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Eisige Begegnung

Gedankenverloren blicke ich aus dem Fenster. Es ziehen Bäume, andere Autos und der morgendliche Trubel vorbei. Es ist Anfang Mai, Frühling. Da ist immer eine Menge los. Selbst in den frühen Morgenstunden. Gedankenverloren spiele ich mit den spitzen meiner langen Haare, die in einem hohen Zopf gebunden sind, herum. Ein Säugling schreit und ich lasse mein Blick durch den Bus gleiten. Viele unterschiedliche Menschen. Von Kleinkindern, die in den Kindergarten müssen, Teenagern die versuchen sich gegenseitig zu beeindrucken und die ältere Generation, die nicht mehr schlafen kann.

Noch zwei Stationen dann muss ich raus. Ich schultere meine Tasche und gebe meinen Platz frei. In zwanzig Minuten beginnen die letzten sechs Stunden Unterricht vor dem Wochenende. Um zu Tür des Busses zu gelangen muss ich mich durch die Menge schlängeln. Mit einem leichten und höflichen lächeln bedanke ich mich bei allen die mir etwas Platz machen. Pünktlich als der Bus an meiner Station hält, erreiche ich die Tür und steige aus.

 

Meine Tasche fest im Griff gehe ich zügig in Richtung Schule. Gedanklich plane ich mein Wochenende. Arbeiten und der Geburstag meines Bruders stehen auf dem Programm.

Sein Geschenk liegt schon seit mehreren Wochen, gut versteckt, in meinem Kleiderschrank. Mein Bruder ist zwar älter als ich, aber dennoch sehr neugierig und ungeduldig. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen wenn ich an ihn denke. Noah hat viele Macken aber dennoch liebe ich ihn sehr. Einen besseren großen Bruder gibt es nicht.

 

Meine Füße haben mich sicher zum Schultor gebracht. Mein Blick schweift einmal kurz über den noch vollen Hof der Schule. Dann laufe ich rasch weiter zum Eingang. Die Flure sind noch relativ leer da alle das schöne Frühlingswetter genießen. Mein Weg endet vor meinem Spint. Dort hole ich mein Biologiebuch raus und stecke es in meine Tasche. Meine mitgebrachte Sportkleidung landet dafür im innere des Spints. Mit einer etwas leichteren Tasche gehe ich weiter in Richtung Getränkeautomat. Aus meiner Hosentasche krame ich etwas Kleingeld um mir meine geliebte Cola zu holen.

Mit genug Cola im Gepäck erreiche ich dann meinen Klassenraum und setze mich schon mal auf meinen Platz. Die Uhr zeigt mir das in Zehn Minuten der Unterricht startet. Ich lege meine Utensilien bereit und nippe dann an meiner Cola.

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Tag der Veröffentlichung: 20.10.2019

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