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An die Erde

Liebe Erde,
Große Mutter,
Scheußlich Rund.
Verfallende, bist du deiner selbst noch wert?
Perspektivlose,
Auf dir rennen sinnlos Milliarden
Ihrer sinnlos gewordenen Kaufexistenz hinterher,
Unwissend, zerstörend und ignorant.
Du selber:
Drehst du Ziellos und immerzu nutzlos durch den weiten Raum.
Herum um die Sonne,
Einen fernen Stern entgegen,
Verzweifelnd, ihn doch nie erreichend,
Hast du doch selbst längst den Sinn des Lebens verloren
Drehst dich radioaktiv und geldsüchtig,
dich selbst zerstörend,
immer mehr nur um dich
jedes freie Denken doch bereits gestorben
Im Strudel der Moderne ziehst du
doch nur noch einem Ziel entgegen
Tot!


(Lars Joachim)


Der Jägersmann

Holla auf zur lustigen Jagt nun,
Gesellen: sattelt die Pferde,
Ladet die Büchsen gut,
Uns vergnügen wollen wir heut.

Durch den Wald geritten,
Immer den Hirsch auf der Spur,
Das Tier soll nicht entkommen,
Lieb ich die Trophäen doch so sehr.

Dort aus der Lichtung steht er,
Groß, prächtig und stark,
Auf Männer legt nun an und schießt,
Bringt mir das Tier hierher.

Ein Schuss, lauter Knall,
Das Tier sinkt zu Boden,
Tot durch des Jägers Blei,
Bringen es die Knechte schnell herbei.

Vor dem Jäger liegt,
Das stolze Tier,
Schlaff und erloschen das Leben,
um eines Geweihes Zier.

Los bringt mir des Geweihes Pracht,
Des Felles Zier,
Den Rest lasst den Geiern liegen
Ich bin fertig hier.

Jägermann du geblendeter,
was war deine Tat,
Hast nutzlos getötet
Nur um der Beutegier?

Du tötest ohne Gewissen,
Doch der Hirsch hat nun ins Gras gebissen,
Ausgelöscht ist das Leben
Ach Jäger: ich hoffe der Hirsch möchte es vergeben.


(Lars Joachim)


Kampfrede eines Bauer

Mein Herr, Herr Graf
ich höre eure Kutsche kommen
bald sind wir beide tot.

Genommen hast du mir alles
zerstörtest Land, Leben und Besitz, doch
bald sind wir beide tot.

Glaubtest du etwa ich würde mich immer ducken?
Mich deiner Willkür beugen?
Bald sind wir beide tot.

Nur ein Mann der Besitzt hat hat Angst,
doch du nahmst mir alles, schufest deinen Feind
schon bald sind wir beide tot.

Hier liege ich nun auf der Lauer
mir dem Dolch im Gewand und warte
bald sind wir beide tot.

Da ist sie die Kutsche
komm, mein Dolch erwartet dich
bald sind wir beide tot.

Wenn ich dich erstochen habe
so mögen mich deine Wachen erschlagen
denn ich bin Frei
dann mein Herr sind wir beide tot.

(Lars Joachim)

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Tag der Veröffentlichung: 04.03.2012

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