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Little big girl




Sie saßen auf einem großen Felsvorsprung auf einem von Chinas Bergen und sahen sich wie jeden Abend den Sonnenuntergang an, als der kleine Drache plötzlich fragte: „Papa, warum besuchen wir die Menschen nicht mehr?“ Der große Drache Kenshi blickte seinen Sohn einen Augenblick überrascht an, dann holte er ihn mit dem Schwanz näher an seinen langen schuppigen Leib heran und tippte mit dem goldenen Mundfühler auf Shus Schnauze. „Wer hat dir denn diese Flausen wieder in den Kopf gesetzt?“ Shus silberne Augen, die ohnehin schon viel zu groß waren für seinen Kinderkopf, wurden vor Empörung noch ein bisschen runder. Er richtete sich auf, stemmte die Pfoten gegen die Brust seines Vaters und schob trotzig das Kinn vor. „Das sind keine Flausen! Ich war heute unten bei den Waldgeistern, und die alte Gishi
hat mir erzählt, dass früher alle Fabelwesen im Wald regelmäßig die Menschen besucht haben! Sie wollte mir nicht verraten, warum wir es jetzt nicht mehr tun, aber sie hat gesagt, dass die Menschen immer noch jedes Jahr in den Dörfern und Städten Feste feiern und sich als Drachen verkleiden, damit wir wiederkommen und ihnen Glück bringen, so wie es der Große Geist gesagt hat. Ich hab in der Schule gut aufgepasst, deswegen weiß ich, dass man den Befehlen vom Großen Geist immer gehorchen muss, warum verstecken wir uns also vor den Menschen, anstatt ihnen Glück zu bringen?“

Kenshi seufzte und wandte seinen Blick wieder der roten Glut am Horizont zu. Bald würden unten im Tal die vielen Lichter der Zweibeiner aufblinken, beim verzweifelten Versuch, die Nacht fernzuhalten, und wie tausend Augen zu dem Felsen hinauf spähen, wo sie jetzt saßen. Kenshis purpurrote Rückenschuppen begannen zu jucken, wenn er nur an das Gewusel in den Straßen dachte und an die hellen Stimmchen der Menschen, vertraut und doch so fremd geworden. Shu kniff seinen Vater, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. So schnell würde er nicht aufgeben. „Beantwortest du mir jetzt meine Frage?“ Der große Drache zögerte noch einen Moment, dann begann er mit ruhiger, tiefer Stimme zu erzählen.

„Weißt du, Kleiner, früher sind wir oft zu den Menschen ins Tal geflogen. Wir haben ihnen Geschichten erzählt, ihre Kranken versorgt und manchmal haben wir ihnen sogar Träume mitgebracht, die der Große Geist ihnen schenken wollte. Aber die Menschen veränderten sich mit jedem Jahr mehr. Immer seltener wollten sie unsere Geschichten hören, die Kranken behandelten sie selbst, und langsam aber sicher verlernten sie auch das Träumen. Irgendwann kamen wir kaum noch zu ihnen und sie vergaßen uns, bis wir für sie nur noch Fantasiegestalten waren, die es nicht gab und nie gegeben hatte, Spinnereien, gerade noch gut genug, um den Kindern ab und zu von ihnen zu erzählen. So denken die Menschen heute, und es wird die Zeit kommen, da es nicht einmal mehr Kindergeschichten über uns gibt. Selbst wenn wir sie wieder besuchen würden, würden sie uns nicht sehen, weil sie nicht mehr an uns glauben.“

Shu war auf einmal so traurig und wütend, dass seine Augen sich mit Tränen füllten. Heftig schüttelte er den Kopf, seine großen Ohren schlackerten. „Aber es muss doch noch Menschen geben, die an uns glauben! Ich weiß es ganz genau, schließlich hat der Große Geist uns alle als Ganzes gemacht, die Lehrerin hat es gesagt! Alle Wesen gehören zusammen und sind Freunde, die sich gegenseitig beschützen und sich im Geisterreich wiedersehen werden, jawohl! Ich werde bestimmt einen Menschen finden, der mich sehen kann, so viel ist sicher!“ Kenshi pustete seinem Sohn eine Luftwolke ins Gesicht, die nach Holzfeuer duftete und Shu zum Nießen brachte. „Da bin ich mir ganz sicher. Aber jetzt ist es wirklich Zeit fürs Bett, Kleiner. Sieh mal, die Sonne ist auch schon schlafen gegangen, während wir miteinander geredet haben!“ Mit diesen Worten nahm Kenshi den kleinen Drachen ins Maul und trug ihn zur Schlafhöhle. Erst strampelte Shu ein bisschen, aber dann übermannte ihn doch die Müdigkeit und er ließ sich bereitwillig in seiner Schlafkuhle absetzen. Er war eben leider noch keiner von den Großen, auch wenn er eines Tages der tapferste und stärkste Drache im ganzen Gebirge sein würde, ganz klar! Aber bevor er einschlafen und groß und stark werden konnte, musste er noch etwas wissen. „Du, Papa?“ „Ja, was gibt’s denn noch, du kleine Nervensäge?“ „Eines Tages erinnern sich die Menschen doch bestimmt wieder an uns, oder?“ Kenshi kitzelte Shus Bauch mit seiner Schnauze, sodass er sich kichernd zu einem schuppigen Ball zusammenrollte. „Eines Tages ganz sicher. Wenn du schön schläfst, geht es sogar ein bisschen schneller.“ Shu machte zufrieden die Augen zu. Jetzt konnte er beruhigt schlafen, schließlich hatte sein Papa immer Recht.


