''Was ist meine Kraft, dass ich ausharren könnte; und welches Ende wartet auf mich, dass ich geduldig sein sollte''?
Hiob 6,11
Das ist eine gute Frage die Hiob hier in den Raum stellt. Vielleicht fühlen wir uns auch angesprochen - selbst wenn die Leiden Hiobs in dem Ausmaß (Gott sei Dank) von mir fern geblieben sind? Wo waren wir mit unserem Latein am Ende? Wo ist unsere Geduld zuletzt besonders strapaziert gewesen, und wie viele offene Fragen trage ich mit mir herum? Ja, welches Ende wartet auf mich? Und auf dich? Nicht das irdische Ende, sondern das Ende so mancher Fragen und das Ende manches Leidens oder das Ende der Durststrecke, der Wüstenwanderung? Oder was steht am Ende der Geduld? Und wenn es mir richtig gut geht - wann endet das? Manche gläubigen Menschen haben ja Angst davor, daß der große Hammer kommt, wenn man im Grunde keinen Grund hat zu klagen und es einem wirklich gut geht. Aber so sollten wir nicht denken, sondern es genießen und dankbar annehmen, wenn es uns gut geht. Aber ebenso auch die Füße stillhalten, wenn so manches noch im Dunkeln liegt, und man eher bange Blicke Richtung Zukunft hat, als daß man es kaum erwarten könnte, daß es weiter geht. Wir können aber alle nicht sagen, daß uns die Zukunft nicht interessiert und wir sowieso nicht hingehen. Das wird nicht passieren. Die Erde dreht sich und wir tun das mit ihr. Bedenken sollten wir dabei aber das, was David in Psalm 119,76 sagt: ''Ich habe gesehen, dass alles ein Ende hat, aber dein Gebot bleibt bestehen''. Damit ist Gottes Wort gemeint - Gott ist der Ewige und der Treue. ER ist das Ziel und der Sinn des Lebens - auch deines Lebens ganz persönlich. Die Jahre können kommen und gehen, Gott bleibt derselbe und sein Wort hat ewigen Bestand im Himmel und auch auf der Erde - solange sie sich dreht. Der Unglaube, die Anfechtungen und der Kampf in dieser Welt wird weiterhin sichtbar und spürbar sein in unserem Leben der Nachfolge. Aber es ist ein verordneter und individuell gangbarer Weg und (guter) Kampf der uns zwar oft herausfordert, aber nicht überfordern wird. Wir dürfen auch in Zukunft mit Vertrauen und Zuversicht über den irdischen Tellerrand hinaus blicken und versuchen, an erster Stelle nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit Ausschau zu halten. Dann wird uns alles zur rechtzeitigen Hilfe gegeben werden. Diese Verheißung steht: ''Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen'' (Matthäus 6,33). Mit Zufall hat das gewiss nichts zu tun, sondern mit Vertrauen, was man auch mit Glauben gleichsetzen kann. Gott kennt unsere Grenzen, sieht aber auch das Land, was wir im übertragenen Sinne noch einnehmen können. Wo unser Horizont nur aus Nebel besteht, kann Gott uns zur rechten Zeit auch neue Sichtweisen und neue Perspektiven zeigen. Unser Ende ist nie das Ende von Gott - oftmals ist es sogar so, daß Gott uns an unser Ende führt, damit wir dann alles was noch folgt, allein von Gott erwarten und erhoffen und erbeten. Richtig befriedigend ist es für mich, daß allein Gott etwas wirklich und wahrhaftig beenden kann: So manche Zwangslage, manche Krankheit, manche Angst und Traurigkeit etc. und nicht zuletzt (durch den Glauben) die Trennung von IHM! Erhalten wir uns die erfreuliche und hoffnungmachende, biblische Perspektive - für jeden neuen Tag - wir sind nicht alleine und es dient uns tatsächlich alles immer zum Besten (Römer 8,28). Das ist so, auch wenn wir es nicht immer verstehen - Gott schon. In der prophetischen Vorausschau auf der griechischen Insel Patmos hat Gott dem Johannes viel Mut gemacht. Und das zählt auch hier und heute für dich und mich - Offenbarung 21, 5-6: ''Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst''. Amen.
''Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der der Stimme seines Knechts gehorcht, der im Finstern wandelt und dem kein Licht scheint? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen Gott!''
Jesaja 50.10
Freiwillig zuzugeben und anzuerkennen, daß man nicht weiß, welchen Weg man gehen soll, ist eine Voraussetzung, um berechtigte Hoffnung auf Gottes Hilfe und Wegweisung zu haben. Wer im Dunkeln tappt und dies nicht einsieht und erkennt, und daher meint, schon zu wissen was getan werden muss, lebt in einem anmaßenden Glauben der Unabhängigkeit. Somit wäre er dann der Meister seines Schicksals und gleichzeitig Kapitän auf der Titanic. Ich rede von Christen! Wer Angst hat, sich vor Gott zu emanzipieren und in einer gewissen Distanziertheit von Gott zu leben und starke Bedenken hat IHM so zu missfallen, der hat recht und fürchtet dann auch den HERRN. Wem das Ganze im Prinzip egal ist, oder nicht so wichtig, der hat ein Problem und wird so manche bittere Erfahrung machen müssen. Wenn wir dem Schöpfer keinen oder wenig Respekt zeigen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir Gottes gütige Gesetze des Lebens nicht verstehen und erkennen und auf die Nase fallen. Die Stimme des Knechtes im Eingangstext, ist die Stimme Jesu Christi, der für uns zum Knecht wurde wie wir in der Bibel lesen: ''Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters'' (Philipper 2, 6-11). Gott gibt uns keine Befehle und Maßregelungen von oben, sondern ER selbst wird klein, menschlich und verletzlich und begegnet uns auf Augenhöhe. Das ist Gnade. Gott selbst lebt uns vor, was er sich für uns wünscht und öffnet selbst alle Türen, damit wir gläubig werden und bleiben und in allem gesegnet werden. Gottes Wege sind vollkommen (2. Samuel 22,31) und was uns begegnet, sind letztlich Hilfen und Segnungen die gut für uns sind. Mache deine Wege zu einem beständigen Gebetsanliegen - frage Gott was ER will und bitte IHN um Führungen und Hinweise um seinen Willen für dein Leben zu erkennen. Bekenne Gott daß deine eigenen Kriterien, Ansatzpunkte, Gefühle und Gedanken allzuoft eine Überforderung darstellen, die dich mehr verwirren als klar führen. Warum zum Beispiel gibt es so viele und immer mehr Ehescheidungen? Zum einen, weil die Menschen auf falschen Fundamenten stehen (Matthäus 7, 24-27) aber auch, weil sie aus eigener Kraft und eigener Erkenntnis heraus sich einbilden, in die Zukunft schauen zu können und sich selbst sowie den Partner wirklich zu kennen. Das kann aber nur Gott. So etwas wie Schicksal ist von Menschen gemacht, aber eine gesegnete Zukunft kann nur von Gott ausgehen. Ich persönlich will nicht der Meister meines Schicksals sein, sozusagen der ''Master of Disaster'', sondern vielmehr der gläubige Empfänger von Gottes Wohltaten und derjenige, der auf Gottes guten Wegen laufen darf. Wenn wir Gott genau danach fragen, wird er nach seiner Verheissung handeln, wie wir in der Bibel lesen können: ''Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen'' (Philipper 2,13). Danach sollen wir uns im Glauben ausstrecken - es lohnt sich!
''Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!''
