Cover

Einfach perfekt

 

 

DER BEGINN

 

 

 

„Geh sofort von mir runter und beweg deinen Hintern raus!“ Bens Blick, den er mir über seine Schulter zu wirft, soll wohl anklagend, wütend, aufgebracht, ach was weiß ich sein, aber ich finde ihn einfach nur nervig. „Was ist denn jetzt los? Von 'mhm, ich liebe dich auch' zu 'geh von mir runter' in unter 2 Sekunden. Echt jetzt. Es ist so spät, dass wir eigentlich schon wieder aufstehen müssen.“ Das stimmt tatsächlich. Ich bin erst vor gut einer Stunde von einer Geschäftsreise nach Hause gekommen und in zwei Stunden klingelt schon unser Wecker.

„Marcel, beweg dich. Na los!“ Ben ist schon aus dem Bett raus und auf dem Weg in die Küche. Ich hasse das, ich hasse es, wenn er mich so rumkommandiert, ich… ach scheiße, ich bin furchtbar müde.

„Marcel. Jetzt komm schon!“

Wenn ich wenigstens wüsste was sein Problem ist. Warum das ganze Drama mitten in der Nacht? Während ich mich aus dem Bett quäle versuche ich wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt zu finden warum meine bessere Hälfte gerade eher meine wütende, feuerspeiende Hälfte ist.

Ich war leise beim Betreten der Wohnung, habe geduscht, bin ins Bett geschlichen, er ist trotzdem wach geworden, ich habe mich unter der Decke an ihn gekuschelt, er hat mich in den Arm genommen, wir haben uns geküsst, ich habe meinen Kopf auf seine Schulter gelegt, ihm gesagt dass ich ihn liebe. Darauf hat er gebrummt 'Ich liebe dich auch' worauf ich im Halbschlaf 'Gott sei Dank' gemurmelt habe und tataaaa nun stehe ich frierend im Flur und kämpfe mit meiner Jogginghose.

In der Küche erwartet mich Ben schon mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen während er zwei Tassen und die Teekanne auf den Tisch stellt. Von wütend zu lächelnd - wieder in unter 2 Sekunden. Alle Achtung.

„Also Ben, warum sind wir in der Küche?“ Ich will zurück ins Bett. Er soll sich beeilen.

„Sag du es mir.“ Wenn man so eine Antwort bekommt sollte man eigentlich sofort das Recht zugesprochen bekommen den Sprechenden schubsen zu dürfen. Weil dem ja leider nicht so ist schaue ich ihn einfach mal fragend an. Wer nix sagt kann nix Falsches sagen und wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß: Nach müd´ kommt blöd. Und müde war ich schon vor Stunden. Eigentlich schon vor Tagen. Ich sehe unser Gespräch jetzt schon den Bach runter gehen weil wir vor lauter Müdigkeit nur noch dummes Zeug reden. Er bleibt an der Theke neben dem Wasserkocher stehen und schaut mich einfach nur an. Nicht mit seinem Eisblick, auch kein Lächeln, sondern mit diesem einen Blick. Dieser eine Blick den man einem dritten Menschen einfach nicht erklären kann. Dieser Blick, der nur einem selbst ganz allein gehört. Der Blick, der der Grund ist warum ich mich in ihn verliebt habe. Vor 3 Jahren auf dem Geburtstag meines Schwagers, vor 3 Monaten bei unserem Ski-Urlaub mitten auf der Piste als ich ihm auf deine Beine geholfen habe nachdem er 7 Meter den Berg abwärts mit dem Arsch gebremst hat, vor 3 Tagen als er mich mit einem Kuss an der Tür verabschiedet hat und kaum war ich weggefahren mir eine SMS 'Bitte sag mir dass du nicht vergessen hast die Sprudelkisten aus meinem Auto zu räumen…Pass auf dich auf, ich liebe dich' hinterhergeschickt hat, vor 3 Sekunden als sein Blick mir sagen sollte: Ich weiß, dass dich das hier unglaublich nervt, aber das sind wir uns wert.

„Marcel, rede mit mir. Warum muss ich dich mitten in der Nacht in die Küche holen?“

Echt jetzt? Er will das von mir wissen? „Gute Frage“ brumme ich daher nur und ziehe den zweiten Stuhl an mich heran um meine Füße hochzulegen. 50% meines Körpers sind endlich in der waagrechten Lage; nochmal so viel und ich kann schlafen.

„Wir stehen nicht wegen mir in der Küche!“ Ok, für so eine passiv-aggressive Aussage sollte man leichte Schienbeintritte vergeben dürfen. Aber nur leichte. Ich mag seine Beine, die sind so… mhm. Ein kurzer Blick an seinen Beinen runter kann nicht schaden. Oh ja. Wundervolle Beine. So…. ok ich bin müde. Mir fällt kein Wort ein das sie richtig beschreibt.

„Wie würdest du deine Beine beschreiben? Also so in Adjektiven?“, frage ich daher den wortgewandten von uns beiden.

