ICH GLAUBE AN EINEN GNÄDIGEN GOTT
(Oder: Wie man ein Kamel durch ein Nadelöhr bekommt)
Vorwort
"DA KANN JA JEDER KOMMEN!", "WIE KANN MAN NUR SO GLAUBEN?", "SO EINFACH FUNKTIONIERT DAS NICHT!", "FÜR SEINE ERLÖSUNG IST MAN DOCH VOR ALLEM SELBST VERANTWORTLICH!" So, oder ähnlich könnten die Argumente religiöser Zeitgenossen lauten, wenn sie auf Christen treffen, die offensichtlich nichts mehr an der Bibel interessiert (und dazu die Freiheit haben), als die uneingeschränkte Aussage Gottes im Brief an die Römer Kapitel 6 ab Vers 6:
"Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; denn der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus."
Paulus nennt diese Gläubigen "Knechte der Gerechtigkeit" (Vers 17) und weist darauf hin, daß ein Knecht dem unterstellt ist gehorsam zu sein, dem er sich als Knecht hingibt. Sei es nun freiwillig, unfreiwillig, bewußt oder unbewußt. Das macht letztlich keinen Unterschied. An einen gnädigen Gott zu glauben, ist viel mehr als nur ein fromm eingehauchtes, krampfhaftes Festhalten an einen "fremden Gott", von dem man vielleicht nicht so recht weiß, wie ER das mit der Erlösung sieht. Dieses Buch hat keinen Anspruch etwas Neues anzusprechen und aufzuzeigen sondern Bestehendes zu vertiefen und Auffälliges anzusprechen. Wer gut beobachtet, kann im Laufe seines Glaubenslebens viele Erfahrungen machen. Einiges gefällt, Anderes weniger. Diese gedruckten Gedanken meinerseits haben den Wunsch und die Überzeugung, daß es sich lohnt mit dem auseinanderzusetzen, was "Glauben" eigentlich ausmacht. Und weiterhin ist es nicht sinnlos, Menschen zu beobachten, wie sie ihren Glauben leben und verstehen. Dabei kann man wertvolle Eindrücke gewinnen. Nämlich, wie man "es" richtig oder falsch macht. Die Bibel zeigt anhand vieler Begebenheiten mit frühen Christen (zum Beispiel: Mose, Paulus, Petrus) wie sie mit ihrer Art "zu glauben" entweder richtig lagen oder auch gründlich daneben. Ein Umstand, der auch heutzutage nicht von der "Bildfläche" verschwunden ist. Ein Grund mehr zu versuchen, Erlebtes, Erkanntes und Erhofftes festzuhalten.
Römer 8,14: "Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder."
1. Johannes 3,9: "Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Kinder bleiben in ihm und können nicht sündigen; denn sie sind von Gott geboren."
Hauptteil
Religiosität ist der Feind des Evangeliums. Selbst gutgemeinte und humane Religionen können nicht den Anspruch erheben, sich in irgendeiner Weise dem Gott der Bibel nähern zu können. Durch einen religiösen Glauben (wie immer der in der Theorie und Praxis auch aussehen mag) erreiche ich bei Gott nichts. Man kann ohne echte Anteilnahme und Liebe religiös sein. Aber wer von Herzen an die Vergebung der Sünden glauben will, um dementsprechend in Freiheit zu leben, kann dies nicht teilnahmslos und ohne aufrichtige und offene Liebe. GOTT ZU LIEBEN IST ETWAS ANDERES ALS SEINE RELIGION ZU LIEBEN. Die Religion wird wie ein Kartenhaus zusammenfallen wenn Gott eines Tages die "Tür" öffnet um Gericht zu halten. Auf seine Religion oder Kirche zu verweisen rettet den Menschen nicht vor dem Zorn Gottes. Es geht nicht um Mitgliedschaften. Es geht nicht um Moral. Es geht nicht um meine fromme Leistung. Das Evangelium geht hausieren und die Religion versucht eine Tür einzutreten, die schon längst offen ist. Gott ist ein Gentleman und kommt erst nach Aufforderung in unser Leben hinein. Nicht "Weihnachten" sondern der HERR Jesus steht vor der Tür. Religiöse Menschen haben geistliche Wahrnehmungsstörungen und machen sich das Leben selbst schwer und werden die befreiende Wirkung eines Glaubens an die Wahrheit der ewigen Vergebung und der ewigen Erlösung nie erleben, solange sie die göttliche Liebe in ihrer Vollkommenheit ablehnen. Religion will einem sagen: Ich komme zu Gott. Das Evangelium dagegen stellt fest: Gott kommt zu mir. Das ist ein großer Unterschied. Ich glaube an einen gnädigen Gott. Das heißt in letzter gerichtlicher Entscheidung, daß ich in allgültiger und tiefsterfahrbarer Konsequenz für meinen tätigen Zustand nicht verantwortlich bin. Man kann nun in der Tat sich über eine solche Aussage aufregen und mit erhobenem Zeigefinger und verächtlichem Blick diese Unverfrorenheit anprangern. Man darf es aber auch einfach sein lassen. Ich kann für meine gottesfeindliche Natur, meine Sünden, meinen Unglauben, meine Oberflächlichkeit und Blindheit vor Gott allein nicht die Verantwortung übernehmen. Wer dies glaubt, verliert. Verantwortung übernehmen bedeutet Konsequenzen zu empfangen und im Fall des Versagens, die Strafe zu erhalten. Gnade bedeutet nun aber genau das Gegenteil. Nämlich der gerechten Konsequenz entgehen zu dürfen obwohl die Indizien eindeutig gegen einen sprechen. "Wer aus Gott geboren ist, tut keine Sünde..."! Meine Verantwortung ist mein Leben. Sie ist nicht mein Seelenheil. Das müssen wir trennen sonst werden wir unser Glaubensleben stets als eine Qual und Last empfinden. Mit dem Wissen um die Gnade Gottes in meinem Leben sollte sich gewiß ein erwachsenes Verhalten offenbaren. Nämlich dann nicht zu tun, was man will, weil ja sowieso alles vergeben ist. Das wäre falsch und unwürdig. Aber immer noch "besser" als das, was die "Gelehrten" zur Zeit Jesu "ablieferten". Die "Schriftgelehrten" taten vielleicht nicht was sie wollten (zumindest nach außen) aber waren trotzdem in ihrer Frömmigkeit für Jesus das "Allerletzte". Huren und Zöllner standen vor diesen Leuten. Warum waren die Pharisäer Jesus so ein "Dorn im Auge?" Aus dem Grund, weil sie an die Werkgerechtigkeit glaubten und sich selbst als "vollkommen" in dieser Sache hinstellten. Sie haben die freie Gnade verraten und sich dieser Willensentscheidung Gottes selbst beraubt. Nebenbei haben sie zusätzlich anderen Menschen den Weg in den Himmel verbaut. Daß Gott die gnadesuchenden Menschen trotz der pharisäischen Arroganz segnete versteht sich von selbst. Die Botschaft der Pharisäer lautete: DU BIST FÜR DEIN SEELENHEIL VERANTWORTLICH! Könnte ich nun auch nur eine winzige Tat zu meiner Erlösung beitragen, hätte Jesus Christus nicht am Kreuz von Golgatha sterben müssen. Theoretisch mag dies keinen Widerspruch bewirken, aber wie sieht das umgesetzt in meinem Leben aus? Gnade ist ein zeitloser Begriff (sonst hätten die Menschen des Alten Testamentes keine Chance auf Vergebung).
Es ist Gottes souveränes Denken und Handeln wenn ER unabhängig von Allem tut, was seiner Liebe entspricht: Vergebung, Versöhnung, Wiederherstellung und Ewiges Leben! Es ist nun mehr als anmaßend wenn man sich mehr mit Geboten, Moral und Gesetzen beschäftigt als sich mit der Gnade und Liebe Gottes auseinanderzusetzen. Wem Gott gnädig ist, dem ist er gnädig. Leider gibt es Menschen, die sich erdreisten Gottes Gnade an Bedingungen zu knüpfen und dementsprechend sind auch ihre Vorstellungen von Gnade, Gemeinde, Gemeinschaft, Liebe und Auferbauung. Die "Pharisäer" gibt es immer noch. Ich glaube an eine einfache Gleichung die besagt: WER LIEBT VERGIBT! Und wer nicht liebt, der kann auch nicht vergeben. Wem Gott nun nicht vergibt oder um es genauer zu sagen, wer nicht lieben will, der will auch keine Gnade. GOTT GEHT ES UM LIEBE! Das ist nichts Neues werden sie jetzt vielleicht sagen und doch, ist diese einfältige Aussage der Schlüssel zu einem ganz neuen und tatsächlich befreienden Gottesverständnis. Ich kann nicht für etwas die Verantwortung übernehmen, was Gott allein durch die Vergebung der Sünden ein für allemal "hinter sich gelassen hat." Gott treibt kein Spiel mit den Menschen. Gott würfelt nicht! Unser Vater in den Himmeln hat zwar weder Anfang noch Ende aber ER kann stets einen Anfang und ein Ende bestimmen. In allen Dingen. Sei es Leben und Tod oder Erschaffung und Erlösung. Das Einzigste, was ich von Herzen glauben soll, ist, daß das Ende meiner Schuld vor Gott eine beschlossene Sache ist. Und zwar schon von Ewigkeit her. GOTT KANN VERGESSEN! Es gibt wohl nichts Befriedigenderes als die Gewißheit, daß Negatives und Belastendes ein unwiderrufliches und endgültiges Ende hat (als Kind Gottes). Meine Verantwortlichkeit besteht darin, an das Evangelium zu glauben und mein Leben in Zukunft darauf einzustellen. Sie besteht nicht darin in der Vergangenheit herumzuwühlen. Auch nicht darin, ständig an seine "Pflichten" erinnert zu werden. Wer den "Geist Gottes" hat, wird auch "Früchte" hervorbringen. Und es sind nicht die "Früchte" um die ich mich ständig kümmern muß. Mein Augenmerk ist der "Weinstock". Durch den festen Glauben an das Evangelium also das "So auch ihr, haltet dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid...". Das beinhaltet voll und ganz die Tatsache einer "unsichtbaren Wirklichkeit" die mein ganzes Menschsein umschließt. Es ist Gottes Siegel, daß Christen "glauben, und doch nicht glauben, sehen und doch nicht sehen". Wir schauen in einen Spiegel und erkennen doch kaum etwas. Das ganze Geheimnis der Erlösung wird erst im Himmel offenbar. Dort wird das "Siegel" geöffnet und die "Beiseitegesetzten" (Heilige, also Christen) werden Gott sehen. Fragen haben wir dann keine mehr! Dann kommen wir vom "Glauben zum Schauen". Was wir "jetzt" wissen ist genug. Wir sind alle noch große Laien. Ausgenommen natürlich die speziellen "Freunde" Jesu (Ironie). Die Pharisäer haben sich nur um "ihre Früchte" gekümmert und dabei übersehen, daß sie keine Wurzeln hatten. Sie waren selbstgerecht, also ohne Glauben. Ihre "Früchte" waren vor Gott ungenießbar. Die Pharisäer haben sich in ihrer gottesfeindlichen Eitelkeit gebadet. Für sie war dies selbstverständlich da sie ja "unantastbar" waren. ALS CHRIST GIBT ES VOR GOTT KEINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEITEN! Dies widerspräche auch dem Sinn der Gnade. Hochmut kommt vor dem Fall. Dies gilt auch heute noch. Gott sei Dank! Aus dem Fehlverhalten religiöser und auch gläubiger Menschen können wir viel lernen. Darum stehen diese Begebenheiten auch in der Heiligen Schrift. Wer sich damit intensiv beschäftigt, handelt weise und beweist, daß er wirklich an einen gnädigen Gott glaubt.
Wie war das mit den Jüngern? Jesus Christus hatte mit Petrus sich einen Jünger erwählt, der seinen HERRN und Meister aufrichtig lieben wollte und sogar bereit war, mit ihm in den Tod zu gehen. WAS FÜR EINE RITTERLICHE EINSTELLUNG, ODER? Es hat diesem Petrus gewiß nicht an Aufrichtigkeit, Anteilnahme und Mut gefehlt und doch mußte ihm Jesus klarmachen, daß er in diesem einen Punkt noch nicht verstanden hatte was der Menschensohn im Begriff war tatsächlich für die Menschheit zu tun. Es ist Gottes Werk wenn wir von unseren Sünden erlöst sind und daran glauben. Das ist auch nichts Neues? Sind wir schon soweit wie Petrus es zum Beispiel gewesen ist? Petrus war drei Jahre eng mit dem Heiland zusammen und hat ihn gesehen. Dennoch wollte dieser ehemalige Fischer, dem seine Schuld und seine Unvollkommenheit bewußt war, Jesus Christus in den Tod folgen. Irgendwie. Und ist es nicht genau der Gedanke, der sich manchmal in unserem Kopf und Herz unaufhörlich voranbewegt? MAN MÖCHTE ETWAS FÜR GOTT TUN, OHNE ÜBERHAUPT RICHTIG VERSTANDEN ZU HABEN, AUF WELCHEM HEILIGEM BODEN GLÄUBIGE STEHEN. Was war es, was Petrus an Jesus Christus liebte? Seine Person? Seine Worte? Seine Ausstrahlung? Seine Geradlinigkeit? Sicherlich all diese Eigenschaften und noch mehr. Aber das allein hätte Petrus nicht erlöst und befreit. Die Tat Jesu am Kreuz und der Glaube an den ewigen Sinn und Zweck dieser Liebestat in all ihren Konsequenzen für die eigene Person. Das ist unser Heil. Petrus hatte viel Energie zum Fenster herausgeworfen und ebenso verfahren auch heute noch viele Mitchristen. Jesus wollte, daß Petrus, sobald er wieder zu sich gefunden hatte, seine Brüder stärken sollte. Aus der Tiefe der Enttäuschung und der tränenreichen Selbsterkenntnis heraus, wurde Petrus stark und sein Glaube hatte Tiefgang bekommen. Durch seine dreimalige Verleugnung Jesus überhaupt zu kennen, wurde ihm klar, daß er sich zu weit "aus dem Fenster gelehnt hatte". DER GLAUBE RETTET; NICHT DIE TAT! UND "FRÜCHTE" SIND KEINE TATEN SONDERN LOGISCHE FOLGEERSCHEINUNGEN VON "REBEN DIE AM WEINSTOCK HÄNGEN". Sozusagen sind es sogar "Nachfolgeerscheinungen" Das Verhalten des Petrus ist der Zustand in vielen Gemeinden heutiger Prägung. Petrus hat dazugelernt und wurde ein "Mann Gottes". Wie sieht das heute aus? Wer lernt noch dazu? Es gibt leider auch Gemeinschaften die nur noch aus "Zuchtmeistern" und "Untergebenen" bestehen. Beispiel: Die Zeugen "Jehovas". Hierzu einen Text aus der Bibel.
Galater 3,22-27: "Aber die Schrift hat ALLES eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, DIE GLAUBEN. Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der dann offenbart werden sollte. So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen AUF CHRISTUS HIN, damit wir durch den Glauben gerecht würden. NACHDEM ABER DER GLAUBE GEKOMMEN IST; SIND WIR NICHT MEHR UNTER DEM ZUCHTMEISTER. Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus."
Angst ist sehr schlechter Berater und Angst kann niemals in der Liebe sein. Wer liebt, der leidet sagt man doch, oder? Gott hat für seine Liebe gelitten, nämlich am Kreuz, und wir können nun in dieser bewiesenen und vollkommenen Gottesliebe niemals leiden. Es gibt wohl viele andere Umstände, die mich leiden lassen können (körperlich, emotional etc.) aber was den Glauben an das vollbrachte Werk Gottes angeht, so wäre ein "Leiden" gleichzusetzen mit "Unglaube" und dem "Nicht-bereit-sein" zur Versöhnung. Als Christ ist man nicht gleichzeitig erlöst und dennoch leidender Wackelkandidat. Was Petrus wollte, war eine unqualifizierte Einmischung in göttliche Prioritäten. Unsere Weltanschauung ist nicht die Voraussetzung um Gott zu erfahren und an sein Evangelium in rechter Weise zu glauben. Das Evangelium ist ewig und es ist für den Menschen gemacht damit er hierin gesegnet wird. Nicht der Mensch ist für das Evangelium gemacht. Das Heil in Jesus Christus war schon längst bei Gott eine "beschlossene Sache" bevor der erste Mensch (darauf kommen wir noch) aus Erde erschaffen wurde. Und das ohne Einmischung des Menschen. Diese Erfahrung machte Petrus. Er hatte Jesus in diesem Punkt falsch gesehen und damit auch sich selbst verkehrt eingeschätzt. Darüber war er dann kurzzeitig sehr zerknirscht. Wir Christen müssen nicht in den Kampf ziehen um die Welt zu erobern. Jesus hat dies nie gefordert und er selbst hat auch nie auf diese Weise gehandelt oder gedacht. Das Himmelreich ist in der Tat innerlich. Es ist die unsichtbare Erlösung, die geglaubte Auferstehung, durch die erst alles seinen tiefen Sinn bekommt. Es ist die göttliche Freiheit die wir in uns haben durch den Glauben. Ebenso wie Jesus nicht ins Heilige Land gekommen ist um als Feldherr die römischen Legionen hinauszutreiben ebenso wird Gott auch nicht unsere Fleischlichkeit die unseren Geist umgibt von unserer Persönlichkeit trennen. Das geht ja auch so nicht denn mein Geist ist meine Persönlichkeit. In der Ewigkeit werden wir keinen menschlichen Leib mehr besitzen. Fleisch und Blut haben im Himmel nichts zu erben. Im hohepriesterlichen Gebet geht es Jesus um Bewahrung, Heiligung und Liebe und darauf kommt es an. Nur wer in Gottes Liebe und Vergebung den Sinn seines Lebens erkennen will, ist auch in der Lage die Welt so stehenzulassen wie sie ist und dennoch unendliche Freiheit, Freude und Liebe zu empfinden. Aber man soll doch ein Zeugnis sein höre ich einen Einwand?! Wir sind es ganz gewiß wenn wir verinnerlicht haben was Gott an uns mit seiner großartigen und unaussprechlichen Liebe getan hat. Und er hat es gerne getan. Können wir das glauben?
Was muß uns die Welt kümmern mit ihrer Hektik, Ungerechtigkeit, Boshaftigkeit und Lüge? Wir nehmen uns selbst zu wichtig wenn wir uns nur nach den Gesetzen des Fleisches und des Unglaubens in der Welt richten. Was wir ungläubigen Menschen verkündigen sollen ist: DIE SÜNDEN SIND VERGEBEN DURCH JESUS CHRISTUS! Das tun wir nicht aus der Motivation heraus dem Teufel verärgert die Faust vor's Gesicht zu halten, sondern weil wir frei sind und Botschafter der Liebe sein dürfen. Werden wir denn gehört? Wird der Teufel unser Zeugnis zulassen? Niemand kann uns daran hindern Zeugnis von unserer Hoffnung zu geben. Wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über! Liebe ist glaubwürdig! Daran kann weder Tod noch Teufel etwas verändern. Und was das "Hören" angeht, so meine ich: WER OHREN HAT ZUM HÖREN; DER HÖRT! Das Wort Gottes hat ganz gewiß eine Eigendynamik um die jeder Marketingstratege neidisch wäre. Gottes Wort kommt nicht leer zurück! Und ich glaube auch daran, daß Gott Wege vorbereitet, Türen öffnet, meinen Willen zur Verkündigung unterstützt durch Ideen und Möglichkeiten. Damit muß man überhaupt keine Probleme haben. Es gibt sehr viele einfache Möglichkeiten mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und wer eine "schwere Zunge" hat (wie zum Beispiel Mose), der kann sich bei jemandem anschließen oder auch "im Stillen" agieren (Beispiel: Traktate). Kleine Dinge können große Wirkungen haben. Und wenn ich einmal über einen längeren Zeitraum so gut wie keine Möglichkeiten sehe oder wahrnehme, dann muß ich mich auch nicht "verrückt machen". Manchmal kann auch "weniger" durchaus "mehr" sein. Innerhalb der Gemeinden Christi gibt es nicht minder viel zu tun als auf der Straße. Nur wenn man innerlich gesund ist, kann man auch nach außen glaubwürdig sein. Das liegt an jedem Einzelnen. Gläubige, die den Kopf nicht mehr hochbekommen und deshalb nur grau sehen, sind nicht nur ein Widerspruch in sich selbst, sondern auch Menschen, die motiviert werden müssen. Wir als Christen sind aufgefordert uns einander Mut zuzusprechen und zu guten Werken anzureizen. Es ist eminent wichtig dialogfähig- und willig zu bleiben oder zu werden. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche. Nennen wir die Dinge beim Namen. Verfallen wir nicht in reinen Aktionismus. Der Teufel hat keine Angst vor Christen die viel arbeiten und wenig beten. Aber auch viele Gebete und ellenlange Wortspiele sind nicht unbedingt Beweis für eine innige Beziehung zum HERRN. Wichtig bleibt meine Einstellung und meine persönliche Beziehung zu meinem Erlöser und besten Freund Jesus Christus.
Warum hat Jesus Christus Wunder getan? Um zu zeigen daß Wunder möglich sind? Der Mensch ist einerseits sehr einfach konstruiert und leicht zu beeinflussen. Wäre es darum gegangen den Menschen Gottes Macht zu zeigen, was wäre wohl andererseits übriggeblieben vom stolzen Menschengeschlecht? Ein jammernder Haufen erschrockener Menschlein denen vor Angst die Knie schlottern. Übertreibe ich etwa? Jesus ging es um den Glauben. Er wollte, daß ihn die Leute ernst nehmen und ihm Aufmerksamkeit schenken. Leider ist es wohl meist nicht anders möglich unter den Menschen zu wirken, indem man mit Kanonen auf Spatzen schießt. Aber Gott hat nicht viel Wert darauf gelegt in die Schlagzeilen zu kommen. Vielmehr ging es ihm um ein ewiges Vorhaben welches seinen Ursprung schon vor Grundlegung der Welt in Gott selbst hatte. Jesus tat, was nötig war und keine seiner Handlungen und Worte waren leeres Gerede. Ganz im Gegensatz zu manchen Vorträgen religiöser Zeitgenossen auf so manchen Kanzeln in diesem, unserem Lande. Was Gott sich vorgenommen hat, und was er dann letztendlich auch getan hat, ist für uns darum getan, damit wir es nicht vor allem mit vielen Worten kommentieren, sondern von Herzen glauben. Danach können wir uns über die großartige Freude und Liebe den Mund fusselig reden und aus Dankbarkeit heraus auch praktisch Liebe erzeigen. Wer seinen Verstand vor die Liebe setzt, wird auch immer nur den Verstand der Menschen ansprechen. Der Glaube hat auch nicht als Vorbedingung das volle Verständnis gesetzt. Vielmehr ist es das Vertrauen und der Glaube an das Gute und Beste in der Person Jesu Christi. Die innere Gewißheit und Freude sowie das Verständnis sind dann nur logische Konsequenzen, die nicht mehr schwer fallen. Die Früchte kommen wie gesagt automatisch wenn die eigenen Wurzeln des Glaubens auf dem Boden der vollkommenen Erlösung stehen. Ich glaube an diesen gnädigen Gott. Und wenn mein Fleisch und/oder andere Menschen mir das Leben manchmal schwer machen wollen, dann hindert mich das nicht daran mein Leben und meine momentane Lebenssituation aus Gottes Hand zu nehmen und über den Dingen zu stehen. Ich kann mich, trotz mancher Fehler und Schwächen, selbst darum annehmen und ertragen, weil Gott es so will. Er will, daß ich mich verleugne! Das haben Sie schon mal gehört, oder? Der Psychiater würde sagen daß es sich hierbei um eine chronische Verdrängung handelt und in einer gespaltenen Persönlichkeit enden kann. Gott aber sieht diese Sache von seinem Standpunkt aus, der für uns höchste Priorität sein sollte. Was nicht mehr vorhanden ist kann man auch nicht verdrängen. Dieses "haltet euch der Sünde für gestorben" bedeutet genau dies: Haltet euch VOR GOTT für vollkommen frei und perfekt! Ist das nicht eine Illusion die mit dem täglichen hautnahen Erleben der eigenen Unzulänglichkeiten eher auf Kriegsfuß steht? Was das Fleisch angeht so ist diese Annahme unbestritten: Wir brauchen Schlaf, Nahrung, Pflege, Berührung, Beschäftigung, Bewegung, Arbeit etc. Deshalb bedeutet "haltet euch der Sünde für gestorben" nicht etwa: "Ignoriert das Leben in dieser Welt und euren Körper"! Das wäre wieder unwürdig und müßig. Es bedeutet, daß wir unser Leben in dem Wissen und dem Bewußtsein leben und erleben, daß mein eigentliches Menschsein in vollkommener Harmonie mit dem Vater im Himmel erfahrbar wird. Man könnte auch einfach sagen, daß ich als Christ bei Gott willkommen bin. Jetzt und hier und in jedem Moment meines Lebens. Der "Vater im Himmel" hat mich angenommen als sein Kind. Natürlich mit allen Konsequenzen und dem Vertrauen, daß mir alles zum Besten dient. Und dies durch den Glauben an die Erlösung. Die Frage nach meiner Zukunft muß mir niemals mehr Sorge oder Angst machen. Das kann ich wenn die Schuldfrage vor Gott keine Frage mehr ist. Für Gott bin ich sündlos. Darauf kommt es an. Solange ich diese Gewißheit meines ewigen Heils nicht verinnerlicht habe und darüber glücklich bin, werde ich meinem Fleisch auch stets zuviel Raum geben so daß ich ständig darüber stolpere und mich geistlich unnötigerweise in Frage stelle. Mit der Feststellung, daß man dem "Fleisch zuviel Raum gibt" meine ich nicht, daß man etwa zuwenig betet oder in der Bibel liest. Das kann ein Punkt sein, muß aber nicht. Es geht darum, sich in der wichtigsten aller Fragen, nämlich dem Heil in Jesus Christus, ganz auf die Aussagen der Bibel verlassen zu können. Und um auf den eigenen Geist zu hören, der von Gottes Geist die Bestätigung der Kindschaft erhält. Diese Zusage haben wir durch Gottes Wort.
HEILSGEWISSHEIT IST KEINE FRAGE DES WISSENS ODER DER ERFAHRUNG SONDERN DER LIEBE ZUR WAHRHEIT! Als Gläubige sind wir der Sünde gestorben! Das ist der Schlußpunkt des Evangeliums. Gott fordert mich in diesem Punkt auf: "Stell' dich in diesem Punkt nicht in Frage sondern glaube an die Antwort Jesu Christi!" Damit sind "alle" Fragen beantwortet. Ist das so in Ordnung? Der Glaube an die Erlösung ist nicht gleichzusetzen mit einer Verneinung menschlicher Notwendigkeiten wie zum Beispiel: Freude und Spaß, Ausgelassenheit, Zweisamkeit, Faulenzen, Essen und Trinken etc. Im Gegenteil, das alles ist miteingeschlossen in das Menschsein. Das hat alles seine Berechtigung und seine bestimmte Zeit. Fromm zu sein bedeutet nicht asketisch zu leben.
DAS GLAUBENSLEBEN SCHLIESST DAS NATÜRLICHE LEBEN BEWUSST MIT EIN! Es ist unnötig sich ständig selbst die Frage zu stellen was man denn ohne schlechtes Gewissen nun machen darf und was nicht. Alles Käse! Das Leben hat eine gewisse Dynamik deren wir uns nicht verschließen müssen. Natürlich muß man nicht alles mitmachen und überall seinen Senf dazugeben oder übertreiben. Aber das sind eher Charakterfragen um die es in der Frage nach dem praktischen Christenleben nicht in erster Linie gehen sollte. Als Kinder Gottes werden wir gewiß auch von Gott erzogen. Es ist unser Teil geworden nun, durch den Glauben, "väterliche Erziehung" zu genießen. Wer ohne Zucht ist, sagt die Bibel, ist auch kein Kind des HERRN. Die Dynamik des Geistes Christi ist entscheidend und kann auch die Dynamik des sichtbaren Lebens prägen und voranbringen. Und dies nachhaltig und lebensbejahend in jeder Beziehung. Der innere Motivator ist die Liebe. Daran sollten wir uns stets erinnern und erinnern lassen. Dort wo meine eigenen Motive eher egoistisch, rücksichtslos und lieblos sind, müssen wir uns auch gefallen lassen kritisiert zu werden. Wichtig dabei ist, seinen Bruder/seine Schwester nicht zu vergraulen sondern zu gewinnen. Es gibt auch "Dinge" die sollte man nicht einfach mal schnell "vom Tisch wischen" und ignorieren. Aber man muß sich auf der anderen Seite auch nicht wegen jeder Kleinigkeit aufregen. Christen müssen nicht kleinmütig, zänkisch, verbissen oder pedantisch sein. Wir müssen uns nicht verbiegen, aber Einsicht und Selbstkritik schadet in manchen Lebenssituationen gewiß nicht. Wer dies beherzigen will zeugt eher von einer starken Persönlichkeit als ein unverbesserlicher Ignorant.
