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Out of Bounds - Highschool

 "Die Diskriminierung Homosexueller halte ich für eine der größten Verfehlungen unserer Gesellschaft."

Chris Martin 

Kapitel 1: Die Ankunft

Und wieder fuhren wir zu einer weiteren Schule, das war schon die vierte in nur sechs Monaten und meine Mutter hatte endgültig die Nase voll von all dem Ärger, den ich ihr die letzten Monate verursacht hatte und dieses Mal hatte sie beschlossen mich in ein Internat zu stecken. Erstens, weil keine Schule mich in Michigan mehr haben wollte und zweitens, weil dieses Internat angeblich sehr diszipliniert sei und meine Mutter wirklich glaubte ich könnte mein Verhalten dadurch verändern, was ich persönlich nicht für möglich hielt. Wir kamen an und ich sah vom Fenster des Autos aus, wie groß dieses Internat war. Die faszinierende Architektur und der große Garten, ließ die Schule wie ein altertümliches Gebäude wirken und das war es auch. Ich stieg zusammen mit meiner Mutter aus dem Wagen und wie jedes Mal sagte sie zu mir: „Sei anständig, es ist deine letzte Chance." Dabei gab sie mir einen Kuss auf die Stirn, stieg wieder in den Wagen ein und fuhr fort. Wie immer ließ sie mich zurück und ich war mir selbst überlassen. Sie hatte nie Zeit für mich, immer stand die Arbeit an erster Stelle. Seitdem mein Vater an Krebs erkrankt war und anschließend daran starb, zog sie sich zurück und widmete sich nur noch ihrer Arbeit. Seitdem hatte ich ein schlechtes Verhältnis zu ihr. Wir stritten uns oft, sie verstand mich nicht und ich verstand sie nicht. Frustriert darüber packte ich meine Sachen und drehte mich empört um, dabei stieß ich gegen ein Mädchen. All ihre Bücher die sie in den Händen hielt, fielen auf den Boden. Auch das noch, dachte ich entsetzt. Gerade angekommen und schon passierten mir solche Dinge. Und wieso konnte sie nicht aufpassen wohin sie hinlief und... Ich nahm das was ich gedacht hatte, sogleich wieder zurück. Jetzt wo ich ihr Gesicht deutlicher sah, meinte ich gegen einen Engel zusammengestoßen zu sein. Sie war bildhübsch und mein Groll gegen meine Mutter verblasste auf einmal. Ihre Augen waren groß, doch das besondere an ihre Augen, war dieses leuchtende blau. Ich konnte meinen Blick von diesen wunderschönen Augen nicht abwenden. Sie war aber nicht blond wie die meisten blauäugigen Menschen, sondern braunhaarig, das etwas rötlich wirkte. Auf ihrem Gesicht erkannte ich kleine Sommersprossen, die sie noch anziehender wirken ließen. Ihre Haut sah so zart aus, dass ich mir für einen Moment wünschte sie berühren zu können. Sie las aber meine Faszination gar nicht von den Augen ab und schaute mich auch gar nicht groß an, sondern hob hastig ihre Bücher vom Boden auf. Ich befreite mich aus der Trance in der ich geraten war und half ihr die restlichen Bücher aufzuheben. „E-es tut mir leid", stotterte sie in einem hastigen Ton. Sie wirkte leicht nervös und ängstlich. Aber wieso nur, ich würde ihr den Kopf ja nicht abreißen. „Ist schon in Ordnung", erwiderte ich. Ich verstand diese ganze Angst und Unsicherheit nicht, die ich in ihren Augen deutlich ablesen konnte. Als ich ihr das letzte Buch überreichte, schaute sie mich flüchtig an und ich erwiderte ein Lächeln. Sie lächelte zurück und lief sogleich wieder weiter. Die Schulglocke begann zu läuten und ich sah wie sie mit den anderen Schülern hinein lief. Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt nach ihren Namen zu fragen. Enttäuscht betrat ich das Internat und erkundigte mich wo sich mein Klassenzimmer und mein Wohnheim befinden würden. Als ich mein Schlüssel zu meinem Wohnheim vom Sekretariat bekam und die Auskunft wo sich mein Klassenzimmer befinden würde, machte ich mich auf dem Weg zum Unterricht. Nach Angaben der Sekretärin ließ ich mein Gepäck im Lehrerzimmer und beschloss es dann nach dem Unterricht wieder abzuholen. Ich klopfte an und eine helle Stimme bat mich hereinzukommen. Im Klassenzimmer waren alle Augen auf mich gerichtet. Unter den vielen Augenpaaren erkannte ich auch die wunderschönen Augen des Mädchens von vorhin. Ich war etwas überrascht von diesem Wiedertreffen und gleichzeitig froh, dass wir ab heute in dieselbe Klasse gehen würden. Die Lehrerin schaute mich lächelnd an und fragte: „Haben wir etwa eine neue Schülerin? Wie lautet dein Name?" Mit fester Stimme antwortete ich: „Amy Weston." „Also Amy, willkommen dies ist deine neue Klasse und ich bin Ms. James, deine Klassenlehrerin." Sie lächelte und zwinkerte mir zu. „Such dir einen Platz aus, dort hinten hast du zum Beispiel einen Platz frei." Sie zeigte auf die vorletzte Reihe an einer Ecke neben dem Fenster. Ein perfekter Platz, dachte ich und die Lehrerin fand ich auch nicht schlecht. Von meinem Platz aus beobachtete ich das Mädchen mit den blauen Augen. Ihren Namen wusste ich immer noch nicht. Sie saß auf der anderen Seite in einer Ecke und hörte Ms. James dabei konzentriert zu. Diese unnahbare und mysteriöse Ausstrahlung die sie von sich gab, empfand ich seltsamerweise als anziehend. Als der Unterricht an diesem Tag zu Ende ging, fragte ich Ms. James, ob sie mir zeigen konnte wo sich das Wohnheim befinden würde. Sie schaute auf ihre Uhr und dann schaute sie mich nachdenklich an. „Es tut mir leid, aber das geht leider nicht, ich hab noch eine Unterrichtsstunde und bin schon spät dran. Vielleicht kann dir ja..." Sie schaute auf das Mädchen mit den schönen blauen Augen die, die einzige war die sich noch im Klassenzimmer aufhielt. Sie war kurz vor dem Gehen und Ms. James hielt sie auf, indem sie sagte: „ Katheryn, wieso zeigst du deiner neuen Mitschülerin nicht wo sich das Wohnheim befindet? Du kennst dich hier inzwischen schon aus und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du das für mich übernehmen könntest." Katheryn lächelte auf eine gezwungene Art, es schien so als ob sie dies nur ungern übernahm und log natürlich indem sie ruhig zu Ms. James sagte: „Natürlich kann ich das Übernehmen." Nach diesem Gespräch wusste ich endlich ihren Namen und ihr Name war wunderschön. Bevor sie mir das Wohnheim zeigte, holte ich mein Gepäck aus dem Lehrerzimmer. Anschließend führte mich Katheryn durch das Internat und zeigte mir wo sich das Wohnheim befand. Wir schwiegen auf dem Weg zum Wohnheim, bis wir schließlich vor mein Zimmer standen und sie lächelnd zu mir sagte: „So hier ist dein Zimmer, also man sieht sich." Ohne auch noch ein weiteres Wort zu erwähnen ging sie fort. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es mit ihr nicht leicht sein würde, denn besonders gesprächig war sie nicht, also musste ich ihr wohl selbst alles aus der Nase herausziehen. Aber wieso interessierte ich mich überhaupt für sie? Ich kannte sie nicht einmal richtig. 

 

Schließlich betrat ich mein Zimmer und mich starrten drei Mädchen schweigend an. Musste ich jetzt etwa ein Zimmer mit drei Mädchen teilen? Tolle Sache, dachte ich entsetzt. Wenn die auch noch von den Zicken waren, hatte ich echt mega viel Glück. Wieso hatte mich niemand davor gewarnt gehabt? Jetzt verstand ich auch wieso meine Mutter sich dieses Internat ausgesucht hatte. Wahrscheinlich wollte sie das ich schneller aus der Schule flog, als bei den vorherigen Schulen. Ich raffte mich zusammen und sagte zur Begrüßung ein kurzes „Hi". Die drei starrten mich immer noch so blöd an und rührten sich nicht vom Fleck. Langsam irritierte mich das, doch bevor ich etwas sagen konnte, brach eine von den drei das Schweigen und sagte freundlich zu mir: „Hi, anscheinend teilst du ab heute ein Zimmer mit uns. Wir haben uns zwar vorhin nur flüchtig im Unterricht gesehen, aber uns noch gar nicht vorgestellt." Sie streckte ihre Hand aus und sagte höflich: „Ich bin Ashley Armstrong, es freut mich dich kennen zu lernen." Ich streckte ebenfalls meine Hand aus, um sie zu begrüßen. Danach kamen die anderen zwei ebenfalls auf mich zu und stellten sich vor. Eine hieß Diana Green, die vom ersten Eindruck her sehr aufgedreht wirkte. Ob sie aber auch so viele Konflikte verursachte wie ich? Das würde ich bald herausfinden. Die andere hieß Sora Sendai, die eher die ruhige von allen war. Sie erzählte mir dass sie japanische Vorfahren hatte, jedoch sei sie in Amerika geboren. „Bin ich froh, dass ihr doch noch ein Wort über die Lippen gebracht habt, so wie ihr mich schweigend angestarrt habt." Wir lachten über meine Bemerkung. Vielleicht war es doch nicht so schlimm ein Zimmer mit drei Mädchen zu teilen.

 

Tage und Monate vergingen und wir wurden zu den besten Freundinnen. Wir hatten viel Spaß miteinander und vor ein paar Monate hatte ich nicht so positiv darüber gedacht. Ich wunderte mich wie es sein konnte, dass ich immer noch nicht aus dem Internat geflogen war. Da ich die letzten Monate einigen Ärger verursacht hatte. Ich schätze das ich Glück hatte solche Zimmergefährtinnen zu haben, die mir halfen wann immer sie konnten. Doch manchmal konnte ich mich einfach nicht aus Konflikte fernhalten. Meistens handelte ich bevor ich darüber nachdachte und das erwies sich dann meistens als ein Fehler. Am Anfang, als ich neu auf dem Internat war, hatte ich mich sogar geweigert meine Schuluniform anzuziehen. Ich fand das total öde und altmodisch, wenn ein Haufen Schüler und Schülerinnen dasselbe trugen. Als ich nach unzähligen Ermahnungen mich immer noch weigerte diese hässliche Schuluniform zu tragen, hatte ich ein Gespräch mit der Rektorin. Sie war unsympathisch und kühl. Es schien so als ob sie nie Gefühle oder Emotionen zeigte als sie sprach und wehe jemand untersetzte sich ihre Befehle. Manchmal waren ihre Bestrafungen schlimmer als vom Internat zu fliegen. Da ich mich geweigert hatte ihre Befehle zu folgen, musste ich zwei Wochen lang nach der Schule den Hof putzen und ich durfte nicht einmal an den Wochenenden Aktivitäten teilnehmen. Ich gab es auf und zog dann schließlich die verdammte Schuluniform an. Sie nahm die Strafe aber nicht einmal zurück. Ich glaube sie ließ die Schüler gern leiden. Es gab auch einmal ein paar Probleme mit der blonden Zicke Natasha, von der ich im Laufe der Zeit mitbekommen hatte, dass sie einfach nur ein Miststück war. Die Mädels hatten mich seit Anfang an gewarnt, dass es mit ihr immer wieder Konflikte geben würde, denn sie sorgte immer wieder dafür. Anscheinend hatte sie Spaß daran. Sie schleimte bei den Lehren auf die übelste Weise ein und verpetzte jeden gnadenlos. Von ihren fiesen Plänen ganz zu schweigen. Inzwischen kannte ich sie gut genug, um es mit ihr aufzunehmen und manchmal krachte es. Katheryn kannte ich immer noch kaum. Alles was ich von ihr wusste, bekam ich meistens von den Mädchen aus dem Wohnheim mit. Alles was ich von ihr wusste war ihren Namen, Alter und das sie etwas sehr Düsteres verbarg. Es war etwas dass sie sehr bedrückte und jedes Mal wenn ich versuchte mich ihr zu nähern, lehnte sie mich ab und lief davon. Und so vergingen Tage und Wochen, in denen jeglicher meiner Annäherungsversuche scheiterten, doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. 

 

Doch eines Tages versuchte ich es erneut und plötzlich lehnte sie mich nicht mehr ab, sondern ließ mit der Zeit zu, dass ich mich ihr näherte. Schließlich merkte ich dass sie sich mir gegenüber etwas öffnete, sodass wir uns besser kennen lernen konnten. Abgesehen von mir, redete sie nur mit den zwei Mädchen mit denen sie das Zimmer teilte. Doch ich glaubte dass sie sich denen beiden nicht ganz öffnete wie sie es bei mir tat. Mit der Zeit fand ich immer mehr gefallen an ihr und bemerkte schließlich, dass ich mich in sie verliebt hatte. Eines Nachmittags saßen wie zusammen auf der Wiese vor dem Internat und unterhielten uns. „Katheryn", rief ich. „Ja?", erwiderte sie. „Weißt du, wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich niemals gedacht, dass wir eines Tages hier nebeneinander sitzen würden und uns unterhalten." Sie schaute mich wieder mit diesen unnahbaren und kühlen Blick an, welches ich inzwischen als anziehend empfand. Es war seltsam, doch ich liebte diese schüchterne und sogleich kühle Ausstrahlung die sie ausstrahlte. „Ehrlich gesagt, ich auch nicht", gab sie als Antwort zurück. „Eins verstehe ich immer noch nicht genau", sagte ich nachdenklich. Nervös schaute sie mich an, als ob sie wusste was ich als nächstes sagen wollte. „Was meinst du?", fragte sie mich. „Du hast mir immer noch nicht dein Geheimnis offenbart." „Welches Geheimnis?", fragte sie verwirrt. „Kathy, ich weiß das du mir und dem ganzen Internat etwas verheimlichst und ich weiß, dass diese Sache dich sehr bedrückt." Sie schwieg das Thema an und versuchte mein Blick zu vermeiden und plötzlich wurden ihre Augen feucht. Schweigend stand Katheryn auf und rannte davon. Überwältigt von ihrer Reaktion starrte ich ihr ein paar Sekunden hinterher, bis ich schließlich die Initiative ergriff, aufstand und ihr folgte. Ich rief nach ihr, doch sie reagierte nicht. Als ich sie endlich einholte, packte ich sie am Arm und hielt sie fest. „Warte!", keuchte ich. „Was ist los mit dir, wieso läufst du von mir weg?" „Bitte Amy, lass mich los." Ihre Bitte klang wie ein Flehen. „Ich lass dich erst wieder los, wenn du mir jetzt endlich erzählst was mit dir los ist. Was auch immer dich plagt, ich bin für dich da", entgegnete ich entschlossen. Mich überkam plötzlich ein Gefühl sie umarmen zu wollen und letztendlich tat ich das auch, ohne groß darüber nachzudenken. In diesen Moment konnte ich mich nicht mehr daran erinnern jemals so etwas unbeschreibliches schönes gefühlt zu haben. 

 

Langsam schien Katheryn sich zu beruhigen und schloss dabei für einen Augenblick ihre Augen. Sie fragte sich warum sie plötzlich ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme empfand. Seit Amy in ihr Leben gekommen war, fühlte sie sich seltsam in ihrer Nähe. Sie hatte Angst vor diesen Gefühlen und deswegen vermied sie Amy. Als Katheryn sich komplett beruhigt hatte, öffnete sie langsam ihre Augen und schaute Amy an. Katheryn versuchte etwas zu sagen, doch sie brach kein Wort aus ihren Mund heraus. Wie in Trance schaute Amy tief in ihre Augen und fuhr mit ihrer Hand sanft über ihre Wange entlang. Da war etwas in Amy's Blick das sie beängstigte und bevor die Sache außer Kontrolle geriet, befreite sie sich aus Amy's Umarmung und sagte bedauert: „ Es tut mir leid, ich kann es dir nicht erzählen." „Wieso kannst du das denn nicht?", fragte ich verzweifelt. „Es ist etwas Persönliches, womit ich selbst zu Recht kommen muss", erwiderte sie. „Das sieht man dir ja an, wie gut du damit zu Recht kommst", sagte ich in einen leicht gereizten Ton. „Bitte Amy, mach es mir nicht noch schwerer." „Die einzige Person hier die sich wem das Leben schwer macht bist du. Ich kann dir helfen", hackte ich nach. „Nein! Lass mich einfach in Ruhe", sagte sie wütend und ließ mich zurück. Verletzt von ihrer Reaktion schaute ich ihr sprachlos hinterher. Wie konnte sie nur so etwas zu mir sagen? Ich war wahrscheinlich die einzige Person im Internat, die sich Sorgen um sie machte und jetzt gab sie mir eiskalt eine Abfuhr. Nach diesem Tag wusste ich, dass sie mir eine lange Zeit nicht mehr in den Weg laufen würde.  

 

Kapitel 2: Dunkles Geheimnis

Meine Vermutung stimmte, denn sie sprach tagelang kein Wort mehr mit mir und mied mich so gut sie nur konnte. Was sie tat verletzte mich, denn ich fand dass sie sich gegenüber mir unfair verhielt. Schließlich bemerkte Ashley das irgendetwas mit mir nicht stimmte. Eines Morgens als wir allein im Wohnheim waren, fragte sie mich besorgt nach was mit mir los sei. Anscheinend war ihr aufgefallen, dass es mir in letzter Zeit nicht so gut ging. „Amy, ich weiß, dass mit dir in letzter Zeit etwas nicht stimmt. Ist es vielleicht wegen Katheryn? Ihr redet in letzter Zeit gar nicht mehr miteinander. Habt ihr euch etwa gestritten?" Ich schaute sie unsicher an und fragte mich was ich ihr sagen sollte. Ich konnte ihr unmöglich sagen, dass ich Katheryn liebte. Doch Ashley war inzwischen einer meiner besten Freundinnen. Was sprach also dagegen es ihr zu erzählen? „Ash", sagte ich nervös. „Ja?", erwiderte sie gespannt. „Es ist nicht so leicht wie du denkst, das mit Katheryn... ich ähm..." Sie lächelte und sagte anschließend: „Ich habe seit einiger Zeit meine Vermutungen und würde es gern von dir hören. Kann es sein das zwischen euch beiden etwas läuft?" Wow, dachte ich und fragte mich woher man mir ansehen konnte, dass ich in Katheryn verliebt war? Ich hoffte das im Internat nicht weitere solche Vermutungen existierten, vor allem durfte Natasha nichts davon erfahren. Ob Katheryn überhaupt wusste, was ich für sie empfand? „Und?", fragte Ashley und schaute mich wartend an. „Ja", sagte ich etwas unsicher, da ich nicht wusste wie Ashley reagieren würde. „Ich weiß halt nicht was sie für mich empfindet", gestand ich ihr und fühlte mich plötzlich erleichtert. „Tut mir leid, dass ich dir nie etwas darüber erzählt habe. Ich hoffe das ist für dich kein Problem." Ashley wirkte weder überrascht noch schockiert. Lächelnd sagte sie: „Amy du Dummerchen, wieso sollte das für mich ein Problem sein? Ich mag dich so wie du bist, ganz gleich welche sexuelle Orientierung du hast." Sie lächelte erneut und umarmte mich. „Bin ich froh, dass du das akzeptierst", sagte ich erleichtert. „Amy, du bist und bleibst meine Freundin. Und jetzt sollten wir langsam in den Unterricht gehen." „Ash, bitte behalte dieses Geheimnis für dich, niemand soll es erfahren." „Keine Angst, bei mir ist dein kleines Geheimnis gut aufgehoben", sagte sie lächelnd und zwinkerte mir zu. „Ich bin aber nicht die einzige die so etwas vermutet hat." „Wie?", fragte ich nun verwirrt. Ashley lachte über meine Reaktion und sagte: „Was ich damit meine ist, das Sora und Diana dieselbe Vermutung haben, was euch beiden betrifft." Sie sah das ich nicht gleich antwortete und sagte: „Du brauchst dir wegen Sora und Diana keine Sorgen zu machen, die sehen das Thema genauso gelassen wie ich." Somit erfuhren an diesem Tag meine Zimmergefährtinnen das ich in Katheryn verliebt war. Mein einziger Problem bei dem Thema bestand darin, dass ich nicht die ganze Aufmerksamkeit im Internat auf mich ziehen wollte und nicht das ich Angst hatte mich zu outen. 

