffen den Bischof in Kirkjubour an. Er flüchtete auf den Turm des noch unvollendeten Doms . Die aufgebrachte Menschenmenge belagerte den Turm drei Tage und drei Nächte. Aus nicht geklärter Ursache fiel der Bischof herunter. Die wütenden Menschen schlugen sehr lange auf den Körper des Bischofs ein, bis er nicht mehr lebte, danach zündete man die Kirche an.
Das Bild zeigt die Pfarrkirche (im Vordergrund), den Bischofssitz (links) und die Ruine des Doms (in der Mitte im Hintergrund).
Die Sage übertreibt sicherlich maßlos. Fest steht jedoch, dass der Bau nie vollendet wurde, und sich kein Bischof mehr nach dem Scheitern dieses Projektes auf den Färöern blicken ließ, um dem Unmut der Inselbewohner zu entgehen.
Das Dach und die Nordmauer dieser "Magnus-Kathedrale", welche nach dem Nationalheiligen der Orkney benannt werden sollte, wurden 1772 durch eine Lawine zerstört. Später baute man die Mauer wieder auf.
Heutzutage haben Kirkjubour und das 4km weiter nördlich gelegene Velbastadur, in welchem ein sogar noch älterer Hof steht, zusammen ca. 180 Einwohner.
Im Norden von Velbastadur folgen noch zwei weitere kleinere Ortschaften: Sydradalur und Nordradalur.
Die Wanderung von Torshavn nach Kirkjubour auf dem relativ gut erkennbaren Pfad eignet sich gut als Eingewöhnungswanderung. Man beachte jedoch, dass der Anfang des weiter südlich verlaufenden Wegs, der auf der Karte eingezeichnet ist, durch eine Lawine verschüttet wurde, und er deshalb nicht mehr einfach zu finden ist.
Im Sommer erblühen an vielen Stellen verschiedene wilde Pflanzenarten, die den ansonsten mit Gras bewachsenen Inseln einen unübersehbaren Farbtupfer geben. Nationalblume ist die gelb blühende (Mýru) Sólja, die Sumpfdotterblume.
Mit der Foroyaskora, dem Färöischen Frauenmantel haben die Inseln einer Pflanzenart ihren Namen gegeben.
Saksun ist ein winziges Dorf und ein touristisches Muss im Nordwesten der Insel, welches recht malerisch am Ende eines 11km langen Tales, des Saksunardalur an einer Lagune liegt. Das Dorf gehört zu den ganz wenigen Orten, wo sogar Busse mit Touristen hinfahren. Der Linienbus dagegen fährt im Sommer nur zweimal pro Tag.
Mit einer Bevölkerung von ca. 30 Leuten gehört Saksun zu den kleinsten Orten auf Streymoy. Auf jeden Bewohner entfallen in den Gemeindegrenzen damnach 1 km² Land . Ein alter Hof dient als Museum, und kann nach Voranmeldung besichtigt werden. besichtigen kann.
Von Saksun gibt es folgende Anekdote: In früheren Zeiten stand hier nur ein einziges Gehöft, in dem eine Bauernfamilie mit Knechten und Mägden lebte. Die Große Pest 1350 überlebte einzig eine Dienstmagd. Diese forderte nun vor dem lokalen Thing den Hof für sich. Der Thing stimmte unter der Bedingung zu, dass sie vorher heiraten müsse, aber das war unter diesen Umständen nun kein Problem mehr.
Am anderen Ende des Saksundalur, an der Ostküste von Streymoy in einer kleinen Bucht liegen die beiden Dörfer Hvalvik und Streymnes. Diese haben eine Bevölkerung von ca. 300 Leuten. In Hvalvik steht die älteste Holzkirche der Färöer von 1829. Abgesehen davon soll es hier noch ein kleines Wäldchen geben.
Das Färöerpony gilt als eine eigene Pferderasse, die sich vom Islandpony und Fjordpferd unterscheidet, die auf den Färöern inzwischen in der Mehrheit sind.
Das Färöerpony ist etwas kleiner als das Islandpferd, mit dem es eng verwandt ist. Ebenso wie in dieser Rasse gibt es Individuen, die fünf Gänge beherrschen (Schritt, Trab, Tölt, Pass, Galopp).
Die Fahrt geht nachTjornuvik, sie ist die nördlicheste Siedlung auf Streymoy.
Einige Kilometer weiter im Süden liegt noch Haldarsvik. Die beiden Orte haben zusammen eine Bevölkerung von ca. 280 Leuten. Auch Tjornuvik ist ein touristisches Muss. Es liegt malerisch in einer kleinen Bucht mit einem Sandstrand. Von hier aus hat man den besten Blick auf die beiden Felsen Risin und Kellingin.
Diese beiden Felsnadeln, die man auf dem Bild links von Kap Eidiskollur sieht, sind in Wirklichkeit ca. 70m hoch. Der Sage nach handelt es sich um ein Troll-Paar. Zu einer Zeit nämlich, als die Färöer noch nicht fest am Meeresgrund verankert waren, sondern noch frei auf den Wellen trieben, herrschte in Island eine große Hungersnot. Da es auf den Färöern noch etwas zu essen gab, wollten die beiden Trolle die Färöer nach Nordwesten nach Island ziehen. Doch eines Tages vergaßen sie im Eifer des Gefechts, sich bei Sonnenaufgang in Sicherheit zu bringen und erstarrten zu Stein. Angeblich hatte Kellinging, das "Trollweib", bis Anfang des Jahrhunderts einen dicken Bauch, der dann allerdings abgefallen ist.
Tjornuvik liegt derart eingekesselt zwischen hohen Bergen, dass, obwohl die Färöer noch weit entfernt vom Polarkries liegen, die Sonne im Winter vier Monate lang nicht darauf scheinen kann.
