Cover

Andacht 1


Erlaubte Versuchungen


"Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde".

Matthäus 4,1

 


Versuchungen sind kein Spiel. Gott wurde auch nicht Mensch, damit er sich als solcher mit dem Teufel messen kann. Gott muss sich nicht selbst beweisen wer er ist. Wir sollten das auch nicht tun. Die Versuchungen, die Jesus als Mensch erleiden musste, geschahen um unseretwillen. Wir wissen aus der Bibel, daß der Satan die Menschen vor Gott permanent verklagt (Offenbarung 12,10) und das es von ihm listige Anschläge auf uns gibt (Epheser 6,11) und er sucht, wen er wie ein brüllender Löwe "verschlingen" kann (1. Petrus 5,8). Wir stehen in einem unsichtbaren Kampf wie es in Epheser 6,12 steht: "Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel". Jesus stand hier an vorderster Front. Manchmal frage ich mich, ob der Sohn Gottes seine Mission nicht auch ohne Verfolgung und Anfechtung zum Ziel hätte bringen können? Aber dieser Gedanke war gleich wieder weg, weil ich dann vermutlich ein echtes Problem mit der Nachfolge gehabt hätte. In Hebräer 4,15 lesen wir darum folgerichtig: "Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde". Wir müssen uns also keineswegs mit Dingen abgeben und sie ertragen, die Gott nur vom Hörensagen kennt - ER kennt sie besser als wir und keiner hat die Sünde so geschmeckt, wie unser Heiland Jesus Christus! Darum ist der Mensch Jesus Christus den Gläubigen näher gekommen, als es je ein anderer tun könnte - Psalm 119,151: "HERR, du bist nahe, und alle deine Gebote sind Wahrheit". Das macht die Gnade noch größer! Gott wurde Mensch, damit er sterben konnte (Hebräer 2,14). Das war die Mission - der Allmächtige kommt zu mir. Nicht in Macht und Herrlichkeit und unwiderstehlicher Autorität, sondern als Lamm Gottes, auf dem Weg zur Schlachtbank (Jesaja 53,7).

Gott hat dies alles nur getan, um unserer Seelen Seligkeit willen. Darum hat ER das Evangelium quasi erfunden und hat sich selbst als tragende Säule integriert und ist uns gleich geworden wie wir in Hebräer 3, 17-18 lesen: "Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden". Das Evangelium war und ist das Wichtigste, aber Gott ging es auch darum, daß jeder einzelne Gläubige mit seiner ewigen Erlösung durchs eigene Leben kommt und seine persönliche Heiligung (nur ein Heiliger kann geheiligt werden) erlebt und darin gesegnet wird. Es gibt keine fromme Schablone und jeder Christ der Jesus nachfolgen will, muß auch Haß und Verfolgung erleiden (Johannes 15, 18-20). In welchem Maße und auf welche Weise und in welchen Zeiten, ist sicherlich ganz unterschiedlich. Nicht jede Versuchung und Anfechtung kommt uns auch stets als eine solche vor. Es ist auch eine Frage meines Charakters und dessen, was Gott in einen hineingelegt hat an Gaben und Stärken. Was ich mir selbst zumute, ist manchmal vielleicht fahrlässig, weil wir auch durch unser eigenes Fleisch oft genug angefochten sind (1. Korinther 6,12. "Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen"). Daher müssen wir nicht jeder Versuchung hinterher rennen - die kommen von alleine. Was meinen Glauben letztlich stark macht, ist erlaubt - aber ich bin nicht der Regisseur meines Lebens, sondern "nur" der Hauptdarsteller. Unser inwendiger Mensch soll göttliches Profil erhalten (Würde) und dies in aller Liebe und Wahrheit. Was wir jetzt noch nicht verstehen, werden wir im Himmel begreifen und unsere Freude wird kein Ende nehmen. Gott steht dazu!

Andacht 2

Wenn Gott will

''Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen''.


Daniel 3, 17-18



Der Glaube, den wir in Wort und Tat vor anderen vertreten können, kann sich meist nicht auf spontane, übernatürliche Beweise gründen. Damit können wir auch nicht rechnen, was wir auch im Eingangstext herauslesen können. Entscheidend ist zu verstehen, daß die Kraft des Glaubens, nicht unsere Kraft ist. Glaube bedeutet zu wissen, daß nicht ich, sondern allein Gott alles kann (nach seinem Willen) - wann, wie und wo auch immer. Die drei jüdischen Bezirksverwalter im Reich des Königs Nebukadnezar trotzten den selbstherrlichen Anweisungen ihres Chefs und gaben somit ihr Schicksal in die Hände ihres Gottes. Sie beteiligten sich nicht an den eitlen Machtkämpfen des Königs und machten ihren Glauben nicht davon abhängig, ob Gott sie aus der Not rettet oder nicht! Wie wir aus dem biblischen Bericht wissen, hat Gott die drei Männer gerettet und hat dieses Spiel mitgespielt und ist mit in den Feuerofen gestiegen und war den drei Männern ganz nahe. Der König Nebukadnezar war davon so beeindruckt, daß er sich bekehrte und den Gott der Israelis anerkannte (Daniel 3, 24-29). Gott ist gut (Matthäus 19,17) und es steht außer Frage, daß Gott alles, was er sich vorgenommen hat, auch tun kann - nichts ist ihm zu schwer oder unmöglich (Hiob 42,2). Was mich besonders bei den drei jüdischen Amtsträgern Schadrach, Meschach und Abed-Nego beeindruckte, war ihr ungetrübter Entscheidungswille und ihre glaubhafte Konsequenz angesichts der lebensbedrohenden Situation mit dem Feuerofen, in den sie dann tatsächlich geworfen wurden (Daniel 3,22). Sie waren gewiss nicht sicher, ob Gott ihnen diesen schlimmen Tod ersparen würde (sie hätten auch Märtyrrer werden können). Aber sie wussten, daß Gott dazu in der Lage ist sie zu retten und jederzeit die Kontrolle hatte. Uns droht heute kein Feuerofen, aber wir haben ebenso eine Position in der Welt, unserer Stadt, unserer Firma, wo auch immer, in der wir stehen und Position beziehen können (sollen). Und da kann es geschehen, daß von uns Dinge verlangt werden oder an uns herantreten, die gegen die Seele streiten und unseren Glauben herausfordern.

Wir werden uns nicht immer herauswinden oder manches einfach aussitzen können. Haben wir (auch im Kleinen) diese heilige Konsequenz gegenüber den Dingen, die klar gegen Gott und den Glauben gerichtet sind, und entsprechend den Mut, dem eine klare Absage zu erteilen? Wenn es uns nicht viel kostet, sind wir wohl weniger zögernd, aber wenn es teuer wird, wo stehen wir dann? Wenn womöglich Freundschaften, Arbeitsstelle, Geld, Einfluß, Ansehen und weiteres auf dem Spiel steht? Was machen wir dann? Die Zeiten in denen wir leben, werden nicht besser - Geld, Macht, Egoismus und Gottlosigkeit wird leider immer dominierender. Das Leben in der Nachfolge für Christen wird eher schwieriger als leichter. Es wird viel von Toleranz gesprochen und geschrieben - gerade auch in Bezug auf Gott und den Glauben. Aber vieles davon geht an der biblischen Wahrheit vorbei und Toleranz hat nur in der Wahrheit Sinn und ihre Berechtigung. Ich denke da an Martin Luther, der seinerzeit im Jahre 1521 vor dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms seinen kompromisslosen Glauben an Jesus Christus verteidigte. Ihm drohte Verfolgung, Folter und Tod - eine ganze Kirche und der Kaiser standen gegen ihn. Er war kein Politiker, kein Schönredner und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube als er sagte: "Mein Gewissen ist in den Worten Gottes gefangen, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen". Jesus Christus steht für die Wahrheit, das Leben und die Erlösung (Johannes 14,6)! Wofür stehst du?

Andacht 3

Mit Gott hadern

"'Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach, mein Herr, ich bin von jeher nicht beredt gewesen, auch jetzt nicht, seitdem du mit deinem Knecht redest; denn ich hab eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der HERR? So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. Mose aber sprach: Mein Herr, sende, wen du senden willst''.


2. Mose 4, 10-13



Verlangt Gott zuviel, wenn er uns erwählt und dahin stellt, wo wir sind? Sind wir als Christen überhaupt in der Position uns gegen das zu stellen, was vor uns liegt? Diese Fragen sind mir in den Sinn gekommen beim lesen des Eingangstextes. Wir sind nicht Mose oder sonstwer aus der Bibel, aber ist es so abwegig, sich auch in seinem gottbezogenen Leben die Frage zu stellen, was Gott einem zugedacht hat - auch wenn ich mich vielleicht ganz woanders sehe? Wenn man es ganz einfach formulieren wollte, könnte man nüchtern feststellen, daß Gott Gehorsam und Vertrauen verlangt, und dafür Liebe und Erlösung schenkt. Nicht weil Gott das müsste, sondern weil ER es will und ebenso verhält es sich mit unserem Gehorsam. Manchmal ist man hier hin- und hergerissen. Einerseits dürfen wir an ein vorbereitetes Leben als Kind Gottes glauben wie wir in Psalm 139, 16-17 lesen: "Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß"! Andererseits ist mir auch bewusst, daß Gott gesucht werden will und sich auch finden lässt (Sprüche 8,17). Für das Ziel des Glaubens (der Seelen Seligkeit) sorgt allein Gott. Aber der Glaube ist kein Selbstläufer, sondern etwas, wo wir durchaus mitreden und vor allem mitglauben können und sollen. Gott duldet Widerspruch, aber er ändert dadurch nicht seine Pläne und Ziele mit einem jeden einzelnen Menschen, den ER erwählt hat zum Heil. Wir sind quasi frei in unserer Einschätzung der Lage, aber "wenn" Gott es besser weiß, wie könnte ER uns nachgeben ohne uns zu schaden? Wie könnte er uns dann gleichzeitig versprechen, daß uns alles zum Besten dient? Unser ganzes Leben sollte ein Suchen sein, aber es ist kein Spiel, sondern hilft uns zu verstehen und zu lernen was "Glauben" bedeutet.

Man glaubt nicht, indem man den Glauben betrachtet. Gottes Entscheidungen können IHN niemals gereuen (1. Samuel 15,29) und was er einem Gläubigen an geistlichen Gaben zubilligt, tut Gott mit Überzeugung (Römer 11,29). Habe ich nun einen Einfluß auf mein eigenes Leben? Das würde ich so sehen wollen, auch wenn es nicht wenige Dinge gibt, die ich so nehmen muss (darf) wie sie nun einmal sind. Das muss nicht immer alles so bleiben (alles hat seine Zeit) aber nicht, was ich denke, was für mich gut uns besser wäre, kann der Maßstab meines Glaubens und Gottes Handelns sein, sondern allein Gottes Willen und Weisheit. Wir dürfen Fragen stellen, unsere Unsicherheit und Ungeduld äußern und uns mit Gott auseinandersetzen, aber letztlich müssen wir auch vertrauen daß Gott uns sieht und nicht vergisst. Gott wurde zornig als Mose nichts von seiner Berufung wissen wollte. Gott wusste um die "schwere Zunge" von Mose und hatte bereits eine Lösung mit Aaron parat (2. Mose 4,14). Es kommt nicht darauf an, was wir selbst von uns denken. Auch nicht ob wir den Zeitpunkt für manches Ereignis als richtig oder falsch einschätzen. Was ich für Gott konkret tun soll, das soll ich tun. Was ich dafür brauche bekomme ich - definitiv. Aber bei allem ist der Faktor Mensch immer gegenwärtig. Gott reagiert entsprechend. Paulus schreibt den Korinthern: "Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist" (1. Korinther 15,10).

Andacht 4

Solange es geht

''Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen''.


Galater 6, 9-10

Der Mensch erntet was er sät (Galater 6,7). Das ist nicht nur als Warnung gemeint, sondern auch als Motivation und Ansporn Gutes zu tun, solange es möglich ist. Es ist demnach auch ein Irrtum zu glauben, es könnte übersehen werden, was einer Positives vollbringt. Etwas, wofür er Zeit, Geld, Interesse und seinen Egoismus opfert. Gott sieht es (der HERR schaut in das Verborgene - Matthäus 6,4: "...dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten"). Unsere Bemühungen anderen Christen gegenüber stehen hier besonders im Fokus des HERRN. Zum einen, weil unsere Frömmigkeit (die Gott schenkt) etwas mit Erkenntnis, Tugend, Geduld und Liebe zu tun hat (2. Petrus 1, 3-7) und weil alles, was wir einem unserer Glaubensgeschwister Gutes tun, letztlich auch Jesus getan haben (Matthäus 25,40). Selbst ein einfaches Glas Wasser wird nicht unbelohnt bleiben, wenn wir es darum jemandem geben, weil er an Jesus Christus glaubt (Matthäus 10,42). Es ist nicht so entscheidend, wie einer das aufnimmt was man ihm hilfreich anbietet, oder ob derjenige es auch immer weiß, woher die Hilfe und Unterstützung kommt. In Matthäus 6,3 steht: "Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut". Das bedeutet, wir sollen unsere Hilfen nicht inszenieren und es so machen, damit es ja auch jeder mitbekommt. Wenn Gott einen ehren will, dann schafft er das auch ohne unser Dazutun. Wie Gott allein uns und unsere Taten sieht ist entscheidend und nicht, wie ich mich selbst sehen will. Auch wenn es gegenteilig läuft und manche vielleicht nicht so reagieren wie wir uns das erhoffen (aus Scham, Angst, Verbitterung) sollen wir uns dadurch nicht entmutigen lassen. Paulus schrieb dem Timotheus: "Ihr aber, liebe Brüder, laßt's euch nicht verdrießen, Gutes zu tun" (1. Timotheus 1,13).

