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Kapitel 1

Ashley

Es war später Freitag Nachmittag, ich kam gerade von der Arbeit aus einer Wäscherei, ich weiß nicht grad der Beste Beruf, aber immerhin kann man sich ein kleines Taschengeld verdienen. Jedenfalls schlenderte ich an den alten Backsteinhäusern in der Nachbarstraße entlang, als ich es sah. Ein wunderschönes schwarzes Seidenkleid, welches wallend bis kurz unter die Knie reichte. Bei jedem kleinem Lüftchen würde es an meinem Körper flattern. Auf dem Abschlussball, der näher und näher rückte, hätten alle nur Augen für mich. Ich wäre der Star des Abends und endlich würde sich ein Junge auch mal für mich interessieren. Naja ok das war vielleicht etwas übertrieben... aber ich übertreibe öfters mal etwas.

Ein Autohupen holte mich aus meinen Tagträumen zurück in die Wirklichkeit. " Hey Ashley, halooo hörst du mich? ASHLEY !? " , na gut da gab es einen Jungen der sich für mich interessierte. Nick, er war schon seit Jahren mein Bester ( und einziger ) Freund. Doch er war ganz anders als ich, er gehörte zu den `` Coolen´´ Leuten der Schule, ich nicht. So ziemlich jedes Mädchen wollte mit ihm gehen. Er sah mit seinen top-gestylten braunen Haaren, den süßen braun-grünen Augen und der guten Figur aber auch echt zum Anbeißen aus, musste ich ehrlich zugeben. 

Er schien schon länger mit seinem weißen Porsche dort zu stehen ( seine Eltern waren sehr reich ), er rief nach mir. Ich löste meinen Blick vom Schaufenster und blickte Nick an. " hmmm" brummte ich " was hast du gesagt ? " " Bis jetzt nur hey, aber du scheinst ja wiedermal woanders zu sein... " antwortete Nick. " Oh, hey, was gibts ? " Er grinste. " Ach ich wollte nur nochmal sichergehen das du morgen zu meiner Party kommst !? " fragte er dann. Ähm ok was sollte ich jetzt antworten? Eigentlich hasste ich Partys, naja zugegeben ich hasste eher die Leute die morgen auf der Feier auftauchen werden. Denn bei diesen Leuten handelte es sich um so ziemlich alle Zicken und Machos der Oberstufe der New Jersey Highschool, ( welche auch ich besuchte ). Nick hatte schon massenhaft Partys veranstaltet, aber bei dem Platz war das auch kein Wunder. Außerdem besaß Nick das nötige Kleingeld für so was. So fanden alle Partys immer bei Nick zu hause statt. Bis jetzt war ich auf jeder Party einegeladen gewesen, doch ich war auf exakt Null Stück anwesend. Langsam konnte ich mich nicht mehr rausreden. Meine Idee war es morgen bei Nick anzurufen und ihm irgendetwas von schlimmer Migräne zu erzählen. So hätte ich dann leider nicht zur Feier kommen können und alles wäre gut. Aber mein Schicksal musste mir einen Strich durch die Rechnung machen.

Genau wie vor drei Jahren, als ich noch nicht in New Jersey lebte, an meiner alten Schule glücklich war und ich einen süßen ( dachte ich zumindest ) Freund hatte. Doch wie bei mir so oft der Fall war musste ich wieder umziehen und alles hinter mir lassen, auch meinen Freund. Der Arsch hatte nichts besseres zu tun als mir zu sagen das er keine Fernbeziehung führen könne. Mir stellte sich die Frage warum nicht. Tagelang hab ich geheult. Bis der Tag kam an dem es Zeit wurde zu gehen, da begriff ich plötzlich was für ein riesen Blödmann er doch ist. Er konnte mich nie wirklich geliebt haben sonst wäre ihm die Entfernung egal gewesen. Im nachhinein fiel mir dann auch auf das er nie richtig Zeit für mich hatte und oft gelogen hat und so. Später war ich dann sogar froh ihn los zu sein. Das ist immer recht komisch bei mir, erst Trauer ich und dann bin ich mega wütend. Oh Mist, jetzt hing ich schon wieder meinen Tagträumen nach und hatte Nick noch immer nicht geantwortet.

Er schien meine Gedanken lesen zu können, denn prompt fragte er etwas genervt: „Ashley, über was denkst du denn nun schon wieder so eifrig nach?" „ Ach, nicht so wichtig " erwiderte ich. „ Ashley, was ist denn jetzt? Ja oder Nein? " „ Ja klar". Oh scheiße was hatte ich da gerade gesagt, das war mir einfach so rausgerutscht. Ich muss wirklich damit aufhören so viel nachzudenken. Mist verdammte. „Äh Nick, ich meinte eigentlich..." Doch es war zu spät zum Korrigieren.Nick kam aus seinem Auto gestürmt und dann stand er vor mir und umarmte mich stürmisch.„ Oh wie toll endlich kommst du auch mal zu einer Party, echt cool.“ Er grinste vor sich hin. „So spät schon... ? Ich muss los, noch ein paar Besorgungen machen" schnell stieg er in sein Auto ein und schaltete den Motor an. „Und vergiss nicht, um 20:00 Uhr geht’s los. Sei pünktlich, ja " Er setzte an loszufahren, „Achja und zieh dir was Hübsches an Süße. Bis dann. Tschau." fügte er noch hinzu, ehe er das Gaspedal durchtrat und davon raste. Na toll, ich würde morgen auf die Geburtstagsfeier meines besten Freundes gehen, ( er ist schon 20 geworden) und hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte. Ein Kleid würde gut aussehen, so eins wie hinter mir. Es würde perfekt an meinen Körper passen, da ich auch eher etwas zierlicher war. Meine Himmelblauen Augen würden einen guten Kontrast bilden und meine blonden langen Haare würde ich kunstvoll hochstecken. Aber leider war es für mich viel zu teuer. Es kostete satte 710 € und so viel konnte ich beim besten Willen nicht entbehren. Das Höchstlimit was ich ausgeben konnte lag bei 200 €, vielleicht auch bis 250 €, aber dann musste es wirklich was hermachen. Brrr, so langsam wurde es kalt, ich sollte mich auf den Weg nach Hause machen.

