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Kochen mit Lichtgeschwindigkeit - der Quantentunnel machts möglich



Neulich stand ich wieder in der Küche und habe gekocht!

Ja, ich! Ein Fertiggericht. In der Mikrowelle.

Dummerweise war der Teller, den ich dafür vorgesehen habe, für unser Mikrowellengerät viiiiel zu groß. Aber mit etwas Geschick und eisernem Willen gelang es mir, den Teller lageoptimal in das Gerät einzupassen. Nach langen 10 min. bei 570 Watt und zahlreichen KLACK-KLACK-Geräuschen (da sich der Teller folgerichtig nicht drehen konnte) machte es KLING und so lief ich erwartungsfroh zu diesem "Freund des hungrigen Mannes Mikrowellenwunderdingsbumms" und holte meine fischzubereitete Lasagne heraus. Ta-TAA!

Am Esstisch angekommen, musste ich jedoch schnell feststellen, dass meine Freude zu verfrüht war. Stellenweise war die Lasagne zwar brühendheiß, an anderen Stellen dafür nur lau- bis eiskalt! Wie konnte das passieren? Ich suchte nach Erklärungsversuchen...

Also holte ich die Gebrauchsanweisung für die Mikrowelle, mein altes Physikbuch, ein Lineal, einen Taschenrechner, die Fernsehfernbedienung, 250 gr. Kekse und eine Flasche Cola light. All die Sachen würde ich in den nächsten Minuten brauchen.

Zunächst erfuhr ich aus der Gebrauchsanweisung, dass mein häuslicher Mikrowellenherd elektromagnetische Strahlen mit einer Wellenfrequenz von 2,45 GHz pro Sekunde aussendet. Diese Frezenz entspricht in etwa der natürlichen Rotationsfrequenz von Wassermolekülen. Im Klartext: die Wassermoleküle werden bei dieser Frequenz in Rotation versetzt, stoßen auf benachbarte Teilchen und erhitzen. So weit, so gut... aber warum dann die kalten Stellen?

Um strukturiert und wissenschaftlich vorzugehen, nahm ich mein Lineal und fand folgendes heraus: sowohl die Heiß- als auch die Kaltabschnitte meiner Lasagne waren jeweils genau 12,2 cm lang! Das konnte doch kein Zufall sein!? Ich nahm mir eine weitere Lasagne aus dem Tiefkühlfach vor, wiederholte den Versuch, aß dabei sämtliche Kekse auf, zappte im Fernsehen alle Kanäle durch, tippe die Zahl 7353 in meinen Taschenrechner, stellte ihn auf den Kopf, schaute, lachte, trank die Cola light auf, holte mir weitere Kekse, aß sie auf... KLING... schon war mein 10 min.-Versuch zu Ende. Doch was kam heraus? Das gleiche Ergebnis: 12,2 cm!

Bin ich da auf was gestoßen? Hab ich den Ursprung des Universums nachgewiesen? Ist dabei ein Schwarzes Loch entstanden? Fast.

Was ich mit meinen Versuchen tatsächlich nachgewiesen habe, war die Geschwindigkeit, mit der sich Mikrowellen bewegen. Denn schnell in den Taschenrechner eingegeben: 0,122 m x 2 450 000 000 Hz/s = 298 900 000 m/s.

Wahnsinn! LICHTGESCHWINDIGKEIT*! Ich hab es geschafft! Bin ich ein Superheld? Ich habe mit Lichtgeschwindigkeit gekocht!

*Alle Aussagen sind (hoffentlich) wissenschaftlich korrekt und kein Schmu. Und Mikrowellen bewegen sich auch tatsächlich mit Lichtgeschwindigkeit fort (die Wellen selbst, nicht die Geräte!). Die Lichtgeschwindigkeit beträgt jedoch exakterweise 299 792 458 m/s und nicht 298 900 000 m/s, aber diese Ungenauigkeit schiebe ich einfach mal auf mein Lineal, bei dem leider im Bereich zwischen 11 und 13 cm die Markierungen verblichen sind und keine genaueren Ablesungen möglich waren.



Nachwort: gemäß der Nobelpreis-Statuten, bin ich dazu angehalten, alle meine Versuchsutensilien zu verwahren und der Nachwelt zu hinterlassen. Also hab ich an dem Abend nichts mehr von der Lasagne gegessen und werde sie stattdessen morgen dem Deutschen Museum in München zusenden... sofern sie noch da ist wo ich sie gelassen hab (Verena - hast Du die irgendwo gesehen? Ich hab sie vor 3 Wochen in irgendeinen der Schränke getan?)


