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Inhaltsverzeichnis

  

Vorwort

 

Abhängigkeit von Zeit und Umständen

 

Angst vor der Zukunft?

 

Auch erleuchtete Menschen lehnen das wahre Licht ab!

 

Aus Sorge um die Seele

 

Barnabas, der Sohn des Trostes

 

Bitte die Ruhe bewahren!

 

Das Evangelium erhält dein Leben

 

Das Gebet eines Gerechten

 

Das Verderben das von Gott kommt

 

Deine Seele gehört Gott!

 

Der Fluch der Sünde!

 

Der Geist öffnet die Gnade zum Glauben

 

Der Tag des Todes

 

Die Ersten und die Letzten

 

Die Lehre von der Unveränderlichkeit

 

Die Lügen unseres Lebens

 

Die sündige Absicht Gott sein zu wollen...

 

Die Wahrheit im Innersten

 

Ein bekümmertes Herz macht mutlos!

 

Eine Lektion für Nebukadnezar

 

Einer trage des anderen Lasten

 

Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen...

 

Erdulde die Widrigkeiten!

 

Erleuchtet oder Errettet?

 

Euer Vater weiß, was ihr benötigt...

 

Aber in dem allen überwinden wir weit...

 

Jesus Christus kennt die Seinen!

 

Unglaube als Bestätigungsfehler

 

Was ist die Sünde zum Tod?

 

Ziehe deine Unterschrift nicht zurück!

 

Warum gehören die Apokryphen nicht zur Bibel?

 

Prinzessin oder Elefant?

 

Gnadenlust statt Gnadenfrust

 

Predige das Wort!

 

Die Herkunft der Dämonen

Vorwort

 

Diese 35 Predigten über ausgewählte Aussagen der Bibel vermitteln tiefe Einblicke in das Wort Gottes. Das Besondere ist, dass diese Einblicke nicht nur auf einem soliden theologischen Wissen beruhen, sondern vor allem auch das Ergebnis eines gelebten Glaubens sind, in dem Bibelworte durch den Heiligen Geist zum Leuchten gebracht worden sind.


    Petrus schreibt in 1. Petrus 4, 10-11: „Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: Wenn jemand redet, rede er's als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er's aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!“


    Der Leser wird spüren: Dieses Buch ist eine wunderbare Umsetzung dieser Aufforderung. Hier kommt in der Tat eine Gabe zum Tragen, die der Autor empfangen hat – als Dienst an jedem Nach-folger Christi: Zur Vertiefung der Erkenntnis, zur Auferbauung und zur Stärkung des Glaubens. Ich möchte das Buch wärmstens empfehlen.

 

 

Dr. Albrecht Kellner

www.sinn-suche.de

 

Abhängigkeit von Zeit und Umständen

 

''Und ich wandte mich um und sah unter der Sonne, daß nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen, noch die Starken die Schlacht, daß nicht die Weisen das Brot erlangen, auch nicht die Verständigen den Reichtum, noch die Erfahrenen Gunst, denn sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig''.

 

Prediger 9,11

 

 

Glück und Zufall spielen im Leben eine gewisse Rolle. Der Prediger Salomo hat das festgestellt. Und wir können ebenfalls feststellen, daß Erfolg oder Niederlage sowie Glück oder Pech oft nahe beieinander liegen. Im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft und es sind nicht immer die fähigsten Leute die hohe Ämter ausüben und weitreichende Entscheidungen treffen. Die klügsten Köpfe sind nicht immer auch die Reichsten und die Fähigsten nicht immer diejenigen, die anerkannt sind in der Gesellschaft oder auch manchmal in der eigenen Familie. Die Welt funktioniert tatsächlich auch nach dem Zufallsprinzip. Mitunter erleiden Menschen einen Schaden obwohl sie es nicht verdient haben oder zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

 