Jesus sagte: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst...". Was wir verleugnen sollen ist unser ICH. Meine gottesfeindliche Natur also, mein alter Mensch, mein himmeluntaugliches Ego, mein schlechtes Gewissen, meine Religiosität, meine Angst und meine Zukunftssorgen. Es gibt bestimmt noch viele offene Fragen in Bezug auf das Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen. Die allerwichtigste Frage aber ist beantwortet. Das ist der Grundstock, der Eckstein, ohne den alles andere zusammenbricht. Wer die vollkommene Erlösung und Gnade nicht sehen will oder moralisch kaschiert der gleicht einem Petrus, der Jesus lieben will und nicht weiß, wie er das machen könnte und so auf die dumme Idee kommt, ohne Glauben Jesus nachzufolgen. Aber ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen. Jesus hat für den Glauben des Petrus gebetet. GLAUBEN BEDEUTET FÄHIG ZU SEIN, SICH DER SÜNDE FÜR GESTORBEN ZU HALTEN! Petrus war ein Mann der Tat. Hier war seine Tat überflüssig. Für Gott ist es eine Tat, wenn man ohne Zweifel und von ganzem Herzen glaubt. Das bedeutet Gott soviel, daß er es gleichstellt mit der Tat Jesu Christi, der am Kreuz für die Sünden der Welt verblutet und auferstanden ist von den Toten. So gesehen ist der Glaube das Leben. Und Leben ist Gott. Der Kreis schließt sich. Unsere Freude soll nun die Freude darüber sein, daß wir durch Gottes Gnade glauben können. Nicht die Tat Jesu ist entscheidend sondern der Glaube an die Tat Jesu. Das ist ein Unterschied. Viele sind berufen aber nur wenige sind auserwählt. Auch die Dämonen wissen, daß Jesus Christus keine Einbildung ist und zittern vor IHM. Sie sind die Feinde Gottes. Der Glaube an die Erlösung rettet uns. Nicht irgendwann sondern in dem Moment wo ich als Mensch an die Liebe Gottes glaube und denke. Vor Gott ist diese Frage von Ewigkeit her schon geklärt. Gott ist weit weniger kompliziert als viele Menschen die über Gott reden und debattieren und sich unheimlich fromm vorkommen jedoch von Liebe soviel herüberbringen wie ein Kühlschrank. Gottseidank gibt es auch andere Menschen und Glaubensgeschwister.
Das Leben muß keine Belastung sein. Diese Erkenntnis habe ich gewonnen und will auch versuchen daran zu denken wenn ich schlechtere Zeiten durchlebe. Man kann alles aushalten und ertragen mit Gott an seiner Seite. Wäre es nicht so, müßte ich ja ständig Angst vor Überbelastung haben. Ich glaube an einen gnädigen Gott. Ich glaube an die Erträglichkeit des Seins und die Bewältigung des Zeitlichen. Ich glaube an die Zukunft und an die Wiederkunft Jesu Christi. Ich glaube an die Liebe und an die Gerechtigkeit. Ja, und nicht zuletzt glaube ich an mich. Dank Gott darf ich mich annehmen ohne mich selbst zu belügen oder irgendeiner Illusion nachzujagen. Gott sagt daß er mich lieb hat. Also sage ich: "Ich habe mich auch lieb!" Und das Wunderbare daran ist, daß ich nun weiß, daß Gott sich darüber freut daß ich mich lieb habe. Nur so bin ich auch fähig zurückzulieben und Freude zu bereiten. Liebe ist das Schönste auf der Welt. Keine Liebe ohne festen Boden, keine Gefühlsduselei, kein Rausch, keine Dunkelheit, keine Lüge und keine Angst. Nein, sondern nur Liebe ist ihrer reinsten Form und Wahrheit. Und glauben sie mir, Liebe macht stark, mutig, verantwortungsvoll, treu, intelligent, tüchtig, weise, vergebend, dankbar und schön. Und Liebe macht Kinder Gottes. Das ist eigentlich logisch denn was in der Welt als Liebe propagiert wird ist Fastfood der übelsten Sorte. Aber auch das kann man ertragen als Kind Gottes. Ein Zeugnis ist man nicht nur mit Worten sondern mit Liebe und Taten der Liebe. Ja, ich weiß ist auch nichts Neues. Nur wer aus der Motivation der Liebe Gottes für die eigene Person heraus tätig wird ist glaubwürdig und echt. Liebe lügt nicht. Liebe erträgt alles und darum geht es doch sehr oft in unserem Leben: Etwas ertragen! Im wortwörtlichen Sinne bedeutet dies ja, daß man fähig wird so manche Lasten, Umstände, Gegebenheiten festzuhalten und auf sich zu nehmen ohne gleich darunter zusammenzubrechen. Jesus Christus spricht davon, daß wir sein Joch auf uns nehmen sollen. Nicht zusätzlich zu unseren eigenen Lasten sondern anstatt unserer eigenen Lasten. Das ist ein Unterschied. Jesu Joch ist leicht und sanft. Es ist das Joch der Nachfolge. Und für wen oder was folgen wir nach? Wir folgen der Idee Gottes nach sich ein "Gegenüber" zu schaffen. Gott hat sich durch das ewige Evangelium ein "Bild" erschaffen, das IHM gleich ist. Der Teufel oder Satan oder wie auch immer, wollte genau dies verhindern. Woher? Warum? Wieso? Fest steht, daß dieser ehemalige hohe Engel die Macht hatte die Seele in die Hölle zu schmeißen. Satan war der Herrscher über den Tod. Jesus Christus, das Lamm Gottes, hat diese Macht durch seinen unschuldigen Tod und seine Auferstehung durchbrochen. Diese Liebe überwindet den Tod und nimmt ihm seinen Schrecken. Wer es glaubt wird selig. Der Glaube überwindet den Tod, macht frei und gerecht, schenkt ewiges Leben und göttliche Liebe (Agape), beauftragt in der Sache des Evangeliums und schenkt mit der Zeit göttliches Profil und göttliche innere Stärke und Gelassenheit. Glaube ist Dynamik in reinster Potenz mit der wir sogar Berge versetzen können. Jesu Joch ist das Kreuz welches für uns die Brücke zu Gott wurde und die Nachfolge ist die Kunst den Glauben an die Liebe und Erlösung immer wieder abrufen zu können wenn mir danach zumute ist. Und die Zumutbarkeit hängt von meiner Bewährung ab und meinem praktischen Wandel, meinem Verhalten gegenüber anderen Menschen und meinen Glaubensgeschwistern.
Je intensiver ich Menschen begegne als Christ desto mehr Freiheit habe ich auch in der Liebe und der Nachfolge und meinem Auftreten. Die Hemmschwelle wird nach unten gedrückt und man selbst ist in der Lage das überschwengliche Wesen Christi zu vermitteln. Dann sind wir ein Zeugnis ohne ständig daran zu denken, daß man ja ein Zeugnis sein soll. Das muß uns in solchen Momenten nicht beschäftigen. Christen können sehr gewinnbringend sein. Petrus wurde zum Menschenfischer. Bei manchen Gemeinden sind es eher Kopfgeldjäger. Gott hat seine Kinder mit dem Heiligen Geist ausgerüstet. Einmal und nicht immer wieder und auch nicht in höherer Dosis. Was wir als Christen "mehr" brauchen ist "Liebe" und dadurch erleben dann wir einen "geöffneten Himmel" und geistliche Höhenflüge. Der Mensch ist leider dazu geneigt Gutes immer besser machen zu wollen. Das es anmaßend ist Gottes Geist "besser" machen zu wollen bedarf keiner weiteren Erklärung. Gottes Geist ist vollkommen. Von daher wäre es schizophren daran noch etwas ändern zu wollen bzw. besser zu machen. Christen und ihr Verhalten kann man kritisieren. Keine Frage. Aber Menschen, die von Herzen an Gottes Erlösung glauben, mitzuteilen, daß sie den Geist des HERRN nur teilweise haben, halte ich für sektiererisch. Der Ansatzpunkt um Menschen den Horizont zu öffnen ist die intensive Beschäftigung mit Gottes göttlicher Liebe. Es ist wie die Kindschaft. Man ist Kind oder nicht und man ist gehorsam oder nicht, man gibt Anlaß zur Freude oder eher nicht, man ist freundlich oder unfreundlich, man ist aktiv oder passiv. Das Ergebnis meines Verhaltens ist mein Verhalten. Aber nicht mein Verhalten bestimmt ob ich ein Kind bin oder nicht sondern mein Erzeuger. Der Erzeuger hat gewisse Rechte und bestimmte Freiheiten wie er auf sein Kind reagiert. Das ist Gottes Sache. Meine Freiheit ist es, Gott zu vertrauen und mich an IHN zu wenden und zu suchen oder es bleiben zu lassen. Wer aber überlegt, und durch den Geist Gottes über die Liebe des Vaters im Himmel nachdenkt, wird über kurz oder lang immer wieder die Verbindung zu Gott wahrnehmen und mit anderen Menschen darüber sprechen und zusammen beten.
Es gibt Schwankungen im Glaubensleben die man nicht überbewerten sollte. Es ist logisch, daß man als Mensch in einem zur Sündigkeit neigenden Körper nicht immer in Hochform ist. Gott kennt unsere Einschränkungen besser wie wir. ER war selbst Mensch. Eine gewisse Festigkeit im Glaubensleben bewirkt eine gewisse Gelassenheit und innere Ruhe. Man hat gelernt im Laufe der Zeit seine körperlichen Defizite nicht als potentiellen Gradmesser seines geistlichen Zustandes anzusehen. Denn das ist auch schlicht falsch. Genau das Gegenteil kann der Grund sein. In der Bibel heißt es sinngemäß daß wenn unser äußerlicher Körper im Laufe der Jahre immer mehr Defizite aufweist, es innerlich von Tag zu Tag geistlich vorwärts geht. Unser Geist erfährt eine tägliche Erneuerung. Das ist auch wieder eine göttliche Umkehrung der weltlichen Normen. Die Wirklichkeit spielt sich im Herzen ab und das Herz ist das Zentrum meiner Persönlichkeit. Durch meine Taten und Gedanken bin ich imstande meinen geistlichen Menschen auf "Sparflamme" zu halten. Das wird jeder Christ schon selbst festgestellt haben, daß er an manchen Tagen sich so vorkommt, als ob Gott "Lichtjahre" weit weg ist. Dies ist aber nicht so. Der Teufel will einem einreden, daß man "schon wieder" ein Versager ist und "auf's Neue" das Gegenteil seiner Erkenntnisse umgesetzt hat. Aber Gott kennt unsere Schwachheit. Das Problem ist nun nicht, daß dies für Gott ein "Unglück" wäre, sondern daß wir es so sehen könnten. Und leider ist dies nicht selten der Fall. Nicht Gott macht uns unser Glaubensleben schwer, weil ER so ein strenger und pedantischer Gott ist, sondern wir selbst. Jeder für sich oder andere für mich und umgekehrt. Die Lösung? Sprich dich einfach aus! Gott kann gut zuhören. Falsches kann man vielleicht wieder richtig machen, Verpaßtes nachholen, Dummes in Zukunft sein lassen, Negatives bekennen. Das ist nicht das Problem. Vor Gott zählt nicht mein Fehlverhalten sondern meine Einstellung zu IHM. Christen sind nicht perfekte Moraloffiziere. Gott ist kein General.
Gutes tun ist eine "feine Sache". Wer Gelegenheit dazu hat, sollte nicht lange warten. Ansonsten ist jeder Christ seines eigenen "himmlischen Lohnes" Baumeister. Hierbei können sich gläubige Menschen gegenseitig helfen und unterstützen. Wie in fast allen Dingen des Lebens geht es gemeinsam besser! Es ist für mich schon fast "unglaublich" daß Christen auch noch dafür belohnt werden, daß sie an die Erlösung glauben dürfen. Gott ist so gut! Und um Gutes zu tun ist man niemals zu alt oder zu jung oder auch zu untalentiert oder gar zu überqualifiziert. Wie gesagt, meine Herzenshaltung ist entscheidend. Egal ob ich Positives oder eher Negatives erlebe bzw. selbst bewirke. Meine Verantwortung liegt darin, den Blick auf die Wahrheit zu richten und dementsprechend zu handeln. Trägheit beispielsweise und Desinteresse kann der Auslöser für Lieblosigkeiten und Dummheiten sein. Mein Körper hat nach wie vor einen gewissen Einfluß auch auf mein geistliches Leben. Nicht in der Art, daß das Ungeistliche das Geistliche auslöschen könnte. Blanker Unsinn! Eher darin, daß ich faul, träge, dumm und gleichgültig werden kann. Geistige Frische ist auch eine Sache des Kopfes und kann mitunter dazu beitragen geistlich wach zu bleiben. Ein Spaziergang kann da manchmal "Wunder" wirken. Es gibt daher auch wohl viele junge Alte und alte Junge. Ob dies allerdings der Normalfall ist bleibt zumindest fragwürdig. Der Heilige Geist ist in seiner Kompetenz vollkommen und in jeder Weise wahrhaftig und tiefblickend. Daß wir Christen davon nicht immer in wünschenswerterweise profitieren ist eine Tatsache. Das liegt daran, daß wir eben doch eine gewisse Eigenverantwortlichkeit von Gott zugemutet bekommen. Wie wir nun damit umgehen ist unser Bier. Gottes Geist zwingt nicht und will uns auch nicht verbiegen. Unser Fleisch wird nicht durch den Heiligen Geist verändert. Was uns verändert und beeinflußt (mehr oder weniger nachhaltig) ist die Welt in der wir leben und die Art und Weise, wie wir diese Welt subjektiv wahrnehmen. Also mein eigenes Werturteil, mein Gefühlsleben, meine Erziehung, meine Arbeit, meine Freunde, meine Gemeinde, meine Umwelt in der ich lebe und Zeit verbringe prägen mich. Im Laufe der Jahre verschiebt sich so manches. Es werden andere Prioritäten gesetzt, meine Sicht der Dinge um mich herum verändert sich, mein Umgang mit diversen Menschen und Sachen bekommt einen neuen Stellenwert, mein Gottesbild bekommt womöglich neue Konturen und eine andere Wertigkeit mit der man unter Umständen mehr anfangen kann als noch vor einigen Jahren. Der Heilige Geist ist von meinem Wertewandel, meinem Wachstum, meiner Erfahrung etc. zunächst einmal völlig unberührt und neutral. Durch Übung bekomme ich auch in geistlichen Dingen mehr Durchblick. Mit der Erfahrung entsteht auch eine gewisse Harmonie die mir in vielen Lebenssituationen weiterhelfen kann. Vieles im Leben wiederholt sich. Es ist aber nicht der Heilige Geist der sich verändert, sondern meine Persönlichkeit kann wachsen und viele Dinge neu sehen, bewerten und verstehen. Der Schächer am Kreuz neben Jesus hat durch die Konsequenz seines Glaubens in der Erkenntnis seiner eigenen Schuld und Jesu Unschuld nicht weniger Erlösung und Anteil an Gottes Geist erhalten als jeder langjährige Gläubige. In der Sache selbst hat der Glaube an die Erlösung und Vergebung der Schuld vor Gott durch ein langes Leben nach der Bekehrung keinen Unterschied wenn ich, wie der Schächer, nur noch wenige Stunden am Leben bin. Der Schächer hatte lediglich den Umstand zu verkraften, daß er nun im Glauben keine Erfahrungen mehr machen konnte. Ob dies nun unbedingt ein Nachteil sein muß bleibt zunächst einmal offen. Für ihn war dies aber gänzlich nebensächlich. Die Nachfolge, wie immer dieses Wort auch auf einen wirken mag, kann schon tiefe Furchen im Gesicht verursachen durch vielerlei Lebensumstände. Dies aber ist kein Schaden oder ein Zeichen "schwachen Glaubens" sondern eher ein äußerliches Zeichen meines Wachstums welches der Geist Gottes in mir innerlich verursacht. Und das, ohne daß ich mich krampfhaft vergewissern muß in welche Windrichtung so mancher altkluger Moralmeteorologe den Weg weist. Das "Leben" prägt mich. Nicht nur äußerlich. Dies gilt natürlich auch für ungläubige Menschen. Die sind des öfteren sogar klüger in weltlichen Dingen als die Christen. Dennoch: Ein Leben mit Gott muß nicht einfacher sein aber es ist von EWIGER BEDEUTUNG und es ist zielorientiert. Dadurch wird mir eine ungeheure Last abgenommen. Die Last, mir meinen Lebenssinn selbst zu "besorgen".
Niemand lebt einfach nur so vor sich hin. Jeder Mensch hat Ziele, Wünsche, Ideale, Hoffnungen, Weltanschauungen und Ahnungen die ihn innerlich vorantreiben und motivieren weiterzumachen. Aber sie drehen sich nur im Kreis. Sie suchen den Sinn ihres Lebens in sich selbst oder in der Welt. Das Evangelium ist nicht von dieser Welt. Und ein Mensch, der aufrichtig nachdenkt, wird erkennen, daß die Lösung und das Ziel des Lebens die Ewigkeit ist. Die wenigen Jahre auf Erden sind nur "Schall und Rauch". Der Geist Gottes schenkt den Blick für diese Ewigkeit. Wer den Geist Christi hat und ersehnt, wird auch letztlich die richtigen Entscheidungen für seine ewige Zukunft treffen. Christen sind zur Freiheit berufen. WENN ES STIMMT, DASS DER GEIST GOTTES WEHT WO ER WILL, DANN DÜRFEN AUCH DIE KINDER GOTTES WEHEN, WO SIE WOLLEN. Wer diese geistliche Freiheit (und nur das ist Freiheit) beschneidet, beraubt sich und andere um "Ströme lebendigen Wassers". Es gibt leider Christen die dümpeln in der Badewanne in abgestandenem Wasser aus goldenen Kelchen. Wer sich eine heile Welt in dieser unheiligen Welt sucht und dadurch die Freiheit des Christenmenschen mißachtet, der hat im Grunde nur Angst. Angst vor Verantwortung. Angst Gott nicht zu genügen, Angst vor dominanten Mitchristen die einem "über" sind, Angst vor der eigenen Schwäche. In der Bibel steht, daß Angst kein Bestandteil der Liebe ist. Wenn dem aber bei so manchem frommen Zeitgenossen ist, kann es nicht der Glaube an die Liebe Gottes sein die man festzuhalten glaubt. Ich kann nur sagen: Beschäftige dich mit der Liebe Gottes! Das ist der Sinn des Glaubenslebens und der Sinn des Lebens überhaupt denn es gibt nur ein Leben. Ebenso wie es auch nur eine Welt gibt. Keine zweite oder dritte Welt. Gottes Liebe fängt Dich auf, macht dich vollkommen neu und perfekt. Du bist edel, hilfreich und gut. Denn nur so hast Du auch die Möglichkeit in Gottes Reich einzukehren. Und zwar mit fliegenden Fahnen auf denen in großer Schrift steht: "Was bin ich gut!" Gott macht keine halben Sachen, keine Geschäfte mit der Leiche seines Sohnes, keine Flickschusterei, keine Moral, kein verdammtes Gesetz, keine Buchstaben. Nur das erfüllte Gesetz der Liebe und Gnade Jesu Christi in Ewigkeit Amen. Das nun im praktischen Leben auszuleben und in den Alltag mit hinein zu nehmen ist für die meisten gläubigen Menschen schon ein Problem. Warum? Weil man zumeist besser sehen und fühlen als glauben und handeln kann. Das ist leider die Regel. Vielleicht sollten wir lernen sehend, handelnd und fühlend zu glauben? Der Glaube sollte ja von Herzen kommen und nicht aus dem Verstand. Der Verstand kann mir helfen auch das sichtbare und materielle Leben zu sehen und zu akzeptieren. Die weltliche Realität hat ebenso eine Daseinsberechtigung wie die unsichtbare geistliche Welt mit der wir als Christen durch den Glauben an das Evangelium verbunden sind. Diese zwei Welten sind durch Gottes Willen und seine Hand entstanden. Sie haben miteinander zu tun. Ihre Ziele und Interessen sind unterschiedlich und nicht miteinander vereinbar aber dennoch von Bedeutung. Zum Beispiel die Bedeutung, daß durch die sichtbare Realität mit ihren Abläufen, Handlungen, Gegebenheiten, Umständen etc. geistliche Wahrheiten plastisch und greifbar vermittelt werden können. Jesus hat durch die Gleichnisreden in dieser Weise verfahren. Die geistliche Welt in der Gott und die Engel "Zuhause" sind ist für uns Menschen mit unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten nicht verstehbar und lebbar. Eines Tages wird es soweit sein, daß wir vom Glauben zum Schauen kommen. Die Tatsache, daß wir als Christen auf der einen Seite dreidimensional auf der Erde im Fleisch leben und auf der anderen Seite durch den Glauben und den Empfang des Heiligen Geistes in Gottes Welt existieren, ist ein Umstand den die Bibel mit so griffigen Worten wie "Nachfolge", "Heiligung", "Bewährung" und "Wachstum" betitelt. Gott will tatsächlich, daß wir als Christen unsere Erfahrungen in der Welt machen. Und zwar als Heilige im Unheiligen, als Licht in der Finsternis, als Herold der frohen Botschaft in einer Welt mit schlechten Nachrichten, als Hoffnungsträger in verzweifelten Umständen, als Ruhepool im äußerlichen Chaos, als Weiser in törichten Zeiten. Wir Christen sind den Engeln des Himmels ein Schauspiel geworden. Darüber sollte man mal nachdenken. Gewiß sind wir nicht zur Unterhaltung der Engel gemacht worden und die Erde ist auch kein Produktionsstudio eines himmlischen Fernsehsenders. Das wäre wohl eine ziemlich ärmliche Seifenoper mit unendlich vielen und öden Wiederholungen. Dem ist gottseidank nicht so. Aber einen gewissen Demonstrationscharakter hat unsere Lebenssituation und die Umstände in denen wir leben durchaus. Ich denke es ist nicht unbedingt so, daß wir Gott irgend etwas beweisen müssen und die Erschaffung des Menschen eine Art Experiment ist. Gott weiß alles. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, daß der Mensch selbst der Lernende und Erkennende sein muß durch sein eigenes Verhalten und seine eigene Sicht der Dinge. Dazu bedarf es der Freiheit die Gott dem Menschen gegeben hat. Daß dies ein langwährender Prozeß ist wird wohl jedem mittlerweile einleuchten. Es geht aber keineswegs darum, daß irgendwann der Mensch einsieht, daß Krieg und Leid etc. schlecht ist um sich dann einfach zu ändern und die Erde zum Himmel zu machen. Das hat bisher nicht funktioniert und wird auch so in Zukunft nicht geschehen. Mutig ist es daher, daß trotzdem von manchen Menschen, Regierungen, Organisationen das Ziel anvisiert wird Frieden und Gerechtigkeit auf Erden zu schaffen. Natürlich ist es besser etwas zu tun als nur immer den Kopf zu schütteln, aber der Mensch muß nicht in erster Linie zur Ordnung gerufen werden sondern er braucht Erlösung.
Ich weiß auch nicht, wie lange sich Gott das Leben auf der Erde noch ansehen wird. Irgendwann ist dann eben doch Schluß. Gott hat schon einmal durch die Sintflut einen Schlußstrich gezogen. Zumindest vorläufig. Aber wohl kaum weil er sich geirrt hat und die ganze Angelegenheit aus den Fugen geraten ist. Es gibt einen Neuanfang und Gott ist ein Gott der Neuanfänge. Und damit etwas neu werden kann, muß das Alte verschwinden. Dieses göttliche Prinzip war seinerzeit personifiziert durch Noah mit seiner Familie in der Arche mitsamt vielen Tieren. Und durch das Evangelium ist es personifiziert durch Gott selbst, der sich in seinem Sohn Jesus Christus zur Sünde hat machen lassen und durch seine Verlassenheit am Kreuz (Tod und Auferstehung) eine ewige Versöhnung bewirkt hat an der jeder, durch den festen Glauben an die Erlösung um seinetwillen, teilhaben kann, wenn er nur will. Ist das nicht das Glückseligste was es überhaupt gibt? Es macht Freude sich damit immer wieder aufs Neue auseinanderzusetzen. Einzudringen in die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist der alles erforscht und von niemandem erforscht werden kann. Der Geist dringt sogar vor, bis in die Tiefen der Gottheit. Was kann man dort finden? Ich glaube und bin gewiß, daß man dort Unaussprechliches finden wird: "Was kein Mensch gesehen und kein Ohr gehört hat, wird Gott denen bereiten, die IHN lieben...". Wir werden wiederum etwas Personifiziertes entdecken nämlich die LIEBE. Wir werden in das Gesicht der Liebe blicken und bis auf den Grund unserer Seele zutiefst berührt werden und dadurch eins werden mit dem Vater und dem Sohne und bis in alle Ewigkeit als König und Priester Gottes Reich bewohnen. Dann werden wir keine Fragen mehr haben. Keine Tränen werden auf unserem Angesicht zu sehen sein, keine schmerzenden Erinnerungen werden uns quälen, kein dummes Geschwafel wird unsere Ohren ausbeulen und wir werden alles erkennen und alles verstehen. Und es wird uns unendlich gut dabei gehen. Es ist so, wie ein guter Freund von mir mal sagte: "Du wachst morgens auf und alles ist in Ordnung...". Und dieses Bild an Worten was sich in unserem geistlichen und geistigen Körper widerspiegelt ist keine Jenseitsvertröstung. TROST BRAUCHEN WIR NUR IM FLEISCH! Unser Geist ist schon dort wo Gott sein Reich hat. Wir tragen einen Schatz in irdenen Gefäßen. Das ist alles. Daran sollten wir denken und daran glauben. Und uns eben nicht durch die sichtbare Realität etwas anderes erzählen lassen. Die Gefahr besteht durchaus. Deshalb ändert sich aber nichts für uns. Wir stolpern und stehen eben wieder auf. Ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf. Sieben ist die Zahl der Vollendung. So oft können wir gar nicht fallen wie wir wieder aufstehen dürfen. Und wenn wir irgendwann körperlich nicht mehr aufstehen können und sterben, dann stehen wir erst recht wieder auf. Es ist sozusagen wirklich schon jetzt alles in Ordnung. Wir dürfen uns gegenseitig als Christen auf die Schulter klopfen und sagen: Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft! Es ist nicht übertrieben so zu reagieren. Wer den Kopf schütteln will, der tue sich keinen Zwang an.
Philipper 4, 4: "Freuet euch in dem HERRN allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!"