Gesehen: The Dark Knight



Action, USA 2008, 152 min
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Christian Bale (Bruce Wayne/Batman), Heath Ledger (Joker), Aaron Eckhart (Harvey Bent/Two-Face), Maggie Gyllenhaal (Rachel Dawes)

"Denn er ist kein Held -
er ist ein stiller Wächter,
ein wachsamer Beschützer,
ein dunkler Ritter..."

Auch im zweiten Teil der "Christopher Nolan-Batman-Saga" dreht sich alles um den Multimillionär Bruce Wayne, der sich tagsüber als seriöser Geschäftsmann gibt und nachts als Batman gegen das organisierte Verbrechen kämpft. Als Widersacher tritt diesmal JOKER in Erscheinung, grandios verkörpert durch den überragenden Heath Ledger.

Joker, eine Figur, die an Steven Kings "Es" erinnert, ein Psychopath, von dem man erfährt, dass er sein "Lächeln" als Kind von seinem Vater mit dem Messer reingeschnitzt bekam - und gleichzeitig wohl auch seinen bitterbösen Humor...

The Dark Knight ist nichts für schwache Nerven. Der Film sehr düster, nervenaufreibend und spannend! Er lässt den Zuschauer innerlich zappeln, die Geschichte verändert sich ständig, mutiert, wechselt das Genre.

Während man zu Beginn noch den Eindruck eines Einbrecherfilms à la "der Clou" vor sich zu haben scheint, sieht man sich schon einen kurzen Augenblick später in eine Groteske versetzt, in der 4-5 Batmans, teilweise mit Maschinengewehren bewaffnet, eine Gangsterbande auseinander nehmen. Dann geht es Schlag auf Schlag - mit einer Mischung "Heat", "Schweigen der Lämmer" und James Bond sowie dem beklemmenden Hintergrundgefühl von "Sieben" wird dem Publikum keine Verschnaufpause gegönnt. Alles perfekt komponiert, logisch aufeinander aufbauend und in sich stimmig.

Bereits nach ca. 70 min erlebt der Film ein furioses Zwischenfinale - Actionreich, eindrucksvoll, überwältigend. Als Zuschauer fragt man sich, ob da noch etwas folgen muss/folgen kann? Schließlich habe man bereits einen grandiosen Film gesehen, nein mehrere gute Filme in komprimierter Form! Könnte der Film an dieser Stelle nicht bereits zu Ende sein?

Ja... nein... jein... denn eigentlich geht der Film an dieser Stelle erst richtig los. Insgesamt noch weitere 80 min. Der Film entwickelt sich rasant. Kleine Wendungen und Schlenker reichen aus, um den Fim immer wieder aus dem inneren Gleichgewicht zu bringen. Insbesondere da es um Liebe geht, Ehre, Freundschaft, Vertrauen, Bestechlichkeit sowie das Wohl der eigenen Familie und den Willen zum eigenen Überleben.

Und dann wird es auch noch richtig "lustig". "Why so serious?" lautet das Motto. Es geht doch nichts über gute "Jokes"! Oder ist es etwa nicht lustig, wenn zwei Schiffe mit Sprengsätzen versehen werden und die Personen auf den Schiffen jeweils den Zünder für die Strengvorrichtung auf dem jeweils anderen Schiff bekommen? Nein? Auch nicht, wenn man die Information bekommt, dass um Mitternacht beide Schiffe hochgehen, falls bis dahin nicht eines der Schiffe durch die Gegenseite gesprengt wird?

Wie geht die Geschichte wohl aus, wenn sich auf einem der Schiffe nur Schwerverbrecher befinden und auf dem anderen "ehrbare" Bürger und Familien mit Kindern? Wie würde man wohl selber handeln, wenn man mit dem eigenen Kind auf dem Schoss sich auf einem der Schiffe befände? Wie würde "das Experiment" im wirklichen Leben ausgehen?

Alles in einem ist dieser Film ein besonderer. Einer, der nicht (nur) auf Knalleffekte setzt, sondern auch tiefsinnig ist. Einer der zeigt, dass eine Medaille zwei Seiten hat und in jedem von uns ein zweites Gesicht lauern kann. Einer, der zum denken anregt. Einer, der aufgrund der stimmigen Besetzung aller Rollen, insbesondere der des Jokers, der packenden Story und der einziartigen Atmosphäre (meiner Meinung nach) alle anderen Batman-Verfilmunggen überragt. Einer der von mir 9,5 von möglichen 10 Punkten bekommt.

