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Kurzgeschichte

Was ich sagen muss, ist meist schon gesagt worden, und auch wenn dies schon zu oft gesagt wurde, um in Menschensohr heutzutage noch eine Bedeutung haben zu können, so muss ich die Worte doch aussprechen, damit meine Seele den Frieden finden kann, den so viele unsterblich Geborenen noch nicht gefunden haben, genau weil sie den Fehler begangen haben, es nicht zu tun.

Mir sind diese Worte das letzte mal vor Jahrhunderten von Jahren über die Lippen gekommen und darauf hin ist mein Sohn gestorben und meine Tränen werden seit dem jeden morgen zu Tau, der sich an Blättern und Gras absetzt und von Kindesfüßen davon getragen wird.

Ich liebe dich.

Genau diese Worte bin ich nun endlich los, auch wenn du sie nicht hören kannst, denn ich bin hier oben, ich bewandere das Himmelszelt und erleuchte den Himmel in ein rosiges Strahlen, um die kommende Anwesenheit meines Bruders Helios anzukündigen.

Es bricht mir das Herz, das du es nicht hören kannst, das du meiner Existenz nicht wissend bist, für dich ist meine tonlose Stimme nur ein Hauch, ein kleiner Wind, der durch dein Fenster hinein eindringt und dich sanft streichelt, während du noch immer im Reich des Morpheus deine Runden drehst und von dem Mädchen träumst, für die du so viel mehr empfindest, als es jemals jemand für mich tun könnte.

Ich möchte nur das du weißt, das ich es abgrundtief hasse, nicht deines gleiches sein zu können, dass wir uns niemals berühren können, weil ich nicht deines Gleichen bin.

Mir bleibt kein Ausweg, ich bin unsterblich, ich bin unmenschlich und ich werde bis zum Ende der Zeit jeden Morgen den Himmel erwecken.

Ich bin Eos, die Morgenröte, und meine Tränen galten mal meinem eigen Fleisch und Blut, doch jetzt gelten sie dir.

Copyright by Paula S.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für Juliane

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