Da ich nur eine Straße von meiner Wohnung (in der ich leider allein wohnte) entfernt war, brauchte ich nicht sehr lange um dorthin zu gelangen. Zuhause angekommen ging ich erst mal warm baden. Als ich fertig war ging es meinen kalten Händen und Füßen wesentlich besser. Ich hüllte mich in meinen Bademantel und ging Richtung Küche um mir etwas zu essen zu machen. Heute würde es nur Brot geben. Ich hatte einfach keine Lust dazu zu kochen. Wenn ich nicht alleine leben würde, gäbe es öfter eine warme Mahlzeit. Manchmal fühle ich mich sehr einsam, deswegen wahrscheinlich auch der dringende Freundeswunsch. Ihn würde ich bekochen können und ich müsste nicht immer alles im Alleingang erledigen. Aber so ist es leider nicht. Auch meine Freunde aus der alten Schule besuchen mich nicht mehr. Eine Familie habe ich leider auch nicht. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben und mein Vater hat sich verdrückt, als er erfuhr dass meine Mum schwanger war. Aus diesem Grund suche ich auch keinen Kontakt zu ihm. Geschwister hab ich auch keine. Mein Leben lang war ich allein. Schon als kleines Kind wurde ich damals in eine Pflegefamilie geschickt. Diese Familie war schrecklich. Der Vater war ein Alkoholiker und die Mutter kümmerte sich nur um ihre leiblichen Söhne. Ich bekam nichts zum Spielen und wenn doch, dann machten die Jungs es eh immer kaputt. Mit 12 Jahren kam ich dann in ein Kinderheim und so endlich aus dieser Family raus. Im Heim musste ich selber putzen, einkaufen, manchmal musste man auch kochen, bügeln, waschen und den ganzen anderen Haushaltskram machen. Ich lernte schnell für mich allein zu sorgen. Somit konnte ich mit 16 eine eigene Wohnung beziehen. Nun bin ich 19, lebe immer noch allein, in einer Wohnung in New Jersey. Oh schon 22:15 Uhr, ich sollte besser ins Bett gehen, schließlich musste ich morgen noch ein cooles Kleid finden. Ich ging ins Schlafzimmer, auf dem Nachttisch lag mein Buch über alte Mythen, Phantasien und Zauber. Ich wusste dass es solche Dinge nicht gab, aber manchmal stellte ich mir vor es gäbe eine andere Welt. Eine Welt voller Zauber und Magie. Wo man alles selber bestimmen konnte. Man musste weder arbeiten noch putzen. Es würde haufenweiße süße Jungs geben. Aber so eine Welt würde es nur in meinen Träumen geben. Ich schlug meine Decke zur Seite, setzte mich aufs Bett und streifte meine Socken ab. Heute würde ich nicht in meinem Buch lesen können. Erschöpft ließ ich mich auf mein Kopfkissen fallen. Ich schloss meine Augen und dachte an meine eigene kleine Welt die nie existieren würde. Mit diesen Gedanken fiel ich in einen ruhigen und entspannenden Schlaf…

Kapitel 2

Ashley

 Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker schon früh, das nervige " bring, bring " fing um exakt 9:05 Uhr an. `Kay so früh war es nicht, aber für Langschläfer ist es früh und ich bin einer. Ich stand mühselig auf. Mann es war Samstag und ich hätte noch so lange schlafen können. Als erstes ging’s ins Bad, frisch machen.

Dann in die Küche, ein bisschen Frühstücken. Dann wieder ins Schlafzimmer zu meinem Kleiderschrank. Oh Gott schon 9:45 Uhr stellte ich nach einem Blick auf die Uhr fest, na toll um 10 Uhr wollte ich eigentlich in der Stadt sein, das konnte ich jetzt vergessen. Trotzdem musste ich mich Mega beeilen um den nächsten Bus nicht auch noch zu verpassen. Super Start in den Tag, ich seufzte. Schnell zupfte ich einen Rock und ein dazu passendes T-Shirt aus dem Schrank, schlüpfte in meine Ballerina und schnappte mir meine Tasche ehe ich das Haus verließ. Ich musste rennen um den Bus noch zu erwischen. Zum Glück hatte ich einen netten Busfahrer erwischt, er war so freundlich gewesen und hatte auf mich gewartet als er sah wie ich angerannt kam.

Es war noch ein Platz frei, auf dem ich mich niederließ. Ein älterer Herr saß neben mir, der jedoch nach zwei Haltestellen ausstieg. Doch wer dann nach zwei weiteren Haltestellen einstieg ließ mich kurz erstarren. Es war Justin, der gut aussehende Schwimmer aus unserer Schulschwimmmannschaft. Er war der Traum jeden Mädchens, ( abgesehen von Nick natürlich ) alle standen auf ihn ( mich eingeschlossen ).

Ich fand ihn auch recht gut, cool, sportlich, gutaussehend, doch er würdigte mich nie eines Blickes. Warum auch? Er war einer der Coolen, wieso sollte sich jemand wie er mit jemandem wie mir abgeben? Deswegen war ich umso erstaunter als er in den Bus einstieg und sich ausgerechnet neben mich setzte. Mittlerweile war der Bus nämlich leerer geworden und er hätte sich überall hinsetzen können. Aber er setzte sich zu mir....

Justin trug lässig seine Schwimmtasche über der Schulter, anscheinend kam er grad vom Training. Seine Haare waren noch leicht feucht. Darauf bedacht das er es nicht bemerkte, schielte ich zu seinem gut gebauten Body ( er trug ein weißes Shirt, welches seinen Körper noch betonte ) rüber. Seine dunklen Augen und dunkelbraunen Haare waren zwar gar nicht mein Typ, ( ich mochte eher hellbraunhaarige Typen mit grünen oder hellblauen Augen, aber der Typ Junge war echt selten ) dennoch war Justin Rogé echt heiß. " Hey, wie geht’s? " sagte er dann in meine Richtung. Hää, hinter mit konnte er nicht meinen da waren zwei ältere Menschen, neben mir saß keiner (naja also auf der Seite auf der nicht Justin saß) und vor uns saß ein ca. 30 Jähriger Typ und ( da war ich mir mehr als sicher ) glaubte ich nicht das Justin auf Männer stand. Also konnte er nur mich meinen, aber wieso interessierte er sich auf einmal für mich und redete mit mir? Früher hatte er nicht mal einen kurzen Blick für mich und jetzt starrte er mich richtig an. Was war los? Himmel! Ich starrte total komisch zurück... peinlich. „Ähm hey, g-ganz gut, und d-dir? " stotterte ich total dämlich zurück. „Joa, geht schon, sonst auch alles klar?" fragte er die nächste Frage. „Ja " „Und fährst du in die Stadt? " die nächste Frage von ihm. „ Ja " die Antwort von mir. Na klasse, endlich hatte ich mal die Gelegenheit mich mit meinem Schwarm zu unterhalten und ich brachte keinen Satz raus der mehr als zwei Wörter hatte. Ich musste irgendetwas fragen.„Und kommst du grad vom Training?“ Supi, die beste Frage die mir je über die Lippen kam. „Ja, ich hatte schon lange keine Zeit mehr Mal so richtig zu trainieren" antwortete er mir. „ Achso " gab ich zurück. Na das war ja auch klar mit der Schwimmtasche, er hielt mich bestimmt für Geistesgestört, ok nicht wieder übertreiben... „ Sag mal, Ashley, Nick feiert ja heute Abend ne Party und ich weiß, dass er dein bester Freund ist und er hat dich bestimmt eingeladen. Äh ich meine um acht. Ach Quatsch, kommst du? " Oh, Shit, was hatte er gesagt? Ich hatte mir grad vorgestellt wie wir uns küssten. Jaja ich weiß, wir redeten hier so ziemlich zum ersten Mal miteinander, aber so bin ich eben. Ich stelle mir schnell irgendwelche Sachen vor die wahrscheinlich nie passieren werden...

Moment mal, hatte er überhaupt was gesagt? Ja hatte er. Er schaute mich an als würde er auf eine Antwort warten. „Bitte, was? " Toll, jetzt hatte Ichs verbockt. Justin musste ja denken dass er mit einer Puppe redet. Grandios. „ Kommst du? Also heute Abend, zur Party? " wiederholte er seine Frage. WAS? Er fragte mich allen Ernstes ob ich zur Party komme? Diese Frage haute mich echt von den Socken. „Ja, klar komm ich " sagte ich mit einem Grinsen im Gesicht. „ Hey cool. Oh ich muss aussteigen. Wir sehen uns dann heute Abend. Freu mich. Ich warte auf dich." Damit stand er auf, umarmte mich stürmisch und hechtete aus dem Bus.Wie erstarrt saß ich auf meinem Sitz. Mann war das gerade wirklich passiert? Der coolste Junge der Schule freute sich darauf mich, ausgerechnet mich, heute Abend zu sehen. Danke Schicksal. (Das ich das nochmal irgendwann sagen würde hätte ich nicht gedacht.) So nun brauchte ich aber ein wirklich umwerfendes Kleid. Stadt ich komme.