9,5/10


Gelesen: Elternkrankheiten



Knaur Taschenbuchverlag, Originalausgabe November 2007

Als frischgebackener Vater und bekennender Wiederholungstäter "kenne" ich natürlich bereits so den einen oder anderen Elternratgeber. Dazu zählen etwa * jedes kind kann schlafen lernen * starke kinder brauchen starke eltern * der kleine erziehungsberater * kinder brauchen grenzen * das kompetente kind * das erziehungs abc * kinderkrankheiten - der große ratgeber und viele, viele mehr. Gelesen hab ich davon im Grunde aber noch keins, da ich es aus Langeweile spätestens nach 3 Seiten wieder weglegen musste.

Jetzt habe ich einen neuen Ratgeber in die Hände bekommen: den großen Ratgeber "Elternkrankheiten". Ja richtig - einer, der sich nicht mit den Wehwehchen der Kinder, sondern mit den Eltern beschäftigt! Und das in einer höchst satirischen, unterhaltsamen Form, sehr scharfsinnig, treffend und für Eltern sehr hilfreich, da man erkennt, dass man nicht allein "so" ist.

Schon bei der Betrachtung des Covers konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Genau so sieht es aus, wenn Eltern mit ihrem Sprössling zum Karneval gehen (in ähnlicher Form selbst gesehen). Egal dass das Kind erst ein halbes Jahr ist und davon eigentlich noch nicht mitkriegt... oder, weil es noch so klein ist und es noch nichts mitkriegt? Spätestens mit 9 Jahren werden die Eltern einem Kind ja peinlich. Oder ist es heutzutage schon früher. Ja früher war ALLES anders!

Das Grinsen im Gesicht vergeht jedoch auch im Verlauf des Buches nicht, wird stellenweise noch heftiger und wechselt sich gelegentlich mit lauten Lachattacken ab.

Insgesamt ist es eine sehr unterhaltsame Klo-Lektüre für zwischendurch, was nicht abwertend gemeint sein soll - es ist vielleicht sogar ein Kompliment, denn das Buch darf nicht an einem Stück gelesen werden. Mit ca. 2 h Lesedauer (trotz knapp 200 Seiten) wäre es dann nämlich zu schnell zu Ende und mit ¤ 12,95 viel zu teuer! Wobei man sich mit der bucheigenen Hymne und der gut gestalteten (aber auch wiederrum inhaltlich knappen) Homepage zum Buch trösten kann.

Und damit kommen wir zur Wertung: Das Buch ist witzig, unterhaltsam, kurzweilig... aber auch kurz und streckenweise wiederholend und so gestaltet, dass man ganze Seite überspringen kann.

Dennoch - es gibt von mir dafür gute 8 von 10 Punkten und die Empfehlung es kaufen - jedoch nicht für sich selbst, sondern für gute Bekannte (vorzugsweise Eltern) als Geschenk. Dann man kann sich fast sicher sein, dass man beim nächsten Besuch das Buch auf dem Gästeklo wiederfinden wird und dort vergnügliche "stille" Minuten verbringen kann.

8/10


Gesehen: Californication


Fernsehserie, USA, Staffel 1

Worum es geht: der Mittvierziger Hank Moody (David Duchovny, Moulder aus Akte X), ein erfolgreicher, aber zeitweilig unproduktiver Schriftsteller, kämpft sich durch den Alltag. Dieser beginnt zumeist im Bett einer fremden Frau und endet im Bett einer (anderen) fremden Frau.

Die Sprache ist derb. Jedes fünfte Wort ist fic*en, Schwan* und Vagi**. Zu sehen sind viele nackte Brüste und Hinterteile. Eigentlich verwunderlich, da die Serie aus dem derzeit prüden Amerika kommt. Die Dialoge sind sehr intelligent, clever und smart. Es kommt keine Langeweile auf, auch wenn in der Serie im Grunde "nichts" passiert.

