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Wer Freunde hat...

<Ginny>

 

Ich sitze mit meiner besten Freundin, Trish, in einem sehr großen, cremefarbenen Zelt.

Es ist Anfang April und ein sehr schöner, sonniger Frühlingstag.

„Hey – nicht kullern. Bitte, nicht jetzt.“

Flüstert Trish und streichelt sich Gedanken verloren über ihren Bauch.

Es ist kaum was zu sehen aber sie ist Schwanger.
Im 3 Monat.

Zwillinge sollen es werden.

Ein Mädchen namens Taylor und ein Junge namens Tobias.

Ich reiche ihr ein Glas kaltes Wasser.

„Alles gut bei euch?“

Lächle ich und setze mich neben sie an den kleinen Klapptisch.

„Ja. Ich hoffe nur, das Katie und Angelina rechtzeitig mit der Schneiderin zurück sind.“

„Das wird schon. Wir sind die Besten!“
Lacht George der gefolgt von Fred, der die kleine Liv (Olivia) auf dem Arm hat, das Zelt betritt.

„Fred, George – BABY!“
Lacht Trish, umarmt meine Brüder und holt Liv zu sich.

Dann setzt sie sich wieder hin, mit der Kleinen auf dem Schoß.

„Liv, was haben wir grade geübt?“

Fragt Fred und zwinkert der kleinen Maus zu.

Das Mädchen strahlt ihre Mutter an.

„La la la la lalala la la“
Voller Freude und Inbrunst beginnt sie zu Trällern.

George räuspert sich und stimmt mit ein.
„La lala la, la lala la, la la la lala, la la la la“
„Oh! Für mich?!“
Strahlt die Mama ihr Mädchen an.

Sie beginnt wild zu nicken und ihre braunen Löckchen fliegen umher.

„Wir sind wieder daaaaa!“
Ruft Angelina, zeitgleich wird der Vorhang vom Zelt aufgerissen.

„Sogar mit Schneiderin!“ Lacht Katie, drückt Trish ein Bild in die Hand.

„Und mit Erinnerungen!“

Fügt sie hinzu.

Auf dem Bild ist Trish zu sehen.
Im Arm ihres zukünftigen Mannes - Oliver Wood.

Es war der Abend des Weihnachtsballs vor fast 10 Jahren.

 

Während Fred und George sich grade mit der 3 Jährigen Liv aus dem Staub machen möchten rufe ich ihnen schnell nach, das sie doch bitte nach Harry und den Kindern sehen möchten, denn jetzt kann ich endlich meiner Aufgabe als Trauzeugen nachkommen und der Braut, die hier nur auf Unterwäsche und Bademantel sitzt, in ihr Kleid hinein helfen.

 

 

 

Flashback

 

 

 

<Percy>

 

„Warum bin ich doch gleich noch ein mal mit gekommen?“

Frage ich zum widerholtesten Male, was von Ginny mit einem gequälten Stöhnen und einem geraunten

„Weil du nicht möchtest das wir Mom und Dad erzählen das du dich nachts auf den Gängen in Hogwarts rum treibst und dich mit Mädchen triffst!“

„Es ist nur eine!“ Empöre ich mich.

„Ha!“ lacht Fred „Dann gibst du es also zu!“

„Ey, Leute. Die Luft ist rein!“ flüstert George.

 

Also trete ich neben die Statue neben der in der Wand der Gang zum Ravenclaw – Gemeinschaftsraum liegt.

Dann lege ich einen Hörschutz über mich und die Statue und nenne das Passwort.

Der Gang erscheint und die 3 huschen an mir vorbei – ihrem Ziel nun unaufhaltsam näher kommend.

Nach dem sich der Gang wieder geschlossen hat suche ich schnell das Weite.

 

 

 

<Trish>

 

„Summers?!“
Höre ich eine Stimme rufen, von der ich sicher bin, das sie hier nichts zu suchen hat.