Ein paar Wochen später war Shu im Wald unterwegs. Alle anderen Drachenkinder waren schon ein wenig älter als er und hatten heute Nachmittag ihre erste Flugstunde. Niemand hatte Zeit, um mit Shu zu spielen und er langweilte sich ganz schrecklich. Auf der Suche nach irgendetwas Aufregendem durchstreifte er die riesigen Farnbüschel und war so damit beschäftigt, gedämpft vor sich hin zu schimpfen, dass er die große Wurzel auf seinem Weg erst bemerkte, als es schon zu spät war. Mit beiden Vorderpfoten blieb er an ihr hängen, verlor das Gleichgewicht und kullerte wie eine Kanonenkugel durch den Farn den Abhang hinunter. Er stieß mit etwas Weichem zusammen, dass in etwa seine Größe hatte und wurde dadurch soweit gebremst, dass er ein paar Meter weiter auf dem Rücken liegend zum Stehen kam. Wie furchtbar sein Kopf schwirrte! Shu musste mehrmals blinzeln, bis das Blätterdach über ihm aufhörte sich zu drehen. Heilige Schuppenkrätze, wie gut, dass dieses weiche Ding ihn gebremst hatte und nicht irgendein Baum, sonst hätte er sich womöglich noch mehr wehgetan! Schon schlimm genug, dass er sich den Schwanz geknickt hatte! Aber was war das eigentlich für ein Ding gewesen? Mühsam rappelte Shu sich auf und sah sich suchend um. Unweigerlich stieß er einen überraschten Laut aus. Beim Großen Geist, so etwas Komisches hatte er ja noch nie gesehen! Vor ihm hockte ein überaus seltsames Wesen und sah ihn misstrauisch aus großen dunklen Augen an. Das Geschöpf hatte je zwei Arme und Beine mit Händen und Füßen, die Shu an die Kobolde auf der Nordlichtung denken ließen. Es war mit einer hellen Haut bedeckt, die am Oberkörper und an den Oberschenkeln ganz ulkig weit und bunt war, und auf dem Kopf wuchs ein dunkler Haarschopf. Das Komischste aber war das Gesicht mit der viel zu kurzen Schnauze und dem winzigen Mund, der nur zwei Zähne enthielt. Besonders viel Auswahl beim Fressen hatte man damit sicher nicht. Was war das nur für ein Tier? Shu hatte so etwas noch nie im Wald gesehen. Hatte er nicht gut genug aufgepasst, als die Lehrerin die lebenden Geschöpfe beschrieben hatte? Die Lehrerin musste von diesem Tier schon einmal gesprochen haben, er konnte sich an die besondere Schnauze genau erinnern…aber…das…war das überhaupt möglich? Konnte es denn sein, dass das Wesen vor Shu…

Die Augen des kleinen Drachen weiteten sich, als die Erkenntnis ihn mit voller Wucht traf. Im gleichen Moment entschied das Menschenkind, dass es nun an der Zeit sei, seinem Schreck und den blauen Flecken von dem Zusammenstoß Ausdruck zu verleihen, und fing aus Leibeskräften an zu brüllen. Shu wusste weder ein noch aus. Vor ihm saß ein Menschenkind, dem Geruch nach zu schließen gerade ein Jahr alt, denn seine feine Nase konnte noch eine Spur des Duftes nach Freiheit wahrnehmen, den ein Neugeborenes jeder Rasse verströmte. Es ging nicht darum, dass Shu zum ersten Mal in seinem Leben einen Menschen sah – allerdings ohne Zweifel ein furchterregender Anblick - , das wichtigste war auch nicht, dass das Kind schrie wie am Spieß, sodass seine Ohren sich vor Pein beinahe kringelten, nein, das Unfassbare, Ungeheuerliche an der ganzen Sache war sogar noch viel unfassbarer und ungeheuerlicher. So unwirklich es auch erscheinen mochte, es gab keinen Zweifel: Dieses Kind konnte Shu sehen!