Andere kommen davon, obwohl sie die Verursacher von Komplikationen waren. Man kann nicht alles voraus planen, weil die Umstände sich ständig ändern können. Es gibt sogar eine wissenschaftliche Chaosforschung. Definiert wird das so: ''Liegt chaotisches Verhalten vor, dann führen selbst geringste Änderungen der Anfangswerte nach einer gewissen Zeit zu einem völlig anderen Verhalten. Es zeigt sich also ein nicht vorhersagbares Verhalten, das sich zeitlich scheinbar irregulär entwickelt''. In so einer Welt leben wir. Aber es gibt einen Meister über das Chaos. Es ist der Gott der Ordnung - 1. Korinther 14,33: ''Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens...''. Für einen Christen kann es nicht wirklich so etwas wie einen Zufall geben. In Lukas 12, 6-7 sagte Jesus: „Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“. Wie könnte man dann meinen, daß es etwas gibt, was Gott sich selbst überlässt? Auch die Natur kennt eine feste Ordnung. Wir müssen sicherlich nicht in jeder Kleinigkeit eine prophetische Schau für unser Leben vermuten, oder hinter jedem Busch einen schicksalhaften Wink meinen entdecken zu müssen. Die Erde dreht sich und vieles wiederholt sich und ist doch nie ganz gleich. Dennoch ist es gut, wenn wir unsere eigene (subjektive) Welt wahrnehmen und damit rechnen, daß Gott Wege bereitet auf denen wir laufen können. Und das manchmal auch ganz überraschend und nicht vorhersehbar. Aber deswegen nicht weniger voraussehend und von Gott kontrolliert.

In Sprüche 3, 5-7 lesen wir: ''Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen''. So eine Einstellung hat man nicht mit einem verzagten, unruhigen, hektischen oder übellaunigen Herzen. Sich auf den HERRN zu verlassen geschieht mit einer gewissen Gelassenheit und durch Zuversicht und Glauben ohne in Ungeduld und Unzufriedenheit zu verfallen. Wir sind als Kinder Gottes in Gottes guten Händen. Er allein kennt unsere Zukunft und weiß was wir nötig haben und auch wann und wie. In Prediger 9, 1-6 schreibt der weise König Salomo: „Dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und dies habe ich zu erkennen gesucht, dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind. Der Mensch weiß weder um Liebe noch um Hass [im Voraus]; es liegt alles [verborgen] vor ihnen. Alles [geschieht] gleicherweise allen. Es kann dem Gerechten dasselbe begegnen wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem, der Opfer darbringt, wie dem, der keine Opfer darbringt; dem Guten wie dem Sünder, dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Eid fürchtet. Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass allen dasselbe begegnet; daher wird auch das Herz der Menschen voll Bosheit, und Tollheit ist in ihren Herzen ihr Leben lang, und danach geht es zu den Toten! Denn für jeden, der noch zu den Lebenden gehört, gibt es Hoffnung; denn ein lebendiger Hund ist besser daran als ein toter Löwe. Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie. Ihre Liebe und ihr Hass wie auch ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht“.

 

Dies soll uns nicht verängstigen, sondern letztlich zur Demut und zum Respekt vor Gott veranlassen. Es ist tatsächlich so, daß Dinge die uns gelingen, ein Segen Gottes sind. Und wo wir nicht zum Ziel kommen, müssen wir das so akzeptieren und uns fügen. In Sprüche 16,9 lesen wir: ''Das Herz des Menschen erdenkt sich seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte''. Daß Unmögliches möglich wird und eben nicht immer der Starke und Reiche triumphiert, lesen wir an vielen Stellen der Bibel. Auch der Schwache und Kleine kann große Siege feiern und über das vermeintlich Starke und Mächtige triumphieren. Wäre das nicht so, gäbe es keine Erlösung. Jesus wurde in Schwachheit gekreuzigt und ist in der Kraft Gottes von den Toten auferstanden (2. Korinther 13,4). Ein David hätte nicht Goliath besiegen können und böse Könige hätten nicht gestürzt werden können (1. Samuel 2,7). Diese Welt kann einem Christen nichts nehmen oder geben ohne Gottes Willen.