 

Ein paar Tage später kam Katheryn plötzlich auf mich zu und entschuldigte sich gegenüber ihr Verhalten. Ich war überrascht, dass sie so mutig gewesen war und sich bei mir entschuldigt hatte. Gleichzeitig war ich froh das wir diesen sinnlosen Streit abgeschlossen hatten. Durch diesen Streit den wir hatten kam es dazu, dass wir uns nun regelmäßiger trafen. Wir unternahmen viele Dinge miteinander und ich verlor nie die Hoffnung, dass sie mir irgendwann offenbaren würde was sie verheimlichte. Etwas auf das ich genauso hoffte, war dass sie mir eines Tages sagen würde, dass sie dasselbe für mich empfand, doch dies war vergebens. Eines Morgens beschloss ich im Sekretariat nach Informationen in ihrer Akte zu suchen, vielleicht fand ich dort Antworten. Hatte sie etwas Schlimmes begonnen, das nicht einmal ich es erfahren durfte? Mir gingen bei dem Thema so viele Fragen durch den Kopf auf die ich keine Antwort fand. Gerade als ich die Tür meines Zimmers aufmachen wollte, um mich davon zu schleichen, hielt mich eine Stimme auf. Ich erschrak und zuckte zusammen. „Wo willst du denn so früh hin?" Ich drehte mich um und da standen sie und schauten mich misstrauisch an. „Ich äh... ich will nur kurz frische Luft schnappen", gab ich als Ausrede von mir.  „Damit überzeugst du uns nicht", erwiderte Ashley mit scharfem Blick. „Na gut, ich sehe schon ihr glaubt es mir nicht. Ich wollte nur nach ein paar Infos zu Katheryn im Sekretariat suchen", erklärte ich. „Bist du verrückt?", fragte mich Diana sprachlos. „Bei dir stimmt da oben garantiert irgendetwas nicht", sagte sie und deutete dabei mit dem Zeigefinger auf ihren Kopf. „Was soll ich sonst tun, mich hinsetzten und warten bis sie es mir erzählt?", gab ich trocken zurück. „Na hör mal Amy", sagte Diana nun in einem sanfteren Ton. „Zwar hänge ich nicht den ganzen Tag mit ihr herum, aber nach so langer Zeit wären mir die Narben auf ihre Arme aufgefallen." „Ich verstehe jetzt nicht was daran so schlimm sein soll?", fragte ich etwas verwirrt. „Denk mal genauer darüber nach, es ist doch gut möglich, dass sie sich ritzt." „So ein Unsinn", wehrte ich ab. „Ich glaube nicht dass es Unsinn ist", sprach nun Ashley. „Es sieht so aus als ob diese Schnittwunden mit Absicht zugefügt worden sind." „Das ist aber leider nicht alles",fuhr Ashley fort. „Ach, habt ihr etwa noch mehr Märchengeschichten auf Lager?" Ihre Reaktion auf meine Frage zeigte mir, dass ihnen gerade nicht der Sinn nach Humor war. „Wenn du uns das nicht glauben willst, endet unser Gespräch wohl hier. Du kannst dann mal ruhig im Sekretariat herumschnüffeln und dich erwischen lassen. Ms. Taylor wäre sicherlich erfreut dich wieder in ihrem Büro zu haben." Manchmal irritierte mich Diana's Sarkasmus, aber sie hatte völlig Recht. Ich wollte mich so schnell nicht wieder mit Ms. Taylor anlegen. Bei diesem Gedanken entschloss ich mich dafür lieber nicht schnüffeln zu gehen. Vielleicht waren es doch keine Märchengeschichten, die sie über Katheryn erzählten? Wartend schaute ich die drei an und erhoffte mir, dass sie mir mehr darüber erzählen würden. „Habe ich mir doch gedacht, dass du lieber Katheryn's Märchengeschichten weiter hören willst." Und wieder war da ihr Sarkasmus, bei dem ich manchmal die Geduld verlor. „Ja ja, erzähl jetzt endlich weiter. Was wisst ihr noch über Katheryn?" „Du musst dich doch nicht aufregen", erwähnte Sora grinsend. „Bei soviel Sarkasmus ist das manchmal ziemlich schwer", erwiderte ich und schaute dabei Diana an, die ihre Augen verdrehte als sie verstand dass die Nachricht an ihr ging. Ashley und Sora nahmen die Hand vor dem Mund und kicherten leise. „Was du noch wissen solltest", sagte Sora nun mit ernster Miene. „Ich habe einmal gesehen wie Katheryn's Eltern an einem Wochenende vorbeikamen. Ich denke mal das sie Katheryn abholen wollten. Als sie dann am Sonntagabend zurückkam, waren ihre Arme mit seltsamen Flecken versehen und ihre Unterlippe war leicht aufgeplatzt. Sie erzählte uns sie sei hingefallen, aber ich habe das Gefühl, dass ihre Eltern sie misshandeln." Schockiert schaute ich Sora an und wusste nicht ob ich diese Geschichte Glauben schenken sollte oder nicht. Das konnte doch nicht wahr sein. „Wieso habt ihr mir das nie erzählt?", fragte ich entsetzt. „Na ja, wir wussten bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht wie viel sie dir bedeutet und letztendlich fiel es uns nicht leicht dir so etwas zu erzählen", gestand mir Sora. „Ich hatte aber das Recht es zu erfahren oder etwa nicht?", fragte ich nun frustriert. „Es tut uns leid, dass wir dir das nicht früher erzählt haben", erwiderte Sora bedauernd. „Wenn dir Katheryn wirklich so wichtig ist, warum gehst du nicht auf sie zu und fragst sie selbst danach?", schlug Ashley vor. „Wenn sie mir nicht wieder davon läuft", entgegnete ich und musste dabei seufzen. Nach diesem Gespräch war ich fest entschlossen, Katheryn darauf anzusprechen. Also beschloss ich mit ihr nach dem Unterricht zu reden. Es dauerte eine Weile bis ich sie endlich fand. Sie saß auf der Wiese neben einem Baum und lehnte sich dagegen, während sie konzentriert ein Buch las. Allein dieser Anblick faszinierte mich, denn sie war wunderschön. Meine Augen konnten sich an ihr nicht satt sehen. Ich konnte sie den ganzen Tag lang anschauen und mir wäre dabei nie langweilig gewesen. Schließlich riss ich mich zusammen und steuerte auf sie zu. „Hallo Katheryn, kann ich dich kurz sprechen?", fragte ich sie und lächelte. Sie schien überrascht zu sein mich zu sehen. Schließlich legte sie ihr Buch zur Seite und sagte: „Hi Amy". Dabei lächelte sie und ihr Lächeln war das süßeste und bezauberndste Lächeln, das ich jemals gesehen habe. Jedes mal wenn sie meinen Namen erwähnte, wurde mir warm um's Herz. „Klar, worum geht es denn?" „Ich wollte dich etwas fragen, aber bitte versprich mir dass du die Wahrheit sagst", bat ich sie. Sie schien ihre Antwort hinaus zu zögern, doch schließlich versprach sie es mir. „Ich wollte fragen, woher diese Narben auf deinen Armen kommen?" Unsicher legte sie eine Hand auf ihrem Arm und sagte kurz: „Ein Unfall." „Ein Unfall?", fragte ich überrascht und gleichzeitig nicht zufrieden mit ihrer Antwort. Seufzend sagte sie: „Wir hatten früher mal eine Katze, die manchmal ziemlich frech sein konnte, wenn ihr etwas nicht passte. Von daher kommen die Narben die du auf meinen Armen siehst." Irgendwie konnte ich diese Geschichte keinen Glauben schenken, denn ich war mir sicher das sie mich gerade anlog und das obwohl sie mir versprochen hatte die Wahrheit zu erzählen. So langsam verlor ich die Geduld mit ihr und da ich in so einer Situation oft handelte und nicht über die Konsequenzen nachdachte, schossen mir die Wörter aus dem Mund heraus: „Wieso lügst du mich an, wenn du mir versprochen hast die Wahrheit zu sagen?" „Das ist die Wahrheit", entgegnete sie. „Wie kommt es, dass ich dir kein Wort glaube?" Überwältigt über meine Reaktion schaute sie mich an, sagte aber nichts. „Erzähl mir jetzt bloß nicht du hättest mit deiner Katze gekämpft, als du mal am Wochenende mit einer zerplatzen Unterlippe aufgetaucht bist?", fragte ich sie gereizt. Sie hob eine Augenbraue hoch und schaute mich überrascht an. „Wie kommst du auf so etwas?", fragte sie mich und versuchte dabei sich nicht anmerken zu lassen das sie gerade ertappt wurde. „Ich will doch nur die Wahrheit von dir hören. Misshandeln deine Eltern dich etwa?", fragte ich sie entsetzt. Katheryn wurde blass als ich sie dies fragte und zur Abwehr sagte sie: „Natürlich nicht, wie kommst du nur darauf?" „Ich habe so einiges mitbekommen, deshalb verstehe ich nicht wieso du mich anlügst. Ich will dir doch nur helfen, verstehst du das denn nicht?" „Amy ich schätze deine Besorgnis sehr, aber mir geht es gut." „Das sehe ich aber nicht so. Ich mache mir doch nur Sorgen um dich", versuchte ich es ihr klar zu machen. Plötzlich stieß sie ein Lachen hervor und ich schaute sie verwirrt an. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Dann beruhigte sie sich wieder und sagte: „Niemand hat sich jemals Sorgen um mich gemacht. Ich bin doch nur eine Außenseiterin." Ich setzte mich neben ihr als sie mir dies sagte und sie fuhr fort. „Niemand will etwas mit mir zutun haben, wieso sollte sich also jetzt jemand Sorgen um mich machen?" Katheryn schaute mich dabei an und wartete auf eine Antwort. „Katheryn, ich mach mir doch Sorgen um dich, oder glaubst du ich mache dir etwas vor? Ich dachte wir sind Freunde und das Freunde sich sorgen machen, oder bin ich es etwa nicht Wert als Freundin eingestuft zu werden?" „Das hab ich so nicht gemeint", verteidigte sie sich. „Wie hast du es sonst gemeint?" „Ich schätze dich sehr wohl als Freundin. Es ist nur seltsam zu hören, dass sich plötzlich jemand um mich Sorgen macht." Was ist mit deinen Eltern?", fragte ich sie. Sie musste über meine Feststellung lächeln und sagte: „Ich sehe schon das du mich nicht in Ruhe lassen wirst, nicht wahr Nervensäge?" Dabei lehnte sie ihren Kopf an meine Schulter. Ich spürte ein leichtes Kribbeln, als ich sie so nah an mich spürte und mein Herz pochte wie wild. „Da hast du Recht, ich werde dich erst in Ruhe lassen wenn du mir endlich die Wahrheit erzählst", antwortete ich. Fest entschlossen schaute Katheryn mich an und sagte: „Du musst mir aber versprechen das du es niemanden erzählst, auch nicht deine Freundinnen." „Ich verspreche es dir, du kannst mir vertrauen", entgegnete ich ihr. „Gut, das mit meinen Eltern, es... es stimmt", gestand sie. Dabei senkte sie traurig ihren Kopf und starrte mit leeren Blick auf ihre Schuhe. In ihren Augen sah ich dann plötzlich ein leichtes Aufblitzen von Zorn und Hass. „Ich hasse meine Eltern, ich wünsche ihnen den Tod", gestand sie erneut. Mir war bis heute nicht bewusst gewesen, wie viel Hass und Wut sie tatsächlich mit sich herum trug. Ich glaub dass nicht einmal mein Zorn gegen meine Mutter so groß war. „Sag so etwas nicht." „Das verdienen sie doch, nach alldem was sie mir angetan haben", entgegnete sie frustriert. Ihre Stimme wurde dabei erheblich lauter. Trotz ihrer Offenbarung konnte ich es nicht fassen, dass ihre Eltern so etwas taten. Allein die Vorstellung wie viel sie bis jetzt durchmachen musste brachte mich um. Ich musste ihr helfen, denn ich durfte nicht mehr zulassen dass ihre Eltern ihr wieder weh taten. Schließlich verschwand ihr Hass und die Tränen kamen. Entsetzlich weinte sie und der Anblick dabei schnürte mir das Herz zu. „Kathy, bitte weine nicht", versuchte ich sie zu trösten. Sie hatte ihre Hände vor ihrem Gesicht gelegt und weinte nun verzweifelt. In den Moment fiel mir etwas ein, das ihr vielleicht weiterhelfen konnte. „Weißt du was, ich weiß wer uns da weiterhelfen kann." Katheryn nahm langsam ihre Hände vom Gesicht und schaute mich skeptisch an. Ich wischte ihr die Tränen vom Gesicht und sagte: „Ich glaube dass Ms. James uns dabei weiterhelfen kann." „D-Du hast mir doch versprochen es niemanden zu erzählen", sagte sie entsetzt. „Das werde ich auch nicht, aber wenn wir Ms. James davon berichten, wird sie dir vielleicht helfen können." „Ich weiß nicht so recht, ich denke es ist besser wenn wir die ganze Sache vergessen. „Das kann doch nicht dein ernst sein?", fragte ich enttäuscht. „Amy, wenn sie erfahren dass ich irgendetwas davon erzählt habe, bin ich so gut wie tot." „Wenn sie dir auch nur ein Haar krümmen, können die etwas erleben." „Amy, mach bitte keine Dummheiten. Du wirst dich meinen Eltern nicht in den Weg stellen, ich könnte mir das niemals verzeihen wenn sie dir etwas antun." Ich musste lächeln als sie dies sagte, denn es verriet mir dass sie sich Sorgen um mich machte. „Dann sollten wir besser Ms. James aufsuchen. Vertrau mir einfach, du wirst es nicht bereuen", versprach ich ihr und forderte sie auf mir zu folgen. Wir suchten im Internat nach Ms. James und fanden sie schließlich im Lehrerzimmer. Sie unterhielt sich gerade mit Mr. Robinson, der in der Parallelklasse unterrichtete. Ms. James las sofort unsere Besorgnis und fragte was los sei. „Könnten wir kurz mit Ihnen sprechen?", fragte ich sie. „Klar doch", entgegnete sie. Ms. James stellte ihren Kaffee auf dem Tisch, an den sie genippt hatte und sagte: „Lasst uns lieber woanders unterhalten." Wir folgten ihr in ein Klassenzimmer, in dem im Moment kein Unterricht stattfand. Gemeinsam setzten wir uns an einem Tisch hin und sofort fragte Ms. James besorgt: „Was wollt ihr beide mir denn so wichtiges erzählen?" Etwas unsicher warf ich Katheryn einen Seitenblick zu und erhoffte mir, dass sie anfing zu sprechen, doch da es nicht danach aussah, musste ich wohl den ersten Schritt wagen. „Wie soll ich Ihnen das am besten erklären", sagte ich und kratzte mir dabei nachdenklich am Hinterkopf. Schließlich fand ich den Mut und die richtigen Worte und sagte zu Ms. James gewandt: „Es geht um Katheryn bzw. ihre Eltern." Als ich anfing zu erzählen, umklammerte Katheryn plötzlich meine Hand und drückte sie fest. Ich war überrascht von ihrer Reaktion und konnte merken, dass sie nervös war. „Eigentlich sollte Katheryn Ihnen das erzählen, aber ich weiß wie schwer es ihr fällt über dieses Thema zu sprechen, deswegen werde ich es für sie tun", erklärte ich. „Was auch immer es ist, ihr könnt es mir ruhig erzählen", erwiderte Ms. James in einem sanften Ton. „Es geht um ihre Eltern, die sie misshandeln. Ich weiß leider auch nicht viel darüber, aber Tatsache ist das Katheryn es mir vorhin gestanden hat und ich denke das wir etwas dagegen unternehmen sollten", schlug ich ihr vor. Ms. James schaute mich etwas überrascht und sogleich schockiert an.„Stimmt das etwa, Katheryn?", fragte sie nun zu Katheryn gewandt. Katheryn antwortete nicht gleich, sondern schien eine Antwort hinauszögern zu wollen, schließlich sagte sie unsicher: „J-Ja." Ms. James legte die Stirn in Falten, als Katheryn ihr dies offenbarte. Anscheinend war sie genauso mit der Situation überfordert wie ich. „Was schlagen sie nun vor?", fragte ich sie. Sie wirkte nachdenklich eher sie mir eine Antwort gab. „Ich denke dass wir als erstes mit Ms. Taylor darüber sprechen sollten und anschließend werden wir ein Gespräch mit Katheryn's Eltern führen", schlug sie vor. Katheryn reagierte darauf mit Nervosität und Panik. Sie schien mit Ms. James Vorschlag überhaupt nicht einverstanden zu sein. „Du brauchst keine Angst zu haben", versicherte sie ihr und versuchte sie damit zu beruhigen, was ihr jedoch nicht gelang. Nach dem Gespräch mit Ms. James weinte Katheryn schließlich in ihrem Zimmer. Sie schien mit der Sache nicht klar zukommen und ich konnte ihre Angst verstehen. „Kathy, bitte weine nicht, du brauchst keine Angst zu haben, alles wird gut", redete ich auf sie ein. Langsam fühlte ich mich hilflos, da sie nicht aufhörte zu weinen und ich nicht wusste wie ich sie beruhigen konnte. Sie lag zusammengekrümmt auf ihrem Bett und ich beschloss mich zu ihr zu legen. „Was soll ich nur tun, ich habe doch überhaupt keine Chance gegen meinen Eltern", sagte sie schluchzend." „Natürlich hast du das, es wird alles gut gehen, du wirst sehen", bestätigte ich. "Und jetzt will ich dich lachen sehen", befahl ich ihr lächelnd. Katheryn stand auf und wischte sich die Tränen vom Gesicht. „Danke", sagte sie und lächelte schwach. „Wofür denn? Dafür das ich doch eine Nervensäge bin?", erwiderte ich und grinste. „Genau", antwortete sie und grinste zurück. Es wurde plötzlich still zwischen uns und wieder fing mein Herz an zu rasen. Ich konnte das Gefühl plötzlich nicht verdrängen sie umarmen zu wollen. Katheryn schaute mir auf einmal in die Augen und fragte: „Was ist?" „Nichts, wieso?", wollte ich wissen. „Ich weiß nicht, du guckst mich so seltsam an.", erwiderte sie verlegen. „E-Es ist nichts", antwortete ich und schaute weg. Ich konnte ihr unmöglich sagen, dass ich sie liebte, oder etwa doch? Noch nie saß ich ihr so nah und es herrschte immer noch Stille, was mir langsam unangenehm wurde. Langsam schaute ich sie wieder an und wie aus dem Nichts kam sie mir plötzlich näher. Ich konnte ihren Atem auf meine Lippen spüren und schließlich spürte ich ihre Lippen auf meine, dabei schloss ich meine Augen als sich unsere Lippen berührten. Wie vom Blitz getroffen stieß mich Katheryn von sich weg, es dauerte einen Moment bis ich begriff was passiert war. „Amy es ist jetzt besser wenn du gehst", sagte sie und drehte ihr Gesicht weg. Schweigend verließ ich das Zimmer und kehrte in mein Zimmer zurück. Der Kuss ging mir für den Rest des Tages nicht mehr aus dem Kopf. Es war unbeschreiblich schön gewesen und sogleich fühlte ich eine leichte Enttäuschung in mir aufsteigen. Ich befürchtete das durch diesen Kuss Katheryn sich womöglich von mir distanzieren würde.

