Eleanor, eigentlich war sie ein sehr nettes Mädchen, jedoch verfluchte Harry sie jedes mal, wenn er sie sah.
Er wusste nicht was mit ihm los war, wieso er so schrecklich eifersüchtig war. Harry war nicht schwul, jedenfalls versuchte er sich das immer wieder einzureden, doch seine Zweifel daran wuchsen mit jedem mal das er Louis sah. Wie kann ein Mensch allein auch so verdammt perfekt sein! Alles an Louis war einfach perfekt, sein Aussehen, sein Gesang, selbst seine verdammten Augen waren so schön, dass Harry jedes mal, wenn er sie an sah, aufpassen musste nicht darin zu versinken, in diesem Meer aus blauen Kristallen. Harry verstand, warum Louis Eleanor mehr mochte, als ihn. Sie war hübsch und charmant und fast genauso perfekt wie Louis selbst und wenn er sie haben konnte, warum sollte er sich dann mit so etwas wie Harry abgeben. Harry war weder hübsch, noch talentiert! Und dennoch, er würde alles dafür tun von Louis wirklich geliebt zu werden. Er würde ihm jeden Wunsch erfüllen, ihn auf Händen tragen. Er würde ihn so viel mehr lieben, als Eleanor es tat!
Manchmal wünschte er sich wirklich ein eigenes Apartment zu haben, so wie Niall, Liam und Zayn, es würde vieles leichter machen! Vor allem in solchen Momenten wo Louis Freundin da war. Jedes mal, wenn er sah, dass die beiden, sei es auch noch so kurz, berührten, fühlte es sich so an, als würde ein kleiner Teil in ihm sterben, doch mittlerweile sind die vielen kleinen Teile zu einem großen Loch verschmolzen, das ihn von innen auffraß. Harry war fast nur noch ein Schatten seiner Selbst. Er konnte sie lachen hören, das einzig tröstliche war, Louis war glücklich und deshalb konnte Harry ihm es auch nicht sagen, weil er nicht wollte, dass Louis unglücklich wird. Harry stützte seinen Kopf in seine Hände und starrte aus dem Fenster. Der dagegen prasselnde Regen wurde immer lauter und Harry beobachtete, wie sich der Baum vor dem Küchenfenster im Sturm immer mehr bog. Die Äste wurden hin und her gepeitscht und jedes mal wenn er die beiden im neben Zimmer lachen hören konnte, fühlte es sich an als würde einer der Zweige ihn direkt in sein Herz treffen.
„Warum tust du mir das an?“ flüsterte Harry in die Dunkelheit, er kannte die Antwort bereits. Er hatte es nicht anders verdient! Eine einsame Träne rann seine Wange herunter. Wie oft hatte er deswegen schon geweint, wie oft lag er schon wach und dachte über das was wäre wenn nach. Würde es Louis oder einen der anderen überhaupt stören, wenn er nicht mehr da wäre? Würde ihn irgendjemand vermissen?
„Wahrscheinlich nicht.“ antwortete er sich selbst und fühlte eine zweite Träne an seiner Wange herunter laufen.
„Was wahrscheinlich nicht?“ Harry erstarrte, als er Louis Stimme hinter sich hörte, der Kühlschrank öffnete sich und Louis nahm zwei Flaschen raus. 'Nein danke, ich hab keinen Durst' dachte Harry sarkastisch.
„Ich hab mich nur gefragt ob es in den nächsten Stunden noch auf hört zu regnen.“ seine Stimme zitterte leicht und war belegt, doch scheinbar schien sein 'bester Freund' das nicht zu bemerken.
„Da hast du wohl recht, bis das aufhört wird es wohl noch eine Weile dauern.“ pflichte Louis Harry bei und klopfte ihm auf die Schulter. Harrys Haut brannte wie Feuer unter der Hand und er konnte es nicht verhindern, dass er sich leicht abwandte. Dies wiederum machte Louis leicht misstrauisch, Harry hatte sich noch nie in irgendeiner Weise von ihm abgewandt.
„Alles klar bei dir?“ kam es forschend von dem älteren der beiden. Er drehte Harry zu sich und sah die feucht glitzernde Tränen Spur.
„Wieso weinst du?“ langsam bekam Louis Angst, so hatte er Harry noch nie erlebt. Fast automatisch wischte Harrys Hand die Tränenspur weg und stand auf.
„Ich weine nicht!“ er versuchte stark zu klingen, es misslang, seine Stimme war brüchig. Energisch ging Harry Richtung Tür, um seinen Freund stehen zu lassen, doch Louis wollte ihn nicht gehen lassen, nicht so! Er packte Harry am Arm und zog ihn zurück. Lou sah dem größeren in die Augen, er war geschockt von all der Verzweiflung, der Trauer, der Einsamkeit, die er darin finden konnte. Wieso hatte er es so weit kommen lassen?
„Harry, Was ist los mit dir?!“ Louis wurde lauter als eigentlich geplant, er wurde laut genug um Harry einen Schritt zurückweichen zu lassen. Dessen Atem beschleunigte sich und er riss sich los.