Wer sich durch den Alltag, durch Menschen und Probleme, durch Sorgen und Krankheit kaputt machen lassen will als Christ, der tue sich keinen Zwang an. Er sollte aber dann denen Christen lieber aus dem Weg gehen, die dies nicht wollen und lieber leben und lieben wollen und die positiv in die Zukunft schauen und sich von Herzen darüber freuen wollen und können, daß sie Kinder Gottes heißen dürfen. Wer in seinem Glaubensleben keinen Anstoß mehr erregt, sei es bei Ungläubigen oder Gläubigen, der vegetiert nur noch vor sich hin und bemitleidet sich selbst. Das kann nicht der Wille Gottes sein für das Glaubensleben seiner Erlösten. Niemand behauptet daß das Leben einfach ist. Kein vernünftig denkender Christ will seine Welt rosarot anstreichen oder in Tagträumen versinken. Aber wer meint daß man mit unkindlichen Methoden kindlich glauben kann, der irrt sich. Wir sollen als Erwachsene leben und denken und nach einer gewissen Zeit abstreifen was kindlich ist aber wir sollen nicht einen Erwachsenenglauben haben sondern einen Kinderglauben. Kinder können nämlich Dinge sehen die dem Erwachsenen verborgen bleiben. Darum wird LIEBE so großgeschrieben im Himmel und bei Gott. Wer nur von Liebe redet und fromme Lieder über die Liebe Gottes singt aber in seinem Herzen und seinem Verhalten eher Schauder verursacht, ist nur erwachsen geblieben wo er Kind hätte sein sollen. LIEBE MUSS NICHT WACHSEN! GOTTES LIEBE IST VOLLKOMMEN! WIR MÜSSEN UNS MIT GOTTES VOLLKOMMENER LIEBE BESCHÄFTIGEN UND NICHT KRAMPFHAFT VERSUCHEN UNSERE EIGENE LIEBE VOLLKOMMEN ZU MACHEN. Da werden wir eine Niederlage nach der anderen erleiden und dumm aus der Wäsche schauen. Schiffbruch wäre nicht zu verhindern. Grenzerfahrungen sind von prägender Natur und können uns auch unbedingt im Leben weiterhelfen wenn wir Frieden über unsere Grenzen bekommen. Wer ständig in Auflehnung seiner eigenen Einschränkungen lebt und leben will, der lebt ein Leben mit viel Leid, Kummer, Traurigkeit und Selbstüberschätzung. Niemand verlangt von uns, daß wir immer die strahlenden Glaubenshelden sein müssen, die vor lauter Vorbildfunktionsdruck und Symphatiebekundungen aus den eigenen Reihen ein total schiefes Bild von sich selbst bekommen. Wir müssen aufpassen, denn es ist manchmal schnell passiert, daß man in eine fromme Schublade gesperrt wird um dann jahrelang sich diesen Ruf erhalten will obwohl man sich vielleicht drastisch verändert. Und das nicht immer nur im positiven Sinne. Menschen verändern sich. Auch Christen verändern sich. Und auf Veränderungen muß man vorbereitet sein. Man sollte positiv darauf eingestimmt sein und nicht zuviel an alten Zöpfen hängen. Das Evangelium und Gott selbst bleiben unverändert aber die Christen, die daran glauben, werden sich verändern. Nicht nur, daß man älter wird, vielleicht heiratet, Kinder dazukommen, sondern auch innerlich wird man so manches mit anderen Augen sehen: Seine Gemeinde, Gott, seine Freunde, seinen Glauben, seine Einstellung und nicht zuletzt wird man auch sich selbst womöglich klarer, wahrer und nüchterner erkennen was letztlich ja auch die Voraussetzung ist, damit sich die eigene Welt im neuen Licht zeigen kann. Es gibt auch eine Erneuerung der Worte welche sich in meinem geistlichen Verständnis zeigen kann. Und zwar in dem Sinne, daß ich manche Begriffe aus der Bibel ganz neu definieren will und dann auch kann. Begriffe wie: Nächstenliebe, Ausharren, Liebe, Frucht, Gebet, Eifer, Freude, Leid, Geduld, Langmut und nicht zuletzt Glauben. Vermutlich macht man sich über derlei Eigenschaften im Laufe der Zeit einfach weniger theoretische Gedanken sondern setzt diese Dinge ganz natürlich um. Ich habe festgestellt, daß man mit manchmal weniger Gedanken aber dafür mit der richtigen Herzenseinstellung, viele positive Eigenschaften viel besser ausleben kann als wenn man immenses Wissen mit sich herumschleppt so daß die Beine und Arme lahm werden. Wissen ohne Tat bläht auf. Womit nichts Negatives über Wissen verbreitet werden soll. Man kann auch ohne Wissen tätig werden was dann eben auch zu einer chaotischen Erfahrung auszuarten droht. Muß es aber nicht zwangsläufig. WENN MICH MEIN WISSEN DARAN HINDERT ZUR TAT ZU SCHREITEN, WÄRE ES WOHL BESSER ETWAS DÜMMER ZU WERDEN. Als Christ sollte weniger das Wissen sondern mehr das Herz den Rhythmus der Einstellung und Tat angeben. Warum dann diese Schrift? Ein guter Einwand womit ich mir jetzt selbst vor das Schienenbein getreten habe. Es kann auch eine Tat des Herzens sein etwas aufzuschreiben und mitzuteilen. So will ich das Ganze gerne sehen. Überhaupt fällt mir auf, daß gewisse Reizpunkte, die man setzt, durchaus zum gründlichen Nachdenken anregen können. Reizpunkte sind nicht grundsätzlich negativ zu sehen sondern haben unbedingt ihre Daseinsberechtigung. Ohne Motivation läuft wenig. Wie diese Motivation aussehen sollte ist dann sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks bzw. der grundsätzlichen Einstellung zum Leben und Leben als Christ. In der Bibel steht, daß wir aufeinander acht haben sollen und es uns zur Aufgabe machen sollten, uns zu guten Werken anzureizen.
Der Reiz, darüber könnte man tatsächlich ein Buch schreiben. Im Leben ist sehr viel auf Reize aufgebaut: Kaufreize und damit verbundene Zusatznutzen, optische Reize die ein angenehmes Gefühl verursachen können, Provokationen in Form von negativen Reizen, der Reiz des Neuen, der Reiz des sportlichen Wettkampfes (um auch seine Grenzen mal auszureizen), der Reiz des Erfolges, der Reiz der Befriedigung und Erleichterung, der Reiz des Reichtums, der Reiz der Macht, der Reiz der Zwischenmenschlichkeit etc. Irgendwann hat aber auch jeder Reiz seine Grenzen erreicht. Es besteht eine Gefahr darin Dinge über ihren Wert auszureizen und zu belasten. Wer die Dinge dann in die Ecke wirft, wenn sie "ausgereizt" sind ist wohl eher ein oberflächlicher Egoist der nur zweckmäßig denkt. Solange es um materielle Dinge geht wäre das unter Umständen ja noch zu verstehen aber wenn es einmal um Menschen geht, die dann "ausgedient" haben, hört der "Spaß" auf. Es gibt einen sinnigen Spruch zu diesem Thema: "Wenn der Reiz weg ist, bleibt nur der Charakter übrig!" Wer am Charakter einer Person interessiert ist, der wird den Reiz nicht überbewerten wollen. Dies ist natürlich eine Herausforderung an meine Einstellung und meine Motive. Ebenso kann ich das auch in Bezug zur christlichen Gemeinde sehen. Natürlich ist es wichtig sich sinnvoll zu beschäftigen und diverse Aktivitäten anzubieten aber dies wäre auch im Schützenverein oder im Wanderclub möglich. Der Charakter einer Gemeinde ist der Charakter der Mitglieder. Und der Charakter der Mitglieder hängt mit meinem Glauben zusammen. Also "Dinge" wie: Freude, Engagement, Ernsthaftigkeit, Interesse, Lebendigkeit, Spontaneität, Integration, Annahme, Zeit, Hingabe, Einstellung etc. Man muß auch für sich selbst immer wieder Reizpunkte suchen und finden. Als Christ sind solche Punkte das eigene "In-Frage- Stellen" und die Orientierung Richtung Ewigkeit und Gott. Es ist durchaus nachvollziehbar wenn man behaupten würde, daß es nicht stets nötig ist außerhalb der eigenen Persönlichkeit Reizpunkte zu suchen. Sich auf die Suche zu machen um "fremde Welten zu erobern" kann auch eine Flucht sein vor der eigenen Verantwortlichkeit und Aufgabe. Möglich ist, seinen Horizont auch in den kleinen und unauffälligen Dingen des Lebens zu erweitern. Das ist auch Gottes Prinzip. Es hat alles seine zwei Seiten. Man kann links oder rechts vom Pferd fallen. Es gibt auch Reize die man gar nicht suchen muß. Die kommen von ganz alleine. Es ist nicht immer klug und fortschrittlich jedem Reiz "Tribut zu zollen". Jesus Christus hat gezeigt wie man damit eben auch umgehen kann indem er bei der Versuchung in der Wüste durch den Teufel dem Widersacher den "Wind aus den Segeln" genommen hat. Oder noch ein Beispiel aus der Bibel: Joseph hat auf die Annäherungsversuche der Frau des Ägyptischen Herrschers mit Flucht reagiert. Manchmal ist es klug einfach seine Beine in die Hand zu nehmen und sich nicht auf eine Diskussion, einen Kampf oder derlei Reize einzulassen. Es hat nichts mit "Feigheit vor dem Feind" zu tun wenn man sich entscheidet solchen überflüssigen Spannungen aus dem Weg zu gehen. Man ist nicht darauf angewiesen als Christ sich auf solche billigen Profilierungslügen einzulassen. Man muß lernen, nicht auf alles und jeden zu reagieren bzw. richtig zu reagieren. Die Bibel gibt hier praktische und weise Ratschläge. In den Sprüchen beispielsweise steht, daß man selbst einen Narren für klug halten würde, wenn er schwiege. Die Bewährungen, die nötig sind um Profil zu bekommen als Christ, wird das Leben uns schon bescheren. Gott wacht über den Geist den er uns gab.
Ich habe festgestellt, auch in meinem eigenen Leben, daß es manchmal schwer ist Wahrheiten zu sehen und dann auch zu ertragen bzw. zu akzeptieren. In solchen Momenten erkennt man unweigerlich, wie schwach wir Menschen doch eigentlich sind. Wir können besser damit leben wenn wir angelogen werden und über die Realität hinweg unseren Standpunkt herüberbringen dürfen. Wenn ich in dieser Haltung dann noch Bestätigung finde, integriert sich die Lüge in meinem Selbstbild und meine Persönlichkeit steht auf sehr wackligen Füßen. Sobald dann das Verdrängte in einer bestimmten Situation ans Tageslicht kommt, ist die Verwirrung und Enttäuschung groß. Menschen sind wohl einfältige Wesen wenn es um Wahrhaftigkeit geht. Sie suchen oft lieber nach Bestätigung der Lüge anstatt nach Richtigstellung der Realitäten. Ich kann mir vorstellen daß das Kreuz der Nachfolge, welches wir als Gläubige auf uns nehmen sollen, die immerwährende Suche und Erfassung der Wahrheit ist. Und zwar nach der ganz alltäglichen Wahrheit in meinem kleinen Leben. Ich glaube, daß dies Gott sehr wichtig ist. Sozusagen als feste Grundlage für wahrhaftige Auseinandersetzung mit Gott im Glauben. Meine Gebete und mein Umgang mit anderen Menschen können davon nur profitieren. Wer ein ureigenes Interesse an der Wahrheit in seinem Leben hat, der fürchtet sich auch nicht davor von anderen Menschen darauf angesprochen zu werden. Im Gegenteil, er freut sich über Anteilnahme und Hilfe. Warum ist die Wahrheit so schwer zu ertragen bzw. zu entdecken? Wahrheit ist zum Teil subjektiv und daher sehr mit der betreffenden Person verknüpft. Und auf der anderen Seite, was den Glauben angeht, äußerlich nicht unbedingt beweisbar. Die Wahrheit ist kein Gegenstand und von daher immer auch eine Frage des eigenen Standpunktes, der eigenen Wurzeln und des eigenen Glaubens. Objektiv wahr ist zum Beispiel, daß die Sonne aufgeht und wieder untergeht. Niemand kann das leugnen. Daß hinter allem Sichtbaren und auch Unsichtbaren ein Schöpfer steckt kann man sehr wohl leugnen. Es ist nicht sichtbar und greifbar.
Warum soll man nun glauben? Wäre es nicht einfacher, wenn Gott sich zeigt und unmißverständlich klarmacht, wer hier der Boß ist? Gott hat dies ja getan. Die Bibel berichtet von eindeutiger Stellungnahme seitens des Schöpfers. In unserer heutigen Zeit können wir damit wenig anfangen wage ich zu behaupten. Sollte nun Gott seifenoperähnlich ständig für jede Generation rund um den Globus seine "Hallo-hier-bin-ich-Show" abziehen? Das mag eine sehr menschliche Überlegung sein, kann aber vielleicht helfen, sich Gedanken über Gottes Umgang mit uns Menschen zu machen. Das Wesen des Menschen ist nicht darauf angelegt sich Gedanken über seinen Ursprung zu machen. Dies ist eine Folge des Ungehorsams Adams und Evas im Paradies. Der Mensch neigt dazu sich und seine Welt einfach zu vergessen. So wie Kain sich vergessen hat, als er seinem Bruder Abel den Schädel einschlug. Ebenso "erschlagen" viele Menschen ihr Gewissen welches Gott dem Menschen mitgegeben hat. Der Glaube an Gott paßt nicht in ihre subjektive Welt und muß daher rationellen Denkstrukturen weichen. Obwohl dies ja schon ein Widerspruch in sich ist. Subjektive Einschätzungen werden von allen möglichen Dingen geprägt und beeinflußt und sind daher oft alles andere als rationell. Der Mensch funktioniert weil es Gott gibt. Der Sinn des Lebens kann daher nicht in einem selbst stecken oder darin, daß es eben viele Menschen gibt. Wenn es nur einen einzigen Menschen gäbe, laut Bibel war dies einmal so, wäre dessen Leben dann sinnlos? Selbst wenn dieser eine Mensch im Weltall auf einem Asteroiden sitzend die Sterne zählen würde, wäre sein Leben sinnvoll weil Gott dahinter steht. Ist Kinder in die Welt zu setzen ein Sinn des Lebens? Es gibt Menschen, nicht wenige, die sagen, daß es in unserer heutigen Zeit unverantwortlich wäre Kinder zu zeugen. Man kann nicht grundsätzlich sagen, daß dies unsinnig ist. Dennoch wäre es wohl kaum realisierbar sich hier zurückzuhalten. Der Selbsterhaltungstrieb und der Kinderwunsch ist zu stark. Auch wenn es manchmal sehr niedrige Motive gibt und es für manche Kinder besser wäre, nie geboren zu werden. Dies schreibe ich im Hinblick auf unfähige, brutale Eltern die ihre Kinder nur benutzen, bedrängen, verprügeln, mißbrauchen und zu seelischen Krüppeln machen. Wenn man Christ werden konnte, ist es wichtiger zu wissen, daß Gott einen gewollt hat als zu erkennen, daß man unwillkommen ist bei den eigenen Erzeugern. Grundsätzlich sind Kinder ein Geschenk und ein Segen. Der Sinn des Lebens steckt auch darin, daß man dem Kreislauf vom Kommen und Gehen durchbrechen kann und seinen inneren Frieden darin findet, daß Jesus Christus, Gottes Sohn, von den Toten auferstanden ist nach seiner Kreuzigung und die Gläubigen mit ihm. Hin zu einem neuen, erlösten und sündlosen Leben. Sündlos in dem Sinne, daß Gläubige die Sünde los sind, daher das Wort. "Haltet euch der Sünde für gestorben". Dies ist in all seinen Konsequenzen, über die man auch als Christ sich immer wieder Gedanken machen sollte, der Sinn meiner Existenz. Gott kam aus der Ewigkeit in die zeitliche Existenz mit deren unseligen Abläufen die sich ständig sinnlos wiederholen (in der Sache selbst) um uns aus dem unseligen Kreislauf durch Auflösung der Gottesferne (Sünde) herauszuholen. Der Glaube und nicht das Sehen ist die Voraussetzung dafür. Etwas Ewiges kann man nicht sehen sondern man muß es glauben. Könnte man die Ewigkeit und Gott selbst sehen, wäre es nicht mehr ewig denn unsere Welt ist zeitlich und von zeitlichen Abläufen abhängig. Wer aber abhängig ist, würde sofort sterben wenn er in die Unabhängigkeit entlassen werden würde. Solange wir Menschen morgens aufstehen und abends schlafen gehen müssen und solange wir essen und verdauen und ausscheiden müssen und solange wir davon abhängig sind, daß mein Herz Blut durch meine Adern treibt und ich Sauerstoff einatmen muß um zu überleben, kann man nicht unabhängig sein. Die Bibel spricht von Auferstehung der Toten. Mein Körper muß den Entzug der genannten Dinge mit dem Leben bezahlen und damit Tribut zollen der Vergänglichkeit und Begrenztheit des Fleisches. Mein Geist aber lebt weiter. Die Glaubenswelt ist eine geistliche Welt. Und Menschen sind eben auch Geisteswesen denn sie besitzen Phantasie, Kreativität, Intuition und haben ein Gewissen. Schon dadurch, daß man sich Dinge vorstellen kann beweist daß der Mensch nicht nur aus Haut und Knochen, Sehnen und Flüssigkeit besteht.
Machen sie mal die Augen zu und stellen sich irgend etwas fest vor. Sehen sie es? Demnach sind sie ein geistliches Wesen. Aber das allein macht uns noch nicht zu Christen. Was nicht grau ist, das ist gräulich, was nicht blau ist, das ist bläulich und was nicht Christ ist, das ist christlich. Demnächst gibt es sogar noch christliche Marmelade. Ich vermute ein Petrus oder Paulus hätten den Mund nicht mehr zu bekommen wenn sie gesehen hätten, wie heutzutage das "Christliche" in der frommen Szene angeboten wird um damit die Zielgruppe der Christen anzusprechen. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll wenn "der Fisch" auf Kugelschreibern, Bierdeckeln, Autos, Geldbeuteln, T-Shirts, Schlüsselanhängern etc. sich breitmacht. Ich sage jetzt mal provokativ: "Nicht überall wo ein Fisch draufsteht, steckt auch ein Christ dahinter". Klar, Christen sollten sich schon irgendwie zu erkennen geben aber wenn die Identifikation und Ausstrahlung nur durch einen reflektierenden Fischaufkleber gewährleistet ist, dann macht's irgendwie keinen Spaß mehr. Auf der anderen Seite sage ich aber auch, daß es durchaus positiv und von Herzen aufrichtig gemeint sein kann, wenn man auf diese Weise zeigt woher der Wind weht im eigenen Leben. Ich schreibe dies auch nicht um etwas zu bewerten sondern erlaube mir lediglich ehrliche Gedanken und Gefühle herüberzubringen die sich mir vor Augen stellen wenn ich mich so umschaue in der sichtbaren Umsetzung des täglichen Lebenssinnes als Christ. Die Leistung und Einsatzbereitschaft in meinem Leben als Christ macht dann auch meine Lebensqualität und meine "guten Tage" aus. Wenn wir das gelernt haben, sind wir auf einem guten Weg zum "vollkommenen Mann" wie es in der Bibel steht. Das zählt sicherlich auch für die Frauen. Ich will jetzt noch einige Gedanken loswerden zum Thema "Kreuz". Und zwar jenes Kreuz, das Christen auf sich nehmen sollen um Jesus nachzufolgen. Klingt das abschreckend? Will man davon lieber nichts Genaueres hören und sehen? Ich vermute hinter dieses offene Geheimnis kommt man im Laufe seines Christenlebens fast zwangsläufig. Für mich ist das Kreuz der Umstand, daß wir als "Aussteiger" körperlich eben noch nicht ausgestiegen sind und uns dies manchmal wie ein schwerer Rucksack vorkommt. Wir sind Fremdlinge geworden auf Erden und haben hier keine bleibende Stätte sondern sind schon geistlich in die himmlischen Örter hineinversetzt worden durch den Glauben. Wir suchen das, was "droben" ist. Es ist wie eine Erbschaft. Und das sind wir ja auch: Erben des Reiches Gottes! Wir dürfen wissen eines Tages im Reich Gottes die Erbschaft des Glaubens anzutreten um dann vom Glauben zum Schauen zu gelangen. Dies steht hundertprozentig fest denn die Bibel sagt es uns schwarz auf weiß und Gott hält sein Wort. Mitunter kann es zu Erbstreitereien kommen unter den Kindern Gottes. So wie die Jünger sich darum gestritten haben, wer von ihnen wohl der Größte im Himmelreich sein wird. Manchmal kommt es einem so vor, daß auch heutzutage solche Vergleiche und Mutmaßungen hinter vorgehaltener Hand gang und gäbe sind. Ist wohl eine menschliche Unart ständig Vergleiche zu ziehen und zu richten. Das hat für manche einzelne Personen oder ganze Gemeinden manchmal den zweifelhaften Vorteil von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Ich sehe Parallelen zu einem Fußballverein. Jeder "Spieler" will seinen persönlichen Erfolg. Man möchte gerne etwas vorzeigen und möglichst unverzichtbar sein. Nach Anerkennung wird "gelechzt". Da wird im Mißerfolg in der Vergangenheit nach Fehlern gesucht und die Schuldigen ausgemacht. Da man in einer Gemeinde äußerst selten Namen nennt, wird eben die "Rute" in eine Predigt gepackt. Ich denke, dies ist der falsche Weg. Es geht nicht darum, den Sieg zu erringen sondern im bereits feststehenden großen Erfolg (als Erlöste) die richtigen Schritte zu gehen und die richtigen Gedanken zu denken und Taten zu tun. Dies muß jeder Gläubige selbst herausfinden. Mut zur Eigeninitiative ist angesagt. Es gibt keine Schablone und auch keine genormte Meßlatte um Positives oder Negatives zu messen solange jemand aus Überzeugung handelt im Glauben. Was man als Christ durchleuchten kann und manchmal auch sollte ist, herauszufinden, mit welcher Einstellung jemand etwas macht und nicht macht. Dies kann man durch Gespräche herausfinden. Wenn es aber selbst daran mangelt, daß man nicht mehr miteinander redet, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn große Irritationen und Frust sich innerhalb einer Gemeinde breitmachen. Und mit dem Gespräch meine ich eben gerade nicht, von der Kanzel aus "fromme Politik" zu betreiben bzw. in "kanaanäischen Zungen" hyroglyphenartige Durchhalteparolen in die Menge zu werfen. Wer es nicht mit den Menschen der Gemeinde sprachtechnisch bewerkstelligen kann, der ist als "Hirte" einfach "fehl am Platze". Das muß man so sehen und aussprechen. Eine Gemeinde lebt und atmet nicht durch Programme und Veranstaltungen sondern durch überzeugte, offene, freundliche und unverschlossene Menschen. Das ist sicherlich keine neue Erkenntnis. Das Leben in einer Gemeinde oder überhaupt als Christ in dieser Welt, macht keinen Spaß und motiviert nicht, wenn man die Gemeinsamkeiten als Heilige einfach links liegen läßt. Das sage ich nicht nur, weil man als Christ eben so denken sollte, sondern auch in Hinsicht auf das, was man gemeinsam viel eher mit Gott erleben kann als alleine. Und Gemeinsamkeiten sind stark an Liebe, Hilfe, Interesse, Spaß und Auferbauung gebunden. Viel weniger an Predigten, Bibelstunden, Mitarbeitergesprächen oder gemeinsames Singen. Wenn Letzteres den Zusammenhalt bestärken soll, ist das mehr ein Training für den Kopf und die Stimmbänder aber weniger für das Herz und die Gefühle. Denn darin besteht auch der Glaube an die Erlösung und die Liebe Gottes. Ich will nicht pauschalisieren und behaupte nicht, daß es immer daran liegt, wenn es zu Verschleißerscheinungen kommen mag, daß man zu sehr auf Gewohntes und Übliches zurückgreift und sich zu wenig um die Menschen kümmert. Mir geht es um ein grundsätzliches Nachdenken und in Frage stellen der eigenen Person. Fragen wie: Wo habe ich die Tür zugemacht? Wann habe ich das letzte mal aus ganzem Herzen am Gottesdienst teilgenommen? Nach wem habe ich schon seit Wochen/Monaten nicht mehr gefragt? Hat mein Egoismus sich in letzter Zeit erhöht? Wem habe ich zuletzt das Evangelium gesagt? Wo ist ganz konkret meine Hilfe nötig und brauchbar? Wie werde ich von anderen Mitchristen gesehen? Ungewollte Einsamkeit ist eine schlimme Sache. Ich weiß, daß Gott dies so nicht will und möchte. Gläubige Menschen sollen zueinander stehen und füreinander da sein. Wir müssen untereinander nicht die großen Problemlöser sein. Darum geht es gar nicht. Es geht um persönliche Gemeinschaft um Kreativität, Phantasie, Spaß und Spontaneität. Natürlich sollte die Zeit, die man gemeinsam verbringen darf, dazu motivieren, sich auch zukünftig zu verabreden. Freundschaften unter Christen sind so ziemlich das Wertvollste im Leben. Deshalb sollte es ein Ziel sein zu solchen Freundschaften zu gelangen. Dazu kann ich unbedingt auch selbst etwas beitragen. Nicht durch Leistungen sondern durch Anwesenheit und Spontaneität. David und Jonathan waren echte Freunde. Die Liebe, die sie füreinander empfanden war außergewöhnlich. Gottes Segen war über ihnen. Ich bin überzeugt, daß solche tiefen und transparenten Bindungen auch heute noch möglich sind. Selbst in Zeiten, in denen "die Liebe erkaltet", und an jeder Straßenecke reichlich Ablenkung angeboten wird. Christen werden die "ganze Ewigkeit" zusammen verbringen. Es wird sicherlich eine andere Beziehung untereinander vorherrschen als man es auf Erden gewohnt ist. Dennoch wird Gott irdische Bindungen im Himmel nicht auflösen so sie "im Glauben und aus dem Glauben" entstanden sind. Daran glaube ich. Trotzdem ist das Alleinsein nicht unwichtig.
Mit meinem Plädoyer für Gemeinsamkeiten will ich keineswegs die "einsamen Stunden" beiseite schieben. Es ist wichtig (nicht nur körperlich) auch einmal für sich alleine zu sein. Jeder Christ hat Gott so wie kein Anderer. Diese "stillen Momente" in Ruhe und friedlicher Abgeschiedenheit müssen sein. Gerade auch die Gebete in solchen Momenten haben eine Intimität die ungestört bleiben sollte. Aus solchen Momenten der bewußten Einsamkeit heraus kann man auch neue Kraft tanken und mit neuem Mut wieder die Gemeinschaft suchen. Meine Gebete werden auch in der Gemeinschaft eine andere Sprache haben wenn ich im Verborgenen ungeschminkt mein Herz ausschütte. Wer alleine kaum betet wird eher Probleme haben in Gemeinschaft unfiltrierte Anliegen auszusprechen. Ich finde hinter einem Gebet sollte immer auch die eigene Persönlichkeit stecken. Deshalb finde ich vorformulierte Gebete oder mundgerechte Anliegen absonderlich. Was Gott wohl bei manchen Gebeten denkt, die wir so von uns geben? Fürbitte ist der Wille Gottes. Das Beten für Mitchristen hat eine tiefe Bedeutung. Oft übersehen wir das. Wer etwas seiner Zeit, Liebe, Aufmerksamkeit und Hilfe verschenkt, der ist ein König. Ein König wird niemals an irgendeiner Sache Mangel leiden solange er gerne König ist und Dankbarkeit zeigt gegenüber den Menschen und vor allem Gott. Alle Christen sollten Könige sein. Im Himmel werden wir es sein. Auf Erden ist unsere Bewährung. Wer dafür zu faul ist, weiß wenig von Liebe und Freiheit. Unsere Freiheit haben wir dafür um Gutes zu tun. Und es gibt nichts Schöneres als Gutes zu tun: Seinen Freunden und Feinden, seiner Frau und seinen Kindern, seinen Kollegen und Bekannten. Ein fröhliches Herz gibt gerne. Fürbitte ist auch eine Tat und ein gutes Werk. Und das Beten für andere Menschen hat gewiß schon viel Segen gebracht. Auch wenn wir das möglicherweise gar nicht so klar mitbekommen. Wer weiß, ob nicht für unsere Bekehrung jemand gebetet hat? Und wer weiß, wem ich ganz persönlich schon lange ein Anliegen im Gebet bin? Oft ist man überrascht. Das ist gut so. Fürbitte hat auch den Vorteil, erfolgreich seinen eigenen Egoismus zu bekämpfen. Wer davon wenig hält bleibt ein Egoist, Eigenbrötler und ein trauriger Wicht. Wie viele solcher "Wichte" sitzen auf den Bänken in der Gemeinde oder stehen auch auf der Kanzel oder kommen erst gar nicht in die Gemeinde? Eine gewisse Eigendynamik ist jeder Christ seinem eigenen Ego mehr als schuldig. Sicherlich kann man nicht stets die "Anderen" für seine Trägheit verantwortlich machen aber wir sollten auch unsere heilige Aufgabe nicht vernachlässigen aufeinander acht zu haben und uns untereinander zu guten Werken anzureizen. So etwas steht tatsächlich in der Bibel. Wie gesagt, Reize spielen in unserem Leben meist eine große Rolle und beeinflussen uns mehr oder weniger stark in unseren Taten. Reizpunkte zu setzen sollte daher im geistlichen Bereich eine wichtige Aufgabe in der Gemeindeleitung und darunter sein. Wer aus Angst vor Fehlern nur immer im alten Trott vor sich hin dümpelt wird kaum die Trägen, Müden und Gelangweilten aus dem Wohnzimmersessel herausholen. Reizpunkte setzen setzt ein gewisses Fingerspitzengefühl voraus und Menschenkenntnis. Die Frage, wie man seine Glaubensgeschwister "gewinnen" kann sollte keine Theorie bleiben. Missionarische Arbeit ist wichtig. Aber wenn "vor der eigenen Haustür" der Staub der Ideenlosigkeit und Trägheit den Eingang versperrt, wird es Zeit daran etwas zu ändern. Wer seinen Bruder oder seine Schwester gewinnt, gewinnt auch deren Ideen, Gaben, Liebe und Zeit. Persönliche Einladungen sind ein gutes Mittel jemanden "zu kitzeln" und herauszufordern. Schweiger zum Reden zu motivieren ist eine wertvolle Aufgabe und Vielredner mal zum Schweigen zu bringen ist auch nicht unwichtig. Mal etwas Ungewöhnliches organisieren: Grillfeste, Exkursionen, Diskussionsabende, Bowlingabend, Essen gehen oder zu einem exklusiven Dinner mal ein Ehepaar oder einige Junggesellen einladen. Man kann viel tun um Reizpunkte zu setzen. Das ist keineswegs etwas Negatives jemanden zu "reizen". Natürlich nicht die Kindern zum "Zorn reizen" aber gewiß zur Freude zu reizen und zum Aufwachen zu motivieren. Mit der Zeit lernt man mit den Reizen positiv umzugehen und versteht es sogar sich solche Punkte selbst zu setzen und sich zu motivieren. Sogar Freude dabei zu empfinden sich manche Dinge und Umstände gerne zuzumuten. WER ETWAS GERNE MACHT, DER MACHT ES AUCH GUT! Eine unzumutbare Zumutbarkeit ist es nur dann, wenn ich tatsächlich nur unter großer Unerträglichkeit mich auf manche Dinge einlassen muß ohne es überhaupt zu wollen. Aber bevor man zu dieser gewichtigen Feststellung kommt sollte man erst einmal praktische Erfahrungen gemacht haben. Die Praxis zeigt nämlich auch oft, daß Überwindung in manchen Dingen sogar zu einem positiven Erlebnis führen kann. Nicht alles was unangenehm, kompliziert, sinnlos und umständlich erscheint muß letztlich auch so sein. Vorurteile in Bezug auf Dinge und auch Menschen finden sich auch in den Köpfen von Christen. Die Sanftmütigkeit und Demut die Jesus Christus uns vermittelt durch die Bibel und den Heiligen Geist sollte durchaus ein erstrebenswertes Ziel sein. Man muß sich nicht einbilden, daß es nun nicht mehr möglich ist sich charakterlich zu verändern nachdem schon viele Jahre des Lebens ins Land gegangen sind. Wer das behauptet ist nur zu faul sich auf derlei Veränderungen gedanklich einzulassen und hat womöglich Angst davor. Warum nur? Dieser gnädige Gott, an den ich glaube, hat viel Geduld und seine Gnade reicht weit bis über den Horizont hinaus. Vor diesem Gott muß ich keine Angst haben. Ich sollte IHM aber zutrauen, daß ER mich verändern will und kann. Nicht auf die Weise, daß er uns zu charakterfesten Marionetten umpolt die ständig dämlich vor sich hin grinsen. Viel eher nimmt ER uns mit hinein in seine Absichten und hilft uns die richtigen Erfahrungen zu machen um daraus zu lernen und sich zu verändern. Ich wette, daß die meisten Christen diese Erfahrung schon gemacht haben. Christsein bedeutet niemals Stillstand. Es ist ein fortwährender, dynamischer Prozeß. Auch Heiligung genannt. Es ist aber nichts, was uns Angst machen müßte. Im Gegenteil. Unser Lehrmeister ist Gott! Wer, frage ich mich, darf so eine "Ausbildung" absolvieren?