In Haldarsvik steht eine achteckige Kirche in typisch färingischem Stil.
Vestmanna hat den besten Hafen auf den ganzen Färöern. Diese kleine Stadt liegt nämlich in einer Bucht, die sich in den Sund zwischen Streymoy und Vagar öffnet. Früher hieß der Ort Vestmannahavn. Der Name (Hafen der Männer aus dem Westen, Kelten) könnte andeuten, dass der Ort schon vor Ankunft der Wikinger besiedelt war.
Heute hat der Ort ca. 1150 Einwohner und ist eine typisch färingische größere Stadt. Die Fähre von Vagar legt hier an.
Von Vestmanna starten im Sommer Bootsausflüge zu einigen spektakulären Klippen in der Nähe. Vestmann eignet sich auch gut als Ausgangspunkt für Wanderungen auf Streymoy.
1950 baute man in Vestmanna das größte Wasserkraftwerk der Färöer. Aus den Bergen wird aufgestautes Wasser durch riesige Rohrleitungen befördert, wo große Tuebinen die Wasserkraft in Energieleistung umwandeln.
Die Felesenküste mit den Vogelkolonien ist schon ein Blickfang wert und sehr beeindruckend.
Die Vogelfelsen von Vestmanna
Die weltweit größte Brutkolonie beanspruchen die Sturmschwalben.
Mit geschätzten 600T Brutpaaren beansprucht der Sturmvogel einen großen Teil der Felsen. Hier erlebt man ein ohrenbetäubenes Geschnatter und Gekreische der vielen Vögel.
Eine sehr große Brutkolonie der Dreizehenmöwe, die in Felswänden und Klippen ihre Nester bauen.
Ein Grindwal auf Beutesuche, er wird auch Pilotwal genannt. Diese Walart bevorzugt gemäßigte bis kalte Gewässer, deshalb kommt er auf der Norhalbkugel nur im Atlantik vor.
Der Tag neigte sich dem Ende zu, dunkle drohende Wolken versprachen einen schnellen Wetterumsturz, die Zeit drängte, um mit dem Schiff wieder zurück zu kehren. Das Wetter beherrschte jegliche Technik und alle Unternehmungen. Es änderte sich schnell von einer Minute zur Anderen, aber das sind die Fähringer gewöhnt.
Auch Kvivik gehört zu den ältesten Siedlungen auf den Färöern. 1942 hat man dort die Reste eines wikingischen Langhofs aus dem 10. oder 11. Jh. freigelegt. Die dabei gefundenen Gebrauchsgegenstände kann man im Museum in Torshavn besichtigen. Heute hat Kvivik ca. 570 Einwohner.
Eysturoy ist mit einer Fläche von 286km2 und einer Einwohnerschaft von ca. 10000 Menschen die zweitgrößte der färingischen Inseln. Von Streymoy aus erreicht man Eysturoy entweder über die Sundbrücke oder mit der Fähre von Torshavn nach Toftir und Strendur. Eysturoy zeichnet sich besonders durch seine tief von Fjorden zerschnittene Küste aus.
Da es auf Eysturoy eine Unzahl kleinerer Städte und Dörfer gibt, hat es keinen Sinn, auch nur annähernd alle aufzuzählen. Ich musste eine starke Auswahl treffen. Dabei werde ich eher auf den touristisch interessanten Norden der Insel eingehen. Den wirtschaftlich weit bedeutenderen Süden werde ich nur kurz streifen.
Eidi war lange Zeit ein Zentrum der Fischerei und des Handwerks auf den Färöern, und um 1880 die größte Ansiedlung auf den Inseln. Als aber englische Fischtrawler begannen, in der See um die Färöer herum zu fischen, stagnierte die Fischerei in Eidi .
Heute hat Eidi wieder ca. 625 Einwohner In der Nähe des Ortes befinden sich verschiedene Binnenseen, deren Fischreichtum t zum Angeln einladen. Im Norden von Eidi liegt der gewaltige Berg Eidiskollur, hinter dem die beiden Felsnadeln Risin und Kellingin sich fast verstecken.
Überall in den Felsen kamm man die vielen Brutkolonien der Seevögel beobachten. Eine unglaubliche Geräuschkulisse durch Geschnatter und Gekreische verschluckt alle anderen Geräusche drum herum.
Gjogv ist die nördlichste Ortschaft auf Eysturoy. Der Name bedeutet "Schlucht", denn der Zugang zu Meer besteht an dieser Stelle aus einer schmalen Schlucht. Om Ort wohnen ca. 60 Einwohner. Hier hat man als Wanderer die Möglichkeit in einer gemütlich eingerichteten Jugendherberge zu übernachten.
Die Schafe produzieren hier besonders viel Laolin, was ihre Wolle sehr wasserabweisend macht.
In der Nähe gibt es einige gut zugängliche Klippen, auf denen Papageientaucher brüten.
Zwischen Eidi und Gjogv liegt auch der höchste Berg der Färöer, der 882m hohe Slaettaratindur. Eine Besteigung ist nur bedingt möglich, das bröckeligen Gestein schnell die steilen Abhänge herunterfällt und rutscht. Die Steinschlaggefahr ist hier all gegenwärtig.
Diese drei Orte mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 100 Leuten liegen an dem tief ins Landesinnere geschnittenen Fjord Funningsfjordur. Der Sage nach gründete Grimur Kamban, der erste Siedler auf den Färöern, den Ort Funningur ca. 825.