Die Gewissheit war so überwältigend, dass Shu sich erst einmal auf den Hintern plumpsen ließ. Fieberhaft versuchte er, seine Gedanken zu ordnen. Wenn das Kind, das er vor sich hatte, ihn wirklich sehen konnte, bedeutete das ja, dass noch nicht alle Menschen die Drachen vergessen hatten! Er musste das Kind begrüßen, damit es einen guten Eindruck von ihm bekam! Vielleicht konnte ja dann er, Shu, der kleine Drache, den die anderen noch nicht einmal fliegen ließen, derjenige sein, der die dipelmatischen…halt, die doplimatischen….nein, so auch nicht…ach zum Kuckuck, die wie-auch-immer Beziehungen zu den Menschen wieder aufbaute! Was würde sein Papa stolz auf ihn sein! Aber halt – da tat sich ja schon das nächste Problem auf! Shu runzelte missmutig die Stirn. Wie, zur Schuppenkrätze, redete man mit einem Menschen?

Das Menschenkind, das die ganze Zeit munter weitergebrüllt und Shus Überlegungen damit empfindlich gestört hatte, musste feststellen, dass das komische Tier keine Anstalten machte, es in den Arm zu nehmen, wie seine Mutter es bestimmt getan hätte. Die Lust aufs Brüllen verging ihm, stattdessen spürte es nicht wenig verwundert, wie eine seltsame Sympathie für das Tier in ihm aufstieg. Das Kind war sich auf einmal ganz sicher, einen wunderbaren Spielgefährten im genau richtigen Alter vor sich zu haben, und direkt, wie Babys nun mal sind, ging es zur Begrüßung über – das heißt, es packte mit zielsicherem Griff Shus empfindliche Nasenlöcher und drückte.

Wie man sich vorstellen kann, war Shu nicht besonders erbaut. Doch gerade als er aufspringen und diesem unverschämten Menschlein eine Lektion erteilen wollte, zog ein fremdes, aber nicht unangenehmes Gefühl hinter seiner Stirn seine Aufmerksamkeit auf sich. Es war wie ein stilles Einverständnis mit dem kleinen Wesen, das immer noch seine Schnauze umklammert hielt, ein Gespräch, das keiner Worte bedurfte. Ohne es zu wissen, hatten Shu und das Kind die Kunst entdeckt, mithilfe derer in alten Zeiten Drachen und Menschen miteinander kommuniziert hatten – die Gedankenübertragung. ‚Mei

‘, blitzte es in Shus Gehirn auf, und ihm wurde klar, dass das Kind, ein Mädchen, ihm soeben seinen Namen mitgeteilt hatte. Eine Weile saßen sie versunken so da, das Menschenmädchen und der Drache, sahen sich in die Augen und in ihren Köpfen hallte der Name des jeweils anderen. ‚Mei‘, ‚Shu‘, ‚Mei‘, ‚Shu‘

.
Dann gluckste Mei vergnügt auf und der Bann war gebrochen. Den Rest des Nachmittags spielten sie miteinander, balgten sich und pusteten sich nach Drachenart in die Nasenlöcher, wie nur Freunde es tun. Denn das waren Mei und Shu von diesem Moment an, vielleicht zufällig, vielleicht auch nicht – Freunde.

Als die Sonne schon zu sinken begann, machte sich Kenshi auf die Suche nach seinem Sohn. Er hatte Shu den ganzen Tag nicht gesehen und langsam war er wirklich besorgt. Seine feinen Ohren, die ihn seit Mittag Zeuge der Suche einer verzweifelten Menschenmutter nach ihrem einjährigen Töchterchen auf unbeaufsichtigter Erkundungstour werden ließen, machten das Ganze auch nicht viel besser. Hatte Shu sich am Ende verlaufen – oder gar verletzt? Kenshi blieb auf einer Lichtung stehen, reckte die Schnauze in die Luft und versuchte eine Duftspur seines Sohnes aus dem Gewirr der Waldgerüche zu fischen. Wie ein Detektiv verfolgte Kenshi die Geruchsspuren die der kleine Drache hinterlassen hatte und überprüfte sie auf ihr Alter. Da war Shu auf dem Weg zur Schule und Shu, wie er dieselbe wieder verließ und einen Streifzug durch den Wald antrat. Vor seinem inneren Auge entstanden Bilder, wie Shu durch das Unterholz trabte. Kenshi setzte sich in Bewegung und lief den Weg entlang, den die kleine Nervensäge genommen haben musste. Beim Großen Geist, wenn man ihm vorher von dem ganzen Stress erzählt hätte, den so ein Wurm verursachte, hätte er sich das mit dem Kinderkriegen zweimal überlegt – egal, wie niedlich seine Frau aussah, wenn sie ihren bettelnden Hundeblick aufsetzte. Immerhin war sie es, die mit ihren Freundinnen ans Meer geflogen war und ihn zum Strohwitwer und vorübergehenden Alleinerziehenden gemacht hatte.