Matthäus 7,11
Man kann sich vieles vorstellen - und durchaus auch in falscher Art und Weise. Aber die Vorstellung und der Glaube, daß Gott immer da ist, die soll uns erfüllen und stets gegenwärtig sein. Diese Vorstellung ist gesegnet und kann niemals verkehrt sein. Dieses Wissen und Annehmen schenkt uns dann in unserem unruhigen und verzagten Herzen (Jeremia 17,9) auch die tiefe Erkenntnis, daß Gott für alles jederzeit eine Lösung und eine Antwort hat. Wenn wir Gott um etwas bitten, dann ist der Glaube, daß Gott nichts unmöglich ist, die Voraussetzung dafür, daß Gott uns dann nach seinem Willen auch erhört (1. Mose 18,14). Gott hat seine Prinzipien und seine Lebensregeln und seine Zeiten in Bezug auf den Geist den er uns gab sowie das Leben, das daraus folgt. Für uns bedeutet dies zum einen, daß Gott unser himmlischer Vater ist, der uns lieb hat (Jeremia 31,3) und der allmächtig ist (Psalm 91,1). Und es bedeutet darum, daß ich mir keine Sorgen machen muß (Philipper 4,6). Was gibt es für uns Besseres und Schöneres als einen allmächtigen Gott bei uns zu haben, der uns liebt? Wenn also unsere Vorstellungen geistlicher Natur sind und zum festen Glauben an die Wirklichkeit Gottes in meinem kleinen Leben führen, dann ist das rechte Bitten auch keine große Sache mehr, die mich ängstigen oder unsicher machen müsste. Beten ist aber nicht nur Bitten sondern immer auch Ausdruck meiner Beziehung zu Gott - mein tägliches Brot - und ebenfalls Ausdruck meiner Gemütsverfassung. Vertrauen zu Gott zu haben zeigt sich bestimmt auch dadurch, daß man den Freimut und den Eifer hat, IHN auch immer und in allen Dingen zu suchen und seine Fragen auszusprechen. Wer Gott von Herzen sucht, der findet IHN auch (5. Mose 4,29). Wir suchen Gott auch durch das Gebet und wir stellen unsere Lebensfragen durch das Gebet. Ein Christ ist ein suchender und fragender Mensch mit Geduld und Vertrauen zu Gott! Euch sei darum zugerufen: ''Gehe mit deinen Sorgen, Problemen, Nöten und Wünschen zu Gott!'' Man kann nie zuviel beten und unsere Vorstellung, daß Gott allgegenwärtig ist und daß alles, was uns betrifft, immer erst an IHM vorbei muß, kann stetig größer und stärker werden. Fragen und Suchen sind auch hervorstechende Eigenschaften von Kindern - genauso sollen wir eingestellt sein in Bezug auf Gottes Reich und unserem himmlischen Vater (Lukas 18,17). Auch Gott stellt UNS Fragen - Fragen mit Ausrufezeichen! - Erinnern wir uns an den Eingangstext: ''Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!'' Was wirst du darauf antworten? Die Frage lautet: ''Wieviel mehr?'' Es macht Spaß Gott zu suchen weil wir als seine Kinder wissen dürfen, daß ER sich finden lässt und uns liebt. Und dies trotz (oder gerade deshalb) unserer Unvollkommenheit und unserer Fehler und Sorgen: ''Die Elenden sehen es und freuen sich, und die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben'' (Psalm 69,33).
''Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen; denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können''.
Lukas 13,24
Es gibt sicherlich auch Menschen, wie Judas Iskariot, die sich tatsächlich irgendwie ''für Gott entscheiden'', aber nie von neuem geboren waren (Lukas 13,27). Warum das so ist, darüber kann man spekulieren, aber die Tatsache bleibt bestehen, und die Bibel sagt das ja eindeutig - es gibt Gläubige, die nur einen Schein der Frömmigkeit haben (2. Timotheus 3,5, Kolosser 2,23). Solche können dann selbstredend auch wieder abfallen von dem, was sie sich selbst auferlegt haben. Sie sind nicht gekommen um zu bleiben. In 1. Johannes 2,19 steht: ''Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, dass sie nicht alle von uns sind''. Über für jeden anderen (echten) Gläubigen gelten die Aussagen der Schrift: Die geistlich Neugeborenen haben sich definitiv nicht selbst erwählt Kinder Gottes zu sein und zu bleiben (Johannes 15,16). Nur Jesus schenkt Vergebung, Erlösung und echten Trost. Entscheiden wir uns bewusst gegen die Sünde, lassen wir uns nicht erneut zu Knechten machen (Johannes 8,34-36) sondern werden wir frei, willig und dankbar für unser neues Leben in Christus. Wenn es das ist, was wir suchen, was in Jesaja 53,5 prophetisch über Jesus Christus steht, dann suchen wir das Richtige: ''Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt''. Judas suchte keinen Erlöser,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 01.11.2017
ISBN: 978-3-7438-3914-4
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Meiner lieben Frau und besten Freundin Inga Göde