Als mein Bus schließlich an meiner Haltestelle anhielt, war es bereits 10:30 Uhr. Ich bummelte an den Schaufenstern vorbei, in der Hoffnung ein wundervolles Kleid zu entdecken. Bis jetzt war dieser Fall jedoch noch nicht eingetreten. Ich hatte meine Hoffnung ein doch noch ganz passables Kleid zu finden schon fast aufgegeben, als eines in einem Schaufenster meine Aufmerksamkeit erregte. Es war Türkis und hatte nur einen Träger. Auf der anderen Seite ging eine geflochtene silberne Kordel von der rechten Schulter bis zum linken Oberarm. Um die Taille lagen zwei silberne Gürtel die die Figur betonten. Es reichte bis knapp über die Knie und kostete nur...Was! Nur 190 €. Ich weiß das hört sich viel an, aber das Kleid hättet ihr sehen müssen, da waren 190 € echt wenig, und es lag unter meinem Limit von 200-250 €. Es sah aus wie ein Kleid für das man locker das Doppelte hätte verlangen können...Im Laden begrüßte man mich gleich freundlich und gab mir gerne das Schaufensterkleid. In der Umkleide bemerkte ich dann erst mal, dass ich vergessen hatte nach der Größe zu schauen. Oh Nein, wenn es jetzt nicht meine war. Halt, nicht verrückt machen... Nervös guckte ich auf das Preisschild. Yes, meine Größe, 36 ! Heute schien mir das Glück wohlgesonnen zu sein. Ich probierte es an und es passte perfekt.

Als ich den Laden mit einem zufriedenen Lächeln verließ, versetzte der Blick auf die Uhr mir einen Schauder. Schon 15:30 Uhr. Oh Himmel, die Busfahrt dauerte auch noch und ich hatte keine Ahnung wie ich meine Haare tragen sollte, geschweige denn wie ich mich schminken wollte und alles.Schnell rannte ich zur Bushaltestelle. Nur wenige Minuten später rollte meine Mitfahrgelegenheit auch schon auf die Haltestelle zu. Zuhause hastete ich die Treppe rauf und ab ins Bad. Ich zog mir schnell meine Klamotten vom Leib und schmiss sie über die Badewanne. Jetzt schnell noch duschen. Fertig. Dann das Kleid an, da fiel mir ein das der BH den ich getragen hatte nicht ganz passte. Es musste einer ohne Träger sein. Eigentlich war mir sowas ja egal, aber nicht heute. Nein, heute wartete Justin auf mich, da ging so etwas nicht.Ich lief zu meiner Kommode, riss die Schublade auf und wühlte nach einem trägerlosen BH. Als ich ihn sah, zupfte ich ihn heraus und flitzte zurück ins Bad. Dann zog ich das Kleid an und probierte verschiedene Frisuren aus. Hochgesteckt, offen, Pferdeschwanz... Nach längerem ausprobieren und tüfteln kam ich auf die Idee mal auszuprobieren mein Haar zu kreppen. Ich musste sagen dass es ziemlich gut anzusehen war. Als nächstes war schminken dran. Ich trug Kajal, Wimperntusche und Rouge auf. Zum Schluss bekamen meine Lippen noch einen leichten roten anstrich und fertig.Nun fehlte noch Schmuck. Also wieder zurück zur Kommode. Ich zog eine andere Schublade als zuvor auf, in dieser befand sich ein kleines Kästchen. Behutsam hob ich es heraus und öffnete es. Silber funkelte mir entgegen, es war alles von meiner Mum. Als ich den Schmuck erbte war ich 14 Jahre. Ich schwor ihn nur zu besonderen Anlässen zu tragen. Ich fand wonach ich suchte, streifte mir die vier Silberarmreifen um und steckte die großen (ebenfalls silbernen) Kreolen in die Ohren. So ging es dann zu der Garderobe, wo ich aus einer Ecke meine hohen schwarzen Pumps zog. Endlich war ich fertig gestylt. Noch ein letztes Mal checkte ich im Spiegel alles, bevor ich meine Schlüssel nahm und das Haus hinter mir ließ…

Kapitel 3

Ashley

 Bis nach Nick dauerte es ca. 40 Minuten zu Fuß. Deswegen fuhr ich mit dem Bus, da dieser aber (wie auch sonst), nicht direkt bei Nick zuhause anhielt, musste ich wohl oder übel zu Fuß weiter. Zehn kostbare Minuten dauerte das Ganze. Es war schon nach acht. Ich war nicht zu früh, aber zu spät auch nicht wirklich. Eigentlich wollte ich eher da sein als die anderen um Nick noch etwas unter die Arme zu greifen, aber daraus wird wohl nichts werden.
Habe ich schon erwähnt, dass Nick eine riesige Villa mit eigenem See und Steg besitzt? Ich glaube nicht. Naja als dann nach gefühlten 30 Minuten, endlich das Haus (ok Villa) meines besten Freundes in Sicht kam, wurde ich doch etwas nervös, schließlich wurde ich von Justin erwartet.
 