 

Kapitel 3: Das Geständnis

Eine Woche später hatte Ms. James zusammen mit Ms. Taylor ein Gespräch mit Katheryn's Eltern vereinbart gehabt. An diesem Tag verließ Katheryn ihr Zimmer nicht. Jedoch bestand Ms. James darauf, dass sie am Gespräch teilnehmen sollte. Schließlich schaffte ich es sie zu überreden und begleitete sie zusammen mit Ms. James in Ms. Taylor's Büro, wo auch das Gespräch stattfinden sollte. Ich versicherte ihr, dass nichts schlimmes geschehen würde, doch meine Worte beruhigten sie nicht. Während das Gespräch verbrachte ich die Wartezeit draußen im Park mit den Mädchen aus dem Wohnheim. Nach ungefähr einer Stunde kam Katheryn endlich raus, gefolgt von ihren Eltern. Als ich sie sah beschloss ich auf sie zu zugehen. Dabei fiel mir auf wie Katheryn gerade mit ihren Eltern diskutierte. Ich stellte mich hinter einen Baum, der sich in der Nähe befand und beobachtete aus der Ferne die Diskussion. „Das wird dir noch leid tun", schrie Katheryn's Vater sie an. Dabei hielt er sie so fest am Arm das sie vor Schmerzen leicht aufstöhnte. „Reicht dir der Mist, denn du uns vor zwei Jahren verursacht hast etwa nicht aus?", mischte sich Katheryn's Mutter nun ein. „Ich hatte dir doch ausdrücklich gesagt, dass du deinen Mund nicht aufmachen sollst, jetzt kannst du was erleben!", drohte er ihr und hielt dabei seine Hand hoch, bereit Katheryn eine Ohrfeige zu verpassen und hielt inne, als ich mich vor Katheryn stellte. „Was soll das? Geh mir aus dem Weg!", schrie er mich an. Ich bewegte mich nicht vom Fleck und schaute ihm dabei in die Augen ohne mit der Wimper zu zucken. Ich konnte in diesem Moment keinen Funken Menschlichkeit in seinen Augen sehen. Er hatte dieselbe Augenfarbe wie Katheryn, doch seine Augen waren kalt und leer. Für mich stellte es sich heraus das er ein herzloser Bastard war und jetzt verstand ich auch wieso Katheryn solche Angst hatte, denn vor mir stand der Beweis dafür. „Sie werden ihr nicht mehr weh tun", befahl ich ihm. Er stieß ein Lachen aus, das mir eine gewisse Gänsehaut bereitete. „Wer bist du um mir Befehle zu erteilen? Ich sage es dir zum letzten Mal, geh mir aus dem Weg oder sonst..." „Oder sonst was?", hörte ich eine helle Stimme im Hintergrund. Es war Ms. James die mit geschränkten Armen da stand und auf eine Antwort wartete. Als er Ms. James sah, senkte er seine Hand langsam wieder. „Wollen Sie etwa ein weiteres Mädchen verprügeln? Ich dachte wir hätten uns im Gespräch vorhin auf etwas geeinigt. Es ist besser wenn Sie und ihre Frau jetzt gehen Mr. Belmont." Er warf Katheryn einen letzten Hasserfüllten Blick zu, bevor er mit seiner Frau verschwand. Ms. James kam auf uns zu und fragte ob alles in Ordnung sei. „Danke", sagte ich erleichtert das sie uns zur Hilfe geeilt war. Ich warf Katheryn einen forschenden Blick zu um mich zu vergewissern das bei ihr auch wirklich alles in Ordnung war und musste feststellen, das ich sie noch nie so niedergeschlagen gesehen hatte wie heute. „Wir sollten dich auf's Wohnheim bringen", schlug ich ihr vor und Ms. James nickte. Auf dem Weg bemerkte ich wie sie versuchte die Tränen zurückzuhalten, ihr das aber nicht gelang. Sie setzte sich als wir in ihrem Zimmer waren auf die Bettkante und starrte traurig und mit feuchten Augen auf den Boden. „Tut mir leid, dass du das da draußen gerade durchmachen musstest", sagte ich und setzte mich neben ihr. „Es ist nicht deine Schuld", erwiderte sie schluchzend. Ich spürte wieder einen Schmerz in meiner Brust, als ich sie so traurig sah und hielt es nicht mehr aus einfach da herumzusitzen und sie nicht trösten zu können. „Komm her", sagte ich ihr und nahm sie dabei in die Arme. Katheryn klammerte sich an mir fest und lehnte dabei ihren Kopf gegen meine Brust. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl sie in meinen Armen zu halten und ich wünschte ich könnte diesen Moment für immer festhalten. Als sie sich langsam beruhigte schaute sie mir in die Augen. „Amy, das hättest du niemals tun sollen. Wieso hast du dich meinen Vater in den Weg gestellt?" „Ich konnte doch nicht zulassen dass er dir noch mal wehtut", erwiderte ich. „Das hätte aber schief laufen können", sagte sie sich bewusst welche Konsequenzen das für mich haben konnte. „Es ist aber nicht schief gelaufen, Ms. James war ja da", sagte ich gelassen. „Jetzt werden meine Eltern mir das Leben richtig zur Hölle machen", sagte sie und musste erneut schluchzend. Verzweifelt legte sie sich aufs Bett und rollte sich zusammen. Ich legte mich neben ihr und schaute sie kurz schweigend an, dann sagte ich: „Kathy, du brauchst keine Angst zu haben, Ms. Taylor und Ms. James wissen nun bescheid und sie haben deine Eltern gewarnt." „Ach Amy, was wäre ich nur ohne dich," entgegnete sie und wischte sich dabei die Tränen aus dem Gesicht. „Wahrscheinlich nur halb so cool", neckte ich sie. Katheryn musste über meine Bemerkung lächeln. „Manchmal wünschte ich mir ich wäre genauso wie du", gab sie als Bemerkung von sich. „Ich glaube das wäre nicht so gut", erwiderte ich. „Vielleicht, aber immerhin hätte ich dann den Mut der Welt meine Meinung zu sagen." „Katheryn, jeder hat gute und schlechte Eigenschaften." „Ich frag mich welche guten Eigenschaften ich besitze?", dabei schaute sie mich fragend an. „Natürlich hast du gute Eigenschaften. Du bist das sympathischste und intelligenteste Mädchen das ich kenne. Ohne dich wäre meine Geduld schon längst über alle Berge und ich nicht mehr auf diesem Internat." Katheryn lächelte geschmeichelt über mein Kompliment. „Du hast viele positive Eigenschaften, du darfst dich bloß nicht immer so schlecht machen. Hab mehr Selbstvertrauen in dir." Wieder brach das Schweigen zwischen uns aus. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr, die auf Katheryn's Nachttisch lag und stellte fest das es bald Sperrzeit war. Mir fiel ein, dass Melissa und Hayley immer noch nicht zurück waren. Langsam stand ich auf und sagte zu Katheryn gewandt: „Bald ist Sperrzeit, ich sollte langsam auf mein Zimmer gehen." Katheryn schaute auf die Uhr und eine leichte Enttäuschung legte sich auf ihr Gesicht. „Musst du wirklich schon gehen?" „Ja, leider." „Hmm, Amy?", rief sie mich verlegen. „Ja?" „Bitte bleib noch ein bisschen", bat sie mich. Ich war überrascht von ihrer Bitte, denn vor einer Woche hatte sie mir eine Abfuhr erteilt, als ich sie um ein Haar geküsst hatte und jetzt wollte sie dass ich blieb. Manchmal konnte sie komplizierter sein als der Mathematikunterricht bei Mr. Wood. „Ich fühle mich noch etwas niedergeschlagen", gab sie mir als Erklärung." „Okay", sagte ich etwas unsicher und legte mich wieder neben ihr. „Solange Hayley und Melissa nicht da sind, kannst du ja bei mir noch eine Weile bleiben." Das Schweigen zwischen uns wurde mir langsam unangenehm. Ich konnte ihrem Blick nicht mehr standhalten, ohne dass ich dabei leicht errötete oder mein Herz wieder rasend schnell pochte. Und dann sahen wir uns auf einmal lang in die Augen ohne dass eine von uns den Blick dabei abwendete. Ich konnte mich keine Sekunde länger von ihr fernhalten und küsste sie. Ihre Lippen fühlten sich weich an. Katheryn erwiderte langsam meinen Kuss und stöhnte leise auf als ich sie intensiver küsste. Als ich versuchte sie etwas näher zu mir zu ziehen, stieß sie mich zurück und stand blitzschnell auf. „Was ist los mit dir? Das ist schon das zweite Mal das du mich ablehnst", sagte ich etwas verärgert. „Amy das hätte nicht passieren sollen", sagte sie wohl überfordert mit der Sache. „Wieso denn? Es war doch nichts Falsches dabei." Verzweifelt stand ich auf und ging vor ihr in die Hocke, dabei nahm ich ihre Hände und wartete bis sie mir in die Augen schaute. „Katheryn, ich...ich liebe dich", gestand ich ihr mit Herzrasen. Katheryn erblasste bei meinem Liebesgeständnis so sehr dass ich dachte sie würde jeden Moment in Ohnmacht fallen. Sie stand auf und lief nervös im Zimmer auf und ab, ohne mich dabei anzuschauen. Ihr Schweigen kam mir wie eine Ewigkeit vor, also lief ich auf sie zu und sagte: „Katheryn, ich... ich wollte es dir schon lange sagen, fand aber nie die richtige Gelegenheit dafür. Es tut mir leid, wenn das jetzt so plötzlich kam, aber ich muss wissen ob du dasselbe für mich empfindest." Katheryn gab mir wie nach keine Antwort und so langsam befürchtete ich das diese Art von Liebe nur einseitig war. „Amy es geht nicht", war ihre Antwort. Als sie dies sagte spürte ich wie sich etwas in meiner Brust zusammenzog. „Was spricht dagegen?", fragte ich sie enttäuscht. „Wir können einfach nicht zusammen sein", war ihre Begründung „Wieso denn, empfindest du etwa nichts für mich? Wenn das der Fall ist, wieso hast du dann den Kuss erwidert?" Sie verstummte bei meinem Argument und wirkte jetzt noch nervöser als zuvor. „A-Amy es... es geht einfach nicht. Wie soll das bitte funktionieren, zwei Frauen?" „Das ist dein Problem?", fragte ich überrascht und traute sogleich meine Ohren nicht. „ Amy du weißt was passieren kann, wenn das im Internat an die Oberfläche kommt. Vor allem wenn meine Eltern davon erfahren. Ich will das alles nicht wieder durchmachen", erklärte sie mir. „ Was heißt wieder? Gibt es da etwas das ich wissen sollte?", fragte ich sie etwas verwirrt. Sie wirke nachdenklich bevor sie mir eine Antwort gab. Ich nahm an das es etwas war, dass sie sehr beschäftigte und worüber sie nicht gerne sprach. „Vor zwei Jahren gab es ein Mädchen auf der Schule die ich damals besuchte. Wir verstanden und sehr gut und ich... ich verliebte mich in sie. Meine Eltern fanden das irgendwann heraus und ab diesem Tag veränderte sich mein Leben komplett. Sie machten mir das Leben zur Hölle und steckten mich in diesem Internat mit der Überzeugung das ich mich dadurch verändern würde, weil sie glaubten das sei nur eine Phase." Ihre Augen wurden wieder feucht als sie mir das alles gestand und ich musste zugeben, dass ich auf so etwas nicht vorbereitet war. Ihr Geständnis traf mich wie ein Schlag aufs Auge. „K-Katheryn ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll", sagte ich völlig überwältigt. Sie schluchzte erneut und drehte mir dabei den Rücken zu, sodass ich ihre Tränen nicht sehen konnte. In diesem Moment tat sie mir leid, weil ich wusste das sie ihre Vergangenheit gerade wieder durchlebte. Ich fühlte mich etwas schuldig, weil ich sie danach gefragt hatte und sagte: „Katheryn es... es tut mir leid, das wusste ich nicht." Langsam steuerte ich auf sie zu und legte vorsichtig meine Hände auf ihre Schultern und drückte sie an mich um ihr Trost zu schenken. „Was auch immer damals passiert ist, es muss dieses mal nicht so sein", versicherte ich ihr. „Amy das kannst du nicht wissen", erwiderte sie und drehte sich zu mir. „Das kannst du aber auch nicht wissen", sagte ich. Sie senkte ihren Kopf und schien wieder nachdenklich zu wirken. „Katheryn ich... ich bin bereit Risiken einzugehen, um mit dir zusammen zu sein", gestand ich ihr. Sie errötete bei meinem Geständnis und wagte es nicht mir in die Augen zu schauen. Ich legte ihr meine Hand unters Kinn und hob es an, sodass sie mir endlich in die Augen schaute. „Bitte sag mir nicht das du nichts für mich empfindest", flehte ich sie an. Sie umhüllte meine Hand die ihr Kinn anhob und fragte: „Wieso?" „Wieso was?", fragte ich verwirrt. „Warum möchtest du das so sehr wissen?", fragte sie mich verwundert. „Ist das nicht offensichtlich? Ich will wissen woran ich bei dir bin." „Amy ich bin nicht gut genug für dich", lenkte sie vom Thema ab. „Bitte sag so etwas nicht", entgegnete ich. „Ich werde dich noch verletzen", sagte sie und schaute deprimiert. „Nein wirst du nicht", erwiderte ich und küsste sie. Ich konnte es nicht mehr anhören wie schlecht sie sich wieder machte, denn ich empfand nicht so. Sie wich ein Schritt zurück als sich unsere Lippen berührten und stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Dieses Mal konnte sie nicht vor mir weglaufen. Sie löste sich schwer atmend aus dem Kuss und sagte völlig fertig: „Warum können wir nicht einfach Freunde bleiben?" „Das wird nicht funktionieren", erwiderte ich und presste meine Lippen erneut gegen ihre. „Amy ich möchte dich nicht verlieren", sagte sie als sie sich erneut von dem Kuss löste. "Ist das der Grund, warum du mich nicht willst?", fragte ich sie. „Ich... ich habe niemals behauptet das ich dich nicht will", entgegnete sie verlegen. „Du hast mich aber auch niemals vom Gegenteil überzeugt." „Amy, wieso machst du es mir so schwer?", sagte sie völlig durcheinander. „Ich will doch nur wissen ob du etwas für mich empfindest", entgegnete ich verzweifelt und wieder stürzte ich mich küssend auf sie. Katheryn keuchte schwer als ich sie gegen die Wand stieß und meine Lippen über ihren Hals wanderten. Sie schloss die Augen dabei und biss sich stöhnend auf die Unterlippe. „J-Ja", sagte sie völlig kopflos. „Ja?", fragte ich verwundert und hielt inne. „Ja ich... ich liebe dich", gestand sie endlich und dabei schoss ihr die Röte ins Gesicht. Mein Herz machte einen Satz als sie mir ihre Gefühle gestand und es war nun unmöglich mich noch eine weitere Sekunde von ihr fern zu halten. Ich war überrascht als Katheryn plötzlich die Initiative ergriff und mich dieses mal küsste. Dieses Mal fühlte sich der Kuss noch besser an, da ich nun wusste das sie dasselbe für mich empfand. Mit jeder Sekunde die verstrich, fiel es mir schwerer meine Hände bei mir zu behalten, denn ich wollte sie so sehr berühren. „Katheryn, ich will dich", flüsterte ich gegen ihre Lippen. Sie ließ zu das ich sie hob und auf den Schrank absetzte, der sich neben uns befand. Meine Lippen konnten sich kaum noch von ihre lösen und meine Hände wanderten automatisch über ihre Brüste entlang und fanden ihren Weg zwischen ihre Beine. Sie zog die Luft scharf ein als meine Hand die Innenseiten ihrer Schenkel streichelte. In diesem Moment war ich froh, dass auf dem Internat Röcke tragen Pflicht war, denn das erleichterte mir nun die Sache. „Gott, du machst mich verrückt", sagte ich und meinte jeden Moment den Verstand zu verlieren. Katheryn schlang ihre Arme um mich und drückte mich fest, als meine Hand sie weiterhin zwischen ihre Beine streichelte. Dabei hörte ich wie sie jedes Mal gegen mein Ohr stöhnte und ihr Atem mir eine leichte Gänsehaut bereitete. Als ich die Nässe langsam durch ihre Unterwäsche spüren konnte, zog ich sie langsam zur Seite und verschaffte mir einen Weg hindurch zu ihr. Katheryn war so nass und diese Tatsache erregte mich sehr. Sie wurde lauter als meine Finger in sie eindrangen und ich meinte den Halt zu verlieren bei ihre Laute. Katheryn bewegte sich automatisch im Rhythmus meiner Finger, während wir uns dabei erneut küssten. Sie schlang ihre Beine um mich und klammerte sich an meine Schulter fest, als sie den Höhepunkt langsam zusteuerte. Das war der Moment wo ich aufhörte und zu ihr außer Atem sagte: „Nicht hier." Sie schaute mich völlig fertig an und fragte: „W-Was?"„Lass uns aufs Bett gehen." Ich half ihr vom Schrank und nahm sie an der Hand. Mit zittrigen Beinen folgte sie mir und legte sich aufs Bett. Mir entging es nicht wie rot ihre Wangen bereits waren. Ich nahm an das ihr die ganze Sache unangenehm war. „Katheryn ist dir das alles unangenehm?" „Ähm wie meinst du?", fragte sie mich verlegen. „Na ja willst du das ich weiter mache oder ist dir das zuviel?" „Ähm es... es ist in Ordnung", erwiderte sie und errötete erneut. „Dir muss das nicht peinlich sein. Wenn du etwas nicht möchtest sag es mir und ich höre sofort auf", versprach ich und legte mich auf sie. Verlegen schaute sie mich an als ich meine Hand auf ihre glühende Wange legte und sie anlächelte. Wir schauten uns eine Weile gegenseitig an, bis ich erneut wagte sie zu küssen, doch dieses mal küsste ich sie zärtlicher und behutsamer. Es war schwer dabei einen klaren Gedanken erfassen zu können, da mich ihre Nähe völlig verrückt machte. Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich ihren warmen Körper eng an meins spürte und meine Hände in ihre legte, während unsere Lippen sich dabei berührten. Dabei entlockte ich ein heißeres Stöhnen aus ihr heraus, als meine Hand ihren Weg erneut zwischen ihre Beine fand und sie dort streichelte. Meine Lippen fuhren über ihren Hals entlang Richtung Brüste. Katheryn keuchte schwer als ich ihre Bluse langsam aufknöpfte und ihren BH aufmachte um dabei ihre Brüste zu küssen. Sie krallte sich an mich fest als ich ihren Rock und ihren Slip ausgezogen hatte und meine Hand sie zwischen ihre Beine streichelte. Katheryn wurde erneut laut und schließlich bewegten sich ihre Hüften synchron zu meine Finger. Und dann geschah es, ich hätte nie zu träumen gewagt diese andere Seite von ihr zu erleben. Diese Seite die nun nur ich kannte und niemand anders mehr, allein dieser Gedanke erregt mich. Katheryn's Brustkorb erhob sich gewaltig auf und ab. Sie stöhnte und wimmerte gleichzeitig und hielt sich an mich fest, als ob sie jeden Moment von der Euphorie die sie gerade spürte zerbrechen würde. Ich hatte solche liebliche Töne noch nie in meinem Leben gehört und gleichzeitig erregte mich das so sehr das ich nicht aufhören konnte sie zu berühren. Schließlich sackte sie zusammen und es brauchte eine Weile bis sie wieder regelmäßig atmete. Ich erhob mich langsam als sie sich beruhigt hatte und wurde sofort von ihr runter gezogen. „K-Katheryn alles in Ordnung?", fragte ich überrascht. „Ja", sagte sie leise und drückte mich fest. Sie wirkte etwas emotionaler als sonst und ich blieb in dieser Stellung und legte meine Arme um sie. Wenn das hier gerade ein Traum gewesen war, dann wollte ich nie wieder mehr aufwachen. Schließlich schliefen wir zusammen ein und wachten ziemlich spät auf, da ich von Katheryn aus dem Schlaf gerissen wurde.

 

„Amy wach auf, schnell!" Ich riss die Augen müde auf und schaute sie dabei verwirrt an. „Was ist los?", fragte ich noch halb im Schlaf. Sie war bereits auf den Beinen und zog sich schnell an. „Hast du schon mal auf die Uhr geschaut? Wir kommen zu spät zum Unterricht." Ich schaute auf die Uhr und ließ es mir nicht zweimal sagen. „Scheiße!", fluchte ich laut. Sofort stand ich auf und zog die dämliche Schuluniform an, die ich so sehr hasste. Wir trödelten nicht lange im Zimmer herum und rannten gleich in den Unterricht. Als ich die Tür zum Klassenzimmer aufriss, starrten uns einige grinsende Gesichter an. „E-Entschuldigen Sie, dass wir zu spät zum Unterricht kommen", sagte Katheryn zu Ms. James. „Setzt euch! Nach dem Unterricht möchte ich euch aber sprechen." Wir nickten und setzten uns auf unsere Plätze. Während des Unterrichts wechselten wir kein einziges Wort oder einen Blick. Nach Katheryn's Gesicht zu Urteilen, wäre sie am liebsten in den Erdboden versunken, da die Hälfte der Klasse nur gekichert und geflüstert hatte, als wir beide das Klassenzimmer betreten hatten. Nach dem Unterricht blieben wir im Klassenzimmer, da Ms. James uns noch sprechen wollte. Sie stemmte ihre Hände in ihren Hüften und schaute uns leicht verärgert an. „Ich möchte eine Erklärung für eure Verspätung", verlangte sie. „Es tut uns leid, aber wir haben verschlafen", log ich. Katheryn schaute mich dabei fassungslos an und hätte mich am liebsten auf den Hinterkopf geschlagen. „Ihr habt verschlafen, beide?", fragte Ms. James skeptisch. „Ja", log ich erneut. „Wie ist das Möglich, wenn ihr beide nicht einmal dasselbe Zimmer teilt?" „Tja, was für ein Zufall", sagte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen das ich gerade aufgeflogen war, indem ich Ms. James anlächelte. „Amy?", sagte Ms. James warnend, ihr schien im Moment nicht nach spaßen zu sein. „Amy es reicht", sprach nun Katheryn und schaute mich leicht verärgert an. Ich verstummte und fühlte mich plötzlich mies, da ich Katheryn gerade mit meinen Lügen nur noch mehr Schwierigkeiten bereitete.  „Wir haben wirklich verschlafen, aber das nur weil Amy bei mir geschlafen hat, da ich durch den gestrigen Vorfall mit meinen Eltern niedergeschlagen war und sie mir Trost gespendet hat. Es tut uns leid, das wird nicht wieder vorkommen", versprach sie. Ich hob eine Augenbraue, da ich von Katheryn's Ehrlichkeit überrascht war. Ich musste mir dabei ein Lächeln verkneifen, denn wieder einmal stellte es sich heraus das Katheryn einfach nur ein anständiges Mädchen war die immer gute Absichten hatte. Sie hatte ein Herz aus Gold und ich wollte diese Unschuld beschützen, niemals würde ich zulassen das jemand dies ausnutzen würde und sie verletzte. „Müssen wir jetzt nachsitzen?", wagte ich nun zu fragen. Ms. James schien zu überlegen und sagte schließlich: „Dieses eine Mal kommt ihr mir davon, du solltest dich bei Katheryn bedanken und nimm dir am besten ein Beispiel an ihr", sagte Ms. James zu mir und ihr Blick schien mich dabei durchbohren zu wollen. Ich nickte und fühlte mich durch ihren Blick unwohl. „Ihr solltet besser aufpassen, wenn Ms. Taylor das mitbekommt, wird sie nicht so gelassen reagieren", warnte sie uns.  „Danke und es tut mir leid das ich versucht habe Sie in die Irre zu führen", entschuldigte ich mich. „Schon in Ordnung, beim nächsten mal passt bitte besser auf", sagte sie und zwinkerte uns zu. Wir lächelten verlegen und verließen anschließend zusammen das Klassenzimmer. „Katheryn glaubst du Ms. James hat irgendetwas mitbekommen?", fragte ich sie auf dem Weg zum Wohnheim. „Was meinst du?", fragte sie verwirrt. „Na ja, das wir zusammen geschlafen haben", erwiderte ich in ein flüsternden Ton. Katheryn wurde dabei schlagartig rot und beschleunigte ihren Tempo. „K-Katheryn, warte doch!", rief ich ihr hinterher und folgte ihr mühsam. Sie hielt vor der Tür ihres Zimmers an und wandte sich zu mir. „I-Ich ähm, ich geh dann mal", sagte sie und schaute mich dabei nicht an. „Warte!", rief ich und hielt sie am Arm fest bis sie mir endlich in die Augen schaute. „Dir muss das von gestern doch nicht peinlich sein." „O-Okay", erwiderte sie immer noch überfordert von der Situation.„Ich lass dich dann mal in Ruhe", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Schlagartig stieß sie mich weg und sagte mit roten Wangen:„A-Amy bist du verrückt?" „Was denn, darf ich mich etwa nicht von dir verabschieden?"„Das ist hier nicht das Problem", erwiderte sie nervös.„Ganz ruhig", sagte ich und versuchte sie zu beruhigen.„Amy, das muss unter uns bleiben, niemand darf das hier erfahren, sonst haben wir beide ein Problem", sagte sie. „Okay, ich werde in Zukunft besser aufpassen", versprach ich und entschuldigte mich. „Ich glaube aber, dass die Mädels bereits bescheid wissen", sagte ich wodurch ich Katheryn noch nervöser machte. „Kathy, du brauchst keine Angst zu haben, sie sind nicht wie deine Eltern", versicherte ich ihr. „Woher willst du das wissen?", sagte sie unsicher. „Wieso sollten sie ein Problem damit haben? Dann sind sie keine richtigen Freunde."„Ich weiß nicht Recht", sagte sie etwas verängstigt. „Katheryn ich bin mir sicher das sie das akzeptieren werden", sagte ich und legte dabei meine Hände auf ihre Schultern um sie zu beruhigen. „Vertrau mir einfach", bat ich sie. Sie nickte und sagte:„Danke."„Keine Ursache", erwiderte ich und lächelte. Schließlich verabschiedeten wir uns und jede ging auf ihr Zimmer. 