An einer knotigen Baumwurzel, die direkt vor einem grünen Abhang im Farn aus dem Boden ragte, wurde der Geruch des kleinen Drachen besonders intensiv. Kenshi hielt inne. War Shu am Ende den Abhang hinuntergefallen? Lag er in diesem Moment irgendwo da unten und hatte sich etwas gebrochen? Der Herzschlag des Drachen beschleunigte sich bei diesem Gedanken und er eilte den Hang hinunter, so schnell er nur konnte. Was er am Grund vorfand, war überaus beruhigend und übertraf gleichzeitig seine schlimmsten Befürchtungen bei weitem.
Shu hatte sich mit dem Rücken an einen Baumstamm gelegt und schlief friedlich, auf den Lippen das zufriedene Lächeln eines Kindes, das sehr viel Spaß gehabt hat. An seinen Bauch geschmiegt schlummerte ein Menschenmädchen, zweifellos die Kleine, die unten im Tal so viel Aufregung hervorrief. Was war dieser Wurm nur für ein Katastrophenkind! Er zog ja wirklich auf zehn Meilen alle Missgeschicke an! So wie Kenshi seinen Sohn kannte, würde er wohl kaum verstehen, warum es notwendig war, seine neugewonnene Freundin so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Er zögerte einen Moment, seufzte dann aber tief auf und beschloss, es hinter sich zu bringen. Ganz vorsichtig schlang er seinen Mundfühler um den Bauch des kleinen Mädchens, hob es hoch – und wusste nicht mehr weiter. War es wirklich das Klügste, die Kleine einfach unauffällig in der Nähe ihrer Familie abzusetzen, bevor Shu aufwachte, oder würde er als Vater nicht fairer handeln, wenn er ihm die Gelegenheit gab, sich von dem Winzling zu verabschieden? Zu seinem Leidwesen musste Kenshi nicht unbedingt lange überlegen. Heilige Schuppenkrätze, Shu hatte ihn aber auch einfach zu sehr um den Finger gewickelt…wo sollte das noch einmal hinführen? Der Drache sah sich prüfend um, entdeckte ein niedriges Farngestrüpp und legte das Menschenkind sanft dort ab. Es gluckste ein wenig im Schlaf und schob den Daumen in den Mund, ließ sich aber nicht weiter stören. Kenshi wandte sich zu seinem Sohn und murmelte ein kurzes Stoßgebet. Jetzt begann der schwierige Teil…

Shu hatte einen sehr guten Traum. Er träumte, wie er durch eine Wolkenlandschaft aus rosa Zuckerwatte flog. Mei hockte auf seinem Rücken, plapperte fröhlich vor sich hin und stopfte ihm ab und zu einen großen Bissen des klebrig süßen Gespinsts ins Maul. Aber dann war aus der Ferne auf einmal ein Donnergrollen zu hören, rumpelnd, laut und furchterregend. Ein Gewicht zog und zerrte an Shus Schwanz, so heftig er auch nach dem Wind schnappte, er konnte es nicht abschütteln und drohte den Halt zu verlieren, Mei war auf einmal verschwunden und der Donner rief seinen Namen, als wollte er ihn jeden Moment zu sich holen.
Shu riss die Augen auf und schreckte hoch. Er brauchte einen Lidschlag, um zu begreifen, wo er sich befand und was es war, das sich seinen Schwanz gegriffen hatte. „Papa!“ Kenshi stupste ihn freundlich mit der Schnauze an. „Tut mir leid, dich wecken zu müssen, Winzling, aber wir zwei haben ein Männergespräch zu führen.“ Schlagartig hellte sich Shus Miene auf. Heute war bestimmt sein Glückstag! Erst hatte er dieses nette Menschenmädchen getroffen und jetzt wollte sein Papa auch noch etwas Wichtiges mit ihm besprechen! Sicher war es ungeheuer spannend und dass er selbst mit beraten durfte, ließ Shus Brust vor Stolz schwellen. In seinem würdevollsten und erwachsensten Tonfall näselte er: „Wenn du erlaubst, Vater, lass mich zuerst von der außerordentlichen Entdeckung berichten, die ich…“ „Ist gut, Kleiner, ich weiß über deine neue Freundin schon Bescheid. Genau darüber müssen wir reden!“ Zum zweiten Mal an diesem Tag plumpste Shu vor Erstaunen auf den Hintern. Was musste man da denn bereden? Shu und Mei würden natürlich zusammen die Freundschaft zwischen Menschen und Drachen wiederherstellen, das war doch ganz klar! Zweifelte sein Papa etwa daran? Kenshi schloss kurz die Augen, dann begann er zu sprechen. „Pass auf, Shu…“ Der kleine Drache schluckte. Papa nannte ihn nur beim Namen, wenn er ihm irgendetwas Unangenehmes mitzuteilen hatte. Was war nur los? „Also, Shu die Sache ist die…ist nämlich die, dass…naja, das Mädchen hat doch bestimmt eine Familie, eine Mama und einen Papa, die sie furchtbar lieb haben, so wie Mama und ich dich. Ihre Eltern vermissen sie sicher schon. Wenn sie noch länger hier trödelt, findet sie sie vielleicht nie wieder. Denkst du nicht auch, dass das ziemlich schrecklich für deine Freundin wäre? Wir müssen sie zu ihren Menscheneltern zurückbringen, bevor es zu spät ist, sie kann nicht bei uns bleiben.“
Die Wut und die Enttäuschung krampften sich in Shus Eingeweiden zusammen, brannten sich ihren Weg durch seinen Körper. „Warum? Verstehst du denn gar nichts? Sie kann mich sehen, du hast gelogen, es gibt immer noch Menschen, die uns nicht vergessen haben! Wir wollten zusammen…wir wollten doch…“ Shu konnte nicht weitersprechen, seine restlichen Worte gingen in heftigen Schluchzern unter, die den kleinen Leib durchzuckten wie Peitschenschläge. Warum das Menschenkind? Warum Mei mit ihren großen dunklen Augen und dem freundlichen Lachen? Sie hatten sich doch gerade erst getroffen, viel zu wenig Zeit, so grausam wenig, sie waren doch…sie waren…Freunde…

