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Prolog

 

Caspar de Fries

Schriftsteller

 

Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben

 

Texte und Bildmaterialien:

Caspar de Fries

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Vorwort

Es war bereits Herbst des Jahres 1441, die Machtverhältnisse in Europa veränderten sich rasant. Durch die teilweise komplizierten Erbteilungen der verschiedenen Fürstentümer und Grafschaften entstanden kleine Kriege der Geschwister untereinander. Viele Feudalherren lebten über ihre Verhältnisse und mussten oft aus Geldmangel ihre Besitztümer verpfänden, sodass sehr schnell andere Regentschaften in den Ländern das Zepter schwangen. Sogar das Herzogtum Luxemburg wurde an die sehr reiche Familie Burgund verpfändet, weil die vielen Extratouren auch ein Volk mit den überzogenen Abgaben nicht mehr aufbringen konnte.

Der Hansisch-Niederländische Krieg, der drei Jahre um die Hanse-Rechte unter Führung der Lübecker Ratsherren gegen die Niederländer stattfand, wurde im Jahr 1441 in Kopenhagen mit einem schriftlichen Friedensabkommen unterzeichnet. Das bedeutete, dass das Monopol der Hanse in der Ostsee stark eingeschränkt wurde.

Kasper und Konrad bauten ihre Pferdezucht aus, die Geschwister von Kasper, Clara, Elsbeth und Samuel fühlten sich sehr schnell heimisch in der Gegend um Greifenberg, sodass Kasper sich weiteren Aufgaben stellen konnte.

Eine Fuhrmannshochzeit

Endlich war es soweit, Kasper und Barbara wollten sich am 1.Oktober 1441 in der kleinen neugebauten Kirche in Greifenberg das Ja-Wort geben. Auf dieses Ereignis wartete bereits die gesamte Fuhrmannschaft, die in Greifenberg wohnte. Die beiden Brautleute hatten alle ihre Wegbegleiter der letzten Zeiten eingeladen, selbst der Graf von Pommern wollte an dieser Zeremonie teilnehmen. Konrad und Ambrosius sollten die Trauzeugen, Elsbeth und Clara die Brautjungfern sein. Konrad hockte recht würdevoll als Kutscher, mit einem Zylinder auf dem Kopf, auf dem Fahrbock einer prächtig geschmückten Kutsche, Samuel saß neben ihm, und hatte die Aufgabe, in dem Anzug eines Dieners, die Tür zur Kutsche zu öffnen, um die Brautleute aus der Kutsche steigen zu lassen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, vorne auf einem seitlichen Ehrenplatz nahm der Herzog mit seiner Gattin Platz. Barbara trug ein weißes langes, besticktes Kleid, dazu einen langen Schleier, der als Schleppe über den Fußboden der Kirche gezogen wurde. Dieses Brautkleid war das erste dieser Art, welches in der neuen Schneiderwerkstatt der Schneiderin aus Limburg und den Schwestern von Kasper hergestellt wurde. Kasper trug einen neuen Fuhrmannsanzug aus Leder, den ersten, den es in dieser Art gab, auch in der Schneiderei von Greifenberg hergestellt. Seine neuen Schaftstiefel aus weichem Schweinsleder stellte der Schuhmachermeister mit seinem neuen Lehrjungen Samuel her. Die Zeremonie in der Kirche war schon etwas besonderes, zumal neben den Formalitäten des Pastors mit der berühmten Ja- Frage und der berühmten Ja-Antwort auch der Herzog ein paar blumige Worte sagte, die nicht nur an das Brautpaar gerichtet waren, sondern er bedankte sich bei allen Menschen, die sich durch viel Engagement am Aufbau dieser Gegend beteiligten.