„Als würde dich das interessieren!“ schrie Harry „Los geh zu deiner Freundin, sie wartet sicher schon ungeduldig!“ mit diesen Worten stürmte Harry aus der Küche, Louis konnte hören, wie der jüngere sich die Schlüssel schnappte und die Haustür zuknallte, erst der Knall ließ Louis sich aus seiner Starre lösen. „Harry“ es war kaum mehr als ein Flüstern
„Was hab ich getan?“ Eleanor war eine Ablenkung gewesen, er hatte versucht so Harry zu vergessen, aber wollte ihn doch nicht verlieren! Ein gewaltiger Blitz und der darauffolgende spitze Schrei seiner Pseudofreundin ließen ihn zusammen zucken. Das Gewitter! Harry war nach draußen ins Gewitter gerannt!
„Eleanor?! Du musst jetzt leider gehen!“ rief er ins Wohnzimmer, während er Harrys Jacke suchte.
„Aber es regnet doch!“ quiekte sie als Antwort. Louis verdrehte die Augen.
„Weißt du eigentlich wie egal mir das gerade ist! Du bist doch nicht aus Zucker! Und jetzt hop raus!“ schnautzte er sie an, vielleicht war er zu hart, aber interessieren tat ihn das nicht. Das einzige in seinem Kopf war Harry. Eleanor nahm geräuschvoll ihren Mantel und schlug die Tür nicht weniger laut hinter sich zu, als Harry. Keine 10 Sekunden später stand ein ziemlich entnervter Liam in der Tür.
„Louis was soll die Türknallerei?“ meckerte er, doch Louis hörte ihm gar nicht zu. Er hatte Harrys Jacke gefunden und rauschte, nachdem er sich seine eigene Jacke angezogen hatte und die Wohnungsschlüssel genommen hatte an Liam vorbei.
„Louis wo willst du hin?!“ rief Liam ihm hinter her, inzwischen streckten Niall und Zayn, aufgrund des Lärms, auch ihre Köpfe aus der Tür.
„Ich muss Harry finden!“ rief Louis zur Antwort und war verschwunden. Schon seit über einer halben Stunde irrte er mit dem Auto umher, er konnte kaum etwas sehen, wegen des Regens der auf das Autodach prasselte, außerdem war es beinahe Stockdunkel. Aber er konnte nicht aufgeben, er musste Harry finde und gerade bügeln, was er angerichtet hatte.
Gott, wie hatte er nur so dumm sein können?!
Zum gefühlten hundertsten mal kramte er sein Handy hervor und drückte die 1, Harrys Kurzwahltaste und danach auf den grünen Hörer. Wieder das klingeln und wieder wartete er, doch auch diesmal nahm Harry nicht ab. Louis begann sich ernsthafte Sorgen zumachen. Harry war sonst immer erreichbar oder ließ ihn wenigstens wissen, dass es ihm gut ging, aber diesmal, nichts! Langsam gingen ihm die Orte zum suchen aus. Frustriert schlug Louis aufs Lenkrad, als er aus dem Augenwinkel einen Schatten auf dem Bürgersteig sah. Er wusste, dass es Harry war, er konnte es spüren, vielleicht wünschte er sich es auch einfach nur, aber er schien recht zu behalten, denn die Person drehte sich erschrocken um, als Louis seinen Namen, durch das mittlerweile geöffnete Autofenster, rief. Der Ältere sprang, Harrys Jacke greifend, aus dem, rücksichtslos auf der Straße stehen gelassenen, Auto und rannte zu seinem Freund. Harry stand einfach nur da, schien gar nicht erst zu versuchen weg zu laufen. Louis war sich nicht sicher ob das nun gut oder schlecht war. Er fing einfach an zu reden, sich zu entschuldigen, einfach alles zu sagen, was ihm gerade in den Kopf kam, dass Harry vielleicht zum zurückkommen brachte.
„Harry es tut mir Leid, ich hätte dich nicht vernachlässigen dürfen, du bedeutest mir doch viel mehr als sie. Es hat so weh getan zu sehen wie sehr du leidest und dann warst du weg und...“ doch weiter kam er nicht, denn Harry hatte seine Lippen mit seinen eigenen versiegelt. Louis konnte es nicht fassen, Harry küsste ihn, der gleiche Harry in den er schon fast 2 Jahre lang verknallt war, küsste ihn! Er war zu geschockt um irgendetwas zu erwidern, also ließ Harry ziemlich schnell wieder von ihm ab und sah auf den Boden. Er murmelte eine kurzes 'Sorry' und wollte sich gerade umdrehen und gehen, als Louis wieder zu sich kam. Er griff nach Harrys Arm und zog ihn zurück, diesmal war er es der seine Lippen auf Harrys presste. Jetzt war es an dem Größeren geschockt zu sein, er erholte sich jedoch recht schnell wieder davon und erwiderte den Kuss, den er sich schon so lange wünschte. Sie fuhren erst wieder auseinander, als es laut donnerte und kurz darauf ein Blitz ihre Umgebung hell erleuchtete. Schnell legte Louis Harry seine Jacke um, welche er noch immer in der Hand hielt und zog ihn Richtung Auto. Harry musste schnell ins Warme! Als sie endlich im trockenen saßen, sah Harry zu Louis und murmelte:
„Weißt du, ich kann dich mehr lieben, als sie, versprochen!“ Louis lächelte und zog Harry wieder in einen langen Kuss und irgendwann zwischendurch konnte man ein leises 'Ich werde nie irgendwen mehr lieben, als dich!' hören.
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Danke fürs lesen, ich freue mich über jegliche Rückmeldungen!