„Bitte was?“ Ok, die Frage habe ich wirklich ohne Kontext gestellt. „Dann halt meine Beine. Was für Adjektive nimmt man denn da?“

„Marcel. Wirklich jetzt?“ „Ja.“ „Nimm sexy, das passt immer, oder?“ Damit lässt er sich mir gegenüber auf den Stuhl fallen und schenkt uns Tee ein. „Sexy? Ist das alles? Das ist nicht sehr…naja, präzise.“

„Meinst du individuell?“ „Jaaaaa…..“ Keine Ahnung. Wieder Schweigen. Er wartet, dass ich den Anfang mache. Ich weiß aber wirklich immer noch nicht mit was eigentlich. Das hier ist echt nicht mein Metier.

„Hör zu. Ich bin wirklich müde, ich will nur noch ins Bett und schlafen. Ich sitze hier nur weil du… also weil wir so funktionieren. Aber das ist auch schon alles. Wenn du ein Problem hast, das du mit mir besprechen willst, dann musst du mir schon sagen welches. Ich kann deine Gedanken, Gott sei Dank, nicht lesen.“ So, jetzt ist es raus. Ich liebe Ben, das tue ich wirklich. Aber manchmal macht er es mir nicht leicht ihn auch noch zu mögen. Im Gegensatz zu mir ist er ein richtig emotionaler Mensch. Oder eher ein Mensch der seine Emotionen ausdrücken kann und dazu kommt dann noch, dass er nicht feige ist und sie tatsächlich für alle gut sichtbar auf einem Silbertablett präsentiert. Sagen wir einfach ich bin der komplette Gegenentwurf dazu.

„Ich habe ein Problem damit, dass du ein Problem hast und mit mir nicht darüber sprichst. Seit Wochen schon. Und jetzt ist einfach genug. Pack die Karten auf den Tisch. Was passt dir nicht?“

„Was?“ Verständnislos schaue ich ihn an. Er trinkt in Ruhe seinen Tee; gibt mir Zeit gedanklich aufzuschließen.

„Ben, ich weiß wirklich nicht was du meinst. Mir geht es gut und ich dachte bis eben dass es uns auch gut geht. Und nochmal: Ich bin müde, ich kann das gar nicht oft genug sagen. So ein wichtiges Gespräch sollten wir führen wenn wir wieder fit sind und nicht mitten in der Nacht.“

„Nein.“

Nein. Punkt. Seine ganze Antwort. Mein Geduldsfaden war von Anfang an nicht gerade dick und er strapaziert ihn immer mehr.

„Ben, ich gehe jetzt ins Bett. Wir reden morgen Früh.“ Mit diesen Worten erhebe ich mich und wanke mehr als dass ich laufe zur Tür.

„Das wagst du nicht.“ Leise und klar kommt diese Aussage bei mir an. Ich muss mich umdrehen und ihn ansehen um festzustellen ob das ein Befehl oder eine Bitte war. Er aber trinkt nur weiter seelenruhig seinen Tee.

„Marcel, du hast es versprochen.“ Damit hat er Recht. Das eine große Versprechen, das ich ihm gegeben habe. Keine physische Flucht aus einem Streit. „Ben, ich flüchte nicht. Ich gehe in unser gemeinsames Bett. Ich renne nicht davon.“ Nicht mehr. Nicht, seit ich unsere Beziehung einmal mit voller Wucht beinahe an die Wand gefahren habe, als ich mitten in einem Streit einfach seine Wohnung verlassen habe und zu meinem Bruder gefahren bin um mit ihm das Wochenende zu verbringen. Heute weiß ich nicht einmal mehr um was unser Streit gegangen ist. Irgendeine blöde Kleinigkeit, die sich aufgebauscht hat und dann schließlich in lautem Gepoltere und einigen Schimpfwörtern explodiert ist.

„Ben, bitte komm wieder mit ins Bett. Wir müssen nicht jeden Streit in der Küche austragen. Andere Paare streiten sich auch in anderen Räumen; dem Auto, dem Bad, dem Wohnzimmer, der Einkaufszone.“

„Keine Chance. Du hast es versprochen. Wir bringen dieses Gespräch hier fertig, und wenn wir diesen Raum verlassen, dann sind wir mit der Diskussion auch durch.“

„Wir haben im Auto gestritten. Schon öfter!“

„Über den Radiosender.“

„Ja genau. Damit hattest du kein Problem. Aber als ich vor `nem Jahr die „falsche“ Milch gekauft habe konnten wir den Streit nicht im Auto ausdiskutieren; nein, den mussten wir auch in der Küche austragen.“

„Ja genau. Marcel, wann immer wir ernsthaft über Gefühle sprechen wollen..."

