Keuschgehalten von der Ex-Freundin
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»Ich verlasse dich!«
Die Worte hallten durch Florians Kopf, scheinbar ohne einen Sinn zu ergeben. Das konnte nicht sein. Nein, es durfte nicht sein!
Er schaute vom Sofa aus zu Sarah hoch und wartete darauf, dass sie in ein schallendes Gelächter ausbrechen würde. Aber ihre Miene verhieß nichts Gutes. Sie hatte diesen energischen, eiskalten Ausdruck im Gesicht, in dem sich ihre gesamte Willensstärke und Dominanz widerspiegelte. Es war eindeutig: Sie scherzte nicht.
Nach und nach begriff er die Bedeutung ihrer Worte. Sie wollte tatsächlich Schluss machen; ihm einen Stich mitten ins Herz versetzen.
In seine Ungewissheit mischten sich zunehmend Trauer und Verzweiflung. Sarah war seine Traumfrau. Eine echte Göttin. Sie war Ende zwanzig, besaß einen schlanken Körper mit langen Beinen, festen Brüsten und einem wunderschönen Gesicht. Die blonden Haare fielen glatt auf ihren Rücken, und ihre blauen Augen schienen wie Saphire zu leuchten. Aber vor allem ihre herrschaftliche Art machte sie zur Gottheit für Florian. Ihrem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und dem bestimmenden Wesen konnte er nichts entgegensetzen. Er wollte es auch gar nicht. Sie war von Anfang an die Chefin in ihrer Beziehung gewesen. Er hatte sich ihr bedingungslos gefügt, sie auf Händen getragen und ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.
Sarah hingegen hatte ihre Rolle als Prinzessin jederzeit ausgelebt. Sie ging mit ihren Freundinnen shoppen, besuchte gerne das Fitnessstudio und verbrachte viele Nächte in angesagten Clubs. Florian durfte bei diesen Aktivitäten nie dabei sein, denn sie legte Wert auf ihr ›Privatleben‹, wie sie es bezeichnete.
Auch ihr Sexleben war äußerst asymmetrisch verteilt. Während er einen Keuschheitsgürtel tragen musste und somit zur Enthaltsamkeit verdammt war, ließ sich Sarah fast jeden Abend von ihm mit der Zunge befriedigen. Am Anfang ihrer Beziehung hatten sie noch häufiger miteinander geschlafen, seit dem letzten Jahr durfte er jedoch nicht mehr an sie heran. Nur ab und an schloss sie ihn auf, damit er es sich selbst machen konnte.
»Warum?«, fragte Florian erschüttert. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
»Ich habe einen neuen Freund.« Ihre Stimme klang kalt und emotionslos.
Er zuckte zusammen. »Aber wie? Ich meine, du ...«, stotterte er.
»Ich habe keine Lust, darüber zu diskutieren. Es ist aus mit uns. Ich packe jetzt meine Sachen; dann bin ich weg.«
»Wo willst du denn hin?«, fragte er entgeistert.
»Ich ziehe zu meinem neuen Freund, Chris. Nur damit du Bescheid weißt: Er vögelt mich schon eine ganze Weile.«
Ihre Worte trafen Florian wie Peitschenhiebe. »Du hast ... was?«
Sie lachte. »Was hast du denn geglaubt? Dass mir deine Zunge ausreicht? Ich brauche einen großen, harten Schwanz, den du mir nicht bieten kannst.«
Er fiel innerlich zusammen.
»Aber ...«
»Nichts, aber! Finde dich damit ab!« Sie drehte sich um und verließ das Wohnzimmer, vermutlich, um ihre Sachen zu packen.
Florian blieb wie versteinert auf dem Sofa sitzen, während unzählige Gedanken kreuz und quer durch seinen Kopf flogen. Sein Leben war von einer Minute zur anderen aus den Fugen geraten. Er wollte Sarah nicht verlieren, denn er liebte sie über alles.