Nebenschauplatz des Hank Moody-Alltags ist seine Ex-Familie, d. h. seine Ex (Natascha McElhone), mit der er nie verheiratet war und seine 14-jährige Tochter Becca, in sich im "interessantesten" Alter der Pubertät befindet. So gibt es für den Vater so manches zu tun. Zwar besteht (nach 4 Folgen) noch eine super Vater-Tochter-Beziehung, doch ahnt man bereits, dass sich zwischen Vater und Tochter was "zusammenbrauen" könnte. Denn Hank begeht einen verhängnisvollen Fehler und schläft in seiner "IchNehmeJede-Lethargie" unwissenderweise mit Beccas besten Freundin Mia, die dummerweise mit 16 Jahren noch minderjährig ist. Und um dem ganzen eine Krone aufzusetzen ist Mia die Tochter des Verlobten seiner Ex. All das passiert bereits in der ersten Folge, so dass ich denke, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel verrate. Und, dass daraus eine gewisse Brisanz entsteht, ist ja wohl auch klar.

Zu erwähnen ist vielleicht auch, dass die Serie in den USA äußerst erfolgreich ist und Duchovny dafür einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller erhalten hat.

Mich hat die Serie überzeugt - zumindest so sehr, dass ich bislang weiter geschaut habe und weitere Folgen schauen möchte. Eine Mischung aus Sex and the City, Miami Vice und O.C. California. Trotzdem - es gefällt.

Die erste Folge bekommt 9/10 Punkten, da insbesondere die Einführung der Charaktere sehr gut gelungen ist. Danach seichte 7/10 Punkten, da man irgendwann die Sexgeschichten satt hat, was sich aber später etwas bessert.

Als letztes zu erwähnen ist vielleicht noch, dass dass Hank sein Geld (vorläufig) als Blog-Autor verdient (warum kriegen wir eigentlich kein Geld für unseren Blog?) , eine echt coole Sau und eine interessante Figur ist. Wenn er nicht gerade Sex hat oder bei seiner Ex-Familie ist, fährt er seinen ramponierten Porsche 911 spazieren und meidet das öffentliche Leben so oft er kann. Ein Antiheld. Parties etc. sind ihm ein Grauß, trotzdem schafft er es immer wieder, sich dazu überreden zu lassen - zum Leidwesen der Gastgeber, da Hanks Anwesenheit i. d. R. dazu führt, dass Gäste beleidigt oder verprügelt nach Hause gehen.

7/10


Gesehen: Jana Ina & Giovanni - wir sind schwanger


"Reality"-Show, Folge 1, Prosieben, 2008

Da sitzt man donnerstagabends nichts böses ahnend vor dem Notebook, lässt im Hintergrund den Fernseher laufen, schaut immer wieder mal hoch, zappt sich durch die Sender und da, *Schock*... auf einmal erscheint Jana Ina (D-Promi und Ehefrau von C-Promi Giovanni, ehemals bekannt durch Brosis) im Großformat auf dem Fernsehschirm und erzählt MIR, dass sie seit 5 Tagen mit ihrer Periode überfällig ist. 5 Tage! Wow, FÜNF TAGE! "Da muss das Kind ja bald auf die Welt kommen!" denke ich mir und schaue etwas verstört der grotesken Handlung wie gebannt weiter zu.

Denn was macht die Frau von Welt, wenn sie glaubt in der ersten Woche schwanger zu sein? Sie holt sich ein großes Kamerateam und stürmt wild entschlossen die nächste Apotheke um dort nach einem Schwangerschaftstest zu verlangen. Man könnte ja eine Fernsehshow draus machen... und so nimmt das Ganze seinen Lauf.

Richtig spannend wird es dann, als Jana Ina ihrem Giovanni beichtet, dass sie glaube schwanger zu sein. Richtig scheu, verlegen und verliebt schaut sich drein. Süüüüß! Man könnte es ihr glatt abkaufen - täte Giovanni dabei nicht "so total überrascht"! Hat er das Kamerateam nicht gesehen? Na egal. So ist das halt! Was folgt - Ihr könnt es Euch denken - ist Jubel, Trubel, Heiterkeit! Was fürs Herz! Insbesondere als Jana Ina vorführt, dass sie das Teststäbchen hätte eigentlich in eine Schale mit Urin tunken sollen und was tat sie? Einfach drauf gepieselt! Herzzerreißend und erschütternd zugleich! Den Rest der Sendung habe ich leider nur mit halben Auge und einem Ohr verfolgt: Arztbesuch, Fototermin und Jana Ina beim "Dessous anprobieren".