"Ja, ich weiß!" Ich weiß wirklich. Diese bekloppte Küchensache hat er wegen mir angefangen. Jemanden wie mich nennt man wohl konfliktscheu. Ich nenne es Unfähigkeit. Unfähig zu erkennen wann welche Gefühle, seine oder meine, ausgesprochen, besprochen werden sollten. Und vor Ben habe ich gelernt: Willst du einem richtigem Streit aus dem Weg gehen, dann GEHE ihm aus dem Weg. Ich verstehe ja, dass das auf lange Sicht nichts bringt, aber was soll ich sagen... der Fluchtinstinkt ist stark. Daher diese räumliche Begrenzung. Sie hilft. Im Normalfall. 

"Das Radiosendergespräch ging aber auch nur über den Radiosender" nimmt er den Faden wieder auf.

„Und die Milch stand nicht für die Milch selbst, oder was?“ Noch als ich frage wird mir klar, dass seine Antwort 'Nein' lauten wird. Warum weiß der Geier.

„Nein.“ Na prima. Hundert Punkte Herr Stölzel. Wenn ich jetzt noch wüsste in welchem Spiel ich diese 100 gewonnen habe wären wir schon einen Schritt weiter.

„So? Will ich wirklich wissen über was die Milchdiskussion in Wirklichkeit gegangen ist? Bis eben dachte ich nämlich noch sie ginge einfach nur darüber, ob wir 1,5% oder 3,5% kaufen.“ Eine Lüge. Ich hasse diese Sonderwünsche. Als würde es so einen großen Unterschied machen welche Milch man trinkt. Also geschmacklich.

Nur ein kurzes Augenbrauenhochziehen signalisiert mir, dass ich hier weder ihn noch mich anlügen kann.

So war es von Anfang an. In einem Moment seltener emotionaler Klarheit habe ich schon vor Jahren kapiert, dass die gesamte Bandbreite an Gefühlen für mich zwar ein einziges Rätsel ist, Ben aber mein persönlicher Lösungsalgorithmus oder so ist.

Stille breitet sich zwischen uns aus; ich stehe immer noch wie bestellt und nicht abgeholt in der Tür und er sitzt weiter am Tisch. Teetrinkend.

„Du bist schon länger unzufrieden in unserer Beziehung. Und ich will wissen warum. Oder worüber. Diese Unzufriedenheit tropft dir aus jeder Pore, jeder Satz trieft davon.“

Ähm, ok. „Nein, bin ich nicht.“ Wieder nur ein Brauenzucken. „Wirklich nicht, davon wüsste ich doch.“ Hoffe ich.

Wieder keine Antwort.

„Ben, das redest du dir nur ein. Normalerweise liegst du immer richtig; aber dieses mal hast du voll daneben getroffen. Ich bin mit Sicherheit nicht unzufrieden. Ich liebe dich, du liebst mich. Wir haben tolle Jobs. Genug Kohle. Wir bauen bald unser Traumhaus. Wir sind beide gesund. Der Sex ist super. Nur der Umstand, dass du mich mitten in der Nacht hier in die Küche schleifst nervt, aber das ist auch schon alles. Wirklich.“

„Wirklich? Mache ich das? Bilde ich mir das nur ein? Bist du dir sicher, dass all die Dinge die du eben aufgezählt hast ausreichend sind? Wenn ich wüsste was dich so unzufrieden macht, dann würden wir nicht hier sitzen, aber ich verstehe es, ich versteh dich nicht.“

„Da gibt es auch nichts zu verstehen. Ben, mir wird das hier echt zu dumm. Dieses Gespräch ist sogar für deine Maßstäbe vollkommen unnötig. Lass uns endlich ins Bett gehen.“ Meinen genervten Ton ignoriert er einfach. Aber er lässt mich auch nicht aus den Augen; sein Blick scheint jeden Millimeter von mir abzuscannen, als suche er nach einer Unebenheit im Gesamtbild, einem Fehler.

Ich lächle ihm einmal kurz zu und wende mich dann endgültig zum Gehen um.

„Ben, bleib hier.“ Jetzt nur noch ein Flüstern. Aber heute nicht. Mit ruhigen Schritten gehe ich ins Schlafzimmer und packe mich ins Bett, will noch warten bis er kommt, aber er kommt nicht.

Er sitzt weiter in der Küche. Für ihn ist die Diskussion noch nicht beendet. Er wird schon noch einsehen, dass er sich diesen Quatsch nur einbildet. Man soll sich Fehler ja auch einreden können.

 

 

DER KOPF DES GANZEN

 

Ich hätte auch einfach gleich in der Küche bleiben können. Ich habe so gut wie nicht geschlafen. Ben ist nicht mehr ins Bett gekommen. An dieser Stelle würde ich gerne erzählen können, dass ich tief in mich gegangen bin und erkannt habe was unser Problem ist. Würde so einiges leichter machen. Schade nur, dass ich anstatt tief in mich zu gehen lieber versucht habe ob ich noch die Lyrics einiger Red Hot Chili Peppers Songs auswendig kann. Die habe ich vor Jahren mal gehört. Bin gar nicht so eingerostet wie ich gedacht habe.