Manche Menschen sind wohl etwas merkwürdig und tun sich schwer etwas anzunehmen. Aber besonders als Christen (wenn es bei uns so ist) sollten wir hier unsere Einstellung ändern (lassen) und überdenken. Wer nichts annimmt, wie kann der auf die Erhörung seiner Gebete hoffen? Man kann wohl von beiden Seiten vom Pferd fallen. Es gibt auch solche, die können garnicht genug annehmen und nutzen die Gutmütigkeit von Christen aus. Da gibt es Menschen, die heucheln Interesse für Gott vor, und wollen aber nur etwas abstauben. So etwas erlebt man mitunter auch immer wieder am Büchertisch in der Stadt. Da heisst es dann ungefähr so: "Ihr seid doch Christen, gebt uns Geld!" Mit einem (oder mehreren) Gratis-Büchern, Cds und wertvollen Schriften ist es eher nicht getan. Mitmachen muss man da nicht. Wir dürfen die Motivation und Einstellung mancher Menschen auch prüfen, und haben ohne Zweifel die Freiheit, einfach "Nein" zu sagen, wenn uns etwas merkwürdig vorkommt. Grundsätzlich gilt sicherlich, daß wir offene Augen und Ohren haben sollten für die wirklichen Nöte anderer Menschen und unserer Glaubensgenossen. Gott prüft auch unseren Glauben und manche (guten) Gelegenheiten kommen nicht wieder. Manches schlechte Gewissen kann man sich ersparen, wenn doch Zeit, Gelegenheit, Mittel und Einstellung vorhanden waren und es gepasst hätte. Aber man zögerte und war mutlos tätig zu werden, oder traute sich nicht, einfach nachzufragen, ob man konkret helfen kann? Gott belohnt unsere guten Taten (auch schon auf Erden) und bereitet diese sogar noch vor. Solange es geht, sollten wir uns Schätze im Himmel sammeln (Matthäus 6,20).

Andacht 5

Das Gute sehen

''Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten - denn ich höre von der Liebe und dem Glauben, die du hast an den Herrn Jesus und gegenüber allen Heiligen -, dass der Glaube, den wir miteinander haben, in dir kräftig werde in Erkenntnis all des Guten, das wir haben, in Christus''.

 

Philemon 4-6



Nicht wenige Christen leiden unter ihrer allzu pessimistischen Einstellung (und andere mit ihnen). Es ist erkennbar, daß solche Menschen zumeist auch Schwierigkeiten haben ihren Glauben im Alltag bewusst wahrzunehmen. Probleme, Spannungen und Streß werden dann oft nur als sinnlose Störung empfunden. Oder sie nehmen den Glauben nur sehr einseitig wahr, und können diesem Leben auf Erden so garnichts mehr abgewinnen und schalten innerlich ab. Entsprechend gelaunt und eingestellt wirken sie dann nach außen. Paulus lobt nun in seinem Brief an Philemon, deren praktisches Glaubensleben in höchsten Tönen und mit liebevollen Worten. Er war davon überzeugt, daß die Gnade im Herzen des Philemon (und seiner Frau Appia) eine ganz besondere Bedeutung hatte. Es gibt so vieles, was das Herz betrübt und unseren Widerspruch und Tadel hervorruft, dass wir leicht dazu neigen, das zu übersehen, was an echter Frucht des Geistes tatsächlich zu bemerken ist. Philemon wäre nicht so gut bei Paulus und den anderen Glaubensgeschwistern angekommen, wenn er nur aufgesetzt freundlich gewesen wäre, oder einen naiven Glauben gehabt hätte. Bei ihm hat die Erkenntnis einerseits und die Erfahrung andererseits in seinem ganzen Wesen durchgeschlagen (Philipper 1,9). Bei uns sollte es auch so sein. Wir dürfen an biblischer Erkenntnis wachsen und sollen unsere Erfahrungen machen - dort wo wir jetzt und auch in Zukunft sein werden. Das Gute sieht man dort, wo man es sucht. Erfahrungen im Glauben machen nicht blind dem Bösen gegenüber (im Gegenteil). Man "glaubt" sich seine Welt nicht einfach schön, sondern kann einfach klarer unterscheiden zwischen dem was weltlich (zeitlich endend) und dem was göttlich (ewig beginnend) ist.

Philemon sah in seinem Leben und dem, was er erfahren hat, den "unausforschlichen Reichtum Christi" (Epheser 3,8). Das war seine "Lebensphilosophie" und die machte ihm die Gnade Gottes so wertvoll. Er hat sich nicht von schlechten Gefühlen leiten lassen oder hohle Vergnügungen zur Ablenkung gesucht. Vielmehr setzte er das um, was Paulus in Römer 12,2 schrieb: "Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene". Es war den Menschen um Philemon herum sehr wohlgefällig (allen voran Paulus) von ihm zu hören und seinen liebevollen Umgang mit ihnen zu genießen. Kann man das auch von dir sagen? Glauben und Liebe gehören zusammen - keine Gefühlsduselei, aber so etwas wie in Kolosser 3, 12-14 steht: "So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit". Uns steht eine wunderbare, herrliche und über alle Maßen liebevolle Zukunft bevor. Was wir jetzt hier manchmal an negativen Dingen erleben, hat erstens einen Sinn, und ist aber letztlich nicht wert überhaupt genannt zu werden, gegenüber der Herrlichkeit, die uns im Himmel erwartet (Römer 8,18). Glaubst du das?

Andacht 6

                                            Würdige Gebete

 

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei''.

 

Johannes 16, 23-24

 

Als Jesus dies zu seinen Jüngern sagte, wollte er ihnen etwas Wichtiges mitteilen was die Beziehung zum Vater im Himmel betrifft. Bisher hatten sie alle ihre Anliegen stets Jesus gesagt - er war sichtbar vorhanden und greifbar. Das hat sich geändert, nachdem Jesus wieder zurück zum Vater in den Himmel ging. Sie haben aus diesem Grunde bisher eben noch nichts in Jesu Namen gebetet. Das würde ja auch keinen Sinn ergeben haben, solange Jesus sichtbar vor ihnen stand. Im Namen Jesu um etwas zu bitten, bedeutet, daß Jesus würdig ist, nicht wir. Von daher können wir auch keine würdigen Gebete oder Bitten aussprechen - selbst wenn sie noch so formvollendet sich anhören und in den Ohren klingeln. Bitten werden darum erfüllt (wenn es Gottes Wille ist), weil der HERR Jesus Christus würdig ist, und die Gläubigen mit seiner Gerechtigkeit aus Gnaden beschenkt hat (2. Korinther 5,21: "Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt"). Tod und Auferstehung des Sohnes Gottes ist unser Heil und Segen und der Weg zum Vater (Johannes 14,6) und ebenso der Weg des Gebets und aller Bitten. Und wenn wir Gebetserhörungen erleben, wird unsere Freude "völlig" sein. In Jesu Namen zu bitten, hat explizit mit Liebe zu tun - Liebe zum Vater im Himmel, zu Gottes Geboten, und zu den Glaubensgeschwistern (Johannes 15, 9-12). In 1. Johannes 5, 13-15 lesen wir: "Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben".

Wer das ewige Leben hat (die Schrift schenkt uns diese Heilsgewissheit), der kann dann auch "mit Zuversicht" vor den Gnadenthron Gottes kommen mit seinen Bitten. Was Gottes Wille ist, steht in der Bibel - je mehr und intensiver wir darin lesen, desto "besser" werden dann auch unsere Gebete und Bitten. Wir sollten das Gebet auch nicht als eine isolierte Handlung sehen, sondern als eine geistlich-inspirierte, fortwährende Glaubensäußerung die auch spontan sein kann. Wir sollten in unserem Glaubens- und Gebetsleben auch nicht ständig zwischen Euphorie und Depression hin- und her schwanken. In Jakobus 1, 5-8 steht: "Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen". Wir brauchen auch Weisheit im Gebet und unsere Bitten sollten dem ebenso entsprechen. Wenn wir nicht wissen was wir beten sollen, so haben wir die Verheißung, daß Gott uns dazu Weisheit schenkt. Und wo wir tatsächlich nur noch müde und sprachlos sind, vertritt uns der Geist mit "unaussprechlichem Seufzen" (Römer 8,26).

 

                                                                                                                        

Andacht 7

Der Schwachheit rühmen

 

''Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen''

 

2. Korinther 11,30

 

Ich denke, Paulus hat mit dieser Bemerkung und Feststellung, vor allem eines deutlich machen wollen: Nämlich die absolute Gnade und Souveränität Gottes und die Bestätigung, daß Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist (2. Korinther 12,9). Paulus war sich dessen durch sein eigenes, vergangenes Leben sehr bewusst (Philipper 3,8). Und wenn wir selbst zurückblicken, sehen wir da in unserem Leben nicht ebenso viel Schwachheit, Unvermögen, Versagen, Hilflosigkeit und nutzloses Wissen? Wenn wir ehrlich zugeben schwach zu sein, dann geben wir gleichzeitig Gott die Ehre, wenn in meinem Leben Gutes, Positives und Erfolgreiches zustande kommt. Und wo ich dies auch an andere Menschen weitergebe, sammle ich mir sogar Schätze im Himmel (Matthäus 6,20). Wir haben uns nicht selbst zum Glauben erwählt (Johannes 15,16) und waren tot in unseren Sünden (Epheser 2,5) - wie könnten wir dann meinen, vor Gott irgendetwas Zählbares aus uns selbst produzieren und umsetzen zu können? Jesus sagt uns in Johannes 15,5: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun". Das kann mitunter schwer verdaulich sein, sich vor Gott so völlig abhängig und kraftlos zu sehen. Und mancher stolze Mensch, wird auch genau wegen dieser dämonischen (bösen) Uneinsichtigkeit und Überheblichkeit, keinen Glauben und Zugang zu Gott finden (können). Und selbst vermeintlich gläubige Menschen können hier regelrecht Schiffbruch erleiden, wenn sie ihren Glauben als ihr eigenes Werk sehen, und von ihrer Verdorbenheit und geistlichen Leichenstarre nicht überzeugt sind. Paulus war, nachdem Jesus ihm auf dem Weg nach Damaskus begegnete (Apostelgeschichte 22, 6-8) von dieser religiösen Blindheit bei sich selbst überzeugt, und hat später sein "altes" Wissen nicht umsonst, im Vergleich zur Erkenntnis der Person Jesus Christus, als "Dreck" (Lutherübersetzung) bezeichnet.

Solchen "frommen Leichenschändern" (Unlebendigen Menschen, die sich selbst zum Leben erwecken und sich dann für Gott entscheiden) wird Jesus einmal sagen müssen: "Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter" (Matthäus 7,23)! Es ist eine üble Tat, wenn man christliche Werte, Worte und Wahrheiten in einer Gesinnung verbreitet, die Jesus in seinem eigenen und vollkommenen Werk im Evangelium beschneidet und somit verunehrt (1. Korinther 11,29). Es ist Gottes Wille und Prinzip, das Schwache und nicht das (eingebildete) Starke zu erwählen (1. Korinther 1, 27-29). Kann man sagen, daß dies so sein muss, weil Gott absolut von sich selbst überzeugt ist und sein muss? Stellen wir uns vor, die absolute Wahrheit, die unendliche Kraft und ewige Weisheit entscheidet sich für oder gegen etwas außerhalb seiner Selbst? Was würde das für einen Sinn ergeben - ist Gott mit sich selbst uneins? Sicher nicht, denn Gott ist gut, wohlgefällig und vollkommen (Römer 12,2). In Psalm 33, 4-5 lesen wir: "Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN". Der Sohn Gottes ist zu unserer Gerechtigkeit geworden (1. Korinther 1,30) und deshalb ist Jesus auch der geliebte Sohn, an dem Gott wohl gefallen hat (Markus 1,11). Wir können als gefallene Menschen weder wahrhaftig, verlässlich, rechtens, noch gerecht sein, aber da genau Gott das liebt, hat er in seiner Güte beschlossen, weil wir das weder sind, können noch haben, uns in Jesus Christus dies alles zu schenken (Römer 8, 32-33). Vielleicht verstehen wir Paulus nun etwas besser, wenn er sich am allerliebsten seiner Schwachheit rühmt - Gott zur Ehre!?

 

Andacht 8

                                 Um deiner Worte willen

 

Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht Daniel; denn von dem ersten Tag an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.“

 

Daniel 10,12

 

Kann es sein, daß Gott unsere Worte nicht selten ernster nimmt als wir sie manchmal selbst? Ich will es mal so sagen, es ist unser Glück daß es so ist. Wer könnte besser und tiefer verstehen was wir ausdrücken wollen und auch oftmals können? Wo wir keine Worte mehr haben vertritt uns der Heilige Geist mit „unaussprechlichem Seufzen“ (Römer 8,26). Schlimm finde ich allerdings, wenn man im Grunde „mit seinem Latein am Ende ist“ und trotzdem sich und andere mit frommen Phrasen zuschüttet. Die Pharisäer waren solche Leute, die meinten wenn sie viele Worte machen (Matthäus 23,14) und so ihre Frömmigkeit und eingebildete hohe Erkenntnis zur Schau stellten, würde Gott sie segnen. Wie anders nun der Prophet Daniel dem nicht die eigene Klugheit wichtig war, sondern der sich vor Gott demütigte und von Herzen den Wunsch hatte Gottes Offenbarungen zu verstehen. Er ließ es sich etwas kosten und aß zur gegebenen Zeit "keine leckere Speise“ (Daniel 10,3) und auch kein Fleisch und trank keinen Wein. Niemand hatte ihm das geboten, er tat es weil es ihm wichtig war und er sich in besonderer Weise auf Gott konzentrieren wollte. Er aß und trank drei Wochen lang nur das Nötigste und bereitete sich so auf das vor, was ihm offenbart werden sollte.