Lachszucht, eine Spezialität der Färinger
Diese im gleichnamigen Fjord gelegene Ortschaft hat ca. 160 Einwohner. Es gibt dort eine Jugendherberge, und als kleine Besonderheit noch einen sich bewegenden Felsblock, den Rinkusteinar: Ca. 3m vor der Küste liegt im Wasser ein ziemlich großer Block, der sich mit jeder noch so seichten Welle einmal hin und her bewegt. Die Bewegung ist so schwach, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Deshalb ist vom Stein ein Seil zur Küste gespannt worden, welches sich mit jeder Welle um einige Zentimeter senkt und wieder hebt. Der Sage nach handelt es sich um zwei Piratenschiffe, die durch Zauberei in Felsblöcke verwandelt wurden.
Früher war Oyndarfjordur die Hauptsiedlung der Ostküste von Eysturoy. Es gibt dort noch eine schöne Holzkirche von 1841 und einen alten Kaufmannshof, der als Museum eingerichtet ist. Dieser hat aber keine festen Öffnungszeiten, sondern man muss in der Jugendherberge oder woanders nachfragen.
Oberhalb von Oyndarfjordur liegt eine Stelle, an der eine Magd einigen Dämonen Kuhmilch gespendet hat. Aus Dank haben sie dort eine Quelle erschaffen. Etwas weiter liegen einige zu Stein erstarrte Trolle.
Weit auf den Inseln ist das Drehzahnmoos verbreitet, welches auf Mauerresten oder steilen Felshängen sich festkrallt. In großen Wuchskolonien sieht es sehr verwunschen aus.
Dieser ca. 1500 Einwohner große Ort, der fünftgrößte auf den Färöern, hat einen der besten Häfen. Dort befindet sich auch die Touristeninformation für die Insel Eysturoy, und eine neue, erst 1984 errichtete Kirche mit einem separaten Turm.
Abgesehen davon gibt es hier eine heiße (warme ) Quelle. Diese hat heutzutage allerdings nur noch eine Temperatur von ca. 16°C.
Ein Fischkutter, der in die Nebelwand fährt. Das Wetter ändert sich schnell, für die Schifffahrt ein gefährliches Unterfangen.
Von diesem Ort, in dem ca. 750 Menschen leben, fährt die Fähre nach Klasvik. Ausgrabungen belegen, dass dieser Ort im 9.Jahrhundert von Wikingern besiedelt wurde. Entsprechende Reste von Grundmauern einer Wikingersiedlung können besichtigt werden. Es wird erzählt, dass im Jahr 1349 alle Bewohner an Pest verstarben. Leirvik ist Fischerei- und Werftstandtort. Neben dem Fährbetrieb kann man die Ortschaft durch einen der zahlreichen Fähringer Tunnel erreichen. Der Nordinseltunnel ist der längste Tunnel der Färöer. Er verbindet Leiervik auf Eystroy mit Klasvik auf Bordoy und verläuft unter der Meeresenge Leiviksfjordur. Er ist 6,3 Kilometer lang und an seiner tiefsten Stelle 150 Meter unter dem Meeresspiegel.
In der kleinen Ortschaft befindet sich ein kleines Bootsmuseum, wo die traditionellen Färoboote ausgestellt sind. Diese Boote werden nur von den Fähringern gebaut, Langruderboote ähnlich der Wikingerschiffe, für die Fähringer bedeuten sie handwerkliches Kulturgut ersten Ranges.
Der Skalafjordur ist ein langer und schmaler Fjord im Süden von Eysturoy. Er wurde im zweiten Weltkrieg von den Briten als Quartier für ihre Kriegsschiffe benutzt, denn sein Eingang ist so eng und flach, dass keine U-Boote dort hinein können.
Am Eingang des Fjordes liegt die Gemeinde Runavik, die mit ca. 2300 Einwohnern die drittgrößte auf den Färöern ist.
Sie umfaßt die Dörfer Skipanes, Soldarfjordur, Lambareidi, Lambi, Glyvar, Saltangara, Runavik, Rituvik und Æduvik, auf der anderen Seite des Fjordes die Dörfer Saltnes, Toftir und Nes. Vor Lambi soll im Jahr 1707 die "Norske Love" der dänischen Ostindien Kompanie mit Gold an Bord gesunken sein. In Skipanes vermutet man, dass Trond von Göte, der in der Fähringer Saga eine wichtige Rolle spielte, mit seinem Schiff angelegt hatte.
Etwas weiter im Fjordinneren liegen die Dörfer Skalafjordur und Skali mit einer Einwohnerschaft von insgesamt ca. 620 Leuten. In Skali soll im Mittelalter ein tyrannischer Bauer namens Ormar gelebt haben. Heute besteht dort die größte Schiffswerft der Färöer, Skala Skipasmidjan.
Tiefer im Süden befinden sich noch Strendur, Innan Glyvur, Kolbanargjogv, Morskranes und Selatrad mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 950 Menschen.,an der tiefsten Stelle des Fjords liegt die kleine Ortschaft Skalabotnur.
Die kleine Insel Nolsoy liegt einige Kilometer vor Torshavn mit einer Fläche von 10km². Das einzige Dorf heißt ebenfalls Nolsoy, und befindet sich an der tiefsten Stelle der Insel. sodass manche Osterstürme Wellen darüber hinweg treiben können. Ca. 250 Menschen leben dort. Man erreicht die Insel mit der Fähre von Torshavn. Diese fährt 3-4 mal am Tag und dauert 20min.
300m südlich des Dorfes Nolsoy kann man die Reste eine älteren Siedlung, Korndalur, besichtigen. Dort lebte angeblich einmal eine schottische Prinzessin.