Ohne einen Blick zu Ben in die Küche zu werfen schlürfe ich ins Bad und auch wenn ich nicht viel von diesen emotionalen Momenten in unserer Beziehung verstehe, so habe ich irgendwo zwischen „Give it away“ und „Californication“ kapiert, dass ich mich heute besser krank melde und die Sache mit Ben regeln muss. Wir müssen wieder Ok sein. Wir müssen. Irgendwas hat ihm das Gefühl gegeben, dass wir nicht perfekt sind. Ich werde den Tag auf der Arbeit nicht überstehen, wenn ich nicht weiß ob zwischen Ben und mir alles in Ordnung ist. „Idiot!“ Völlig entgeistert starrt mir mein Spiegelbild entgegen. Ich bin vorhin wirklich geflohen. Schon wieder. Oh super! Zwischen uns stimmt wirklich etwas nicht. Wenn einer von uns das Gefühl hat dass wir nicht perfekt sind, dann sind wir es auch nicht. Wenn alles in Ordnung wäre… also ich war vollkommen unfähig ein Gespräch mit Ben zu führen. Ich habe ihn einfach in der Küche sitzen lassen, habe nicht an ihn gedacht, habe… Oh scheiße. Echt jetzt; schon wieder?

„Ben, es tut mir leid, ich bin wieder abgehauen. Wir reden, solange bis…“ Auf dem Weg in die Küche bleiben die Worte ungesprochen und ungedacht einfach zurück. Die Küche ist leer. Ben ist weg. Habe um 15Uhr Feierabend. Nur eine Notiz auf dem Esstisch. Also gut. 7 Stunden bis Ben wieder da ist. Er hat wohl eingesehen, dass alles gut ist zwischen uns. Sonst würde er immer noch hier sitzen und Druck machen dass ich mit ihm über uns spreche.

Dabei brauchen wir das gar nicht. Uns geht es gut. Wir sind perfekt. Wir waren es von Anfang an. Jedes Paar streitet sich mal, aber unsere Streitereien waren eher Kabbeleien; ich meine, was ist bitte so schlimm daran, dass ich keine 3,5% Milch mehr trinken will seit wir zusammen wohnen? Aus irgendwelchen Gesundheitsgründen trinkt er nur 1,5%. Kein Ding, wegen mir müssen wir doch keine zwei offene Milchpackungen im Kühlschrank haben. Dachte ich zumindest. Jetzt haben wir sie. Seine und meine.

Eine weitere 'Küchendiskussion' hatten wir als ich ihn gefragt habe ob ich ein Pulli aus seiner Schrankhälfte ausleihen könnte. Völlig entgeistert hat er mich angeschaut, dann wie ein besessener geküsst und danach in die Küche bugsiert. Anscheinend war diese Frage falsch. Er würde meine Kleider ja schließlich auch die ganze Zeit tragen. Was vollkommen in Ordnung ist. Meine alte Lieblingsjeans hat er nie angerührt und bei den anderen Kleidern ist es mir ja egal. Ich wollte nur wissen ob es ihm auch egal ist. Eine harmlose Frage die der Auslöser für eine lange Diskussion war, in der es darum ging ob ich in unserer Beziehung mit zweierlei Maß messe. Nein, natürlich nicht, ich wollte nur seinen Pulli ausleihen. Scheinbar war damals das Problem, dass ich zwar in einer Beziehung aber noch nicht in einer Partnerschaft angekommen wäre.

Aber vielleicht ist das auch der falsche Ansatz. ER denkt, dass ich unzufrieden bin. Warum denkt er das? Gebe ich ihm wirklich das Gefühl? Wann denn? Ich beschwere mich nicht; worüber denn auch? Ben, diese Beziehung, ist mehr als ich mir vor Jahren noch erträumt habe. Ich würde ja fast schon gerne ein großes Familiendrama vorschieben, schlechte Eltern, vielleicht sogar große Probleme nach meinem Outing, schlimme Erlebnisse, aber die Wahrheit ist, dass ich so behütet wie all meine Freunde aus Schulzeiten aufgewachsen bin. Keine Ausrede also warum ich so unglaublich blind für seine und meine Gefühle bin. Gut, meine Eltern habe beide viel gearbeitet, aber das macht sie ja nicht zu schlechten Eltern. Bis zu ihrem, vollkommen natürlichem, Tod waren sie tolle Eltern. Mein erster fester Freund hat mich zwar betrogen, aber wir waren jung, hatten doch keine Ahnung wie Beziehungen funktionieren – wobei, anscheinend weiß ich das heute, mit knapp 32, auch noch nicht. Danach folgten kurze Intermezzi, nie was von Dauer. Bis Ben kam. Ein Abend hat gereicht und ich wusste: den will ich. Keinen Anderen. Genau den. Auch wenn seine Redefreudigkeit manchmal echt anstrengend sein kann. Trotzdem. Und ja, ich finde ihn absolut heiß. Er hat damals noch studiert, ist ganze fünf Jahre jünger als ich. Inzwischen arbeitet er in der Personalabteilung einer großen Firma, ich selbst arbeite immer noch in der selben Firma als Unternehmensberater, in der ich schon vor 3 Jahren gearbeitet habe. Wir haben schnell beschlossen zusammen zu ziehen, sparen gerade auf unser Traumhaus. Und das erfordert eben Opfer. Wir arbeiten viel und lang, wissen ja aber auch für was. Für wen. Wir haben uns schon vor Jahren ein 'picture perfect' gezeichnet dessen Erfüllung wir stets vor Augen haben und dem wir hinterher jagen. So lange wie wir an einem Strang ziehen ist er die Quälerei im Job und die dauernden Trennungen wert. Übermorgen fährt Ben für ganze zwei Wochen auf Fortbildung, danach bin ich wieder für die gleiche Länge in Spanien. Viel Zeit für Freunde und Hobbies bleibt da nicht. Jede freie Minute die wir haben verbringen wir miteinander.