War Dir schon einmal etwas so sehr wichtig, daß Du dich ähnlich wie Daniel verhalten hast? Hast du schon einmal richtig darum "gerungen" Gott nahe zu sein? Menschen sagen oft unnütze Worte und Gott registriert alles was aus unserem Mund kommt. Und für jedes nichtsnutzige Wort (Matthäus 12,36) müssen sie Rechenschaft ablegen. Aber es gibt auch bedeutsame Worte die wir aussprechen können, die alles Andere als nichtsnutzig sind. Sie können wertvoll, herzlich, hilfreich und sinnvoll sein. Als Christen sind wir dazu berufen geistliche Wahrheiten auszusprechen und geistliche Dinge für geistliche Menschen zu deuten (1. Korinther 2,13). Nicht mit klugen Worten oder weltlichen Weisheiten sondern in Demut und Dankbarkeit. Gott achtet auf unsere Worte und er nimmt sie ernst. So ernst, daß er auch um unserer Worte willen handelt und Dinge in Bewegung setzt. Sicherlich ist es letztlich immer Gott der uns hier Wollen und Vollbringen schenkt (Philipper 2,13). Aber es ist unser Leben und wir wissen nicht, was Gott uns alles offenbaren will und kann, wenn wir uns nicht (so Gott es uns aufs Herz legt) danach ausstrecken und wie Daniel von Herzen und in Demut echtes Verständnis begehren.

 

Andacht 9

                                      Transparenz für Gott

 

''Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.''

Johannes 7,38

 

Gott schuf den Menschen als ein Bild, das IHM gleich sei (1. Mose 1, 26-27). Man konnte den Menschen ja nicht mit sich selbst vergleichen und abbilden, denn es gab ja vorher nichts Vergleichbares. Es ist nicht Gottes Ziel gewesen im Sinne seines Wesens eine Evolution oder Entwicklung voranzutreiben oder zu verursachen. Gott ist kein Biologe oder Ingenieur, und der Mensch kein Experiment aus einem außerirdischen Versuchslabor. Gottes Absicht ist, den Menschen so zu machen wie er selbst ist - nämlich vollkommen (Matthäus 5,48). Um das zu erreichen wurde Gott wie wir - ein Mensch, nur ohne Sünde (Hebräer 4,15) - und hat die Welt mit sich selbst in Jesus Christus versöhnt (2. Korinther 5,19). Das ist der Gott, mit dem wir es zu tun haben. Was wir in der Bibel gelehrt und aufgezeigt bekommen, ist das Gegenteil von allem, was eine Potenzierung mit sich selbst zur Folge hat - als da wären: SELBST-Bewußtsein, SELBST-Erfüllung, SELBST-Verteidigung, SELBST-Wert, SELBST-Beweihräucherung, SELBST-Glaube, SELBST-Verständnis, SELBST-Liebe, SELBST-Analyse, SELBST-Erlösung...! Jesus entäußerte sich selbst und hat unsere sündige ICH-Bezogenheit ans Kreuz schlagen lassen (Philipper 2, 6-7). Jesus hat sich unendlich viel kleiner gemacht als er ist, damit seine Armut uns reich macht (2. Korinther 8,9). Nichts anderes als das, ist unsere Bestimmung - nämlich erlöst zu werden, damit wir zu dem kommen, was wir sind! Kann man so eine grundlegende, selige Veränderung, die alles besser macht ablehnen? Lebendiges Wasser ist der Geist Gottes, der alles ausmacht und erfüllt, und nichts mit unserem SELBST, sondern alles mit Gottes ICH BIN zu tun hat (Johannes 7,39).

Wenn der Heilige Geist in uns und wir durch ihn leben, wirken und handeln, sind wir transparent für Gott und für unsere Mitmenschen. Dann sind wir wie ein "bewässerter Garten" und eine "Quelle, der es nie an Wasser fehlt" (Jesaja 58,11) und ein Baum, am Wasser gepflanzt (Jeremia 17,8). So richtig werden wir erst im Himmel begreifen, wer wir als Kinder Gottes wirklich sind, und was Gott durch uns alles durchscheinen hat lassen. Hier auf Erden können wir nur das vermitteln und weitergeben, was wir durch den Glauben von Gott zuvor erhalten haben. Dabei zählt dann nicht was wir für unser SELBST gewinnen, sondern das, was durch uns und aus uns durch Gottes Geist durchströmt. Das ist kein messbarer Wert und nicht selten bekommen wir das nicht einmal mit, welche Wellen der Strom des lebendigen Wassers für andere hervorbringt und auslöst. Manche Dinge die wir tun sind tatsächlich auch nur durch uns und unsere Persönlichkeit möglich und nachvollziehbar. Es gab nur einen Mose, einen David, einen Paulus, einen Johannes und auch dich gibt es nur einmal. Es gab auch nur eine Maria von Bethanien die durch ihre Tat (Salbung Jesu mit einer kostbaren Salbe) unvergessen blieb und ihren Platz in der Bibel fand, weil es sehr bedeutend war was sie tat (Markus 14, 3-9). Gott wirkt durch viele Dinge für die wir uns frei fühlen - wo der Geist ist, da ist Freiheit (2. Korinther 3,17).

 

Andacht 10

                                    Definition einer Krise

 

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.''

 

Hebräer 11,1 

 

Das Wort "Krise" bedeutet laut Duden soviel wie "entscheidende Wendung" und meint eine "schwierige Situation und Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt". Entsprechend kann man eine Kausalität (lat.: causa = Ursache) erkennen. Also die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, die ursächliche Verbindung zweier Ereignisse. In dem Sinne ist eine Veränderung ohne Krise meist nicht möglich. Die Größe der Krise spielt dabei weniger eine Rolle. Der Grund dieser Verbindungen ist, daß wir ganzheitliche Wesen sind. Unser Denken, Fühlen, Handeln und Glauben steht in einer direkten Beziehung zueinander. Das Gegenteil einer Krise ist Langeweile. Also alles andere als eine "entscheidende Wendung". Das Wort "Langeweile" wiederum bedeutet wörtlich "zähes Wesen, zähe Art". Ein Gefühl oder eine Emotion, die vor allem von Lustlosigkeit, mangelndem Elan und Desinteresse geprägt ist. Darum muß eine Krise zwangsläufig nicht immer hausgemacht sein, auch wenn dies oft so ist. Es kann einem auch äußerlich gut gehen und man fällt trotzdem in eine negative Stimmung. Als Christen fällt es uns schwer zu glauben und positiv zu denken wenn wir in solchen Krisen stecken. Dann kreist unser Denken um die Umstände und um uns selbst und weniger um Gott. Krisen helfen uns aber (oft entscheidend) im Glauben zu wachsen (Epheser 4,15). Wichtig hierbei ist unsere Ehrlichkeit. Durch Krisen lernen wir Aufgaben zu lösen, die für meine Entwicklung nötig sind! In langweiligen Phasen passiert das selten.

Und da kommt Gott ins Spiel. ER ist der Problemlöser. Aber eben nicht ohne uns, sondern stets mit uns. Und ER kennt auch unsere Probleme für die wir manchmal blind sind, oder die wir gering achten. Im Glauben wachsen heißt auch den kindlichen Glauben ablegen und durch einen erwachsenen Glauben zu ersetzen (1. Korinther 13,11). Dadurch finden wir zu unserer Identität als Christ so daß wir mit dem Kopf, über unsere Gefühle, über unser Handeln nachdenken, und den Glauben mit ein beziehen. So verhält sich ein erwachsener Christ. Das ist sozusagen eine ganzheitliche Reflexion meiner Selbst. Glauben ist kein Nichtwissen sondern ein Nichtzweifeln - das ist ein Unterschied. Glauben und Denken zusammenzubringen bedeutet Arbeit. Das "Fürwahrhalten" macht mir Mühe. Auch gerade die Wahrheiten über mich selbst. Unterlassen oder vernachlässigen wir diese Arbeit geraten wir in jeder Weise in Unordnung. Wachstum bedeutet in gewisser Weise auch eine Begrenzung. So wie die Rebe beschnitten (gereinigt) wird und dadurch zuerst kleiner wird, werden auch wir letztlich zu mehr und besserer Frucht gestutzt (Johannes 15,2). Auf Neudeutsch würde man sagen "gesundschrumpfen". Weniger kann manchmal mehr sein. Und diese "Einschnitte" geschehen eben durch Krisen, die nicht grundsätzlich nur negativ sind, sondern auch eine echte Chance auf Veränderungen bieten. Gott steht dahinter.

 

 

Andacht 11

                                      Zwangsvorstellungen

 

''Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.''

 

Johannes 3, 19-21

 

Wer die Finsternis mehr liebt als das Licht, wird aufgrund von Voreingenommenheit auch Zwangsvorstellungen bekommen und ihnen erliegen. Der Teufel fördert dies, denn es ist in seinem Interesse. Jesus ist das Licht der Welt (Johannes 8,12) und er war ohne Sünde (Hebräer 4,15). Trotzdem wurde er von den Israeliten seinerzeit völlig grundlos gehasst und letztlich umgebracht (Johannes 15,25). Im Grunde ist dies ein völlig irrationales, vernebeltes Verhalten, das durch nichts anderes außer einer verkehrten Wahrnehmung und entsprechenden Wahn- und Zwangsvorstellungen ausgelöst wurde. Diese Menschen lebten definitiv in der Finsternis und bildeten sich das Gegenteil ein. Sie hatten falsche Überzeugungen, ein falsches Selbstvertrauen und sprachen falsche Urteile aus. Etwas Falsches ist nicht gerade, sondern krumm, es ist nicht die Wahrheit sondern eine Lüge und es ist etwas Hochmütiges und nichts Demütiges. Der Wahrheit nicht zu gehorchen und zu glauben, man könne dennoch im Frieden mit Gott leben, ist eine Zwangsvorstellung! Ein Grund für so einen Selbstbetrug ist der Stolz. Der Hochmut in unseren Herzen führt zum Betrug an uns selbst (Obadja 3). Darum ist die Gnade Gottes immer bei den Demütigen und den Hochmütigen widersteht ER (1. Petrus 5, 5-6). Unsere Demut ist also ein Schutz vor Zwangsvorstellungen - hast du es schon einmal aus dieser Perspektive betrachtet? Ein weiterer negativer Grund ist die fehlende Liebe zur Wahrheit.

Wer es nicht so genau wissen will und es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, dem sendet Gott die Macht der Verführung, damit so ein Mensch dann auch bekommt was er will - den Glauben an die Lüge und ein Leben in der Dunkelheit (2. Thessalonicher 2, 10-11)! Gottes Wahrheit (Wirklichkeit) ist gerecht und die Lüge ist es nicht. Wir können vor Gott nur in der Wahrheit stehen und wandeln oder in der Lüge. Gerechtigkeit und Wahrheit bekommen wir durch den Glauben an das Evangelium Jesu Christi aus Gnade und ohne Verdienst geschenkt. Die Ungerechtigkeit und die Lüge verdienen wir uns selbst. Wir sollen die Wahrheit regelrecht "kaufen" (Sprüche 23,23). Und zwar in dem Sinne, daß wir Gott zeigen daß wir ernstlich daran interessiert sind, der Lüge und Ungerechtigkeit dieser Welt zu entfliehen. Wie sieht es mit deiner Liebe zu Gott und zur Wahrheit aus? Bist du von Herzen sanftmütig und demütig, so wie es auch Jesus selbst war und ist (Matthäus 11,29)? Suchst du die Ehre Gottes oder deine eigene (Johannes 5,44)? Wer vor allem seine eigene Ehre sucht, wird letztlich einer Lüge und den eigenen Zwangsvorstellungen folgen und in die Irre gehen. Die wahre Natur der Dinge sehen wir nur durch den Geist der Wahrheit - daran müssen wir uns orientieren, denn der Feind schläft nicht (1. Petrus 5,8). Man kann die Wahrheit nicht nur hören, sondern auch tun. Wer dies umsetzt, der steht im Licht und ehrt Gott durch sein Verhalten und seine Liebe zur Wirklichkeit aus Gottes Sicht. Jesus Christus ist diese Wirklichkeit und diese Wahrheit (Johannes 14,6). Und wir in IHM!

 

Andacht 12

                             Dankbarkeit für Geschwister

 

''Denn ich halte es für überflüssig, euch über den Dienst für die Heiligen zu schreiben; denn ich kenne ja eure Bereitwilligkeit, die ich den Mazedoniern gegenüber von euch rühme, daß Achaja seit dem vorigen Jahr bereit gewesen ist; und euer Eifer hat viele angespornt.''

 

2. Korinther 9, 1-2

 

Warum ist Gemeinschaft so wichtig? Warum werden wir aufgefordert die Versammlungen nicht zu versäumen? Lesen wir in Hebräer 10,23-25 (Schlachter): "Laßt uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht!" Was ist der Unterschied zwischen einem Bruder und einem Freund? Einen Bruder im HERRN kann man sich nicht heraussuchen! Das erste "Gesetz" der Liebe ist Demut - wie sonst kann man den Anderen höher achten als sich selbst (Philipper 2,3)? Niemand von uns könnte ein gottgefälliges Leben führen ohne Unterstützung und Begegnung mit anderen Glaubensgeschwistern. Vielleicht auch mit ganz besonderen Geschwistern, die uns möglicherweise noch nicht einmal symphatisch sind? Wir brauchen einander um nicht merkwürdig, gesetzlich, hartherzig, unwissend, verbittert und hochmütig zu werden. Paulus hat oft und immer wieder, öffentlich und in Briefen Gott für seine Geschwister gedankt. Er hat sie geliebt und geschätzt und hatte sie in seinem Herzen. Das war ihm sehr wichtig weil er wusste, daß er das braucht. Wir müssen lernen uns anzunehmen, ein echtes "Ja" füreinander zu finden. Auch gerade dann, wenn wir mit der Zeit erkennen, wie sie wirklich sind mit allen Schwächen und Stärken. In der Ehe ist es ähnlich, man lernt sich mit der Zeit wirklich kennen. Man kann sein Wesen nicht verstecken (weder in der Gemeinde noch in der Ehe) und dann müssen wir trotzdem lernen von Herzen einander anzunehmen - so wie wir sind (Römer 15,7: "Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes"!). Das ist ein Lernprozess, das ist Liebe und Verantwortung. Wir sollen niemanden verachten (Titus 2,15) und zulassen daß Bitterkeit in unsere Herzen hineinkommt (Epheser 4,31).