„Gin?“

„Gemeinschaftsraum. Jetzt. Schnell. Bitte!“
Ruft sie zurück.

Ich komme die Treppe runter und werde Augenblicklich von einem Lähmungs-Zauber getroffen.

Starr kippe ich nach hinten um.
Lande aber zum Glück weich, da sie zu dritt sind.

Einer hat mich ´geschockt´einer meinen Fall verlangsamt einer Kissen herbei gezaubert.

Aber wer was getan hat …

Als die Starre gelöst wird, liege ich auf meinem Bett.

Neben mir sitzt Ginny, hinter ihr stehen ihre Brüder.

Ich möchte grade etwas sagen doch Ginny fährt mir über den Mund.

„Ok, ok. Auch wenn du in einem Jahrgang mit Fred und George bist bei dieser Aktion muss ich einfach dabei sein. … Wenn sie schon mal etwas Gutes tun ...“

„Hey!“ beschweren sich die Zwei, werden aber gekonnt überhört.

„Ich weiß, das du von sehr vielen Junge gefragt wurdest, ob du mit ihnen zum Weihnachtsball gehen möchtest. Du hast allen abgesagt. Warum?“

„Weil ich schüchtern bin und nicht tanzen mag, beziehungsweise kann. Und eine Unterhaltung führen und dann auch noch mit einem Jungen ...“

„Das ist alles?“ Die Zwillinge lachen.

„Na, dann hätten wir uns den ganzen Aufwand ja sparen können.

Es hätte also gereicht, wenn einer von uns mit dir gegangen wäre?
Wir hätten dich schon unterhalten bekommen – schade um Ol ...“

 

Ginny wirft den Beiden einen strengen Blick zu.

„Ok, ich denke, ihr könnt dann jetzt gehen!“ Bestimmt sie.

„Nix da! Wir warten im Gemeinschaftsraum. Wenn was ist, einfach rufen.“

 

„So, jetzt zu dir.“

Wendet sie sich an mich.

Ich setze mich im Bett auf.
„Ja?“
Das hier ist für dich.

Sie zieht eine Schachtel unter ihrem Umhang hervor, vergrößert sie, reicht sie mir.

„Öffnen!“ befiehlt sie mir.

Zögerlich löse ich die rote Schleife von dem weißen Karton.

Blauer Stoff kommt zum Vorschein.

Als ich das Kleid in den Händen halte bleibt mir fast die Luft weg.

„Das kann ich nicht annehmen!“

„Stimmt – du kannst nicht – Du musst!“

Stellt Ginny klar.

„Aber ...“

„Das Kleid ist ein altes Ballkleid von Angelina.

Katie hat es ein bisschen für dich geändert.

Die Maße hat sie von mir, da ich gut mit Luna befreundet bin hat sie mich neulich hinein gelassen und ich habe sie schnell aus deiner Schüleruniform Notiert.

Betrachte es als Geburtstagsgeschenk.“
Ich versuche zu widersprächen, doch es gelingt mir nicht.
Ginny kann sehr überzeugend sein.

Als sie mir dann noch sagt das sie ein Date für mich haben...
Etwas eingeschüchtert, vor allem aber beeindruckt von der Mühe die sie sich alle gemacht haben, willige ich dann doch ein und lasse mir von ihr in das Kleid helfen.

Das Ergebnis http://www.bilder-space.de/bild-feabaebccfd_largejpeg-7440.htm

Als sie mich nun betrachtet klatscht sie vergnügt in die Hände „Umwerfend!“
Haucht sie, nimmt mich an die Hand und führt mich runter in den Gemeinschaftsraum.

„Wow“ Ist der Kommentar der Zwillinge wobei sie ein wenig wie Fische auf dem Trocknen wirken.

 

 

 

<Oliver>

 

Ich komme grade runter in den Gryffindor Gemeinschaftsraum da harken sich Katie und Angelina bei mir ein und ziehen mich einfach mit.

„Katie, Angie – was soll das. Bitte last mich los.“

Bitte ich. Wobei mir sehr deutlich an zu hören ist das ich verwundert bin und mir die Situation missfällt.