Und wie in einem dieser Filme reihen sich diverse Ereignisse in meinen Gedanken aneinander - in welchen es darum ging, dass wir für unseren gemeinsamen Traum Opfer gebracht haben. Ben geht nicht mehr in seinen Schachverein, ich war schon ewig nicht mehr einfach so bei meinem Bruder und seiner Familie. Ben und ich waren auch nur einmal gemeinsam im Urlaub. Ich will gar nicht an die kommenden vier Wochen denken, in denen wir wieder getrennt sind. Mit jedem weiteren Tag, an dem wir große Teile unseres Lebens hinten anstellen um unseren Traum zu verwirklichen, fühlt es sich immer mehr wie ein Kampf an und…. Es ist als hätte ich einen Schalter in meinem Kopf umgelegt, die Erinnerungen an all` die Tage an denen wir…  All` die Dinge die wir vernachlässigt… All` die Entscheidungen die wir nur basierend auf diesem Traum…. All` die Stunden die wir getrennt voneinander für den Job verbracht…. All` die Jobangebote die ich abgelehnt….

 

„Marcel, Schatz, deine Hände sind eiskalt. Seit wann sitzt du hier?“

Völlig aus meinen Gedanken gerissen schaue ich auf meine Hände die von seinen umschlossen sind.

„Sitzt du seit heute Morgen hier? Bist du gar nicht ins Büro?“

Seine sanfte, leise Stimme lässt mich den Kopf heben und in seinen Augen erkenne ich, dass er nach den richtigen Worten sucht. Wahrscheinlich zum ersten Mal in unserer Beziehung.

Und plötzlich sehe ich klar. Ich erkenne das Problem. Ich BIN unzufrieden.

„Ich will nicht mehr Ben. Das alles ist nur noch ein Kampf. Ein schöner Traum; mehr nicht. Ein Traumbild, ich habe genug davon. Schluss, aus, vorbei. Ich war so mit Kämpfen beschäftigt, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass dieser Traum es nicht wert ist den hohen Preis dafür zu bezahlen.“

Keine Regung verrät ihn. Nicht die kleinste Bewegung seinerseits. Forschend schaue ich ihn an. Er muss ansagen wie es von hier an weiter geht. Das ist sein Part. Er MUSS das jetzt machen. Aber er bleibt reglos.

 

 

 

FINALE

 

Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt. „Ben, wir müssen einen anderen Traum finden. Den vom schnellen Auswandern und großer Villa und vielem Geld… Nicht mehr. Ok? Zumindest nicht so schnell.“

Er regt sich, endlich. Nur ein Blinzeln und sein Blick zuckt rasch über mein Gesicht, aber ich nehme was ich bekommen kann. „Was sagst du dazu?“

„Ok.“

„Ok?“

„Ja, Ok.“ Ein breites Strahlen erscheint auf seinem Gesicht. „Ich war mir kurz nicht sicher was du beenden wolltest.“

Was sollte ich denn sonst beenden wollen… Oh, na toll. Prima, ich und Worte. Perfekte Mischung. Wirklich. Was kann da schon schief gehen?

„Ben, also.. wie soll ich das sagen. Du und ich, dass kann nicht nur klappen, dass muss es auch. Ok? Das mit uns ist DIE Chance auf ein Happy End. Ich brauche das. Du brauchst das. Ich brauche dich.“ Ich gebe zu: Romantik funktioniert wohl anders. Geschliffener. Eloquenter. Aber hei, er hat sich mich ausgesucht. Selbst schuld.

„Was grinst du denn so?“ Er ist mit seiner Nasenspitze an meine aufgerutscht.

„Du hast dir mich ausgesucht.“

„Das habe ich.“

„Und ich mir dich.“

„Ja.“

„Dann sind wir wohl selbst schuld wenn wir mal wieder unsere Momente haben.“

Seine zum Lachen verzogenen Lippen spüre ich auf meinen und eifere ihm prompt nach.

„Aber damit eins klar ist Ben, dieses Gefühlsding, das bleibt deine Aufgabe. Ohne dich bin ich darin wirklich verloren.“

„Ok.“ Manchmal ist es so einfach wie diese kurze Antwort.