Fast alle deutschen Wörter mit der Endung "ung" haben eine wichtige und schwerwiegende Bedeutung und Verantwortung. Beispiel gefällig? Umleitung (nicht ganz ernst gemeint), Achtung, Verantwortung, Zuneigung, Bereitstellung, Hoffnung, Bewährung, Erbarmung, Verzeihung, Prophezeiung etc. Hat alles auch mit Heiligung zu tun wie ich finde. Oft bekommen wir es ja auch nicht unbedingt gleich mit wenn wir uns gerade in einer Situation befinden in der wir wichtige Erfahrungen machen dürfen, die meine eigene Person betrifft. Ebenso wie wir auch nicht unbedingt mitbekommen, wenn wir auf andere Menschen vielleicht eine besondere Wirkung haben im positiven Sinne. Ich erinnere mich an eine Szene des Alten Testamentes als Mose nach vierzig Tagen auf dem Berg Horeb, als er Gemeinschaft mit Gott hatte, zurückkam zu seinem Volk und sein Angesicht einen Glanz und eine Ausstrahlung hatte, daß die Israeliten ihr Angesicht verdecken mußten. Es war Mose vermutlich nicht bewußt, daß er so einen "strahlenden Eindruck" hinterließ. Warum nun, frage ich mich, steht so was in der Bibel? Was will uns Gott damit sagen? Nun ja, der Glanz und die Herrlichkeit Gottes hatte auf Mose abgefärbt. Das wäre die nüchterne Antwort. Aber es steckt für mich noch viel mehr dahinter. Es zeigt mir, daß gläubige Menschen, die sich Gott nähern wollen (im Gebet, in Gemeinschaft oder wie auch immer), durch diese Begegnungen unweigerlich innere und auch äußere Spuren sichtbar werden lassen. Dies beeinflußt uns nachhaltig. Das merken die Menschen um uns herum. Nicht nur die Christen, die sich an der guten Laune und inneren Ruhe ihrer freundlichen Glaubensgeschwister erfreuen können, sondern eben auch die Menschen ohne Zugang zu Gott. Und ich behaupte, daß man einem gläubigen Menschen, der von Herzen an die Liebe Gottes glaubt und danach leben will, unweigerlich ansieht und anmerkt welch Geistes Kind er ist. Ist ihnen schon einmal aufgefallen, daß man mit einem wahrhaft freundlichen, demütigen und liebevollen Christen keinen Streit anfangen kann? Kennen Sie solche Christen? Ich bin der Meinung, daß wir es uns viel zu oft zu kompliziert machen in unserem Glaubensleben. Wir haben die Neigung Freude und gute Stimmung (Ausgelassenheit) eher zu bremsen weil man ja dann womöglich den Ernst des Glaubens übersehen könnte und zum Hochmut tendiert. Wenn man aus Angst vor Hochmut sich eine künstliche und selbst auferlegte Demut zulegt, ist das unehrlicher und glaubensfeindlicher als eine vielleicht manchmal zu große Ausgelassenheit. Diese Welt gibt nicht immer Anlaß zur Freude und es wäre meiner Meinung nach schlimm wenn man dann noch die "guten Tage" und Momente beschneidet aus Angst vor Hochmut. Aber ich sehe auch ein, daß nicht jeder Christ die gleichen Vorstellungen hat und auch die Generation in der man groß geworden ist prägt uns Menschen. Manchmal kann man eben nicht über seinen Schatten springen. Dennoch sage ich, daß man es zumindest versuchen sollte. Verständnis zwischen den Älteren zu den Jüngeren wird dann möglich, wenn jeder den anderen auch mal stehenlassen kann und beide sich aufeinander zu bewegen in der einen oder anderen Angelegenheit. Sei es nun in Gemeindedingen oder auch in persönlichen Angelegenheiten. Und wenn das Miteinander von Respekt und Interesse gekennzeichnet ist, kann man auch voneinander lernen. Keiner ist schon so weise oder so erfahren als daß er nicht auch von einem Glaubensbruder/schwester etwas Entscheidendes lernen könnte. Auch bin ich der festen Ansicht, daß Gott seine Kinder untereinander benutzt um voran zu kommen, Licht ins Dunkel zu bringen, Horizonte zu erweitern, Perspektiven zu erkennen, Hoffnung zu vermitteln, zu motivieren, geistliche Wahrheiten plausibler zu machen etc. Es geht in einer Gemeinde gewiß nicht nur darum, gemeinsam Lieder zu singen, einer Predigt zuzuhören, Kuchen zu backen und Tische zu decken. Vielmehr ist dies auch ein Ort des praktischen Glaubens und für manche sogar des "geistlichen Überlebens". Es gibt Christen, die sind nicht so stark und haben vielleicht auch wenig Selbstvertrauen und Mut. Das sind nicht selten die sanftmütigsten Mitglieder einer Gemeinde. Diesen Menschen sollte auch besonders nachgegangen werden um ihnen nicht nur das Gefühl zu vermitteln, daß sie mit ihrer Gesinnung für den geistlichen Zustand der Gemeinde mit sorgen können. Menschen sind nun mal stimmungsabhängig und wo viele Menschen zusammen kommen, spielen auch die mitmenschlichen (oft unsichtbaren) Verhaltensregeln eine Rolle. Und da ist ein gesunder Ausgleich sehr wertvoll. Mir stellt sich hier nun die Frage, ob ein "organisiertes Christenleben" vonnöten ist? Menschlich gesehen (und Christen sind ja auch Menschen trotz ihrer himmlischen Wohnung) ist es wohl nötig gewisse Ordnungen und Abläufe im gemeinsamen Gemeindeleben aufzustellen. Auch gehört sicherlich dazu manchmal zur Ordnung aufzurufen. Es ist klar, Disziplin ist wichtig und muß auch sein. Wichtig dabei erscheint mir wiederum, daß der Gemeindeleiter auch ein Gespür dafür haben sollte, wie er auf die Menschen einzugehen hat. Es gibt leider auch in einer christlichen Gemeinde "Elefanten im Porzellanladen". Ehrlichkeit und Offenheit tut not!
Wer auf der Kanzel steht und plötzlich, o Wunder und Erscheinung, ein neues Antlitz offenbart, seinen entrückten Blick sanft zu den Schafen gleiten läßt, eine nie zuvor gekannte und vernommene Stimme durchs Mikrophon hüstelt, offenbart sicherlich keine göttliche Botschaft, sondern wohl eher ein lächerliches Schauspiel an Hochmut, Fehleinschätzung und Verkrampfung. Klar ist aber auch wiederum, (es gibt tatsächlich zu allem Gesagten auch meist immer eine berechtigte Gegenstimme sozusagen eine zweite Seite der Medaille) daß eine gewisse Übung und auch Routine wichtig ist um vor vielen Menschen zu sprechen. So zu sprechen wie man dies auch macht wenn man sich mit seinen Freunden unterhält. Ehrlichkeit (bei allen kleinen Fehlern die dabei entstehen können) kommt immer besser an als gekünstelte und gestelzte Frömmeleien die man theoretisch ja auch selbst Zuhause sich zueignen kann. Man geht ja nicht in die Gemeinde um von der Kanzel aus theoretische Abhandlungen über die Geschlechtsregister zu hören. Das Leben ist entscheidend. Wer spricht über das tägliche, spontane, ärgerliche, interessante, schöne und häßliche, kunterbunte oder mausgraue Leben? Laßt diesen Menschen auf die Kanzel! Das ist es was wir hören wollen. Damit kann man sich identifizieren. Was spricht in der Bibel denn am allermeisten an? Es sind die Geschichten von den Schwächen der sogenannten Glaubenshelden. Zum Beispiel ein Elia, der im Auftrag Gottes die Baalspriester böse auflaufen ließ und niedermetzelte um dann, in panischer Angst und großer Müdigkeit, davon rannte um sich in der Wüste am liebsten im Sand zu verbuddeln. Oder auch ein Mose, der von Gott persönlich Beauftragte, der ein ganzes Volk aus der Versklavung befreite und Wunder Gottes dem ägyptischen Pharao zeigte. Dieser Mose wäre am liebsten stehenden Fußes im Erdboden versunken. Er hatte Angst vor solch einer Aufgabe weil er eine "schwere Zunge" sein eigen nannte. Vermutlich ist das eine freundliche Umschreibung für Menschenfurcht. Auch ein Paulus, ein hochangesehener Gelehrter und Pharisäer offenbart sich in der Bibel als ein blinder, fanatischer, eingebildeter und vermutlich auch arroganter Besserwisser, der die wahren Christen mit diebischer Lust verfolgte und niedermachte. Er war gewiß kein Held des Guten und Erbaulichen sondern eher ein Zerstörer im blinden Eifer. Das Blatt hat sich bei allen diesen biblischen Menschen gewendet. Gott hat sie verändert. Vielleicht nicht im Handumdrehen aber immer mehr, je mehr Zeit verging. Menschen die sich verändern, das ist eine wirklich bewegende und nachvollziehbare Geschichte und ein Erfahrungswert, der für heutige Christen ungeheuerlich wertvoll sein kann. Man erkennt mitunter darin seine eigene Geschichte. Und die haben wir alle. Wir freuen uns darauf eines Tages im Himmel Menschen wie diesen Paulus oder Mose kennenzulernen. Und wer weiß, vielleicht freut sich Mose genau dich kennenzulernen, der du gerade diese Zeilen liest.
Ich habe mir schon oft darüber Gedanken gemacht, warum nun gerade diese jetzige Zeit "meine Zeit" geworden ist. Warum, so fragte ich mich, wurde ich nicht im letzten Jahrhundert geboren? Oder im Mittelalter? Was wäre wohl aus mir geworden wenn ich zur Zeit Jesu im Heiligen Land gelebt hätte? Nun ja, ich gebe zu, daß man für derartige Gedanken viel Phantasie benötigt. Auf jeden Fall wurde für mich dann auch klar, daß ich als ein "vor Grundlegung der Welt erwählter Mensch" kein Produkt des Zufalls sein kann. Also ist demnach auch die Zeit des 21. Jahrhunderts "meine Zeit". Vermutlich passe ich irgendwie auch hierher. Mit meinen ureigenen Veranlagungen und als der Staatsbürger der ich bin. Wobei Letzteres für mich eher unerheblich ist. Ob und welche ewige Bedeutungen diese Tatsachen nun haben werden in der Ewigkeit und auch in der Beurteilung über mein Leben, bleibt eine offene Frage. Zumindest darf ich Frieden über "mein Leben in dieser Zeit" haben und darauf vertrauen, daß "mein Glaube" (den Gott mir geschenkt hat) ausreicht um im Himmel eines Tages herzlich willkommen zu sein. Und das unabhängig davon, ob ich nun Wirtschaftsboß im vorigen Jahrhundert, Schankwirt im Mittelalter oder römischer Steuereintreiber zur Zeit Jesu gewesen bin. Entscheidend ist und bleibt, daß ich "meinen Glauben" an Jesus Christus als ein göttliches Geschenk ansehe daß mir unverdienterweise in Liebe angeboten wurde durch Gottes Gnade. Darüber kann ich glücklich sein von ganzem Herzen. Und das bin ich auch. Ich empfinde es so, daß Gott wert darauf legt echte Persönlichkeiten mit Profil und Charakter und freiem, Gott zugewandtem Willen um sich zu haben. Vielleicht braucht es ein ganzes Leben um in dieses Bild hineinzuwachsen, nämlich dem Bild Jesu. Aber es ist meiner Ansicht nach auch nicht so entscheidend, ob wir eines schönen Tages solche Menschen sind wie Jesus es war. In das Bild Jesu hineinzuwachsen bedeutet ja nicht seinen ureigenen Charakter und sein individuelles Wesen abzutöten und eine Jesus-Kopie zu werden. Es bedeutet für mich vielmehr, durch den Heiligen Geist ein gottbezogenes freies Wesen zu sein, daß durch die Liebe und in der Liebe zu lieben versteht. Und zwar so, wie Gott es meint und wie Gott auch selbst ist, nämlich die personifizierte Liebe. Und wer liebt, womit wir jetzt wieder auf der Erde gelandet sind, kann alles ertragen. Der Beweis ist Gott selbst in Jesus Christus. Wie sonst wäre zu erklären und zu verstehen, daß Gott so viel Leid, Ungerechtigkeit, Mord und Habgier, Neid und Rachsucht, Krieg und Terror, Abartigkeit und Haß etc. erträgt? Und das auch nicht erst seit gestern. Ein Wunder, daß in so einer gottesfeindlichen Welt Christen heranwachsen können. Dies geht nur durch Gottes Schutz und durch Glauben. Und das Wunderbare daran ist, daß Christen sich nicht ständig verzweifelt um den Erhalt ihres Erlöstseins bemühen müssen um krampfhaft fromm zu sein sondern schon jetzt in und mit der Erlösung "baden gehen dürfen". Und zwar in dem Sinne wie Onkel Dagobert in seinem Geldspeicher. Und "mindestens" ebenso reich sind wir ja auch... Womit ich diesen Vergleich jetzt aber nicht über Gebühr strapazieren möchte. Die Erlösung ist unbezahlbar. Da müßte dann sogar Onkel Dagobert "verduften" und einsehen, daß man die Erlösung von den Sünden nur als Geschenk haben kann. Für viele Menschen ist es schon deshalb "verdächtig" an Gott zu glauben, weil man da etwas kostenlos bekommt. Heutzutage ist die Einstellung großgeschrieben: "Was nichts kostet, taugt nichts!" Die Leute wollen sich einfach nichts schenken lassen und vermuten eine Werbetrick oder noch Schlimmeres. Aber es gibt eben auch "Dinge" die kann man nicht kaufen. Das sollte sich ja eigentlich auch auf diesem Planeten schon herumgesprochen haben. Ich denke eine Aufzählung erübrigt sich. Warum trotzdem eine solche Angst vor Geschenken besteht kann ich mir nur dadurch erklären, daß viele Menschen den "Glauben an die Menschheit" verloren haben und wirklich "glauben", daß Geld die Welt regiert und man sogar Liebe und Anerkennung damit "kaufen" kann. Aber weiter denken sie dann nicht. Denn die Konsequenz daraus wäre ja gründlich über den Sinn des Lebens nachzudenken. Und das Schlimme daran ist, die ersten Überlegungen gehen in die richtige Richtung: Geld regiert die Welt! Und an die Menschheit zu glauben führt ins Chaos. Beispiele erübrigen sich auch hier. Wer immer an den "guten Kern" im Menschsein apelliert kennt sich selbst noch nicht gut genug. Aber ich sage auch um des bißchen Friedens willen auf Erden, daß es besser ist von Moral und guten Kernen zu sprechen als daß man sich nur noch gegenseitig den Schädel einschlägt. Was ja trotz dieser Appelle in manchen Gegenden dieser Welt zum "normalen Alltag" gehört. In den Himmel kommt man aber mit Moral und guten Kernen nicht. Denn das Erste ist nur Kosmetik und macht mich nicht zu einem Kind Gottes und das Zweite ist eine glatte Lüge. Selbst Jesus Christus wies es von sich "gut" genannt zu werden und verwies einzig auf seinen Vater im Himmel der allein "gut" ist. Schon allein der Umstand, daß Gottes Sohn ein Mensch mit Fleisch und Blut war verbot Jesus, trotz seiner Sündlosigkeit, davon zu sprechen "gut" zu sein bzw. sich dafür zu halten. Das sollte uns schwer zu denken geben und unsere Dankbarkeit steigen lassen daß Gott Menschen "gut" gemacht hat die nicht nur aus Fleisch und Blut sind, sondern auch jede Menge Sünden hatten. Die Erlösung ist das wundervollste Geschenk. Mit dem Glaube an die Erlösung ist es ebenso. Es ist nicht unsere Idee gewesen an das Evangelium zu glauben. Wie kämen wir denn auch darauf? Selbst hierin hat uns Gott "gezogen" (Johannes 14,6). Das ist gedanklich schwer zu begreifen wie das vonstatten gegangen ist und warum man selbst diesen "Ruf" vernommen hat. Warum ich? Warum nicht auch der oder die? Vielleicht wäre es ganz in Ordnung, wenn man mit "der" oder "die" einfach mal spricht? Womöglich erfährt unsereins dann stehenden Fußes warum man dort "Perlen vor die Säue wirft"? Es kann aber auch zu einem schönen Erlebnis werden wenn sich die Tür zum Herzen öffnen läßt. Warum ich? Ich sage: Warum nicht? In anderen Dingen des Lebens sind wir ja auch nicht so kleinlich und überaus bescheiden. Gott gebietet es dem Menschen umzukehren und an die Gnade und Liebe des Schöpfers zu glauben. ER bittet nicht, ER gebietet es.
Da kommt mir der Satz in den Sinn, daß manche Menschen zu ihrem Glück "gezwungen" werden müssen. Nur funktioniert dies hier nicht. Dann wären wir alle zwangserlöste Neurotiker mit einem chronischen Ewigkeitswahn. Von Liebe und Dankbarkeit keine Spur. Man könnte immer sagen, daß man unfreiwillig im Himmel ist und niemand vorher gefragt hat ob man dies denn überhaupt will. Nun, ob Gott gefragt hat oder fragen muß oder auch will, ist eine schwierige Frage. "Viele sind berufen aber wenige auserwählt"?! Was ist der Unterschied? Jesus Christus ist für alle Menschen in den Tod gegangen die je auf Erden gewandelt sind. Davon bin ich überzeugt. Gott will, daß alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und an die Vergebung der Sünden glauben. An Gott liegt es mit absoluter Sicherheit nicht wenn ein Mensch kein Interesse an der Wahrheit hat. Im Himmel wird es nur Freiwillige geben. Die "Auserwählten" sind wohl von Gott auserwählt dann auch die Wahrheit zu suchen und zu finden und anzunehmen. Ob dies alles auf einmal passieren muß bleibt zumindest für mich offen. Entscheidend ist das positive Ergebnis. Wie lange einer gesucht hat und wieviel Zeit er sich gelassen hat oder nicht gelassen hat ist im Himmel wohl nur Makulatur. Vielleicht hat es Auswirkung auf den Lohn den die Gläubigen vor dem Preisgericht Gottes erhalten? Zum Schluß wird abgerechnet und da müssen dann "alle Karten auf den Tisch". Das bedeutet nun nicht, daß man sich bis zum Sankt Nimmerleinstag Zeit lassen könnte sich mit Gott zu beschäftigen. Wer weiß schon wann die letzte Stunde geschlagen hat? Möglicherweise können wir uns auch selbst vom Berufenen zum Auserwählten machen indem wir einfach "Ja" zu Jesus Christus sagen? Gott sieht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf einer Linie. Menschlich gesprochen kann Gott bei jedem Menschen sehen wie er sich entwickelt und wie sein Leben verläuft. Auch erkennt Gott unsere Gedanken und kann bis tief in unsere Abgründe hinunterblicken. Mein Leben ist ein offenes Buch vor Gott. Ich habe einen freien Willen und muß mich dennoch der Größe und Macht Gottes unterordnen. Will ich das? Kann ich das? Sehe ich das so? Gott weiß es. Darum kann ER wohl auserwählen und gnädig sein wem er gnädig ist. Wer könnte daran auch etwas ändern? ER ist Gott. Das sollen und müssen wir anerkennen. Gott erkennt auch an, daß wir durch den Glauben an Jesus Christus für würdig befunden werden in das himmlische Reich des Allerhöchsten einzutreten. Und Gottes Liebe geht auch soweit, daß er den Willen derer anerkennt, die IHN bewußt ablehnen. Für einen Christen ist es wohl äußerst unverständlich warum ein Mensch nicht in den Himmel will und kein Interesse am ewigen Leben in der Herrlichkeit Gottes hat. Aber offensichtlich gibt es solche Menschen. Gott kennt sie und sieht ihr Leben und kann ihnen nicht helfen weil sie es ablehnen. Warum der Missionsbefehl? Liegt es an den Gläubigen wer in den Himmel kommt und wer nicht? Sicherlich wäre dies viel zu viel Verantwortung und Druck. Gott kennt die Seinen. Wir nicht. Aus der Sicht Gottes ist alles was wir in dieser Sache unternehmen (von der Ewigkeit aus gesehen) Vergangenheit. Er kennt demnach unser Zeugnis, unsere Gespräche, unsere Begegnungen und Gebete. Wer unserer Verkündigung glaubt ist nicht immer einsichtlich. Eine Bekehrung ist manchmal wie eine Kette die aus verschiedenen Gliedern besteht. Welches Glied unsere Worte und Taten sind bleibt verborgen. Es kann das erste oder das letzte Glied sein. Ich denke, daß wir die Gelegenheiten ausnützen sollten wenn wir über unseren Glauben sprechen dürfen. Ohne Angst oder Verkrampfung. Gut möglich, daß Gott uns manchmal Menschen vor die Nase stellt. Wir müssen bestimmt nicht pausenlos missionieren und im Akkord Traktate verteilen, Gespräche suchen oder für sämtliche Ungläubigen beten, acht Stunden am Tag. Gott wird uns klar machen wann der Zeitpunkt für ein gutes Wort gekommen ist. Wir werden nicht über unser Vermögen belastet oder gefordert von Gott. Das überläßt der HERR unseren Chefs im Betrieb. Manchmal wissen wir aber selbst nicht zu was wir alles in der Lage wären oder wie stark wir wirklich sind. Wir über- oder unterschätzen uns. Klar ist, daß wir Bewährung brauchen denn mit den Aufgaben wächst auch meine Kraft und mein Selbstvertrauen. Auch ein Christ benötigt Training. Daher der gutgemeinte Satz in der Bibel: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein...". Und da Gottes Wort keine leere Worthülse ist, werden Christen auch trainiert in der Wettkampfbahn des Lebens.
In einer Predigt eines amerikanischen Glaubensbruders (Rodney Kidd) habe ich zu diesem Thema mal ein Wort gehört, daß ich heute noch im Ohr habe. Er meinte, daß wir diesen Wettlauf gestalten können wie wir es für richtig halten. Es ist nicht verboten zum Beispiel mit Gummistiefeln, Cowboyhut und drei Jacken an den Start zu gehen. Wir können es uns selbst schwer machen oder auch leicht. Wir können einen Berg besteigen nur mit Bermudashorts und Badelatschen. Ob wir damit glücklich werden ist fraglich. Viele Christen sind auch ganz groß im Party feiern. Die beste Party ist bei ihnen die "Selbstmitleidsparty". Sie geht nach dem allseits bewährten "Niemand-ruft-bei-mir an- Effekt" und dem "Keiner-mag-mich-leiden-Programm". Sie sind bis in alle Ewigkeit hinein zerknirscht und verzagt. Das alles läßt sie dann erkennen, daß es wohl kaum einen unglücklicheren Menschen auf der Welt gibt als sie. Dabei hatte man vor sich selbst doch immer am allermeisten Respekt. Und dann so etwas?! Dies nennt man dann wohl einen "Wohnzimmerchristen". Diese Sorte Christ träumt vom ruhmreichen Sieg in der Kampfbahn des Lebens und schafft es kaum vom Bett zur Toilette. Bei dieser Predigt ist wohl manchem Bruder oder mancher Schwester das Lachen im Hals steckengeblieben. Das trifft wohl auch auf mich zu. Aber es ist ungemein wichtig auch einmal nett, ironisch und wahrhaftig auf seinen Zustand hingewiesen zu werden. Diese Art von Predigt wird leider immer seltener. Statt dessen hört man Predigten, die mehr vom Soll-Zustand berichten als daß sie den Ist-Zustand berücksichtigen. Ich glaube nicht, daß man viel mit einem Wort anfangen kann das einem ständig vor Augen malt wie ein Christ zu sein hat und was er alles zu verstehen, erkennen, umzusetzen hat. So wird der Eindruck verstärkt, daß man vermutlich der falsche Mensch am richtigen Platz ist. Gedanken können einem in den Kopf schießen, daß Gott sich wohl geirrt hat mit der Erwählung und es anscheinend Menschen gibt, die eher ungeeignet sind Christen zu werden. Auf diese Weise verstärkt sich dann die Resignation und man wird tatsächlich zum potentiellen Versager in christlichen Dingen. Die "Selbstmitleidparty" wird zu einem rauschenden Fest. Auf alles scheinbar Negative wird empfindlich reagiert und gutgemeinte Worte prallen wirkungslos an einem ab. Das Gemüt verfinstert sich und der Verkläger der Brüder reibt sich die Hände. Man "mutiert" zum "Novemberchristen" und fischt in trüben Gewässern. Warum kann man als wiedergeborener Christ in Resignation, Enttäuschung und Frust fallen? Ist das nicht ein krasser Widerspruch zu anderen Aussagen in der Bibel? Es gibt einen Spruch: Nichts ist so alt, wie die Schlagzeile von gestern! Wenn man versucht dies zu übertragen kann man erkennen, daß wir Menschen stark dazu geneigt sind Vergangenes immer wieder aufzuwärmen. Besonders die positiven und erhebenden Momente im Leben in denen man Selbstbestätigung, Ruhm und Anerkennung erhalten hat. Diese Glücksgefühle versucht man in die Gegenwart herüberzuretten. Gerade dann, wenn anscheinend nichts mehr davon zu sehen ist. Aber das funktioniert nicht ausreichend. Menschen leben im Prinzip niemals in der Gegenwart sondern sind entweder stark vergangenheitsbezogen oder mit ihren Gedanken schon meilenweit voraus. Man verdrängt unangenehme Gedanken, nüchterne Fakten, enttäuschende Momente, erdrückende Realitäten. Nun will ich wieder auf die Predigt des amerikanischen Glaubensbruder zurückkommen. Man kann mit einem Satz zusammenfassen was die eigentliche Botschaft dieser Aufzählung ist: ICH WILL NICHT LEIDEN! Wieso muß ich leiden? Das geht auf keinen Fall! ICH DARF NICHT LEIDEN! Unmöglich! Alle meine Kraft und mein Wille stemmt sich dagegen. Wenn man dann noch zu hören bekommt, daß wir doch froh und guter Dinge sein könnten, zweifelt man an seiner Echtheit in Glaubensdingen. Gott hat mich verstoßen! Alles nur Einbildung! Gott straft mich! Keiner hat mich lieb... Wir sind (nicht nur die Christen) eine leidensscheue Gesellschaft. Es kann nicht angehen, daß unser Leben auch nur eine Minute von Traurigkeiten in Beschlag genommen wird. Und dementsprechend wird "gute Laune" verkauft bis sich die Balken biegen. Oder man zeigt Menschen und Situationen denen es tatsächlich sehr schlecht zu gehen scheint. Das ist frustabbauend wenn man Menschen sieht, denen es ja noch schlechter geht als einem selbst.