Vor der Haustür, (die wirklich bombastisch und mit meiner überhaupt nicht zu vergleichen war) hob ich die Hand um sie gleich darauf wieder sinken zu lassen. Dann fasste ich meinen Mut zusammen (er war mein bester Freund, was sollt schon passieren?) und schellte.
Von Innen kam coole Musik, die kaum zu überhören war. Die Tür ging auf und Nick stand vor mir. Zur Begrüßung umarmten wir uns. „ Na, auch mal eingetroffen" sagte er etwas neckisch und mit einem kleinen frechen grinsen. Man sah ihm an das es ihn freute mich zu sehen. „ Na hör mal immerhin wohn ich nicht grad um die Ecke" sagte ich grinsend.
Er zog mich hinter die Türschwelle und schon war ich mitten im Party geschehen. Nick führte mich in sein geräumiges Wohnzimmer (in das meine Wohnung zweimal reinpassen würde.)
Mein Kumpel hatte wirklich höchste Arbeit getan. Seine Möbel (die sonst überall im Raum standen) hatte er (wohin auch immer) weggeräumt. Jetzt konnte man auf dem großen Teppich, der in der Mitte des Raumes lag, tanzen. Ich war mir sicher, wenn irgendwelche Flecken auf ihm landen, würde einfach ein neuer gekauft. Am Rand des Raumes befand sich eine Bar mit Barhockern, an der sich schon einige Schüler unserer High-School drängten.
Es gab Alkohol, Cocktails, aber auch Orangensaft, Wasser und das ganze andere Zeugs. An der Wand, die gegenüber der Veranda lag die zum See führte, stand eine lange Tafel auf der leckere Köstlichkeiten lagen wie: Kaviar, Hummer, Trüffel und noch vieles mehr, sprich es gab nichts was es nicht gab. Gegenüber der Bar, in einer Ecke, war ein Podest aufgebaut, auf dem eine Beat-Box stand, ein D.J legte gerade auf.
Es lief das Lied, Changed the Way you kissed me, von Example. Zurzeit eines meiner Lieblingslieder. Ich schaute mich nach Justin um, doch in der Menge konnte ich ihn nicht erspähen. Nick war mittlerweile an der Bar angekommen und unterhielt sich mit einer angesagten Clique aus der Parallelklasse.
Ich entdeckte auch einige Jungs und Mädels aus meiner Klasse, die meisten hatten mich noch nicht entdeckt, was wohl auch daran lag, dass ich immer noch im Eingangsbereich rumstand. Langsam bewegte ich mich ins Wohnzimmer, (oder eher Partyzimmer) den Blick umherschweifend, als ich bemerkte wie sich ein Typ auf mich zu bewegte.
Ich erkannte Tobi Pearl aus meiner Stufe. Er grinste mich recht eigenartig an. „ Hey, na wie geht’s so? " fragte er. „ Hey, ja ganz gut. Und selbst? " fragte ich zurück.“Bestens, danke" kam prompt die Antwort. Was war nur mit den Jungs los. Auf einmal meinten die sie müssten mich alle zu texten. Und auch Tobi starrte mich so komisch an, genau wie Justin heute im Bus. Da mir auf Anhieb keine bessere Frage einfiel fragte ich auch ihn wegen des Trainings. „ Ähm, was macht denn das Schwimmtraining so?“ Ich mein was sollte ich auch mit ihm reden? Ich kannte ihn aus der Schule, wusste aber nichts von ihm. Völlig sprachlos sah er mich an. „Äh das ist gut. Aber woher weißte denn das? " Der meinte das wirklich ernst...War er jetzt völlig übergeschnappt? Ich gehe in dieselbe Klasse wie er, haloo.
„ Äh, Tobi, falls du es vergessen haben solltest, wir besuchen dieselbe Klasse" versuchte ich ihm zu verklickern. Aber er schien immer noch nicht recht zu kapieren. „Hää, wie jetzt? " fragte er verdutzt. Ich fragte mich ernsthaft in welchem Film der drinsteckte. Hatte er getrunken? Womöglich zu viel? Aber danach sah er nicht aus und danach roch er auch nicht. „ Hör zu Tobi, ich bin´s Ashley Sjema aus deiner Klasse" setzte ich nochmals an. Er guckte mir jetzt so richtig ins Gesicht, dann musterte er mich von oben bis unten. Bis er zu realisieren schien, dass ich wirklich Ashley war. Also der hellste war er ja noch nie, aber so doof? „ Oh achso, Ashley, hab dich gar nicht wieder erkannt. Gut siehst du aus, sollteste öfter tragen. „ Mit einem Grinsen drehte er sich um und verschwand in der Menge. „D-danke." Aber das hörte er natürlich nicht mehr. War ja auch nicht so wichtig.
Ich konzentrierte mich wieder darauf Justin zu finden, auf der Veranda war er aber auch nicht. Er musste doch irgendwo sein. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 20:45 Uhr war. Doch Nick öffnete noch immer die Tür für weitere Gäste. Justin war noch nicht dabei gewesen, aber er kam sicher noch.
Als ich diese Menschenmasse so musterte, fragte ich mich wiedermal woher Nick die bloß alle kannte.
Ich schlenderte grad zum wiederholten Male an der Bar vorbei, als es wieder klingelte, und Justin mit zwei seiner Jungs endlich vor der Tür stand. Nick begrüßte sie und die Boys traten ein. Justin bewegte sich Richtung Bar, dann entdeckte er mich und blieb ruckartig stehen. Er dreht sich zu seinen Kumpels um und laberte irgendetwas mit ihnen. Ich dachte schon er würde gleich vor mir davon laufen, weil... naja weil... ach keine Ahnung warum.
Zu meiner Verwunderung gingen George und Joshua (seine Kumpel) in eine völlig andere Richtung als Justin, der kam nämlich genau auf mich zu. Himmel, wenn jetzt irgendwas an meinem Outfit nicht passte. Liebend gerne wäre ich nochmal ins Bad gerannt, doch das wäre ja die totale Blamage gewesen. Er kommt zu mir und ich laufe davon. Nein, das ging nicht. Mein Aussehen ließ mir jedoch keine Ruhe. Ich suchte Nick, unsere Blicke trafen sich und ich versuchte ihm mit Zeichensprache zu zeigen was ich wollte. Zum Glück verstand er mich, er reckte den Daumen in die Höhe, was so viel hieß wie alles klar.
Jetzt konnte Justin kommen. Er umarmte mich zur Begrüßung und sagte in einem sehr süßen Ton „Hey." Ich erwiderte ebenfalls ein „Hey." Oh Nein, ich merkte wie ich rot wurde. Peinlich. Ich hasste das, doch dann sah ich dass auch Justin rot wurde... Süß!
Dann sagte er etwas was mich verdutzte. " Du bist wunderhübsch, Ashley." Okay so verdutzt war ich auch nicht. Ich mein ich war ja nicht hässlich, aber das aus dem Mund des Schulschwarms zu hören war dann doch was ganz anderes.
„ Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus" erwiderte ich extrem gut gelaunt. Minutenlang sagte keiner von uns etwas. Auf einmal legte der D.J New Age von Marlon Roudette auf. „Ähm, Ashley, hättest du Lust zu tanzen? " fragte er mit leichter röte im Gesicht. „ Na, klar " sagte ich und konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Justin griff nach meiner Hand (in mir kribbelte alles) und zog mich auf die Tanzfläche.
Wir tanzten immer weiter und bei jedem Lied wurden wir offener und tanzten immer rhythmischer zu der Musik…