Die Hochzeitsfeier fand auf dem Hof der Pferdefarm mit ungefähr 300 geladenen Gästen statt, darunter viele Fuhrmänner, Begleitmannschaften, sogar der Schiffer, der das Schiff von Kaspers Pferde steuerte, die Treiber, Ambrosius von Lingen, Nicolaus von Lebbin, Herr van Fries, der Herzog mit Gattin, und die Geschwister von Kasper. Bei strahlend blauen Himmel und angenehmen Temperaturen schafften es viele helfende Siedlerfrauenhände, eine Essenstafel mit den schönsten Kuchen, Gemüse und Suppen, verschieden duftende Brotsorten und natürlich einen Ochsen am Spieß her zu zaubern. Eine Musikgruppe von Minnesängern mit ihren eigentümlichen Musikinstrumenten sorgten für die nötige Stimmung. Mehrere Weinfässer mit verschiedenen Sorten Wein standen parat, frisch gebrautes Bier vom ehemaligen Limburger Wirt füllte so manschen Bierkrug. Der berühmte Doppelbrandige fand seine Abnehmer, die Stimmung stieg. Das Brautpaar musste den ersten Tanz probieren, danach war für die Leute kein halten mehr. Kasper hatte die Leute noch nie so ausgelassen gesehen. Selbst der Herzog, jemand der sich eigentlich sehr zurückhielt, tanzte mit seiner Gemahlin und hatte so richtig seinen Spaß. Gefeiert wurde bis in den frühen Morgen, es dauerte lange, bis auch die letzten Gäste, teilweise recht mühselig, ihre Kutschen oder das Pferd bestiegen, um sich auf den Heimweg zu machen. Jetzt fanden auch Kasper und Barbara zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer, was sie bisher nie zusammen betreten hatten. Es gab zwischen Ihnen eine stille Abmachung, erst dann zu einander zu finden, wenn der Pfarrer sie getraut hatte. Sie genossen den Augenblick der Zweisamkeit, eine innige Verbundenheit und ein tiefes Glücksgefühl erfüllte sie. Sie blieben lange eng umschlungen liegen und wünschten, dass der Moment nie zu Ende sein würde.

Ausbau der Farm

Kasper und Konrad hatten für die sehr großen Unterstände auf den Weiden Bauholz bestellt, was ihnen nun vorbei gebracht wurde, und vor dem Winter noch verbaut werden sollte. Auf jedem Weidenabschnitt, wo nun die verschiedenen Pferderassen unterkamen, bauten sie Unterstände für die Pferde, die im Winter nicht in den Stall kamen, sondern draußen blieben. Diese Überdachungen versahen sie mit Dachneigungen, damit eine Art Speicher für die Futteraufbewahrung zur Verfügung stand. Der weitere Effekt, die Schneemassen sollte vom Dach rutschen, ein Flachdach würde bei diesen Massen zusammenbrechen. Selbst für die Wildpferde richteten sie solche Futterstellen ein, damit sie nicht zu sehr in dem harten Schnee kratzen mussten. Die Stuten der Dülmer Pferde erwarteten im Frühjahr ihre Fohlen. Konrad und Kasper konnten es kaum erwarten.

Die Brabanterstuten sorgten auch für den nötigen Nachwuchs, man konnte es nicht nur sehen, sondern beim Abtasten der Rundungen bemerkte man das Pochen des Herzens.

Die sogenannten Allgemeinpferde, für den normalen Gebrauch, brachten auch im Frühjahr ihren Nachwuchs. Davon wollten sie doch einige Tiere verkaufen.

Für Else und ihr Fohlen nahm Kasper sich immer viel Zeit. Der Wallach Jacob kam dann dazu, um sich seine Streicheleinheiten ab zu holen. Nach getaner Arbeit setzten Kasper und Konrad sich gerne noch auf die Sitzgruppe vor ihrem Haus und rauchten sich in Gemütlichkeit noch eine Pfeife. Gerne kamen Barbara, die beiden Mädchen und Samuel noch dazu, um sich ein wenig zu unterhalten. Für Clara, Elsbeth und Samuel existierte inzwischen ein Eckanbau am Haus. Jeder von ihnen bewohnte seinen eigenen Wohnbereich, ohne den anderen zu stören. Alles war aber mit einer Tür verbunden, um von einem zum anderen Hausteil zu kommen. Die Farmhelfer bewohnten auch einen eigenen Wohnbereich, jeder von ihnen hatte sein eigenes Zimmer.