„Überraschung!“
Lachen die Beiden und schleifen mich durch halb Hogwarts.

Vor der Statue neben der der Eingang zu dem Ravenclaw Gemeinschaftsraum liegt bleiben sie stehen und lehnen sich an der gegenüberliegenden Wand an.

„Und jetzt?!“ Möchte ich wissen.

„Und jetzt … warten wir auf dein Date für den Ball!“ Verkündet Angelina vergnügt.

Fragend Blicke ich Katie an.
Eigentlich ist sie meine Verabredung für heute.

„Nein, Oliver. Angie und ich gehen mit den Zwillingen. Bitte, sei mir nicht böse.
Aber … selbst ich habe mitbekommen das du dich mehr für ein anderes Mädchen interessierst als für mich.“

„Aber … Ich … Entschuldige bitte“ stottere ich mir zurecht und lehne mich nun an der Wand etwas weiter weg von der Statue an.

 

Eine ganze Weile vergeht.

 

Die Tür wir aufgerissen.

Fred und George treten hinaus auf den Gang.

Gefolgt von Ginny, die ein bezauberndes Geschöpf in einem schlichten, wunderschönen, blauen Kleid hinter sich her zieht.

Die Zwillinge gehen direkt auf die Mädchen zu, die sich sofort bei ihnen einharken und mit ihnen verschwinden.

Ginny dreht das wunderschöne Mädchen zu mir um, deutet mit einer Hand auf mich

„Das liebe Trish, ist dein Date für heute!“

Verkündet sie, zwinkert mir zu und eilt dann schnell davon.

„Hey!“ Grüße ich sie höflich und lieb wie immer.

Betreten schaut sie zu Boden.

„Entschuldige ...“ nuschelt sie einen Moment später.

„Bitte!“

Ich bin mir nicht sicher.
Habe ich sie grade richtig verstanden.

Hat sie sich bei mir entschuldigt?!

„Wofür?“

Frage ich und mache einen Schritt auf sie zu.

„Das du mit mir zum Ball gehen musst“
Verdattert blicke ich sie an.
„DAS ist bitte nicht dein ernst?!“
Ich bin entsetzt und traurig, das sie so denkt.

 

Keine Reaktion.

 

Ich gehe auf sie zu, lege meine Hände auf ihre Schultern.

„Oh Trish … kleine, süße Trish ...“
Mit aufgerissen vor Schreck geweiteten Augen blickt sie zu mir rauf.

Ich lächle sie an.

„Du bist genau die Frau, die Einzige, mit der ich gerne auf diesen Ball gehen möchte.

Da ich aber gehört habe wie viele und vor allem wen du alles abgewiesen hast … nun, ich hatte angst ebenfalls abgewiesen zu werden“
„Du. Angst …?“
Verwundert blickt sie mich an.
Ich nicke leicht.

„Ja.“ Lächle ich.

„Du möchtest wirklich mit mir dort hin?“

„Mit keiner Anderen sonnst!“

Nun schleicht sich auch ein zaghaftes aber wunderschönes Lächeln in ihr Gesicht.
Sie tritt 2 Schritte von mir zurück.
Ich lasse meine Hände sinken.

Sie kommt wieder auf mich zu und nimmt meine linke Hand zwischen ihre.

„Dann komm“ haucht sie schon fast Tonlos und fügt hinzu „Ich hoffe, das du mir verzeihst aber ich bin keine gute Tänzerin...“

Nun lege ich ihr einen Arm um ihre Schultern und geleite sie runter zur großen Halle.

„Das macht doch nichts. Ich bringe es dir bei.“

 

 

 

<Katie>

 

Wir warten jetzt schon fast 10 Minuten an der Treppe – von Oliver und Trish keine Spur.

„Was ist, wenn sie wirklich die Flucht ergriffen hat?“

Beginnt Ginny zu zweifeln.

