Cover

Kurzgeschichte 1

Laufen.

 

Ich beobachte die vergnügten Kinder beim Rumrennen, verstecken und das Leben genießen.

Früher gehörte ich auch zu diesen rumtolenden und immer in Bewegung seienden Menschen. Früher.

Während ich die Leute beobachte spielt meine kleine Schwerster mit ihren Freunden und meine Mum unterhält sich mit anderen Müttern.

Ich sitze etwas abseits von ihr, da mein Rollstuhl nicht richtig in die Lücke der beiden Bänke passt.

Wie gerne würde ich aufstehen, den Sand unter mir spühren.

Doch es geht nicht. Ich bin in dem eisernen Stuhl gefangen.

Ein Lächeln durchdringt meine miese Laune. Meine Schwerster winkt mir zu und ich winke lachend zurück.

Ich genieße es ihr zuzusehen. Manchmal kommt es mir so vor, als würde sie für uns beide laufen, als würde ich neben ihr stehen.

Ich bin froh, dass sie überall hin kann.

 

So wie es ist, ist es gut.

 

 

 

 

Verfasst am 27.05.2015

Gedicht 1

 Die Wirklichkeit und der Schein verschwimmen.

 

Wie kan etwas Schein sein, wenn des Herzens Klang vor Glück ertönt?

Der trostlosen Wirklichkeit ich will entrinnen

die Richtung, die Wahrheit, mein Herz soll bestimmen.

So nimm fort von mir des grauen Schleiers ewger Drus.

Führe mich in das wohlich duftende Grasland

des goldenen Sonnes Band.

 

 

 

 

Verfasst am 26.03.2016

Kurzgeschichte 2

 Ich liege auf dem Boden, draußen auf einer verlassenen Wiese. Die Nässe hat meine Kleider durchträngt. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich sehe in den Himmel.

 

"... Und Blinde lernten sehen... und Lahme lernten gehen." Diesen Satz habe ich nie wirklich verstanden.

Klar, ein Bibelgleichnis.

Es zeigt wozu Gott fähig ist, doch was sollte es mit mir zu tun haben?

 

jezt, viele Wochen/Monate später verstehe ich es.

"... Und Blinde lernten sehen.. und Lahme lernten gehen."

 

Der Mensch hat ein Gehirn und ein Herz. Diese Zentren stimmen oft nicht miteinander ein und so verlernt man zu sehen.

Nun bin ich endlich mit mir im reinen und gehe nicht mehr blind durch die Welt.

Seit langem nehme ich das Gezwitscher der Vögel, die herrlichen Farben des abendlichen Himmels und das Geräusch des Windes wieder war.

 

"..Und Blinde lernten sehen.."

Ich baue keine Masken mehr auf, kann hinter die dicken Fassaden blicken.

 

Ich liege hier, alleine und der Wind zeigt mir, das ich Weine.

Ich würde es dir so gerne sagen. Ich habe es endlich verstanden.

Schon lange habe ich es wahrgenommen, doch nie erkannt.

 

Ich spüre fast keine Schemrzen mehr.

Das Blut rinnt immer noch durch meine Finger, langsam aber stetig. Es ging schnell. Ich habe nicht einen Laut von mir gegeben. Es ist still. Außen und Innen.

 

Ich schließe meine Augen und meine Lippen zeichnen ein Lächeln.

"... Und Blinde lernten sehen...und Lahme lernten gehen.", denke ich ein letztes mal.

 

 

 

 

Verfasst am 26.05.2015

Impressum

Texte: BlackRose
Tag der Veröffentlichung: 31.05.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:

Nächste Seite
Seite 1 /