Ein Bote des Herzogs brachte eine Einladung ins Schloss, um neue Maßnahmen zu besprechen. Kasper und Konrad sattelten ihre Rappen und machten sich auf den Weg nach Rügenwalde. Die Dienerschaft erwartete die beiden Herren, ein Stalljunge versorgte sofort die Pferde. Der Hausdiener schritt wieder würdevoll vor ihnen her, so dass sie sich wie immer, ein Grinsen nicht verkneifen konnten Sie erreichten den Arbeitsbereich des Herzogs, der Diener klopfte, sie vernahmen ein lautes herein, und sie befanden sie schon mitten in der Runde wichtiger Herrschaften. „Meine Herren, ich freue mich, Euch in unserer diplomatischen Runde begrüßen zu können. Ich möchte einmal vorstellen: Militärattache’ von Kopenhagen Generalfeldmarschall von Jütland, Dänischer Botschafter Henrik Jensen, Generalbevollmächtigter der Lübecker Hanse Roland Wiedekind. Meine Herren, dies sind Kasper von Greifenberg und Konrad von der Fuhr, sie werden mit Euch als Sondergesandte an das dänische Königshaus reisen, und unsere Vorstellungen für die Besiedelung der freien Gebiete vortragen. Weiterhin gibt es, bezüglich der Frachtnutzungen, neue Alternativen, die Herr von Greifenberg Euch heute in einer kurzen Zusammenfassung erklären wird.“ Konrad schaute Kasper an, weil er über diese Vorschläge noch nichts gehört hatte. Kasper schaute Konrad an, weil er sich auf nichts vorbereitet hatte und dem Herzog nur gewisse Ideen vorbrachte. Es klopfte an die Tür, der Diener geleitete den Schiffseigner des Schiffes herein, der Kaspers Pferde und ihn auf der Elbe schipperte. Kasper dachte, aha, daher weht der Wind, aber wie sich herausstellte, schien der Herzog auch ein Mann der schnellen Beschlüsse zu sein. Der Schiffsführer stellte sich den Herren selbst vor als Daniel Lukovic. „Meine Herren, lasst uns an diesem großen Tisch Platz nehmen und die darauf befindliche Karte von Europa vor zu nehmen. Herr von Greifenberg brachte uns alle auf einen Nenner, wir wollen alle am Handel verdienen, den Handel ausbauen, die Ressourcen nutzen, darunter verstehe ich kurze Wege und die in der Kombination mit natürlichen Wasserstrassen. Herr von Greifenberg, bitte.“ Kasper stand auf, ging auf die andere Seite des Tisches und zeigte auf die Ostsee. „Die Flüsse kommen aus den Gebirgen und sind ab bestimmten Punkten mit Schiffen zu befahren. Die Sache mit den Holzflößen war schon ein Fortschritt in der Bewältigung kostbarer Fracht von hier nach da zu fahren. Aber mit leichten Schiffen dürfte es noch schneller gehen, sie sind wendiger und können auch die Flüsse in die Küstenregionen verlassen. Wenn wir also die Schiffe, genannt Leichter, so herrichten, dass man in ihnen einmal unsere Fuhrmannswagen transportiert, und zum anderen die Siedler mit ihren Familien, somit können wir doppelt so viele Siedler von hier nach da bewegen.. An bestimmten festgelegten Orten verlassen wir die Schiffe und fahren mit den Wagen weiter. Dort postieren wir gleichzeitig umgebaute Wagen, welche die Schiffe über Land mit dem Treck transportieren, um dann die Weiterfahrt im Schiff auf einem anderen Fluss fort zu setzen. Beispiel: Wir nehmen die Schiffe mit, von der Weser zur Elbe, oder von der Elbe zur Oder, ein Wechselspiel zwischen Fluss und Weg. Eine weitere Möglichkeit wäre in den Küstenregionen auch nach Dänemark oder rüber nach Schweden zu kommen, viele Möglichkeiten stehen uns offen. Etwas habe ich aber noch vergessen, wir müssen an markanten Punkten einen Kran haben, der die Wagen aus den Schiffen hievt, am besten wäre ein mobiler Kran, aber ob das unsere findigen Handwerker hinbekommen weiß ich nicht. Herr Lukovic erklärte mir, dass die großen Häfen so etwas haben, warum nur die Großen?“ „Was haltet Ihr davon?“ fragte der Herzog seinen Besuch. Herr Wiedekind, von der Hanse, fragte: „Welche Kosten kämen auf die Hanse zu, lohnt sich der gesamte Aufwand überhaupt? Nachher haben wir mehr Kosten, als das, was als Gewinn überbleibt? Ich bin da sehr skeptisch.“ „Ich finde das ganze eine blendende Idee,“ meinte der Generalfeldmarschall von Kopenhagen. „Welche weiteren Möglichkeiten eröffnen sich uns, nicht nur der Handel, sondern auch die veränderte Strategie im Militär, Truppen könnten viel schneller transportiert werden, man müsste sich nicht mehr durch die Länder quälen. Junger Mann, Leute mit Ideen sind immer willkommen.“ Der dänische Botschafter sagte bisher gar nichts, er hörte nur zu und nickte nur manchmal zu einigen Teilen der Ausführungen. „Meine Herren, ich werde diese Ideen auch in unserem Königshaus vortragen, denn auch Dänemark wird den Nutzen aus diesen Möglichkeiten ziehen, und sich gerne an diesem, sagen wir mal Unternehmen, beteiligen. Aber wie ich es verstanden habe, reist Ihr mit uns nach Dänemark, dann könnt Ihr Vorort Eure Darstellungen erläutern.“ „Als letztes möchte ich noch unseren Schiffsführer fragen, ob die Sache wirklich so einfach sein kann?“ Herr Lukovic lächelte etwas in die Runde und sagte: „Auf meinem Schiff fragte mich Herr von Greifenberg regelrecht aus. Er stellte lauter komische Fragen, mit denen ich nichts anfangen konnte, aber er fragte so lange, bis er auch den letzten eigenen Zweifel beseitigte. Nach dieser Fragerei begriff ich, was er wollte. Die Angelegenheit ist wirklich sehr einfach, kostet natürlich Geld. Aber alles richtig und überlegt eingesetzt, könnte man viel daraus machen.“ „Meine Herren, wir sehen uns heute beim Abendessen im großen Salon, bis dahin wünsche ich noch einen guten Aufenthalt im Schloss.“