„Hallo – wir reden hier von Oliver. Sie steht auf ihn. Du müsstest mal sehen wie die Beiden sich ansehen und vor allem was für Blicke die sich zu werfen.“
Erklärt Fred.

„Mag sein. Was dagegen, wenn wir Tanzen gehen?“

Fragt George, zieht Angelina hinter sich her und ist in der Menge mit ihr verschwunden.

Fragend und entschuldigend Blickt Ginny uns dann, dann verschwindet sie mit Neville.

„Ich hole uns was zu trinken“ lächelt Fred – schwupps ist auch er weg.

 

„WEASLEY!!!“

Rufe ich keine 7 Sekunden Später.

Sofort kommen Percy, Fred, George, Ron und Ginny samt Begleitungen aus der Halle gestürmt.

Was für Aufsehen und Unruhe sorgt.

Das wiederum hat zur Folge das jetzt ganz viele Leute am Absatz der Treppe stehen und sehen wie eine wunderschöne, leicht errötete Trish Summers mit einem für seinen Verhältnisse sehr unsicher wirkendem Oliver Wood die Treppe herunter Kommt.

Gemurmel bricht aus.

Sie erhält großen Zuspruch – sogar aus dem Haus der Schlangen.


Zum Glück ist
Colin Creevey mit seiner Kamera zur Stelle und Hält diesen Moment fest.

 

 

 

Gegenwart

 

<Trish>

Schüchtern.

Verängstigt.

Mangelndes Selbstwertgefühl.

Kein Selbstvertrauen.

 

Das war einmal

 

Der Krieg hat so vieles verändert.

Der Krieg und meine Freunde!

 

Die Anfangszeit in Hogwarts war für mich recht schwer.

Doch dann lerne ich Fred und Georg, Katie und Angelina Kennen.

Die 4 Haben mir geholfen.

Mir Mut gemacht.
Mir halt gegeben.

 

Das hat sich bis heute nicht geändert.

 

Früher, am Abend des Balles, da dachte ich, wer Freunde hat, wie ich sie habe, der Braucht sich um seine Feinde keine Gedanken zu machen.

Doch heute.


Alle sind sie da.

Meine Freunde.

Unsere Freunde.

 

Und wie am Abend des Balles haben sie alles organisiert.


Mittlerweile trage ich das Kleid, das um den Bauch herum noch etwas Vergrößert werden musste.
Ginny nimmt mich an die Hand, führt mich zum Altar.

Vor uns her gehen unsere Trauzeugen Fred, Katie, George und Angelina.

Als ich das Ankleide Zelt verlasse betrete ich einen Blüten Teppich, am Rand gesäumt von Fackeln, der von dem Zelt zu dem Altar führt, welcher unter einer riesigen alten Kastanie an einem See aufgebaut ist.

Links und rechts sind Stühle aufgereiht.

Es sind nicht viele Leute eingeladen.
Aber alle, die uns wichtig sind und uns etwas bedeuten.

Am Altar setzen sich die Zwillinge auf die rechte Seite zu Oliver, die Frauen auf die linke Seite zu mir.
Unsere Tochter ist bei ihrem Paten Fred.

Und klettert jetzt auf seinen Schoß.
An ihm und George hat sie einen richtigen Narren gefressen.

 

Ginny gibt mich an Oliver ab.
In mir breit sich wieder diese Hippogreifherde aus die Purzelbäume schlägt.

Oder sind es dieses mal die Zwillinge?

 

Sein Blick ist voller Glückseligkeit und Liebe als er sich zu mir hinunterbeugt.

Bevor seine Lippen auf meine Treffen geht mir noch ein Gedanke durch den Kopf.

Wer Freunde hat, wie ich sie habe, der brauch sich um nichts mehr Sorgen zu machen und vor nichts und niemandem Angst zu haben – nicht ein Mal vor der Zukunft.

Ich schließe meine Augen und gebe mich dem zärtlich und leidenschaftlichen Kuss meines Mannes hin.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.01.2016

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