 

In 1. Korinther 3, 18-23 lesen wir: ''Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch sich für weise hält in dieser Weltzeit, so werde er töricht, damit er weise werde! Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. Und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, daß sie nichtig sind«. So rühme sich nun niemand irgendwelcher Menschen; denn alles gehört euch: es sei Paulus oder Apollos oder Kephas oder die Welt, das Leben oder der Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige — alles gehört euch; ihr aber gehört Christus an, Christus aber gehört Gott an''. Die Korinther meinten auch mitunter, daß die Klugheit und Weisheit mancher durchaus auch frommer Menschen ihnen jede Tür öffnet und alles erklären, verwerten und erhellen kann. Aber das war nicht die Wahrheit. Auch heutzutage wird die biblische Weisheit ja des öfteren für banal, überholt und einfältig gehalten. William McDonald schreibt: „Der Mensch mit all seiner Gelehrtheit kann die Pläne des Herrn nicht zum Scheitern bringen, statt dessen zeigt Gott den Menschen oft, daß sie trotz ihrer Weltklugheit ausgesprochen arm und machtlos sind. Psalm 94,11 wird hier zitiert, um zu unterstreichen, daß »der Herr … die Überlegungen der Weisen« dieser Welt »kennt«, und daß er auch weiß, daß sie »nichtig«, leer und fruchtlos sind. Doch warum macht sich Paulus solche Mühe, die Weisheit der Welt so in Misskredit zu bringen? Aus einem ganz einfachen Grund: Die Korinther legten sehr viel Wert auf solche Weisheit und folgten solchen Führern, die sie auf besondere Weise zu besitzen schienen“. Nicht wenige von denen, die in früheren Jahren meinten die Weisheit mit Löffeln konsumiert zu haben, sind im Laufe der Jahre und Jahrzehnte eines Besseren belehrt worden. Und manches Gesagte würden sie im gesetzten Alter nicht mehr so steif und fest behaupten wie seinerzeit. Zeit und Umstände verändern manchen Blickwinkel und grau ist alle Theorie. Was bleibt ist die Weisheit Gottes die unabhängig ist von menschlichen Perspektiven. Verlassen wir uns auf Gott und nehmen seine Worte ernst – es lohnt sich!

Angst vor der Zukunft?

 

"Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn".

 

Römer 8, 37-39

 

Es gibt Gläubige, die fürchten scheinbar nichts und niemanden – außer sich selbst! Und zwar ihr zukünftiges Selbst. Sie trauen sich selbst nicht über den Weg wenn es darum geht, gläubig zu bleiben und stabil zu sein und bis zum Ende in treuer Hingabe und Ernsthaftigkeit allem zu trotzen und siegreich zu bleiben, in Bezug auf das, was einem im Laufe seines weiteren Lebens als Christ so alles über den Weg läuft und versucht einem den Glauben wegzunehmen. Entsprechend predigen und verkündigen sie eine harte Linie der Nachfolge und warnen vor einer „billigen Gnade“. Nein, die Gnade Gottes ist alles andere als billig. Kraft kommt aus Liebe im Heiligen Geist. Wir selbst haben weder Kraft Gott etwas aus uns selbst zu geben, noch Liebe wenn sie uns zuvor nicht durch den Heiligen Geist gegeben ist und auch den Heiligen Geist nicht um überhaupt gläubig zu werden und zu bleiben. Wir können das nicht. Und zwar weder vor unserer Bekehrung noch danach. In Kolosser 1, 9-14 schreibt Paulus in Bezug auf das Evangelium und die Gnade Gottes folgendes: „Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden, indem ihr dem Vater Dank sagt, der uns tüchtig gemacht hat, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden“. Dies alles haben wir durch das Blut von Jesus Christus, durch seine Liebe und seine Vergebung am Kreuz. Gilt das nur temporär und ist letztlich unserer eigenen und unmittelbaren Bewahrung, Erhaltung und erkämpften Treue unterworfen und davon abhängig? Wäre das so, dann wird es im Himmel einmal ziemlich leer sein.