Wir sollen niemandem ein Ärgernis oder Hindernis sein. So etwas ist ein Werk des Teufels. Was wir tun sollen, dürfen und können ist, unsere Brüder und Schwestern "in Christus" zu sehen, als einen Miterben Christi, der mit IHM zur Herrlichkeit erhoben ist (Römer 8,17). Dein Glaubensleben geht nicht nur dich selbst etwas an! Unser Leben dient zur Auferbauung der Geschwister - das ist unsere Verantwortung vor Gott und den Glaubensgeschwistern. Wenn es nicht so ist, dienst du dir selbst. Warten wir nicht darauf, daß jemand zu uns kommt und denken: "Wenn der was von mir will, soll er selbst kommen". Das ist lieblos und hochnäsig. Wenn du Schwierigkeiten mit anderen gläubigen Menschen in deiner Gemeinde hast, dann hast du auch Probleme mit Gott! Wir müssen lernen aufeinander zuzugehen und miteinander offen und direkt zu reden - nicht über acht Ecken. Wer verletzt worden ist, soll auf die betreffende Person zugehen. Wer sündigt, ist in seiner Sünde gebunden und braucht dann auch so eine Begegnung.

 

Es tut Not, daß wir einander korrigieren und so miteinander reden, daß niemand verletzt, aber ihm geholfen wird. Seien wir froh wenn wir ermahnt, korrigiert, hingewiesen und aufgerüttelt werden. Paulus schreibt den Römern in Kapitel 14,19-20: "So laßt uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient. Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß ißt".

 

Dem Reinen ist alles rein (Römer 1,15) und entsprechend dem Unreinen alles unrein! Wie siehst du deinen Bruder, deine Schwester? Als Sünder oder als Erlösten? Wir kommen alle früher oder später in die Situation, daß man uns etwas vergeben muss. Vergebung ist Versöhnung - auch gerade in der Versammlung können wir das umsetzen.

 

Andacht 13

                                       Gottes Ehre suchen

 

''Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit.''

 

1. Timotheus 4,12

 

Es ist einfacher anderen zu sagen, wie sie sich als Christen verhalten sollen, als es selbst zu tun. Man kann sicherlich gut erklären, wie etwas funktioniert, aber es selbst in die Tat umzusetzen, ist ungleich schwerer und auch oft nicht von Erfolg gekrönt. Paulus wusste das, und hat vermutlich deshalb dem jungen Timotheus diese Bitte und Ermahnung mit auf den Weg gegeben, damit er ein Vorbild ist. Gerade wir Christen sind untereinander oft kritischer mit anderen als mit uns selbst. Das ist aber keine gute Idee - Philipper 2, 3-4: "Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient". Im Zeitalter von Handys, Chatrooms, Internet, Google und einer immer mehr expandierenden Informationstechnologie ist es relativ einfach geworden, Kluges ohne viel Aufwand (und mehr oder weniger anonym) einfach weiterzugeben. Der Mensch der dahinter steckt ist meist nur ein nebulöser Tastendrücker. Hier stehen auch gerade wir Christen in der Gefahr, zu brillianten Theoretikern und gleichzeitig zu erbärmlichen Praktikern zu mutieren. Das kann nicht im Sinne Gottes sein, auch wenn das aufgeschriebene Wort der Bibel unsere existentielle Glaubensgrundlage und geistliche Informationsquelle ist und bleiben muss. Der leibliche Bruder Jesu bringt es in Jakobus 2,26 auf den Punkt wenn er schreibt: "Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot". Wir suchen genau in dem Moment Gottes Ehre, wenn unser Glaube Hände und Füße bekommt. Und dies gilt sicherlich auch darin, wie wir mit uns selbst umgehen - Stichwort: Wandel und Reinheit! Das betrifft so ziemlich alle Lebensbereiche, unabhängig davon, ob man nun alleine lebt oder eine Familie hat.

Der Feind schläft nicht und will, daß wir an uns selbst verzweifeln wenn wir unser Versagen sehen. Und wir sehen es ja wirklich - nur, wir gehen wir damit um? Unser Verhalten hängt auch meist mit unserem Gottesbild zusammen. Wie erleben wir Gott in seiner Heiligkeit, Macht und Größe? Martin Luther zerbrach fast an seiner Unfähigkeit und Schuld, als er erkannte, dem heiligen und ewigen Gott niemals genügen zu können, und einfach nur ein Häufchen Elend zu sein. Er suchte verzweifelt nach einem gnädigen Gott, den er schließlich auch finden durfte. Andere gläubige Menschen lassen so ziemlich nichts aus, was ihnen gefallen könnte und fühlen sich frei und unbegrenzt und reagieren empfindlich, wenn ihnen jemand sagen will, was gut für sie wäre. Sie fühlen sich stark und sind dabei manchmal umwerfend wie ein "Elefant im Porzellanladen". Auch hier bedeutet Gottes Ehre zu suchen, sich selbst zu hinterfragen und Defizite im Wandel und der Reinheit mit "rechtschaffenden Werken der Buße" zu begegnen (Apostelgeschichte 26,20). Buße bedeutet soviel wie "Sinneswandel" (griech. metanoea). Also möglicherweise einzusehen, daß man in manchen praktischen Dingen in seinem Leben falsch gedacht und entsprechend gehandelt hat. Mitunter fangen wir aber erst dann an nachzudenken, unseren Sinn zu wandeln, wenn uns manches innere und äußere Chaos in unserem Alltag überrollt und zugedröhnt hat. Das ist nicht lustig, aber doch eine Chance Gottes Ehre zu suchen, indem man anfängt aufzuräumen, sich von Dingen zu trennen, still und demütig zu werden, um letztlich besser hören zu können, was Gott wirklich von mir will.

 

Andacht 14

                                 Unwiderstehliche Werke

 

"Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme''.

 

Epheser 2, 8-9

 

Werke sind in der Bibel nicht verpönt - im Gegenteil: "So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber" (Jakobus 2,17). Hier geht es um den bestehenden Glauben, der durch Werke bestätigt und mit Inhalt gefüllt wird. Anders verhält es sich mit dem noch werdenden Glauben, der nicht durch Werke entsteht, was auch den Sinn von dem Begriff "Glaube" völlig auf den Kopf stellen würde. Könnte man durch Werke sich vor Gott die Erlösung verdienen, wäre es eine Vereinbarung im gegenseitigem Einvernehmen, aber kein rettender Glaube. Dann bräuchten wir keine Rettung, sondern einen Abtragungsplan mit Eigenbeteiligung. Da wir nun niemals in der Lage und Position sind vor Gott irgendwelche Geschäfte zu machen, müssen wir einsehen und verstehen, daß der rettende Glaube ein einziger und alleiniger Akt der Gnade Gottes ist. Paulus ruft uns dies in Erinnerung, wenn er ernsthaft und fragend appelliert: "Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet" (Römer 2,4)? Dem rettenden Glauben an die Vergebung der Sünden durch Jesus Christus, geht die Buße voraus - und selbst die basiert einzig und alleine auf Gottes Güte und Gnade. Nicht wir kommen auf die Idee, daß wir die Erlösung brauchen, weil wir sonst verloren gehen. Woher sollte diese Einsicht auch kommen, wenn wir doch absolut unlebendig sind in unserem natürlichen (sündigen) Zustand (Epheser 2,5)? Die von Gott verursachte Buße ist dann der Auslöser zur Bekehrung, welche zur Folge hat, daß uns die Sünden vergeben werden (Apostelgeschichte 3, 19-20: "So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus").

Wer nun von Gott eindeutig zur Buße geführt wird, und sich trotzdem dazu entscheidet, sich seine Sünden nicht vergeben zu lassen, der war auch nie zum Glauben bestimmt bzw. hat dann auch die Sünde gegen den heiligen Geist getan. Diese Sünde kann aber kein Christ tun. So jemand hat wie Judas Iskariot vielleicht sogar nahen Kontakt zur Wahrheit, aber nie die (Not)wendigkeit zur Erlösung gesehen. Da Gott absolut gerecht ist, beweist er solchen glaubensresistenten Menschen, daß sie zurecht verloren gehen werden, indem sie gefragt wurden und im Bilde waren und es somit keine Ausreden geben wird, wenn sie unerlöst im Himmel zum Gericht ankommen werden. Traurig aber wahr! Bei allen anderen Erwählten wird die Gnade unwiderstehlich sein. Das Wort von der Vergebung, fällt bei diesen auf fruchtbaren Boden, der dann auch zu Werken des Glaubens führt. Wer nun tatsächlich Christ im Sinne der Bibel ist, ist für uns nicht immer eindeutig zu erkennen. Kein Jünger Jesu hatte eine Ahnung, daß Judas nicht zu ihnen gehörte, obwohl er dabei war. Man kann an Gott, Jesus und der Bibel Interesse haben, und doch keine Notwendigkeit zur Umkehr sehen. Heutzutage gibt es sogar ungläubige Theologen! Ein Kennzeichen der letzten Zeit wird sein, daß es in den Kirchen und Gemeinden solche Mitläufer, Irrlehrer und Verführer geben wird (Markus 3,16). Für diese gilt dann, was in 1. Johannes 2,19 steht: "Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, dass sie nicht alle von uns sind". Wer aus Gnade selig werden durfte, der weiß das auch in seinem Herzen und seiner Seele. Gott kennt diese Menschen (Johannes 10,14).

 

Andacht 15

                                         Petrus und Judas

 

"Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich''.

 

 Lukas 22,62

 

Petrus und Judas - oder die Frage nach dem weinen oder erhängen! Was war der Unterschied zwischen Petrus und Judas Iskariot? Und was waren ihre Gemeinsamkeiten? Wir wissen von beiden, daß sie zum engen Kreis der Jünger Jesu zählten und vieles vom Sohn Gottes hörten und sahen. Sie erlebten Zeiten der göttlichen Offenbarungen, Zeichen und Wunder und sicherlich auch so manche Selbsterkenntnis in Bezug auf ihren Glauben und ihre Persönlichkeit. Zeiten der Angst und Enttäuschung haben vor allem Petrus zu dem gemacht, was er dann auch geworden ist. Dasselbe kann man von Judas nicht behaupten. Das Ende von Judas lesen wir in Matthäus 27,5: "Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich". Was ging nun einerseits der Tat von Judas voraus, die ihn dazu trieb seinem Leben selbst ein Ende zu bereiten, und was bewog Petrus bitterlich zu weinen? Beides waren emotionale Extremsituationen. Petrus hatte seinen geliebten HERRN verleugnet und ihn im Stich gelassen in seiner schlimmsten Stunde. Und das nicht nur einmal, sondern gleich dreimal (Lukas 22, 56-60). Ich kann mir vorstellen, daß bei ihm in dem Moment eine schreckliche Leere vorherrschte, die pure Enttäuschung über sich selbst, kalte und unbarmherzige Fassungslosigkeit über das, was geschehen war. Manche Ernüchterungen in unserem Leben als Christ können ebenso sehr schmerzlich und desillusionierend sein. In solchen Momenten ist ein Mensch allzu leicht zu Kurzschlusshandlungen fähig. Nicht wenige Menschen haben sich selbst getötet nachdem sie scheinbar alles verloren hatten, was ihnen lieb und teuer war. Wenn man den Respekt vor sich selbst und seinem Leben verliert, sehen viele keinen anderen Ausweg mehr, als in den Tod zu gehen. Aber nichts rechtfertigt so ein Verhalten und ganz sicher gilt das besonders für einen echten Christen. Der sollte wissen wohin er mit seiner Schuld und seinem Versagen gehen kann. Und so war es bei Petrus, im Gegensatz zu Judas, dann ja auch. Jesus selbst sorgte dafür, daß seine persönliche Bankrotterklärung in die richtigen Bahnen führte. Petrus weinte bitterlich - hast du das so bei dir auch schon selbst erlebt? Jesus hatte Petrus folgendes prophetisch vorausgesagt: "Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder" (Lukas 22,32). Judas erlebte seine große Enttäuschung, nachdem er feststellen musste, daß er unschuldiges Blut verraten hatte. Die Pharisäer und Hohepriester hatten Jesus zum Tode verurteilt und ihn der römischen Justiz übergeben.