Die Fersehindustrie macht auf "heile Welt" oder versucht sich in "Ablenkungsmanövern". Die "programmierte Flucht vor der Realität" sozusagen. Das wäre in der Tat ein Buchtitel. Christen neigen dazu sich ihr eigenes Programm zu gestalten. Daran ist an sich ja nichts Schlechtes wenn man versucht sich eine Art Konzept zurechtzulegen. Dennoch ist die Gefahr groß in eine Sackgasse zu laufen sobald einem nichts mehr einfällt. Frust wird ja meist dadurch verursacht daß man es nicht mehr ertragen kann, ständig in "alten Schuhen" herumzulaufen oder scheinbar unbeweglichen permanenten und öden Wiederholungen ausgesetzt zu sein ohne daran etwas ändern zu können. Im Fernsehen kann man zumindest den Kanal verändern aber im wirklichen Leben ist man oft gefangen. Für nicht wenige Menschen ist die "Unerträglichkeit des Seins" zur inneren Blockade geworden die sie daran hindert ihr Leben in Bewegung zu halten und zur inneren Ruhe zu finden. Dieses Problem ist auch unter den Gläubigen verbreitet. Es ist offensichtlich schwer als Christ stillzuhalten. Im Hinterkopf ist die Vermutung gespeichert, daß Stillstand gleichzusetzen ist mit Ignoranz Gott gegenüber und einer ungesunden Passivität. Aber es besteht ein großer Unterschied zwischen Stillstand und dem biblischen Ausharren und Stille sein. Unser Geist steht nicht still. Unser ganzer Mensch ist ständig in Bewegung und auch der Geist Gottes in den Gläubigen hält permanent Zwiesprache mit Gott. Von daher kann man auch allezeit beten und allerwege fröhlich sein. Unser Geist ist in seiner göttlichen Ausrichtung unabhängig von unserer Lebenssituation und vertritt uns vor Gott sogar dann (mit "unaussprechlichem Seufzen") wenn wir "alle" sind und nur noch schlafen wollen. Nicht wir sind die Regisseure unseres Lebens! Diese Aufgabe hat sich Gott vorbehalten. Es ist nicht so einfach einerseits für seine unmittelbare Zukunft zu sorgen und andererseits sich dort zurückzuhalten wo Entscheidungen anstehen, die von erheblicher Tragweite sind. Wir sollen gewiß nicht vor Entscheidungen in unserem Leben flüchten denn das Leben besteht aus vielen alltäglichen kleinen und größeren Entscheidungen. Nur, so empfinde ich, sollte nicht die Angst kursieren daß man ja keine falschen Entscheidungen fällen darf. Die Tragweite mancher Entscheidungen kennt ohnehin nur Gott. Was mir wichtig geworden ist: ICH DARF AUCH FEHLER MACHEN! Schließlich lernt unsereins daraus. Was überwiegen sollte in allem was ich unternehme und umsetze ist das Vertrauen zu Gott. Gerade auch dann, wenn ich versagt habe. Das ist nicht nur ein frommer Standardsatz sondern erlebbare innere Kraft die mich dann auch zum "Stillesein" motiviert. Wer mit seinen Gedanken und seiner Einstellung dem eigenen Leben gegenüber "fremd geht" und eben nicht sich innerlich nach Gottes Willen und Führung sehnt, der wird auch letztlich nicht den Frieden über einer Sache haben und erfahren. Manchmal spürt und erfährt man auch eher nichts und hat den Eindruck, daß man in einem Vakuum steckt oder sich im Kreis dreht. Ich glaube auch nicht, daß ständig das Gefühl und die Erwartung vorherrschen muß, daß Gott mir jeden Tag sagt, was ich tun und lassen soll. Den berühmten Zettel allmorgendlich auf dem Kopfkissen gibt es so nicht.
Unser Leben hat nicht nur den Schein der Freiheit als Christ sondern auch alle Möglichkeiten dazu. Und es ist kein Widerspruch Gottes Führung zu erfahren und doch eigene Entscheidungen zu treffen in Freiheit. Natürlich müssen wir lernen mit der Freiheit im Glauben gut umzugehen. Und es besteht kein Zweifel daran, daß ein aufrichtiger Mensch dies mit der Zeit auch lernen wird. Tragend und Bewahrend ist hier das geistliche Fundament auf dem Christen stehen dürfen. Meine Beziehung zum König aller Könige und HERRN aller Herren ist auf Liebe und Vertrauen aufgebaut. Gott will immer unser Allerbestes. Und ER ist kein Finanzbeamter. Ist diese Beziehung gesund und von Aufrichtigkeit, Achtung und Dankbarkeit geprägt wird meine Entscheidungsfreiheit zur Entscheidungsfreude und auch praktisch zum Guten und Richtigen führen. Dann ist Gottes Wille mein Wille und mein Wille Gottes Wille. Das Ziel einer Beziehung ist die Harmonie. Wenn man ein fassadenfreies und liebevolles Miteinander anstrebt und praktiziert wird man auch keine Schwierigkeiten haben gemeinsame Ziele zu formulieren. Ich glaube daran, daß man im Laufe seines Christenlebens so eine Harmonie auch Gott gegenüber erfahren kann. Erfahrungen bringen uns hier weiter. Und die erhalten wir hier auf Erden in unseren täglichen Anforderungen und Begegnungen. VERTRAUEN IST KEINE HOHLE FORMEL SONDERN DAS ERGEBNIS BEWÄHRTER POSITIVER ERLEBNISSE UND ERFAHRENER FÜHRUNG UND BEWAHRUNG. Christen dient alles zum Besten steht in der Bibel. Und das glaube ich auch so. Alles kann uns dienen und weiterbringen im Vertrauen Gott gegenüber. Jede Begegnung mit Menschen, jedes Gespräch, jeder Arbeitstag, jede Krankheit, jede Enttäuschung, jedes Leid, jede Freude und auch jede Geduldsprobe. Auch ein scheinbar sinnloser und vergeudeter Tag kann uns "dienen". Alles hat seine Zeit. Auch Tage in denen man "alle Viere von sich streckt" und sich die Sonne auf den Bauch scheinen läßt sind "berechtigt" und "akzeptabel". Es wäre aus meiner Sicht auch eher belastend wenn man ständig hinter allem und jedem einen Sinn sucht. Manche Dinge gehen ihren Weg und haben ihren Ablauf. Nicht mehr und auch nicht weniger. Hinter eher belanglosen Aktionen und Situationen stets einen tiefen Sinn zu suchen führt in Verkrampfung und geistige Kleinkariertheit. Inneren Frieden erhalten wir dadurch, daß wir den Dingen auch ihren Lauf lassen können und etwas einfach mal "stehenzulassen". Die Welt funktioniert. Zumindest motorisch und Vieles hat seinen festen Platz und seine Bedeutung. Die Sonne geht auf und wieder unter. Die Jahreszeiten wechseln sich ab und der Mensch wird geboren und stirbt wieder. Es gibt nichts Neues unter der Sonne wie König Salomo treffend bemerkt hat. Und auch das menschliche Verhalten wiederholt sich permanent. Vermutlich ist dieser Eindruck die Wahrheit.
Manche Fehler werden ständig wiederholt. Nicht nur politisch sondern auch emotional, was ja auch irgendwie zusammenhängt. Kriege und Unterdrückung in den letzten zweitausend Jahren geben Zeugnis von der Unbelehrbarkeit des menschlichen Geschlechts. Ich vermute, wenn Gott nicht eines Tages einen endgültigen Schlußstrich ziehen würde, wäre bis in alle Ewigkeit hinein die Menschheit damit beschäftigt Vergangenes zu wiederholen. Es bleibt wie es war. Auch hier wird überdeutlich was der Mensch braucht: ERLÖSUNG! Er muß von sich selbst befreit werden und eine "neue Kreatur" werden. Der alte Mensch ist nicht dazu fähig einen Neuanfang mit sich selbst zu bewerkstelligen. Nur der Frieden mit dem Schöpfer und die unwiderrufliche Vernichtung der gottesfeindlichen menschlichen Natur kann dazu führen, daß "alles neu" wird. Es ist von Gott so gesagt und auch getan durch Jesus Christus im ewigen Evangelium, dem Wort Gottes in der Bibel. Wer es glaubt, wird selig. Am Glauben hängt es. Hängt es auch am Leid? Glaube und Leid? Ist das nicht eher ein unheilvoller Cocktail? Wäre es nicht ein Widerspruch zu leiden wenn man gläubig wird bzw. werden will? Hat nicht Jesus Christus für uns gelitten und daher uns verboten auch zu leiden? Weiter vorne im Text hatte ich geschrieben, daß wir in der Frage der Tat Gottes für uns nicht leiden können. Ein Mensch, der Angst hat nicht gut genug für Gottes Reich zu sein obwohl er fest an die Erlösung glaubt, leidet. Aber an der falschen Stelle. Wir müssen für unsere Sünden nicht mehr am Kreuz sterben. Unser Blut muß nicht mehr fließen. Die Schuld liegt auf Jesus Christus damit wir Frieden haben dürfen. Wer daran zweifelt, ist nur religiös und leidet ohne Sinn. Dennoch, und nun will ich zum eigentlichen Gedanken kommen, der mir auf der Zunge und im Herzen liegt, spielt das Leid in Bezug auf den GLAUBEN eine wichtige Rolle. Was ist eigentlich "Glaube". Es gibt Menschen, die glauben, daß zwei Kilo Gulasch eine gute Suppe geben. Immerhin. WENN ICH NUN BEHAUPTEN WÜRDE, DASS AM ENDE DER RESIGNATION DER GLAUBE BEGINNT, HÄTTE ICH DANN RECHT? Wann genau glaubt man? Es ist keine Leistung zu glauben sondern eher eine innere Kapitulation. Ein Erreichen der Sackgasse menschlicher Möglichkeiten. Also keine positive Energie die man freisetzt sondern eher das Gegenteil. Dort wo man keine Chance mehr sieht und erkennt und freiwillig die "Waffen niederlegt" um stehenzubleiben, sich der Situation (der Niederlage) zu stellen und anfängt zu resignieren. Resignation ist ein Wort das aus dem Lateinischen kommt und soviel bedeutet wie "Entsagung, Verzicht, Ergebung in das Schicksal". Also einfach "sich zu ergeben". Als Kind kannte man diese Art von Erfahrung. Wenn man miteinander gerungen hat und letztlich der Stärke obenauf war und protzig trompetet hat: "Ergib' dich"! Wenn man klug war, tat man dies dann auch. Auf diese Weise kann man auch Freunde gewinnen, nicht nur Feinde. VOR DEM BESIEGTEN DARF MAN RESPEKT UND ACHTUNG HABEN. UND GOTT HAT RESPEKT UND ACHTUNG; WENN WIR UNS VOR IHM ERGEBEN! Bewußt auf Gegenwehr zu verzichten ist in manchen Momenten des Lebens eine weise Entscheidung. Von daher ist Glaube das Ergebnis von aufrichtiger Resignation. Das sollte uns doch nicht schwerfallen, oder? Naja und wenn man nun diesen Gedanken fortsetzt so ist es auch nicht schwer festzustellen, daß Resignation, Verzicht und Entsagung etwas ist worin und wodurch wir leiden. Aber es ist kein sinnloses Leiden. Unser ganzes Leben sollen und dürfen wir "im Glauben" durchwandern. Es ist nun der Glaube, der uns leiden läßt und nicht die Tat Jesu Christi an unserer Stelle. Wer dies durcheinander bringt, bringt alles durcheinander. Im Leben werden von uns oder anderen Menschen immer wieder Situationen heraufbeschworen in denen wir manchmal resignieren könnten. Dann sollten wir kurz innehalten und gut überlegen was wir tun. Darf ich nun leiden oder nicht? Wer das Leid ablehnt, hat vor Gott noch nicht endgültig kapituliert und meint immer noch das Leben alleine meistern zu können nach dem Motto: Jeder ist seines Glückes Schmied! Wer rastet der rostet! Von nichts kommt nichts! Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! Letzteres halte ich für den dümmsten Spruch aller Zeiten. Ungefähr genauso effektiv und sinnvoll wie: Zwei Hochhäuser sitzen im Keller und sägen Öl! Es kommt ja nun auch nicht von ungefähr, daß viele Menschen gerade in derartigen leidvollen und unglücklichen Momenten den Weg zu Gott finden. Wobei dies aber auch nur ein Weg ist. Grundsätzlich bleibt es aber so, daß wir uns "ergeben" müssen. Dies ist ein Akt des Glaubens. Und wenn man etwas nicht "wahrhaben will" sitzt der eigene Stolz wohl noch zu tief in einem drin.
Warum wohl verurteilt die Bibel den Hochmut? Warum ist es so wertvoll demütig zu sein? Und wieder muß der "arme Petrus" herhalten um dies noch mehr zu verdeutlichen: Sein Fehlverhalten Jesu gegenüber (als er IHM in den Tod folgen wollte), war ein Akt des Hochmutes. Warum? Petrus hatte nicht verstanden, daß es nun an ihm war zu resignieren und anzufangen zu glauben. Jesus sagte ja noch zu ihm, daß ER für seinen Glauben gebetet hat zu dem Vater im Himmel. Auch hatte er vor lauter Tatendrang die Informationen Jesu schlichtweg ignoriert der ja deutlich darauf hingewiesen hat wie sein Weg weitergeht. Petrus wollte dies "nicht wahrhaben" und darin lag sein Fehlverhalten. Der Teufel nützte diese Situation natürlich gnadenlos aus (sonst wäre er ja nicht der Teufel). Das Ergebnis war eine "eiskalte" Bemerkung Jesu, daß "der Teufel" von IHM weichen soll. Nun hatte Petrus verstanden. Er weinte bitterlich und fing sogleich an zu glauben! Dies war die Geburtsstunde des Gottesmannes Petrus, dem Menschenfischer. Noch ein Beispiel? Golgatha ("Schädelstätte"): Drei Männer hängen nebeneinander am Kreuz, dem "verfluchten Holz". Jesus Christus in der Mitte. Der eine Mörder hat nichts besseres zu tun als Jesus "dumm von der Seite anzumachen" (vielleicht kommt diese Redewendung daher?). Ihm (Jesus) ginge es ja jetzt auch nicht besser als ihnen und sein ganzes Getue hätte nichts eingebracht, war dessen Meinung. Er solle sich selber helfen und dann ihnen. Der Gekreuzigte hatte nichts verstanden und konnte sich nicht vorstellen, daß dieser Christus sich nicht selbst helfen wollte. Der Mann hatte immer noch nicht resigniert und sich in sein Schicksal ergeben und haderte statt dessen damit. Anders nun der zweite Mann neben Jesus.
Lukas 23,40-43: "Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach zu ihm: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Empfinden wir das als Ungerechtigkeit, daß dieser Mann nun "fünf Minuten vor zwölf" im Paradies sein wird nachdem er zuvor sein ganzes bisheriges Leben möglicherweise der Kriminalität gewidmet hat? Also mich macht dies glücklich. Und ich denke an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Wenn es so sein soll, dann ist es zweitrangig ob man in jungen Jahren zum Glauben kommt, oder erst kurz vor seinem Tod. Das ist allerdings kein Rechenexempel sondern zeigt lediglich, daß niemandem Unrecht getan wird, wenn er bekommt, was der HERR versprochen hat: Erlösung und Ewiges Leben. Nun zum Eigentlichen: Der zweite Schächer am Kreuz hat seine Verteidigerrolle aufgegeben und resigniert. Er wollte nicht mehr kämpfen und hat die Situation nüchtern und realistisch eingeschätzt. In Jesus sieht er einen "guten Menschen" der niemandem etwas Böses getan hat. Ganz im Gegenteil zu ihm und seinem "Kommilitonen" auf der anderen Seite. Dieser Mann hat womöglich gar nicht verstanden, daß dieser Jesus Gottes Sohn ist und für die Sünden der Menschen sein Leben läßt. Ihm war nur eines klar, daß Jesus ganz anders war wie er selbst und ungerecht behandelt wird. Er glaubt, weil er im wahrsten Sinne des Wortes "kein Bein mehr auf den Boden bekommt". Aus seiner Resignation heraus entsteht der Glaube und aus dem Glauben entsteht der Satz: "Gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst." Das Ergebnis hat dem Leiden ein Ende gemacht und dazu geführt, daß dieser Schächer am Kreuz uns eines Tages im Himmel begegnen wird als unser Glaubensbruder. Vielleicht können wir nun so manche Aussage in der Bibel neu einordnen wenn es um den Glauben geht und um das Leid. Als Christen sollten wir dem Leid nicht aus dem Weg gehen. Und zwar "um des Glaubens willen". Wenn wir Gott um mehr Glaubenskraft bitten müssen wir damit rechnen zu leiden. Unsere innere Bereitschaft und Einstellung ist vor Gott wertvoll und wichtig. Dementsprechend werden auch unsere Taten, Worte und Gebete gewertet und beurteilt. Zum Erwachsensein als Christ gehört unbedingt auch eine innere Bereitschaft zum Leid und den damit verbundenen Konsequenzen. Damit soll nun nicht grundsätzlich gesagt werden, daß Christen, so sie denn ernsthaft ein Jünger Jesu sein wollen, nur noch am Boden kriechen müssen. Im Gegenteil. Denn ein gereifter und gefestigter Christ kann leiden und doch mit erhobenem Haupt gerne seine Arbeit erledigen und im Herzen froh sein. Leidensbereitschaft führt in aller Konsequenz zur Reifung, Liebe, Anteilnahme, Verständnis, Gottesfurcht, Achtung und vor allem zum durchdringenden Glauben, zu "Strömen lebendigen Wassers". Und wenn ich mir jetzt bildlich einen Wasserfall vorstelle, dann imponiert mir diese Kraft, Dynamik, Frische, Schönheit und Konstanz ungemein.
2. Korinther 7,10-11: "Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod. Siehe: Eben dies, daß ihr betrübt worden seid nach Gottes Willen, welches Mühen hat das in euch gewirkt, dazu Verteidigung, Unwillen, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in allen Stücken bewiesen, daß ihr rein seid in dieser Sache."
Man kann betrübt sein und dann "Trübsal blasen" und man kann betrübt sein und bereuen vor Gott und Menschen. Dadurch mobilisiert sich mein Wunsch "Gutes" zu tun. Das ist ein Unterschied. Letztlich bewirkt Gottes Eingreifen in mein Leben und meine Situation immer etwas Positives. Wenn auch erst meistens hinterher. Leid kann also auch bewußt von Gott verursacht werden. Und Leid muß demnach nicht immer die Konsequenz meines eigenen Fehlverhaltens sein (siehe Hiob). Es kann also auch falsch sein krampfhaft nach Fehlern zu suchen wenn man mit schwierigen Situationen konfrontiert wird. Gottes Uhren ticken anders. Alles hat seine zwei Seiten, wie bereits gesagt. Wie auch immer, es zeichnet einen gläubigen Menschen ungemein aus, wie ich finde, wenn er in allen Lebenslagen Gelassenheit zeigen kann. Und dies ist auch möglich. Es ist für mich auch nicht unbedingt eine Frage des Charakters. Gottes Geist findet sich in jedem menschlichen Wesen zurecht und ein gemeinsames Vorbild haben wir als Christen ja auch: Jesus Christus! Wobei es natürlich für uns erheblich leichter ist als für den Menschen Jesus Christus. Wir dürfen im Triumph leben, arbeiten und lieben wobei Jesus in erster Linie für uns das Lamm Gottes wurde und sein einmaliges Leben ließ. Durch die Auferstehung sind gläubige Menschen zu Christen geworden. Ohne Auferstehung wäre alles sinnlos. Unsere Liebe sollte stets prüfbar sein und widerspiegeln was in unserem Herzen groß geworden ist. Diesen Anspruch sollten wir auch an uns selbst richten. In der praktischen Liebe zeigen wir unsere Einstellung. Und ich behaupte, daß es nicht schwer ist zu lieben wenn man erfährt und erlebt, daß man auch selbst geliebt ist. Geliebt von Gott und auch geliebt von Menschen. Wenn ich sage, daß ich an einen gnädigen Gott glaube so will ich damit nichts anderes andeuten, als daß ich an die Liebe Gottes glaube. Dafür lohnt es sich zu leben und zu sterben. Nur wer aufrichtig liebt und lieben will, der ist auch imstande gnädig zu sein. Alles andere was sich sonst gnädig gebärden will und keine Liebe hat, ist noch nicht einmal eine klingelnde Schelle, geschweige denn ein tönendes Erz. Der Wille zur Liebe ist Liebe. Gott hat alles mit der Kraft seines Willens erschaffen und wiederum erlöst und mit sich selbst versöhnt. Gott ist ewig. ER hat weder Anfang noch Ende. Und wir wissen und glauben, daß Gott Liebe ist. Also hat auch Gottes Liebe keinen Anfang und kein Ende. Für Menschen gibt es allerdings einen Anfang und auch ein Ende. In allem, was sie tun. Demnach ist unsere eigene Liebe sehr von zeitlichen Momenten und Perspektiven abhängig. Ich gehe soweit, daß ich behaupte: Die menschliche Liebe ist zutiefst unverläßlich! Dadurch kann sie berechnend, oberflächlich, nichtssagend, zeitlich begrenzt, benutzend und egoistisch sein. Das dies nicht selten so ist, bedarf wohl keines Beweises. Auch Christen sind davon nicht ausgenommen wenn sie sich ihren Glauben mehr an den Hut stecken statt ihn im Herzen zu versenken. Wer meint, durch seine Gemeinschaft und seine Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinde sei er jeglicher Weltlichkeit "entfleucht" der irrt sich gewaltig. Wenn man beispielsweise statt offener und lebendiger Worte nur peinliche und aufgewärmte "heiße Luft" von sich gibt, die mehr ärgert statt auferbaut, wurde wohl der gewohnte beruflichen Sprachschatz zu sehr verinnerlicht. Es gibt Christen, die haben für jede Situation und für jeden Umstand andere Sprachen auf Lager. Jeder, der eine sprachrelevante Aufgabe in einer Gemeinde hat, sollte sich schnellstens darum bemühen herauszufinden wie es ankommt was und wie etwas ausgesprochen wird. Eine "Anpassung" in dieser Weise den weltlichen Gegebenheiten gegenüber, wo das Heucheln gesellschaftsfähig ist, kann in der Gemeinschaft von Christen nur gelangweiltes und genervtes Gähnen verursachen. Das will man unter den Heiligen des HERRN nicht hören. Wer das "Feedback" nicht sucht ist nur ein eitler Selbstdarsteller und hat kein rechtes Interesse an den Personen zu denen er redet. Wenn hier von Liebe die Rede sein soll, dann muß man es auch an gerade solchen Dingen festmachen.
LIEBE BESTEHT AUS LIEBEVOLLEN KLEINIGKEITEN! Wenn in einer Gemeinde nicht anders gesprochen und miteinander umgegangen wird als im Geschäft oder im Supermarkt um die Ecke warum sollte ich dann meine kostbare Zeit dafür verschwenden? Die Zunge hat Macht zum Guten und zum Schlechten. Wenn wir anfangen Politik zu betreiben und diplomatisch versuchen miteinander umzugehen, dann sollte man lieber eine Partei gründen anstatt sich im Namen des HERRN zu treffen. Dann kann jeder seinem eigenen Profil hinterherrennen und seinen Selbstwert davon abhängig machen was er wie und wo gesagt hat und wieviel Leute sich darüber aufgeregt haben. Dann muß es ja gut gewesen sein (viel Feind, viel Ehr)...!?
1. Timotheus 13-7: "Du weißt, wie ich dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, daß sie nicht anders lehren, auch nicht achthaben auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als daß sie dem Ratschluß Gottes im Glauben dienen. Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz, wollen die Schrift meistern und verstehen selbst nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten..."
Wer gedanken- und gewissenlos daherredet in eher belanglosen Dingen, wie soll der dann urplötzlich geistliche Wahrheiten zum Besten geben können um die Gemeinde zu erbauen? Es ist eine Gabe des HERRN mit Worten anderen Menschen Gutes tun zu können und ihnen das Gefühl zu geben verstanden und ernst genommen zu werden. Damit meine ich nicht unbedingt und ausschließlich das Talent in Wort und Sprache, sondern die Einstellung und Gesinnung die dahintersteht. Vom Reden oder Schreiben alleine ist noch kein Unglücklicher oder Gelangweilter glücklich und motiviert geworden. Das kann man prüfen. Und die Gemeinde merkt und spürt wer ein Solcher ist und wer nicht. Es gehört sicherlich Courage dazu einzusehen, daß man nicht unbedingt zu solchen Menschen gehört. Wer jahrelang diese Töne verdrängt hat und sich einbildete, daß die Gemeinde auf die eigene Person angewiesen ist und dringend in dieser Hinsicht benötigt, der leidet an Stolz und nimmt sich zu wichtig. Damit ist keiner Gemeinde gedient. Im Gegenteil, man blockiert und isoliert die freie Entfaltung anderer Gaben und Möglichkeiten vieler Gemeindemitglieder. Da hilft dann auch keine Aufforderung mitzuarbeiten und sich einzubringen wenn dies auf dem Hintergrund sich abspielt, daß man nur geduldet wird (um den Schein der Offenheit zu wahren) aber wohl nicht gefördert und unterstützt wird. Ich kenne diese Art von Grabenkämpfen. Deshalb kann und will ich auch deutlich werden und die Dinge offen ansprechen. Auch hier wieder die Frage: Wo ist die Liebe? Liebe ist vorausschauend und ungemein fördernd. In jeder Hinsicht. Gerade eben auch im Gemeindeleben. Welchen Vorteil haben Ältere gegenüber Jüngeren? Ist die Liebe eine Frage der Jahre? Muß man endlose Gesprächskreise und Mitarbeitertagungen abhalten und Punkt für Punkt die "Lage der Nation" erörtern? Was kann dadurch verbessert werden? Wo bleibt die Spontaneität? Schrecklich, wenn Gemeindepolitik und Arbeitsprotokolle mehr wert sind als "liebevolle Kleinigkeiten" die einem einfach "so passieren" und Freude auslösen. Gott ist immer noch ein Gott der Ordnung. Sein Heiliger Geist in den Gläubigen ist durchdrungen von Kontinuität, Geradlinigkeit, Liebe und Spontaneität. Man kann dies aber durch eine Einstellung der Angst, Unzufriedenheit, Selbstdarstellung, Kleingeistlichkeit und des Stolzes so unterdrücken, daß man sich selbst im Wege steht und nur Trübsinn als "Spur" hinter sich herzieht. Dementsprechend wird auch die Stimmung in der Gemeinde sein und der Gedanke an das sonntägliche Mittagessen wird zum einzigen Trost in einer hungerleidenden traurigen Gemeinschaft von bulimiegeplagten frommen Papiertigern... Nun bleibt dennoch, trotz aller Kritik, der Umstand bindend und erwiesenerweise fruchtbar, daß man sich dennoch lieb haben soll, darf und gewiß auch kann. Dinge anzusprechen und sich auch angesprochen zu fühlen, ist eine Sache. Die andere Seite (also auch hier) ist die Anerkennung der Aufrichtigen. Auch wenn man "aufrichtig verkehrt liegen kann". Sich einen Spiegel vorhalten zu lassen (oder es selbst zu tun) ist besser als gleichgültigen Mitchristen gegenüberzutreten. Es bleibt die Hoffnung und Gewißheit, daß Gott nach wie vor "über den Geist wacht, den ER uns gab". Damit dies aber nun nicht spurlos an unserem Auge und Ohr vorbeigleitet, ist es "gewißlich wahr", daß es nötig ist nach Gottes Wille zu fragen und sich beraten zu lassen. Viele Ratgeber (verbunden in einem Geist) sind nicht unbedingt immer das "Verderben der Gemeindesuppe" sondern können aufrichtigerweise zu einem echten Geschmackserlebnis werden. Und es gibt gewiß auch viele Christen die etwas Gutes beitragen können, so man sie denn läßt und ernst nimmt.