 

Was ist denn „der gute Kampf des Glaubens“ (1. Timotheus 6,12)? Etwa ein Kampf gegen den Verlust der Erlösung? Ein Kampf gegen den Teufel? Gegen Corona? Gegen uns selbst? Kämpfen hat hier nichts mit Krieg zu tun, sondern ist aus der Sprache eines sportlichen Wettkampfes entnommen. Der sogenannte „Glaubenskampf“ ist also nichts anderes als das praktische Leben als Kind Gottes, was wir im Glauben wahrnehmen und ergreifen sollen. Ein Christ darf einen anderen Blick auf die Welt und Gesellschaft haben als ein Ungläubiger. Und zwar durch den Heiligen Geist. Darin sollen wir uns üben, bewähren, unsere guten Erfahrungen machen, lernen und verstehen und die christlichen Wahrheiten und Tugenden ausleben. Das bedeutet nicht, daß wir um die Erlösung kämpfen müssen. Und auch nicht darum, daß wenn wir sie haben, um sie kämpfen müssten, damit sie uns nicht jemand oder etwas wieder wegnimmt. Sie gehört uns schon. Und warum? Weil Jesus dieses Werk der Erlösung in uns und mit uns angefangen hat, und es auch vollendet hat als Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebräer 12,2).

 

In 2. Thessalonicher 1, 11-12 steht: „Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch der Berufung würdig mache und alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft zur Erfüllung bringe, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus“. Und wenn Paulus im Römerbrief schreibt, daß auch das Zukünftige uns nicht von Christus trennen kann, dann beinhaltet das auch mein zukünftiges Ich und mein Selbst in späteren Zeiten. William McDonald schreibt in seinem Bibelkommentar: „Statt uns von Christi Liebe zu trennen, ziehen uns diese Probleme nur noch näher zu ihm. Wir sind nicht nur »Überwinder«, sondern »mehr als Überwinder«. Wir siegen nicht einfach nur über diese riesenhaften Kräfte, sondern wir verherrlichen Gott damit, sind anderen ein Segen und tun uns selbst nur Gutes. Wir machen unsere Feinde zu Sklaven und wälzen Felsbrocken von unserem Weg. Doch das alles vermögen wir nicht aus eigener Kraft, sondern nur »durch den, der uns geliebt hat«. Nur die Macht Christi verwandelt Bitterkeit in Süße, Schwachheit zu Vollmacht, Katastrophen zum Sieg und Leid zu Segen. Der Apostel hat seine Suche noch nicht beendet. Er durchwühlt das gesamte Universum nach etwas, daß uns wirklich von der Liebe Gottes trennen könnte, doch er sondert eine Möglichkeit nach der anderen aus: den »Tod« mit seinen Schrecken, das »Leben« mit seinen Verführungen, die »Engel« oder »Gewalten«, die übernatürliche Fähigkeiten und Wissen haben, »Gegenwärtiges«, das über uns kommt, »Zukünftiges« das uns Böses ahnen läßt, »Mächte«, ob es menschliche Tyrannen oder Gegner aus der Engelwelt sind, »Höhe oder Tiefe«, alles, was sich in den Dimensionen der Welt befindet einschließlich der okkulten Mächte. Dann fügt Paulus noch an, damit er auch sicher ist, daß er nicht irgend etwas vergessen hat: ». . . noch irgendein anderes Geschöpf.« Das Ergebnis der Suche des Paulus ist es, daß er nichts finden kann, das uns »von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn, . . . scheiden kann«. Kein Wunder, daß diese triumphalen Sätze das Lied derer gewesen sind, die den Märtyrertod gestorben sind, und der Choral derer, die das Leben eines Märtyrers geführt haben“!

 

Wir heutige Christen werden aller Wahrscheinlichkeit keine Märtyrer werden. Bevor das (zumindest in Europa) wieder aktuell wird, sind wir vermutlich schon entrückt und beim HERRN. Aber gerade jetzt in der angespannten weltweiten Situation mit Pandemie, Kriegsgerüchten, Katastrophen, Gleichgültigkeit und Spaltungen ist es doch ein wunderbarer Trost zu wissen, daß wir fest in Gottes allmächtigen Händen sind. Gott hat zu Israel in Jesaja 49, 15-16 gesagt: „Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarmt über ihren leiblichen Sohn? Selbst wenn sie [ihn] vergessen sollte — ich will dich nicht vergessen! Siehe, in meine Hände habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind allezeit vor mir“. Und das zählt auch für jeden einzelnen Christen, der Gott und seinem Heil in Jesus Christus fest vertrauen will. Und es hängt tatsächlich nicht in erster Linie an uns, sondern wir überwinden (wie gelesen) durch den, der uns geliebt hat. Und zwar der uns zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19). Paulus musste so manche verkehrte Vorstellung über die Erlösung bei den Galatern zur Sprache bringen.