Seine Reaktion war aber so ganz anders, als die von Petrus. Wir wissen, daß er sich an einem Baum erhängte, nachdem er den Hohepriestern das Geld wieder zurück brachte und die Vereinbarung rückgängig machen wollte. Aber diese hatten für ihn nur Verachtung übrig und sagten: "Was geht uns das an? Da sieh du zu!" (Matthäus 27,4). Also zu deutsch: "Interessiert uns nicht mehr, das ist dein Problem". Daß es soweit gekommen ist, lag allein an Judas. Judas steht für all die Menschen, die das Evangelium hören, es aber nie für nötig hielten, es für sich selbst in Anspruch zu nehmen, auch wenn sie scheinbar nahe dran sind. Eine Neugeburt haben sie nie erlebt. Der Teufel fuhr darum in Judas, weil er es konnte (Lukas 22,3). Sind echte Christen Kandidaten für Selbstmord? Ich glaube nicht, auch wenn sie sicherlich tief fallen und sogar ihr Zeugnis und ihr Leben verlieren können (1. Korinther 5, 1-5). Der Unterschied zwischen Petrus und Judas war, daß Petrus ein Kind Gottes, ein Gläubiger und ein Nachfolger war (wurde). Jemand der an die vergebende Gnade im Sohn Gottes für sein eigenes Leben glaubte. Judas bestrafte sich in seinem Irrglauben selbst, aber für Petrus galt, was in Jesaja 53,5 prophetisch über Jesus Christus steht: "Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt". Manchmal muss man solche Grenzerfahrungen machen, damit sich die Spreu vom Weizen trennt. Judas suchte keinen Erlöser und sein Ende spottet über denjenigen, der gekreuzigt wurde (Hebräer 6,6). Tränen sind Gnadenerweise, denn Gottes Güte ist es, die uns zur Buße leitet (Römer 2,4). Jemand der abfällt, war nicht am Weinstock, denn Gottes Gnade überlässt uns nicht uns selbst wenn wir Christen geworden sind. Wer abfällt war ein Verführer und Verführter und ein Antichrist (1. Johannes 2, 18-19). Wenn wir weinen können über uns selbst, wird uns Gott die Kraft geben auch wieder aufzustehen und an dem zu wachsen, was uns in diese Situation brachte. Petrus hätte ohne diese Erfahrung seine Brüder nicht stärken können. Wenn man seine eigene Schwachheit, Verdorbenheit und Unfähigkeit Gott gegenüber nicht erkennt, ist man auch nicht offen für die überfließende Gnade, die nicht aus Werken kommt (Römer 11,6).

 

Andacht 16

                                 Woher kommt mir Hilfe?

 

''Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat''.

 

     Psalm 121, 1-2

                                                          

 

Wir Menschen haben eine stete Sehnsucht nach Sicherheit und Bedeutung. Das resultiert auch daraus, daß wir mit zunehmender Dauer unseres Lebens feststellen, daß wir eigentlich kaum etwas wirklich im Griff haben, aber trotzdem jemand sein wollen und geliebt werden möchten. Wo Menschen keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben, öffnen sie sich dann (um sich bedeutend zu fühlen) dubiosen Lehren, Religionen, Esoterik, Selbstfindungsprozessen, Ideologien, Gewalt und auch okkulten Dingen. Kaum waren die Möglichkeiten und die Auswahl nach derlei Dingen (um sich besonders, stark und sicher zu fühlen) so groß und auch verführerisch, wie in unseren heutigen Zeiten. Viele suchen sich also ihren Lebenssinn- und inhalt überall dort, wo er definitiv nicht zu finden ist, nämlich in der Welt. Hilfe und Stärke in übernatürlichen Dingen, die außerhalb des biblischen Gottes gesucht und (scheinbar) gefunden werden, sind nichts anderes als Aberglaube, Verführung und eine moderne Form der Abgötterei. Auch Christen stehen mehr denn je in der Gefahr, von manchen unsichtbaren Verstrickungen antichristlicher Art, beeinflusst und vereinnahmt zu werden, wenn sie nicht nüchtern und wachsam sind und sich allein an die Wahrheit in Person des guten Hirten Jesus Christus halten. In 1. Johannes 5, 20-21 lesen wir: "Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Abgöttern"!

Machen wir uns bewusst, mit wem wir es zu tun haben - dem wahrhaftigen Gott - wer könnte ihm den Rang streitig machen oder etwas hinzufügen oder wegnehmen an dem, was er ist und getan hat? Die Frage, die der Psalmist stellt ("Woher kommt mir Hilfe?") ist quasi eine Selbsterinnerung und ein Wachwerden, eine Sichtkorrektur - nämlich sich in seiner Not und Desorientierung an Gott zu erinnern, und seinen Blick wieder von unten nach oben zu richten. Und es wird auch begründet, warum Gott die erste Anlaufstelle sein muss, wenn es darum geht sich Hilfe zu suchen. Wir haben es mit dem zu tun, der "Himmel und Erde gemacht hat" - dem ewigen Gott! Wer könnte in allem besser helfen und verstehen, als der Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Welt? Für Gott bist du bedeutend - in seinen offenen Armen, die für dich zur Vergebung der Sünden ans Kreuz genagelt wurden, bist du sicher und geborgen, geliebt, erlöst und angenommen. Gott hat sich deiner erbarmt und er sieht dich - du bist bedeutend, weil es so ist und sein darf. Jesus ruft dir heute zu: "Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge" (Matthäus 10, 29-31). An das Erheben unserer (geistlichen) Augen müssen wir selbst denken und uns daran erinnern lassen, woher unsere Hilfe tatsächlich kommt!

 

 

Andacht 17

                                     Bedeutung der Engel

 

''Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?''

 

Hebräer 1,14

 

Engel werden im Alten Testament 100mal und im Neuen Testament sogar 150mal erwähnt! Sie hatten in der Vergangenheit und haben auch in der Zukunft eine wichtige Bedeutung. Sei es als Boten, Gottes richtende Hand, Beschützer, als Geschöpfe zu Gottes Lob und Verherrlichung usw. Engel sind geschaffene Wesen und sie besitzen einen Körper. Ein Geschöpf ohne Körperlichkeit ist undenkbar. Die Natur dieser Leiblichkeit ist uns aber noch unbekannt, so daß wir darüber auch nur spekulieren könnten. Wir sollen Engel nicht anbeten (Kolosser 2,18; Offenbarung 19,10; 22,9), sondern es wird gelehrt, dass die Heiligen (alle wahren Gläubigen) die Engel richten werden (1. Korinther 6:3). Jesus lehrt, dass in der Auferstehung die Menschen wie die Engel sein werden (z.B. Lukas 20,35-36). Paulus lehrt ausdrücklich den Übergang des irdischen in den unsterblichen Leib (1. Korinther 15,51). Die Bibel erwähnt verschiedene Arten von Engeln: Seraphim, Cherubim, Erzengel, Thronoi, Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten (siehe unter anderem: 1. Samuel 4,4; Jesaja 6,2; Epheser 1,21; Kolosser 1,16). Paulus ermahnt die Gläubigen in der brüderlichen Liebe gastfrei zu sein. Und zwar mit dem Hinweis darauf, daß man ohne sein Wissen tatsächlich Engel beherbergen kann (Hebräer 13,2). Schon viele Christen haben unerklärliche Erlebnisse gehabt in denen sie vor Schaden bewahrt wurden. Sei es durch verhinderte Unfälle, Bewahrungen oder andere wundersame Begegnungen und Eindrücke. Einige religiöse Gruppierungen berufen sich auf Offenbarungen durch Engel (Islam, Mormonen). Aber wer ein anderes Evangelium predigt als gepredigt wurde, der ist verflucht - seien es Engel oder Menschen (Galater 1,8). Es gibt leider auch einen esoterischen Ansatz zur Begegnung mit Engeln. Viele solcher scheinbar spirituellen Menschen verstehen sich als eine Art Medium um positive Energien und inneres Licht zu verbreiten. Aber wir werden in der Bibel ausdrücklich davor gewarnt, solchen "Lichtwesen" zu glauben. Der Teufel selbst verstellt sich als ein "Engel des Lichts" (2. Korinther 11,14).

Wir Menschen neigen dazu uns in gewisse Traumwelten und Wunschvorstellungen zu vertiefen und zu verkriechen. Manche lassen sich auch gerne und bewusst etwas vormachen. Sie ertragen sonst ihr eigenes Leben nicht. Die ganze gesellschaftliche Struktur ist auf Geld, Macht, Illusionen und nebulöse Hoffnungen ausgerichtet. Wir Menschen sind uns untereinander selbst ein Schauspiel geworden im wörtlichsten Sinne - wir machen uns einander etwas vor - immer wieder und stets neu und auf vielfältige Weise. Im Großen wie im Kleinen. Sowohl im realen Leben aber auch durch die Medien, die einen immer größeren Einfluss gewinnen. Der größte Schauspieler und Lügner ist der ehemalige Engelfürst Satan. Diejenigen, die ihm bewusst oder unbewusst dienen, verhalten sich nicht anders. Auch wir Christen haben damit zu kämpfen realistisch, nüchtern und wach zu bleiben. Dazu werden wir ermahnt (1. Petrus 1,13; 4,7 und 5,8). Wir Menschen wollen manchmal unbedingt die Schranken unserer Existenz durchbrechen. Wir haben eine Sehnsucht nach dem Unbegreifbaren und Übernatürlichen. Aber dies geschieht allein durch das Evangelium Jesu Christi - der Vergebung der Sünden und der Wiederherstellung der Beziehung zu Gott. Die Sehnsüchte, die unsereins hat, werden oft gezielt manipuliert und sogar unterschwellig heraufbeschworen. Es geht oft nicht nur um die Dinge selbst, sondern um das was man damit verbindet. Engel, die uns dienen, helfen uns letztlich Gottes Willen zu erkennen und auch seine Anwesenheit zu zeigen. Ich arbeite in der Sicherheitsbranche. Bei uns heißt es: Es muß immer viel passieren, damit nichts passiert! Gut möglich, daß es in deinem Leben schon mehr Begegnungen mit Engeln gab, als du ahnst.

 

 

Andacht 18

Problemchristen



''Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert''.


Matthäus 11,6 

 

Problemchrist - ich doch nicht, oder? Anders gefragt, ist es so abwegig oder schlimm, auch Probleme mit seinem Christsein zu haben? Muss unsere Glaubensrealität nicht auch manchmal erschüttert werden, damit wir aufwachen und unsere religiöse Tarnkappe verlieren? Sollen wir uns nicht sogar über mancherlei Anfechtungen freuen (1. Petrus 1,6 und Jakobus 1,2)? So manche Desillusion und mancher Glaubenskampf macht uns zuerst nicht froh, aber es hilft uns ungemein, echt und wertvoll zu werden. Darum sollten wir Problemen als Christ nicht den Rücken kehren oder sie ignorieren (wegbeten) sondern ausharren und daran wachsen - es lohnt sich. Diese Erfahrungen machte auch Petrus. Er vertraute eine zeitlang eher seiner eigenen Glaubenskraft- und überzeugung als allein Jesus. Der HERR offenbarte ihm seine Defizite. Einmal auf dem See Genezareth, wo er auf dem Wasser stehend anfing zu sinken (Matthäus 14, 28-31), dann bei seiner ahnungslosen Rede, als er Jesus daran hindern wollte zu sterben (Matthäus 16, 21-23) und zuletzt bei seiner dreifachen Leugnung Jesus überhaupt zu kennen (Matthäus 26, 69-75). Wo Gott um unserer Sünde willen handelt, werden wir es nicht immer verstehen und einordnen können, warum nun dies oder jenes passiert. So mancher "heilsame Schock" ist da inbegriffen. Wenn Tiere Angst haben, fliehen sie normalerweise - das lässt sich vielfach in der Natur erkennen. Nicht umsonst werden Menschen "Schafe ohne Hirten" genannt und auch Christen sind immer noch irgendwie Schafe, den sie glauben an den "guten Hirten" (Johannes 10,14). In Sacharja 13,7 lesen wir prophetisch: "Ich (Gott) werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen". Wer sich von Jesus auch einmal abwendet, weil ihm die Sache zu brenzlig wird, oder auch weil man enttäuscht ist, seine eigenen Grenzen und Defizite erkennt und meint Gott verlange zuviel, ärgert sich auch über manche Ungereimtheit oder Gott selbst. Frag' nach bei Jona (Jona 3,10-4,4). Dann fragt man sich zwischendurch, ob man überhaupt irgendetwas verstanden hat von Gott, Jesus und dem Glauben? Manche gehen dann auch frustriert weg (Johannes 6,60).

Bei Petrus und anderen äußerte es sich so, daß er nach einem großen Fischfang, den Jesus ihm ermöglichte, in sich kehrte und Jesus bat: "Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten..." (Lukas 5, 8-10). Hier erkennen wir nun auch die wunderbare Gnade und Freundlichkeit Gottes. Auch wenn es Petrus unheimlich wurde, bei dem, was da geschah. Uns wäre es nicht anders gegangen. Jesus wusste daß Petrus ein Sünder war - nun wurde es auch dem Petrus klar durch das Erlebte. Jesus blieb und gehorchte dem Petrus nicht, der ihn bat wegzugehen. Gut so. Ebenso wie er ihm nicht gehorchte als er Jesus bat, daß er nicht den Sündern und Mördern überantwortet werden sollte. Das war nicht Gottes Wille dem auszuweichen - im Gegenteil. Das ist Gnade und Wachstum, wenn wir lernen, nicht nach unseren eigenen Vorstellungen zu glauben, sondern uns dem Willen Gottes im Vertrauen zu beugen. Und wir sollten Gott bitten nicht wegzugehen, sondern zu bleiben - gerade dann, wenn wir Sorgen und Probleme haben oder denken, wir sind ungeeignet dafür ein Christ zu sein. Die Starken brauchen keinen Arzt (Matthäus 9, 12-13) und Jesus ruft die Sünder (sonst keinen) - DAS sind dann die Schafe, die seine Stimme hören (Johannes 10,27). Was wir erleben und erleiden, sollte uns diese Tatsache deutlich machen - so wie Petrus. So wird aus einem Problemchrist ein Problemlöserchrist - weil er Jesus die Probleme lösen lässt und nicht eigene Ideen entwickelt wie das alles funktionieren könnte. Gott ist barmherzig und duldet (erlaubt) Unsicherheit, Fehler, Ärger, Flucht, Angst und manchen Übereifer. Wir müssen uns nicht krampfhaft nicht ärgern (auch untereinander) aber sollten auch immer wieder verstehen, daß wir aus Gnade angenommen sind und aus allem etwas lernen sollen. Wer das tut und Gott vertrauen will, und den Ärger nicht auf Jesus und den Glauben projeziert, ist selig. Wir dürfen Fehler machen und sollten die auch anderen zugestehen. Es gibt keine Zufälle und alles hat seine Zeit (Prediger 3,17).

Andacht 19

                                           Vom Verleugnen

 

''Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir''.