„Aber Marcel, ich kann meinen Job nur machen, wenn du mich ihn auch machen lässt.“ Unglaublich langsam und sanft streicht seine Zunge über meine Unterlippe. Sein heißer Atem hat sich inzwischen schon an und um meinen Mund niedergeschlagen. Noch immer hält er meine Hände umklammert.

„Ja. Es tut mir auch leid, dass ich heute Nacht nicht kapiert habe, dass du Recht hattest.“ Meine Hände ziehe ich langsam aus seinen, erhebe mich und drücke ihn an meinen Körper. Er passt perfekt zu mir. Also neben seiner Persönlichkeit auch sein Körper. Sein unglaublich toller Körper, sein unfassbar geiler Körper. Ohne lange zu fackeln schiebe ich meine Hände unter seinen Pulli, lasse meine Fingernägel über seinen Rücken fahren und kralle mich schließlich an ihm fest, drücke ihn enger an mich. Unsere Lippen liegen nur leicht aufeinander, jeden Atemzug den ich nehme kommt direkt von ihm, seine Stirn klebt an meiner. Mit einem kleinen Seufzer lehnt er sich stärker gegen mich. „Marcel, was glaubst du, warum ich dich heute Nacht unter so einem Vorwand aus dem Bett geholt habe. Du warst so müde, dass ich davon ausgehen konnte, dass du mich in der Küche einfach stehen lässt. Und das dann bereu…“ Der Rest, den er mir erzählen will, geht in meinem Mund verloren. Dankbar presse ich meine Lippen auf seine, zerre ihn noch enger an mich, lasse unsere Unterkörper aneinander reiben, öffne mich für ihn. Für den Mann, der tatsächlich weiß wie er mich nehmen muss und mich trotzdem nicht bevormundet, nach seinem Willen rumschiebt oder versucht neu zu formen.

„Brauchen wir die Küche in Zukunft noch?“

Was soll die Frage denn? Natürlich brauchen wir eine Kü… AAAh

„Nein,ich gebe dir mein Versprechen, in Zukunft, egal wo, mit aller Kraft zu versuchen nicht vor dir wegzulaufen.“

„Ich pfeif dich sonst einfach zurück?“

„Du pfeifst mich sonst einfach zurück“ murmle ich an seinen Lippen und presse unsere Münder erneut aufeinander.

Das ist der Moment auf den er scheinbar gewartet hat. Grob packt er um mich herum, schlingt seine Arme um meine Taille und schiebt mich auf den Tisch hinauf. Mit einem Satz ist er über mir, kniet sich rechts und links von meinen Schenkeln ab und drückt mich mit seinem Oberkörper nach unten.

Ihn auf mir zu spüren, sein Gewicht, seine Wärme lässt mich erschaudern. Schon sind seine Lippen auf meinem Hals und er verteilt eine Kussspur auf seiner Reise von meinem Hals zu meinem Schlüsselbein.

„Ben“

Er knabbert an mir, mir schießt sofort die Hitze durch den Körper, alle Nervenenden sind in Bereitschaft, richten sich nach ihm aus. Er zerrt mir den Bademantel, den ich heute Morgen übergeworfen habe, vom Körper und rutscht augenblicklich mit seinem Mund tiefer. Gierig recke ich ihm meine Mitte entgegen, doch da zieht er seinen Mund auch schon zurück, ich will protestieren, aber kaum mache ich den Mund auf schiebt er mir auch schon seine Zeigefinger zwischen die Lippen. Kurz erstarre ich, dann lasse ich meine Zunge vorschnellen und beginne seine Finger zu umspielen, an ihnen zu saugen und meine Zähne über sie zu ziehen. Seine Augen ruhen auf meinem Mund als er die Finger zurückzieht und sie direkt auf meine Brustwarzen setzt. Langsam und mit Druck umkreist er sie und ich kann nicht mehr an mich halten - ich stöhne qualvoll auf. Mein Körper bebt, mein Schwanz pocht, meinen Rücken biege ich durch, presse mich stärker gegen seine Hände und versuche gleichzeitig meine Lust an ihm zu reiben.

„Nicht so eilig, wir haben Zeit.“ Er setzt sich stärker auf mir ab und presst mich so, zur Bewegungsunfähigkeit verdammt, aufs Holz. Ich drücke mich einfach stärker ins Hohlkreuz, irgendwo muss ich ja mit dem Rasen und Pochen hin. Das scheint ihm gut zu gefallen, denn als er mich aufbäumen sieht kommt er endlich tiefer und ersetzt seine Hand durch seinen Mund. Als seine Zunge die Bewegung seiner Finger aufnimmt fängt das Pochen zwischen meinen Beinen an zu schmerzen.

„Bitte…“ Wimmere ich hilflos vor mich hin und kralle mich in seine Schultern um ihn noch stärker auf mich zu drücken.

Mehr als geschickt, dass er auch schon fast nackt ist. Ähm, warte, wann genau… ach scheiß egal.