 

In Galater 3, 1-5 schrieb er: „O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden? So viel habt ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch die Verkündigung vom Glauben“? Und wenn wir meinen die Beständigkeit und Wirksamkeit unserer Erlösung liegt in unseren jetzigen und zukünftigen Händen und einer eisernen Disziplin und unerschütterlichen Treue die nie wanken und zittern darf, dann sind wir auch unverständig und wollen im Fleisch vollenden was Gott im Geist angefangen hat. Wenn wir das nun verstanden haben, was bedeutet das praktisch für mein zukünftiges Glaubensleben? Die Kraft zur beständigen Nachfolge gibt Gott durch den Heiligen Geist. Und zwar mit einem inneren Frieden der auf der nicht rückgängig machbaren Erlösung – der Vergebung meiner Sünden – aufgebaut und gegründet ist. In Sprüche 10,25 steht: „Wenn ein Sturm vorüberfährt, so ist der Gottlose nicht mehr da; der Gerechte aber ist für die Ewigkeit gegründet

Auch erleuchtete Menschen lehnen das wahre Licht ab!

 

"Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“.

 

Johannes 3, 3-13 (Schlachter 2000)

 

Johannes der Täufer gab Zeugnis vom wahren Licht – von Gottes Sohn Jesus Christus. Schon allein deshalb, dass Gott Mensch wurde, kam das Licht in unsere Finsternis. Also sowohl in diese Welt auf diesem Planeten als auch in die Dunkelheit und Gottesferne in uns drin. Das allein rettet uns aber nicht. Die Bibel sagt ganz klar, daß es nur einen Gott gibt, und alle Dinge durch Jesus Christus gekommen sind (1. Korinther 8,6). In Kolosser 1, 15-17 schreibt Paulus: „Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten : Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm“. Es steht also außer Frage, daß es absolut korrekt ist, wenn Johannes feststellt, daß Jesus in sein Eigentum gekommen ist. William McDonald schreibt: „Gott ist Geist und deshalb unsichtbar. Doch in der Person Christi hat Gott sich sterblichen Augen sichtbar gemacht. In diesem Sinne ist der Herr Jesus »das Bild des unsichtbaren Gottes«. Wer ihn gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Doch das Wort »Bild« hat auch die Bedeutung des »Stellvertreters« oder »Repräsentanten«. Gott hatte ursprünglich Adam auf die Erde geschickt, um seine Interessen zu vertreten, doch Adam versagte. Deshalb sandte Gott seinen eingeborenen Sohn als Stellvertreter auf die Erde, damit er Gottes Interessen wahrnehmen und sein liebendes Herz den Menschen offenbaren sollte. In diesem Sinne ist er das Bild Gottes. Dasselbe Wort »Bild« wird auch in Kapitel 3,10 verwendet, wo es heißt, daß die Gläubigen »nach dem Bilde« Christi gestaltet werden. Christus ist auch »der Erstgeborene aller Schöpfung« oder »jedes geschaffenen Lebewesens«. Was bedeutet das? Einige Irrlehrer sind der Ansicht, daß der Herr Jesus selbst ein geschaffenes Wesen ist, daß er die erste Person war, die Gott geschaffen hat. Einige sind sogar bereit so weit zu gehen, daß sie zugeben, daß er die herrlichste Schöpfung ist, die je aus den Händen Gottes hervorgegangen ist. Doch könnte nichts direkter der Lehre des Wortes Gottes widersprechen“.