 

Matthäus 16,24

 

Was ist die Voraussetzung dafür, daß man sich selbst verleugnen kann und auch will? Man muß davon überzeugt sein, daß es bei einem Eigenschaften gibt als Mensch, die zu einem christlichen Leben absolut nicht tauglich sind, und auch nicht mehr werden. Wir sollen nicht an uns selbst glauben und uns quasi selbst immer wieder neu erfinden ("ich muss mich ändern") sondern an Gott glauben. Ich soll das Leben nicht in mir selbst suchen (auch gerade nicht das Glaubensleben) sondern in Jesus Christus (Matthäus 10,39). Sich selbst zu verleugnen, bedeutet nicht, daß einem alles gleichgültig sein soll, und man sich auch selbst nicht wirklich ernst nehmen braucht. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Je mehr mir meine eigene Bewusstlosigkeit in geistlichen Dingen deutlich wird (durch Gottes Gnade) desto mehr sollte die Kraft des Glaubens, meine eigene (irdische) Kraft klein halten, also anders gesagt: Sich selbst zu verleugnen! Die Bibel ist hier ganz praktisch wie wir in 1. Timotheus 5,8 lesen können: "Wenn aber jemand die Seinen, besonders seine Hausgenossen, nicht versorgt, hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Heide". Wenn man den Glauben verleugnet, wird man faul und untätig und gedankenlos und wenn man sich selbst verleugnet, und somit "in IHM bleibt" (Johannes 15, 5-7) bringt man "viel Frucht". Den Glauben verleugnen bedeutet nicht zwangsläufig die äußerlichen Dinge zu vernachlässigen, die man einem Christen zuschreibt (Gebet, Gottesdienst, Bibellesen, Fürbitte) sondern manchmal nur, daß man seine fürsorglichen (praktischen) Pflichten anderen Mitmenschen gegenüber nicht wahrnimmt. Man kann entsprechend äußerlich ein beständiges und frommes Leben führen, und dennoch kläglich versagen, weil man andere Christen und Mitmenschen in ihren Sorgen ignoriert, und nur an sich selbst denkt.

Zu Gottes herausragenden Eigenschaften gehört, daß er nicht nur in Person der Anfang und das Ende, sowie der Erste und der Letzte ist (Offenbarung 1,17), sondern in Bezug auf die Erlösung, niemandem die Ehre und den Triumph über den Tod überlässt, als sich selbst in seinem geliebten Sohn, unserem HERRN und Erlöser Jesus Christus. In 2. Timotheus 2,11-13 steht: "Das ist gewisslich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen". Gott hat vor der Zeit bei sich selbst beschlossen, den Auserwählten Gottes das ewige Leben zu schenken, indem sie der Predigt vom Evangelium glauben werden (Titus 1, 1-3). Gott würfelt nicht, oder überlegt sich Beschlossenes anders. Das sind menschliche, aber nicht göttliche Eigenschaften. Gott selbst musste (kann) sich nicht verleugnen, sondern in Jesus Christus offenbaren... "nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit". Verleugnen heißt, in der Nachfolge zu stehen und so seiner Berufung praktisch ein Gewicht und Gesicht zu verleihen (1. Petrus 2,21) und auch vor anderen dazu zu stehen (Matthäus 10,32). Gott gebe euch Einstellung, Kraft und Mut dazu.

Andacht 20

                                     Zeichen der Liebe

 

''Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbe auch.''

 

Lukas 6, 27-33

 

Wie können die Christen Gott wirklich ehren? Sie können es durch ein Verhalten, welches das weltliche Verständnis übersteigt. Wenn sie sozusagen "feurige Kohlen" auf die Häupter der Ungläubigen legen durch ihr Verhalten (Sprüche 25, 21-22) und somit Böses mit Gutem überwinden (Römer 12,20). Und oftmals ist dies absolut nichts, was der weltlichen Norm entspricht. Wer segnet, der einen verflucht? Wer lässt sich zweimal schlagen? Wer gibt einem Dieb mehr als er stehlen will? Wer liebt auch wenn er ungeliebt ist? Das sind alles Dinge, die weltlich gesehen irrational, naiv, dumm und scheinbar kontraproduktiv sind. Aber wenn wir Menschen für Christus gewinnen wollen, und eine hingegebene Liebe in uns haben, dann sind wir auch bereit, wenn es sich ergibt und so geführt wird, solche Opfer zu bringen. Gutes mit Bösem vergelten ist satanisch, Gutes mit Gutem vergelten ist menschlich, und Böses mit Gutem vergelten ist göttlich! Aus der Masse herausragen und auffallen, ein lebendiges Zeugnis sein, das werden wir dann nicht, wenn wir nicht mehr tun als jeder andere. Der Text sagt: "Auch die Sünder lieben ihre Freunde" (Vers 32) - das bedeutet, wenn wir nur immer nach Sympathie und Freundlichkeit gehen, und nur auf Gutes mit Gleichem reagieren, dann sind wir nichts Besonderes. Gott will von uns Christen, daß wir ein Leben über dem Durchschnitt führen und keine frommen Mitläufer werden, die nicht mehr und anders ihr Engagement, ihre Liebe und auch Überwindung zeigen, als ungläubige Menschen. Wer sich lieber aus allem heraushalten will, und seine Ruhe haben möchte, obwohl er gesund ist und "mehr" tun könnte, mutiert zum "Wohnzimmerchristen" und sollte sich fragen, ob Gott sich das so vorgestellt hat?

Was wir vor Gott tun und investieren, gerade auch dann wenn es uns etwas kostet, werden wir nie umsonst tun. Gottes Ehre zu suchen, indem wir Liebe zeigen, die auch einmal wehtut, wird belohnt: "Wer mich ehrt, den will ich ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden" (1. Samuel 1,30). Christen sollten keine Rache und Vergeltung suchen und Gleiches mit Gleichem vergelten, auch wenn das manchmal schwer fällt. Unsere Überwindung und unser Gehorsam - gerade in schwierigen und herausfordernden Situationen und Momenten, wird uns früher oder später zum Segen werden. Gott übersieht niemals einen demütigen Menschen (Jakobus 4,10)! Manch einer ist durch unser "übernatürliches Verhalten" zum nachdenken und zur Umkehr bewegt worden. Gott wird dann geehrt, wenn wir uns wider aller natürlichen Gepflogenheiten für den unbequemen Weg entscheiden und Unrecht ertragen, anstatt sich immer nur zu beschweren. Schäme dich nicht Jesus und seine Worte durch dein Verhalten zu bekennen (Lukas 9,26). Liebe überwindet alles - auch uns selbst! Paulus schreibt der Gemeinde in Rom: "Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn" (Römer 8, 37-39).

 

Andacht 21

                          Zuflucht trotz Vergänglichkeit

 

''Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!''

 

Psalm 90, 2-3

 

Man könnte fragen: Was ist das für ein Gott, der die Menschen sterben lässt? Aber ebenso könnte man fragen: Was ist das für ein Mensch, der seine Sünden leugnet und nicht an Gott glaubt? Unsere Vergänglichkeit ist sozusagen "ein Wink mit dem Zaunpfahl" wie wir in Psalm 90,12 lesen können: "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden". Manche Menschen leben so eindimensional, daß sie erst merken, daß sie schon immer tot waren, wenn sie (von Gott leiblich auferweckt) vor seinem Richterthron stehen werden. In Hebräer 9, 27-28 schreibt der Autor: "Und wie den Menschen bestimmt ist, "einmal" zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus "einmal" geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil". Jesus ist gekommen, um das Verlorene zu suchen und selig zu machen (Lukas 19,10). Dieser Glaube beinhaltet zum einen zu begreifen, daß man tatsächlich verloren ist und zum anderen, daß allein Jesus Christus uns zum Heil werden kann und auch will. Mit dem Wort "Heil" ist gemeint, daß man "ganz, gesund, unversehrt" wird. Wer sich seelisch danach ausstreckt, der wird seinen Heiland auch finden (Jeremia 29, 13-14: "Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen..."). Aber nicht wir haben es in der Hand uns Gott zu nähern, wenn uns danach zumute ist, sondern es ist stets ein Akt der Gnade. Der natürliche Mensch fragt nicht nach Gott (Römer 3,11). Auch das müssen wir einsehen und verstehen, denn es macht den Glauben noch wertvoller. Wir haben es bitter nötig erlöst zu werden, mehr als wir es, selbst als Christen, begreifen und verstehen können. Gott muss Sünde bestrafen - es wäre zutiefst ungerecht, wenn es nicht so wäre.

Hätte Gott seinen geliebten Sohn geopfert, wenn es zu unserer Rettung und Erlösung eine Alternative gegeben hätte? Paulus schreibt in Römer 4, 6-10: "Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind". Das Heil ist sicher. Ebenso wie das Blut Jesu uns aus Gnade selig und gerecht gemacht hat vor Gott, genauso werden wir auch aus derselben Gnade heraus unser neues Leben leben und ans Ziel kommen (der Seelen Seligkeit - 1. Petrus 1,9). Die Vergebung der Sünden hat einen bewahrenden Charakter - nämlich die Bewahrung vor dem gerechten Zorn Gottes. Gott schützt uns vor sich selbst durch sich selbst, indem er sich mit sich selbst versöhnt durch Jesus Christus. Lesen wir das in Epheser 2, 14-17: "Denn er ist unser Friede, der aus beiden "eines" gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache und die beiden versöhne mit Gott in "einem" Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst". Diesem ewigen Gott dürfen wir vertrauen - ER hat alles gut gemacht! Amen!

 

 

Andacht 22

                                           Gott im Gehirn

 

''Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, wovon etliche abgeirrt sind und sich zu eitlem Geschwätz gewandt haben; die Gesetzlehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten.''

 

1. Timotheus 1,  5-7

 

Was ist der größte aller menschlichen Gedanken? Es ist der Gedanke an die Existenz Gottes - mehr geht nicht! Derzeit lese ich in diversen Zeitschriften verschiedene Behauptungen die sich diesem Thema auf wissenschaftlicher Weise nähern wollen. Fragen tauchen auf: "Steckt in unserem Gehirn ein Fenster zu Gott"? oder: "Ist Gott in der Architektur unseres Nervensystems verdrahtet"? Evolutionsbiologen sprechen hier von einer "nützlichen Illusion" und einer Art "geistlichem Virus". Man geht also zumindest soweit, daß der Glaube an Gott in seiner Wahrheitsgrundlage zwar deutlich heruntergeschraubt wird, daß es aber scheinbar eine nützliche Lüge ist für besonders labile und ängstliche Menschen. Der Gedanke an Gott tut gut! Die große Gefahr und der fatale Irrtum eines solchen Glaubens ist allerdings, daß Gott nicht in erster Linie unser Therapeut sondern unser Erlöser sein will und sein muss (Matthäus 16,26). Geistige Gesundheit rettet niemanden vor dem gerechten Gericht Gottes. Der Gedanke an Gott ist in vielen Religionen und esoterischen Zirkeln zu finden. Der bloße Glaube an eine "kosmische Kraft", an mystische Selbstheilungsriten, außerirdische Energiezentren oder der Glaube an einen Gott, der nur Forderungen stellt und kalt, lieblos und Lichtjahre von einem entfernt ist - was daran kann einem helfen und frei machen? Es ist Selbstbetrug. Der Buddhismus beispielsweise ist eine Last ohnegleichen.

Die Reinkarnationslehre ist kein Heil sondern ein Fluch - keiner von denen will das, aber sie streben nach Vollkommenheit um diesem beschwerlichen Kreislauf durch ein tadelloses Leben eines Tages zu entgehen um im "Nirwana" endgültig zu zerschmelzen. Nirwana ("Erlöschung") ist für Buddhisten die Befreiung von der fleischlichen Wiedergeburt. Ein Wahnsinn ohne Hoffnung. Religionen sind menschliche Erfindungen und die Wissenschaft kann Gott nicht erfassen. Was soll dann eine religiöse Wissenschaft bewirken als nur noch mehr Verwirrung, noch mehr Chaos im Kopf und im besten Fall ein kalter, unpersönlicher Glaube an einen unbekannten Gott? Das Endziel des Glaubens ist die vollkommene Liebe die sich im Einswerden mit Gottes Geist zeigt (1. Korinther 6,17). Und das nicht durch einen zielfreien und selbst bestimmten Glauben an irgendeine undefinierte Kraft oder aufgrund eines "Gott-Moduls im Gehirn" (Aussage eines Neuropsychologen) sondern durch den, der von sich behauptet der Weg, die Wahrheit und das Leben zu sein - Jesus Christus (Johannes 14,6). Der Weg zu Gott ist vorherbestimmt durch den Glauben an den "Anfänger und Vollender des Glaubens" - den Sohn Gottes (Hebräer 12,2). Alles andere ist ein geheuchelter Glaube der nur zu eitlem und einfältigem Gequatsche führt. Und das sogar von Leuten, die meinen etwas von Gott zu verstehen und von ihm erkannt zu haben. Das sind blinde Blindenführer die viele verführen. Alle Pflanzen nun, die Gott nicht gepflanzt hat, werden ausgerissen werden (Matthäus 15,13-14). Lasst euch nicht verführen!

 

 

Andacht 23

                                       Die menschliche Art

 

''Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.''