Kasper und Konrad gingen langsam über den Schlosshof in Richtung Park, und setzten sich auf die Steinbank, auf der sie schon mal gesessen hatten. „Sag mal Kasper, über diese Angelegenheit haben wir beide aber noch nicht gesprochen, ich wusste gar nicht, worum es hier ging.“ „Auf meiner Hochzeit sprach ich mit dem Herzog über vieles, auch über dieses Thema, aber so in die Tiefe war ich selbst noch nicht gegangen, weil wir auf der Farm noch vieles erledigen mussten. Deshalb habe ich darüber auch nicht weiter nachgedacht. Das hieraus jetzt so ein Staatsereignis wurde, konnte ich auch nicht ahnen.“ „Jetzt fahren wir mit dem Schiff nach Kopenhagen, soll eine tolle Stadt sein. Lass es uns genießen.“

Kopenhagen

Eine dänische Kogge wartete auf die Herren, um sie über die Ostsee nach Kopenhagen zu fahren. Sie besaß einen Mast und ein Rahsegel. Knapp unterhalb der Mastspitze befand sich das sogenannte „Krähennest“, der Ausguck. Während der Fahrt war dieser Mastkorb ständig besetzt, um nach Piraten Ausschau zu halten, die in der Ostsee als sogenannte „Vitalienbrüder“ bekannt waren. Ihr Ziel war der stetige Kampf gegen die Hanse und die Schiffe der dänischen Krone. Die Koggen hatten zwei Zehnpfünder-Kanonen an Bord, zur Verteidigung hieß es. Zur Schiffsbesatzung gehörten der Kapitän, der Navigator und zehn Matrosen. Für die mitgeführten Pferde gab es während der Fahrt nach Kopenhagen Pferdeboxen. Das Schiff wartete noch auf Ambrosius von Lingen, der als Chef der Treckbegleiter in Kopenhagen vorsprechen sollte. Das Schiff stach in See, und machte durch den recht frischen Wind gute Fahrt. Das Rahsegel blähte sich stark auf, zwischendurch ein kurzes Flattern, wenn der Wind seine Richtung änderte. Nach einigen Stunden Fahrt meldete der Matrose im Krähennest drei nahende Schiffe. Der Kapitän schaute recht besorgt in die Richtung der Schiffe und konnte es nicht verhindern, dass sie aus einander fächerten, um die Kogge ein zu keilen.