Doch dann noch ein Highlight: das verliebte Pärchen besucht Giovannis Eltern. In der Einstiegssequenz gibt dabei Giovannis Mutter zum Besten, wie Giovanni als Kind war. Zitat: "Giovanni musste jeden Abend als er ins Bett ging kacken". Jana Ina ist es sichtlich peinlich - Giovanni vergräbt sein Gesicht im Essen, Jana Ina lacht hysterisch und fürchtet um ihre Sendung. Doch die Mutter setzt immer weiter einen drauf: „jeden Abend um halb 8“, „das ging richtig lange“, „psychisch“, „Absicht“… mein Finger rutscht auf der Fernbedienung aus und landet auf einem anderen Sender. Ups... wie konnte das passieren?

Einmaliger Unterhaltungsfaktor 7/10
Wahrscheinlichkeit, dass ich die Fortsetzung schaue: 5%
Insgesamt 5/10


Gesehen: Leg dich nicht mit Zohan an


Komödie, USA 2008, 112 min, gesehen in deutscher Sprache

Regie: Dennis Dugan
Darsteller: Adam Sandler, John Turturro, Emmanuelle Chriqui, Nick Swardson, Lainie Kazan, Rob Schneider, Ido Mos

"Was bist du? Bionisch?"
"Nein, ich stehe auf Frauen!"

Der tödlichste Agent des israelischen Mossad, Zohan (Adam Sandler), hat die Kriege im nahen Osten und den ständigen Kampf gegen den palästinensischen Terrorismus satt. Er beschließt als blinder Passagier ein Flugzeug in die USA zu besteigen und seinen langgehegten Traum zu verwirklichen: er will Frisör werden. Denn neben seinen überragenden Fähigkeiten im Kampf, besticht er auch durch die Gabe, 80er-Jahre-Hochfönfrisuren legen zu können und weiß die Frauenwelt mit seiner Manneskraft überzeugen zu können. Die Kombination „Frisuren und Manneskraft“ kann man fortan als Paket bei ihm buchen, was insbesondere (bzw. ausschließlich) bei der weiblichen Kundschaft über 70 sehr gut ankommt. Vor Kundschaft kann er sich dann nicht mehr retten kann - bis ihn eines Tages die Manneskraft verlässt…

Ich muss gestehen, dass ich vom Trailer des Films sehr angetan war und meinte, den Film unbedingt sehen zu müssen. Die Erwartungen waren entsprechend hoch. Als dann noch der Anfang des Films wirklich furios und witzig war, glaubte ich, einen großen Kinoabend erleben zu können.

Doch dann passierte es: Kennt Ihr das auch? Man hatte ja früher (in den 80ern) die tollen Kassetten-Walkmans, die leider den Nachteil hatten, dass sie ziemlich viel Strom fraßen und die Batterien entsprechend schnell leer wurden. So passierte es manchmal, dass nach wenigen Minuten das Band immer langsamer zu laufen begann und irgendwann nur noch leierte und stockte?

So war es bei diesem Film auch. Nach den ersten 10 min wurde der Film lahmer, die Witze flacher, das Niveau sank. Zwischen der 50 und 100 min legte ich mehrere „Toilettenpausen“ ein… die letzten Minuten ertrug ich nur unter Qualen.

Das schlimme ist, dass ähnlich wie bei einer leiernden Kassette, man auch in dem Film nur die Hälfte verstand, da fast alle Figuren einen übertriebenen Dialekt besaßen (und dieser hört sich nicht mal arabisch an!). Wer den Film "Waterboy" kennt (übrigens auch mit Adam Sandler) wird es nachempfinden können. Denn Zohan ist genau so – nur schlimmer.

Zudem unterhalten sich "die Ausländer" i. d. R. in primitiver Sprache und werden etwas dümmlich dargestellt - wer´s mag...

Mehr Worte will ich zu diesem Film nicht verlieren. Mein Tipp: wenn man nicht gerade ein eingefleischter Sandler-Fan ist oder gerade „Arabische Dialektik im deutschsprachigen Kontext“ auf Lehramt studiert, sollte man die Finger von dem Film lassen.

Meine Wertung: 3/10


Gesehen: Heroes


Fernsehserie, USA 2006-2007, Staffel 1

Glaubst Du an Superkräfte? Kommt Dir in letzter Zeit irgendwas merk- würdig vor? Passiert um Dich herum etwas Sonderbares? Hast Du Veränderungen an Dir festgestellt? Verfügst Du über Nacht über besondere, übernatürliche körperliche oder geistige Fähigkeiten?

Bist Du ein Superheld? Wolltest Du Dich deswegen schon einweisen lassen? Tu das nicht – Du bist nicht allein!

