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Prolog

Vor mehr als 20000 Jahren erschufen die Götter eine Kugel aus Energie, die bei Bedrohung des Planeten eingesetzt werden sollte. Doch bei der Herstellung dieser Kugel ging etwas schief. Sie vergasen, dass eine große Macht auch immer großes Unheil mit sich bringt. Die Götter hatten keine andere Wahl, als die Kraft der Kugel zu versiegeln und für immer zu verbannen, bis zu jenem Tag an dem sie gebraucht werden würde.

Doch anders als die Götter gedacht hatten, kam der besagte Tag noch lange nicht und es würde auch noch Zehntausende von Jahren dauern, bis das große Unheil passiert.

Die Kugel war sicher verwahrt in den Weiten des Weltalls, nur die Götter besaßen die Macht, ihre Kraft wieder frei zu geben.

Sie wussten jedoch nicht, dass es andere, böse Lebewesen, im Weltraum gab, die nach der Macht lechzten. Sie versuchten mit aller Kraft die Kugel zu entfesseln. Schließlich gelang es ihnen, doch dabei ging die machtvolle Waffe und baldiger Retter der Erde, in die Brüche. Die Kugel zerbarst in Tausende kleine Splitter, die auf die Erde niederrieselten und ein großes Unheil anrichteten…

 

Die Menschen hatten keine Ahnung, was weit über ihnen vor sich ging. Sie konnten nicht ahnen, dass ihr Planet bedroht war.

Ein Mädchen, das auf der Erde hauste und ein normales Leben führte, sollte aber schon bald mehr wissen, als sie sollte…

 

Kapitel 1

„Keria, wo in Hergottsnamen hast du die Zahnpasta schon wieder hingeschlürt?“

„Ich hatte sie nicht Milina“ „Jaja, das sagst du doch immer“ „Ich weiß wirklich nicht wo sie ist“ beharrte meine kleine Schwester vor dem Badezimmerspiegel. Ich hasste das. Jedes Mal wenn man sich die Zähne putzen wollte, war die Zahnpasta verschwunden. Dafür konnten nur Keria oder Connor verantwortlich sein. Da Connor aber nicht den größten Wert auf Zahnpflege legt, es sei denn er hatte eine Freundin, dann war das natürlich oberste Priorität, konnte ich ihn ausschließen. Also blieb nur noch Keria. Die schien aber vergessen zu haben wo sie mit der Pasta abgeblieben war. Na toll, jetzt konnte ich sie erst mal suchen gehen. Ich nahm die Bürste aus dem Mund und suchte in allen Schränken. Dann kroch ich auf dem Boden herum und schließlich fand ich sie unter dem Schranke ganz hinten rechts. Wie sie da wohl hingekommen ist?

„Keria, was hat die Pasta da zu suchen?“ „Woher soll ich das wissen. Frag sie doch, vielleicht antwortet sie dir ja“ „Ich antworte dir gleich. Und wie, du kleine…“

„Milina, hör mit diesem Geschreie auf, das hält man ja nicht aus“, klasse. Keria baute den Mist und ich war mal wieder Schuld. Meine Mutter musste aber auch immer alles übertreiben, eine sehr nervende Angewohnheit. Schnell putzte ich mir dann die Zähne und ging in mein Zimmer. Ich schlug die Tür hinter mir zu. „Milina, die Türen haben auch Klinken.“

„Jaja, Mum, das weiß ich auch“, murmelte ich vor mich hin. Das war mal wieder übertrieben von ihr gewesen. Ich weiß gar nicht wie sie das schon wieder gehört hat. Ich schnappte mir mein Buch in dem ich gerade las und schmiss mich damit aufs Bett. Nach einiger Zeit machte ich das Licht aus und rollte mich unter meiner Decke zusammen.

 

Nebelschwaden bedeckten den grauen, dunklen Himmel. Oder? Nein, es war nicht der Himmel! Das war das weite Nichts über der Erde. Das Weltall. Was machte ich dort? Verwirrt schaute ich mich um, kniff die Augen zusammen und rieb mir mit den Handrücken darüber. Als ich sie wieder öffnete stand ich in unserem Garten vor dem Haus. Ein kleiner Krater zog sich von der Straße bis zu unserer Tür. Es sah fast so aus, als wäre hier etwas gelandet. Ich schaute an dem großen Baum, der vor meinem Zimmer stand, vorbei in die scheinbare Unendlichkeit des Himmels. Es sah aus wie immer und doch schien etwas zu fehlen. Plötzlich durchzuckte mich ein heftiger Schmerz. Ich fasste mit beiden Händen an meinen Kopf und sackte auf die Knie. Meine Hände drückten meinen Schädel so fest zusammen, das mir schon ganz heiß wurde, aber es tat so weh. Ich merkte wie es immer dunkler und dunkler wurde. Dann spürte ich einen heftigen Wind, der an meinen Kleidern zerrte und so schnell wie sie gekommen waren, sind die Schmerzen auch wieder verschwunden. Ich nahm meine Finger von meinem erhitzten Gesicht und stellte fest, dass sie unnatürlich weiß aussahen. Sie leuchteten fast in der schwärze der Nacht. Unwillkürlich glitt mein Blick wieder nach oben in den Himmel und da sah ich endlich, was fehlte…

 