 

Als ich mein Zimmer betrat, starrten mich Diana und Sora wartend an. „Gibt es irgendein Problem, oder wieso starrt ihr beide mich so an?", wollte ich wissen. „Einen schönen Guten Abend, wir sind auch erfreut dich zu sehen", sagte Diana in einem schroffen Ton. Ich ignorierte Diana's Schroffheit. „Wie war denn das Gespräch mit Ms. James?", fragte Sora neugierig. „Ist das jetzt hier eine Befragung beim Polizeirevier?", fragte ich sarkastisch. „Irgendwie schon, da du ja gestern Nacht nicht hier geschlafen hast", erwiderte Diana. „Wo ist da das Problem?", fragte ich und wollte nicht weiter auf das Thema eingehen. „Das Problem ist das du dabei auch noch erwischt wurdest", erwiderte Diana mit einem schelmischen Blick. „Heute bist du aber ziemlich scharf darauf mich zu nerven", sagte ich leicht gereizt und ließ mich auf das Bett fallen. Im Moment hatte ich keine Lust mit Diana über die gestrige Nacht zu diskutieren, abgesehen davon ging es auch niemanden etwas an, was zwischen Katheryn und mir lief. „Jetzt fangt nicht an euch zu streiten", schnitt Sora ein die eine Diskussion zwischen uns bereits vorausgesehen hatte.„Amy, warst du zufälligerweise gestern Nacht bei Katheryn?", fragte Sora und setzte sich dabei neben mich. Mir wurde etwas unwohl bei der Frage, da ich mich ertappt fühlte.„W-Wieso wollt ihr das wissen?"„Na ja aus Neugier und weil wir uns Sorgen um dich machen", erwiderte Sora. Ich seufzte und sagte nach eine Schweigepause:„Ja, ich war gestern Nacht bei Katheryn." Sobald ich den Satz beendet hatte grinsten die beiden mich wie blöd an, was mir ziemlich unangenehm war.„Könnt ihr mal aufhören so blöd zu grinsen", sagte ich leicht verärgert und verzog dabei den Mund zu einem schmalen Strich.„Sieht so aus als ob die gestrige Nacht viel zu versprechen hatte", gab Diana als Bemerkung von sich, was ich ignorierte und fragte:„Wo waren eigentlich Melissa und Hayley gestern Nacht?"„Die haben bei uns geschlafen", antwortete Sora.„Oh, ich schätze das es dann etwas eng gewesen ist hier im Zimmer", sagte ich und stellte mir vor wie schlecht alle wohl geschlafen hatten und das nur wegen Katheryn und mir.„Tut mir leid", entschuldigte ich mich.„Wofür denn?", fragte Sora verwundert.„Na ja, ich kann mir vorstellen das es nicht sonderlich bequem für euch war, bei so vielen Leuten in so einem kleinen Zimmer."„Ach was, das war nicht so schlimm und ihr beide habt ein bisschen Zeit für euch gebraucht." Ich musste verlegen lächeln als sie dies sagte. „Hmm, wo ist eigentlich Ash?", fragte ich verwundert und um gleichzeitig auf ein anderes Thema zu stoßen.„Die ist in der Bibliothek", erwiderte Sora.„Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?", fragte Diana und kam wieder auf das Thema zurück. Ihre Direktheit haute mich mal wieder um.„Diana!", mahnte Sora sie.„Was denn, das ist eine normale Frage", verteidigte sie sich.Seufzend sagte ich:„Ich denke schon."„Was soll das bedeuten?", hackte sie nach.„Spreche ich eigentlich chinesisch?", fragte ich nun total genervt von Diana's Befragung.„Irgendwie schon, es gibt kein ich denke schon, entweder ihr seid zusammen oder ihr seid nicht zusammen", erklärte sie woraufhin ich meine Augen verdrehte und einfach nichts mehr sagte.„Diana lass jetzt Amy in Ruhe", sagte Sora und stand auf.„Ihr seid echt bescheuert", sagte sie und warf uns ein Kissen entgegen.„Wer ist hier bescheuert", entgegnete ich und warf das Kissen zurück. Ich musste mir bei Diana's schmollendes Gesicht ein Lachen verkneifen. „Ihr seid echt anstrengend", seufzte Sora und verschwand ins Bad.„Hinterher", flüsterte Diana mir zu und folgte ihr mit einem Kissen in der Hand. Ich tat es ihr nach und schließlich endete der Tag mit einer Kissenschlacht.

 

Kapitel 4: Die Ankündigung

Es herrschte Stille im Wohnheim bis sie unterbrochen wurde von jemanden der gerade laut herum schwärmte. Es war Tracey aus meiner Parallelklasse, die durch das Wohnheim lief und wieder mal über Mr. Robinson schwärmte. Ich musste seufzten als ich sie hörte, machte mir aber auch keine große Mühe aufzustehen. Was machte sie denn noch so spät auf den Beinen? Anscheinend war sie nicht alleine, denn ich hörte eine zweite Stimme. „Red etwas leiser, du weckst noch das ganze Internat auf", sagte Jade. „Beruhige dich doch, uns hört schon keiner", erwiderte Tracey gelassen. „Ich hoffe es für dich, sonst sind wir geliefert. Kannst du mir aber jetzt endlich erzählen was passiert ist? Du schwärmst schon den ganzen Tag herum." „Ach Jade wenn du nur wüsstest", sagte Tracey schmunzelnd. „Lass mich raten, Mr. Robinson?" „Ja mein Jean-Luc Yves." „Dein was?" „Jean-Luc Yves, sein Name ist Jean-Luc Yves, wusstest du das etwa nicht?", fragte Tracey verwundert. „Schau mich nicht so an, ich bin kein Stalker", erwiderte Jade. „Red kein Unsinn, jeder hier auf dem Internat weiß doch wie er heißt." „Ja jeder, außer ich, aber erzähl schon was ist passiert?", fragte Jade neugierig. „Heute nach dem Unterricht wollte er mich sprechen." „Und was ist dabei?", fragte Jade wenig begeistert. „Als ob jede Schülerin extra von ihm aufgerufen wird, um sich mit ihm dann nach dem Unterricht unterhalten zu dürfen." Jade seufzte und schüttelte dabei den Kopf. „Wieso schüttelst du den Kopf, das kann doch etwas bedeuten." „Was denn, das er dich vernaschen wollte?", fragte Jade ironisch. „Kann doch Möglich sein", erwiderte Tracey und schloss diese Möglichkeit nicht aus. „Das kann ich mir nicht vorstellen." „Dann erzähl mir mal was das war, als wir mit der Klasse Schlittschuh laufen gegangen sind und er meine Hand gehalten hat. Sag mir jetzt bloß nicht das er jede Schülerin die Hand hält." „Vielleicht läuft da etwas, vielleicht auch nicht Tracey." „Siehst du, ich hab immer Recht."„Ich hab dir nicht einmal Recht gegeben", sagte Jade und verdrehte dabei die Augen.„Tracey, du solltest es nicht zu weit treiben", warnte Jade sie. „Keine Angst, ich werde schon nichts schlimmes machen." „Das hoffe ich doch für dich, das würde nicht gut ausgehen, wenn du eine Affäre mit ihm eingehen würdest." „Wieso denn nicht, das ist doch heiß und Verboten und ich liebe verbotenes", gestand Tracey. „Pass bloß auf das du dir dabei nicht die Finger verbrennst."

 

Müde riss ich meine Augen auf, als ich von etwas Lautes nervendes aufgeweckt wurde. Es war mein Wecker. Ich hasste es früh aufzustehen, aber was konnte ich schon dagegen tun, es war sinnlos sich hier gegen die Lehrer und Schulregeln zu setzten, das hatte ich auf diesem Internat inzwischen gelernt. Das war auch der Grund wieso ich nicht mehr so oft in Schwierigkeiten steckte. Im Klassenzimmer traf ich auf Katheryn und lächelte ihr zu als Ms. James eintraf und der Unterricht begann. Meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf Ms. James, als sie plötzlich das Thema wechselte und von einer Party am Wochenende sprach. „Horcht zu, am Samstag findet eine Party zum Hundertsten Jubiläum unseres Internat statt. Als kleine Überraschung wird eine Band auftreten, welche Band das ist, erfahrt ihr dann am Samstag, alles weitere erfahrt ihr noch im Laufe der Woche." Nach Ms. James Verkündung, hörte ich den ganzen Unterricht nicht mehr zu, da ich bereits Pläne für die Party schmiedete. Endlich läutete die Schulglocke und ich raste auch schon aus dem Klassenzimmer in Richtung Freiheit. „Wo willst du denn so schnell hin?" Überrascht drehte ich mich um und stand nun Natasha gegenüber. Sie schaute mich verschmitzt an, als sie meine Reaktion ablesen konnte. „Was willst du?" „Von dir bestimmt nichts, du Kampflesbe." Ich wurde bei ihrer Andeutung wütend und sogleich verletzte das mich. Was bildete sich dieses Miststück denn ein über mich zu wissen? „Was hast du gesagt?" „Genau das was du gehört hast, ist es denn nicht so, dass Katheryn und du ein besonderes Verhältnis habt?", sagte sie und grinste provozierend. „Was ist dein Problem, bekommst du niemanden ab und hast dich dafür entschieden andere Leute fertig zu machen?" Sie ignorierte mein Kommentar und provozierte mich weiter: „Ich glaube Ms. Taylor würde sich bestimmt freuen, wenn sie von eurer traumhaften lesbischen Liebesbeziehung erfahren würde." Jetzt war der Spaß für mich vorbei, ich wollte auf sie losgehen und in Stücke reißen und das tat ich auch als mich jemand von hinten packte. „Amy, tue es nicht", hörte ich jemand rufen. Es war Katheryn, die versuchte mich davon abzuhalten. „Wie kann ich dieses Miststück reden lassen, wenn sie gerade nur Scheiße über uns sagt." „Das ist doch nur die Wahrheit, oder etwa nicht?", entgegnete sie. „Du weißt rein gar nichts. Muss ich Ms. Taylor etwa von deinen nächtlichen Ausflüge zu den Wohnheim der Jungs bereichten?" Natasha schaute mich hasserfüllt an. „Das würdest du nicht tun, denn du hast keine Beweise." Tracey stand neben den Schließfächern und bemerkte die laute Atmosphäre zwischen Amy und Natasha, also beschloss sie auf die beiden zuzugehen. „Hast du kein Spiegel in deinem Zimmer du Miststück, muss ich dich denn daran erinnern was du bist?" „Was bin ich denn, sag es schon", erwiderte Natasha gelassen und sich ihren Triumph sicher. „Du bist die größte Schlampe auf unserer Schule", schnitt Tracey ein. Überwältigt schauten Katheryn und ich Tracey an. „Was haste du zu mir gesagt?", fragte Natasha nun fassungslos. „Du hast mich sehr wohl gehört, oder gefällt es dir wenn ich dich Schlampe nenne?" Dabei betonte sie das Wort Schlampe, um Natasha damit zu provozieren. Schweigend wandte sie sich zu mir und warf mir dabei einen wütenden Blick zu und schließlich war sie fort. Immer noch sprachlos von Tracey's Aktion wandte ich mich zu ihr und bedankte mich bei ihr. „Keine Ursache?", sagte sie und lächelte. „Das war echt der Hammer", gestand ich. Sie lachte und sagte: „Ich kann sie genau so wenig wie du leiden." „Hast du unser Gespräch etwa mitbekommen?", fragte ich sie. „Nö nicht wirklich. Jedenfalls hat sie nicht das Recht dich so zu beleidigen." „Danke nochmals" Sie nickte kurz und ging. Schließlich gesellten sich die anderen Mädchen um uns und fragten was gerade geschehen war, ich antwortete jedoch nicht und lief direkt aus dem Internat, denn ich wollte mich erstmal beruhigen. Natasha konnte mich manchmal ziemlich aus der Fassung bringen.„Alles in Ordnung?", hörte ich Katheryn fragen die plötzlich neben mir stand. Ich hatte durch meine Wut gegenüber Natasha nicht einmal ihre Anwesenheit bemerkt gehabt. Als ich nicht antwortete umhüllte sie meine Hand und schaute mich an. Sie gab ein Lächeln von sich als ich sie anschaute und irgendwie wurde mir dabei warm ums Herz. Im Moment wollte ich aber alleine sein, damit ich meine Wut nicht wieder an jemand anderes heraus ließ. „Auch gut wenn du nicht reden willst, ich bleibe trotzdem hier bei dir", sprach sie als ich immer noch kein Wort sagte. „Es ist vielleicht besser wenn du mich jetzt kurz alleine lässt", erwiderte ich schließlich. „Ist es denn nicht besser wenn du mit mir darüber redest, anstatt das die Wut dich zerfrisst?"„Ich möchte meine Wut aber nicht an dir herauslassen", gestand ich. „Das ist mir egal, solange es dir danach besser geht", erwiderte sie und lehnte dabei ihren Kopf gegen meine Schulter. Ich lächelte schwach und sagte: „Danke, das du bei mir bist."„Das werde ich immer", erwiderte sie. „Beim nächsten mal musst du dich besser unter Kontrolle halten", schlug sie vor. „Ich weiß, es ist nur manchmal schwer sich bei ihrem Gelaber im Griff zu halten", gestand ich. „Glaubst du sie wird uns verpetzen?", fragte Katheryn nachdenklich. „Wie denn, sie hat keine Beweise. Wir sollten dennoch vorsichtig sein." Sie nickte und während wir uns unterhielten spielte ich mit ihre Finger herum. „Freust du dich schon auf die Party?", fragte ich um das Thema zu wechseln. „Na ja, ist nicht so mein Ding", gestand sie mir. „Das wird doch toll sein", versicherte ich ihr. „Ich frag mich welche Band wohl auftreten wird." „Das siehst du dann noch Amy." „Ich hoffe nur dass die nicht wieder so'n Opern-Typ auftreten lassen." „Das glaub ich dieses mal nicht", sagte Katheryn grinsend.

 

Kapitel 5: Amy's Vergangenheit

„Da bist du ja, hast du dich beruhigt?", fragte Ashley, als ich mich zu ihnen setzte. „Ja es geht mir wieder gut." „Was war eigentlich los?" „Nichts besonderes, nur eine kleine Diskussion mit Natasha", erklärte ich in die Runde. „Sicher?", hackte Ashley nach. „Ja ganz sicher, wollen wir jetzt nicht lernen?", fragte ich um das Thema zu wechseln. „Bist du sicher das du bei Katheryn's Anwesenheit lernen kannst?", fragte Diana und grinste dabei. Ich verdrehte die Augen und setzte mich einfach zu den Mädchen und beschloss Diana's Frage zu ignorieren. In vier Monaten würden die Prüfungen vor der Tür stehen und deswegen lernten die meisten zu dieser Zeit schon. Vor allem Ashley, Katheryn und Sora, die konnten den ganzen Tag pauken und selbst dann war es für sie immer noch nicht genug. Und ich war wahrscheinlich im Vergleich zu den Dreien faul, da ich lernen hasste und die Schule mich überhaupt nicht interessierte. Das einzige Fach das mich interessierte war Musik. Schon als Kind träumte ich davon, Musik zu meinen Beruf zu machen. Meine Mutter war nie begeistert davon gewesen, sie meinte immer damit könnte ich meinen Lebensunterhalt nicht verdienen. Doch das war das einzige auf dieser Welt wofür ich Begeisterung empfand. Meine Gitarre und ich waren seit dem Tod meines Vaters unzertrennlich gewesen und vielleicht war das, dass einzige was mir noch einen Sinn zum leben gab. Nach zwei Stunden meldete ich mich wieder zu Wort und sagte: „Boah, mein Kopf tut langsam weh, glaub das war's für heute." „Wo willst du denn hin?", fragte Katheryn. „Am besten weit weg von Büchern, ich glaube ich sehe nur noch Zahlen und Wörter vor mir", beklagte ich mich und rieb mir dabei mit den Fingern über die Schläfe. Sie schüttelte lächelnd ihren Kopf woraufhin ich verwundert fragte: „Was ist?" „Nichts, ich frage mich nur wie du die Prüfungen bestehen willst, wenn du jetzt schon schlapp machst." „Was soll das bedeuten? Ich habe gerade zwei Stunden gelernt, das ist mehr als genug für heute." Sie lächelte erneut und sagte: „Ist schon in Ordnung, ich komme dann mit dir." „Bist du sicher? Ich will dich vom Lernen nicht abhalten." „Ja Amy, im Gegensatz zu dir bin ich für die Prüfungen gut vorbereitet." „Danke für's fertig machen", erwiderte ich wenig erfreut über Katheryn's Bemerkung. „Sei mir nicht böse, aber wir beide wissen genau das du dich für die Schule nicht interessierst." „Dann ist es halt so", erwiderte ich und verließ schmollend die Bibliothek. „Warte doch", rief Katheryn mir nach und packte schnell ihre Bücher ein. „Sei vor Sperrstunde zurück", sagte Melissa. Katheryn nickte und verließ in Eile die Bibliothek. Schließlich holte sie mich ein und sagte etwas außer Atem: „Bist du etwa sauer auf mich?" „Nein", erwiderte ich und beschleunigte mein Tempo. „Kannst du dann bitte etwas langsamer laufen, sonst lass ich noch all die Bücher fallen." „Schlepp halt nicht immer so viel mit dir herum", entgegnete ich in einem schroffen Ton. Katheryn verzog ihre Augen zu schmalen Schlitzen und sagte: „Oh doch du bist sauer." Seufzend nahm ich die Hälfte ihrer Bücher und sagte: „Wir sollten die mal ablegen, bevor wir irgendwohin gehen." „Danke", erwiderte sie lächelnd.

 

„Wohin soll es denn gehen?", fragte sie mich als wir ihre Bücher in ihrem Zimmer abgelegt hatten. „Gibt es denn einen Ort an den du besonders gerne gehen willst?", fragte ich sie. Sie überlegte kurz und sagte schließlich: „Solange ich bei dir bin, ist es mir egal wohin wir gehen." Lächelnd zog ich sie zu mir und küsste sie. „Das habe ich sehr vermisst", gestand ich ihr als sich unsere Lippen voneinander lösten. Verlegen lächelte sie und sagte: „Wir sollten vorsichtig sein, nicht das noch jemand reinkommt."„Die werden bis zur Sperrstunde lernen, das heißt bis dahin sind wir ungestört", versicherte ich ihr. „Trotzdem sollten wir uns nicht allzu sehr gehen lassen", erwiderte sie etwas nervös. „Hast du etwa Angst, dass wir uns plötzlich zu nahe kommen?", fragte ich sie woraufhin sie errötete und abwehrend sagte: „N-Nein." Grinsend hackte ich nach: „Sicher? Es wäre doch nicht das erste Mal." Ihr Gesicht wurde so rot, das ich meinte es würde jeden Moment explodieren. Sie stieß mich weg und sagte überhaupt nicht erfreut über die Tatsache, dass ich sie gerade neckte: „Du bist so bescheuert." Ich musste über ihre Reaktion lachen und gleichzeitig fand ich es süß, wenn ihr jedes mal etwas unangenehm wurde. „Komm her", sagte ich und legte meine Arme um ihren Bauch. Dabei drückte ich sie fest an mich und sagte in flüsterndem Ton: „Nimm's mir nicht übel, aber du bist unglaublich süß wenn du verlegen wirst." Katheryn zuckte zusammen als sie meinen Atem auf ihrem Nacken spürte. „A-Amy das kitzelt", erwiderte sie schwach, während sie eine leichte Gänsehaut bekam. Ich legte meine Lippen auf ihren Nacken, während ich ihren Bauch streichelte. Dabei entging mir nicht wie Katheryn leicht aufstöhnte, was mich sofort erregte. „W-Wollten wir nicht raus?", fragte sie plötzlich als meine Hände über ihre Brüste entlang wanderten. Sie schien aus dieser Situation entkommen zu wollen und ich nahm an der Grund dafür war, dass sie das verlegen und nervös machte. „Versuchst du gerade meine Annäherungsversuche abzulehnen?", fragte ich sie. „N-Nein, i-ich dachte du wolltest irgendwohin", erwiderte sie nervös. Lächelnd löste ich mich von ihr und sagte: „Tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber wir können gern raus wenn du magst." Als sie keine Antwort von sich gab und deprimiert zu Boden schaute fragte ich verwundert: „Was ist denn?"„B-Bist du sauer auf mich?"„Weshalb denn?", fragte ich überrascht. „Na ja, wegen meinem Verhalten, ich hab das Gefühl als ob du dich gerade abgelehnt gefühlt hast."„Es ist doch okay, ich will dich zu nichts zwingen", entgegnete ich. „Sicher das es in Ordnung für dich ist?", fragte sie mich unsicher. „Natürlich, wenn du es nicht willst, dann verspüre ich auch nicht die Lust irgendetwas gegen deinen Willen zu tun", versicherte ich ihr und gab ihr dabei einen Kuss auf die Stirn. „Komm lass uns einen kleinen Spaziergang durch den Schulgarten machen", schlug ich vor und nahm dabei ihre Hand.