Worum es geht (aus Wikipedia:)
Die Serie handelt von Menschen (den „Heroes“, auf deutsch „Helden“), die unabhängig voneinander entdecken, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Auch ihre Nachkommen verfügen über besondere Kräfte, die sich jedoch von denen ihrer Eltern unterscheiden. So gibt es die Brüder Petrelli aus New York, von denen Nathan fliegen kann und Peter durch seine empathischen Fähigkeiten alle Kräfte, mit denen er in Berührung kommt, kopieren und sich zu eigen machen kann. Die Cheerleaderin Claire stellt fest, dass sie über Selbstheilungskräfte verfügt, und ein junger japanischer Angestellter entwickelt die Fähigkeit, Raum und Zeit zu beeinflussen.
Neben einer mächtigen Gruppierung, die zunächst im Verborgenen bleibt, interessiert sich Mohinder Suresh, ein junger indischer Genforscher, dessen Vater (ebenfalls Professor für Humangenetik) eine Theorie über die „Heroes“ aufgestellt hat, für die außergewöhnlichen Menschen. Beide Parteien geraten schnell aneinander. Die Motive der mächtigen Gruppierung mit der diffusen Bezeichnung „die Firma“ bleiben aber vorerst unklar. Sie scheint nicht einmal vor Mord zurückzuschrecken und verfügt über große Ressourcen sowie über Helfer, die ebenfalls über außergewöhnliche Kräfte verfügen. Ein weiterer Konflikt entsteht durch den Uhrmacher Sylar, der auf der Jagd nach den „Heroes“ ist, um sie zu töten und ihre Kräfte zu übernehmen.
Alle Charaktere versuchen, ihre Eigenschaften zu verstehen und zu beherrschen, was einigen Charakteren, insbesondere Peter Petrelli, nicht leicht fällt. Eine Prophezeiung Isaac Mendez', der in der Lage ist, die Zukunft zu zeichnen, besagt, dass eine gigantische Explosion New York vernichten wird. Im Lauf der Serie wird die Verhinderung dieses Ereignisses zum allgemeinen Ziel: „Save the cheerleader, save the world!“


Als ich im September 2007 erstmalig über die Serie „Heroes“ las, hörte sich für das Ganze sehr wirr und verrückt an. Und überhaupt - Superhelden im Fernsehen? Aus Erfahrung konnte ich mir fast sicher sein, dass dabei nichts Gescheites herauskommen könnte. Ich vermutete eher, dass die Macher auf den „Superhelden-Zug“ aufspringen wollten, da seit den erfolgreichen Verfilmungen von Spiderman und Batman sind Superhelden wieder in sind. Und da die Serie jedoch kurz darauf im deutschen Free-TV ausgestrahlt werden sollte, nahm ich mir vor ihr eine Chance geben und freute mich auch irgendwie darauf.

Dummerweise verpasste ich damals die Pilotfolge und stieg erst bei Folge 3 ein… leider zu spät um die Handlung zu verstehen – ich fand überhaupt nicht in die Serie rein, alles war wirr und zu verrückt… und so gab auf. Sollte es das gewesen sein? Nein! Durch einen Zufall stieß ich jetzt wieder auf die Serie (Staffel 1) und gab ihr wieder eine Chance. Zum Glück! Für mich!

Denn „Heroes“ ist klasse! Es ist spannend, unvorhersehbar, fesselnd. Die Geschichte besteht aus vielen Storylines, wobei sie am Anfang nichts miteinander zu tun haben und nach und nach miteinander verknüpft werden. Einige wichtige Charaktere treten auch erst in späteren Folgen in Erscheinung. Um den Handlungsstrang zu verstehen, muss man jedoch alles schauen – von der ersten bis zur letzten Minute. Es ist keine leichte „Marienhof“-Kost. Die Pilotfolge ist zugegeben etwas zäh, da man erst mal behutsam eingeführt wird. Wenn man sie jedoch übersteht und dann auch noch die erste Folge hinter sich hat, ist man im Bann. Man ist will unbedingt weiterschauen, wissen wie es weiter geht. UNBEDINGT!

Für mich die „Heroes“ DIE Serienentdeckung der letzten Zeit. Vielleicht sogar DIE ENTDECKUNG überhaupt. Daher bin ich froh, dass ich jetzt auch ein Heroestiker bin und frei nach Hiro Nakamura sagen kann: "I did it". Ich weiß nicht, ob ich je zuvor eine Serie mit solch einer Handlungsdichte und vergleichbaren Ideenreichtum gesehen hab... Vielleicht Alias oder Battlestar Galactica? Nein, Heroes setzt da noch einen drauf. Jede Folge ist für sich wie ein Kinofilm, was dem man herausgeht und total baff ist. Im Grunde kann ich meine Begeisterung gar nicht in Worte fassen, jedoch vielleicht in einer Zahl: denn Heroes bekommt von mir die sehr seltenen (und noch nie vergebenen) 10 von 10 Punkten!