Nur flüchtig bemerkte Shu, wie sein Vater ihn in die Kurve seines Leibes bettete, in dessen Wärme er sich zu einer Kugel zusammenrollte und die Tränen in Sturzbächen aus seinen Augen tropften. Später konnte er nicht mehr genau sagen, wie lange er geweint hatte, er erinnerte sich nur an sein eigenes Wimmern, das ihn schüttelte, und den tränenverschleierten Blick auf das friedlich schlummernde Mädchen. Als seine Augen schließlich trocken blieben, begleitete er Kenshi an den Waldrand, wo dieser das Kind in der Nähe der suchenden Menschen gut sichtbar ins Gras bettete. Mei war die ganze Zeit über nicht aufgewacht und sie verschlief auch, wie Shu sich mit einem zärtlichen Nasenstüber von ihr verabschiedete und dann wie ein geprügelter Hund in den Wald zurückfloh, ohne sich noch einmal umzusehen. Kenshi fand ihn später schlafend auf seinem Strohlager mit Tränenspuren im Gesicht, als Mei bereits wieder zuhause in ihrem Bettchen lag und ihrer ohnehin gebeutelten Mutter mit verzweifelten Rufen nach dem verschwundenen Freund nicht unbedingt wenig zusetzte.

Aber die Schicksalswege kreuzen sich immer zweimal.


Mei konnte nicht schlafen. Mit weit geöffneten Augen lag sie im Bett und starrte durch das offene Fenster in die wässrig graue Dunkelheit der Stadt. Wegen der vielen Lampen draußen wurde der Himmel auch in der Nacht nie richtig schwarz, die Sterne blieben unsichtbar und nur der Mond war bleich zu erkennen. Aus den benachbarten Gassen schwappten Garküchenduft und fernes Lachen ins Zimmer. Es war die Nacht des Drachenfestes mit seiner abendlichen Kostümparade und dem Feuerwerk zum Zeitpunkt der größten Dunkelheit, und für Mei handelte es sich um eine bewiesene Tatsache, dass sie das einzige Kind war, das selbst an diesem besonderen Tag genauso früh ins Bett geschickt wurde wie sonst auch. Dabei war sie schon zwölf, verflucht noch mal! Alle ihre Freundinnen durften sich zumindest die Kostümparade ansehen, Jins Eltern ließen sie sogar bis zum Feuerwerk aufbleiben, nur sie, Mei, musste schon schlafen gehen, bevor überhaupt die Laternen angezündet wurden. „Schnickschnack“, hatte ihre Mutter gesagt und verächtlich den Mund zusammengepresst. „Diese ganzen überholten Bräuche setzen dir nur Flausen in den Kopf, außerdem sollst du morgen etwas für die Schule tun.“ Mei hätte schreien mögen ob dieser Ungerechtigkeit. Sie war doch schon eine der besten Schülerinnen in der Klasse, nicht zuletzt wegen ihren fantasievollen Aufsätzen über die Ursprünge der traditionellen Feste. Aber es gab noch einen anderen Grund, warum Mei sich wie zweigeteilt fühlte, weil sie das Drachenfest nicht besuchen durfte. Sie hatte noch nie jemandem davon erzählt, aber von Drachen träumte Mei fast jede Nacht. Nicht von irgendwelchen Drachen, nein, es war immer derselbe, mit silbernen Augen und karminroten Schuppen, der sie besuchen kam und jedes Mal ein neues Abenteuer mitbrachte. Er war ihr so vertraut und so detailreich sah sie ihn in ihren Träumen, dass sie manchmal meinte, ihn wachend schon einmal gesehen haben zu müssen. Wenn ihre Mutter davon wüsste, würde sie sie bestimmt furchtbar ausschimpfen. Sie hielt absolut nichts von solch ‚haarsträubendem Unsinn‘, wie sie es nannte. Ginge es nach ihrer Mutter, würde Mei ihre gesamte Freizeit mit Schularbeiten zubringen, um einmal eine der teuren Frauenuniversitäten besuchen zu können. Mei dagegen hörte lieber den alten Geschichten ihrer Großmutter zu oder schrieb selbst kleine Erzählungen, die sie hinter einer Kommode vor der Mutter versteckt hielt. Krach gab es trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen nicht zu knapp.