 

Es war bereits Spätsommer, in wenigen Stunden würde die Sonne hinter dem Horizont verschwinden, und die Nacht anbrechen. Wir setzen uns im Schulgarten auf eine Bank und unterhielten uns. Als sie etwas von sich erzählte verfiel ich in eine Art Trance, da ich es nicht fassen konnte jemanden wie sie jemals verdient zu haben. Sie war nun alles wofür ich noch lebte, alles was mir in den letzten Monaten wieder einen Sinn zum leben gab und deshalb wollte ich sie nicht verlieren. „Amy?", sagte Katheryn verwundert und riss mich somit aus meinen Gedanken. „Alles in Ordnung?" „Äh, ja", erwiderte ich. „Träumst du gerade?", fragte sie mich überrascht und grinste dabei. „Teilweise", gestand ich und grinste zurück. „Du hörst mir also nicht einmal zu, wie unhöflich", sagte sie leicht frustriert. „Doch ich höre dir zu, aber dabei frage ich mich jedes Mal wie ich etwas wie dich nur verdient habe."„Wie meinst du das?", fragte sie mich leicht verwirrt. „Als mein Vater gestorben ist, ging alles bergab und jedes Mal stellte ich mir die Frage was der Sinn des Lebens war, wenn der Tod mir das genommen hatte, was mir am teuersten war. In dieser Zeit half mir Musik sehr, sie half mir Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst verarbeiten zu können und somit fand ich langsam wieder einen Sinn im Leben. Dann traf ich dich und seitdem kann ich es jeden Tag nicht glauben, jemanden wie dich an meiner Seite zu haben. Du gibst mir die Kraft alles durchzustehen und ohne dich wäre ich halb so gut, denn du bist meine bessere Hälfte." Es wurde still zwischen uns als ich ihr das alles gestand. So persönlich hatte ich noch nie mit jemanden gesprochen. Lächelnd und mit feuchten Augen umarmte sie mich plötzlich und sagte: „Du hast mir nie erzählt, dass dein Vater gestorben ist. Es muss bestimmt sehr schwer für dich gewesen sein, dennoch bin ich glücklich deine andere Hälfte zu sein und die, die dir diese Kraft gibt." Irgendwie wurde ich bei Katheryn's Geschluchze emotional und musste schließlich mit ihr weinen. „Ich habe nie gerne über den Tod meines Vaters gesprochen", gestand ich schluchzend. „Es ist schon in Ordnung, ich verstehe das", erwiderte sie und drückte mich fest. Diese Geborgenheit hatte ich schon lange nicht mehr gespürt und irgendwie war ich froh das wir dieses Gespräch geführt hatten, da ich mich nun etwas erleichtert fühlte und Katheryn etwas aus meiner Vergangenheit offenbart hatte. „Ich liebe dich", sagte ich ihr und verkroch mich dabei mit meinem Gesicht in ihren Haaren, die so gut rochen. „Ich dich auch", erwiderte sie und strich mir über die Haare. Wir saßen eine Weile einfach nur da, bevor wir in unser Wohnheim zurückkehren mussten.

 

Kapitel 6: Eine nebelige Nacht

Das Wochenende kam und mit dabei auch die lang ersehnte Party, von der Ms. James gesprochen hatte. Die Party fand in der Sporthalle statt in der auch bereits eine Bühne aufgebaut wurde. Die Tische waren voll mit Essen und Trinken, worauf ich sofort Appetit bekam. Also war das erste was ich tat gleich einmal das Essen auszuprobieren. Der Rest tat es mir nach und irgendwann sahen wir wie Ms. Taylor auf die Bühne stieg und um unsere Aufmerksamkeit bat. In der Halle wurde es still als sie ins Mikrofon sprach und jeder Blick in der Halle richtete sich auf sie. „Ich freue mich jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin mitteilen zu dürfen, das unser Internat genau heute 100 Jahre feiert. 100 Jahre in denen wir mit Stolz sagen können einer der besten Internate in den Vereinigten Staaten Amerika zu sein. Als kleine Überraschung haben wir einen kleinen Auftritt für euch organisiert, in dem eine Band auftreten wird, die unter den Teenagern von heute wohl sehr beliebt zu sein scheint. Ich begrüße herzlichst Kings and Queens." Als Ms. Taylor ihren Roman endlich zu Ende gesprochen hatte und der Name Kings and Queens fiel, herrschte in der Halle Hysterie vom feinsten. Ich meinte dabei fast Taub zu werden. Kings and Queens war eine Pop-Rock Newcomer Band die aktuell beliebt war, vor allem unter dem weiblichen Publikum. Ich gesellte mich zur schreienden Masse und zog Katheryn dabei mit mir mit. Sie schien sich unter den kreischenden Mädchen nicht wohl zu fühlen, was ich ihr auch nicht übel nehmen konnte. Manchmal irritierten mich diese hysterischen Weiber genauso. Gut das Diana und Hayley uns heimlich Alkohol besorgt hatten, was Katheryn allerdings noch nicht wusste. „Hey, Lust auf ein Alkopop", schrie Hayley mir ins Ohr. Ich nickte und folgte ihr. Dabei nahm ich Katheryn an der Hand und wir schlichen uns heimlich aus der Halle. „Endlich Ruhe", sagte ich in die Runde als wir im Gang standen. „Kommt mit, die anderen warten schon", sagte Hayley und wir folgten ihr. „Wohin gehen wir?", fragte Katheryn. „Da wo der Spaß richtig anfängt", erwiderte sie und grinste dabei. Katheryn warf mir einen fragenden Blick zu als sie Hayley's Antwort nicht verstand. Schließlich standen wir im Wohnheim der Jungs vor Duncan's Zimmer. „W-Was machen wir hier?", fragte Katheryn außer sich als Hayley die Tür aufriss und in der Mitte des Zimmer lauter Mädchen und Jungen saßen die sich gerade unterhielten und Alkohol tranken. „Komm schon, das wird lustig", sagte ich und zog sie ins Zimmer. „Hier", sagte Diana und drückte uns zwei Alkopops in die Hand als sie uns sah. „A-Amy, wenn wir erwischt werden fliegen wir von der Schule", sagte Katheryn und war von der Idee überhaupt nicht begeistert. „Entspann dich, die sind alle viel zu beschäftigt mit ihrer 100 Jahre Feier um uns zu bemerken", sagte ich und trank ein Schluck. Nervös warf sie einen Blick auf die Gruppe im Zimmer und dann auf ihren Pappbecher. „Ich sollte gehen", sagte sie schließlich woraufhin ich sie aufhielt und sagte: „Jetzt warte doch, probier doch erst mal bevor du dich dafür entscheidest zu gehen."„Amy ich trinke kein Alkohol", erwiderte sie und stellte ihren Pappbecher ab. „Bitte nur ein Schluck", flehte ich sie an. Nach langem überlegen willigte sie schließlich ein und trank einen Schluck. „Und wie findest du es?", fragte ich neugierig. „Schmeckt süß", antwortete sie. „Siehst du es schmeckt dir", sagte ich erfreut und überredete sie schließlich noch einen weiteren Schluck zu trinken. Schließlich hatte ich es so weit gebracht das Katheryn leicht angetrunken war, was ich ziemlich amüsant fand, da sie dabei anhänglicher wirkte als sonst. Im Zimmer waren die meistens bereits so betrunken, das sie Katheryn's Anhänglichkeit nicht einmal wahrnahmen. Ich war genauso angetrunken und spürte bereits die Wärme auf meinen Wangen. Katheryn schien es ähnlich zu ergehen, denn sie schmiegte sich an mich und sagte leicht beschwipst: „Mir ist warm, magst du nicht woanders hin?" Ich nickte und wir verließen das Wohnheim und begaben uns in den Schulgarten. Katheryn kicherte auf dem Weg dorthin ziemlich oft und dabei stützte sie sich an mich um nicht zu fallen. 

 

„Amy was wenn uns jemand sieht", sagte sie und fiel auf den Boden. Sie lachte und schaute mich dabei an. Katheryn war nun völlig betrunken und der Anblick dabei sah recht amüsant aus. Ich kniete mich vor ihr hin und lächelte sie an und sagte: „Mach dir keine Sorgen um diese Uhrzeit wird uns niemand stören." Sie blieb auf dem Boden liegen und deutete mir mit ihrem Blick weiter zu machen. Ich musste dabei grinsen und beugte mich über sie. Sie zog mich zu sich und küsste mich fordernd, dabei schlang sie ihre Arme um mich. Als ich mich von ihrem Kuss löste,machte sie sich dabei mir die Kleider vom Leib zu zerren. „Du hast es ziemlich eilig", sagte ich grinsend. „Ja sehr", sagte sie in einem mühsamen Ton. Der Alkohol schien ihr bis zu Kopf gestiegen zu sein und mir ging es da nicht anders. Also ließ ich es zu das sie mich entkleidete. Ich musste zugeben dass ein Akt auf der Wiese nicht gerade meinen Vorstellungen entsprach, aber ich konnte mich genauso wenig wie sie zurückhalten. Ich knöpfte ihre Bluse auf nachdem sie meine aufgeknöpft hatte und küsste ihren entblößten Hals. Sie drückte mich dabei noch fester an sich und sagte flüsternd: „Bitte streichle mich." Ich war von ihrer Bitte überrascht, denn so etwas sah ihr überhaupt nicht ähnlich, aber da sie total betrunken war, nahm ich an das der Alkohol die Ursache dafür war. „Willst du mehr?", fragte ich flüsternd. „Ja bitte", fleht sie mich an. Mir gefiel es das sie mich darum bat und ich ließ es mir nicht zweimal sagen. Ich küsste sie und drang mit meiner Zunge in ihrem Mund ein. Sie erwiderte meinen Kuss und stöhnte dabei leicht auf. Schließlich öffnete ich ihren BH und legte meine Hände auf ihre Brüste und massierte sie. Katheryn schien es zu gefallen, denn sie schloss ihre Augen dabei und klammerte sich an meine Schulter fest. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich leicht über ihre Nippel entlang und nahm sie dann einzeln in den Mund. Katheryn zuckte dabei zusammen und krallte sich noch fester an mich. Sie wurde unruhig und ich verstand dies als Zeichen das sie mehr wollte. Ich erhob meinen Kopf und schaute sie an während ich meine Hand langsam unter ihren Rock schob. Sie war so warm und feucht, dass ich lächeln musste. „Bist du etwa schon feucht?", fragte ich total betrunken. Sie grinste mich verschmitzt an und drückte ihre Hüften gegen meine Hand. Sie flehte mich an weiter zu machen und ich tat was sie wollte. Ich streichelte sie und fuhr mit meinen Fingerspitzen über ihre Spalte entlang. Dann drang ich mit meinen Finger in sie ein und bewegte sie dabei. Katheryn stöhnte wiederholte male auf und drückte ihren Oberkörper gegen mich. Sie küsste mich wild und sagte anschließend keuchend: „Bitte lass nicht nach." „Okay", flüsterte ich und schaute ihr in die Augen, während ich meinen Finger in sie bewegte. Ich presste dabei meine Brüste auf ihre und rieb mich an sie und ließ nicht locker bis Katheryn langsam den Höhepunkt erreichte. „Oh Gott!", rief sie und vergrub ihr Gesicht in meinen Hals. Ich spürte Adrenalin in mir aufsteigen, dass geschah jedes Mal wenn Katheryn einen Höhepunkt nahe war. Plötzlich fing es an zu regnen und wir wurden schnell nass, doch das schien Katheryn nicht zu stören und mich störte es genauso wenig, denn im Moment war ich viel zu fixiert auf sie um aufhören zu können. Ich lehnte meine Stirn an ihre Schulter und beschleunigte meine Bewegungen und dann spürte ich wie Katheryn begann zu zittern und den letzten Laut von sich gab. Erschöpft sackte sie in sich zusammen und sagte außer Atem: „Das hat sich so gut angefühlt." Ich lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Das freut mich." Sie umarmte mich und ich ließ mich langsam auf sie fallen. „Ich liebe dich", flüsterte sie und drückte ihr Gesicht fest an meine Wange. Eine Wärme entfaltete sich in meinem Herzen aus, als sie dies sagte. Ich war so heillos betrunken und glücklich mit ihr. „Ich liebe dich auch, so sehr", sagte ich und drückte sie fest an mich. Wir lagen eng umschlungen da und schliefen glücklich miteinander ein. Spätestens am nächsten Morgen würden wir diese Nacht vergessen, da wir viel zu betrunken waren.

Kapitel 7: Partys und ihre Konsequenzen I

Tracey wusste nicht mehr wie sie in Mr. Robinsons Zimmer gelandet war, Tatsache war das er genauso wenig wie sie nüchtern war. Er kam direkt auf sie zu und sagte irgendetwas auf französisch: „Il y a beau temps que je t'attends." Er war eindeutig betrunken und wusste nicht mehr was er sagte, stellte sie fest. Barsch packte er Tracey woraufhin sie sich an ihm stützen musste um nicht zu fallen. Sie fühlte sich eindeutig etwas wackelig auf den Beinen. Tracey schmiegte sich an ihm und dabei entging ihr sein Duft nach Männlichkeit nicht, sie liebte diesen Geruch. Er küsste sie fordernd und packte sie dabei an den Hüften um sie auf seinen Pult abzusetzen. Mr. Robinson warf ihr einen musternden Blick zu was ihr verriet dass er sie scharf fand. Sie überzeugte jeden mit ihren grünen Katzenaugen, denn Tracey war eine Raubkatze wenn es um das eine ging. Sie hatte nie allzu große Probleme gehabt ausreichende Bewerber zu finden, doch die große Liebe hatte sie bis jetzt noch nicht gefunden gehabt. Tracey reizte alles was verboten war und dies war ein solcher Moment dem sie nicht widerstehen konnte. Schließlich küsste er sie tief in den Ausschnitt, woraufhin sie ihren Kopf in den Nacken legte, während sie ein heißeres Stöhnen von sich gab. Langsam öffnete er ihre Bluse und Tracey biss sich dabei auf die Unterlippe, als er die Luft scharf einzog. „Gefalle ich dir?", fragte sie grinsend. „Du siehst so verdammt gut aus", gestand er und küsste ihre Brüste und ließ dabei seine Hand unter ihren Rock gleiten. Tracey hatte keine Unterwäsche an, da sie dies alles bereits geplant hatte. Sie musste vor Lust keuchen als seine Finger über ihre Spalte entlang fuhren und als sie meinte jeden Moment vor Lust zu platzen nahm er seine Hand zurück und öffnete seine Hose. Er war nun bereit in sie einzudringen und das tat er auch. Erst drang er langsam in sie ein und dann wurde er jedes Mal schneller. Jedes mal wenn er zustieß gab er sinnlosen Zeug von sich. Mein Gott! Labert der viel, dachte Tracey. Wie sollte sie sich auf den Höhepunkt konzentrieren, wenn er... „Oh mein Gott!", stöhnte sie hervor. Das waren die Wörter die ihre Gedanken durchschnitten als sie endlich kam. „Ja, schneller", stöhnte sie. Mr. Robinson stieß immer härter und schneller zu, bis sie endlich zum Höhepunkt kamen und er ein letztes mal kräftig zustieß und auf sie zusammenbrach. Mr. Robinson holte tief Luft ein und erhob sich wieder, schwankend knöpfte er seinen Hosenbund wieder zu, während Tracey ihr Rock wieder zu Recht schob. „War ich gut?", fragte sie verführerisch. „Besser als meine Frau", erwiderte er. Beide lachten über diese Bemerkung. „Möchtest du vielleicht noch ein Glas Sekt mit mir trinken?", fragte er matt. „Wieso nicht", erwiderte Tracey und nahm sein Angebot an.

 

Am nächsten Morgen wachte Mr. Robinson mit starken Kopfschmerzen auf, der Raum schien sich um ihn zu drehen. Für einen Moment fragte er sich wo er sich gerade befand. Er schaute um sich herum und bemerkte dass er auf der Couch eingeschlafen war. Neben ihm lag ein junges Mädchen, welche er auf dem ersten Blick nicht sofort erkannte, als er aber richtig hinsah bekam er einen Schock. Was suchte eine Schülerin von ihm in seinem Zimmer? Mr. Robinson zuckte zusammen als er das hämmern in seinem Kopf spürte. Die Erinnerungen kamen langsam wieder hoch und er wünschte sich für einen Moment sich nicht daran erinnern zu können. Was hatte er nur getan? Fragte er sich und fasste sich fassungslos am Kopf. Langsam öffnete Tracey die Augen und schaute als erstes zu Mr. Robinson. Ihr Kopf tat weh und sie fühlte sich als ob sie sich jeden Moment übergeben musste. Mr. Robinson schaute sie immer noch sprachlos an und wusste nicht was er sagen sollte. „Scheint so als ob wir miteinander geschlafen haben", sagte sie gelassen. „Scheint so?", fragte er fassungslos über ihre Reaktion. „Jetzt beruhigen sie sich, niemand muss davon erfahren." „Das ist nicht das Problem, das Problem ist das ich mit einer Schülerin geschlafen hab die genauso alt ist wie meine Tochter." „Jetzt beruhige dich doch, es ist halt passiert wir waren beide betrunken und du kannst nichts dafür." „Für Sie ist es immer noch Mr. Robinson, ich bin ihr Lehrer und nicht einer ihrer Klassenkameraden", entgegnete er schroff. „Gestern Nacht war für Sie alles in Ordnung und heute bin ich nur ihre Schülerin, sie wollten doch nur mit mir schlafen, oder ist es etwa nicht so?", erwiderte sie nun frustriert über seine Reaktion. „Ich hätte nicht so viel trinken sollen und es tut mir auch leid, aber wir sollten die Sache trotzdem vergessen." Tracey wurde wütend, sie hatte sich Mr. Robinsons Reaktion nicht so dramatisch vorgestellt gehabt, er hatte ihr ja gestern sogar gesagt das sie besser als seine Frau gewesen war. Das bedeutete für sie dass er sie gemocht hatte, egal ob er betrunken war oder nicht. Tracey wusste das er sich schon lange nach jemandem wie sie sehnte, er wollte es nur nicht zugeben. Sie brauchte nun etwas dass ihre Affäre mit ihm retten würde, also küsste sie ihn. Bevor er sich wehren konnte, war er auch schon in ihrem Kuss verfangen. Schließlich gewann er die Fassung und stieß sie zurück. „Moment mal, ganz langsam Fräulein, hab ich mich etwa nicht klar ausgedrückt? Ich hatte gesagt das ich mit Ihnen nichts anfangen kann, ich bin ihr Lehrer verdammt noch mal, begreifen Sie das endlich", sagte er aus der Fassung und stand auf. „Ich weiß dass Sie es genauso sehr wie ich wollen, Sie können das nicht leugnen, erzählen Sie ihrer Frau solche Märchengeschichten, mich verkaufen Sie nicht für blöd." Mit diesen Worten verließ Tracey wie ein Hurrikan sein Zimmer und kehrte in ihr Wohnheim zurück. Sie war so wütend auf ihn das sie auf dem Weg zum Wohnheim in Tränen ausbrach. Dieser Kerl hatte die Nacht mit ihr genossen und am nächsten Morgen erzählte er ihr sie sei nur eine Schülerin. Er dachte auch sie würde so eine Abfuhr einfach so hinnehmen. Auf dem Weg zum Wohnheim traf sie auf Sora, eine Schülerin aus ihrer Parallelklasse. Was machte sie hier, hatte sie denn kein Unterricht? Dann fiel ihr ein dass heute Sonntag war. Tracey senkte leicht den Kopf, damit Sora sie ihre Tränen nicht sah, doch es war schon zu spät, denn Sora hatte es bereits bemerkt und lief auf Tracey zu. „Alles in Ordnung?", fragte Sora. „Ja, alles bestens", erwiderte sie und versuchte Sora's Blick zu meiden. „Sicher?", hackte Sora skeptisch nach. „Ja mir geht es gut. Weißt du vielleicht wo Jade steckt?", fragte Tracey nun um auf ein anderes Thema zu stoßen. „Nein, leider nicht. Hast du schon im Wohnheim nachgeschaut?" „Nein, habe ich noch nicht, aber das werde ich jetzt machen, danke." Sora nickte und schließlich verschwand Tracey. Noch bevor sie bei ihrer Ankunft Jade begrüßen konnte, die sich tatsächlich im Zimmer befand, rannte sie zur Toilette und übergab sich. Besorgt rannte Jade auf Tracey zu und hielt ihr dabei die Haare fest. Nachdem Tracey sich völlig übergeben hatte setzte sie sich auf dem Boden und lehnte ihren Kopf gegen die Wand. Jade setzte sich zu ihr, woraufhin Tracey in Tränen ausbrach. „Tracey, was ist passiert?" „Er ist so ein Arschloch", sagte sie schluchzend. „Sag mir bloß nicht du warst bei Mr. Robinson?", fragte Jade außer sich. „Ja", gestand Tracey. „Himmel, ich hab dir doch gesagt das du dich in Schwierigkeiten begibst, wenn du auch nur irgendetwas mit diesem Mann anfängst, er ist dein Lehrer verstehst du das nicht." „Na und", sagte sie schluchzen. „Das ist hier nicht das Problem, er hat mir einfach eine Abfuhr erteilt." „Dann ist zwischen euch nichts passiert?" „Doch, wir haben miteinander geschlafen, aber am nächsten Morgen hat er plötzlich alles bereut und gemeint ich sei nur eine Schülerin für ihn." „Tracey, ihr wart beide betrunken, was hast du bitte erwartet." Jade nahm Tracey in die Arme und versuchte sie zu trösten. „Glaub mir Jade, er wird es noch bereuen."