Auf Nolsoy findet man einen Weg, namens Langabrekka, der vom Ort Nolsoy bis zur Südspitze der Insel führt, entlang an den Hängen der Berge Eggjarklettur und Skuvafjall und weiter durch sumpiges Gebiet zu den beiden Seezeichen im Süden der Insel.
Im Gegensatz zu den anderen kleinen Inseln gibt es auf Nolsoy eine Übernachtungsmöglichkeit. Außerdem werden vogelkundliche Touren veranstaltet. Besonders schön sollen die Nachttouren sein, auf denen man nachaktive Vögel gezeigt bekommt.
Hier wird auch oft der einzige Greifvogel auf den Färöer Inseln, der Merlin beobachtet. Sie stammen aus der Familie der Falkenartigen. Merline sind kompakt und klein. Sie geltem auch als die kleinsten Falken Europas.
Die beiden kleinen Inseln Hestur und Koltur liegen vor der Südküste von Streymoy in Sichtweite von Kirjkjubour. Auf beiden gibt es je ein gleichnamiges Dorf.
Hestur, was "Pferd" bedeutet, da die Form der Insel angeblich daran erinnert, ist 6km2 groß und hat ca. 50 Einwohner. Außer den älteren Wohnhäusern gibt es ein relativ modernes Schwimmbad, zu dem die Einwohner einen Schlüssel haben. Es gibt dort eine Schlafsackunterkunft. Über einen Weg kann man das Südende der Insel erreichen. Man erreicht die Insel mit der Fähre nach Sandoy von Gamlarett in der Nähe von Kirkjubøur.
Koltur wird nur auf Verlangen angefahren, sofern das Wetter es zuläßt. Man kann es auch mit dem Helikopter erreichen. Während es früher auf Koltur vier Höfe gab, lebt heute nur noch eine Familie dort, die auch Unterkunft und Verpflegung anbietet. Koltur ist ca. 2,4km2 groß. Der Name bedeutet "Knoten".
Von den Westinseln hat Vagar wegen des Flughafens große Bedeutung. Die Verkehrsanbindung nach Thorshavn ist ausgezeichnet. Selbst der Bus setzt mit der häufig fahrenden Fähre nach Streymoy über.
Das kleine Mykines dagegen ist nicht so einfach zu erreichen. Diese Insel ist aber wegen ihres Vogelreichtums bekannt und sehenswert. Sie ist die westlichste Insel der Färöer Inseln.
Eine Kolonie Papageientaucher auf der Insel Mykines.
Eine Brutkolonie Basstölpel
Vagar ist die größere der beiden Westinseln und die drittgrößte aller Inseln der Färöer. Sie hat eine Fläche 178km2. Insgesamt wohnen ca. 2600 Menschen auf ihr. Damit ist die Insel weniger dicht besiedelt als die anderen. Der Name bedeutet "Buchteninsel", eine Anspielung auf die drei Buchten Søvagur, Midvagur und Sandavagur.
Vagar ist hervorragend an die Insel Streymoy angebunden: Ungefähr stündlich geht eine Fähre von Oyrargjogv nach Vestmanna auf Streymoy und zurück. Die Fahrt dauert 15min. Viele Busse setzen mit der Autofähre über, so daß man nicht einmal aussteigen muß.
Auf Vagar gibt es genau eine Straße, welche alle Dörfer außer Gasadalur miteinander verbindet. Der neue Vagatunnel verbindet die Insel mit der Hauptinsel Streymoy.
Oyrargjogv kann man kaum als Ort bezeichnen. Es besteht eigentlich nur aus der Anlegestelle der Fähre, versehen mit einem imposanten Stahlklotz mit Stahlring.
Inzwischen existiert auch eine Straße, die dem Tunnelsystem der Färöer angebunden ist. Es gibt keinen Ort der Färöer-Inseln mehr, der durch die Luft oder nur per Schiff versorgt werden muss, inzwischen hat man überall ein Straßennetz auf den Inseln gebaut. Ob man es jemals die noch geplanten Tunnel realisieren und finanzieren kann, dass steht noch auf anderen Sternen.
7km südlich von Oyrargjogv liegt die ca. 650 Einwohner umfassende Ortschaft Sandavagur. Diese war 1555-1816 Sitz des Gourverneurs. In der Ortschaft steht ein Denkmal für V.U. Hammershaimb, der die heute gültige Rechtschreibung entwickelte.
In der Kirche von 1917 steht ein Runenstein aus dem 13. Jh., der an Torkil Onundarson aus Norwegen erinnern soll, und den man 1917 nahe des Ortes fand.
Südöstlich von Sandavagur an der Küste sieht man auf eine 313m hohe Felsnadel namens Trollkonufingur, dem "Finger des Trollweibs". Woher der Name dieses Felsens kommt, weiß ich nicht, aber dafür gibt es folgende kleine Geschichte:
Der Trollkonufingur wurde nur ein einziges mal bestiegen. Und zwar besuchte Kronprinz Frederik (der spätere Frederik VIII) 1844 die Färöer, wobei er die Felsnadel auf den Namen "Kongespiret" (Königsspeer) taufte.
Während dieses Besuches bestieg ein junger Färinger die Felsnadel, um von oben dem Kronprinzen zuzuwinken, während der unterhalb vorbeisegelte. Als er jedoch später ein zweites Mal hinaufzuklettern versuchte, um seine Fäustlinge, die er auf der Spitze vergessen hatte, wiederzuholen, stürzte er in den Tod.
An der Straße etwas außerhalb des Dorfes liegt ein Gästehaus. Der Name Sandavagur bedeutet Strandbucht, ein kleiner Strand ist auch vorhanden.