Sie lag in letzter Zeit besonders oft lange wach und starrte so aus dem Fenster wie eben jetzt, während sie auf den Schlaf und ihren Drachen wartete. Einmal hatte sie sich ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn die Feuerechse eines Tages käme, um sie mitzunehmen und all die Abenteuer, von denen sie bis jetzt nur träumte, wirklich mit ihr zu erleben. Aber die Realität hatte sie so bitter wieder eingeholt, dass sie nicht mehr wagte, darüber nachzudenken.

Einige Minuten verharrte sie noch in ihrer Position, dann warf sie sich mit einem Seufzen auf die andere Seite. Ihr Blick streifte den Wecker neben dem Bett. Schon halb zwölf. Mei erschrak. Ihr war klar, dass man ihr am nächsten Morgen ansehen würde, wie wenig sie geschlafen hatte. Mutter würde böse werden. Entschlossen kniff Mei die Augen zu. Sie schlief jetzt, und basta.

Tatsächlich schien die Müdigkeit sie übermannen zu wollen. Ihr Kopf wurde neblig und bleischwer, ihr Atem ruhig und gleichmäßig.

Plonk.

Sofort saß Mei kerzengerade im Bett, den ganzen Körper angespannt vor Schreck und einer seltsamen ahnenden Erwartung. Ihre Augen huschten hektisch durch das Zimmer, konnten aber nichts Ungewöhnliches im Raum entdecken. Wie von selbst wandte sie den Kopf langsam, ganz langsam zum Fenster.

Ein Schrei blieb ihr in der Kehle stecken, ihr Atem stockte. Ein silbern glänzendes Augenpaar fixierte Mei, jeder Seelenspiegel so groß wie eine Teeschale, prüfend und erfüllt von einer geheimnisvollen Macht. Das Haupt, länger als Meis ganzer Arm, mit den weiten Nüstern, den Mundfühlern und den erhabenen Hörnern, durchs Fenster in den Raum spähend. Der riesige, gewundene Leib, sich mühelos in der Luft schlängelnd, bedeckt mit roten Schuppen und einem Streifen goldenen Fells entlang der Wirbelsäule, die klauenbewehrten Vorderpfoten ruhend auf dem Fensterbrett. Hier war ihr Drache.

Ein Gefühl, als würde sie an einem Bindfaden zu dem Fabelwesen hingezogen werden, machte sich in ihrer Brust breit. Mit zwei Schritten war sie am Fenster, hob den Arm und legte zwei Finger an die schuppige Stirn, ganz vorsichtig, in der Angst, er könnte verschwinden, wenn sie ihn berührte. Der Ausdruck in seinen Augen beschwor zittrige Scheu in ihr herauf, bewegte sie gleichzeitig zu stummem Staunen, einer fiebrigen Freude, die sie innerlich erschauern ließ. Sein skeptischer Blick wich warmer Zufriedenheit. Langsam reckte er die Schnauze und berührte Mei zwischen den Augen.

Ein Strom aus Bildern riss Mei mit sich. Sie selbst als kleines Mädchen auf einer Waldlichtung, allein. Ihre Freude, sich frei bewegen zu können. Dann ein Aufprall, der Schmerz in ihrer Seite. Der junge Drache…dieselben Augen, sieh nur…Verwirrung, beleidigt sein. Und dann…ein Gewebe aus glücklichen Stunden, umflossen von Vergnügen und goldenem Sonnenlicht. Ihr Lachen und Verbundenheit, so warm. Verschwommenes Aufblinken von Augenblicken. Und dann wieder Dunkelheit.