 

Kapitel 8: Partys und ihre Konsequenzen II

Sora lief verzweifelt durch das ganze Internat um die restlichen Mädchen zu finden. Sie konnte es immer noch nicht glauben dass sie so viel getrunken hatte, das sie nicht einmal wusste wo sie waren. Als sie heute Morgen aufgewacht war, lag sie in eines der Klassenzimmer unter einem Tisch, sie fragte sich nur wie sie dahin gekommen war. Neben ihr lag Hayley Melissa und Diana, aber wo die anderen war wusste sie nicht, sie hatten sich alle bereits aufgeteilt gehabt um die anderen zu suchen. Verzweifelt versuchte Sora sich an die gestrige Nacht zu erinnern, doch es gelang ihr nicht. Sie hatte noch nie im Leben so viel getrunken gehabt wie gestern Abend und das machte sich heute bemerkbar, indem sie sich bereist schon dreimal übergeben musste. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag im Bett geblieben, doch das ging nicht, da sie die anderen finden musste, bevor es ein Lehrer vor ihr tat, denn dann würde es Ärger geben. Sie erinnerte sich nur vage daran dass Ashley mit Duncan unterwegs gewesen war, aber wo steckten eigentlich Amy und Katheryn? Der einzige Ort den sie abgesehen von dem Wohnheim der Jungs noch nicht durchsucht hatte, war der Schulgarten. Konnte es denn wirklich sein das irgendjemand die Nacht dort verbracht hatte? Sora glaubte nicht daran, aber da sie jeden Ort bereits abgesucht hatte, wagte sie diesen Versuch. Schließlich fand Sie Amy und Katheryn tatsächlich im Schulgarten. Die beiden lagen eng umschlungen auf der Wiese und schliefen tief und fest. Ihre Schuluniform sah total zerknittert und feucht aus. Sora nahm an das es gestern Nacht geregnet hatte, mit etwas Glück hatten sich die beiden vielleicht keine Erkältung eingeholt. Als Sora den beiden einen forschenden Blick zuwarf und sah wie ihre Blusen halb offen waren, wusste sie bereits was die beiden gestern Nacht getrieben hatten. Doch die Vorstellung das die beiden es ausgerechnet auf der Wiese getrieben hatten, fand Sora total schräg. „Hey aufwachen", rief sie den beiden zu und schüttelte sie wach. Katheryn öffnete als erstes ihre Augen, langsam erhob sie sich und schaute Sora verwirrt an. „W-Was mache ich hier eigentlich?" „Das würde ich auch gerne wissen", erwiderte sie und half Katheryn auf den Beinen. Sie spürte ein hämmernden Schmerz, bei dem sie dachte das ihr Schädel jeden Moment explodieren würde. „Wir haben alle gestern Nacht etwas zu viel getrunken und ich glaube die meisten von uns wissen nicht genau was passiert ist", erklärte sie. „Oh mein Gott!", sagte Katheryn und fasste sich Fassungslos am Kopf. „Und das alles weil Amy nie weiß wo die Grenzen sind", entgegnete sie frustriert darüber das Amy sie beeinflusst hatte. „Katheryn, wir haben uns alle ein bisschen gehen lassen, das kann mal passieren." Sie knöpfte hastig ihre Bluse zu und errötete dabei als sie sah das Sora sie halb nackt gesehen hatte. „Ich will gar nicht wissen was hier passiert ist", sagte sie total verlegen. Sie warf Amy einen kurzen Blick zu und schüttelte sie schließlich wach. Amy bewegte sich leicht und machte endlich ihre Augen auf. „Na endlich." Das erste was ich tat als ich die Augen öffnete war es mich zu übergeben. „Alles in Ordnung?", fragte Katheryn als ich mich übergeben hatte. Ich nickte und versuchte aufzustehen. Sora und Katheryn halfen mir dabei. „Das ist das erste Mal das ich mich nach dem trinken übergeben musste", sagte ich. „Ist das alles was du zu sagen hast?", fragte Katheryn außer sich. „Wieso regst du dich auf?" „Ich rege mich auf, weil du wie eine Verrückte getrunken hast und das beste was dir dazu einfällt ist zu sagen das du dich das erste mal übergeben musstest." „Komm mal runter, es ist ja nichts schlimmes dabei passiert, wir hatten doch Spaß." „Spaß? Nennst du das Spaß, sich nicht einmal erinnern zu können was passiert ist?" „Jetzt streitet euch nicht, wir tragen alle die Schuld", sagte Sora um uns beide zu beruhigen. „Ihr solltet jetzt auf eure Zimmer gehen und euch ausruhen, während die anderen Ashley suchen, ich hab nämlich keine Ahnung wo sie steckt", sagte Sora besorgt. „War sie gestern denn nicht mit Duncan unterwegs?", fragte ich. „Ich weiß es nicht."„Hast du schon im Wohnheim der Jungs nachgeschaut?", fragte ich erneut. „Du glaubst doch nicht etwa das sie die Nacht dort verbracht hat?", fragte Sora überrascht. „Ich würde diese Möglichkeit nicht ausschließen", erwiderte ich.

 

Als wir im Wohnheim der Jungs eintrafen standen Hayley, Melissa und Diana bereits vor Duncan's Zimmer und diskutierten gerade mit Matthew und Joshua. „Was ist hier denn eigentlich los?", fragte Sora in die Runde. „Die beiden hier wollen uns nicht hereinlassen, dabei wissen wir das Ash da drinnen ist", antwortete Diana. „Was macht denn Ashley bitte da drin?", fragte Sora überrascht. „Ich hab keine Ahnung, aber anscheinend hat sie die Nacht mit Duncan verbracht und jetzt wollen diese aufgeblasene Typen hier uns nicht hereinlassen", erwiderte Diana. Ich trat dazwischen und wollte Platz machen, doch Matthew und Joshua stellten sich mir in den Weg. „Wie wär's mal Platz zu machen, ich will meine Freundin da raus holen", sagte ich in einem schroffen Ton. „Keine Chance, Prinzessin", erwiderte Matthew grinsend während er dabei ein Blick auf mein Dekolletee warf. Natürlich bemerkte ich sofort wie sein Blick auf mein Ausschnitt ruhte und erst jetzt wurde mir bewusst das meine Schuluniform zerknittert und meine Bluse halb offen war. Ich fragte mich was gestern Nacht geschehen war, das ich nun mit halb offener Bluse hier herumlief? Mir war seit einiger Zeit bewusst, dass Matthew eine kleine Schwäche für mich hatte und leider war er einer dieser Typen die nie wussten wann sie endlich mal locker lassen sollten. Was er nicht wusste war das ich mit Männern nichts anfangen konnte. Auch wenn ich keine Jungfrau mehr war, da ich bereits mit einen Jungen geschlafen hatte. Nach dieser Erfahrung wusste ich aber das ich nie wieder mehr mit einem Mann etwas eingehen würde. „Gut, wenn ihr uns nicht auf die sanfte Tour hereinlassen wollt, werden wir es eben auf die harte Tour machen." „Das werden wir ja noch sehen", erwiderte Joshua und rührte sich nicht vom Fleck. „Wollt ihr das wirklich sehen?", erwidere ich ernst. „Amy, mach bloß keine Dummheiten", mahnte mich Katheryn. „Hör besser auf deine Freundin", schlug Matthew mir vor und erneut entging es mir nicht wie sein Blick sich von meinem Dekolletee nicht lösen konnte. „Schau mich gefälligst an, wenn du mit mir sprichst. Mein Gesicht befindet sich nämlich hier", entgegnete ich schroff und zeigte dabei auf mein Gesicht. „Probleme oder was?", entgegnete Matthew leicht gereizt. „Schon", erwiderte ich und funkelte ihn böse an. Matthew lachte kurz auf und sagte dann zu mir gewandt: „Hört her, hört er, die kleine Prinzessin hat Probleme." „Mein einziges Problem hier ist, dass du mich schon die ganze Zeit wie ein ekeliger Perverser anstarrst." „Und wenn schon, das gefällt dir doch." „Lass jetzt mal stecken Sunnyboy, wir wollen unsere Freundin", sagte nun Dana irritiert von ihm. „Wenn ihr uns nicht hereinlassen wollt, dann bringt sie wenigstens heraus und hört auf mit eurem Affentheater, oder wollt ihr das wir alle Ärger bekommen?" Joshua und Matthew tauschten sich gegenseitig Blicke aus und ließen uns schließlich ins Zimmer. Ich riss die Tür zum Zimmer auf und vor mir stand Ashley und Duncan, die sich in Eile anzogen. „D-Das ist nicht das was du denkst", sagte Ashley. „Was dann?", fragte ich etwas überrascht das Ashley tatsächlich mit Duncan geschlafen hatte. Jeder wusste das Ashley in Duncan verknallt war, aber das sie so schnell mit ihm zur Sache gehen würde hätte ich nicht gedacht. „Woah, hier ging es aber ab", war das erste was Diana auffiel. „Wir waren betrunken und ich weiß nicht einmal was genau passiert ist", erklärte sie und schien ziemlich verwirrt zu sein. „Zieh dich erstmal an und dann sollten wir uns alle mal über die gestrige Nacht unterhalten", schlug nun Sora. Sie war das Mädchen unter uns die immer versuchte die Lage unter Kontrolle zu halten. „Ist die Prinzessin nun zufrieden?", fragte Matthew provokant, als ich an der Tür stand. Ich ignorierte ihn und lief aus dem Zimmer. „Oh, sag mir jetzt bloß nicht das die Prinzessin ihre Zunge verloren hat?" „Halt die Klappe Sunnyboy", erwiderte ich kalt. „Na, na so etwas sagt eine Prinzessin doch nicht." Genervt verdrehte ich die Augen und drehte mich zu ihm um und fragte: „Was willst du von mir? Hast du keine andere die du nerven kannst?" „Wieso eine andere nerven, wenn ich nur dich gerne nerve", erwiderte er und zwinkerte mir zu.„Hör zu Matthew, ich bin gerade überhaupt nicht in der Verfassung deine Spielchen zu spielen okay."„Wie schade, dabei dachte ich das du auf Spielchen stehst", erwiderte er und stellte sich vor mir als ich bereit war zu gehen. „Ich verzichte auf deine Spielchen", entgegnete ich und funkelte ihn wütend an. Matthew schien nicht locker zu lassen und zu meinem Pech versuchte er sich mir auch noch zu nähern, was ich in Katheryn's Nähe ziemlich ungünstig fand, da ich nicht wollte das sie etwas falsches verstand. „Hey, sei nicht so frech", sagte er und packte mich am Arm und stieß mich dabei gegen die Wand. Erschrocken über sein Vorgehen hielt ich die Luft kurz an, bis ich mich wieder zusammenfassen konnte und ihn wegstieß, bevor er es schaffte mich zu küssen. Leider kam genau in diesem Moment Katheryn aus dem Zimmer und bekam alles mit, sodass sie sofort ein falsches Bild über die Lage bekam. Das erste was Katheryn tat war es mir den Rücken zu kehren ohne ein Wort zu sagen. „Scheiße", fluchte ich leise und hätte am liebsten Matthew zwischen den Beinen getreten. „Du Mistkerl, wenn du noch einmal versuchst mir nahe zu kommen verpasse ich dir einen Tritt zwischen den Beinen!" Dabei stieß ich ihn mit aller Kraft zur Seite und rannte Katheryn hinterher. 

 

Schluchzend rannte Katheryn auf ihr Zimmer und knallte so stark die Tür hinter sich zu, das der Knall durch den ganzen Flur hallte. „Katheryn mach die Tür bitte auf", bat ich sie. „Verschwinde!", schrie sie mich an. „Bitte lass uns reden, du hast das alles falsch verstanden", versuchte ich es ihr zu erklären. „Ich weiß was ich gesehen habe", erwiderte sie. „Du hast etwas falsches gesehen." „Lüg mich nicht an! Erst das Trinken dann die Sache mit Matthew, was ist eigentlich los mit dir", sagte sie schluchzend und außer sich. „Kathy das mit dem Trinken tut mir leid, ich hätte dich nicht überreden sollen, aber zwischen Matthew und mir läuft gar nichts." Ich stieß noch einmal kräftig mit meinen Fäusten gegen die Tür und ließ mich auf den Boden fallen. „Na schön, wenn du nicht aufmachen willst, bleibe ich vor der Tür sitzen und warte bist du, oder irgendjemand anders diese Tür aufmacht." Ich hörte wie sie schluchzte und ich wünschte ich könnte sie irgendwie dazu bringen mir zu glauben. „Erinnerst du dich daran, als ich dir von dem Tod meines Vaters erzählt habe und wie du das Mädchen bist das meine andere Hälfte ist? Wieso sollte ich dann diese andere Hälfte gegen irgend so einen aufgeblasenen Typen umtauschen wollen? Du bist und bleibst meine andere Hälfte." Seufzend lehnte ich mein Kopf an die Tür an, als sie darauf nichts antwortete. Schließlich öffnete Katheryn langsam die Tür und ließ mich herein. Ihre Augen waren immer noch feucht. „Es tut mir leid das ich an dein Wort gezweifelt habe", entschuldigte sie sich woraufhin ich sie in die Arme nahm und sagte: „Ich vergebe dir."„Gut", erwiderte sie erleichtert. „Der Typ ist so nervig, vielleicht würde er aufhören mir hinterher zu laufen, wenn ich ihm sage das ich nicht an Männer interessiert bin."„Ich glaube das ist keine gute Idee."„Ja, vielleicht hast du Recht." Katheryn wischte sich die Tränen vom Gesicht und sagte als sie sich beruhigt hatte: „Ich bin so bescheuert, tut mir wirklich leid."„Das ist schon in Ordnung, ich finde es süß wenn du eifersüchtig wirst", gestand ich und versuchte sie gleichzeitig damit zu necken. „I-Ich bin nicht eifersüchtig", verteidigte sie sich.„Wirklich nicht, nicht einmal ein bisschen?", fragte ich leicht enttäuscht. Katheryn antwortete nicht sofort, dabei entging es mir nicht wie sie einmal wieder errötete. Schließlich sagte sie: „O-Okay, vielleicht ein bisschen." Ich lächelte und insgeheim froh über ihr Geständnis setzte ich mich neben ihr und drückte sie fest. „Manchmal bist du so süß, das es mir schwer fällt meine Hände bei mir zu behalten."„Du perverse", erwiderte sie und grinste über meine Bemerkung. „Das ist alles deine Schuld", sagte ich und grinste ebenfalls. „Wieso meine Schuld?"„Weil ich verrückt nach dir bin", gestand ich ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „I-Idiot", wehrte sie mich mit roten Wangen ab. Ich lachte über ihre Reaktion und fragte sie um auf ein anderes Thema zu stoßen: „Sag mal kannst du dich an die gestrige Nacht erinnern?"„Nein, leider nicht, vielleicht ist es aber besser so", erwiderte sie. „Wieso besser, vielleicht hatten wir Spaß miteinander und ich habe das quasi verpasst, weil ich mich nicht daran erinnern kann."„Das ist deine Sorge?", fragte sie mich fassungslos. „Irgendwie schon, denn ich will kein einzigen Moment mit dir verpassen." Sie verdrehte die Augen als ich dies sagte und löste sich von meiner Umarmung. „So halb nackt wie wir da lagen, ist es eigentlich sehr wahrscheinlich das gestern Nacht etwas zwischen uns geschehen ist", sagte sie und ich konnte in ihren Augen sehen wie sie versuchte sich die Szene zwischen uns auszumalen.„Wie wäre es denn, wenn wir es jetzt quasi wiederholen, damit wir es auch schön in Erinnerung behalten können?", schlug ich vor und konnte mir dabei ein Lachen nicht verkneifen, da Katheryn ihre Augen zu schmalen Schlitzen verzog und meine Bemerkung überhaupt nicht lustig fand. „Wenn ich es zulassen würde, hätten wir laut dir jeden Tag Sex oder?", fragte sie mich wenig begeistert über diese Feststellung. „Na ja jeden Tag jetzt nicht, aber wahrscheinlich öfters als dir lieb ist", antwortete ich und grinste verschmitzt. „So, so", sagte sie und warf mir einen musternden Blick zu. „Was denn? Tut mir leid das ich mich in deiner Nähe nicht beherrschen kann", gestand ich. „Pfff", erwiderte sie und warf mir dabei ein Kissen zu, das mich im Gesicht traf. „Wir sollten uns jetzt mal zu den anderen gesellen und über die gestrige Nacht sprechen", sagte Katheryn und stand auf. Ich folgte ihr aus dem Zimmer und machte mich mit ihr auf dem Weg zu den anderen.

 

Kapitel 9: Lügen haben kurze Beine

Im Unterricht starrte mich Natasha ab und an sauer an, anscheinend hatte sie unsere letzte Auseinandersetzung nicht richtig verarbeiten können. Bestimmt plante sie gerade schon ihren nächsten Feldzug um mich fertig zu machen. Ich wandte mein Blick von Natasha ab und schaute zu Katheryn, die konzentriert Ms. James zuhörte und sich ab und an Notizen machte. Diana blickte gelangweilt aus dem Fenster und Sora hörte ebenfalls konzentriert zu. Ashley war dagegen geistig abwesend und ich fragte mich ob es etwas mit der Nacht zutun hatte an der wir alle zu viel getrunken hatten. Mein Blick wanderte weiter zu der Uhr die über der Tür des Klassenzimmers hing, es fehlten nur noch wenige Minuten bis zum Schulschluss, dann kam endlich die Mittagspause. Die letzen Minuten schienen immer so qualvoll zu sein, als ob sie noch langsamer verstrichen als der Rest des Unterrichts. Endlich hörte ich die Schulglocke läuten und packte meine Sachen schnell zusammen. Ich war fast immer einer der ersten die aus dem Klassenzimmer verschwand, aber meisten eine der letzten die das Klassenzimmer zu Unterrichtsbeginn betrat. Vor der Tür wartete ich auf Katheryn die nach einer Weile zusammen mit Hayley und Melissa das Klassenzimmer verließen. Wir liefen alle in die Cafeteria, wo sich wenig später Ashley, Diana und Sora zu uns gesellten. Während wir aßen sprachen Hayley und Melissa gleichzeitig über etwas, das ich nicht sofort verstand. „Kann mal bitte nur eine reden?", bat Diana. „Ihr wisst gar nicht was ich herausgefunden habe", sagte sie ziemlich euphorisch. „Spuck's aus", bat Diana erneut. „Melissa und ich haben herausgefunden was die Ursache für unsere Amnesie an der Nacht war an der wir alle betrunken waren." „Das wissen wir bereits alle, dass es am Alkohol lag", sagte ich in die Runde und wusste nicht genau worauf Hayley hinaus wollte. „Ja das dachten wir auch, aber wir haben neulich in ein Gespräch zwischen Matthew, Joshua und Duncan gehört, wie sie von der Nacht sprachen in der sie anscheinend geplant hatten Mädchen aufzureisen indem sie etwas in den Getränken mischen." „Was, nicht euer ernst?!", rief Ashley außer sich. „Wir sagen euch nur was wir gehört haben", gab Melissa als Bemerkung von sich. Ich bemerkte den Zorn in Ashley's Augen und wahrscheinlich kam sie sich gerade verarsch vor, was ich nur allzu gut verstehen konnte. Duncan war ein Arschloch wenn das was Hayley gesagt hatte wirklich der Wahrheit entsprach. Plötzlich stand sie wütend auf und stampfte Richtung Duncan, der auf der anderen Seite der Cafeteria saß. „Ohje, das wird nicht gut laufen", sagte Katheryn besorgt. Mit funkelnder Miene schaute Ashley Duncan an, der sie erstmal überrascht musterte. „Wie konntest du nur", schrie sie ihn fassungslos an und haute mit ihre Fäuste auf den Tisch. Duncan zuckte zusammen bei dem lauten Knall, er hatte so eine Reaktion nicht kommen sehen. „Ich hab dir vertraut und du Arschloch nutzt diese Gelegenheit aus um mit mir zu schlafen." Unter den Jungs brach leises Gekicher aus und staunende ohs und ahs. „Ich weiß nicht wovon du sprichst", sagte er und versuchte ruhig zu bleiben. „Du weißt ganz genau wovon ich spreche, du und deine Jungs haben den Mädchen irgendeinen Scheiß in die Getränke gemischt, nur um uns herumzukriegen." Ashley ließ Duncan nicht aussprechen, denn sie kehrte ihm den Rücken und verließ die Cafeteria, sie war nun durch mit ihm. „Das war ja mal ein Knaller, so schnell wird sie dir nicht verzeihen", sagte Joshua und grinste. „Das ist alles eure Schuld, ich hab euch gesagt dass das nicht gut ausgehen würde", erwiderte Duncan wütend. „Beruhigt dich man, du hast ja gesagt als wir dich gefragt haben ob du mitmachen willst, also schieb die Schuld jetzt nicht auf uns", verteidigte sich Joshua. „Ich habe zwar ja gesagt, aber es war nie die Rede mir etwas ins Getränk zu mischen", schrie Duncan ihn an. „Das ist halt schief gelaufen, wir dachten du wolltest mit Ashley enden, daher haben wir ein bisschen nachgeholfen", rechtfertigte er sich. „Wow, danke für die tolle Hilfe", entgegnete er mit null Begeisterung.„Jetzt beruhigt euch mal. Duncan wieso sprichst du nicht mit ihr und versuchst die Dinge zu klären?", schlug nun Matthew vor.„Sehr toller Vorschlag, wenn sie gerade herausgefunden hat das ich bei der Sache dabei war. Das wird überhaupt nichts bringen, sie wird mir nie wieder mehr ins Gesicht schauen wollen", entgegnete er immer noch außer sich. Er stand auf und verließ ebenfalls die Cafeteria, er hatte hier nichts mehr zu sagen und bevor er die Fassung völlig verlor, beschloss er zu gehen. „Sollten wir vielleicht nicht nachsehen ob es Ashley gut geht?", fragte Katheryn in die Runde. „Ich glaube dass Ash im Moment alleine sein will", erwiderte ich. „Die Arme", sagte Sora bedauernd. „Tja, das kommt davon wenn man auf Arschlöcher steht", sagte Diana und biss in ein Stück Fleisch. Alle am Tisch verdrehten bei ihrer Aussage die Augen, woraufhin sie die Zunge rausstreckte und sagte:„Schaut mich nicht so an, ich hab Recht."„Ja, ja iss dein Stück Fleisch fertig und sag am besten nichts mehr", erwiderte Sora und klopfte ihr auf den Rücken.