Kapitel 4

Ashley

Nach einiger Zeit bestand Justin darauf mir ein Getränk zu holen. Doch er kam und kam nicht wieder. Also beschloss ich nach ihm zu suchen. Erfolg hatte ich jedoch nicht, er blieb verschwunden. Als ich zum wiederholten Mal zurück zur Veranda lief, knallte ich mit einem Typen zusammen. Ich schaute auf und wollte mich entschuldigen. Doch die Worte blieben mir im Hals stecken, denn ich starrte in die schönsten Augen die ich je gesehen hatte. Wunderschöne Smaragdgrüne Augen.
„Oh, E-E-Entschuldigung" sagte ich mit einem plötzlichen Kloß im Hals. Es kam mir vor als würde ich ihn schon mein Leben lang kennen.
Mir fielen seine braunen Haare auf. Hey, er war genau mein Typ. „Ach, kein Problem" antwortete er mit einer überraschend wohltuenden und feinen Stimme. „Äh, ich muss dann auch weiter, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Tschau" sagte ich mit dem Gedanken, dass ich ihn unbedingt wiedersehen musste. Warum? Keine Ahnung. „Ok, tschau" , damit ging er seinen Weg weiter.
Immer noch betört von dem fremden Jungen, streifte ich weiter durch die Menge auf der Suche nach Justin, doch er war nicht auffindbar. Wo konnte er nur stecken? Plötzlich stand Nick vor mir. „Du, Ashley, ist irgendwas?" Manchmal konnte seine Fürsorge echt nerven, aber dann war sie wiederum sehr trostspendend. „Nö, du, alles klar. Was soll schon sein?"
„Naja, ich dacht nur. Du wirkst so als würdest du jemanden suchen und irgendwie bist du abwesend" sagte er mit leichter Sorge im Gesicht. „ Nö, ist alles bestens. Kein Grund zur Sorge Nick. Übrigens, tolle Party, ist dir gut gelungen" sagte ich mit einem Grinsen. So ganz schien mir Nick meine Antwort nicht abzunehmen, dennoch ging er auf meinen Themawechsel ein.
„ Na wenn du meinst. Danke, war auch ganz schön viel Arbeit. Aber was man nicht alles macht."
Wir fingen beide an zu lachen. Auf einmal stürmte Nick auf die Tanzfläche und zog mich hinter sich her. Nach ein paar Tänzen gingen wir zur Bar und tranken ein, zwei Drinks. Dann entschuldigte er sich, denn er musste sich ja auch um die anderen Gäste kümmern.
Ich führte noch einige Gespräche mit Typen die sich auf einmal für mich zu interessierten schienen. Als ich nach schier endloser Zeit endlich in Ruhe gelassen wurde, zog ich mich in einen angrenzenden Raum zurück. In diesem führte eine pompöse Treppe in die oberen Stockwerke. Ich setzte mich auf die unteren Stufen. Kaum zu glauben, endlich wurde mir mal Aufmerksamkeit geschenkt und ich wollt allein sein.
Aber warum kamen die ganzen Typen auch immer dann wenn man nicht so gut drauf war?
Jetzt mal im Ernst WO WAR JUSTIN?
Ich mein, hallo erst will er mit mir tanzen, bei mir sein und dann verpisst sich dieser Kerl einfach. Ich war wütend, wütend auf Justin, wütend auf alle männlichen Wesen, wütend auf Nick, dass er mich zu dieser blöden Party einladen musste. Ja ich war sogar wütend auf mich, dass ich überhaupt gekommen bin. Mitten in meinen Alles-ist-doof Gedanken, nahm ich eine Stimme in einem Raum über mir wahr. War das George? Jetzt wurde ich neugierig, denn wo George war, war auch Joshua und wo George und Joshua waren, konnte Justin nicht weit sein.
Langsam stand ich auf und klopfte mir mein neues Kleid ab. Nun versuchte ich so leise wie möglich die Treppe hinauf zu gehen, was ich auch mit Erfolg schaffte. Oben angekommen lauschte ich der Stimme um herauszufinden woher sie kam. Als ich schließlich auf Zehenspitzen einen Raum erreichte der als Gästezimmer fungierte, war die Stimme eindeutig zu vernehmen. Kein Zweifel das war George. Aber ich konnte nur einzelne Worte verstehen wie „ Wette...die kleine" und dann „ ...Ashley Sjema." Jetzt war ich nicht mehr zu halten ich drückte mein Ohr an die Tür und hörte alle mit was in diesem Augenblick in dem Raum besprochen wurde, später wünschte ich mir, ich hätte es nicht.
Da, da war auch die Stimme von Joshua und war das nicht Justin? Aha, lieber bei seinen Freunden rumhängen und mich stehen lassen. Aber über was redeten die da eigentlich? Ich hörte Justin sagen „Jungs, hört zu, die Wette ist gestorben. Ich will das nicht mehr, okay?" prompt bekam er eine Antwort von Joshua die sich nicht sehr zufrieden stellend anhörte. „ Mann, Alter. Du kannst doch jetzt nicht alles hinwerfen, kurz bevor du am Ziel bist. Ich sag dir, die kleine frisst dir aus der Hand. Ich schwör dir noch heute hast du die Schnitte im Bett". „So sieht’s aus " erwiderte daraufhin George. Was wurde hier eigentlich gespielt? Über wen redeten die denn? Kaum hatte ich mich das gefragt, so wurde ich auch schon mit der Antwort belohnt. Das war wieder Justin der da redete. „Ja da habt ihr recht. Aber ich kann das nicht mehr. Nicht mit Ashley", als er meinen Namen aussprach bekam ich eine böse Vorahnung was hier geschehen war. Doch ich wollte es nicht wahr haben, deswegen lehnte ich weiter an der Tür und lauschte noch etwas. „Na wenn du meinst, aber das wär eine der leichtesten Wetten seit langem gewesen. Ich mein so wie die dir hinterher hechelt wäre es ein leichtes gewesen, sie rum zu bekommen. Willst du es dir nicht doch nochmal überlegen, Kumpel?" Die Frage richtete sich an Justin, die Antwort wollte ich jedoch gar nicht wissen.
Was für ein Arsch, heute Morgen noch der Liebe Nette und dann sowas. Ich konnte es nicht glauben. Seit langem hatte sich mal wieder ein Junge (mal abgesehen von Nick) für mich interessiert. Aber nein, nicht weil er etwas von mir wollte sondern weil er mit seinen beiden Affenhirnigen Freunden eine Wette am Laufen hatte, mich ins Bett zu kriegen.
Wie tief kann man nur sinken. Ich wollte nie wieder auch nur ein Wort mit denen wechseln müssen.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch immer an der Tür lehnte. Ich entfernte mich von dem Zimmer. Ich wollte grad die Treppe runter, als die Tür aufflog und Justin wie versteinert im Flur stehen blieb. Zwei kleine Worte lösten sich aus seinem Mund „ oh nein."
Bevor er sich bewegte, hatte ich schon die Flucht nach vorn, die Stufen herunter angetreten. Meine Augen brannten und ich befürchtete, dass sich jeden Augenblick eine Träne lösen könnte, doch ich hielt sie eisern zurück. Als ich am Treppenabsatz angekommen war, drehte ich mich kurz um, um danach gleich weiter zu hechten. Justin rannte allen Ernstes hinter mir her. Pah, wenn der sich einbildete ich würde stehen bleiben und auf ihn warten wie ein Hündchen, dann hatte er sich aber tierisch geschnitten, denn das würde ich ganz sicher nicht tun, da konnte er so oft meinen Namen rufen bis er schwarz wurde. Ich rannte unbeirrt weiter. Mitten durchs Wohnzimmer wo mich jedoch kaum einer beachtete, bis ich auf der Veranda ankam und meinen Weg Richtung See fortsetzte.
Justin hatte mich anscheinend in der Menge verloren, da ich ihn nirgends entdecken konnte. Ich verlangsamte bis ich nur noch schnellen Schrittes ging. Ich zog meine Schuhe aus und trug sie. Auf den Dingern konnte man echt beschissen gehen. Als die Straße in Sichtweite kam, fiel mir auf das ich meine Tasche mit Geld, Handy, Schlüssel und so bei Nick hatte liegen gelassen. Zurück würde ich ganz sicher nicht gehen. Dann hatte ich also einen längeren Fußmarsch vor mir, frische Luft würde mir sicher gut tun. Mein Handy brauchte ich auch so schnell nicht wieder, anrufen tat mich sowieso niemand.
Ich schlenderte also daher, mit Barfuß und Kleid und hatte komischerweise kaum noch einen Gedanken an Justin vergeudet, ich hatte was Besseres verdient als ihn.
Nein, ich dachte an den geheimnisvollen Fremden Jungen dessen Namen ich nicht wusste. Ich nahm mir fest vor Nick nach ihm zu fragen, er musste ihn ja schließlich kennen. Sonst wäre er wohl kaum auf der Party gewesen oder?
 