Ich setzte mich erschrocken auf. Meine Hände zitterten und ich fror entsetzlich. Ich hob die Hände vor die Augen, aber alles war wie immer. Ein kalter Windhauch wehte durch mein Zimmer und ließ mich erzittern. Die Gardinen bäumten sich unter dem offenen Fenster. Ich war mir sicher das ich es am Abend geschlossen hatte, wieso war es jetzt offen? Ich schlug die Decke zurück, streckte meine nackten Beine aus dem Bett und rutschte von der Matratze. Als meine Füße den kalten Boden berührten, fröstelte ich. Die Arme um den Oberkörper geschlungen ging ich zum Fenster und schaute nach draußen. Die Luft war beißend kalt und frisch. Schnell zog ich meinen Kopf wieder zurück in das angenehm warme Zimmer. Ich schloss das Fenster sorgfältig und legte mich wieder ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, bekam ich meine Augenlieder kaum auf. Es fühlte sich an als wären sie schwer wie Blei. Ich fühlte mich generell nicht sehr gut. Es kam mir so vor, als wäre ich von einem Bus überrollt worden. Mein ganzer Körper fühlte sich an als könnte ich ihn nicht mehr bewegen, ich lag wie festgefroren in meinem Bett. Es schmerzte so sehr.

„Milina, stehst du bitte auf. Es ist gleich schon 20 vor sieben.“

Was so spät war es schon? Ich musste zur Schule. Ich versuchte mich aufzurichten, aber meine Muskeln schienen mir nicht zu gehorchen. Ich schaffte ein paar Zentimeter ehe ich wieder in die Kissen zurück fiel. Dann nahm ich all meine Kraft zusammen und drückte mich hoch. Ich schaffte es sitzen zu bleiben, also schob ich mich zur Bettkante, was ein Fehler war, denn wieder versagten meine Muskeln, sodass ich aus dem Bett fiel und mit einem poltern auf dem Boden landete.

„Milina? Was machst du da? Komm jetzt endlich da runter. Milina!“

Ohoh, wenn meine mum diesen Ton anschlug, verhieß das nie etwas Gutes. Aber was sollte ich denn bitte machen, wenn ich nicht von der Stelle kam? Ich wollte nach ihr Rufen, aber auch das brachte ich nicht fertig. Was war denn nur los mit mir? Ich zuckte zusammen. Mir blieben nur meine Gedanken, meine Gliedmaßen gehorchte mir in diesem Moment nicht mehr. Immer häufiger wurde mein ganzer Körper von Zuckungen heimgesucht.

Meine Mutter stürmte ins Zimmer, was ich aber nur wage mitbekam. Sie sagte irgendwas, aber ich hörte sie kaum. Es war als hätte mir Jemand Watte in die Ohren gestopft. Sie nahm mich in die Arme, ich merkte wie sich mein Körper sträubte und dagegen aufbäumte. Ich schlug mit den Armen um mich, obwohl ich das gar nicht wollte. Ich fing an aus voller Kehle zu schreien und hörte nicht mehr auf damit. Ich registrierte zwei Bewegungen an meiner Tür. In meinem Inneren wusste ich das es Connor und Keria sein mussten. Doch mein Körper fing nur noch mehr an zu zucken und zu zappeln, als die beiden in mein Zimmer traten. Meine Mutter schrie sie an. Das war das letzte was ich noch halbwegs mitbekam, dann war alles vorbei.

 

Als ich wieder aufwachte, spürte ich nicht viel. Ich lag in einem Bett und es war warm, das war alles was ich in diesem Moment sagen konnte. Ich öffnete leicht die Augen und sah meine Mum. Sie stand an einem Fenster und starrte wie gebannt nach draußen. Ich sah mich etwas in dem Zimmer um. Alle vier Wände waren weiß gestrichen, die Gardinen hatten einen leichten, gelblichen Touch und auch die Bettdecke war leicht gelb gefärbt. Neben meinem Bett stand ein kleiner Nachttisch den man wegrollen konnte. Dann fielen mir die Geräte auf. Ich war zwar alleine in einem Raum, aber sie hingen mir gegenüber an der Wand, hinter dem anderen Bett. Jetzt wusste ich wo ich war, in einem Krankenhaus. Ich hasste Krankenhäuser. Ich versuchte mich aufzurichten. Ich wollte nur weg hier. Als ich meinen Kopf und Oberkörper hob, fing es laut an zu piepen. Meine Mum löste sich erschrocken aus ihrer starre und kam zu mir ans Bett geeilt. Sie nahm meine Hand und drückte mich leicht zurück ins Kissen. „Nicht, Milina. Du sollst ruhig liegen blieben. Zu Viel Aufregung tut dir nicht gut.“

„Aber mir geht es gut. Ich will hier raus. Mum, du weißt wie ich Krankenhäuser verabscheue. Das kannst du mir nicht antun.“ „Ach, schatz. Was soll ich denn machen. Der Arzt sagt, du musst ein paar Tage hier bleiben. Er sagt, du hattest so etwas wie einen epileptischen Schock. Mein Gott, Milina. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, ich dachte du hörst gar nicht mehr auf um dich zu schlagen und zu schreien. Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als dich hierher zu bringen.“

Okay, das verstand ich. Es musste schlimm ausgesehen haben wie ich da gezappelt habe und mir keiner helfen konnte. Aber ich selbst fragte mich auch was da mit mir los gewesen war. So etwas hatte ich noch nie in meinem Leben gehabt. Geschweige denn mich in irgendeiner Situation so schlecht gefühlt. Was war mit meinem Körper passiert? Und was noch viel wichtiger war, was war mit mir passiert? Musste ich Angst haben, dass mir das nun öfter wiederfahren würde? Womöglich auf der Straße oder in der Schule? Das wäre schrecklich. Ich schwor mir, dass ich alles dafür tun würde um herauszufinden was mit mir passiert war und was dieser Traum zu bedeuten hatte. Dass ich wahrhaftig alles tun würde, wusste ich zu diesem Augenblick noch nicht…

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Tag der Veröffentlichung: 18.09.2014

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