Diese nur drei Kilometer westlich von Sandavagur gelegene Ortschaft ist mit einer Bevölkerung von 950 Menschen die größte auf Vagar. Hier befand sich das Pfarrhaus der Insel, das Kalvalid, eines der ältesten Gebäude der Färöer, in dem die Pastorenfrau Beinta lebte, deren Leben im Roman " Barbara" verewigt wurde.
Es ist in den Hang gebaut und hat ein Grasdach, so dass es sich kaum von der Landschaft abhebt. Im Museum gibt es zwei Räume und einen Kuhstall.
Ein Vorratskeller für lange Winter.
Hinter der Kirche wurde auf dem Gelände des alten Friedhofs ab 1979 ein Park errichtet, wo auch einige Gräber britischer Soldaten aus dem 2. Weltkrieg zu sehen sind.
Östlich von Midvágur befindet sich an der Südostspitze der Insel die charakteristische Klippe Hexenfinger, Trollfogufingur
Westlich des Ortes befindet sich mit dem Leitisvatn der größte Binnensee der Färöer. An seinem südlichen Ende ergießt sich der 50 m hohe Wasserfall Bosdalafossur direkt ins Meer.
Die Bucht von Midvagur soll die beste Walfangbucht der Inseln sein.
Hinter Midvagur stößt die Straße auf den größten Binnensee der Färöer, den fischreichen Leitisvatn oder Sorvagsvatn. An seinem Nordende liegt das kleine Dorf Vatnsoyrar, das einzige auf den Färöern, welches nicht am Meer liegt. Dort befindet sich auch eine Baptistenkirche. Am idyllischen Südende des Sees stürzt das Wasser über eine ca. 20m hohe Klippe in einem Wasserfall, dem Bosdalafossur, ins Meer. Anbei befindet sich die 142m hohe senkrechte Klippe Traelanipa ("Sklavenspitze"), von der der Sage nach Sklaven, die zu alt geworden waren oder aus anderen Gründen arbeitsunfähig waren, heruntergestürzt wurden.
Der Ort ist die einzige menschliche Siedlung der Färöer, die nur an einem Binnensee liegt und nicht am Meer.
3km weiter im Westen liegt an der Spitze des Sorvagsfjorður der Ort Sorvagur (880 Einwohner) mit dem Flughafen, der in den letzten Jahren stark erweitert wurde, und heute durchaus modern ist. Während des 2.Weltkrieges bauten britische Soldaten die Landebahn.
Von Sorvagur aus startet, sofern das Wetter es zulässt, das Postboot, welches die Insel Vogelinsel Mykines versorgt, und gleichzeitig als Fähre dient.
Das Bild zeigt Sorvagur. Im Hintergrund sieht man die Landebahn des Flughafens.
Abermals 4km im Westen von Sorvagur befindet sich der malerische kleine Ort Bour (auch manchmal Bo genannt). Am besten kann man ihn bewundern, wenn man sich auf dem Boot nach Mykines befindet. Bour und Gasadalur haben zusammen ca. 70 Einwohner.
Von Bour aus hat man einen schönen Blick auf die Schäre Tindholmur, welche man im Bild in der Mitte sieht. Recht am Bildrand befindet sich der flachere Gasholmur.
Auf Tindholmur soll der Sage nach eine Familie gewohnt haben. Doch eines Tages habe ein Adler das Baby mit sich genommen und auf seinen Horst an die Spitze der Schäre, den Arnatindur, getragen. Bis die Mutter den Horst erreicht hatte, hatte der Adler das Kind schon getötet und ihm seine Augen ausgehackt. Seit der Zeit hat nie wieder jemand auf Tindholmur gelebt und keiner hat den Arnatindur bestiegen.
Die alten grasgedeckten Holzhäuser der Ortschaft liegen dicht gedrängt an schmalen Gassen. Die traditionelle Holzkirche von Bour wurde im Jahr 1865 errichtet. Bour ist eine alte Ortschaft und wird im sogenannten Hundebrief von etwa 1350 erwähnt , ist jedoch wahrscheinlich älter, wahrscheinlich sogar aus der Wikingerzeit.
Eine 4 Kilometer lange asphaltierte Straße verbindet t den nächstgrößeren Ort Sorvagur mit Bour.
In östlicher Richtung geht diese Straße seit Anfang 2003 durch einen Tunnel in das einst völlig isolierte Gasaladur. Um Gásadalur auf dem Landweg zu erreichen, mussten die Menschen vorher den alten beschwerlichen Wanderweg über die Berge nehmen, da es auch nicht über einen Hafen erreicht werden kann.
Gasadalur war die einzige noch bewohnte Ortschaft, die man nicht über eine Straße erreichen konnte. Ein neuer Tunnel schaffte Abhilfe. Bis dahin nutzten die Einwohner einen Gebirgspfad, um die nötigen Güter heran zu schaffen. Oft spielte das Wetter nicht mit, oder ein Helikopter brachte wichtige und schwere Gegenstände als Luftfracht. Der gesamte Nordteil der Insel ist schwierig zu begehen und sehr gebirgig. Eine Wanderung sollte man nur mit einer guten Ausrüstung und Ortskenntnissen vornehmen, mit Zelt oder ein Biwak zur Übernachtung, oder um die sehr schnell ändernden Wetterkapriolen abzuwarten.
Während der Postbote seit 2003 endlich durch den Tunnel gehen kann, ist der alte Wanderweg von Bøur nach Gásadalur nach wie vor von touristischem Interesse. Die 3,5 km lange Tour dauert ungefähr 2 1/2 Stunden und wird als schwierig eingestuft. Der erste Teil des Weges führt direkt an der Kante des Berges entlang und daher ist große Vorsicht geboten. Belohnt wird es mit der Aussicht auf Sorvagsfjordur, Tindholmur ( Bildansicht ), Gasholmur und Mykines.