Eine Stunde später rollte seine Exfreundin drei Koffer in den Hausflur. Dazu hatte sie einige Umzugskartons vollgepackt. Alleine ihr Schuhschrank füllte sicher gleich mehrere Boxen. Sie hatte sich fast jede Woche neue Pumps, Stilettos oder Stiefel gekauft. Florian liebte es, Sarah in einem knappen Kleid und High Heels bewundern zu dürfen.
»Willst du es dir nicht noch mal überlegen?«, fragte er. »Ich würde wirklich alles für dich tun.«
»Ich weiß«, sagte sie kalt. »Aber ab sofort wird ein anderer Mann meine Wünsche erfüllen.«
»Bitte!«, versuchte es Florian ein weiteres Mal.
»Hör auf zu betteln«, fuhr sie ihn an. Ihre Entscheidung war endgültig. »Und jetzt hilf mir dabei, meine Sachen zum Auto zu tragen!«
Florian zögerte keine Sekunde und schleppte sämtliche Kartons, Koffer und Tüten in die Tiefgarage, während Sarah keinen Finger krümmte. Er schaffte es, alles in ihrem SUV zu verstauen, sodass sie nicht ein weiteres Mal fahren musste.
Als er fast fertig war, dachte er an seinen Peniskäfig. »Äh, Sarah? Kannst du mir wenigstens den Schlüssel für den Keuschheitsgürtel zurückgeben?«
»Nein!«
»Äh, ..., warum nicht? Du willst mich doch verlassen.«
»Na und? Das heißt ja nicht, dass du wild in der Gegend rumvögeln darfst.«
»Aber ich hatte seit über drei Monaten keinen Orgasmus mehr.«
»Glaubst du, das interessiert mich?«
»Und wenn ich mich selbst befriedigen möchte?«
»Vergiss das mal lieber ganz schnell.«
»Das kannst du doch nicht machen!«, sagte Florian verzweifelt.
Sie lachte abfällig. »Und ob ich das kann!« Sie sah ihn mit einem eisigen Blick an, der ihm einen kalten Schauer über den Rücken trieb. »Und falls du auf den dummen Gedanken kommen solltest, das Schloss des Keuschheitsgürtels aufzubrechen, dann werde ich all deinen Arbeitskollegen und Bekannten von deinem Peniskäfig erzählen. Außerdem werde ich sämtliche Nacktbilder von dir ins Internet stellen. Glaub mir, dich wird nie wieder jemand ernst nehmen! Du wirst die Lachnummer der Nation sein.«
Florian erstarrte bei ihren Worten. »Warum tust du mir das an?«
»Weil es mir Spaß macht.«
Sie grinste hämisch. Dann stieg sie in ihren Geländewagen, startete den Motor und fuhr davon.
Florian war unfähig, sich zu bewegen. Er stand einfach nur da und starrte auf das Garagentor, das sich langsam schloss.
Er dachte an seinen Keuschheitsgürtel. Was hatte sie vor? Wollte sie ihn etwa ewig in dem engen Peniskäfig versauern lassen? Die drei Monate ohne Entlastung waren bereits verdammt hart gewesen. Er war inzwischen dauergeil und bekam schon eine Erektion, wenn er nur eine Frau von Weitem sah. Doch die Gitterstäbe um seinen Schwanz lehrten ihn immer wieder eines Besseren.
Gefrustet kehrte er in seine Wohnung zurück, wo ihn eine unendliche Leere erwartete.
2
In der kommenden Woche versuchte Florian mehrfach, seine Exfreundin zu erreichen, doch sie nahm weder seine Anrufe entgegen, noch beantwortete sie seine Textnachrichten.
Der Keuschheitsgürtel machte ihm schwer zu schaffen. Er surfte jeden Abend im Internet, sah sich Pornos an und durchforstete SM-Seiten und Datingportale. Natürlich waren diese Aktivitäten mit einem ständigen Druck in seinem Unterleib verbunden. Sein Penis drückte sich gegen die Gitterstäbe des engen Käfigs, sobald er seine Lieblingsseiten öffnete.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 18.12.2017
ISBN: 978-3-7438-4681-4
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