 

Galater 1, 11-12

 

Das Evangelium gehört Gott! Es ist nicht möglich diese göttliche Botschaft und ewige Information einfach zu lernen oder sie kurzerhand nachzuvollziehen. Es ist nicht logisch daß wir Sünder sind und Erlösung brauchen. Es ist gleichzeitig eine Tragödie als auch eine glückselige Offenbarung. Es geht um unser Sein und Werden. Gottes Gedanken sind für uns nicht zu ergründen (Jesaja 55,8). Ebenso verhält es sich mit dem Apostelamt des Paulus, das er nicht durch Menschenhand erhielt (Galater 1,1). Auch die alttestamentlichen Propheten wurden allesamt durch Gottes Geist berufen und nicht durch den Willen eines Menschen. Auch du bist kein Christ weil es ein Mensch wollte, sondern Gott (Johannes 14,6). Daher verbietet sich allezeit jede Art von Amtsanmaßung und Selbstbeweihräucherung. Zum Beispiel in Hinblick auf "neue Apostel" oder "apostolische Sukzession" - das sind Märchen und "ausgeklügelte Fabeln" (2. Petrus 1,16). Dem sollen wir nicht nachfolgen. So tiefe Gedanken und heilige Vollmachten kann ein Mensch gar nicht haben, um solche derartigen Auswahlverfahren einzuleiten und auch zu verantworten. Das kann nur Gott! Nur Gottes Gedanken sind wirklich tief und nur seine Taten wirklich groß (Psalm 92,6). Was wir aber wissen können, ist die Zusage Gottes, daß ER über uns Gedanken des Friedens hat und alles zu einem letztlich guten Ende geführt werden wird (Jeremia 29,11).

Allzu menschlich gehen manche Menschen mit göttlichen Dingen um. Das ist schlecht. So wie der Zauberer Simon, der meinte die Gabe des Heiligen Geistes sei käuflich (Apostelgeschichte 8, 18-19). Von daher stimmt der Spruch: "Geld regiert die Welt!" Nur eben mit dem Unterschied, daß Gottes Reich nicht von dieser Welt ist (Johannes 18,36). Jesus sagte: "So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" (Lukas 20,25)! Des Weiteren ist auch der Heilige Geist nicht verfügbar, sondern er tut, zu was Gott ihn sendet und gebraucht. Die menschliche Art war es leider auch, die meinte den Glauben an Gott verstaatlichen, verkirchlichen und dogmatisieren zu müssen. Das ist die "Sünde der Nikolaiten" (Offenbarung 2,6). Sie ist bis heute auch das größte Problem der so genannten "Christenheit". Staat und Kirche nicht zu trennen, öffnete dem Feind Tür und Tor. Die kontrollierte, religiöse Welt ist ein Spielplatz vieler falscher Lehrer und Lehren. Sie ist ein Abgrund von Fabeln, Lügen, Heucheleien, Anmaßungen und Besessenheit geworden. Unser einziger Lehrer und Führer kann nur der freie, unabhängige, heilige und allmächtige HERR und Heiland Jesus Christus sein. ER ist und bleibt in allem unser Weg, unsere Wahrheit und unser Leben (Johannes 14,6). Halleluja!

 

 

 

Andacht 24

Heilsgewissheit - Heilssicherheit

 

''Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt''.

 

1. Johannes 5,13

 

Heilsgewissheit erscheint einem gläubigen Menschen als eine subjektive Angelegenheit. Er nimmt persönlich an, daß wenn er seine Sünden bekennt, ihm auch vergeben wird. So empfindet er das dann auch, daß dadurch die Vergebung wirksam wird. Manche sagen nun: "Glauben ist nicht Wissen"! Darum wird der Glaube von Außenstehenden oder auch manchen Christen als eine eher unsichere, subjektive, aber nicht abgeschlossene und endgültige Angelegenheit angesehen und vertreten. Von Glaubens- oder gar Heilssicherheit könne man daher nicht sprechen. Aber ist das so? Bedeutet an das Heil in Jesus Christus zu glauben, eher ein unkalkulierbares Restrisiko einzugehen, mit unsicherem Ausgang? Man wünscht sich für sich selbst und untereinander, bestimmt nur das Beste, aber wer weiß, was noch alles passiert im Leben und sich alles verändern kann? Was ist wenn ich eine fatale Sünde begehe? Eine fromme Gewissheit ist dann tatsächlich nur eine "bloße Vermutung" wenn sie sich auf mich selbst und nicht auf das biblische Fundament bezieht. Was will ich damit sagen? Wenn ich glaube, daß mein Heil von meiner Treue, meiner Willensstärke, meiner frommen Disziplin, meiner permanenten Bußfertigkeit und meiner Fehlerlosigkeit abhängt oder auch nur mit abhängt, dann kann aus meiner subjektiven Heilsgewissheit tatsächlich schnell ein frommer Krampf werden, der mich mit der Zeit eher verängstigt, verbittert werden lässt und mich isoliert und argwöhnisch macht. Paulus schrieb in 2. Timotheus 2,13: "Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen". Die Gewissheit hängt nicht von mir ab, sonst wären wir bald am Ende mit unserem Latein. Wenn wir unsere Heilsgewissheit auf die Zusagen der Bibel und somit auf die Treue Gottes legen, wird aus Heilsgewissheit auch Heilssicherheit. Man kann nicht sicher unsicher oder unsicher sicher sein. Nur eines geht: Das Wissen um sein ewiges, festes Heil oder das Gegenteil (Römer 8,16). Das Heil ruht in den Händen Gottes und nicht in meinen menschlich-irdisch-wankelmütig-schwachen Bemühungen an der ewigen Gnade bis zum Lebensende festzuhalten. Es kann tatsächlich viel passieren bis dahin. Kann die Vergebung der Sünden davon abhängig sein?

Nicht ich mache die himmlischen Dinge der Gnade durch meinen Glauben wahr und erhalte sie auch, sondern Gott hat sie wahr werden lassen durch seinen Sohn Jesus Christus an den wir glauben sollen (Johannes 14,1). ER tat das freiwillig, souverän und von Ewigkeit her, und ruft die Menschen nun zur Buße auf (Matthäus 3,2) um an das vollbrachte Werk ohne eigenes Dazutun zu glauben (Römer 3,28). Wer sich darauf einlässt und seine Verlorenheit erkennt, bei denen bewirkt Gott sogar noch die Buße (Römer 2,4). Manche Christen ("gesetzliche Eiferer") werfen einem manchmal vor, daß man hier ja eine falsche Sicherheit lehre und geradezu zum sündigen ermutigt, da ja sowieso alles vergeben wird. Das hat man seinerzeit auch einem Paulus vorgeworfen (Römer 3,8) und ich denke, daß wir dem, was der Apostel lehrte vertrauen können. Es ist im Sinne Gottes, daß die Errettung sicher ist. Der Grund steht hier in 1. Korinther 27-29: "Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme". Das Evangelium ist ganz alleine Gottes Werk und sein Ruhm und seine Ehre - ewiglich. Selbst wenn es mancher Eiferer gut meint (es gibt laut Römer 10,2 auch einen "Eifer ohne Erkenntnis") ist die Ansicht, daß ein Kind Gottes aus seiner heilsgewisslichen Sicherheit wieder herausfallen kann, ein verdrehtes Evangelium. So jemand schmäht den Geist der Gnade (Hebräer 10,29). Wenn man Blut und Kreuz von Golgatha einer menschlichen Fürsorge und Erhaltungspflicht unterwirft, sich selbst in dieser dunklen Welt für stark genug hält gläubig zu sein und zu bleiben, dann macht man Gott große Unehre. Wir lieben tatsächlich nur darum, weil ER uns zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19).

 

Andacht 25

                                           Fatale Begierde

 

''Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein mußte, an sich selbst empfangen.''

 

Römer 1, 26-27

 

In letzter Zeit mehren sich die Berichte und Nachrichten zum Thema "Schwulsein". Offensichtlich gibt es mittlerweile eine große Bühne für Diskussionen dieser Art. Sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Personen werden in den Paulus-Briefen erwähnt und dort strikt abgelehnt. Im Allgemeinen wird Sexualität im Neuen Testament nur im Rahmen einer Ehe akzeptiert und durchgehend strikt verurteilt. Ich denke viele Menschen sind sich nicht im Klaren darüber was "Sünde" eigentlich bedeutet! Solange man sein eigener Maßstab ist bei der Beurteilung von gut und böse, wird man auch nicht zur Buße und Einsicht kommen. Und entsprechend wird alles verharmlost, toleriert, schöngeredet und moralisiert. In der Bibel steht eindeutig, daß Homosexualität verkehrt ist. Es ist wörtlich eine "Verirrung" und eine "Schande" und widernatürlich. Wer dies nicht als Sünde sieht, den hat Gott dahingegeben in den eigenen Begierden. Dann liebt und handelt man nach eigenen Maßstäben und hat sein Urteil zu tragen, sei man wer man wolle. Wenn sich jemand nun darüber aufregt, der sollte sich mit Gott auseinandersetzen und nicht gegen die Menschen wettern die Gottes Wort ernst nehmen.

Es ist eindeutig: "Du sollst nicht bei einem Mann liegen, wie bei einer Frau, es ist ein Gräul" (3. Mose 18,22). Leider sind viele Politiker und auch kirchliche Verantwortliche immer mehr auf dem unsäglichen Toleranz-Trip. Man fürchtet die öffentliche Reaktion mehr als Gott. Auch das ist eine Schande! Alles scheint erlaubt zu sein solange man jemanden oder etwas meint zu lieben. Mittlerweile gibt es schwule Politiker und Pastoren und sogar gleichgeschlechtliche Hochzeiten sind möglich. In Holland darf sogar eine Pädophilen-Partei gegründet werden wo sexuelle Handlungen an Kindern legitimiert werden sollen. Erlaubt ist, was gefällt!? Fragen wir uns, wer immer genau das Gegenteil von dem will, was Gott in Liebe verordnet hat? In Sodom und Gomorra kann es nicht viel schlimmer gewesen sein. Und doch ist auch hier Gnade und Vergebung möglich. Wenn unsere Sünde blutrot ist, so kann sie doch schneeweiß werden ((Jesaja, 1,18). Voraussetzung ist vom Bösen abzulassen vor Gottes Augen, nach Recht zu trachten und seine Weigerungshaltung Gottes Geboten gegenüber aufzugeben (Verse 17,19,20). Rufen wir hier zur Buße auf und nicht zur falschen Toleranz.

 

Andacht 26

                                           Mut zur Lücke

 

''Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.''

 

Johannes 14, 3-6

 

Als Christ kritisch zu sein ist nicht grundsätzlich verkehrt oder falsch. Den Dingen auf die Spur zu kommen und Gesagtes zu hinterfragen und sein Nichtverständnis offen auszusprechen, dazu gehört Mut und Charakter. Oft erlebt man doch gerade das Gegenteil. Daß nämlich die Zweifel und das Nichtwissen verborgen gehalten werden, damit man nicht das Gesicht vor anderen verliert. Man hat Angst belächelt oder verachtet zu werden wenn man offen ausspricht, was sogar viele ebenso denken, nur sich nicht trauen auszusprechen. Der Jünger Thomas war so ein mutiger Mensch - er sagte was er dachte und hielt mit seiner Meinung und seinen Fragen nicht hinter dem Mond. Er wollte es genau wissen. Er war alles andere als ein Mitläufer oder ein oberflächlicher Mensch. Jesus sprach oft in Gleichnissen (Matthäus 13,10-14) und seine Botschaften waren meist auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. Auch nicht für Jünger. Aber sie hatten das geistliche Potenzial die Worte Jesu zu verstehen - wenn auch nicht immer sofort - das geht uns heute ja ebenso. Die konkreten Fragen und die Ehrlichkeit von Thomas haben Jesus dazu gebracht ebenso konkret zu antworten und wunderbare Aussagen zu machen an denen wir uns heute orientieren dürfen: "ICH BIN DER WEG; DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN..." (Johannes 14,6). Konkreter geht es nicht mehr! Jesus ging auf den Thomas ein, denn er erkannte sein Herz. Wenn jemand kritisch ist und nicht gleich Purzelbäume schlägt und in die Hände klatscht, wenn jemand etwas Wichtiges sagt, so muss das nicht gleich bedeuten, daß man ungläubig und desinteressiert ist oder nichts verstanden hat.

Oft ist es doch so, daß ein anfangs kritischer Mensch, der letztlich seine Zweifel ablegen durfte, dann hinterher viel stärker und fester seinen Überzeugungen nachgeht, als einer, der alles aufsaugt ohne nachzufragen und nicht selten an der Oberfläche bleibt oder nie zur befreienden Wahrheit durchdringt. Von einem "ungläubigen Thomas" kann man in dem Zusammenhang eigentlich nicht sprechen. Man würde ihm Unrecht tun. Solche gläubigen Menschen wie er einer war, sollte es mehr geben. Gerade heute, wo vieles so oberflächlich und unkritisch geworden ist. Sein zögerliches aber gläubiges Herz hat ihm letztlich die Augen geöffnet mit wem er es zu tun hatte: Wir lesen in Johannes 20, 26-29 folgendes: "Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" Ich glaube viele der anderen Jünger haben sehr vom Verhalten des Thomas profitiert. Wir lesen kein Wort der Kritik ihm gegenüber in der Bibel. Haben auch wir Mut zur Lücke und trauen wir uns, auch untereinander Fragen zu stellen, damit unser Glaube letztlich an Inhalt und Tiefe zunehmen kann - Gott zur Ehre!

 

 

Andacht 27

                                         Der Hass der Welt

 

''Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.''