Als ich nach ca. 22 Minuten und einigen Gedankengängen später fast meinen Wohnort erreicht hatte, passierte etwas äußerst seltsames und verstörendes…

Kapitel 5

Ashley

 

Es war vielleicht noch 3 km, ca. 18 Minuten, bis zu meiner Wohnung und meinem gemütlichem Bett nach dem ich mich nun doch sehr sehnte. Regen hatte eingesetzt und nach kurzer Zeit war ich vollkommen durchnässt gewesen. Ich sah bestimmt aus wie ein begossener Pudel, aber das war Nebensache, denn plötzlich hatte ich ein beklommenes Gefühl. Es war so, als wenn mich jemand beobachten und verfolgen würde. Hektisch drehte ich mich um, doch da war rein Garnichts. Trotzdem, das Gefühl blieb. Je näher ich der Stadt kam, je stärker wurde es. Ich geriet in Panik, wurde schließlich schneller, bis ich fast rannte. Das war natürlich vollkommen übertrieben, denn da war ja niemand.Nichts desto trotz drehte ich mich alle paar Meter um, um jedes Mal festzustellen das dort tatsächlich niemand war. Mit der Zeit wurde ich wieder ruhiger und auch mein Gang wurde wieder lockerer und langsamer.

Doch dann, ich war nur noch drei Blocks von meiner Straße entfernt, gab es ein ohrenbetäubendes Krachen hinter mir. Gaaanz langsam, fast wie in Zeitlupe, drehte ich mich um meine eigene Achse und schaute nach hinten. Was ich da sah war nicht zu fassen, denn da war rein Garnichts.Nichts, dass konnte doch nicht wahr sein, schließlich hatte ich ein lautes und deutliches Krachen vernommen.

Oder hatten mir meine Sinne einen Streich gespielt? Aber das konnte nicht sein. Naja ich weiß nicht was ich erwartet hatte, brennende Autos, eine Explosion oder sonst was, aber bei dem Knall hätte man das auch wirklich annehmen können. „Na Ashley? Was ist denn da hinten? " Oh Gott, diese Stimme. WER, um alles in der Welt war das? Weder Nick, noch Justin noch George oder Joshua war das. Insgeheim hoffte ich ja dass es der fremde neue Junge von der Party war, aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder. Er hatte nicht so eine tiefe dunkle Stimme und obwohl ich ihn nur einmal reden gehört hatte, wusste ich dass er es nicht sein konnte. Also wer stand hier mitten in der Nacht, kurz vor meiner Straße, hinter meinem Rücken und quatschte mich an? „Och, Ashley, nun sei doch nicht so zurückhaltend. Dreh dich schon um." Meine Nackenhaare stellten sich auf, ich spielte mit dem Gedanken einfach davon zu laufen, aber wo sollte ich hin? Keine Verwandten und Freunde (außer Nick) wohnten in der näheren Umgebung und einfach in die Walachei zu laufen, traute ich mich nicht. Ich strich also das davonlaufen aus meinen Gedanken. Mir blieb nichts anderes übrig als mich dem Typen zu stellen und irgendetwas zu tun. Was das sein sollte, würde ich schon noch schnell genug erfahren. So drehte ich mich herum und sah den Fremden an. Er trug nur schwarze Kleidung, einen langen schwarzen Mantel, schwarze Handschuhe und komische schwarze, klobige Stiefel, er hatte eine Kapuze ins Gesicht gezogen, so konnte ich nicht sagen ob er braune oder blonde Haare, blaue oder grüne Augen hatte oder wie er sonst im Gesicht aussah.

Plötzlich sah ich etwas unter seinem Mantel aufblitzen, ach du himmlische Scheiße, war das etwa ein Messer? Mein Blut gefror mir in den Adern. Was hatte er vor? Er schien meinen Blickbemerkt zu haben, denn er fing an zu grinsen und zog das Messer hervor. „Hübsches Teil, nicht? " sagte er hämisch. Ich riss die Augen auf. WAS HATTE ER VOR? Von Minute zu Minute wurde ich unruhiger, mein Puls raste und mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Aber zu meinem Glück steckte er es wieder weg in sein Mantelinneres. Stadtdessen musterte er mich mit einem so intensiven Blick als würde er direkt durch mich hindurchsehen können. Das war sehr beklemmend, es kam mir vor als wüsste er einfach alles von mir. Selbst Sachen die ich nicht mal selbst wusste. Eine Minute später hörte ich mich fragen. „Wer sind sie? Und was wollen sie von mir?" Meine Stimme klang kräftiger und selbstbewusster als ich für möglich gehalten hätte. Und das auch noch in so einer Situation. Er starrte mich an. Als er zu sprechen begann, hob er den Kopf, sodass ich in seine Augen schauen konnte. Pechschwarz. Oh Gott.„Du weißt wer ich bin." Mehr nicht. Ich hatte diesen Typen noch nie in meinem Leben gesehen. Woher in Gottes Namen sollte ich ihn kennen? War es klug in dieser Lage zu verneinen oder einfach ja zu sagen, aber wenn ich das tat würde ich wahrscheinlich nur noch Bahnhof verstehen. Nicht das ich das nicht eh schon tat, aber bei diesem Typen konnte man nicht abschätzen ob er mir die Kehle durchschneiden würde wegen meiner wenigen Information, oder sagen wir einsilbigen, Antworten. Wenn ich jedoch verneinte, würde er, so schien es mir, wütend und das wäre dann auch nicht wirklich blendend. Bevor ich weiter darüber grübeln konnte was ich sagen wollte, öffnete sich mein Mund und die Worte kamen über meine Lippen. „ Nein, das weiß ich ganz sicher nicht. Ich habe sie noch nie in meinem Leben gesehen. Weder hier, auf Fotos, im Fernsehen oder sonst irgendwo. Ich will sie auch nicht kennenlernen. Im Gegenteil, ich will das sie von hier verschwinden und mich in Ruhe lassen. Ich will nichts mit fremden Männern zu tun haben und das schon gar nicht mitten in der Nacht kurz vor..." Ich stockte. Vielleicht wusste er ja nicht dass wir uns kurz vor meiner Wohnung befanden. Trotzdem ich hatte mich so in Rage geredet, dass ich noch nicht aufhören konnte, ich musste alles raus lassen. Blöde Angewohnheit von mir. „Außerdem wo kommen sie denn überhaupt her? Und wie heißen sie? Woher wissen sie denn eigentlich das sie mich hier treffen würden und wenn sie meinen ich weiß wer sie sind, dann sind sie mir einen ganz schönen Schritt voraus. Na los reden sie schon." Ich schlug mir die Hand vor den Mund, das war sonst gar nicht meine Art und erst recht nicht vor Fremden. Schnell bemerkte ich dass es ein Fehler war denn auf seiner Stirn bildete sich eine Zornesfalte. „ Ich brauche mich nicht von kleinen Mädchen vollquatschen zu lassen." seine Stimme klang so ganz anders als vorher. Schwarz. Dunkel, das dunkelste was ich je vernommen hatte.