Warum arbeiten wir Menschen eigentlich? Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, sagt die Bibel. Aber ist das der einzige Grund? Sicherlich ist es für unseren Charakter auch vorteilhaft, wenn wir beschäftigt sind und uns nicht dem Müßiggang ergeben. Der Charakter wird sehr wahrscheinlich konturlos und träge wenn wir nur sinnlos in den Tag hineinleben und uns hängenlassen. Arbeit hat natürlich einen Sinn. Es sind auch die Gesetze dieser Welt die einen dazu zwingen Geld zu verdienen. Und es ist eben sehr wohl mit dem Respekt vor der eigenen Person verbunden wenn wir mit unserer Hände Arbeit für unser körperliches Wohlbefinden sorgen wollen. Wer Familie hat, wird hier sogar noch mehr Wertigkeit und Respekt wahrnehmen um zur Tat zu schreiten. Dennoch gibt es noch einen Aspekt, der mir eigentlich am Wichtigsten erscheint und den geistlichen Charakter eines Christen in der Tat wohl am besten fixieren kann: Arbeiten um abzugeben! Es ist nicht jenes "abgeben" gemeint was man sowieso gezwungen ist zu tun wie etwa Steuern, Miete, Benzin etc. Vielmehr das Geben als eine Form der Dankbarkeit Gott gegenüber und als einen Wesenszug der "neuen Kreatur" die man durch das Evangelium doch geworden ist. Hier sind auch unsere Wahrnehmungen gefordert. Geben ist nicht gleich Geben. Nicht nur daß Gott einen fröhlichen Geber gern hat, sondern auch daß wir "intelligente Hilfe" anbieten und sinnvoll Bedürftigkeit auffangen. Hierzu muß ich dann meine Augen und Ohren offenhalten und meine Distanz in manchen Momenten bewußt reduzieren. Viele Umstände kann man mit zu großem Abstand nicht wahrnehmen bzw. richtig wahrnehmen. Ob die Ausrede vor Gott dann gelten würde, daß man "von nichts wußte" ist sehr fraglich. Aber worauf es mir ankommt, ist die grundsätzliche Gesinnung die mein Leben innerlich vorantreibt und mich zu diesen oder jenen Taten hinzieht. Was ist der Maßstab? Wo wird mein Herz wirklich froh und wie kann ich "Liebe" praktisch zeigen? Meistens ist eine echte Liebestat mit eigenen Nachteilen verbunden. Es kostet mich etwas. Nicht nur finanziell sondern auch emotional, zeitmäßig, umständehalber, körperlich etc. Wer aber sein Glaubensleben nur bequem und überschaubar haben möchte wird sein Leben lang ein "Kaffee- und Kuchenchrist" bleiben mit einem enormen theoretischen Bibelwissen, unzähligen Ausarbeitungen im Schrank, "Freunden" die nie kritisch und konkret werden, wo man sich zufrieden gegeben hat mit seinem Leben...Sozusagen hat man sich dann mit sich selbst arrangiert. Möglicherweise bleibt der Wille Gottes dabei auf der Strecke wenn man sich selbst immer erst in eine gute Position bringen will bevor man dann "in aller Ruhe" selbstherrlich Ratschläge verteilt. In solch einem Fall sind Ratschläge weniger Rat als Schläge. Vom geistlichen Vorantreiben als geliebtes Kind Gottes wäre hier nichts zu sehen und festzustellen. Wer den Geist Gottes in einem drin nur duldet und nüchtern akzeptiert wird sich niemals ändern. Die Göttliche Liebe und der Heilige Geist machen uns zu Kindern Gottes. Wer dies vernachlässigt oder unterdrückt durch Passivität und Egoismus schadet sich und anderen Christen mehr als er hilft. Ich denke an die Geschichte mit dem reichen Jüngling. Vielleicht kann man diese Begebenheit gründlich mißverstehen und falsche Schlüsse daraus ziehen. Der Jüngling ist kein reicher Schnösel der Arroganz zu seinem zweiten Namen gemacht hat. Er geht auf Jesus zu und fragt ihn ernsthaft, was er denn Gutes tun solle um das ewige Leben zu bekommen? Jesus gibt auf diese Frage die passende Antwort: "Halte die Gebote" (Matthäus 19,16-26). Hätte der Jüngling gefragt, was er tun solle um gerettet zu werden, denke ich, wären die Gebote nicht erwähnt worden. Zumindest nicht als Forderung. Der junge Mann läßt sich von Jesus die Gebote sagen und stellt zufrieden fest, daß er sie alle bis dato gehalten hat. Also, was fehlt ihm noch? In seinem Herzen spürt er offensichtlich daß er trotz seiner Glanztaten noch nicht am Ziel ist.
Matthäus 19,21-22: "Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen , so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!" Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter."
Es war für ihn menschlich unmöglich gewesen diese letzte Forderung einzuhalten. Jesus wußte dies. Ansonsten hätte sich Gottes Sohn darauf nicht eingelassen denn wenn der Jüngling tatsächlich alles verkauft hätte und Jesus nachgefolgt wäre, müßte die Bibel umgeschrieben werden und die Werkgerechtigkeit wäre der Weg in den Himmel. Es ging Jesus gewiß nicht darum Reichtum zu verteufeln oder junge Reiche zu ärgern. Es ging um das tiefe Verständnis und die innere Einsicht, daß Gottes Liebe und sein Reich unerreichbar bleiben solange der Mensch noch darauf hofft selbst "die Sache in die Hand nehmen zu können". Um dies nochmals zu verstärken hat Jesus, nachdem der Jüngling zerknirscht wieder abgezogen war, zu seinen Jüngern folgende Sätze gesagt:
Matthäus 19,23-26: "Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: ES IST LEICHTER, DASS EIN KAMEL DURCH EIN NADELÖHR GEHE, ALS DASS EIN REICHER INS REICH GOTTES KOMME. Als das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann dann selig werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist`s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich."
Durch den Glauben an einen gnädigen Gott komme ich Kamel auch auf dem kürzesten Weg durch das Nadelöhr. Und genau dieser Glaube befähigt mich in der Tat Gottes Liebe und Gottes Heiligen Geist wirken und erblühen zu lassen in meinem Leben. Keine andere Chance. Der Jüngling wird nicht der letzte Mensch gewesen sein, der hier zurechtgewiesen wurde. Denkt bitte genau nach! Nicht abwinken nach dem Motto: Das ist ja völlig klar!" Ist es das? Wie oft wird der Begriff "Gnade" im Laufe eines Gottesdienstes heruntergeleiert? Ich habe vor vielen Jahren in einer Baptistengemeinde einmal eine Predigt gehalten zum Thema: Die Gnade Gottes in meinem Leben! Ich denke, daß ich keine Ahnung hatte und lediglich meinen Verstand benutzt hatte und meine Einbildung mich getragen hat. Von echtem tiefen Verständnis keine Spur. Es wurde auch keiner sonderlich davon angesprochen oder gar inspiriert. Ich am allerwenigsten. Mir erging es wie dem reichen Jüngling: Bereit etwas zu tun aber nicht bereit zu resignieren! Stolz kann viele Formen haben. Der schlimmste Stolz ist der der Frommen. Heute kann ich dankbar sagen: "Es ist für mich Kamel leichter gewesen reich zu werden als für einen armen Jüngling durch ein Nadelöhr zu kriechen..." Nicht der Glaube an "das Christentum" macht mich zu einem Gnadenträger und auch nicht mein biblisches Wissen (siehe Saulus). Und erst recht nicht meine "fromme Routine". Die gibt es nämlich nur in meiner Einbildung. Nur wer kapituliert (ich wiederhole mich gerne), der glaubt. Wo es Spannungen und Unverständnis gibt, herrscht der Stolz und Unglaube. Kein "Unglaube" der in die Verdammnis führt aber ein Unglaube der Gemeinschaft zerstört und spaltet. Und ohne diesen Glauben an die ewige Gnade können wir Gott nicht gefallen. Auch nicht als Christen. Dann sind wir es die von Gott "geduldet" sind. Immer noch als geliebte Kinder, aber wohl als unreife Kinder mit wenig Tiefgang und Glaubenswillen. Die Israeliten sind ein "halsstarriges Volk" laut Bibel. Der Grund dafür ist übertriebener Stolz und eine zu große Ichbezogenheit die unempfindlich macht gegenüber den Stimmen anderer Menschen und Meinungen. Solche Eigenheiten und Situationen sind nicht nur dem Volk Israel (nach wie vor der "Augapfel Gottes") vorbehalten sondern sind ebenso in den Gemeinden heutiger Prägung und Gesinnung vorzufinden. Halsstarrigkeit als Ergebnis eines Gott entgegensetzten Gnadenverständnisses. Wer die Gnade mißversteht oder oberflächlich wahrnimmt, wird stets mehr Probleme als Freude dabei empfinden sein Christenleben zu erfassen. Das ist ein Kernproblem. Nicht nur im "frommen Kollektivdenken" auszumerzen sondern ein individuelles Problem einzelner Christen die ja letztlich "die Gemeinschaft" ausmachen. Lösungen?
1. Petrus 5,5-8: "Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit ER euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn ER sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge."
EIN FALSCHES GNADENVERSTÄNDNIS FÜHRT IN ALLER KONSEQUENZ ZUM HOCHMUT. Und der Gegensatz liegt auf der Hand: Je mehr mir in meinem ureigenen Leben klar wird wie allumfassend und liebevoll Gottes Erbarmen und seine Gnade mich zutiefst in meiner Seele berührt, desto mehr Demut strömt aus mir heraus. In allem, was ich tue. Dies kann eine Meßlatte sein. Demut ist eine Frucht vom Weinstock, der der HERR ist. Dem denke nach! Ein demütiger Mensch ist ein charakterstarker Mensch. Wer sich mehr am Hochmut orientiert ist meistens auch ein eher konturloser Mitläufer, der ständig krampfhaft versucht sich in den Mittelpunkt zu stellen. Auf diese Weise ist es nicht möglich den Anderen höher zu achten als sich selbst. Zum Thema Achtung und Respekt möchte ich jetzt gerne noch etwas sagen: Respekt (französisch): meint Anerkennung, Ehrerbietung, Bewunderung; aufgrund einer höheren Stellung, empfundene Scheu und das Bemühen, kein Mißfallen zu erregen. Ich glaube daran mangelt es oft weil jeder doch sehr darum bemüht ist das Gesicht vor anderen Menschen zu wahren. Man empfindet es nach wie vor als ein Zeichen von Schwäche wenn man zuviel Respekt und Achtung zeigt und sich dadurch selbst in eine unterlegene Rolle hineinfügt. Ich vermute, daß einer, der ein Buch schreiben will, auch in Gefahr steht aus einer höheren Position heraus versucht etwas zu bewirken. Das Alles in der Hoffnung, daß etwas Neues, in dieser Form noch nicht dagewesenes entsteht und Bewunderung auslöst. Irgendwo sind wir alle auf der Suche nach Anerkennung und Bewunderung. Es gilt das Leistungsprinzip. Man möchte ganz bewußt auch eine Leistung bringen und keine Anerkennung für Nichts erhalten. Was das Evangelium angeht, so müssen wir aber ganz bewußt einsehen und verstehen, daß es ein Geschenk ist welches unverdienterweise und unerwerbbar einem von Gott verliehen wird. Im Allgemeinen und Speziellen benötigt der Mensch sicherlich auch "Lohn für Arbeit". Ansonsten würde er sich in einer Rolle sehen die Ablehnung, Mißgunst und Würdelosigkeit beinhaltet. Daran kann man mit der Zeit regelrecht "kaputt gehen". Außer man ist schrecklich arrogant, eingebildet und rücksichtslos. Auch das soll vorkommen. Es erscheint mir sehr wichtig sich selbst auch immer wieder zu fragen, aus welcher Motivation man etwas macht oder unterläßt. Meine Einstellung, Gesinnung, Absicht und meine Motive müssen hinterfragt werden.
Gott kennt stets unsere inneren Beweggründe. Wer sich dieser "Prüfung" bewußt aussetzt und sich darum bemüht ehrlich und offen vor Gott zu stehen in dem was er tut, kann auch mit gutem Gewissen sich um seine Aufgabe kümmern. Wenn man mit anderen Menschen umgeht ist es wichtig auf der GLEICHEN EBENE sich zu begegnen. Ansonsten redet man "über den Kopf hinweg" und aneinander vorbei. Dies gilt dann eben nicht nur im direkten Gespräch sondern auch, wie hier, durch die schriftliche Form. Wer auf seiner Position beharrt und sich zu schade ist eine gleichgestellte Position einzunehmen, der darf sich dann auch nicht wundern, wenn das Gesagte nicht verstanden wird oder keinerlei Reaktion zeigt. Ein Grund dafür, daß Predigten, die mit komplizierten Gedankengängen gespickt sind, so gut ankommen wie der Wirtschaftsbericht von "Radio Peking". Vor allem darf man sich auch nicht einbilden etwas Besseres zu sein oder ein wertvollerer Mensch als der Gegenüber. Vergleiche zu ziehen liegt unsereins leider im Blut. Manchmal kann man sich nicht dagegen wehren derlei Gedanken im Kopf zu haben. Dann sollte man sich einfach "weigern" auf diese Stimmen zu hören. Jesus Christus hat auf vollkommene Weise gezeigt und bewiesen wie man mit Menschen umgeht. ER hat sich klein gemacht und die Menschen, denen ER begegnete, dort abgeholt wo sie standen. ER war auf der gleichen Gesprächsebene wie der Gegenüber und hat somit direkt ins Herz hinein gezielt mit seinen Worten und seinem Wesen. Die Geschichte um die "Emmaus-Jünger" dient als bestes Beispiel. Die beiden "Jünger" sind deprimiert. Scheinbar hat sich ihre Hoffnung in Luft aufgelöst. Alles war nur "vergebene Liebesmüh" und der "alte Trott" wird wieder unbarmherzig Einzug halten. Da kommt einer daher, der offensichtlich von all dem nichts mitbekommen zu haben scheint. Der Eindruck verstärkt sich noch da Jesus sich zunächst unwissend stellt. Er läßt die beiden Männer erst einmal berichten. Jesus hört nur zu. Zwischendurch bestärkt er sie immer wieder weiter zu reden und ihr Herz auszuschütten. Bis hin zu dem Punkt an dem dann Jesus das Wort ergreift und ihnen die ganzen Zusammenhänge erklärt. Also Tod, Auferstehung, Glaube und Gottes Wille. Jesus hat diese Männer gewonnen weil er sie dort innerlich abholte wo sie gerade waren. Schließlich läßt sich Jesus noch zum Essen einladen und als er dann das Brot bricht, erkennen die Männer wer dieser Mann eigentlich ist. Dann verschwindet Jesus vor ihren Augen. Statt nun Jerusalem weiterhin den Rücken zu kehren, kehren die Männer motiviert und innerlich ergriffen zurück um zu berichten, was geschehen war. Was kann uns diese Begebenheit heute noch geben und zeigen? Ich glaube, die Botschaft hierin ist unter anderem, daß man Situationen und Umstände nicht vorschnell bewerten sollte. Es ist schnell passiert, daß man Dinge einfach "abhakt" und "hinter sich läßt" ohne aus anderer Perspektive einmal alles im neuen Licht zu sehen. Wir brauchen in unserem Leben jemanden, der uns die Augen öffnet und damit unseren Horizont erweitert. So einiges in unserem Leben hat viel tiefere Bedeutung und Aussagekraft als man oft im ersten Moment erkennt oder auch erkennen will. Desweiteren denke ich, will uns diese Geschichte zeigen, daß es nötig ist Menschen dazu zu bringen die Dinge die sie wahrnehmen und mit denen sie sich beschäftigen aussprechen zu lassen um andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Und, daß es sehr wichtig ist, diesen Menschen auch zuzuhören. Wie oft hören wir uns nur selbst zu? Wie oft nehmen wir nur uns selbst ernst? Wie oft lassen wir andere Menschen nicht aussprechen? Es sollte unsere Aufgabe sein als Christen anderen Menschen hierin eine offene Tür zu sein um dann an einem bestimmten Punkt selbst das Wort zu ergreifen. Wenn Menschen spüren, daß sie wirklich ernst genommen werden und man ihnen zuhört, dann sind sie auch bereit ihr Inneres nach außen zu kehren und selbst zuzuhören. Im Prinzip können wir jeden rechten und gesegneten Umgang mit Menschen aus der Bibel und in der Person Jesu Christi lernen. Die Voraussetzung ist eben, daß wir dies auch wirklich von Herzen wollen und uns mit der Bibel beschäftigen. Aber ich bin auch der Meinung, daß wir unsere Erfahrungen machen müssen. Auch gerade negative Erfahrungen die uns einen Spiegel vor die Augen halten.
Die Bibel spricht davon, daß wir als geliebte Kinder Gottes auch der "Zucht" bedürfen und daß, vielmehr, dies ein Beweis dafür ist, daß wir Gottes Kinder sind. Und es erscheint auch recht logisch. Wenn wir tun und lassen könnten was wir wollen ohne Konsequenzen, dann wäre das ein Zeichen von Gleichgültigkeit Gottes gegenüber unsereins. Da wir Gott aber nicht gleichgültig sind, hat ER ein ureigenes Interesse daran, daß wir lernen, vorankommen, Reifung erfahren, weise und klug werden, in der Liebe wachsen, geistliche Unabhängigkeit in Bezug auf Menschen erreichen, froh und dankbar werden und Gottesfurcht empfinden. Mit einem Satz: DASS MÄNNER ZU MÄNNER UND FRAUEN ZU FRAUEN WERDEN IM SINNE GOTTES UND DER GEISTLICHEN WELT! Wir sollten uns im Laufe unseres Christenlebens verändern. Die Zeiten des "Alete-Konsums" und der "Hipp-Botschaften" müßten einmal hinter uns liegen dürfen. Auch "feste Speise" müssen wir lernen zu verdauen. Und das beinhaltet die Dinge, die über die Vergebung der Sünden hinausgehen. Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden betone ich noch einmal, daß das Evangelium mein ganzes Christenleben von Grund auf trägt und am (ewigen) Leben erhält. Das Evangelium ist kein unabhängiger "Schlachtplan" der ins Gefecht geworfen wurde um noch zu retten was zu retten ist. DAS EVANGELIUM IST JESUS CHRISTUS UND JESUS CHRISTUS IST DAS EVANGELIUM! Und da Gläubige mit hineingenommen sind in diese Erlösung durch den Glauben wird auch die "feste Speise" immer darauf aufgebaut sein. Der Geist erforscht die "Tiefen der Gottheit". "Feste Speise" beinhaltet die Tiefen des Evangeliums. Daran zu glauben, daß man "schlecht und böse" ist vor Gott, ist nicht unbedingt ein Akt tiefschürfender Selbstprüfungen. An das Evangelium zu glauben, an Tod und Auferstehung, und die Liebe Gottes anzuerkennen, das kann auch ein Kind. (!). Das kann ich sogar, wenn ich nur religiös bin. Das Verständnis aber und die geistlichen Zusammenhänge und Einblicke in Gottes Reich, werden nicht im Handumdrehen verinnerlicht und wahrgenommen. Das ist ein Prozeß, der das ganze Leben ausfüllt. Und es ist auch nicht so zu sehen, daß man stetig an Weisheit zunehmen muß je älter man ist bzw. an Glaubensjahren zulegt. Es ist auch eine Frage der Gabe Gottes. Dem einen schenkt der HERR geistliche Kompetenz um als Lehrer zu wirken, dem anderen schenkt der HERR ein großes Herz und viel Muße zur tätigen Hilfe in allerlei Dingen. Manche Gaben werden auch nicht sofort sichtbar. Manchmal muß man als Christ auch auf bestimmte Zeiten warten um dann die Aufgabe auszufüllen (ausfüllen zu können) die dran sind. Andere wiederum haben schon in jungen Jahren ihre Fähigkeiten erkannt. Einen Plan aufzustellen oder einen Reifekatalog wäre sehr unsinnig. Was wir untereinander tun sollten ist, aufmerksam zu sein und auch den Mut aufzubringen bestimmte Personen anzusprechen um ehrlich herauszufinden, wie sie von Gott benutzt werden. Dazu ist dann auch Training nötig und Unterstützung (Anerkennung) seitens der Hirten der Gemeinde. Wer hier allerdings aus Neid und/oder Unreife heraus manche Gegebenheiten unterdrückt oder ignoriert, zeugt von großem Egoismus und Unfähigkeit. Die Gemeinde sollte wachsen und reif werden. Das geht nicht ohne die Gaben des Geistes. Danach zu streben als Einzelperson und auch als Gemeinde ist eine gute Sache. Natürlich ist es nötig auch realistisch zu sein (zu werden soweit noch nicht geschehen) um sich nicht "mit Gewalt" einzubilden eine Gabe zu haben die doch nicht vorhanden ist. In manchen Gemeinden ist der "Wettlauf des Lebens" zum "Wettlauf der Gaben" umgepolt worden. Da tritt das Evangelium in den Hintergrund weil scheinbar nur noch der "Nutzen" wichtig ist. Wo soll das hinführen?
Das Herz des Glaubens ist die Gnade Gottes. Und das unabhängig von Gaben. Mein Leben als Christ und meine himmlische Zukunft wäre auch ohne irgendwelche Geistesgaben sinnvoll und zielorientiert. Glücklich darf ich sein, daß auch noch "himmlische Talente" meine Erlösung beinhalten. Die Hauptsache ist das aber nicht. Wenn die Gemeinde und die Freunde und man selbst erkennt und wahrnimmt daß man eine Gabe hat, kann man dies durchaus als Beweis ansehen hier begabt worden zu sein. Die Praxis muß natürlich auch beweisen daß man nicht mit einer Einbildung lebt. Auch hier gilt: AN DEN FRÜCHTEN WIRD MAN ES ERKENNEN! Das ist eine sehr schöne Sache. Man muß nicht in Unsicherheit und argwöhnischer Art und Weise miteinander umgehen. Wenn die Karten offen auf dem Tisch liegen und man sich bewähren durfte, sollte die Freude und Anerkennung überwiegen weil letztlich die Gemeinde von jedem Christen profitiert, der weiß woran er ist. Und je mehr Unklarheit herrscht, desto mehr Wankelmütigkeit und Spannung und Peinlichkeit tritt auch zutage. Eine Gabe zu begehren ist gut. Aber die Begierde ist kein Beweis auch entsprechend gesegnet zu sein. Gott entscheidet, nicht der Mensch. Es ist auch Gottes Heiliger Geist und nicht der von Menschen. Am "Feuer" des Heiligen Geistes kann man sich die Finger verbrennen. Mit "Feuer" spielt man nicht.
Ich glaube, daß der HERR es den Seinen im Schlaf gibt. Natürlich muß ich dann auch mal aufwachen damit nicht so etwas passiert wie ich neulich beobachten konnte: Bei meinem Stammchinesen (Schnellimbiß) hatte ich ein wahrhaft anrüchiges Erlebnis, welches mir unmittelbar klar machte, daß geistliche Wahrheiten manchmal auch ganz und gar greifbar und plastisch zutage treten können. Das Feuer des Heiligen Geistes, sozusagen innerer Motivator, um mit dem Herzen eifrig bei der Sache zu sein, trat in etwas ungewollter Form vor meine Augen. Mit einem Satz: Der Koch brannte! Ich dachte erst eine "Fata Morgana" durchstreifte wie ein Wanderdüne meine geistige Wahrnehmung. Aber es stimmte, die Schürze des chinesischen Kochs stand in Flammen. Und er merkte es noch nicht einmal. Was hat uns dies zu sagen? Zum einen sicherlich: Gehe nie zu nahe an den Herd wenn du mit offenem Feuer hantierst und gerade Gericht Nr. 43 der Speisekarte im WOK zubereitest. Aber vielleicht könnte auch darin eine geistliche Wahrheit verborgen sein. Nämlich, daß man sich die "Finger verbrennen kann" wenn die Einstellung vorherrscht, den Heiligen Geist für seine eigene Suppe zu benutzen die man sich einbrocken will. Ich glaube, daß der Heilige Geist immer für den Nächsten da ist. So wie auch Jesus stets das Wohl und Heil der Menschen im Auge hatte. Wer nur Macht und Kontrolle für die wahrhaft göttlichen Tugenden hält ist ein hoffnungsloser Fall. Das endet meistens im Größenwahn. Und es ist nicht selten tatsächlich so, daß diejenigen Personen, die es betrifft, meist zuerst gar nichts davon mitbekommen, daß sie als Brandherd fungieren und so mehr zur Zerstörung als zur Auferbauung beitragen. Der arme Koch (ein netter Kerl) wurde dann doch noch rechtzeitig gelöscht bevor er zur Asche zerfiel. Hinterher konnten alle Beteiligten herzlich über das Mißgeschick lachen. Ich dachte diese kleine Anekdote könnte ich hier noch einbauen. Gesagt und getan. Vermutlich gibt es im Laufe eines Tages vieler kleiner Erlebnisse an denen man so manche geistliche Wahrheit erkennen kann. Man muß dazu auch die Augen offenhalten. Das Leben ist interessant. Das steht für mich fest. Und vieles (wenn nicht alles) steht und fällt mit meiner Sicht der Dinge und dem Umgang damit. Aus Erfahrungen kann man tatsächlich klug werden. Aber man kann dabei auch dumm und einfältig bleiben. Jeder Mensch lebt immer sein eigenes Leben und nicht das eines anderen Menschen. Dementsprechend kann man nicht nur von den Erfahrungen anderer Menschen leben. Davon profitieren, so man denn an die Erfahrung des Gegenüber glauben will und Vertrauen bzw. Einsicht hat. Das wäre möglich, aber nur auf "Kosten" anderer Menschen sich durch`s Leben zu mogeln, funktioniert nicht. MIT DEM GLAUBEN STEHT UND FÄLLT ALLES (ob man dies nun will oder nicht). Meine Sicht der Dinge wird durch meinen Glauben gesteuert. Das, woran ich glaube prägt meine ganze Persönlichkeit und mein Weltbild und meine Einstellung zu allen Dingen des Lebens. Es gibt keinen Menschen, der nicht glaubt.
Wenn ich in die Straßenbahn oder den Bus einsteige, dann glaube ich daran, daß der Fahrer einen Führerschein hat und mich dorthin bringt wo ich hin will. Wenn ich in ein Restaurant zum essen gehe, dann glaube ich daß ich auch das bekomme, was ich mir von der Speisekarte ausgesucht habe. Und wenn es ans Bezahlen geht, so glaube ich auch, daß der Kellner mein Geld annimmt, und er wiederum mir vertraut, daß mein Geld echt ist. Und so kann man das weiter durchziehen und durchdenken. Der Glaube spielt im Leben von Menschen eine immense Rolle. Und je größer mein Glaube ist desto mehr Liebe und Einsatz kann dann aus diesem Glauben herauskommen. Leider kann der Mensch an sich Positives auch zum Negativen umkehren. Fanatismus ist ja auch eine Form des Glaubens. Nur eben mit dem Ziel und Inhalt, daß man an Ideologien, wahnwitzige Märchen und Führungspersönlichkeiten glaubt, die Menschen sind und menschliche Vorstellungen haben von dem, was zuletzt erreicht werden soll. Dabei geht man dann sinnbildlich über Leichen und hält das Prinzip der Unterdrückung und des eisernen Gehorsams und der Kritiklosigkeit für unentbehrlich. Beispiel Nationalsozialismus und Sekte wie zum Beispiel: Mormonen, Scientologen, Zeugen Jehovas, Buddhisten, Hinduisten, Vereinigungskirche, Neuapostolen, und viele mehr. Hier besteht ein direkter Zusammenhang denn es gibt auch politische Sekten wie eben eine Diktatur. Und so etwas wäre gar nicht möglich, wenn nicht schon von vornherein die suggestive Neigung im Menschen vorhanden wäre an "Etwas" zu glauben und sich damit zu identifizieren. Es gibt Menschen die gehen dann für "ihren" Glauben sogar in den Tod. Das sind dann die sogenannten Märtyrer mit denen skrupellose Machthaber das "Geschäft" weiterhin am Leben erhalten. Wie zum Beispiel die "Mormonen", deren Chef "Joseph Smith" bei der Stürmung eines Verlagshauses erschossen wurde. Meistens gelingt ihnen dies auch. Selbst wenn am Ende alles sich zerschlägt und die Niederlage sowie der große Irrtum für jeden offenbar wird, gibt es immer noch viele Unbelehrbare und Fanatiker (eigentlich dasselbe) die weiterhin am Glauben in dieser Sache festhalten, komme was wolle. Ich bin beeindruckt. Das sage ich diesmal ganz ohne Ironie. Wenn ich mir vorstelle, was für ein Glaubenspotential solche Menschen haben dann gerate ich ins Träumen und stelle mir vor, das gerade derlei Menschen für Gottes Reich unwahrscheinlich wertvoll sein könnten. Warum nur, verschwenden Menschen ihre Kraft und Liebe um an eine Lüge zu glauben? Vermutlich aus dem Grund, weil sie ganz und gar von der Wahrheit überzeugt sind die hinter ihrem Glauben steht. Und für Außenstehende ist es schier unmöglich mit nüchternen Argumenten und kritischen Fragen durchzudringen weil solche Menschen unempfindlich geworden sind gegenüber der Realität und der sachlichen Beurteilung. Vermutlich denken sie aber auch genau das Gleiche von Menschen, die nicht an ihrer Gemeinschaft teilhaben wollen. Beispiel: Die "Zeugen Jehovas". Diese Glaubensfirma (in den USA als "Inc." eingetragen) hat ein totalitäres System und eine geradezu ungeheuerlich überhebliche Anspruchshaltung Gott gegenüber. Was das Reich Gottes angeht, so steht jeder Nichtzeuge im Grunde auf verlorenem Posten. Er hat verloren. Verstärkt wird dieser Glaube durch diverse angebotene Programme und Veranstaltungen und durch "Erwachet" und der "Wachturm". In diesen Zeitschriften (Weltweite Auflage: fast 13 Millionen Exemplare in 75 Sprachen) wird die Ideologie der Sekte "verkauft". Und sie dient auch als verordnete Lektüre für die Mitglieder. Für mich ist das eine reine Gehirnwäsche. Dort wird nicht wert darauf gelegt Gott kennenzulernen und zu erleben sowie eigene und unverbrauchte Erfahrungen zu machen im selbstständigen Denken. Nein, sondern der eigene Verein wird großgeredet. Das schlimmste Vergehen aber sehe ich weniger im Umgang mit den Mitgliedern sondern in der Mißachtung der Wahrheit Jesu Christi. Dort nimmt der Heiland und HERR eine untergeordnete Rolle ein und es wird IHM nicht die Ehre, Achtung, Respekt und Anerkennung zuteil die ER verkörperte. Statt dessen glauben sie an "JEHOVA". Dieser Name ist nicht nur falsch (Erklärung findet sich in jeder revidierten Elberfelder-Bibel auf den ersten Seiten) sondern stellt den ganzen Sinn und Kontext auf den Kopf der sich in der Person Jesu Christi in der Bibel widerspiegelt. Mit diesem Namen kann ich nichts anfangen. Es gibt nun leider Christen, die nehmen diesen Namen ungeniert in den Mund weil sie eine alte Übersetzung zur Hand haben und daraus immerfort zitieren. Mich stört das gewaltig wenn man in einer freikirchlichen Gemeinschaft mit dem offensichtlich falschen Namen Gottes die Glaubensgeschwister vor den Kopf stößt. Da muß ich mich dann ernstlich fragen, ob man dies aus Unwissenheit, Oberflächlichkeit oder aus Unglaube heraus so praktiziert. Der Name meines HERRN ist Jesus Christus. Und auch der Heiland spricht vom "Heiligen Vater". Aus welcher Motivation benutzt einer dann den Namen "Jehova"? Jesus Christus ist nicht nur der Sohn Gottes, der die Kohlen aus dem Feuer geholt hat, sondern Gott im Sohn selbst. Nicht nur eins in der Meinung und Gesinnung sondern eins in der Person. Gott wurde Mensch. Es gibt keinen göttlichen Ableger der aktiv wurde während "Jehova" im Himmel darauf wartete, daß die Aktion: "Rettet das Menschengeschlecht" gestartet wurde. Es gibt genug Bibelstellen, die das hundertprozentig beweisen. Und wie gesagt, vom tiefen Sinn und Zusammenhang her gibt es keine andere Möglichkeit als das Jesus Christus und der Vater im Himmel ein und dieselbe Person sind. Natürlich ist Gott nicht an menschliche Vorstellungskraft gebunden. Das Wort wurde Fleisch, also Jesus. Die größte Liebe hat der, der sein Leben läßt für seine Freunde, also Jesus, der die Gläubigen als "seine Freunde" bezeichnete. Wäre Jesus nicht Gott würde dies ja bedeuten, daß Gott weniger Liebe zu den Menschen hat als Jesus. Unsinniger Gedanke. In Jesus war die "Fülle der gesamten Gottheit". Nicht nur einige geerbte Chromosomen und Gene sondern "die Fülle". Gottes Liebe beweist sich in seiner Menschwerdung und seinem Tod sowie seiner Auferstehung um des gefallenen Menschen willen. Genau dies ist ja die "frohe Botschaft" und das "Evangelium". Das, was Christen regelrecht "vom Hocker haut". Gott wird Mensch und erlöst mich kleinen und schlechten Menschen aus Liebe und ungeteilter Aufmerksamkeit. Wer "diesen" Glauben nicht hat oder etwas hinzudichtet bzw. wegläßt, der ist nicht nur "arm dran" sondern wird Gottes Zorn auf sich ziehen. Viel Spaß! Mein ganzes Glaubensleben wächst und gedeiht durch die innere Beschäftigung mit der Liebe Gottes in Jesus Christus. Und dies ganz konkret und intim in meinem Leben. Wer dies nicht erlebt und erfährt, wahrnimmt und glaubt, hat soviel Anteilnahme am Evangelium wie ein Schwein im Schlachthof am Leben. Vielleicht ist es schwer wie nie in unserer Zeit ein Christ zu sein? Kein Christ zu sein muß auch nicht leichter sein. Selbst wenn der Inhalt der Bibel nur das geniale Werk eines religiösen Genies wäre, müßte man anerkennen, daß es sich lohnt daran zu glauben. Die Aussichten sind gut und Freude hat man auch dabei. Das Wunderbare daran ist, und echte wiedergeborene Menschen können das bestätigen, daß sich "das gute Gefühl" ein Christ zu sein durch geistlichen Durchblick als unveränderbare Wahrheit kristallisiert. Unverzichtbar ist, diese Wahrheit auszusprechen. Zumindest wenn es darum geht klare Positionen zu beziehen und eindeutige Aussagen zu treffen. Leider driften manchmal auch Christen in Diskussionen zu weit vom Eigentlichen ab. Die "frohe Botschaft" ist keine dicke zehnbändige Enzyklopädie sondern das gute Wort von der Vergebung der Sünden. Ein Grund für dieses bescheidene Buch. Was den Wahrheitsgehalt angeht, so ist und bleibt das Evangelium Jesu Christi unantastbar. Die Bibel sagt es selbst, wenn sie feststellt, daß Himmel und Erde vorher vergehen bevor das Wort Gottes schweigt. Gott stellt sich uns auch in seinem Wort vor. Und am Anfang war das Wort. Es war die für uns erkennbar erste göttliche Regung.