 

Johannes 15, 18-21

 

Im Originaltext der Bibel steht für "Welt" das Wort "Kosmos". Das bedeutet zum einen das materielle Universum, die Menschen als Bewohner der Welt und zum anderen die Dinge dieser Welt wie Geld, Macht, Hochmut, Eitelkeit, Politik, Wissen, Religion, Besitz etc. Vor ihnen warnt Johannes, wenn er schreibt: "Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters" (1. Johannes 2,15). Das System und die Ordnung dieser Welt ist nicht das System und die Ordnung Gottes. Darum hat sich Jesus seinerzeit auch völlig aus den politischen Dingen heraus gehalten (Markus 12,17: "Da sprach Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"). Der Glaube ist letztlich keine demokratische Veranstaltung oder ein hohle Jenseitsvertröstung. Friedrich der Zweite, der Preußenkönig, irrte als er 1740 meinte, daß jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden könne. Kann er eben nicht (Johannes 14,6). Demnach kann Toleranz auch kein Allheilmittel sein, sondern nur der moralisch-untaugliche Versuch, die Ausschließlichkeit des Evangeliums vor den Menschen abzuschwächen. Hier wird einem ein Gott ohne Autorität "verkauft"!Aber das geht nach hinten los. Es gibt keine Alternative - das macht die Menschen wütend, die nach eigenem Gutdünken selig werden wollen! Jesus macht seinen Jüngern nichts vor: Nachfolge ist auch mühsam, Verfolgung (wie wir sie derzeit schon haben) und Feindschaft sind wahrscheinlich, Unverständnis und Misstrauen sind sicher (Stichwort: Fundamentalisten). Die Welt wollte Jesus nicht und hat ihn ausgeliefert, und die Welt wird auch seine Gemeinde nicht mögen. Wir sollen uns von der Welt nicht irre machen lassen. Christen sind zwar nicht mehr von dieser Welt, aber dennoch ein wichtiger Teil davon - nämlich "das Salz der Erde" (Matthäus 5,13). Sozusagen ein Hoffnungsschimmer für Verzweifelte und ein Licht am Horizont. Wir haben Antworten auf die dringenden Fragen zum Sinn des Lebens und zum Schöpfer aller Dinge. Du bist ein Wahrheitsträger in dieser lügenhaften Welt und solltest wissen, daß du damit auch gegen den Strom schwimmst und unbequem sowie unangenehm sein wirst für nicht wenige Menschen.

Christen in der Welt sind anders: Irgendwie haben sie schon einen Fuß im Himmel, sie sind nicht mehr ganz und gar dieser Welt und ihren Regeln und Geboten verhaftet und verpflichtet. Christen sind frei, viel freier, als Weltmenschen ihnen das manchmal zugestehen wollen. Das verärgert die Leute, die uns dann Überheblichkeit und Fanatismus vorwerfen. Lassen wir uns davon nicht beeinflussen, denn Gottes Wort steht über dem Wort von Menschen (Apostelgeschichte 5,29). Wir sind auch freier, als wir es als Christen manchmal selbst begreifen und verstehen - selbst untereinander. Martin Luther hat behauptet: "Ein Christ ist ein freier Mensch über alle Dinge und niemandem untertan, und zugleich ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan". Der Unterschied ist eine liebevolle und ernsthafte Freiwilligkeit auf der Grundlage der vergebenden Gnade und Liebe Gottes in Jesus Christus. In Johannes 13, 13-17 sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst - selig seid ihr, wenn ihr's tut". Nachfolge bedeutet Jesus nachzuahmen und in seinen Diensten auch den Sinn meines Glaubenslebens zu sehen - mit allen Konsequenzen. Besonders auch im Dienst untereinander - das sollten wir nicht vernachlässigen (Matthäus 25,40). Christen sind in gewisser Weise tatsächlich "weltfremd". Das sollten wir uns irgendwo auch erhalten. Aber wir müssen auch diese Gradwanderungen im Alltag annehmen und sowohl den Glauben, als auch das Leben auf Erden unter einen Hut bekommen. Dem Hass der Welt steht die Liebe Gottes gegenüber - daraus dürfen wir Kraft und Sinn schöpfen. Wir dürfen Spuren hinterlassen als Botschafter Jesu Christi (2. Korinther 5,20).

 

 

Andacht 28

                                     Der anziehende Gott

 

''Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.''

 

Offenbarung 3,18

 

Es war keine Schande vor Gott nackt zu sein - so wie es ursprünglich im Paradies vor dem Sündenfall gewesen ist (1. Mose 2,25: "Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht."). Diese Nacktheit drückte etwas Unzertrennliches aus. Zum einen der Mensch in Bezug zu Gott, seinem Schöpfer und zum anderen, der Mensch und sein Leib - da war nichts dazwischen. Durch den Sündenfall ändere sich alles! Der Mensch fing an sich mit sich selbst zu identifizieren - er beobachtete sich quasi in einer unguten Art und Weise selbst, sah daß er nackt war und versteckte sich danach vor Gott (1. Mose 3, 10-11). Wenn wir nun genau überlegen, welche Folgen das hatte nicht mehr nackt sein zu können, fangen wir an zu verstehen, was wirklich passiert ist. Der Mensch brauchte nun Kleider weil er das Paradies und Gott verlassen hatte. Nun lesen wir, daß Gott persönlich Adam und Eva Röcke aus Fellen machte und sie ihnen sogar selbst anzog (1. Mose 3,21). Trotz der schlimmen Geschehnisse und des Ungehorsams der beiden ersten Menschen, drückt diese Handlung Gottes für mich eine große Liebe, Anteilnahme, Fürsorge und Zärtlichkeit aus. Das ist so wie eine Mutter, die ihr kleines, geliebtes Kind täglich wäscht, anzieht, ernährt und pflegt und dann laufen lässt. Das macht sie auch wenn das Kind ungehorsam oder frech war - sie kann nicht anders, wird aber auch ein Ziel verfolgen und irgendwann loslassen müssen. Für die Felle die Adam und Eva bekleideten, mussten Tiere geopfert werden - ein erster Hinweis auf das Lamm Gottes Jesus Christus (Johannes 1,29). Im Laufe der Zeiten brauchte man dann Geld oder Waren um sich zu kleiden, zu ernähren und um irgendwo zu wohnen und zu arbeiten. Der Lebensunterhalt musste erwirtschaftet werden - genauso wie heute!

Gott fordert uns nun auf Gold bei ihm zu kaufen - geläutertes Gold (ein Hinweis auf bestandene und überwundene Anfechtungen) - damit ist also gemeint, daß wir unser Leben bewusst aus Gottes Hand nehmen sollen, um zu lernen, zu überwinden, auszuharren, zu kämpfen um am inneren Menschen stark zu werden (Epheser 3,16). Wir sollen gottgegebene und zugelassene Lebenserfahrungen "kaufen". Gott gibt uns den guten Rat es genauso anzunehmen - unser Leben, damit wir reich werden, bekleidet sind und wirklich sehen können. Im Alten Testament galt Nacktheit als Zeichen für Gericht und Demütigung. Zugleich war das Anziehen mit feinen Kleidern ein Zeichen der Ehre. Die wirkliche Schande ist nicht unser Menschsein, unsere Nacktheit oder unsere gefallene Natur, sondern unsere Bereitwilligkeit lieber unserer blinden Armut zu vertrauen und sie zu behalten, anstatt uns von Gott mit weißen, edlen Kleidern anziehen zu lassen (als Zeichen von Reinheit und Vollkommenheit). Adam und Eva hätten sicherlich auch diese weißen Kleider erhalten anstatt Felle von toten Tieren. So kam es nicht. Es wäre eine Schande in schmutzigen, stinkenden und zerrissenen Kleidern wo alles herausschaut vor Gott treten zu müssen, und selbst das so nicht sehen zu wollen. Das wäre eine elende Tragödie, eine unfassbare Dummheit und eine unselige Verdrehung der Tatsachen. Das ist der heutige Zustand der Welt. Um etwas zu werden vor Gott brauchen wir geläutertes Gold und Augensalbe - das ist unser Teil und unser tägliches Leben. Nur so werden wir zum wertvollen Überwinder und zum Lob seiner Herrlichkeit (Epheser 1, 11-12). Gott zieht uns jeden Tag neu an - lassen wir es zu. Das macht uns reich, verständig, sehend, dankbar, stark und vertrauend. Das ist mehr wert als jeder irdische Reichtum, der sowieso vergehen wird.

 

 

 

Andacht 29

                            Keine Kraft ohne Anstrengung

 

''Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.''

 

Johannes 16,33

 

Wer als Christ in der Not auf Gott vertraut, der ist dem HERRN auch bekannt und erfährt in solchen schwierigen Zeiten besonders Gottes Güte (Nahum 1,7). Es gibt bei gläubigen Menschen vielleicht manchmal die Einstellung, daß Gott stets AUS aller Not und Bedrängnis befreit, aber das ist so nicht richtig. Was wir erwarten dürfen ist eine Befreiung IN der Not - Gott hat uns kein Leben ohne Probleme, Krankheit und Schwierigkeiten versprochen! Im Sinne der Heiligung ist es tatsächlich manchmal nötig, IN den Problemen Gottes Hilfe und Führung zu erfahren, und nicht alles was irgendwie kompliziert ist, sofort abgenommen zu bekommen. Gottes Hilfe kommt niemals zu spät - aber sie kommt auch nicht zu früh! Gott lässt uns nicht alleine und wenn wir IHN suchen, sind wir auch nicht verlassen, aber wie und wann Gott uns konkret hilft, ist etwas anderes. Wenn uns das Suchen und Ausstrecken nach Gott nichts kostet, suchen wir dann noch? Gott lässt sich finden, aber nicht ohne daß wir IHN auch suchen - Psalm 119,2: "Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen". König David hat seinem Sohn Salomo bei dessen Vorstellung als sein Nachfolger folgendes an Herz gelegt: "Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich" (1. Chronik 28,9)!

Salomo dachte nicht daran Gott zu verlassen und wie wir wissen, gab es vor und auch nach Salomo niemals wieder einen König, der so weise, reich und bescheiden war, wie dieser Sohn Davids. Er bat Gott um Weisheit zum regieren und nicht um Reichtum und Ehre (2. Chronik 1, 7-12). Salomo hatte Respekt vor seiner Aufgabe als Regent Israels und spürte eine gewisse Not dem gerecht zu werden. Er suchte Gott und bat um Hilfe - das soll uns ein Vorbild sein (Psalm 50,15 und 77, 2-3). Das Volk Israel hat oft Gottes Geduld strapaziert und steht auch sinnbildlich für jeden einzelnen Christen, wenn es darum geht so manche Nöte, Probleme, Hindernisse, Gedankenlosigkeiten und Umstände im eigenen Leben wahrzunehmen und etwas daraus zu lernen. Gott konkret zu vertrauen und zu suchen (von ganzem Herzen) funktioniert meist nicht von null auf hundert - aber wo es uns gelingt Geduld zu haben und auch manches einmal auszuhalten (mit Gottes Gnade) werden wir immer davon profitieren - egal was vorher alles passiert ist. Wir sollten die Anstrengungen unseres Lebens annehmen, denn ohne diese Mühen und Anforderungen in unserem persönlichen Dasein, hätten wir auch keine Kraft, die wir von Gott dann auch geschenkt bekommen! Was Gott uns persönlich schenken will (auch unsere Gaben und Talente) kommt meist erst dann ans Tageslicht und wird für uns und andere zum Segen, wenn wir es gelernt haben von unten nach oben zu schauen. Gottes Hilfe erweist sich nämlich gerade DANN am wertvollsten, wenn wir in so manchen "finsteren Tälern" gewandert sind (Psalm 23) und gewisse gottesfeindliche Umstände uns begegnet sind - und nicht vorher (5. Mose 4, 27-30). Alles wird gut!

 

Andacht 30

                                Der Kampf um unser Herz

 

''Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. ''

 

Epheser 6, 10-12

 

Kein Sieg ohne Kampf! Keine Vergebung ohne Blutvergießen (Hebräer 9,22)! Der eigentliche Kampf um unser Herz ist schon ausgefochten und für die Kinder Gottes ein wunderbarer Triumph des Glaubens geworden. Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde (1. Johannes 1,9) so daß der Verkläger der Brüder, der Teufel, bei uns auf verlorenem Posten steht - Gott sei Dank! Dennoch herrscht weiterhin in dieser Welt ein unsichtbarer Kampf zwischen Gut und Böse. Das sollten wir erkennen. Der entscheidende Kampf um die Erlösung ist für den Teufel schon verloren. Er kam zu spät (Erwählung vor Grundlegung der Welt). Der Kampf des Glaubens aber ist noch in vollem Gange. Dieser Kampf geht immer über unsere Sinne - also was wir sehen, hören und fühlen. Das sind alles Dinge, die zuerst von außen kommen und auf die wir sehr achten sollten. Das Gefühl ist ein Betrüger! Es geht darum unser Herz zu behüten und zu bewahren (Sprüche 4,23). Darum sollten wir genau wissen was in der Bibel steht! Wissen schützt uns. Uns sind die Absichten des Teufels nicht unbekannt (2. Korinther 2,11). Er verdreht die Wahrheit mit allen Tricks damit die Menschen das helle Licht des Evangeliums nicht sehen (2.Korinther 4,4). Die Christen will er behindern, schwächen, ihnen ein schlechtes Gewissen einreden, zum Hochmut und zur Lässigkeit verleiten usw.

Wir Christen werden vom Teufel "gereizt" so wie er zum Beispiel David reizte (1. Chronik 21,1) und zu Handlungen trieb, die Schaden anrichteten. Unsere eigenen Veranlagungen und Charakterschwächen nutzt der Teufel aus um uns unfruchtbar zu machen und "aus dem Spiel" zu nehmen. Manche haben einen "Sorgengeist", andere leiden an Unversöhnlichkeit, andere wiederum sind fanatische Individualisten und boykottieren die Gemeinde und die Versammlungen. Dann gibt es welche, die machen anderen durch ihre Überfrömmigkeit das Leben schwer (Gesetzlichkeit). Und es gibt auch "falsche Brüder" (2. Korinther 11,26). Also "Trojanische Pferde" des Glaubens die sich in die Versammlungen einschleichen um Schaden anzurichten. Es gibt Bibelübersetzungen, die sind schlichtweg falsch und können in die Irre führen. Jesus ist erschienen um die Werke des Teufels zu zerstören (1. Johannes 3,8). Wachsamkeit und Widerstand ist angesagt (Jakobus 4,7). So wird der Teufel uns nichts anhaben können und unser Herz kann sich ganz der Gnade und Liebe Gottes hingeben.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mit freundlicher Genehmigung von "www.daily-message.de".

Nächste Seite
Seite 1 /