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Name : Rainer Göcht
Land : Deutschland
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben


Meine Suppe esse ich NICHT


Ein Ehepaar, frisch verliebt, auch noch nach 30 Ehejahren, wollen an ihrem Hochzeitstag sich den Wunschtraum erfüllen, in das feudalste und vornehmste Restaurant der Stadt zu gehen, um sich kulinarisch so richtig verwöhnen zu lassen. Beide kleiden sich auch in ihrer besten Garderobe. Sie sitzt lange vor ihrem Spiegel im Ankleidezimmer, schminkt sich etwas ungelenk, um ihre doch schon verblasste Schönheit mit diversen Farbnuancen zu unterstreichen. Selbst der schon lange nicht mehr genutzte Parfumzerstäuber quält noch ein paar fast eingetrocknete Duftnoten zu Tage.
Er knotet mit recht steifen Fingern seinen Schlips, zwängt sich in seine seidene, geblümte Weste, die gerade noch über seiner Wohlstandsausbuchtung die Kurve kriegt. Das Taxi holt die beiden ab und bringt sie zu einem Restaurant der allerfeinsten Ausstattung, so, als wenn man meint, in einer anderen Welt zu sein. Die Ober geleitet die beiden zu ihrem Platz. Ihr zugewiesener Ober ist schon etwas älter, aber mit einem vornehmen Charme und einer unterwürfigen Art, das man meinte, er wollte in seine Gäste hineinkriechen. Er überreicht beiden die elegant eingeschlagene Speisekarte, empfiehlt dies und jenes, nimmt die Bestellung entgegen und kommt bereits nach sehr kurzer Zeit mit der Vorsuppe des Menus. Mit verzücktem Blick schauen sich die beiden an, rühren noch einmal in ihrer Suppe. Plötzlich legt der Mann seinen Löffel weg, wischt sich mit der Serviette noch einmal über den Mund und ruft: „Herr Ober, kommen sie mal bitte, in meiner Suppe schwimmt ein Hörgerät!“
Der Ober schaut den Gast verständnislos an und





fragt laut: „ Wie bitte?


Impressum

Texte: Rainer Göcht
Bildmaterialien: Rainer Göcht
Tag der Veröffentlichung: 16.11.2012

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