Aus dem Wort kommt das Leben. Das Wort wurde Fleisch. Nun gibt es leider Parteien, die aus dem Wort Gottes bzw. aus dem Gedanken an einen Gott versuchen Kapital herauszuschlagen. Manchmal mögen es moralische Gründe sein die an den Humanismus apellieren. Aber "Menschlichkeit" ist eine schlechte Grundlage um dem Menschen zu dienen und zu helfen. Es geht um den Menschen aber nicht um "Menschlichkeit". Auch geht es nicht um "das Christentum" sondern um Christus. Die Realität sieht anders aus. Moral und Evangelium passen nicht zusammen. Es gibt nun eine Welt der Moral, die versucht die Welt der Sünde und Gottesferne zu relativieren. Darin besteht eine große Gefahr. Man vergißt dabei, daß Fragen zu Moral und Anstand diskutierbar sind. Die Botschaft der Bibel und deren Einschätzung des Menschengeschlechts sind aber keineswegs diskutierbare Theorien sondern feststehende, von der höchsten Instanz abgesegnete Erkenntnisse und Tatsachen. Sünde ist keine Frage der Moral oder der Weltanschauung. Es besteht kein Zweifel daran, daß Menschen oft Störungen ihres Verhaltens und Umgangs miteinander erkennen lassen. Dies bestreitet niemand. Verhaltensstörungen können krankhaft sein. Aber es besteht auch die Möglichkeit sich diese Verirrungen regelrecht anzutrainieren und zu verinnerlichen. Erziehung spielt gewiß hierbei eine Rolle. Dennoch wäre auch ein moralisch hochstehender Mensch ohne "Fehl und Tadel" in Bezug zu Gott verhaltensgestört. Etwas zu ignorieren, was eine Tatsache ist, kann nicht normal sein. Wer etwas Wahres verdrängt, noch dazu für das persönliche Leben existentiell wichtig, hat ernstliche innere Probleme und große Angst. Kann so ein Mensch gesund sein? Sünde macht den Menschen krank. Moral kann demnach auch niemals der Grund sein um zum Glauben an Gott zu kommen. Dann nämlich, wenn ich den Eindruck habe gegen diese Moralvorstellungen verstoßen zu haben. Wer die Feststellung der Bibel, daß der Mensch sündig, böse und auch halsstarrig ist, nicht einsieht, der wird nicht zu Gott finden können. Jesus Christus ist nicht für die Unmoral der Menschen gestorben, sondern für deren Sünden und Gottesferne. In dem Wort "Sünde" ist auch so etwas wie die "Fußnote" Zielverfehlung hineingedruckt. Was bedeutet, daß auch ein hoher Moralist, der tugendhaft und diszipliniert sein leben gestaltet, letztlich am Lebensziel- und sinn vorbeiläuft. Ein Mensch, der unmoralisch lebt aber seine innere Last und Schuld vor Gott spürt und einsieht um dann von Herzen an die Erlösung am Kreuz zu glauben, wird vor Gott bestehen können. Der Moralist ohne Einsicht seiner Schuld hat keine Chance. Selbstgerechte Menschen sind nicht selten verbohrte Moralisten die nur ihre eigene Sicht der Dinge für verbindlich halten. Die Bibel nennt solche Menschen (die durchaus auch religiös sein können): Übertünchte Gräber, Heuchler, Schöne Gefäße voll mit Unrat und Schmutz, Klingelnde Schellen, Tönendes Erz. Ich würde noch hinzufügen: Löchriger Eichensarg, Fischfutterverkäufer auf der Titanic, Eisbär in der Sahara.
Es ist unbestritten positiv, wenn man sich bemüht ein anständiges und ruhiges Leben zu führen ohne negativen Anstoß. Aber es ist nicht der Weg in den Himmel. Ein gläubiger Mensch, der Moral als wichtig ansieht und praktiziert ist natürlich immer noch besser als ein religiöser Moralist oder ein gottloser Moralapostel. Dennoch sage ich, daß Anerkennung vor Menschen nicht gleichbedeutend sein muß mit Anerkennung vor Gott. Moral hat immer etwas damit zu tun, sich mit seiner Leistung und seinem Verhalten in ein besseres Licht zu stellen als es der Wirklichkeit entspricht. Das mag vor der Welt so keinen Bestand haben, aber gewiß vor Gott in deren Augen der Mensch "von Jugend an böse ist", und wo man "nichts Gutes findet". Moral hat den Anspruch Menschen menschlich zu halten oder gar zu machen so dies nötig wäre. Das Evangelium stellt den Menschen zuerst einmal in das Licht Gottes um ihm seine Verderbtheit, Unwürdigkeit und Schlechtigkeit zu zeigen. Moral zeigt die Form des Gewünschten (sozusagen das Etikett nach humanem Maßstab) aber der Kern der Wahrheit wird übertüncht und man betrügt sich selbst. Man reinigt den Menschen nur von außen. Mehr ist auch gar nicht möglich. Der Moralist bildet sich aber ein, daß das, was er mit seinen äußeren Augen wahrnimmt entspricht auch der inneren Wertigkeit. Ein fataler Irrtum. Mit Moral möchte der Mensch nicht ganz so schlecht erscheinen und schließlich will man zumindest den "guten Willen" erkennen lassen und dadurch vermitteln, daß alles in Ordnung ist. Das ist eine Lüge. Menschen mögen sich bei diesem "Kostümfest" blenden lassen aber vor Gott sind wir alle "arm, blind und bloß". Die These, man muß doch an das "Gute im Menschen" appellieren und an die Vernunft und Menschlichkeit denken ist ein "Rufen im Walde". Tief im Herzen und Gewissen herrscht Angst sich so zu sehen, wie man wirklich ist. Niemand möchte einen Spiegel vorgehalten bekommen in dem man sich selbst sieht und erkennen muß. Das tut weh! Der Mensch ist kein Produkt einer entarteten Moral sondern ein Geschöpf Gottes welches den Glauben und die Beziehung zu Gott gekündigt hat. Moral stärkt vielleicht den ungläubigen Menschen. Er erntet Anerkennung und hat einen guten Ruf auf den er hinfort achten darf. Letztlich hilft dies aber nur seiner Selbstgerechtigkeit und die Menschen, die ihm auf die Schulter klopfen, schaden am Ende nur. Denn sie verbauen dadurch dem Gelobten unter Umständen den Blick für die eigene Unvollkommenheit. Der Mensch ist nicht gut. Demnach kann auch eine menschliche Morallehre nicht gut sein. Sie dient höchstens dem kleinen Frieden so daß man eine Art "Bremse" einbaut um zu verhindern, daß man sich gegenseitig "über den Haufen fährt". Doch selbst das funktioniert nur selten. Es ändert nichts im Menschen. Der Mensch kann sich nicht selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Der Moralist sieht darin auch keine Notwendigkeit. JEDE GESINNUNG; DIE DEN MENSCHEN ERHEBEN WILL IST DÄMONISCH UND GEFÄHRLICH. Moral schafft Klassen die keiner haben will. Das Evangelium erhebt keinen Menschen sondern macht die Herrlichkeit Gottes klar und zeigt die Liebe durch die Vergebung aus Gnade heraus. Gott behandelt alle Menschen gleich. Jesus Christus ist der Urheber des Heils und ER steht über jeder Moral denn ER weiß was im Menschen steckt. Wer diese Ansicht Gottes nicht teilt wird die Moral nicht mehr los und marschiert ins ewige Verderben. Gott ist gerecht und zwingt keinen Menschen an die Erlösung zu glauben. Ebenso wie auch niemand gezwungen wird an die Moral oder die Menschlichkeit zu glauben. Fest steht, daß es nur einen Weg in den Himmel gibt. Wer sich nun nicht entscheidet welchen Weg er für sein Leben wählt, der hat sich auch entschieden. Jesus hat gesagt, daß wer nicht für IHN ist, der ist gegen IHN. Man kann es drehen und wenden wie man will. So wie man sich nicht aus seinem eigenen Leben heraushalten kann, kann man sich auch nicht Gottes Autorität entziehen. Wer klug ist, glaubt! Der Respekt vor Gott ist der Anfang der Weisheit! Dabei geht es auch nicht um Gefühle. Gut möglich, daß mir "meine" Entscheidung emotional zuerst einmal rein gar nichts "bringt". Darauf kommt es auch nicht in erster Linie an. Es ist weitaus besser eine emotionslose innere Bereitschaft und ein klares Ja zu Gott zu finden als eine überschwengliche und oberflächliche Reaktion ohne echte Anteilnahme. Damit betrüge ich mich nur selbst. GLAUBEN BEDEUTET, DAS FÜR WAHR ZU HALTEN, WAS BEI GOTT WAHR IST! GOTTES EWIGE SUBJEKTIVITÄT IST DER WAHRHEIT LETZTE INSTANZ! Darauf dürfen wir uns verlassen. Und mit "Gott" meine ich immer Jesus Christus. Mit dem Wort "Gott" an sich kann man ja nicht unbedingt stets etwas anfangen. Viele Religionen kennen so etwas wie einen "Gott". An Jesus Christus scheiden sich aber die Geister. Wer IHN ablehnt lehnt Gott ab. Es gibt auch nicht viele Wege in den Himmel und die vielen verschiedenen Glaubenswege (Buddhismus. Islam, Hinduismus, Esoterik etc.) sind nicht kulturabhängige Formen der Wahrheit. Sozusagen nur ein anderer Ansatz aber im Grunde dasselbe wie das Evangelium. Wer dies glaubt und denkt, hat sich offensichtlich noch nie ernstlich mit den Inhalten des Buddhismus, Islam, Hinduismus und der Esoterik beschäftigt.
Der Einmaligkeitsanspruch der Bibel resultiert aus der Person Jesu Christi. Seine Aussagen bezüglich seiner eigenen Person sind entweder größenwahnsinnig zu nennen oder entsprechen der vollen Wahrheit. Da gibt es kein Taktieren oder eine liberale Haltung. Ein Ziel, viele Wege? Das ist gefährlich falsch! Jesus Christus ist DER WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN! Und man beachte dabei, daß Jesus nicht etwa sagt, daß ER den Weg kennt oder die Wahrheit in seinem Kopf hat beziehungsweise weiß wie "das Leben" funktioniert. Nein, ER bezieht diese Aussagen auf seine eigene Person. ER ist Weg, Wahrheit und Leben. Steht im Johannesevangelium Kapitel 14, Vers 6). Also, ich bin froh über so eine eindeutige Aussage. Dies zeigt mir erfreulicherweise, daß Gott mit dem Menschen keine "Spielchen" im Sinn hat sondern eindeutig und unmißverständlich seine Absichten in der Wahrheit seines Wortes und Geistes offenbart. Dazu haben wir durch den Glauben Zugang. Ich bin sicher, daß die Entscheidung für Jesus Christus im Laufe eines Glaubenslebens immer mehr Gewicht erhält und sich tief in Herz und Verstand verwurzelt und bestätigt. Es gibt nun Christen und Gemeinden die haben große Sorgen wenn sie an die zunehmende "Islamisierung" Europas denken. Sie ärgern sich, fühlen sich bedrängt, kommen sich "fremd" vor im eigenen Land. Manche empfinden es vielleicht sogar als eine Art von "Kriegserklärung" an die Bibel und an Jesus Christus. Klingt etwas überzogen. Ohnehin steht der "Sieger" schon fest. Die Wahrheit kann nicht besiegt werden. Dennoch: Ist diese Angst berechtigt? Ist nicht Toleranz angebracht? Zum einen meine ich, daß Angst kein guter Berater ist. Zum anderen kann man auch hier zuversichtlich sein wenn es darum geht, daß die Wahrheit von all diesen Irrungen unbeeinflußt bleibt. Gott sieht alles und kann jede Entwicklung voraussehen. Die Zukunft ist vor Gott ein offenes Buch und weder der Koran und die Islamisten noch eine andere Religion werden das Evangelium Jesu Christi und den Willen Gottes in die Ecke treiben können. Eine Eigenschaft Gottes ist die Souveränität. Darunter dürfen sich Christen geborgen wissen. Wir erhalten von Gott sogar die Kraft solchen Menschen mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Das ist nicht herablassend gemeint sondern entspricht dem Wesen Jesu. Diesem Wesen Jesu wollen sich Christen verpflichten. Ich gebe allerdings auch zu, daß Toleranz seine Grenzen hat. Auch Jesus Christus hat sich zum Beispiel geärgert als er im Tempel Gottes in Jerusalem die Händler und Kaufleute sehen mußte, wie sie den Tempel Gottes entweihten. Toleranz, schön und gut, aber sie hat NUR IN DER WAHRHEIT SINN! Wenn man tolerant ist, nur um unangenehmen Wahrheiten aus dem Weg zu gehen oder aus lauter Bequemlichkeit, dann ist Toleranz in diesem Fall nur eine faule Ausrede. Von einer Sache überzeugt zu sein, setzt immer Glaube, Engagement, Offenheit und Einsatz voraus. Wem das zuviel ist, der hat auch keine Berechtigung über "Wahrheit" laut nachzudenken. Menschen gegenüber sollte Offenheit und Verständnis eine Selbstverständlichkeit sein. Die Lehre einer Religion sollte aber auch Gegenstand zur Diskussion sein dürfen. Es geht nicht um Intoleranz Menschen gegenüber wenn man über die Wahrheit Gottes nachdenkt, sondern über Sinn, Zweck und Ziel der Lehre. Die Wahrheit ist, daß "Allah" nicht Mensch wurde um für die Sünden der Menschen zu sterben und aufzuerstehen. Das ist eine nüchterne Tatsache. Damit tut man niemandem weh wenn darauf hingewiesen wird. Natürlich kann man unterschiedlicher Ansicht sein und sich fragen, ob dieses Opfer nötig war? Und genau hier trennen sich dann die Wege. Ein Mensch, der seine Schuld vor Gott erkennen durfte, wird diese Möglichkeit, durch Glauben selig zu werden, von Herzen ergreifen. Wer dies als "überflüssig" abqualifiziert wird dementsprechend andere Wege suchen oder sich bemühen "tolerant" zu sein. Das Evangelium ist der rote Faden und der Mittelpunkt der Absicht Gottes mit dem Menschen. Dies spiegelt sich in der Person Jesu Christi eindeutig wieder. Jesus Christus ist das Lamm Gottes, das "geschlachtet" wurde. Ohne Blutvergießen gibt es keine Erlösung. Aber nicht das Blut eines Märtyrers oder religiösen Fanatikers im "Glaubenskrieg" sondern das Blut des Menschensohnes. Im Blut liegt das Leben.
Die Deutschen haben eine besonders hohe Empfindlichkeit "geerbt" gegenüber anderen Nationen und deren Kultur und Religion. Durch den Größenwahn Hitlers und deren Gefolge empfinden viele Politiker so etwas wie eine "Kollektivschuld" gegenüber Andersdenkenden. Man möchte es wieder "gut machen" was geschehen ist. Diese Haltung ist natürlich zuerst einmal positiv. Es ist ja kein Fehler, wenn man sich bemüht aus den eigenen Fehlern zu lernen und freundlich und tolerant zu sein. Leider gibt es aber auch Strömungen und Gruppierungen, die ganz bewußt die Empfindlichkeit der Deutschen hierin ausnützen um ganz massiv "ihre Botschaften" und "ihre Organisationen" durchzudrücken und zu integrieren. Und das nicht unbedingt mit dem Ziel zur Völkerverständigung beizutragen, sondern um ganz eindeutig dem Islam eine Plattform zu bieten. Mit kleinen Schritten will man den christlichen Glauben unterwandern. Nicht wenige Moslems geben dies auch offen zu. Ich bin sicher, daß dies nicht die Absicht aller Korangläubiger ist, aber es gibt nun einmal leider viele Fanatiker und extreme (sehr intolerante) Gruppen, die dieses Ziel verfolgen. Ihr Ziel ist die Islamisierung Europas. Und Deutschland bietet durch sein "schlechtes Gewissen Ausländern gegenüber" die ideale Grundlage. Mittlerweile stehen Unmengen islamischer Gotteshäuser in vielen deutschen Städten und der "Imam" ruft allmorgendlich zum Gebet. Ich bin sicher, daß dies zum Beispiel in der Türkei andersherum niemals möglich wäre. Eine Freikirche von Bibelgläubigen in Ankara oder gar Mekka? Unmöglich. In Deutschland geht das scheinbar ohne Probleme, daß Moscheen das Stadtbild erweitern. Ich empfinde es unabhängig von der Frage nach der Wahrheit durchaus als Bereicherung andere Menschen anderer Kulturen und Länder kennenzulernen und zu erleben. Als Mensch kann dies meinen Horizont erweitern. Doch sehe ich als verantwortungsvoller Christ und Bewahrer der Wahrheit Jesu Christi auch eine Gefahr. Nämlich, daß sich hier Einstellungen und Interessen gegenüberstehen, die geistlich nicht zusammenfinden können. Deshalb wird einem schnell klar, daß es gar nicht um "Verbrüderung" gehen kann sondern um "Ablösung". Dieses Problem gibt es auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern. Ich sehe aber auch, daß viele nachkommende Generationen ausländischer Mitbürger in unserem Land oft ganz andere und eigene Vorstellungen haben. Religion spielt weniger die große Rolle als bei den Eltern oder Großeltern. Der Druck der Familie ist eben enorm. Ich kann mir aber auch vorstellen, daß türkische oder arabische Männer und Frauen offen sein könnten für die Botschaft der Bibel. Oft ist aber die Angst und der Respekt vor der Familie und des "Glaubenserbes" so groß, daß man es nicht wagt sich mit der Bibel zu beschäftigen. Dies gilt vor allem für Frauen. Und auch hier gilt meiner Ansicht nach, daß Angst niemals Bestandteil der Liebe Gottes sein kann in unserem Leben. Wo mit "eisernem Besen" gekehrt wird, entstehen offene Wunden. Der Gott des Islam ist mir fremd. Ich empfinde immensen Druck und untragbare Verantwortung wenn ich an die Gebote des Koran denke. So etwas wie Heilssicherheit kennt man dort nicht. Man hat den Eindruck, daß die Dynamik dieses Buches dahingehend sich vertieft und darin besteht, daß es sich selbst verteidigen muß um glaubhaft zu bleiben. Und dies mit Drohungen und harten Parolen. Toleranz, die Andersgläubige dem Koran gegenüber aufbringen sollen, hat in diesem Buch keinerlei Platz. Das ist sehr einseitig. Es geht sogar so weit, daß solche Menschen, die keine Moslems sind, zu Feinden erklärt werden die man "abmurksen" sollte. Spricht man Moslems darauf an, wird erklärt, daß die Quelle dieser Übersetzung, die man benutzt hat, nicht richtig ist und sowieso alle europäischen Übersetzungen falsch sind. Sozusagen alles reine Auslegungssache. Sie winden sich wie die Aale und stehen oft noch nicht einmal dazu, was im Buch ihres Gottes steht. Aber wie gesagt, es sind längst nicht alle Moslems so fanatisch und intolerant. Vieles in dieser Angelegenheit spielt sich ohnehin im Hintergrund und Untergrund ab. Man will bewußt nicht an die Öffentlichkeit mit den wahren Motiven. Ich bin gespannt wie sich diese ganze Geschichte in Zukunft weiterentwickelt. Sollte einmal irgendein deutscher oder europäischer Politiker erkennen, daß die eigenen Wurzeln angegriffen und unterwandert werden, hoffe ich auf eine friedliche aber doch konsequente Lösung. Für seine Überzeugung sollte man etwas tun und nicht alles über sich ergehen lassen aus Angst davor, daß man Ausländerfeindlichkeit, Intoleranz und Rassismus vorgeworfen bekommt. Dies wird sowieso geschehen weil man als Deutscher sich keinerlei Kritik erlauben darf gegenüber Ausländern. Man würde sofort als "Nazi" beschimpft werden. Das empfinde ich als unfair und unwahr. Noch einige Gedanken zur Vergangenheit der Deutschen. Diese jetzige Generation hat mit dem Deutschland der 30er und 40er Jahre nichts mehr zu tun. Meine Eltern waren Babys als diese leidige Epoche zu Ende ging. Ich empfinde auch keine Verantwortung oder gar Schuld nur weil ich Deutscher bin. Mir ist das nicht so wichtig. Hätte ich es mir aussuchen können, wäre ich gerne Skandinavier geworden weil ich den Norden sehr liebe. Vor Gott spielt es jedenfalls bestimmt keine Rolle welche Staatsbürgerschaft in meinem Paß steht. Diese kleinkarierten Gedanken trüben letztlich ja auch nur die Wahrnehmung dessen, was wirklich wichtig ist im Leben. Und das ist Jesus Christus, der HERR aller HERREN und KÖNIG aller KÖNIGE.
Gott hat alle Menschen lieb. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Aber Liebe ist auch konsequent. Vermutlich wissen wir Menschen über Liebe sehr wenig. Wir denken oft sehr kompliziert und unser Horizont ist allzu oft beschränkt. Liebe ist vorausschauend. Wäre das nicht so, wäre Gott nicht den konsequenten Weg der Erschaffung der Welt und des Menschen gegangen. Denn es erscheint klar, daß Gott schon vorher wußte, was hinterher geschehen wird. Dennoch ist gleichzeitig mit der Erschaffung des Menschen auch der Stein ins Rollen gebracht worden, der den Menschen erlöst und von sich selbst befreit. Gott hat zweifelsohne freie Menschen erschaffen. Denn LIEBE UND FREIHEIT GEHÖREN UNTRENNBAR ZUSAMMEN. Die Freiheit des Menschen führte aber dann dazu, daß die Menschen ihre Eigenverantwortung mißbrauchten oder einfach sich einbildeten, daß sie schon soweit wären, ohne Gott zu leben. Schließlich krönte man sich selbst zum Maß aller Dinge. Dies war aber niemals die Absicht Gottes und es ist auch als Mensch nicht das Ziel sich Gott gegenüber zu emanzipieren und gott-los zu werden. Ebenso wie es auch nicht möglich ist, seine leiblichen Eltern abzuschaffen oder zu verleugnen. Niemand kommt auf so eine Idee. Außer vielleicht er ist kaputt und/oder krank. Auf jeden Fall sind Kriege, Haß, Neid, Mord und Totschlag, Egoismus, Lieblosigkeit etc. gewiß nicht das Ergebnis einer intensiven Beziehung zu Gott. Das Gegenteil ist der Fall. Damit möchte ich keineswegs eigene Fehler und Schwächen kaschieren, die auch Christen nach wie vor aufzuweisen haben. Glauben und Hinwendung zu Jesus Christus soll, darf und kann Spuren hinterlassen. Ein Glaube, der nur aus schwülstigen theoretischen Liebeshymnen besteht und keinerlei Umsetzung erfährt ist kein Glaube. Es ist lediglich ein frommes Lippenbekenntnis. Wie die Taten eines gläubigen Menschen nun aussehen könnten ist eine andere Frage. Letztlich entscheidet Gott darüber und nicht die Menschen. Aber es gibt ohne Frage Merkmale und sichtbare Erkennungszeichen im praktischen Wandel. Früchte kann man in der Tat wahrnehmen. Es gibt aber bestimmt auch vieles, was eher im Hintergrund und Verborgenen stattfindet. Christen, die nach außen immer viel vorzuweisen haben, müssen nicht zwangsläufig sonderlich vorbildhaft sein. Es kommt immer auf die Einstellung an. Wenn die stimmt und frei ist von Profilierungssucht, dann kann man ohne Angst vor Hochmut auch seinen eigenen Ruhm dankbar ernten. Es ist nicht verboten als Christ seine Glaubensgeschwister auch einmal zu loben und Anerkennung zu zollen. Mit allgemeinen Bewertungen sollten wir allerdings vorsichtig sein. Wichtig ist zuerst einmal, "vor der eigenen Tür zu kehren". Wenn wir an die Gemeinde oder andere Christen höhere Maßstäbe anlegen und Erwartungen hochschrauben, als wir in unserem eigenen Leben umzusetzen imstande sind, dann habe ich ein schiefes Bild von mir selbst. Dies kann dann auch meinen eigenen geistlichen Horizont verzerren. Von falschen Vorstellungen auszugehen ist zumeist die Abschußrampe unversöhnlicher Bewertungen diverser Umstände und Menschen. Das kann nicht im Sinne Gottes sein. "Prüfet alles und das Gute behaltet" bedeutet nicht, daß wir das Gute prüfen und das Schlechte behalten sollen damit wir dann das Gute schlecht machen und das Schlechte nicht mehr ganz so schlecht ist. Manche Aussagen in der Bibel sind genial einfach und einfach genial! Etwas ernsthaft zu "prüfen" bedeutet für mich auch, daß man nicht ausschließlich in totaler Isolierung in Selfmade-Manier stundenlang über einer Sache "brütet" um dann ein unerschütterliches Statement abzugeben. Für mich sind hier viele Faktoren wichtig. Zum Beispiel das gemeinschaftliche Beraten, das Interesse an der Meinung des Anderen und des Nächsten, Das Gebet und natürlich hat auch das eigene Nachdenken in aller Ruhe seine Berechtigung. Zeit spielt auch eine Rolle. Manche Ansichten und Meinungen sind nicht stets entweder "richtig" oder "falsch" sondern benötigen einfach etwas Zeit und Ruhe. Und die Bibel sagt ja nicht umsonst, daß "alles seine Zeit hat". Man muß sich auch selbst die Zeit einräumen über seine eigenen Aussagen nüchtern nachzudenken. Mit etwas Abstand kann man seine Ansichten bestätigt sehen oder auch unter Umständen revidieren bzw. neu bewerten. Am besten ist sich schon im Vorfeld eine gewisse Ausgewogenheit und Nüchternheit anzueignen. Dies geht meist über die Schiene Zeit. Sozusagen kann mir jeder neue Tag helfen weise und vorausschauend zu werden und aus den eigenen Fehlern (oder der anderer Menschen) zu lernen. Auch dazu sind Christen auf der Erde, um zu lernen. Nicht unbedingt nach dem Motto: "Ich lerne für's Leben, wer lernt für mich?" und auch nicht in der Haltung: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" Viel eher in der Gesinnung: "Was darf ich heute mit Gott erleben?"