Ich freue mich schon auf die nächsten Folgen (denn zum Glück bin ich noch nicht durch die 1. Staffel durch) und natürlich auch auf die zweite Staffel, die ab dem 17. September wieder bei RTL ausgestrahlt wird. Wer die Möglichkeit hat, sollte bis dahin die erste Staffel nachgeholt haben, um rechtzeitig einsteigen zu können. Sehr erfreulich ist zudem auch, dass derzeitig in den USA die 3. Staffel anläuft, die dann hoffentlich bald auch nach Deutschland kommt, und bereits eine 4. Staffel angekündigt ist. Wer von Heros gar nicht genug bekommt, kann darüber hinaus sich im Internet die „Graphic Novels“ anschauen/anlesen, in denen weitere Details aus dem Leben der Helden aufgezeigt werden. Toller Service wie ich meine!

10/10


Gesehen: Wanted


Action, USA 2008, 110 min
Regie: Timur Bekmambetow
Darsteller: Angelina Jolie, James McAvoy, Morgan Freeman u.a.

Noch geblendet von den überaus starken positiven Eindrücken der letzten (durch mich gesehenen) "Superhelden"-Werke: Batman und Heroes, war es für mich quasi eine Pflichtübung, mir auch die Comic-Verfilmung "Wanted" (basierend auf einem Comic von Mark Millar) anzuschauen.

"Wanted" ist kein Superheldenstreifen im klassischen Sinne. Niemand läuft mit Strumpfhosen und Maske verkleidet durch die Straßen und kämpft gegen das Böse. Auch der sonst übliche "Ehrenkodex" der Superhelden, keine Schusswaffen zu benutzen, wird völlig missachtet.

Vielmehr bestehen die Superkräfte darin, dass die Protagonisten besonders gut mit Schusswaffen umgehen können! Kugeln mit ihrer Gedankenkraft umlenken können.

Und die "Superhelden" sind im eigentlichen Sinne keine, sondern Superkiller!

Die Hintergrundstory ist skurril und an sich schnell erzählt: Die "Superkiller" haben sich zu einer Geheimorganisation formiert und fühlen sich dazu auserkoren, den Lauf der Geschichte in die richtigen Bahnen zu lenken... indem sie all die Menschen umbringen, die nicht in ihr Weltbild/Zeitgeschehen passen. Wer das ist, wird von einem Webstuhl (Web wie weben, nicht wie www) bestimmt! Dieser produziert nämlich am laufenden Band Webfehler, die als geheimer Code ausgelegt, vom Anführer der Organisation, Sloan (Morgan Freeman), dechiffriert und in Buchstaben umgesetzt werden. Und heraus kommt: der Name der nächsten Zielperson! Simpel! Nicht ganz einleuchtend... aber tödlich.

Nun gerät auch unser Held, der Hauptprotagonist des Films, Wesley (James McAvoy) in die Fänge der Organisation und entdeckt nach und nach seine "Kräfte". Dabei wird er unter die Fittiche der schönen Fox (Angelina Jolie) genommen und entwickelt sich von einem trostlosem Looser zum ... Na ja, zu was? Das wird an dieser Stelle nicht verraten. Außer vielleicht, dass die Figur für meinen Geschmack viel zu naiv und zeitweilig etwas nervig ist.

Insgesamt ist der Streifen sehr actionlastig und nur zeitweise spannend. Die vielen sich wiederholenden Passagen (insbesondere in Wesley´s Ausbildung) reißen einen nicht unbedingt vom Hocker. Schnelle Schnitte und die aus Matrix und anderen Filmen dieses Genres bekannten Slow-Motion- und Zeitraffer-Effekte sowie Freeze-Frames und Highspeed-Zooms bestimmen das Bild. Dabei bleibt leider die Charakterentfaltung etwas auf der Strecke: die Charaktere kommen zwar sehr "cool" rüber, das ist aber auch schon alles. Auch ist die (ausbaufähige) Vater-Sohn-Beziehung, wie auch die restliche Story, sehr flach und bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Schade.