Der Kapitän rief: „Piraten, vier Mann an die Kanonen, die anderen bewaffnen sich, klar Schiff zum Gefecht, die Passagiere gehen bitte unter Deck.“ Deren Waffen bestanden aus Entermessern und zwei Langbogen. Wie wollte der Kapitän gegen drei Schiffe bestehen? Kasper, Konrad und Ambrosius holten ihre eigenen Waffen, die noch an den Pferden hingen. Kasper und Konrad schauten auf ihren Vorrat an Eisenpfeilen: „Ich denke, es wird reichen, aber verschwenderisch dürfen wir damit nicht umgehen, jeder Schuss muss sitzen. Ambrosius legte sich seine Pfeile zurecht und meinte: „ wenn wir genügend von ihnen erwischen, werden sie uns für heute in Ruhe lassen.“ Die drei Schiffe kamen immer näher und näher. Jetzt konnte man bereits die einzelnen Männer erkennen. Die drei Piratenschiffe fuhren viel schneller und waren wendiger. Kasper bemerkte dieses Detail und dachte, darüber sollte man sich Gedanken machen, denn die dänische Kogge schwamm sehr schwerfällig und langsam. Sie griffen die Kogge mit der Restsonne im Rücken an, gar nicht so dumm, dachte Konrad, damit sind die Schützen der Hanse geblendet und können die Entfernung nicht so gut einschätzen. „Schau mal, die haben im Mastkorb je einen Bogenschützen sitzen. Wenn der gut treffen kann, schießt der uns wie Hasen ab. Ich werde mal versuchen, den ersten aus dem Mast zu holen.“ Ambrosius zielte lange auf den Mastkorb des nächsten Schiffes, zack, ein gellendes „ Huih“, ein Körper viel aus dem Korb auf das Deck des Schiffes. „Na also, geht doch, man muss nur etwas die Windverhältnisse beachten.“ Er nahm den nächsten Mastkorb aufs Korn, zielte lange, und zack, ein lautes“ hauh“ und ein Pirat hing oben in den Seilen der Rah fest, sich in den Seilen des Segels verhedderte und das Segel blockierte, was bedeutete, das das Schiff sich etwas drehte und an Fahrt verlor. Diesen Moment nutzten die Matrosen an der Bugkanone und schicken mit einem lauten Rums eine Zehn-Kilo-Eisenkugel zu dem Schiff herüber. Treffer, es splitterte und krachte und einige der Piraten wälzten sich in ihrem Blut. Die Kugel riss soviel Holzsplitter aus den Wanten, dass sie wie kleine Speere durch die Gegend flogen. Die zwei anderen Schiffe kamen bedrohlich näher, aber in Schussnähe der Armbrüste. Kasper und Konrad sagten jedes Mal, wen sie anvisieren und klatsch, schlugen die kurzen Eisenpfeile in die bereitstehenden Piraten und rissen aus ihnen große Löcher. Sie schriehen und kreischten vor Schmerz, da kamen schon die nächsten Pfeile geflogen und schlugen so hart in die Körper, dass sie zurücktaumelten und die anderen hinter ihnen stehenden Männer umrissen. Nach den nächsten Schüssen wurden auch Dahinterstehende direkt mit getroffen, weil die Eisenpfeile in den dichten Pulk der Piraten hinein flogen, sie glatt durchschlugen, ein Chaos anrichteten, sich wälzende Männer, die in einem Blutknäuel verharkten. Das dritte Schiff war jetzt so nah, dass die Besatzung fast zu ihnen herüber springen konnte. Kasper und Konrad schossen gnadenlos, was die Armbrust hergab, die Piraten fielen tot aus der Rah ins Wasser oder wälzten sich in ihrem Blut. Eine unglaubliche Tragödie spielte sich ab. Wo vorher noch die stolzen und mitleidlosen Piraten versuchten das Schiff zu entern, wanden sich jetzt nur noch schreiende und wimmernde Bündel restlicher Menschen. Ambrosius holte mit seinen gezielten Schüssen die Kapitäne der einzelnen Schiffe

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2012
ISBN: 978-3-95500-436-1

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