Nach einiger Zeit gelangt man an eine Stelle, die Likusteinurin(„der Leichenstein“) genannt wird. Sie hat ihren Namen von der Tatsache, dass hier die Totenträger die einzige Möglichkeit hatten, eine Pause ein zu legen.
Dorfidylle mit Stockfisch auf der Leine
In diesem schwer zugänglichen Teil der Insel liegt das 1914 verlassene Dorf Vikar. Am Nordkap der Insel, dem Slaettanes gab es noch bis in die 60er eine Siedlung.
Die Nordinseln (Nordoyggjar) zeichnen sich durch besonders steile und schroffe Hänge aus. Größtenteils sind sie unbegehbar. Straßen verlaufen auf ihnen oft kilometerweit durch Tunnel. Die Inseln Kunoy, Bordoy und Vidoy sind durch Dämme miteinander verbunden. Svinoy und Fugloy dagegen sind eher schlecht zu erreichen.
Auf Bordoy befindet sich die zweitgrößte Stadt der Färöer: Klaksvik.
Bordoy
Vidoy
Kalsoy und Kunoy
Svinoy und Fugloy
Bordoy ist mit 95km2 die größte der Nordinseln. Hier befinden sich auch die meisten Ortschaften, darunter auch die Hauptstadt der Nordinseln und zweitgrößte Stadt der Färöer: Klaksvik. Die Insel ist durch Dämme mit Kunoy und Vidoy verbunden.
Ein Straßendamm nach Kunoy
Die Insel konnte bis 2006 durch eine Autofähre mit dem Hafen Leirvig auf der westlichen Nachbarinsel Eystoroy erreicht werden, seitdem verbindet ein mautpflichtiger Unterseetunnel die beiden Inseln.
Die Nordinseln per Tunnel, unterseeisch nach Bordoy und weiter nach Kunoy und Vidoy. Der Unterseetunnel nach Bordoy führt uns hinaus zu den sechs Nordinseln.
Die Beleuchtung wird nur von den Autos erzeugt. Ein liegengebliebenes Auto kann ein schweres Hindernis werden.
Das Hubschrauber-Taxi kommt.Der Helikopter versorgt die ganz entlegenen Orte der Färöer .
Wo keine Fähre mehr landet und kein Boot mehr hinfährt, bilden die Maschinen von Atlantic Helicopters die einzige öffentliche Verkehrsanbindung. Wenn denn das Wetter stimmt. Denn sonst fallen auch die Flüge aus. Check-in ist spätestens 20 Minuten zuvor, in kleinen Baracken am Landeplatz oder open air.
Klaksvik ist mit ca. 5000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Föröer. Sie liegt eingebettet in einer Bucht zwischen hohen Bergen. Bis 1838 gab es hier nur vier Gehöfte. Dann eröffnete das Handelsmonopol hier eine Zweigstelle. Bis 1900 war der Ort auf ca. 700 Einwohner gewachsen. 1908 wurde er eine eigenständige Gemeinde. Nachdem Klaksvik 1910 als Überwinterungsbucht für Schiffe anerkannt wurde und 1931 ein Wasserkraftwerk in Strond in der Nähe seine Arbeit aufgenommen hatte, wuchs Klaksvik weiter und ist heute der größte Industriestandort der Färöer. (Mit Industrie ist hier im wesentlichen Fischindustrie gemeint.) So gibt es hier heute eine der modernsten Fischfabriken der Färöer.
Klaksvik eignet sich ausgezeichnet als Ausgangspunkt für einen Besuch der Nordinseln. Alle Orte sind sind von dort innerhalb eines Tages zu erreichen. Klaksvik selber erreicht man von den Hauptinseln aus mit der Fähre von Leirvik, welche ca. 10 mal am Tag fährt und 30min unterwegs ist.
Die Trossen des Postschiffes werden eingezogen, und es geht hinaus hinaus zu den ganz kleinen Inseln, wo wirklich nur eine Hand voll Leute leben. Einsamkeit pur.
Der vergessene Wikinger, Rettung auf den Inseln.
In Klaksvik steht eine der größten und modernsten Kirchen der Färöer, die "Christianskirche". Sie wurde vom dänischen Architekten Peter Koch geplant und 1963 eingeweiht. Die Form soll an die unvollendete Kathedrale in Kirkjubour erinnern. Als Taufbecken dient eine mehr als 400 Jahre alte dänische Opferschale. Im Kirchenschiff hängt das Boot, mit dem der Pfarrer der Nordinseln bis Anfang des Jahrhunderts herumreiste.
In Klaksvik befindet sich außerdem die einzige Kneipe der Färöer, die Roykstovan (Räucherstube). Es ist die einzige Gaststätte auf den Färöern, in der Bier vom Faß ausgeschenkt wird. Ebenfalls hier befindet sich die größte Brauerei der Färöer. Sie stellt das "Foroya Bjor" her.
Unweit von Klaksvik im Gebirge befindet sich der Thingplatz der Nordinseln, wo man noch die Steine bewundern kann, auf denen die Leute damals gesessen haben.
Eine Besonderheit ist der Wald Vidalundin úti i Grov im Südosten der Stadt an der Landstraße nach Nordoyri. Er wurde 1980 auf einer Fläche von 3,3 ha angelegt. Der Wald erstreckt sich jetzt bis zu einem Wasserfall, an dem man baden kann. Am Meer befinden sich in der Nähe des Waldes die Reste eines alten Freibades sowie Mauerreste eines Gebäudes aus dem Mittelalter.