 

Tracey und Jade kamen zu uns angerannt und fragten neugierig ob es wahr sei, dass die Jungs den Mädchen etwas ins Getränk gemischt hatten. Wir warfen uns erstaunte Blicke zu und fragen woher die beiden das mitbekommen hatten. Anscheinend hatten sie unser Gespräch belauscht. „Was für riesen Arschlöcher", sagte Tracey außer sich. Jade schüttelte nur den Kopf und konnte es nicht glauben. „Das erklärt auch einiges", dachte Tracey laut nach. „Was meinst du damit?", fragte Diana neugierig nach. „Oh nichts", erwiderte Tracey lächelnd und verschwand sofort mit Jade aus der Cafeteria. Als die Mittagspause zu Ende ging betraten Tracey und Jade das Klassenzimmer, wo Mr. Robinson plötzlich auf sie zukam und verlangte mit ihr nach dem Unterricht zu sprechen. Tracey dachte sie hörte nicht recht, doch er wollte tatsächlich mit ihr sprechen. „Tracey was auch immer dieses mal passiert, mach bloß keine Dummheiten", warnte Jade sie. „Ich doch nicht", erwiderte sie gelassen und lächelte verschmitzt. Schließlich saß sie nach dem Unterricht mit Mr. Robinson im Klassenzimmer. „Um was geht es denn?", fragte sie gelassen und verschränkte ihr Beine. „Miss Harper, ich habe bemerkt das sie in letzter Zeit versuchen mir aus dem Weg zu gehen, auch machen sie in meinem Unterricht nie mit und ihr Verhalten lässt sehr zu wünschen übrig." „Ist das alles was sie zu sagen haben?", fragte Tracey gelangweilt. „Ich möchte das Sie eine anständige Leistung in meinem Unterricht bringen, denn ihre Noten hängen davon ab." „Glauben Sie das ist so einfach nachdem was passiert ist?", erwiderte sie gereizt. „Ich weiß dass das für Sie nicht einfach ist und ich will mich an dieser Stelle noch mal bei Ihnen entschuldigen", sagte er. „Wie können Sie alles so leicht hinnehmen, nachdem was zwischen uns geschehen ist?", fragte Tracey außer sich. „Miss Harper wir haben beide in dieser Nacht zu viel getrunken und ich als Lehrer gebe zu verantwortungslos gewesen zu sein." „Sie wollen jetzt wirklich die Sache hier einfach so vergessen und so tun als ob nichts geschehen ist?" „Ich verstehe dass das für Sie nicht einfach ist, aber ich möchte das Sie sich keine Hoffnungen machen. Sie sollten jemand suchen der in ihrem Alter ist, anders wird das nur Konflikte mit sich bringen", erklärte er. Tracey seufzte und versuchte all das was er sagte gelassen hinzunehmen, doch das war für sie nicht so einfach. Es wurde still ihm Klassenzimmer, bis Mr. Robinson wieder das Wort ergriff und sagte: „Ich habe Frau und Kinder und ich möchte das wegen ein Fehler den ich begonnen habe nicht zerstören." Nach dem Gespräch wusste sie das die ganze Sache mit ihm gegessen war, denn er schien wirklich nichts weiteres mit ihr eingehen wollen. Frustriert lief sie aus dem Internet und hielt am Eingang des Internats an, als sie sah wie Mr. Robinson gerade auf ein Auto zu lief und einen jungen Mann begrüßte der vielleicht ein paar Jahre älter als sie war. Er sah Mr. Robinson recht ähnlich aus, konnte es etwa sein das es sich dabei um seinen Sohn handelte?

 

Kapitel 10: Liebeskummer

Das Wochenende kam und Ashley verbrachte es alleine in ihrem Zimmer und dachte an Duncan. Sie schien es immer noch nicht verstehen zu können wie er ihr so etwas nur antun konnte. Sie hatte geglaubt das er auch etwas für sie empfand, doch wie es sich zeigte lag sie wohl falsch. Allein dieser Gedanke brachte sie aus der Fassung, denn sie fühlte sich verarscht. Es gab kein Mädchen das sie überzeugen konnte das Zimmer zu verlassen, denn sie wollte nicht raus, sie fühlte sich einfach nicht wohl. Unglücklicherweise begriff sie erst jetzt das sie starke Gefühle für ihn hatte und irgendwie wollte sie sich das nicht eingestehen. Sie wollte ihn hassen, doch scheiterte sie bei diesem Versuch. Liebe war einfach ein Arschloch, stellte sie fest. Es klopfte an der Tür, doch sie reagierte nicht. Schließlich ging die Tür einen Spalt auf und sie sah Amy, die ins Zimmer hineinspähte. „Können wir kurz miteinander reden?", fragte ich sie. Ashley antwortete nicht und ich trat trotzdem ein. Ich setzte mich neben ihr und sagte: „Ich werde nicht fragen wie es dir geht, denn das kann ich mir schon vorstellen, aber willst du wirklich das ganze Wochenende hier verbringen?"„Warum nicht", entgegnete sie und drehte mir im Bett den Rücken zu. Seufzend sagte ich: „Ash, wieso redest du am besten nicht mit ihm?" Abrupt drehte sie sich um und sagte verblüfft: „Du machst wohl Witze, hast du vergessen was der Kerl uns angetan hat, vor allem mir?" „Ja das weiß ich, aber vielleicht ist das alles ja nur ein Missverständnis." „Wieso verteidigst du ihn?" „Ich verteidige niemand hier, ich finde nur das ihr in aller Ruhe miteinander reden solltet."„Das wird nichts bringen, denn ich will mir seine Lügen nicht mehr anhören müssen."„Wenn du meinst und ich dachte ihr würdet etwas füreinander empfinden", sagte ich und stand auf.„Nach dieser Aktion glaube ich kaum das Duncan etwas für mich empfindet." Ich schaffte es nicht Ashley umzustimmen und bei der miesen Laune die sie hatte, war es vielleicht doch besser sie alleine zu lassen. „Ich lasse dich dann mal alleine, falls du es dir doch anders überlegst und jemanden brauchst, bin ich für dich da." Als ich das Zimmer verließ traf ich im Gang auf Duncan und ging gleich auf ihn zu. „Hast du kurz Zeit?", fragte ich ihn. „Wenn es um Ashley geht, kannst du gleich wieder gehen", erwiderte er launig. „Woah, beruhige dich, ich will nicht mit dir diskutieren, ich wollte nur wissen ob du wirklich etwas mit der Sache zutun hattest."„Ich habe es bereits schon hundertmal gesagt, die Idioten haben mir ebenfalls etwas ins Getränk gemischt", antwortete er. „Wieso versuchst du nicht mit ihr zu sprechen?", fragte ich. „Das habe ich bereits versucht, aber sie lässt mich nicht an sie ran", gestand er. „Ich denke wenn du einen Weg findest sie davon zu überzeugen unschuldig zu sein, dann würde sie dir vielleicht verzeihen."„Die Frage ist wie?", fragte er verzweifelt. Ich überlegte eine Weile und schließlich fiel mir etwas ein.

 

Der Unterricht begann und alle setzten sich auf ihre Plätze. Natasha schaute mich wie nach finster an und jedes mal bekam ich davon ein mulmiges Gefühl. Ich hoffte nur dass sie nicht vorhatte Katheryn irgendetwas anzutun, denn das würde ich ihr nie verzeihen. Ab und an warf ich einen Blick auf Katheryn die manchmal dabei mein Blick auffing und mich anlächelte. Jedes mal wenn sie das tat wurde mir dabei warm ums Herz. Ashley schien nicht allzu überrascht zu sein das Duncan nicht einmal anwesend war, sie schien aber auch nicht wirklich im Unterricht anwesend zu sein sondern geistig irgendwo anders. Was sie allerdings nicht wusste, war das dies Teil meines Planes war die beiden wieder zusammen zu bringen. Ich hatte bereits jeden über mein Plan erzählt gehabt und gegen Unterrichtsende war es dann so weit. Endlich hörte ich die Schulglocke läuten und rannte auch schon euphorisch aus dem Klassenzimmer. Natasha lief mit ihren Lakaien an mir vorbei und sagte: „Ich hab dich im Auge, ein falscher Schritt und ich sorge dafür das eure romantische Liebesbeziehung ein Ende hat." Ich biss die Zähne zusammen als sie dies sagte und versuchte ruhig zu bleiben. Woher wusste dieses Miststück überhaupt das ich ein Verhältnis zu Katheryn hatte? Sie verschwand mit ein triumphierendes Lächeln, welches mich jedes mal ankotzte. Im Moment hatte ich aber keine Zeit mich mit Natasha auseinanderzusetzen, denn jetzt musste ich dafür Sorgen das Ashley und Duncan sich versöhnten. Ashley schien immer noch nicht im Wohnheim zu sein und dies war die Chance Duncan heimlich in mein Zimmer hereinzulassen, welches ich mit Ashley teilte. Diana, Sora und ich spähten um die Ecke und warteten darauf das Ashley endlich auftauchte und Duncan sie überraschen konnte. „Ich hoffe nur es klappt", sagte Sora etwas unsicher. „Ich hoffe es auch, sagte ich. Schließlich sahen wir wie Ashley gerade ihr Zimmer betrat. „Da ist sie ja endlich", sagte Diana laut. „Pscht!", riefen Sora und ich und schauten Diana verärgert an. „Sorry", flüsterte Diana zurück. Ashley öffnete die Tür ihres Zimmers und erschrak als sie das Licht anmachte und Duncan mitten im Raum stehen sah. Verlegen schaute er sie an bis er den Mut erfasste und auf Ashley zuging und sich vor ihr kniete und sagte: „Ich weiß das du noch wütend auf mich bist, aber ich knie nun sogar vor dir nieder und bitte dich um Verzeihung." Ashley war etwas angepisst das er einfach so in ihr Zimmer eingedrungen war und hier eine auf Prinz spielte, gleichzeitig wusste sie aber nicht was sie dazu sagen sollte. Sie hatte nicht das Bedürfnis es ihm so leicht zu machen, schließlich hatte er sie durch sein Verhalten verletzt. „Ash ich kann deine Verachtung einfach nicht mehr ertragen und es belastet mich sehr. Es tut mir leid das ich da mitgemacht habe, dennoch solltest du wissen das ich genauso verarscht wurde von den Jungs." „Wie kann ich dir noch glauben, nachdem ich etwas anderes gehört habe", sagte sie und verschränkte ihre Arme. „Wieso sollte ich dich anlügen? Es war nie meine Absicht dich zu verletzen. Du bist mir sehr wichtig auch wenn du mir das nicht glaubst. Ich erinnere mich genauso gut wie du nicht an die eine Nacht."„Wieso hast du dann überhaupt mitgemacht?" Duncan seufzte und gab es nur ungern zu, doch er tat es trotzdem. „Weil ich ein Volltrottel bin, ich wollte von den Jungs nicht als Loser abgestempelt werden, aber letztendlich bin ich trotzdem ein Loser und ein Volltrottel."„Das kannst du laut sagen", erwiderte Ashley. „Verzeihst du mir?", fragte er. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich dir wieder vertrauen kann", entgegnete sie immer noch misstrauisch. „Ich verstehe", sagte er enttäuscht und stand auf bereit zu gehen. „Warte", rief sie. Überrascht drehte er sich um und sagte: „Ja?"„Ich werde dir eine Chance geben, aber glaub ja nicht das du mein komplettes Vertrauen gewonnen hast." Duncan's Gesicht erhellte sich vor Freude als sie das gesagt hatte. „Danke", sagte er lächelnd und insgeheim glücklich das sie ihm vergeben hatte. „Und noch was, knie bitte nicht mehr vor mir, ich bin nicht die Königin von England", entgegnete sie trocken. Duncan lächelte verlegen und nickte. „Ich werde dich nicht enttäuschen, ich werde dafür sorgen dass du mir wieder vertrauen kannst", sagte er fest entschlossen und verließ Ashley's Zimmer, die lächelnd aus dem Fenster blickte als Duncan fort war.

 

„Und wie war es denn?", fragten alle neugierig nach als Ashley sich zu uns auf die Wiese setzte. Sie schwieg und versuchte sich nicht anmerken zu lassen das sie glücklich war sich mit Duncan versöhnt zu haben. „Nun sag schon", hackte Diana nach. „Es war okay", erwiderte sie gelassen. „Okay, was soll ein okay überhaupt bedeuten?", fragte Diana etwas genervt. „Was wollt ihr denn sonst hören, das wir wieder Sex hatten?", entgegnete sie gereizt. „Warum nicht?", erwiderte Diana und grinste woraufhin Ashley ihre Augen verdrehte. „Wer von euch hat ihn hereingelassen?", fragte sie um das Thema zu wechseln. In der Gruppe wurde es still und Blicke wurden ausgetauscht. „Ihr braucht jetzt nicht so zu tun als ob ich's nicht wüsste. Mir ist schon klar das jemand ihm geholfen hat", sagte sie und warf jede von uns einen musternden Blick zu. „Ich war's", gab ich schließlich zu. Ashley schien nicht überrascht zu sein das ich dahinter steckte. „Irgendjemand musste es ja tun, so stur wie du bist hätte der Junge ohne Hilfe keine Chance gehabt." Ashley schien von meiner Tat nicht allzu begeistert zu sein, doch ich wusste das sie innerlich mir dankte. Manchmal gewann ihr Stolz die Oberhand und sie ließ sich ihre Gefühle nicht anmerken, doch ich wusste genau was in ihr vorging schließlich kannte ich sie schon eine Weile. „Ein Danke wäre jetzt angebracht", sagte ich als sie kein Wort von sich gab. Anfangs zögerte sie etwas schließlich sagte sie: „Danke, aber denkt bloß nicht das Duncan es ab heute leichter haben wird nur weil ich ihm verziehen habe, ich habe ihm bloß eine zweite Chance gegeben. Ein falscher Schritt und er ist dann definitiv bei mir unten durch. „Natürlich", sagte ich und jeder musste bei Ashley's Worte kichern. Schließlich beendete Ashley damit das Thema und wenig später kursierten schon andere Themen in der Gruppe herum. Mir fiel auf das Katheryn etwas abwesend wirkte. „Was ist los?", fragte ich. „Nichts", erwiderte sie und ihr Blick schien irgendwo anders zu ruhen. „Du wirkst aber so abwesend, sicher das nichts ist?", hackte ich nach. „Na ja ich mache mir nur Sorgen wegen Natasha." „Natasha?", fragte ich überrascht. „Ja sie beobachtet uns schon seit wir hier sitzen." Ich folgte Katheryn's Blick und sah nun was sie meinte und wieder bekam ich dieses mulmige Gefühl das ich sonst immer nur bekam, wenn sie mich im Unterricht finster anschaute. „Glaubst du sie hat etwas vor?", fragte Katheryn mich besorgt nach. „Ich weiß es nicht, aber selbst wenn was will sie schon machen", erwiderte ich und versuchte sie damit zu beruhigen. „Ich hoffe nur das sie nichts hat womit sie uns schaden könnte", sagte Katheryn immer noch besorgt. „Mach dir keine Sorgen, alles wird gut", antwortete ich und lächelte. „Irgendwie fühle ich mich nicht wohl, wenn sie uns die ganze Zeit anstarrt, das ist unheimlich", gestand sie mir. „Magst du dann vielleicht aufs Zimmer?", fragte ich. „Ist es denn für dich in Ordnung?"„Natürlich", erwiderte ich und lächelte erneut. Katheryn erwiderte mein Lächeln und schließlich begaben wir uns ins Wohnheim zurück auf unsere Zimmer. Im Zimmer legten wir uns auf mein Bett und unterhielten uns. Katheryn rückte näher zu mir und ich legte mein Kopf auf ihre Brust und sagte verträumt: „Ich wünschte wir hätten mehr solche Momente miteinander, wo wir ungestört zusammen sein könnten." Lächelnd gab Katheryn mir ein Kuss auf die Stirn und sagte: „Ich wünschte es mir auch, aber vielleicht können wir mehr solche Momente nach unserem Abschluss haben."„Ich hoffe es", sagte ich und hob mein Kopf hoch und schaute ihr eine Weile tief in die Augen bis unsere Lippen sich langsam trafen. Wir lösten uns erschrocken voneinander als die Tür plötzlich blitzschnell aufgerissen wurde.