 

Die religiösen Menschen in Israel seinerzeit und auch heute, sind in gewisser Weise (wie alle Menschen) tatsächlich erleuchtet, weil sie ja nicht ungläubig sind im weitesten Sinne. Aber auch die sogenannten Ungläubigen (Atheisten) haben ein Gewissen, was ihnen sagt, daß es einen Gott geben muss und diese Welt und das Leben an sich nicht aus dem Nichts entstanden sein kann. Alle sogenannten „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ können diese innere Erleuchtung eines Gewissens nicht wirklich zum schweigen bringen. Zumal die Bibel ja auch klar feststellt, daß die Weisheit dieser Welt vor Gott Torheit ist (1. Korinther 3,19). Wie gelesen kann man also ein Stück weit das Licht Gottes wahrnehmen, aber dennoch Gott nicht erkennen und IHN nicht in sein Leben und sein Herz aufnehmen. Das war damals so und auch heute hat sich dieses Verhalten bei den Menschen nicht geändert. Sowohl Gläubige als auch Ungläubige profitieren von Gottes Gnade und seinem Wirken. Die einen merken es und freuen sich darüber (sind gläubig) und die anderen nehmen es wie selbstverständlich hin und sind ungläubig. In Matthäus 5,45 steht: „Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte“. Man kann also erleuchtet sein, etwas schmecken, etwas sehen und vielleicht auch von deren Nützlichkeit und Kraft ein wenig überzeugt sein, sich an den gottgegebenen Dingen erfreuen und davon leben, und sich aber dennoch gegen Gott und das rettende Evangelium (worauf es ja letztlich ankommt) entscheiden oder die Entscheidung auf die lange Bank schieben und Gottes Sprechen und seine Gnade ignorieren. In Hebräer 3, 7-8 steht warnend: „Darum, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht...“.

 

Darum haben wir Christen auch den Missionsauftrag und sollten Zeugnis unserer Hoffnung geben wenn man Rechenschaft von uns fordert. Das könnte praktisch so aussehen, daß man uns vielleicht fragt, wie man in so einer bösen, kaputten, ungerechten und lügenhaften Welt und Gesellschaft an einen liebenden Gott glauben kann? Dann können wir sagen, daß das Licht in die Finsternis gekommen ist! Diese Dunkelheit und Finsternis ist das Ergebnis der Sünde und Gott kam zu uns, damit wir das Licht kennen- und lieben lernen und uns für die Wahrheit und gegen die Lüge, für die Gerechtigkeit und gegen die Ungerechtigkeit, für Jesus und gegen den Teufel entscheiden können. Aus uns selbst? Nein, das ist nicht möglich. Der Vater zieht zum Sohn durch den Heiligen Geist (Johannes 6,44). In 1. Johannes 5,6 steht: „Er ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist, Jesus der Christus; nicht durch Wasser allein, sondern durch Wasser und Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis gibt, weil der Geist die Wahrheit ist“. Und wo dieser Geist der Wahrheit einen Menschen nicht nur erleuchtet, sondern dann folgerichtig auch zur Sündenerkenntnis, zur Buße, zur Umkehr und zum rettenden Glauben an Jesus Christus führt, hat dieser Glaube dann zur seligen Folge, daß man nicht ins Gericht kommt, ewiges Leben im Himmel hat (Johannes 3,16), gerecht gesprochen wurde, zum Eigentum Gottes wurde, zum Bruder oder zur Schwester Jesu Christi wurde und daß man das Licht nun dauerhaft und ewiglich sehen kann von neuem geboren wurde (Johannes 3,3).

 

Bei Jesu Taufe gaben der Vater und der Geist dem Sohn Zeugnis . (Matthäus 3,16-17). Ebenso zeugte sein Tod davon, wer Jesus Christus war (Matthäus 27,54; Hebräer 9,14). Der Heilige Geist bezeugte die Identität Jesu Christi während seines ganzen Lebens (Markus 1,12; Lukas 1,35; Apostelgeschichte 10,38). Es war immer der Heilige Geist der Jesus leitete in dem wohin er ging, was er sagte und was er tat. Entsprechend steht in Johannes 5,19: „Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn“. Da Gott Geist ist und (wie wir gelesen haben) Jesus immer nur tat, was er den Vater tun sah, können wir erkennen, daß Jesus kein Geschöpf sein kann, sondern der Mensch gewordene Gott, der durch die Kraft und Macht des ewigen Heiligen Geistes Licht in unsere Finsternis gebracht hat. Und wo ein Mensch, durch das Wirken dieses Geistes, Gott in sein Herz aufgenommen hat, ist er ein Kind Gottes geworden. Erleuchtung führt nicht automatisch zur Bekehrung – auch Judas Iskariot war erleuchtet – vielleicht mehr als alle anderen – aber Jesus als Messias und Vergeber seiner Sünden angenommen hat er ihn nicht. Jesus Christus ist Gott. In Hebräer 1, 1-3 steht: „Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt“