Arnafjodur ist ein kleines Dorf, welches an einem nach Süden geöffneten Fjord liegt. Es zeichnet sich durch eine relativ sonnige Lage aus. Außerdem gibt es hier die kleinste Fischfabrik der Färöer. Hier leben 50 Einwohner.
Im Jahr 1875 strandete hier ein verlassenes norwegisches Schiff, das randvoll mit Holz beladen war. Auf den baumlosen Färöern ist Holz ein sehr gefragter Baustoff, der immer importiert werden muss (vom Treibholz abgesehen). Die Ladung dieses Schiffes wurde auf einer Auktion versteigert und führte damals zu einer drastischen Senkung der Holzpreise auf den Färöern. Es ist überliefert, dass es dadurch möglich war, für 25 Kronen ein ganzes Haus zu bauen.
Diese Dörfer liegen an der Ostküste von Bordoy an der Stelle, wo die Insel durch den Damm mit Vidoy verbunden ist. Auf diese Weise bilden sie mit dem Dorf Hvannasund auf Vidoy praktisch eine Einheit.
Nordtoftir hat sechs Einwohner. Die Ortschaft liegt am Ende des 2. Tunnels der Straße von Klaksvik. Dies war ein beliebter Ort des dänischen Schriftstellers und Journalist Hermann Bang.
Hvannasund ist zwar das ältere Dorf, Norddepil heute das größere. In Norddepil lag früher eine Walfängerstation. Heute gibt es dort eine Fischfabrik. Bei Norddepil liegt der zur der Kirche in Hvannasund gehörige Friedhof.
Hafen von Hvannasund
Kirche von Hvannasund
Am 28. Mai 2008 gab es in Hvannasund einen Tsunami mit einer 3 m hohen Flutwelle. Niemand wurde verletzt. Die Ursache ist unbekannt.
Depil soll Mitte des 16. Jh. von einem Fischer, der weiter südlich wohnte, als Wetterschutz in der Nähe seiner Fischgründe angelegt worden sein. Der kleine Ort liegt an der Ostküste Borðoy zwischen Noradepil und Noratoftir. Der Name Depil (Zentrum) ist möglicherweise durch die geografische Lage inmitten der Region der sechs Nordinseln zu erklären. Hier führt die Straße von Klaksvik auf die Insel Vidoy durch. Mit seinen zwei Einwohnern gehört es zu den kleinsten Orten der Färöer. Dennoch hat Depil eine eigene Postleitzahl.
Norddepil hat 183 Einwohner und wurde 1866 gegründet. 1895 öffnete die Schule, und von 1897 bis 1912 befand sich hier eine Walfangstation.
Norddepil ist mit dem Ort Hvannasund auf Vidoy seit 1963 durch einem Straßendamm verbunden. Da es direkt am gegenüber liegenden Ufer liegt, gelten Norddepil und Hvannasund häufig als ein Ort.
Durch zwei Tunnel ist Norddepil seit 1967 mit der regionalen „Metropole“ Klasksvik verbunden. An der Ostküste Bordoys entlangführt eine Straße nach Múli. In Norddepil befindet sich die einzige Ampel der Nordinseln.
Muli ist ein winziges Dorf, dessen abgeschiedene Lage man am besten von Vidareidi auf Valroy bewundern kann. Dort wohnte laut einer Sage einmal ein Mann namens Guttormur, der einige von einem Priester ins Meer geworfene Bücher fand, und aus diesen sehr viel Kraft zog. Heutzutage ist der Ort verlassen, obwohl bereits eine Straße dorthin gebaut wurde.
Múli liegt im äußersten Norden an der Ostküste Bordoys. Die Besiedlung kann bis zurück ins 13. Jahrhundert datiert werden. Múli erhielt erst 1970 als letzter Ort des Archipels Elektrizität. Es wurde später durch die Straße 743 mit Norddepil verbunden um die drohende Entvölkerung aufzuhalten. Dennoch galt Múli bereits 2002 als verlassen, doch sind hier immer noch 3 Einwohner gemeldet, und im Sommer nutzen einige ehemalige Bewohner ihre alten Häuser als Ferienwohnungen.
Diese Siedlung wurde im Laufe seiner Geschichte mehrmals aufgegeben und wieder besiedelt. 1914 wurde der Ort zum letzten Mal verlassen. Abgesehen von der am frischeren Grün erkennbaren Indmark sind dort kaum noch die Grundmauern der Häuser zu sehen.
Skálatoftir ist ein verlassener Ort der Färöer an der Westküste der Nordinsel Bardoy
Der Ort liegt im Norden der Insel gegenüber dem ebenfalls verlassenen Skard auf der anderen Seite der Meerenge Haraldsund.
Noch heute führt ein Wanderweg am Ufer entlang zu der alten Gemarkung. Er beginnt nördlich des Kraftwerks, im ebenfalls verlassenem Ort Strond an dem Damm, der nördlich von Ánir nach Kunoy führt. Die Route ist leicht zu begehen und bekannt für ihren Vogelreichtum.
Von Skálatoftir hat man einen guten Ausblick auf das Kap Kunoyarnakkur.
Kunoyarnakkur ist ein Kap an der Nordspitze der färöischen Insel Kunoy Es erreicht eine Höhe von 819 Metern und ist damit eines der höchsten Kaps der Welt.
Der Name Vidoy dürfte von vidur=Holz kommen, vielleicht, da hier besonders viel Holz antrieb. Auf der 41km2 großen Inseln gibt es nur zwei Ortschaften: Vidareidi und Hvannasund.
Hvannasund ist mit Nordepil auf Bordoy zu einer Ortschaft verwachsen. Irgendwo in den Bergen oberhalb von Hvannasund liegen die Überreste eines im 2. Weltkrieg abgestürzten Flugzeugs. Von Hvannasund fährt die Fähre nach Fugloy und Swinoy.