7/10


Entfernt: 22,20 EURO


Dieses Kapitel wurde aus dem Onlienroman entfernt:

„Das macht zweiundzwanzig Euro zwanzig.
Zweiundzwanzig zwanzig!
Entschuldigung, das macht zweiundzwanzig Euro zwanzig!
Hören Sie?“

Erst jetzt realisierte Simon, dass er selbst gemeint war. Er rief sich in Erinnerung, dass er vor geraumer Zeit, vielleicht vor zwanzig Minuten, nach der Rechung verlangt hatte. Oder waren es nur zehn Minuten? Oder fünf?

„Äh, das ging aber schnell“ stammelte er immer noch geistesabwesend in sich hinein und wandte seinen Blick von den Dokumenten ab, die er seit gut 24 Stunden nicht aus der Hand gegeben hatte. Dokumente, die er immer und immer wieder durchgelesen hatte. Hundertfach! Dokumente, die sein Leben verändern könnten! Würden! Vielleicht sogar das Leben aller! Das Leben an sich? Und jetzt… jetzt ließ ihn dieser Schlowinsly sitzen!

Gert Schlowinsky, so hat er sich am Telefon vorgestellt, Angestellter im BMWi und angeblich ein hohes Tier dort. Er sei in höchster Lebensgefahr, hatte er gesagt. Deshalb wollte er auspacken! Wollte! Die Betonung lag auf WOLLTE! Simon hatte es ja anfänglich für einen schlechten Scherz gehalten, aber seit dem Zeitpunkt, als die Dokumente in der Redaktion angekommen und in seine Hände gelangt waren, wusste er es besser. Seine Meinung hatte sich schlagartig geändert. Er war schockiert. Die Dokumente bewiesen noch gar nichts! Zu viele Textpassagen waren geschwärzt. Zu viele Namen unkenntlich gemacht. Doch Schlowinsky hatte die Originale. Und noch viel mehr, wie er sagte.

„Zweiundzwanzig Euro zwanzig! Hören Sie nicht? Soll ich gleich noch mal wieder kommen?“

Simon schreckte wieder hoch und lächelte die wirklich nett anzuschauende Servicekraft an. Diese blickte nur gehetzt zurück und schüttelte ihre große Geldbörse zweimal.

„Nein, nein!“, Simon beschloss nun sich zu beeilen und kramte hektisch im Portemonnaie. „Zwanzig Euro, zweiundzwanzig, zweiundzwanzig zehn, fünfzehn, siebzehn, neunzehn, zwanzig.“ So wollte er wohl deutlich machen, dass die Dame in Kürze an ihr Geld kommen würde.

Und überhaupt! Zweiundzwanzig Euro zwanzig für ein paar große Milchkaffees und etwas Drumherum! Seit der Euroeinführung schienen sich seine Ausgaben verdoppelt, wenn nicht verdreifacht zu haben. Und wer war schuld? Dieser Schlowinsky! Für um zwei waren sie verabredet, jetzt war schon halb fünf. Ein schlechter Scherz!

Er reichte die handvoll Münzen weiter und erntete sogleich ein eindeutig ironisches „danke schön für das Trinkgeld“. Simon lief rot an. „Na toll! Was für ein Dreckstag!“ er nahm seinen schwarzen Wollmantel, schlug den Kragen hoch und verließ das Cafe. Der Herbstwind empfing ihn mit einem unfreundlichen Stoss. Er stellte sich in den Schutz der Backsteinwand des angrenzenden Wohnhauses und überlegte kurz, wohin ihn sein Tag noch führen sollte. Sein Mobiltelefon klingelte.

„Ja, hier Simon Klausen?“
„Grüß Gott Herr Klausen. Mein Name Xaver Schweinsteifer von der Münchener Kriminalpolizei.“
Simon horchte verdutzt.
„Herr Klausen, ich halte hier gerade ein Handy in der Hand, dessen Nummer Sie in den vergangenen Stunden sechzehn Mal angerufen haben! Können Sie mir das erklären?“.
„Welches Handy? Welche Nummer?“ Simon schaute auf sein Display. Es war die Nummer von Schlowinsky.
„Ja, Herr Schlowinsky und ich waren verabredet. Ist irgendwas passiert?“
„Können Sie aufs Kommissariat kommen? Ich muss etwas mit Ihnen besprechen!“


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.10.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Wider das Vergessen Dieses "Buch" enthält einige Rezensionen aus dem Blog http://katze-und-pflanze.blogspot.com/

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