Mei öffnete die Lider. Ihr Herzschlag flatterte in ihrer Brust wie ein verschreckter Vogel. All die Jahre…sie hatte Recht gehabt, sie war dem Drachen schon einmal begegnet. „Shu…“ flüsterte sie. Das Glücksgefühl überspülte sie wie eine mächtige Welle, brachte ihr Herz und ihre Tränen zum Überlaufen.
Eine Weile verharrten sie nur so, der Drache und das Mädchen, und blickten sich an. Plötzlich schob Shu eine Windung seines biegsamen Leibes vor, gerade so, dass sie nahtlos an das Fenstersims anschloss. Mei verstand nicht. Sollte sie etwa…? ‚Hast du Angst vor der Freiheit?‘

Der Drache klang belustigt. Seine Stimme hallte wie früher hinter ihrer Stirn, aber eine Kinderstimme war es schon lange nicht mehr. Trotzdem hatte sie noch immer die Kraft, alle Bedenken wegzuwischen. Kurz entschlossen stieg Mei aus dem Fenster, ließ sich auf den breiten Drachenrücken gleiten und schlang die Arme um Shus Hals. Die Schuppen fühlten sich ganz anders an, als sie gedacht hatte, nicht unnachgiebig und metallisch, sondern geschmeidig, straff und zäh, anschmiegsam trotz ihrer Festigkeit und eine mollige Wärme ausstrahlend, die zeigte, dass Shu ein Wesen des Feuers war.

Der Drache reckte den Kopf und ein Ruck ging durch seinen Körper, als er schnell an Höhe gewann. Die Stadt blieb immer weiter unter Meis baumelnden Füßen zurück, bis sie das ganze Gebiet überblicken konnte und die Menschen auf der Parade klein wie Zinnsoldaten wirkten. Ein kühler Wind fauchte ihr durch die Haare, aber Shus mächtiger Rumpf hielt sie warm und erstickte jeden Anflug von Angst im Keim. Sie begannen Runden über der Stadt zu drehen und das Mädchen genoss das Gefühl des Fliegens, eine Leichtigkeit, die ihren Kopf schwirren ließ und in ihren Adern kribbelte. Wenn sie in späteren Zeiten versuchte zu beschreiben, wie Fliegen sich anfühlte, konnte sie keine Worte dafür finden. Aber die Erinnerung daran leuchtete wie eine kleine Laterne und setzte einen Funken in Meis Augen.

Das ist so viel besser als jedes Straßenfest, dachte sie glücklich und schmiegte ihr Gesicht in das weiche Rückenfell ihres Freundes. Und es war besser als alle ihre Träume. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so wohl gefühlt, dieses Erlebnis war der größte Schatz, den sie sich vorstellen konnte. Vom Rücken des Drachen aus schien sogar die graue Stadt wunderschön, und die bewaldeten Berge nahebei sahen verwunschen aus, wie riesige schlafende Tiere, geschmückt mit dunklem Samt. Ihr war, als hätte die Luft noch nie so frisch geschmeckt, als könnte der Wind erzählen. Konnte er das vielleicht wirklich und sie hatte ihn bis jetzt nur nie gehört?
‚Weißt du, warum gerade du auf mich gestoßen bist, damals im Wald, kleines Mädchen? Weil du mich sehen konntest. Du hattest noch die Gabe zu träumen, denn du warst ein kleines Kind und noch nicht stumpf geworden durch die Blindheit deiner Rasse. Unsere Begegnung hat dich davor bewahrt, blind zu werden, meine Kleine. ‘

Shu summte zufrieden und sie lächelte.

All diese Eindrücke webten Mei in einen Kokon ein, in dem die Zeit still stand und nur der Moment zählte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit und gleichzeitig viel zu kurz vor, als Shu plötzlich wieder ihr Fenster ansteuerte. ‚Nein! Ich möchte noch nicht zurück! Bitte Shu, nimm mich mit, wie soll ich hier denn weiterleben, wo die Träume nichts gelten?‘

Der Drache blieb abrupt in der Luft stehen und drehte den Kopf, bis er sie mit einem silbernen Auge anblinzeln konnte. ‚Würdest du denn zu atmen aufhören, nur weil alle um dich herum es nicht mehr tun? ‘

Sie schüttelte unwillig den Kopf. ‚Natürlich nicht! Was soll die Frage? Das hat doch damit überhaupt nichts zu tun! ‘

Ein Schnauben entwich seiner Kehle, fast meinte sie, er würde grinsen. ‚Du weißt, dass es das gleiche ist. Du bist doch ein kluges Mädchen, Kleine! ‘ ‚Hör auf mit dem Blödsinn! Willst du mich etwa wieder allein lassen?! ‘

Der warme Luftschwall, den Shu Mei ins Gesicht pustete, ließ ihre Haare wie fedrige Schlangen um ihren Kopf wirbeln. Sein Tonfall klang tadelnd. ‚Ich habe dich nie alleine gelassen! Hast du denn deine Träume vergessen? Ich werde dich auch nie allein lassen, meine Kleine. Das verspreche ich dir. ‘