Das Nordende der Insel bildet der Villingsdalsfjall, ein relativ isoliert dastehender, eindrucksvoll aussehender, 841 aus dem Meer aufsteigender Felsblock, der mit dem ca. 750 Kap Enniberg abschließt. An seinem Fuße liegt in einem fruchtbaren Tal die Ortschaft Vidareidi, der nördlichste Ort der Färöer, in dem ca. 800 Menschen wohnen.
Von Vidareidi hat man einen guten Blick über die 1892 erbaute Kirche auf die Kaps der Inseln Bordoyund Kunoy. Von hier aus erscheinen beide Kaps annähernd gleichhoch, obwohl Kunoy ca. doppelt so hoch ist.
Kap Enniberg
In Vidareidi lebte gegen 1700 der Pfarrer Jonas und seine Frau Beinta von denen es einige Geschichten gibt. Die Kirche ist zweimal bei Stumfluten zusammen mit Teilen der Friedhofs ins Meer gerissen worden. Unter den weggespülten Gräbern befand sich auch das von Beinta, welche seither angeblich als Gespenst im Dorf umgeht. Eine Sage erzählt, daß vor langer Zeit in Vidareidi mehrere Jahre lang die Haut eines "Seeungeheuers" ausgestellt, welches von den Wellen auf das Land geschmissen worden sein soll.
Sicher ist dagegen, dass bei den heftigen Stürmen hier an der Nordspitze der Inseln öfter Fische weit hinauf auf die Felshänge geschleudert werden und dort verenden.
Der Ort Vidareidi ist einer der ganz wenigen auf den Nordinseln, die so viel Platz haben, dass sie Kühe halten können.
Diese beiden langgestreckten Inseln liegen nebeneinander im Norden der Färöer. Die Namen Kalsoy und Kunoy bedeuten "Mannsinsel" und "Fraueninsel", denn Kunoy ist ein bisschen kürzer und runder als Kalsoy. Beide Inseln sind zum größten Teil völlig unbegehbar. Kunoy ist seit 1987 durch einen Damm mit Bordoy verbunden.
Kunoy hat eine Fläche von 36mk2. Es gibt dort zwei Dörfer, die beide im Süden der Insel in die steilen Hänge gebaut sind: Haraldssund und Kunoy. Zusammen haben sie ca. 125 Einwohner. In Kunoy gibt es eine Kirche von1867.
Haraldssund
Kirche von 1867
Besonders eindrucksvoll sieht die Ortschaft jedoch von der Fähre nach Kalsoy aus. 6km weiter im Norden liegt noch die Ortschaft Skard, die 1913 verlassen wurde, nachdem zu viele Männer beim Fischfang umgekommen waren. In Skard gibt es eine Schutzhütte. Der Rest der Insel ist unzugänglich. Im Norden schließt die Insel mit dem 819m hohen Kap Kunoy ab, welches damit eine der höchsten Klippen der Welt ist.
Kalsoy dagegen ist nur mit Hilfe des Versorgungsbootes Baujahr 1928 von Klakswik aus zu erreichen. Die relativ ruhige Überfahrt von Klaksvik nach Husar dauert ca. 30min. Der Ort Sydradalur, der in den Fahrplänen steht, wird vermutlich nur auf Verlangen angefahren.
Auf Kalsoy gibt es eine Straße, die die Insel einmal längs an der Ostseite durchläuft und zu großen Teilen unter der Erde verläuft. Da es aber kaum Autos auf der Insel gibt, werden die Ausweichbuchten in den teilweise nicht einmal asphaltierten Tunnels als Abstellplätze für Baumaschinen etc. verwendet. Ein Kleinbus verbindet die vier Ortschaften Sydradalur, Husar, Mikladalur und Trollanes. Die beiden letzten liegen im Norden der Insel und haben zusammen eine Bevölkerung von ca. 80 Menschen. In den beiden ersten wohnen ca. 50 Leute.
Zwischen Mikladalur und Trollanes ist auf der Karte ein Weg eingezeichnet. Dieser sollte jedoch wegen Steinschlaggefahr nicht begangen werden. Von Trollanes aus kann man sehr bequem die Nordspitze von Kalsoy erreichen. Vom dortigen Leuchtturm hat man eine grandiose Sicht in alle Richtungen (wenn das Wetter mitspielt): Im Osten blickt man auf Kap Kunoy und den Enniberg auf Vidoy. Im Westen kann man die Ortschaft Giogv und die felsige Nordküste von Eysturoy sehen, und sogar die beiden Felsnadeln Risin und Fellligin betrachten
An der Südspitze der Inseln liegt die Anfang des 19. Jh. durch eine Steinlawine zerstörte Ortschaft Blankskali, dessen Bewohner Sydradalur gegründet haben. Der Ort kann heutzutage nicht mehr erreicht werden.
Die Westseite der Insel ist unzugänglich.
Liebe Leser,
hier endet Teil 1 der Färöer- Inseln. Sie konnten bildhaft eine kleine Reise über die Nord- und Ostinseln des Färöer Archipels vornehmen. Sie erlebten eine ganz andere Kultur und eine für uns fremd wirkende Landschaft, ungebändigt, misteriös, schroff, und doch liebenswert. Teil 2 setzt diese ungewöhnliche Reise fort, und versucht auch hier dem Betrachter die Schönheit, Wildheit und verträumte Einsamkeit der Inseln im Nordatlantik zu demonstrieren.
Texte: Rainer Göcht
Bildmaterialien: Eigene Bilder von Rainer Göcht, vermischt aus Recherchen und Bilder von Wikipedia
Tag der Veröffentlichung: 04.02.2013
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