Aus Sorge um die Seele

 „Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall. Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.“

 

Matthäus 18, 30-35 (Schlachter 2000)

 

In dem biblischen Gleichnis vom „unbarmherzigen Knecht“ wird berichtet, wie ein großer Schuldner seine rechtsgültige Schuld vom König aus Gnade und Mitgefühl erlassen bekommt. Der Eingangstext schildert nun dessen anschließende Reaktion seinem eigenen Schuldner gegenüber. Das hat ihn als großen egoistischen Heuchler enttarnt und seine total verkehrte Einschätzung offenbart. Nämlich die Einstellung, daß er mit der Gnade und Barmherzigkeit des Königs umgehen kann wie er will und für richtig hält. Das konnte er offensichtlich nicht und hat sich den Zorn des Königs zugezogen. Das lässt nun einige Fragen offen.

 

Und zwar bezüglich einem Thema, was in der Christenheit immer wieder zu kontroversen Diskussionen und Anschauungen führt. Es gibt neuerdings eine Richtung des Gnadenverständnisses die sich „Hyper Grace“ nennt. Das könnte man mit Extremer Gnade, Überflutender Gnade oder Absoluter Gnade übersetzen. Das ruft jetzt verständlicher Weise einige Christen auf den Plan, die sich so eines Verständnisses von Gnade nicht aussetzen wollen und betonen, was die Bibel immer wieder betont. Und das wäre beispielsweise die Frage nach der Heiligung durch das Wirken des Heiligen Geistes. Ein völlig korrekter Umgang mit dem, was die Bibel über Buße, Sündenerkenntnis, Vergebung, Glaube und Nachfolge und Heiligung sagt. Man kann nun sicherlich von beiden Seite vom Pferd fallen. Ein allzu ausgedehntes Verständnis von Gnade könnte viel Pseudochristen produzieren, solche also, die nur einen Schein von Frömmigkeit haben. Das wären demnach Menschen die sich zu Jesus bekannt haben, aber nicht echt sind.

 

In 2. Timotheus 3, 5-8 steht: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab“! Die Kraft Gottes verleugnen hat sicherlich auch mit einem verkehrten Gnadenverständnis zu tun. Und möglicherweise war der Schuldner in dem Gleichnis auch so einer, der nur einen Schein von Frömmigkeit hatte und es überhaupt nicht wertschätzte was der König ihm Gutes getan hat. Es war ihm mehr oder weniger egal. Und dann hat er seinem eigenen Schuldner verbal gedroht, ihn gewürgt und geschüttelt und war extrem unbarmherzig und kaltherzig. Ganz ehrlich gefragt: Verhält sich so ein Christ? In Jakobus 1,26 steht: „Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos“. Es gibt also eine Art der Frömmigkeit, die zum Himmel schreit und von Gott nicht unbeantwortet bleiben kann. Hat der Mann, der anschließend im Gefängnis gelandet ist, weil seine Untat nicht verborgen blieb, danach noch geglaubt, daß ihm seine Schuld vom König erlassen wurde?

 

In dem Moment der berechtigten Kritik sicherlich nicht, denn der König hat ihn bestraft. Ging er verloren? Das wissen wir nicht. Was heißt das nun für uns? Ist dieses Gleichnis ein Hinweis darauf, daß man als wiedergeborener Gläubiger wieder verloren gehen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Jörg Bauer
Cover: www.pixabay.de
Tag der Veröffentlichung: 09.09.2022
ISBN: 978-3-7554-2047-7

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich allen die an Jesus Christus glauben (Johannes 3,16) und vor allem meiner lieben und wunderbaren Ehefrau und besten Freundin Inga Göde.

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