Grollend nimmt er meine Anstrengung ihn zur Eile anzutreiben zur Kenntnis. „Ich habe nicht vor, dass das schnell vorbei ist, aber wenn du schon mal ein wenig Spannung abbauen willst…“ Seine Worte sind ein wirres Durcheinander für mein blutleeres Gehirn. Herrje, er ist doch nur mit seinem Mund an meiner Brust und ich muss mich zusammenreißen, nicht direkt unter ihm zu kommen. Aber jeder Quadratzentimeter, den er von mir berührt, sendet sofort elektrische Schläge in meinen Schritt. Ich bin noch dabei seinem Satz einen Sinn zu zuordnen, da presst er seine steinharte Erektion direkt auf meine und reibt sich an mir.

„Oh Gott..“ Der Stoff seiner Boxershorts, der uns noch trennt, verbirgt rein gar nichts, lässt mich trotzdem die Venen spüren. Mit aller Kraft versuche ich mich nach oben zu drücken, den Druck zu erhöhen und genau in diesem Moment beißt Ben zu. Und das nicht leicht und neckend. Nein, mit aller Kraft. Und er zieht an meiner Brustwarze, dass mir ein Schrei entweicht, aus dem aber noch beim Schreien der Schmerz verschwindet und durch pure Lust ersetzt wird. Ich komme unter Ben, er lässt mich einfach wie ein Teenager explodieren. Meine Nägel krallen sich in seinen Rücken, falls er Schmerzen haben sollte: Mit gerade recht. Wie er mir…

Die Erregung rast durch meinen Körper und in meinem Wahn sehe ich ihn plötzlich direkt über mir. Nase an Nase, Auge in Auge liegen wir nun übereinander und ich habe mich bei Weitem noch nicht im Griff. Er lässt mir die Zeit von meinem Höhepunkt runter zu kommen, lässt mich wieder zu Luft kommen, bevor er seine Augen schließt und seine Stirn gegen meine klebt.

„Marcel….“ Seine tiefe Stimme ist vor lauter Begierde und Lust der reine Bass und sie vibriert bis in meinen Bauchnabel.

Er bringt sein Gewicht auf seine Knie zurück und den entstehenden Spielraum nutze ich sofort. Mit meinen Füßen ziehe ich seine Boxershorts hinunter, mit meinen Händen drücke ich ihn weiter an den Schultern zu mir hoch.

„Küss mich“ befehle ich ihm atemlos und für eine Sekunde kommt er meinem Wunsch auch nach, fährt sanft mit seinen Lippen über meine, doch kaum komme ich ihm mit geöffnetem Mund entgegen keucht er: „Wo denn? Sag es mir, wo?“

Die Frustration darüber, dass er einfach nicht nach meinen Regeln spielen will gibt ihm die Zeit selbst zu entscheiden. Er fasst nach unten, packt meine Schenkel und setzt sich in einer Bewegung auf und rutscht zwischen meine Beine.

Erst jetzt kapiere ich und lass mich nicht zweimal bitten; mein rechtes Bein schlinge ich um seine Hüfte, das Linke schiebe ich langsam über seine Schulter.

„Habe ich also deinen Wunsch richtig erraten.“ Und ich spüre sein dreckiges Grinsen in jeder Faser meines Körpers.

„Mhm….“ Presse ich hervor und drücke meinen Unterleib ihm entgegen. Seine Arme packen unter mich und sofort ist seine Zunge da. Mit langen Strichen fährt er an meinem Schwanz auf und ab, erweckt ihn tatsächlich nochmal zum Leben; ich keuche auf. Seine Zunge ist fordernd, schiebt sich unnachgiebig in den kleinen Spalt.

Keine Ahnung, wie andere Menschen guten Sex definieren, aber wenn ich in Zukunft mal gefragt werde: Dieses Gefühl, dieses Ziehen in mir, die Leere, die mir schmerzhaft von meiner Lust ins Hirn gehämmert wird, dieses unbändige Verlangen mich noch mehr an sein Gesicht zu drücken. GENAU DAS. Er umpackt weiter meine Schenkel, mehr als seinen Mund braucht er nicht, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Meine Hände strecke ich ihm entgegen: „Bitte“ Er ist noch fähig mein Gestöhne zu verstehen, lässt einen Schenkel los und reicht mir seine Arme; ich kralle mich in seinen Unterarm und schiebe meinen Schwanz tiefer in seinen Mund.

Er löst die zweite Hand von meinem Schenkel und leckt seine Finger, dann dringt er mit ihnen in mich ein. Seine Hand, die ich umklammere, will er ebenfalls lösen, aber ich knurre ihn tatsächlich an, so habe ich noch nie reagiert, wäre selbst darüber überrascht, wenn ich nicht gerade damit beschäftigt wäre mein Hirn mit Blut unter zu versorgen. Er lacht kurz auf. „Komm“ raune ich, aber ich will ihn jetzt in mir spüren. Wieder kommt er meinem Wunsch nach, schiebt sich zu mir auf bis sein Mund auf meinem liegt.