 

Kapitel 11: Rendezvous

„Was machst du denn hier?", fragte Jade überrascht nach. „Ach, ich träume gerade", erwiderte Tracey. „Ein bisschen zu früh fürs träumen, findest du nicht?" „Dazu ist es nie zu früh, meine liebe." „Wieso kommst du nicht mit raus, es ist heute so ein schönes Wetter", schlug Jade ihr vor. „Weißt du wen ich getroffen hab?" „Mr. Robinson", erwiderte Jade wenig Begeistert das Tracey immer noch hinter ihrem Klassenlehrer her war. „Nein jemand anderes, seinen Sohn." „Seinen Sohn?", sagte Jade verblüfft. „Ja ich habe ihn zufällig draußen auf dem Internat mit Mr. Robinson gesehen und du glaubst nicht wie gut aussehend er ist."„Moment mal, woher weißt du das es sich dabei um seinen Sohn gehandelt hat?"„Die beiden sahen sich ziemlich ähnlich aus, daher gehe ich davon aus das es sein Sohn gewesen ist." „Und jetzt willst du mir sagen, dass du es auf seinen Sohn abgesehen hast?", fragte Jade und hoffte sich das es nicht so war. „Oh ja, er sah so heiß aus. Ich muss jetzt nur einen Weg finden an ihm ranzukommen."„Ohje", sagte Jade und seufzte entsetzt. Sie fragte sich wieso Tracey sich immer die falschen Typen aussuchte. „Was wirst du tun?", wagte Jade nun zu fragen. „Das weiß ich noch nicht so genau, aber ich bin sicher das Mr. Robinson uns dabei weiterhelfen kann."„Können wir dein Vorhaben wenigstens auf ein anderes mal verschieben und raus an die Sonne gehen?", flehte sie Tracey an. „Klar, aber danach stürze ich mich auf diesen heißen Jungen", sagte sie und lief mit Jade raus an die Sonne. „Ist das nicht Mr. Robinson?", fragte Jade nach einer Weile als sie sich auf der Wiese sonnten und sie auf Mr. Robinson zeigte. Als Tracey den anderen Mann neben ihren Lehrer bemerkte schrie sie:„Oh mein Gott!"„W-Was ist?", fragte Jade nun verwirrt. „Das ist er?" „Wer ist er?", fragte Jade immer noch verwirrt. „Der heiße Typ, Mr. Robinson's Sohn." „Bevor du losrennst warte erstmal", sagte Jade und hielt Tracey fest. Nach Mr. Robinson's Gesichtsausdruck zu urteilen schien die Sache zwischen den beiden nicht gut zu laufen, denn sie schienen miteinander zu diskutieren." „Was machst du hier?", fragte Mr. Robinson etwas gereizt und nervös. „Dad, beruhige dich ich bringe nur deine Bücher vorbei, die du in letzter Zeit ziemlich oft vergisst", erwiderte der Junge und übergab Mr. Robinson eine Tasche mit Bücher. Oh das stimmt, danke. Du solltest trotzdem etwas diskreter hier auftauchen." „Dad, das ist ein Internat und kein Knast", erwiderte sein Sohn gelassen und musste über die Reaktion seines Vaters lächeln. „Ich will einfach nicht dass dich hier jemand sieht", gestand sein Vater. „Wieso denn nicht, ist doch nichts schlimmes dabei."„Ich habe nun meine Bücher, jetzt solltest du gehen."„Schon gut, ich gehe ja schon."„Wir sehen uns heute Abend", verabschiedete sich Mr. Robinson und verschwand wieder ins Internat. „Ähm, hast du kurz eine Minute?", hörte er ein Mädchen fragen bevor er wieder in sein Auto einstieg. Er drehte sich um und sah ein junges Mädchen vor ihm stehen, das ihn anlächelte. Er musste zurücklächeln, denn er fand sie ziemlich attraktiv. „Hi, ich ähm habe mitbekommen das du gerade mit Mr. Robinson, meinem Klassenlehrer gesprochen hast und mir ist es nicht entgangen das ihr euch recht ähnlich seht. Ähm, kann es sein das er dein Dad ist?", fragte Tracey nervös und fand das sie gerade gescheitert war, diesen Jungen für sich zu gewinnen. Doch er lächelte  nur und sagte: „Ja das stimmt, er ist tatsächlich mein Vater, gut beobachtet." Tracey musste ebenfalls lächeln, wusste aber nicht so recht was sie als nächstes sagen sollte, so nervös war sie sonst noch nie vor einem Jungen gewesen. „Tut mir leid, wenn ich dich so etwas bescheuertes gefragt habe, eigentlich wollte ich nur mit dir reden und wusste nicht was ich sagen sollte", gestand sie und errötete dabei. Lachend kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und sagte: „Das ist schon in Ordnung. Wie wär's denn wenn ich dich zu einem Drink einlade? Du wirkst auf mich sehr sympathisch und ich würde dich gerne besser kennen lernen." „N-Natürlich", erwiderte Tracey sofort und konnte ihr Glück nicht fassen. „Wie wäre es denn mit Samstag um acht?", fragte er. „Perfekt", erwiderte Tracey mit ein breites Grinsen. „Gut, dann warte ich am Samstag um acht hier auf dich", erwiderte er und stieg in sein Wagen ein. „Ach ja, ich bin übrigens René", stellte er sich kurz vor bevor er losfuhr. „Tracey", sagte sie  und sah anschließend dem Wagen hinterher bevor er völlig verschwand. Sie stand immer noch wie angewurzelt da und konnte es kaum fassen, dass sie am Samstag mit diesen heißen Typen ausgehen würde. Sie musste es sofort Jade erzählen, beschloss sie.

 

Tracey konnte es kaum fassen dass sie heute ein Date mit René hatte. Sie verbrachte den ganzen Tag damit sich für ihn hübsch zu machen. Um 20.00 Uhr wartete René auch schon auf sie. Tracey schlich sich leise aus dem Internat, da um diese Uhrzeit schon längst Sperrstunde war und begrüßte René mit einem Lächeln. „Du siehst hübsch aus", gab er als Kompliment von sich. „Danke", erwiderte sie. Schließlich stieg sie in seinen Wagen und sie fuhren los. „Ich kenne da einen netten Ort wo wir etwas trinken könnten", sagte er während der Fahrt. Tracey lächelte gespannt und ließ sich von ihren Prinzen überraschen. „Du sagtest mein Vater sei dein Klassenlehrer?", fragte er. „Ja", erwiderte sie. „Wie ist er denn so?", wollte René wissen. „Wie meinst du das?", fragte Tracey etwas verwirrt über seine Frage. „Na ja, macht er seine Sache gut oder flirtet er lieber mit seinen Schülerinnen herum." „Wie kommst du darauf?", fragte sie etwas überrascht. „Oh ich weiß wie mein Vater manchmal sein kann und in letzter Zeit verhält er sich etwas eigenartig, daher habe ich gedacht er hat sich wieder an ein junges Mädchen vergangen", erklärte René wohl wenig überrascht von der Tatsache das sein Vater ein Casanova war. Tracey schwieg und dachte über das was René gerade gesagt hatte nach. Mr. Robinson ein Casanova? Bedeutete dies dann etwa dass er sich auch an andere Mädchen vergangen war abgesehen von ihr? „Bist du sicher das dein Dad so etwas tun würde?", fragte sie und glaubte ihm nicht. „Ja leider ist er so, denn das wäre nicht das erste mal." „Weiß deine Mutter davon?" „Meine Mutter ist tot, sie ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben."„Tut mir leid, das wusste ich nicht", bedauerte sie. Sein Blick verfinsterte sich als er wieder über seinen Vater sprach. „Ich lebe im Moment nur bei ihm, weil ich im Moment mir keine eigene Wohnung leisten kann, sobald ich einen Job finde wird er mich nie wieder mehr sehen." „Ihr habt also kein tolles Verhältnis zueinander?" „Nicht wirklich", gestand er. „Falls du jemals was verdächtiges siehst, zwischen ihm und eine Schülerin dann zögere es nicht mir zu sagen."„Ich glaube nicht das er so etwas dort tun würde, du machst dir zu viele Sorgen", sagte sie und versuchte vom Thema abzulenken. „Das liegt daran weil du ihn nicht so gut kennst, du solltest genauso vorsichtig sein, eher du dich versiehst vergeht er sich auch an dich." Tracey musste dabei an die Nacht denken an der sie mit Mr. Robinson geschlafen hatte. Sie fühlte sich plötzlich schlecht, weil sie René dies verheimlichte.„Ist etwas?", fragte er als sich ihre Miene veränderte.„Nein, alles in Ordnung", log sie und zwang sich zu lächeln. René warf ihr einen skeptischen Blick zu und fragte:„Sicher?"„Ja", erwiderte sie und fühlte sich noch schlechter als zuvor.„Wie kommt's das ich dir das nicht glaube?", hackte er nach.„Vielleicht bist du auch einfach nur stur", sagte sie und zwang sich erneut zu lächeln.„Tracey was auch immer dich gerade bedrückt du kannst es mir ruhig sagen", sagte er und legte dabei aufmunternd seine Hand auf ihre Schenkel. Tracey spürte sofort wie sich eine Wärme in sie entfaltete, sie wurde nun noch nervöser.„E-Entschuldigung, ich wollte dir nicht zu nahe treten", entschuldigte er sich und nahm sofort seine Hand von ihre Schenkeln.„S-Schon in Ordnung."„Willst du es mir wirklich nicht sagen?", fragte er erneut und so langsam fühlte sich Tracey in die Enge getrieben. Schließlich fasste sie den Mut zusammen und beschloss es ihm zu erzählen, da sie ihm nichts verheimlichen wollte. Dieses mal hatte sie den Drang alles richtig machen zu wollen, so wie es Mr. Robinson gesagt hatte, sie solle sich jemanden in ihrem Alter suchen. Nun saß dieser Junge neben ihr und sie wollte ehrlich zu ihm sein und wenn er sie wirklich mochte, dann würde er ihr vielleicht eine Chance geben es dieses mal richtig zu machen.„Ich habe mit deinem Vater geschlafen", gestand sie ohne um den heißen Brei zu reden. René tritt so hart auf die Bremse das sie meinte aus dem Sitz zu fliegen.„Du hast was?", fragte er überwältigt.„Ich habe mit deinem Vater geschlafen", wiederholte sie. Es brauchte eine Weile bis René dies alles begriff. Er drehte sich noch mal zu Tracey und fragte immer noch skeptisch: „Verarscht du mich gerade?"„Glaubst du ich würde bei so etwas Scherze machen? Weißt du wie schwer mir das fällt dir so etwas zu gestehen und ich tue das gerade nur, weil ich finde du hast die Wahrheit verdient."„Ich weiß einfach nicht was ich dazu sagen soll", gestand er und fasste sich dabei am Kopf.„Es tut mir leid."„Wie konntest du nur?", sagte er nun außer sich.„Ich habe deinen Vater gemocht", gestand sie.„Gemocht? Er könnte glatt dein Vater sein", entgegnete er Fassungslos.„Liebe kennt keine Gesetzte", erwiderte sie.„Da haben wir beide wohl andere Ansichten", sagte er und warf ihr einen missbilligten Blick zu.„René, bitte lass es mich dieses mal richtig machen. Ich weiß ich habe ein Fehler begonnen und der hätte schief laufen können wenn das im Internat an die Oberfläche gekommen wäre, aber das alles ist mir erst durch dich bewusst geworden", erklärte sie mit einem Hauch von Verzweiflung.„Steig sofort aus dem Wagen!", befahl er ihr.„W-Was?", sagte sie völlig überrascht.„Du hast gehört was ich gesagt habe, du sollst sofort aus dem Wage steigen!"„Du willst mich hier auf der Straße zurücklassen?"„Ja", erwiderte er und sein Blick verfinsterte sich dabei.„Das kannst du doch nicht machen", protestierte sie.„Versuch mich ja nicht herauszufordern, denn das könnte schlecht für dich ausgehen", drohte er ihr und sein Blick schien sie nun durchbohren zu wollen. Tracey stiegt mit feuchten Augen aus dem Wagen und sagte:„Ich hab gedacht das dir etwas an mir liegt, aber anscheinend habe ich mich getäuscht ihr Männer seid doch alle gleich." Er sagte nichts mehr und fuhr fort während Tracey ihm nachsah und zum ersten Mal wegen einem Jungen weinte.

 

Kapitel 12: Der letzte Tag

Ms. Taylor platzte mit Natasha in mein Zimmer und starrte uns sprachlos an, als ob sie den Teufel gesehen hätte. „Ich habe es erst nicht für möglich gehalten als Miss Dalton mir von eure schamlosen Aktionen erzählt hat, aber es ist doch wahr." Katheryn und ich lösten uns erschrocken voneinander und es brauchte einige Sekunden bis wir beide begriffen was sich gerade im Zimmer abspielte. „Ich will euch beide sofort in meinem Büro sehen", forderte sie uns auf und verschwand sogleich aus dem Zimmer. Natasha stand angelehnt an dem Türrahmen und grinste triumphierend. „Tja das war's dann wohl, ich werde euch sehr vermissen und sage an dieser Stelle schon mal auf wiedersehen", sagte sie sarkastisch. Kochend vor Wut stand ich auf und rannte auf sie zu und verpasste ihr Kommentarlos eine Ohrfeige. Natasha taumelte etwas Rückwärts und fasste sich an die Wange und schaute mich sprachlos an. „Ich habe dich gewarnt, dich nicht mit mir anzulegen du Miststück", schrie ich und wollte dieses mal viel härter zuschlagen, doch Katheryn ließ es nicht zu indem sie mich daran hinderte. „Das wird dir auch noch leid tun, spätestens dann wenn du in Ms. Taylors's Büro sitzt und sie euch von der Schule fliegen lässt. Ich habe gehört sie soll nicht sehr Homofreundlich sein", sagte sie lächelnd und verschwand schließlich. Katheryn hatte immer noch ihre Arme um meinen Bauch und schien am ganzen Körper zu zittern. „K-Kathy?", fragte ich mit zittriger Stimme und drehte mich zu ihr. Sie brach in Tränen aus und hielt sich an mich fest. „K-Katheryn, bitte weine nicht", versuchte ich sie immer noch mit zittriger Stimme zu trösten. Ich versuchte gelassen zu reagieren, doch mir war Katheryn's Angst bewusst, denn wir beide wussten nun was auf uns zukommen würde. Wie gelähmt stand ich da und wusste nicht was ich sagen oder machen sollte um uns aus dieser Situation zu helfen. Was mir am meisten Angst bereitete war das womöglich Katheryn's Eltern davon erfahren würden und ich wollte mir nicht Vorstellen was sie ihr antun würden. Es war mir egal was mit mir geschehen würde, meine einzige Sorge war Katheryn.

 

Wir saßen in Ms. Taylor's Büro und ich warf ab und an einen Blick auf Katheryn, die immer noch mit feuchten Augen und gesenktem Kopf da saß. Sie tat mir so leid und in dem Moment hasste ich es sie nicht trösten zu können. „Ich habe vorhin eure Eltern angerufen und um ein Gespräch gebeten. Wir werden am Freitag ein Gespräch mit euren Eltern und euch führen, bis dahin hoffe ich solch ein schamloses Verhalten wie vorhin nicht wieder sehen zu müssen", sagte sie kühl. „Ich glaube kaum das meine Mutter für Sie Zeit hat", sagte ich in einem provokanten Ton und lehnte mich gelassen auf dem Stuhl zurück. „Oh glauben Sie was Sie wollen, doch Ihre Mutter wird am Freitag da sein, das hat sie mir vorhin am Telefon versichert." Ich war etwas überrascht zu wissen dass meine Mutter plötzlich Zeit für mich hatte, wenn sie sonst nie für mich Zeit hatte und ich fragte mich was Ms. Taylor zu ihr gesagt hatte, dass sie nun sogar auftauchen würde. „Sie verschwenden trotzdem ihre Zeit, denn meine Mutter war und ist nie homophob gewesen", entgegnete ich triumphierend. „Wir werden ja sehen ob Sie am Freitag auch so große Sprüche herausklopfen können", erwiderte sie und grinste wie wenn ihr Sieg bereits in der Tasche wäre. Ich wusste das Katheryn bei diesem Gespräch mir am liebsten eine Ohrfeige verpassen wollte, da ich mein Mund nicht halten konnte, doch das war mir im Moment egal, denn schließlich wollte ich für ihre und meine Rechte kämpfen. Ich würde mich von einer homophoben Frau nicht erniedrigen oder diskriminieren lassen. Schließlich lebten wir im einundzwanzigsten Jahrhundert und nicht mehr in der Steinzeit. Wir wurden schließlich aus ihrem Büro entlassen und kehrten schweigend ins Wohnheim zurück. Katheryn wirkte immer noch angeschlagen, was mich automatisch deprimierte. Als wir im Zimmer waren umarmte ich sie und sagte: „Es tut mir leid."„Es ist nicht deine Schuld", sagte sie schluchzend. „Ich kann nichts dagegen machen und das ist es was mich fertig macht", gestand ich frustriert. Katheryn wurde unruhiger und fing wieder an am ganzen Körper zu zittern. „Hey, verfall jetzt nicht in Panik", versuchte ich sie zu beruhigen und forderte sie auf sich aufs Bett zu setzen. Sie atmete tief ein und wieder aus und versuchte sich zu beruhigen. „Hier trink ein Schluck", sagte ich und übergab ihr eine kleine Flasche Wasser aus der sie ein Schluck Wasser trank. „Meine Eltern werden mich am Freitag umbringen", sagte sie schließlich als sie sich etwas beruhigt hatte. Verzweifelt lief ich im Zimmer auf und ab und dachte an einen Weg ihr zu helfen, denn ich wollte nicht das sie zurück zu ihren Eltern musste, die würden sie definitiv zerstören. „Wir hauen ab", sagte ich anschließend und kniete mich vor ihr und umhüllte dabei ihre Hände. „Das ist verrückt", erwiderte sie und stand auf. „Willst du dann hier bleiben und dich deinen Eltern ausliefern?" „Wir haben keine andere Wahl, wir müssen es akzeptieren", erwiderte sie resigniert. „Niemals", sagte ich. „Amy, was können wir schon dagegen machen, wir sind doch nur Teenagers." „Katheryn ich will dich nicht verlieren", entgegnete ich mit einem Kloß im Hals. „Glaubst du das ich das etwa will, aber wir können dagegen nichts machen." „Willst du mir damit etwa sagen, das du das alles einfach so hinnimmst und dich deinen Eltern ausliefern wirst?", fragte ich entsetzt. „Ja", erwiderte sie und in dem Moment änderte sich etwas in ihrem Blick, das mir eine gewisse Angst einjagte. Es war derselbe Ausdruck denn sie damals hatte als ich auf diesem Internat neu war. 

 

Schließlich stand der Freitag vor der Tür und Ms. Taylor hatte es tatsächlich geschafft meine Mutter herzubestellen. Wahrscheinlich war sie nur da um mich wieder fertig zu machen und alle anderen als etwas besseres zu bezeichnen als ihre eigene Tochter, das tat sie nämlich gern. Katheryn's Eltern waren ebenfalls anwesend und ihre Anwesenheit jagte mir Angst ein, da ich mir Sorgen um Katheryn machte. Wir saßen in Ms. Taylors Büro und musste mir ihr dummes Gelaber anhören. Katheryn würde auf eine andere Schule gehen und weiter unter den Misshandlungen leiden, denn Ms. Taylor war es egal was ihr widerfahren würde, schließlich war sie für Katheryn gestorben seit dem Tag an dem sie uns im Zimmer beim küssen erwischt hatte. Katheryn wäre bei einer anderen Familie oder in einem Heim besser aufgehoben, als bei ihren Eltern, aber das interessierte keinem, außer mich doch was konnte eine siebzehnjährige dagegen schon unternehmen, ich war machtlos und ich hasste dieses Gefühl. Zu meiner Überraschung setzte sich meine Mutter sogar für mich ein. Die Diskussion wurde etwas hitzig, da meine Mutter nicht einsah das ich wegen so etwas idiotisches aus dem Internat fliegen würde, aber gegen Ende beruhigte sie sich und sagte ohne mit der Wimper zu zucken:„Amy, komm jetzt wir suchen dir einfach eine bessere Schule aus." Sie stand auf und verließ den Raum und würdigte Katheryn's Eltern dabei nicht einmal einen Blick, was ich ziemlich amüsant fand. Ms. Taylor schien es nicht zu gefallen, das meine Mutter behauptete es würden bessere Schulen geben als ihr blödes homophobes Internat. Schließlich stand ich auf und wandte mich zu Katheryn um mich von ihr zu verabschieden. Der Moment tat so unheimlich weh und ich dachte ich würde von den Schmerzen sterben. Ich umarmte sie und ignorierte ihre Eltern die noch im Raum standen und uns am liebsten auseinander gerissen hätten.„Lebe wohl", flüsterte sie mir ins Ohr und etwas verzog sich dabei in mir zusammen. Ich schaffte es nicht meine Tränen zurückzuhalten und schließlich brach ich dabei in Tränen aus. Kaum hatte sie das ausgesprochen schon packte ihr Vater sie am Arm und zerrte sie aus dem Zimmer.„Warte auf mich, ich werde dich finden!", schrie ich ihr weinend hinterher. Katheryn's Augen waren bereits feucht und alles was sie tat war mir ein schwaches Lächeln zu geben. Danach war sie fort, fort aus dem Internat und aus meinem Leben. An diesem Nachmittag packte ich meine Sachen zusammen und beim packen konnte ich diese Leere in mir nicht ausblenden, sie war so präsent und so schmerzhaft als ob sie mich jeden Moment auseinander reißen würde. Zwischen meinen Klamotten fand ich ein etwas älteres Foto von Katheryn und mir. Ich musste dabei Lächeln und gleichzeitig weinen, es waren im Moment einfach zu viele Emotionen auf einmal. Wie schrecklich ich sie vermissen würde. Die Tür ging langsam auf und Ashley kam ins Zimmer.„Ich habe soeben mitbekommen das du deine Sachen schon packst und gehst", sagte sie traurig. Ich nickte nur und setzte mich erschöpft aufs Bett. Ashley setzte sich neben mir und nahm mich in die Arme.„Ich werde dich so schrecklich vermissen", gestand sie und versuchte dabei den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken.„Ich dich auch", erwiderte ich mit zittriger Stimme.„Komm ich helfe dir beim packen", bot sie mir an, was ich dankend annahm. Bevor ich mein Zimmer verließ schaute ich es noch einmal an und schloss dann die Tür hinter mir zu. Am Eingang des Internats stellte meine Mutter mein Koffer in den Kofferraum während ich mich ein letztes mal von den Mädchen verabschiedete. Ashley drückte mir noch eine Kladde auf die Hand und sagte:„Das ist für dich von Katheryn." Ich erkannte die Kladde sofort und war überrascht das Ashley sie mir aushändigte.„Katheryn sagte ich soll sie dir geben", erklärte sie.„Danke", erwiderte ich und war bei dieser ganzen Sache froh etwas von Katheryn zu besitzen. Anschließend stieg ich in den Wagen und schaute den Mädchen aus dem Rückspiegel nach, bis sie immer kleiner wurden und irgendwann aus meinem Sehfeld verschwanden. Ich nahm mir die Zeit die Kladde etwas genauer zu betrachten und wusste das Katheryn Gedichte und Zeichnungen darin hatte. Doch etwas gelesen oder gesehen hatte ich nie, da sie sich nie getraut hatte mir die Kladde zu zeigen. Ich schlug die Kladde auf und etwas fiel heraus. Überrascht hob ich es auf und sah mein Gesicht wieder. Katheryn hatte mich gezeichnet, stellte ich überrascht fest. Es sah wunderschön aus, sie hatte so ein tolles Talent dass sie leider nie zeigte aus Angst nicht gut genug für andere zu sein. Ich klappte die Kladde wieder zu und drückte sie fest an mich. Diese Kladde würde ich wie ein Schatz aufheben und jedes mal an Katheryn denken, wenn ich etwas darin lesen würde.

 

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Tag der Veröffentlichung: 29.05.2010

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