Sie schniefte, trotz des liebevollen Glanzes in seinen Augen. 'Und wie soll das bitte gehen? Ich glaube nicht, dass meine Mutter so begeistert wäre, wenn ich auf einmal ein neues Haustier anschleppen würde, dessen Hinterlassenschaften bestimmt doppelt so groß sind wie eine Katze! ‘ ‚Du bist misstrauisch geworden, Kleine. Pass auf, ich habe ein Geschenk für dich. Aber du kriegst es erst, wenn du jetzt in dein Zimmer zurückkletterst! Wenn du es nicht selber tust, schubse ich dich hinein, darauf kannst du Gift nehmen! ‘


Alles in Mei sträubte sich dagegen, aber sie wusste, dass sie keine Wahl hatte. Als das Holz des Fußbodens ihre nackten Sohlen berührte, sickerte seine kühle Endgültigkeit in ihr Herz und der metallische Geschmack nach Hoffnungslosigkeit breitete sich auf ihrer Zunge aus. Wie schon einmal in dieser Nacht befand sie sich Auge in Auge mit Shu, doch diesmal wirkte der Fensterrahmen zwischen ihnen für Mei nicht mehr wie eine verheißungsvolle Pforte, sondern wie eine Trennwand, massiver als Stahl. Geschenk hin oder her.

Lange Zeit sagte niemand etwas, keiner von beiden rührte sich. Schließlich stupste Shu sie sanft gegen die Nasenspitze. ‚Mach mal die Augen zu.‘

Das Mädchen gehorchte. Die schuppigen Lippen des Drachen streiften sachte ihre Stirn, die Haut begann ein wenig zu kribbeln, wo er sie berührte. Einige Augenblicke verstrichen, dann zog er sich zurück und Mei schlug die Augen wieder auf. Fast erwartete sie, ihre Umgebung wäre verschwommen und hätte etwas anderem Platz gemacht, doch sie musste enttäuscht feststellen, dass dem nicht so war. Die Farben erschienen ihr nur eine Spur tiefer und satter, aber das war sicherlich nur Einbildung. Auch an ihrer Stirn konnte sie nichts Ungewöhnliches ertasten. Shus Augen funkelten sie belustigt an. ‚Die Geschenke des Großen Geistes sind nicht so offensichtlich. Du besitzt nun die Fähigkeit, zu träumen wie ein Kind, mit vollkommen ungetrübtem Blick. Stell dir vor, Kleines, so sind wir auf ewig miteinander verbunden. Ich werde immer da sein, wenn du deinen Geist ausstreckst, du musst nie wieder allein sein. ‘


Es war nicht dasselbe. Und doch war es mehr als sie sich hätte wünschen können. Und bis zu einem gewissen Grad war es sogar zu viel für sie. Haltlos schluchzend klammerte Mei sich an Shus Hals, die Tränen quollen über und hinterließen dunkle Flecken auf dem Fensterbrett. Ein solches Gefühl hatte sie noch nie gekannt, etwas in ihr zerbrach, schien gleichzeitig bersten zu wollen vor Freude. Sie konnte sich kaum beruhigen.

Als sie sich schließlich doch von dem Drachen löste, öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, aber kein Ton kam über ihre Lippen. Ein langer Blick noch aus unergründlichen Silberaugen, dann berührte Shu ihr Gesicht zum Abschied, wandte den Kopf ab und stieg in den Himmel auf. Mei lehnte sich so weit wie möglich aus dem Fenster und starrte ihm nach, eine übrig gebliebene Träne auf der Wange. Er flog so hoch, dass seine Silhouette sich schwarz vor dem Mond abzeichnete, messerscharf umrissen, erschreckend wirklich und doch entrückt. Plötzlich wurden am Stadtplatz die ersten Feuerwerkskörper gezündet, Mei zuckte zusammen, als sie die Ruhe zerrissen und den samtschwarzen Himmel mit funkelnden Farben durchzogen. Der Wind trug den Jubel der Leute heran. Shus Abbild wurde von den wirbelnden Funkenstrudeln eingerahmt. Mei kehrte dem Fenster den Rücken zu und legte sich zurück in ihr Bett. Von dort sah sie dem Spektakel zu, bis die Farben schmolzen und fortgewaschen wurden.



Mei wurde die größte Geschichtenerzählerin ihrer Zeit. Die Leute kamen von sehr weither, um ihr zuzuhören, die Sammlung ihrer Erzählungen wurde überall auf der Welt veröffentlicht und war ein wahrer Kassenschlager. „Ihre Geschichten zu lesen fühlt sich an, als sei man wieder Kind, umgeben von wunderbaren Abenteuern, in einer Welt, die der Alltag noch nicht entzaubert hat“, schrieb eine Kritikerin in der New York Times. Mei erzählte von fantastischen Dingen, Drachen und Kobolden und atemberaubenden Fantasiereisen, aber auch von den Wundern im täglichen Leben, und sie war sehr glücklich bei ihrer Arbeit. Den karminroten Drachen Shu sollte sie allerdings nie wieder sehen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.08.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für die Kraft der Träume

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