Ich hätte meine Worte gerne zurück genommen, doch dafür war es zu spät. „Ich kannte deine Mutter, dieses Miststück. Genau so ein hinter fotzig und schlecht erzogenes Gör wie du eines bist. Tja aber dafür musste sie Büsen. Niemand stellt sich uns in den Weg und sie hat es doch getan. Tss Tss Tss dumm und naiv kann man nur sagen. Ich dachte du wärst klüger als sie, aber da habe ich mich wohl getäuscht." …

Kapitel 6

Ashley

Was redete er da über meine Mutter? Woher kannte er sie? Hatte er sie umgebracht? Aber sie ist doch bei meiner Geburt gestorben... obwohl es dafür nie Beweise gab.Ich hatte auch noch nie Fotos von ihr gesehen, was mir sehr komisch vorkam. Das einzige was ich von ihr hatte war der Schmuck. Dieser Typ redete so, als hätte er sie erst vor wenigen Monaten Büsen lassen, womit glaube ich nichts anderes gemeint war, als sie umgebracht zu haben. Tränen traten mir in die Augen. Ich hatte noch nie um sie geweint, wie will man auch um jemanden, auch wenn es die eigene Mutter war, trauern, wenn man sie noch nie zuvor gesehen hatte?

Die erste Träne lief mir an der Wange entlang. Gefolgt von einer zweiten auf der anderen Seite. Allein die Vorstellung, dass meine Mum noch leben könnte oder ein längeres Leben hätte haben können, trieb mir weitere Tränen in die Augen. Wie konnte ich in so einer Lage nur das weinen anfangen? Es war unbegreiflich. Durch meinen Tränenschleier sah ich etwas Schwarzes auf mich zu rennen. Benommen kehrte ich in die Wirklichkeit zurück. Ich versuchte die Tränen wegzublinzeln und meine Gedanken zurückzuhalten. Schemenhaft wurden mir die Umrisse des Mannes deutlich. Ich schloss die Augen, ich wusste nicht wieso ich das tat, ich tat es einfach. Plötzlich sah ich alles klar vor meinem Inneren Auge. Der Mann rannte auf mich zu, bereit mich zu töten.

Ich riss meine Augen auf. Der Schwarz gekleidete Typ würde nicht mehr lange brauchen um bei mir anzukommen und ich stand einfach nur reglos da, unfähig etwas zu tun. Was sollte ich auch machen? Ich war nicht stark, geschweige denn in irgendeiner Hinsicht gut im kämpfen. Ich hatte nichts dabei das ich gegen ihn verwenden könnte. Mein Schicksal war besiegelt. Da ! Ich hatte eine Eingebung, ein Gefühl, das mir sagte, ich solle die Hand ausstrecken. Ich hatte keinen blassen Schimmer was das nützen sollte. Aber ich tat es, in so einer Situation hätte man glaub ich vieles getan. Wie von selbst bewegte sich mein Arm in Richtung des Mannes bis ich ihm schließlich meine flache Handfläche entgegenhielt. Ich merkte wie mich neue Energie und Hoffnung durchflutete. Der Typ kam immer näher. Ich hielt ihm weiter meine Hand entgegen in der Hoffnung dass etwas passieren würde. Doch es geschah nichts. Wie zum Geier hatte ich auch annehmen können dass es mir helfen würde ihm meine Hand zu zeigen? Bitte, lächerlich. Ein erbärmlicher Versuch mein Leben zu verlängern.

Nur noch wenige Zentimeter trennten mich von ihm. Der Aufprall war hart. Ich stürzte zu Boden und blieb liegen. Mein Ellenbogen schmerzte und auch meine Beine taten weh. Als ich die Augen aufschlug merkte ich erst dass ich sie geschlossen hatte. Ich war einige Meter weit geschleudert worden. Der Typ war nirgends zu sehen. Ich versuchte mich aufzurappeln. Jemand packte mich von hinten und ehe ich wusste wie mir geschah, krachte ich mit dem Rücken gegen eine Wand. Ein brennender Schmerz durchzuckte mich. Ich rutschte an ihr herunter. Als ich am Boden ankam, sackte ich zusammen. Ich lag zusammengekrümmt auf dem Bordstein. Ich zitterte am ganzen Leib, meine Kraft war verbraucht. Ich wollte mich schon damit abfinden das mein Leben gleich ausgehaucht würde, als ich eine Stimme vernahm. Sie schien von irgendwoher zu sprechen, wo ich sie nicht sehen konnte, aber es hörte sich auch nicht an als wäre sie in meiner Nähe. Nein, sie schien irgendwo tief aus meiner Seele zu kommen. Sie sprach mit leiser, aber dennoch kräftiger Stimme. „Streck ihm die Hand entgegen. Glaube fest daran dass es gelingt und es wird geschehen. Geb nicht auf. Glaube fest daran." Damit erlosch die Unbekannte wieder und alles wurde still um mich herum. Ich konnte nicht sagen wo ich nun lag. Ich hatte komplett die Orientierung verloren. Ich merkte wie mich grobe Hände im Nacken packten und herumrissen. Als ich erneut auf dem Boden aufschlug, meinte ich kalten Asphalt unter meinen Fingern zu spüren. Ich versuchte mich mit den Händen und Knien hochzustemmen. Als ich die linke Hand belastete, hätte ich sie am liebsten gleich wieder weggezogen, doch damit hätte ich riskiert wieder zusammenzusacken und dann hätte ich genauso gut gleich aufgeben können. Ich musste probieren aufzustehen. Unter größten Bemühungen schaffte ich es schließlich. Erst taumelte ich einige Schritte, ehe ich mein Gleichgewicht wiederfand. Ich wischte mir den Staub aus dem Gesicht, an meiner Lippe merkte ich etwas warmes Klebriges. Ich schaute meine Hand an, Blut. Nun schmeckte ich auch den rostigen Geschmack.

Suchend schaute ich mich um. Beim Anblick des Mannes packte mich entsetzen. Noch nie hatte ich einen derartig bösartigen und aggressiven Blick gesehen. Einen Blick der sagte „ ich werde dich töten ". Ich dachte an die Worte der Stimme. Als er wieder auf mich zukam, streckte ich ihm erneut meine Handfläche entgegen. „ Lächerlich " hörte ich ihn sagen. „Was willst du denn bitte damit ausrichten? " spottete er. Naja um ehrlich zu sein wusste ich das ja selber nicht mal. Ich meine ich konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass irgendetwas aus meiner Hand geschossen kam. Doch schon im nächsten Augenblick spürte ich ein kitzeln in meiner Handfläche. Wärme breitete sich aus, bis in meine Fingerspitzen. Gebannt beobachtete ich meine Hand, ein leichtes kribbeln durchflutete sie. Ich erkannte einen winzigen leuchtenden Punkt, der kaum auffiel. Von Mal zu Mal wurde er größer und ich fragte mich wie viel Zeit wohl schon vergangen war. Fest entschlossen meine Gedanken nicht abschweifen zu lassen, konzentrierte ich mich auf den mittlerweile Pflaumengroßen Punkt. Ich versuchte mir vorzustellen wie ich meine gesamte Energie auf meine Hand lenkte. Er wurde größer. Also dachte ich weiter daran. Wieder wuchs und wuchs er.

Als er schließlich die Größe eines Fußballs erreicht hatte, konnte ich kaum noch hinsehen, da mich das Licht so blendete. Meine Hand war fast vollständig in dem gleißenden Licht verschwunden. Bevor ich überhaupt realisieren konnte was ich tat, hatte ich den leuchtenden Ball auch schon abgefeuert. Ich schaute ihm hinterher. Er hielt Kollisionskurs zu dem komischen Typen. Die Wucht, als der Ball den Typen traf, war unfassbar. Er schrie auf. Im nächsten Moment knallte er gegen eine Häuserfront. Doch anders als bei mir, fiel er nicht zu Boden. Um ihn waberte Licht, es schien ihn irgendwie an die Wand zu drücken. Es hatte den Anschein als wolle das Licht ihn in Schach halten. Ohne lange darüber nachzudenken drehte ich mich von dem Schauspiel weg und rannte die Straße herunter. Meine Beine trugen mich weiter und weiter, fort von dem Typen, fort von dem Licht, fort von dem Ort der mein Leben für immer verändern sollte.