Schon Martin Luther hat gesagt: "GOTT IST EIN GOTT DER NEUEN ANFÄNGE!" Und Christen dürfen das ganze irdisches Leben lang solche "Anfänger" sein. Nicht in dem Sinn, daß man sich bis zum letzten Atemzug von "Milch" ernährt sondern in der Art, daß Christen die Lasten und Fehler, Schwachheiten und Sorgen nicht Tag für Tag immer mit sich herumschleppen müssen so daß die Probleme von gestern die Probleme von morgen sind. Zwar lösen sich Sorgen nicht unbedingt von heute auf morgen auf, aber es ist sicher, daß jeder Tag sein Ende hat. Ebenso wie es einen neuen Morgen geben wird, solange die Erde sich dreht. Das bedeutet, daß gestern nicht heute sein muß und morgen auch nicht. Ich darf nicht nur die Lasten eines jeden Tages abends abgeben und im Frieden einschlafen, sondern auch jeden Morgen neu mich an Gottes Gnade und Fürsorglichkeit freuen. Der Segen Gottes ist mein ständiger Begleiter. Als Christen sind wir zum Segen berufen. Das bedeutet, daß Gott uns mit seinen allerbesten Wünschen ausgestattet, in das Abenteuer "Leben" entläßt. Jeden Tag auf`s Neue, bis unsere irdische Zeit abgelaufen ist. Und auch wir sollten untereinander die Kraft und Eigendynamik des Segens nutzen. Was Gott uns gibt, dürfen wir gerne weitergeben. Das geht sogar so weit, daß wir "im Namen Jesu" Menschen die an die Erlösung glauben wollen, die volle Vergebung und Rehabilitierung zusprechen dürfen. Streng nach dem Vers: DIR GESCHEHE NACH DEINEM GLAUBEN! Segen motiviert, stärkt, kräftigt, gibt Hoffnung, Liebe, Glaube und läßt uns erkennen, daß gutgemeinte und liebevolle Worte und Wünsche uns nachhaltig glücklich und zufrieden machen. Wollen wir das nicht alle? Wenn wir uns untereinander "Gottes Segen" wünschen, dann sollte der Mitteilende und der Empfänger dies aussprechen bzw. so hören, in dem Bewußtsein, das es nichts Größeres und Positiveres gibt, was man einem Menschen mit auf den Weg geben kann. Auch hier ist meine Einstellung gefragt. Wenn "Gottes Segen" zum oberflächlichen Geschwafel verkümmert durch unsere Gesinnung, dann ist es wohl besser man hält den Mund. Hier sind die Christen aufgefordert die eigenen Motive rückhaltlos zu hinterfragen und gegebenenfalls zu korrigieren. Das "Selbst-in-Frage-stellen" schützt nicht nur vor Oberflächlichkeit in wichtigen Dingen sondern ebenso vor Einbildung, Überschätzung, Hochmut und Blindheit. Der Dialog mit anderen Menschen im HERRN ist sehr wichtig und kann gerade in diesem Punkt sehr helfen, sich selbst klarer und wahrer zu erkennen. Wir sind nun mal von vielen kleinen Dingen umgeben, die uns prägen und beeinflussen. Von daher liegt es ja fast auf der Hand, daß der Irrtum und verkehrte Sichtweisen um Christen "keinen Bogen machen". Schön wäre es, aber das funktioniert so leider nicht. Es gibt ja den Spruch: "Der Mensch denkt, Gott lenkt!" Da ist mir gerade noch einer eingefallen: "Irrt der Mensch sich nie, braucht Gott ne' Therapie!" Und so etwas braucht Gott nicht. Wenn wir Gott einfach zurücklieben wollen, dann ist Gottes ewiges Ziel erreicht. Und Gott hat dieses Ziel von Anfang an im Auge gehabt als er sich vornahm Menschen zu erschaffen "nach seinem Bilde". Nämlich zum Bilde "Mann und Frau". Die Zeit auf der Erde ist sozusagen das offene Werben Gottes an seinem ewigen Reich mitzubauen und daran teilzuhaben als Kind des Allerhöchsten in Ewigkeit.
Und nun zu einer interessanten Thematik, die nach wie vor unter Christen große Resonanz verursacht, nämlich die "lustigste Sache" die sich Gott ausgedacht hat: Mann und Frau! Es gibt ironische Menschen, die vermuten einen "schalkhaften Akt" Gottes, als ER aus Erde den Mann "Adam" und aus der Rippe Adams "Eva" erschuf (oder soll ich sagen "herbeischaufelte?"). Dies gab und gibt immer wieder Raum zur Spekulation. Dringend einschieben will ich hier, daß Gott es natürlich "sehr gut" gemacht hat und diese folgenden Gedanken lediglich auf humorvolle Weise versuchen Wunderbares tiefgründig zu beleuchten. Der Humor kann auf lustige Art und Weise, einem Gleichnis ähnlich, mehr Licht ins Dunkel bringen. Wer Ohren hat, der höre und wer lesen kann, der lese. Ist es eine Beleidigung für Adam, daß Gott ihn aus Lehm oder Dreck gemacht hat? Womöglich ist auf besagter Erde kurz zuvor gerade ein wilder Eber vorbeigelaufen oder ein Hund hat darunter einen Dinosaurierknochen vergraben. Wie dem auch sei, Gott nahm die Erde. Gut möglich, daß der Mann seine "Bodenständigkeit" sozusagen "hautnah" mitbekommen hat um nie zu vergessen, woher er eigentlich kommt. Aber leider haben das viele Menschen trotzdem vergessen und glauben daran, daß sie von den Kaulquappen abstammen. Das wiederum wäre viel eher für Gott eine Beleidigung. Es ist für mich ein Zeichen der Vergänglichkeit - die Erde. Aber für eine bestimmte Zeit auch äußerst wertvoll und ungemein fruchtbar. Aus Erde kann viel wachsen und gedeihen. Erde kann ein Fundament sein auf dem man etwas aufbauen kann. Der Mensch (in dem Fall Adam) wird im Grunde aus einer geistlosen Substanz geschaffen. Am Ende des natürlichen Lebens zerfällt der Mensch wieder und wird wiederum zu Staub und Erde. Das, ist nicht der Sinn des Lebens. Dadurch, daß Gott diesem Menschen seinen Atem ("Odem") einhaucht, wird er lebendig. Gewiß nicht in schauriger "Frankensteinmanier" verbunden mit dem ekstatischen Aufschrei: "Es lebt!" sondern in dem Bewußtsein (von Gott aus gesehen) sich mit diesem Geschöpf zu identifizieren und sich selbst zu investieren. Der "Odem Gottes" ist nicht der "heiße Atem des brennenden Dornbusches" sondern der ewige Geist Jahwes. Gott hat sein Innerstes nach außen gekehrt als ER zu sich selbst sprach: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei..." (1. Mose 1,26). Und Gott hat seinen Segen dazu gegeben. Also, wie gesagt, "aus Adam und Eva ein Päckchen gemacht und mit den besten Empfehlungen in die Welt geschickt". Und dies mit der gezielten Aufforderung "furchtbar fruchtbar" zu sein und sich zu vermehren. Ich vermute, daß Gott "dies" nur "einmal" sagen mußte. Andere Wünsche mußte ER eher "einhämmern". Noch einige Gedanken zur "Rippe". Die gleiche Frage: Ist es für Eva eine Beleidigung aus der Rippe Adams gemacht worden zu sein? Können sich "die Männer" darauf etwas einbilden? Warum wurde nicht auch Eva aus Erde gemacht? Gott hat sich etwas dabei gedacht. Dies gleich mal vorneweg, so daß ich aus der Schußlinie bin wenn wütende Proteste meiner schnellebigen Gedanken mir auflauern... Aber ich bin kein Feigling und denke weiter. Mann und Frau gehören zusammen. Damals war "die Wahl" Adams die eindeutigste Führung aller Zeiten und Unzeiten. Heute ist das nicht mehr ganz so einfach mit der Partnerwahl. Wie heißt es doch: DRUM PRÜFE EWIG WER SICH BINDET, OB SICH NICHT WAS BESS'RES FINDET!? Allerdings vertrete ich nicht unbedingt die Meinung, daß man (als Frau) viele Frösche küssen muß um seinen "Prinzen" zu finden. Unter Umständen kann einem mit der Zeit durchaus klar werden, daß man damals tatsächlich einen Frosch geheiratet hat. Dann hat es sich meist "ausgequakt". Die Bibel spricht davon, daß es "nicht gut" ist, wenn der Mensch alleine ist. Für Adam hat dies hundertprozentig zugetroffen, denn er war allein auf der Welt. Wie ist das heute? Es gibt viele Menschen beiderlei Geschlecht auf diesem Planeten. Ich denke, daß es auch heute gut ist einen passenden Partner an seiner Seite zu haben. Und bei dem Stichwort "an seiner Seite" denke ich doch gleich an die "Rippe". Die Rippe liegt an der Seite des Mannes. Nicht im Rücken oder auf dem Bauch (also weder hintendran noch vornedran) sondern "an der Seite". Und die Rippe "umschließt" das Herz. Ist das nicht schön? Eine Frau kann das Herz eines Mannes mit ihrer Liebe und Hilfe regelrecht umschließen. Das beinhaltet natürlich auch eine Verantwortung die eine gewisse Behutsamkeit, Feinfühligkeit, Identifikation und Demut erfordert. MIT HERZEN SPIELT MAN NICHT! Und einem Menschen "das Herz zu brechen" kann sehr unangenehme Folgen haben von denen man sich nie mehr richtig erholt. Darum ist es wichtig mit "offenen Karten" zu spielen. Und es ist für jeden Einzelnen viele Erfahrungen wert in den Herzensdingen "erwachsen" zu werden. Liebe ist im Grunde eine ernste Angelegenheit. Gott handelt nur aus Liebe und ist dabei sehr konsequent und geradlinig. Nur wer so auftritt, kann auch seine Gefühle "von Herzen" auskosten und wahrnehmen ohne Angst.
Männer fürchten sich vielleicht manchmal vor ihren Gefühlen oder haben Probleme sie zu zeigen. Frauen können hier sehr hilfreich sein und die Männer können etwas lernen. Wichtig bleibt trotzdem, daß der Mann seine eigene Achtung behält und die Frau ihm dabei hilft. Und dies in allen Lebenslagen. Eine Frau kann einem "Frosch" helfen zum Mann zu werden und ein Mann kann einer Frau helfen die Frau eines Mannes zu sein. Dies alles unter Gottes Hand und mit seinem Segen. Die Frau wurde nicht aus Erde gemacht, weil es nicht nötig war. Sie ist "vom Manne", weil das "Ebenbild Gottes" nicht Mann oder Frau sondern Mann und Frau ist. Es gibt daher auch nur "ein Ebenbild" und nicht zwei oder noch mehr. Der Mann ist das Haupt der Frau so wie Christus das Haupt der Gemeinde ist (Epheser 5,21-33). Das, was den Mann betrifft, hat im Falle Adams auch Eva betroffen. Der Segen für Adam war der Segen für Eva. Sie waren vor Gott und der Welt ein Ehepaar. Adam Erdmann und Eva Rippler waren überhaupt das erste Ehepaar. Nun könnten einige Zyniker sagen, daß wir es dieser "paradiesischen Ehe" zu verdanken haben, daß es zum "Rausschmiß aus dem Paradies" kam. Sozusagen kam das "Unheil direkt vom Standesamt". Und der Standesbeamte war vermutlich ein großer Affe. Für manche Evolutionsanhänger mag dies ein "akzeptabler Kompromiß" sein im Streit um Schöpfung und Evolution. Aber da ist nichts dran. Warum sollte Gott durch Evolution Leben erschaffen? Gott spricht ein Wort, und es ist da! Und nicht: Gott spricht und in zehn Milliarden Jahren kriecht ein schleimiger Wurm aus dem Tümpel! Das ist ein sehr dummer Gedanke, der sogar für einen Menschen mehr als unwürdig ist. Was nun die Kündigung in der Edenstraße des ersten Ehepaares angeht, so sehe ich es grundsätzlich so, daß das Wissen um einen großen Verlust mir nicht weiterhilft alles wieder rückgängig zu machen beziehungsweise mit der Situation zurecht zu kommen. Wissen ändert nichts an meinem Zustand. Das ist auch der Grund warum die Bibel uns davor warnt uns eben nicht auf den Verstand zu verlassen. DER GLAUBE IST BESSER ALS WISSEN! Was ist der Unterschied? Glaube rettet, Wissen nicht! Glaube befreit mein eingehauchtes geistliches Potential von den Ketten. Wissen bläht nur auf und hat im Vergleich zur Geistlichkeit einen Horizont wie einen Bierdeckel. Der "natürliche Mensch" weiß nichts von geistlichen Dingen. Gott aber ist Geist. Also muß der Glaube an erster Stelle stehen damit ich überhaupt Gott wahrnehme und respektiere. Ich kann nicht nur glauben um einen "Glauben" zu haben sondern brauche den Glauben um Gott und das Evangelium in mein Herz zu lassen. Wenn dies nicht geschieht, kann ich tagelange Diskussionsschlachten abliefern und drehe mich nur immer wieder im Kreis mit dem Ziel mir stets auf`s Neue selbst zu begegnen. Aber durch den aufrichtigen Willen und Wunsch glauben zu können, begegne ich Gott und kann so zum "Aussteiger" werden. Gott will nicht "unseren Glauben". Das bringen wir gar nicht fertig. Wir Menschen können "ohne Jesus nichts tun". Das ist eine schwere Wahrheit die wir lernen müssen zu verdauen. Auch als Christ. Auf den Willen kommt es an. Da gibt es eine Geschichte in der Bibel wo ein Vater zu Jesus kommt und ihn bittet seinen Sohn, der einen "sprachlosen Geist" hat und den Jungen zu einer Art "epileptischem Anfall" mit Schaum vor dem Mund treibt, zu helfen. Der Mann spricht zu Jesus:
Markus 9, 22-24: "...Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst - alle Dinge sind möglich dem, der glaubt. Sogleich schrie der Vater des Kindes: ICH GLAUBE; HILF MEINEM UNGLAUBEN!"
Der Mann war verzweifelt und hatte Angst. Er wollte glauben. Seine merkwürdigen Worte zeigten aber, daß er nicht aus eigener Kraft glauben konnte ("Wenn du etwas kannst..."). Sein Hilferuf an Jesu Adresse zeigte, daß er verstanden hatte und seine mickrigen Selbstversuche zu glauben ihm klar zum Bewußtsein gekommen waren. Er konnte nicht wie er wollte. In seiner berechtigten Resignation und Zerknirschung über sich selbst bat er Jesu um Hilfe. Nun kam sein Glaube. Jesus heilte den Jungen und befahl dem unreinen Geist auszufahren. Das "Geheimnis" des Glaubens ist, die eigene Unfähigkeit zu erkennen Gott etwas geben zu können. Noch nicht einmal den "Glauben". "Glauben" wir das? Dann kann Gott uns auch mit dem Glauben an IHN segnen. Nun frage ich mich zusätzlich, warum der Mensch so "leer und unselbständig" daherkommen muß? Steht nicht im Grundgesetz, daß die Würde des Menschen unantastbar ist? Zum einen muß man sagen, daß der Gehorsam Gott gegenüber über dem Gehorsam zu Menschen und Gesetzen steht. Was nicht bedeutet, daß die Würde des Menschen uninteressant ist. Nur, zeigt man aus Gottes Sicht mehr Würde und Achtung (nämlich vor dem Leben welches durch Gott entstanden ist) wenn man mit leeren Händen sich Gott nähert und seine menschliche Begrenztheit erkennt. Die eigentliche Würde des Menschen ist mit dem Glauben an seinen Ursprung und Schöpfer verbunden. Wer nur seine eigene Würde sieht und sucht ist voller Hochmut. Damit haben schon viele Menschen aus allen zeitlichen Epochen große Probleme gehabt. Dadurch, daß der Mensch geneigt ist sich Vorbilder und Idole sowie Führer zu schaffen öffnet er auch die Tür für Scharlatane, Kriegshetzer, Gurus, Größenwahnsinnige und religiöse Fanatiker. Der Teufel macht sich diese menschliche Neigung zum Nutzen indem er seine eigenen Interessen und Ziele solchen Menschen suggestiert. Wie anders sind Kriege, Diktaturen, Unterdrückung und Atheismus zu erklären? Und auch die Religiosität ist nur eine große Täuschung. Das Bedürfnis des Menschen nach einem Glauben "den man in die Tasche stecken kann" ist groß. Ist man aber gedrungen diese Dinge loszulassen und seine Taschen zu leeren und die Kleider abzulegen, wird das Ende des Glaubens eingeläutet. So will man sich dann doch nicht sehen. Man begnügt sich mit seiner Religiosität und hofft, daß Gott damit dann zufrieden ist. Von einer echten Gottesbeziehung kann man hier dann nicht mehr sprechen. Das ist nicht wertend zu verstehen, sondern ist eine Feststellung, die man erhält so man den Unterschied zwischen Glauben an das Evangelium und religiösen Taten erkennen durfte. Und ebenso ist es mit der Ehe zu sehen. Sie ist keine menschliche Erfindung sondern eine körperlich und geistliche Verschmelzung in den Ordnungen Gottes und seinem Segen. Alles, was nun außerhalb dieser göttlichen Ansichten sich in einer "Ehe" tummelt, ist nicht dasselbe und muß demnach etwas anderes sein. Der Form nach gibt es wohl kaum Unterschiede aber dem Inhalt nach schon. Auch wenn man viele Dinge in gleicher Weise praktiziert ist es doch nicht dasselbe. Nicht um der Dinge willen sondern der Einstellung wegen. Wenn ich glaube, daß Gott existiert und mich liebt dann habe ich auch den Glauben an "die Ehe". Habe ich damit nichts am Hut, glaube ich an mich und meine Einstellung zur Ehe ohne nach Gott zu fragen. Diese Beziehung steht dann auf dem Fundament der eigenen Persönlichkeit und dem eigenen Willen.
Mittlerweile wird jede zweite Ehe in Deutschland geschieden. Offenbar heiraten nur noch Neurotiker und Egoisten. Eine Ehe gläubiger Menschen hat enorm bessere Aussichten standhaft, erfüllt und beständig zu bleiben. Warum? Weil es immer wieder eine Anlaufstelle gibt und eine "Mitte" zu der man sich flüchten darf. Wo Dinge angesprochen und ausgesprochen werden können, die Verbindung, Zusammenhalt, Ziel und Hoffnung aufzeigen. Eine biblische Ehe ist dynamisch und hat seinen Halt und seinen Sinn im Glauben an Jesus Christus. Dadurch bekommt alles eine neue Wertigkeit und Tiefe. Wer nun in der Tiefe einer Beziehung den Gegenüber erkennen und lieben kann, wird ein neuer Mensch. Je mehr wir über "Liebe" erfahren in der Praxis desto mehr verstehen und erkennen wir Gott und sein Innerstes. Sicherlich muß man auch beziehungsmäßig wachsen und lernen. Es gibt auch in einer christlich-orientierten Ehe keine rosarote Brille. Die "berühmte" andere Seite der Medaille soll nicht unter den Teppich gekehrt werden. Es gibt auch Ehen von Christen in denen es kriselt und die in einer Scheidung enden. Statistisch gesehen ist die Zahl zwar gegenüber gottloser Ehen verschwindend gering aber dennoch eine Sache, die ehrlicherweise erwähnt werden sollte. Ich kann nur sagen: "Auch fromme Leute machen Fehler!" Es ist sehr schwer nach Ursachen zu forschen wenn so etwas passiert. Ich habe dies in mehreren tragischen Fällen miterlebt. Man kann sicherlich das Gespräch unter sechs Augen suchen, gemeinsam beten und sich für eine Zeitlang trennen um dann wieder zusammen zu kommen. Dennoch ist das keine Garantie, daß Zerbrochenes wieder zusammenwachsen kann. Guter Wille allein ist zuwenig und nur dadurch, daß man aufgesetzt nett zueinander ist, lösen sich die Spannungen nicht. Es gibt Fälle, da kann man nur beten. Aber ich befürchte, daß Gott nicht auf Gebete hören kann, die durch Hochmut der betreffenden Personen blockiert sind. Vermutlich ist dies das größte "Paket" welches zu tragen ist. Keiner will "der Schuldige" sein. Der Garten Eden läßt grüßen. Der Mann schiebt es auf die Frau und die Frau auf die Schlange. Vermutlich hat die Schlange den Baum beschuldigt und der Baum schiebt es auf ein Eichhörnchen, welches gerade vorbeikommt. Hier wird mir wieder sonnenklar, wie entscheidend wichtig ist, "den Anderen höher zu achten als sich selbst" und sich "einander in der Furcht Christi unterzuordnen". Das muß man regelrecht einüben. Es ist kein "Selbstläufer" sich unterzuordnen und einander zu achten. Es ist nicht leicht den eigenen Stolz zu bekämpfen wenn es darum geht seine Frau oder seinen Mann "zu gewinnen". Verheiratete vergessen manchmal, daß mit der Eheschließung auf dem Standesamt und den Unterschriften auf den Dokumenten eben nicht "die Katze im Sack ist". Den Partner zu "gewinnen" fängt da erst an und hört nicht auf. Dazu gehört, sich vor Gott zu demütigen und um Vergebung bitten zu wollen wenn man Fehler gemacht hat. Nicht zuletzt beim Ehepartner. Spannungen gehören dazu. Wenn in einem Blumenladen ein Gesteck "gebunden" wird entstehen automatisch Spannungen damit das Ganze auch zusammenhält. Und so ein Blumenstrauß ist ein herrlicher Anblick. Was gebunden wird (Mann und Frau in der Ehe) zieht Spannungen nach sich. Es sind aber positive Spannungen mit denen man lernt umzugehen im Laufe der Zeit. Die Spannung, nicht mehr nur für sich allein zu denken und zu handeln, Rücksicht und Verzicht einzuüben, Neue Prioritäten zu setzen, Ordnung zu halten, miteinander über alles reden zu können, geistliche Aufgaben wahrzunehmen, Kinder zu erziehen, für den Unterhalt zu sorgen, den Partner zu lieben, sich gerne unterzuordnen, sich ernst zu nehmen und zu achten. Ehe ist eine echte Bewährungsprobe. Man bekommt unmittelbar ein Echo auf seine Taten und Worte. Der Partner wird zum reflektierenden Spiegel in dem man sich selbst erkennt. Darauf sollte man eingestellt sein. Manchmal ist es auch unangenehm auf seine Schwächen so deutlich hingewiesen zu werden. Aber es ist wichtig. Männer untereinander "schleifen" sich ab wenn sie miteinander umgehen. In einer Ehe ist dies sicherlich ähnlich. Wobei dem Mann hier wohl insgesamt mehr Verantwortung trägt und der "Priester" in seinem Haus sein soll. Das bedeutet, er ist für die geistlichen Inhalte und deren Umsetzung verantwortlich. Mit Gottes Segen und der Unterstützung und Hilfe der Frau kann er diese Aufgabe auch gerne und gut bewältigen. Und die Frau soll in diesen Dingen kein "Klotz am Bein" sein sondern eine gleichberechtigte und gleichwichtige Persönlichkeit an "der Seite" des Mannes. Was fällt dem Mann mitunter am schwersten in einer Ehe? Der Frau zu zeigen und zu sagen, daß er sie liebt. Was nun genau fordert Paulus im Brief an die Epheser von den verheirateten Männern? Genau! Und was fordert Paulus von den Frauen? Sie sollen sich dem "Manne unterordnen". Ob genau dies den Frauen schwer fällt?
Zu diesem oft mißverstandenen Text im Epheserbrief, Kapitel 5 Verse 21-33 noch einige Gedanken. Es heißt, daß die Frauen sich "ihrem Mann" unterordnen sollen. Das ist ein Aufruf der in die Ehe zweier gottesfürchtiger Menschen hineingehört. Es ist kein allgemeingültiger Aufruf an die Frauen sich jedem Mann in dieser Form unterzuordnen. Das wäre dann Respekt und Achtung aber keine Unterordnung wie sie für die Ehe gilt. Sehen wir es doch einmal so (was ich auch tue): Die Frau ist dem Mann als Hilfe gegeben worden. Das bedeutet nun nicht, sie ist der Handlanger männlicher Willkür. Wer dies so sehen will, tue sich keinen Zwang an. Gott hat es so garantiert nicht gemeint. Ich sehe es so, daß der Mann hilfsbedürftig ist! Eine "Hilfe" muß sich ebenso im Leben, im Glauben, im Alltag, im Denken und Entscheiden "auskennen" wie der Mann. Wenn nicht noch mehr denn eine Hilfe hilft ja voranzukommen und aus anderer Perspektive mitzuwirken und auf ein Ziel hinzuarbeiten. Und ich behaupte: EIN KLUGER MAN HÖRT AUF SEINE FRAU! Nicht, daß die Frau ihre Rolle als "Hilfe" überstrapaziert und den Mann nicht mehr wahrnimmt, aber sehr wohl doch als kluge "Fürsorgerin" die sich um der Liebe und Harmonie willen, um gute und positive Stimmung sorgt. Schon die Bibel spricht von großem Segen für einen Mann, wenn er eine "tüchtige Frau" an seiner Seite hat. Mehr "Ehre" kann eine Frau ihrem Mann nicht geben, wenn sie in dieser Gesinnung ihrem Mann dient und damit dem HERRN. Und so eine Frau kann man ja nur lieben, oder? Zum Schluß bleibt mir zu sagen, daß der Glaube an einen gnädigen Gott, mein Leben durchträgt. Und das bis zum unausweichlichen Ende. Ich habe die Hoffnung, lebendig der Entrückung beizuwohnen (auch wenn das nicht entscheidend ist). Trotz mancher Strapazen, Ärgernisse und Unwohlzuständen (ich liebe Wortneuschöpfungen) lebe ich gerne. Meine lieben und guten Freunde tragen dazu bei (mehr oder weniger), daß ich auch Spaß am Leben habe und am gemeinsamen Glauben. Die Diskussionen, Gebete und das Philosophieren macht enorm Spaß und bringt auch mehr Weitblick, Hoffnung und Liebe in mein kleines Leben hinein. Das Leben war und ist spannend. Was noch alles passiert? Es wird bei jedem Christen offenbar werden. Ganz individuell. Darauf freue ich mich. Christen können untereinander viel voneinander profitieren. Mit diesem Erstversuch eines kleinen Buches wage ich einen Schritt in eine neue Aufgabe, die mir enorm viel Freude und innere Befriedigung schenkt. Ich wünsche mir, daß beim Lesen viele Gläubige oder Ungläubige ein innerliches (frohes) "So-ist-es-Gefühl" erlebt haben und neue Motivation für die weiteren Aufgaben im eigenen Leben mitnehmen konnten. In diesem segnenden Sinne.
HASTA LA VISTA!
PS: Nachdem ich das letzte Wort dieses Buches geschrieben hatte, kamen mir folgende Sätze von SÖREN KIERKEGAARD (1813 - 1855) in die Hände, die mich dazu veranlaßten, seine Gedanken zur Nachfolge hier am Ende dankbar zu plazieren:
"DIE RECHTE NACHFOLGE KOMMT NICHT DADURCH ZUSTANDE, DASS GEPREDIGT WIRD: DU SOLLST CHRISTUS NACHFOLGEN; SONDERN DADURCH, DASS MAN DAVON PREDIGT, WAS CHRISTUS FÜR MICH GETAN HAT: BEGREIFT UND EMPFINDET EIN MENSCH DIES RECHT TIEF UND WAHR, WIE UNENDLICH VIEL ES IST, SO FOLGT SCHON DIE NACHFOLGE."
Römer 8,14: "Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder."
Jörg Bauer
(alias Agricola Niesewurz)
Tag der Veröffentlichung: 31.03.2014
Alle Rechte vorbehalten