Seine Lippen sind heiß, samtig und schmecken nach mir – mit der letzten Kraft umschlinge ich seinen Körper mit Armen und Beinen und drücke ihn auf mich hinunter. Ich brauch sein Gewicht auf mir. Ich habe mich mit ihm, durch ihn, verloren, jetzt muss er mich auch wiederfinden. Wieder kann er mir meinen Wunsch von meinem Körper ablesen und legt sich auf mir ab.

Unser Kuss passt zu all dem was wir gerade erlebt haben. Er neckt mich weiter, seine Zunge, die mit meiner spielt, ist provozierend und irgendwie schafft er es mir meine Kraft und meinen Verstand aus dem Mund zu ziehen.

Nach einer kleinen Ewigkeit löst er sich von mir, drückt mir aber noch mehrmals seinen Mund auf, dann sieht er mir in die Augen: „Tief. Hart. Jetzt.“

Breit grinsend mit Gier im Blick setzt er sich wieder auf und ich nutze den Drucknachlass, drehe mich rasch um die eigene Achse und knie mich ab, auf die Unterarme aufgestützt.

„Scheiße, du machst es damit nur schlimmer. So drehe ich ja ganz durch.“

Er packt grob in meine Haare, zwingt mich weiter ins Hohlkreuz.

„Du hast es darauf angelegt, schließlich hast du dich umgedreht.“

Er raunt nur noch.

„Mach schon.“, gebe ich zurück, aber er braucht eigentlich keine weitere Aufforderung. Nein, er packt mich noch stärker, krallt sich in meine Hüfte und mit einem Ruck ist er in mir. Ob ich will oder nicht. Ein Schrei schießt aus meiner Kehle und ich versenke meine Fingernägel im Tischrand, die Knöchel treten weiß hervor, ich verliere das Gefühl für meinen Körper. Er stößt sich so hart und animalisch in mich, dass ich den Glauben an einen freien Willen aufgebe. Er rammt ihn mir hinaus. Er kontrolliert meinen Körper, kontrolliert mich. Bei jedem Stoß, der tiefer, aber vor allem härter ist als der davor, beherrscht er mich immer ein Stückchen mehr, bis es nichts mehr von mir gibt, was ihm nicht hörig wäre. Als er dann „Jetzt“ brüllt kann ich nicht anders als mich fallen zu lassen, schreie meinen Höhepunkt hinaus und spüre ihn mit mir in diesen Abgrund stürzen. Ich bebe und schwitze und komme kaum dazu Luft zu holen, da stößt er wieder in mich hinein. Selbst nachdem er so stark in mir gekommen ist, dass ich seine heißen Schübe so unglaublich tief wie noch nie in mir spüre, ist er weiter hart. Seine Zähne graben sich tief in meine Schulter und der Schmerz verbindet sich in mir mit meinen Nachbeben. Ich kann einfach noch nicht von dieser Welle hinunter kommen. Ben liegt weiter auf mir, atmet schwer, keucht. „Verdammt, bitte sag mir, dass wir das so schnell wie möglich wiederholen.“

Mein Keuchen muss ihm als Antwort genügen.

Er lässt sich wie erschlagen seitwärts von mir rutschen und zieht mich dabei an seine Brust. Weiter auf 180 atmen wir unseren Wahnsinn aus und klammern uns aneinander. Auf dem Weg runter von diesem Trip brauche ich dringend einen Halt.

„Alles klar bei dir?“, atmet er mir stoßweise ins Ohr.

„M-Hm. Bei dir?“

„Wir sind perfekt.“

Sein Mund klebt an meinem verschwitzen Nacken. „Weißt du, ich dachte, jetzt wo wir über die: „Wir diskutieren über unsere Probleme nur in der Küche“- Regel hinweg sind, dass wir unsere Küche eher im klassischen Sinn verwenden werden.“

„Du meinst kochen?“ Seine Arme liegen schwer um meinen Körper. Langsam sammle ich wieder genug Energie um meine Finger über seine Unterarme streichen zu lassen. Durch seinen Schweiß kleben seine Armhaare an seiner Haut. Ich liebe seine Haut. Sie riecht und schmeckt so vertraut.

„Ja. Kochen.“

„Ok.“

„Ok?“

„Ja, Ok. Ich kann zwar nicht kochen…“

„Dann trifft es sich ja gut dass die Küche auch gut für andere Dinge ist.“

Dafür kassiere ich einen weiteren Biss in meine Schulter. Herrlich. „Ich glaube wir sollten diese Küche behalten, sie passt unglaublich gut zu uns. Meinst du nicht auch?“

Bevor ich ihm darauf antworten kann leckt er schon über meinen Nacken. Mit einer Gänsehaut auf dem ganzen Körper antworte ich ihm, drehe mich zu ihm um. „Ich will dich.“

Lachend, mit den Augenbrauen wackelnd, trifft sein Mund meinen: „Bett oder Küche?“

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.03.2015

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