Kapitel 7

Chiara

Der rote Knopf in Chiaras Zimmer blinkte. Das hieß, dass sie sich zum Schulbüro aufmachen musste. Anscheinend hatte die Direktorin ihr etwas zu sagen. Langsam war sie es satt zu jeder Kleinigkeit herbeigerufen zu werden. Konnte sie nicht normal sein, so wie die anderen Mädchen an der Schule auch? Sie dachte oft an die Zeit auf der Erde zurück. Doch das war Vergangenheit. Sie war nun eine von Ihnen und das würde sich auch so schnell nicht ändern. Nun musste sie erst mal zum Büro. Auf halbem Wege stieß sie plötzlich mit jemandem zusammen. Cindy ! Chiara konnte sie nicht ausstehen, wie fast jeder andere an der Schule auch. Sie konnte nicht verstehen, warum auch Cindy zu den " Besonderen " von Ihnen gehörte.

Aber da es nun einmal so war, wurde auch Cindy zum Büro gerufen, sobald etwas passierte. Alle " Besonderen " haben das Glück bei allen Anliegen anwesend zu sein. Chiara empfand es allerdings nicht als Glück, sondern eher als Pech, sie hasste es ständig zum Büro latschen zu müssen. Eine keifende Stimme holte sie zurück in die Gegenwart. „Du Trottel. Kannst du nicht aufpassen wo du deinen Arsch hinschiebst? Aber was will man von jemandem wie dir auch erwarten? Du verstehst ja eh nur Bahnhof. Ich kann überhaupt nicht verstehen warum du eine von uns bist. Und dann noch eine von den " Besonderen." Aber solange du mir nicht in die Quere kommst gehr mir das so ziemlich am Arsch vorbei. Sie hätten dich lieber auf deiner kümmerlich verkommenen Erde lassen sollen, da hättest du viel besser hinein gepasst. Kümmerlich und verkommen. Hahaha." Sie fing ihr höhnisches Gelächter an. Chiara wäre fast geplatzt vor Wut. Wie konnte Cindy nur immer so hochnäsig und gemein sein? Nicht das Chiara etwas darauf legte was diese Zicke von sich gab, aber das konnte doch nicht so weitergehen. Schließlich fühlte sich fast jeder an der Schule genervt von ihr. Wenn es nur bei genervt sein bleiben würde, wär es ja noch zum Aushalten, aber sie behandelt einen oft als wär sie die Königin und die anderen ihre Sklaven.

Chiara hätte schon oft mit ihr gestritten und ihr mal so richtig die Meinung gegeigt. Aber das hat sie bis jetzt nie so wirklich getan. Sie war nicht der Typ, der einen die Meinung sagte, eigentlich war sie sehr ruhig. Außerdem wollte sie sich nicht auf Cindys Niveau herunterlassen. Man konnte Cindy viel mehr ärgern, wenn man nichts sagte, was den wenigsten auch gelang. Mit einem letztem höhnischem Grinsen und einem spöttischen „schönen Tag noch, Chiara" verschwand sie um die nächste Ecke. Auch Chiara machte sich wieder Richtung Büro auf. Vor der großen Doppeltür, mit den verschiedensten Verzierungen, blieb sie stehen. Diese Tür hatte sie schon immer fasziniert. Ihr gefielen die verschlungenen Muster sehr. Sie hob ihre Hand um zu klopfen. Als ihre Faust kurz davor war, das schöne Ebenholz zu berühren, rief eine Stimme hinter der Tür „Komm herein, Chiara." Das war ihre Schulleiterin Misses Spleed gewesen. Das Mädchen wurde schon oft zum Büro gerufen, aber noch immer konnte sie sich nicht daran gewöhnen, dass die Direktorin schon im Vorfeld wusste, wer vor der Tür stand. Wie machte diese Frau das? Chiara konnte es nicht begreifen.Hier gab es noch immer so viele Geheimnisse, die sie nicht wusste, und jeden Tag kamen Neue dazu. Obwohl sie nun schon 14 Monate hier war, begriff sie noch nicht alles, aber immerhin schon einiges.

Es war schwieriger als Chiara für möglich gehalten hätte, durch diese Welt zu finden, in der sie nun lebte. Sie bewegte ihre Hand zur Türklinke und drückte sie herunter.Sie betrat das Büro und schloss die Tür hinter sich wieder zu. Die anderen waren alle schon da. Auch Cindy. Wie immer stand sie an den Fenstern und beobachtete die Mädels unten im Hof. Chiara fragte sich jedes Mal aufs Neue, was das sollte. Wahrscheinlich wollte sie sicher gehen, dass sie auch das Beste von allen trug oder sonst irgendwas.

Chiara ging durch den Raum auf das Direktorenpult zu und setzte sich auf einen freien Stuhl direkt gegenüber der Direktorin. Sie lächelte Misses Spleed an „ Guten Morgen Misses Spleed, " die Direktorin lächelte ebenfalls. „ Guten Morgen, Chiara " sagte sie, freundlich wie immer, zurück. Die Direktorin erhob das Wort. „Ich freue mich, dass ihr alle so schnell gekommen seid. Es gibt etwas Wichtiges zu besprechen." Sie wandte sich zu Cindy um. „ Cindy, bitte setz dich zu uns" sagte sie in ihre Richtung. Zuerst blieb Cindy wo sie war. Doch dann schien sie es sich anders überlegt zu haben. Sie schlenderte (betont langsam) zu einem freien Stuhl zu meiner Rechten und setzte sich.

 "Nun, ich habe euch aus einem ganz bestimmten Grund zu mir rufen lassen. Jemand von der Erde hat Magie wirken lassen." Chiara und Cat, eigentlich Caitlin, wechselten einen gespannten Blick. Was hatte die Direktorin ihnen zu sagen? Es wurde ständig irgendwo Magie gewirkt, das war nichts Neues. Aber dieses Mal war es anders, Misses Spleed war völlig aus dem Häuschen. „ Ähm entschuldigen sie Misses Spleed, aber das ist doch nichts Ungewöhnliches. Etwas, dass oft passiert. Ich meine, sonst sind sie auch nicht so aufgewühlt und ganz aufgeregt. Also was steckt dahinter? " fragte Chiara die Direktorin ganz direkt. Misses Spleed räusperte sich, ehe sie anfing zu sprechen. „

„Nun, es ist so, wie ihr sehen könnt... " sie deutete auf eine Tafel mit Ländern, Kontinenten und Planeten. Man konnte sehen wo Magie gewirkt wurde und ob es etwas mit unserer Welt zu tun hatte. Ein kleines rotes Lämpchen leuchtete auf einem Planeten. „ ... wurde auf der Erde Magie gewirkt. Da das schon lange nicht mehr der Fall war, sind wir besonders dazu verpflichtet auf diese Person zu achten. Sie könnte ein sehr mächtiger und starker Mensch sein. Wir sind uns noch nicht sicher, aber es liegt sehr nahe, dass sie die fünfte in unserem Bunde werden könnte.“ …

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.10.2013

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