Stranger than fiction war gestern. Die Realität von heute ist der pure Wahnsinn. Der geisteskranke Zimthitler marodiert in den USA, die AfD verbietet „Negermusik“ und kann sich nicht entscheiden welche Ausländer die Schlimmsten sind, gute alte Konzerne wie Volkswagen und die Deutsche Bank bescheißen uns wie die letzten Gangster. Hätte man das vor fünf Jahren geschrieben, wäre das noch eine „Zeitungsente“ gewesen. Heute ist es Realität.
Die „Zeitungsente“ ist erwachsen geworden, und heißt jetzt “Fake News“. Und wie früher, ist sie nicht so harmlos. Was ist schon Realität? „Welt als Wille und Vorstellung“, nach Kant. Für jeden schmeckt der Kuchen anders, sieht das Rot anders aus, fühlt sich die Bedrohung nachts auf der Straße unterschiedlich an. Die Welt ist, was wir von ihr mitbekommen. Und das sind die „Fake News“.
Vieles, was ich hier zusammen gefasst habe, ist sicher erstunken und erlogen. Zeitungen kämpfen ums Überleben, und reißen die journalistische Integrität mit in den Abgrund. Wer vergräbt schon ein ganzes Auto? Wer frisst jemandem die Augen aus dem Kopf? Da, jetzt ist es Teil deiner Realität. Und nächstes mal, wenn du eine Bank überfällst, denkst du vielleicht, hm, Auto vergraben, das wäre jetzt nicht das Dümmste. Und danach ein Augensnack? „Fake News“ sind, wenn schon keine Realität, dann zumindest Zukunft.
Und mein Gott, sind wir am Arsch.
„Im Eingang einer öffentlichen Toilette wurde die abgetrennten Genitalien gefunden.
Foto: dpa (Symbolfoto) [zeigt pietätvoll ein Klo]
WIEN –
Die Wiener Polizei steht vor einem Rätsel. Hat sich ein 33-jähriger Pole den Penis selbst abgetrennt, oder wurde er das Opfer eines Angriffs?
Der Mann selbst kann dazu keine Auskunft geben. Er hat einen Blackout. „Das Opfer wurde nach der chirurgischen Versorgung kurz befragt. Allerdings kann er sich an nichts erinnern“, zitieren österreichische Medien Polizeisprecherin Adina Mircioane.
Die Polizei hat nur wenige Anhaltspunkte. Der 33-Jährige fiel Mitarbeitern eines Fastfood-Restaurant in einem Gasometer wegen seiner blutverschmierten Kleidung auf. Der Pole wurde ins Krankenhaus gebracht.
Dort machten Ärzte die schockierende Entdeckung: Penis und Hoden waren mit chirurgischen Schnitten entfernt worden. Der Mann war zudem vollgepumpt mit diversen Tabletten und Alkohol. Das könnte erklären, warum er zunächst noch rumlief.
Erste Ermittlungen der Wiener Beamten ergaben, dass die Entmannung in der öffentlichen Toilette im Eingangsbereich des Gasometers stattgefunden hatte. Dort wurden diverse Rasierklingen gefunden. Außerdem stellte die Polizei Hoden und Penis, sowie diverse Haut- und Knorpelfragmente sicher. Allerdings waren die Genitalien nicht mehr zu retten.“
http://www.express.de/panorama/selbstverstuemmelung-oder-anschlag--penis-und-hoden-in-oeffentlicher-toilette-gefunden,2192,21936246.html
Die Welt kann so schön sein. Wer denkt bei der Rubrik Panorama nicht gleich sofort daran sich zu entmannen? Mit subtiler Ironie wählt die der als Kreisschstimme Kölns bekannte Express. Gleich hinterm Horizont das Mysterium: Ein Angriff? Außerirdische? Kommunisten? Der Typ war Pole, dann war es sicher die Mafia, und weißgott, sicher war er selbst schuld. Das weiß der Österreicher, aus dem Osten kommt nichts Gutes. Der Express ist keine Registrierkartei für tragische Unfälle. Die Koksnasen in der Kölner Redaktion geifern nach allem, was sich in den Sex, Rassismus und Rock N`Roll pressen lässt. Wahrscheinlich hat sich der Pawel nur den Ketchup über die Hose gespritzt und vor Schreck ist ihm der Dildo raus gerutscht, der Rest ist journalistische Geste.
Aber wenn, nur mal kurz angenommen, ein kleiner Teil dieses Hirnschisses Wirklichkeit ist: Wie geil wäre das denn? Lobet den Herrn, denn er bescheret euch mit Trash. Auf dass ihr nie mehr die Leere eures Schrumpfkopfes ertragen müsst. Gleichzeitig schämt euch: Mit den Augen, mit denen ihr das lest, sehr ihr auch eure Mutter an, ihr widerlichen Lustmolche.
Pawel ist nicht blöde. Die Polen haben es in 25 Jahren Kapitalismus vom Polski Fiat zum Benz gebracht. Sie haben geklaut und gefriemelt bis sie mit den Nachbarn gleich ziehen konnten. Sie haben ihr Land zu einem einzigen Baumarkt verkommen lassen, der dicke Deutsche beliefert. Gleichzeitig wurde es der Beton gewordene Trash, eine Aneinanderreihung von Parkplätzen, pinken Gebärmuttervillen mit Plastiksäulen und Werbeplakaten für Blutdiamanten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ihr '68 bekommen. Wenn man nicht mehr beim Anblick von Knete kommen kann setzt die Sinnkrise sein. Und Pawel konnte einfach nicht mehr.
Wie ein Drohnenpilot im Fernen Virginia, der in Pakistan 6 Jährige Terroristen abknallt, war für ihn der Ort die Botschaft. Ein Fast-Food-Restaurant? Nicht irgend eins, lieber Express. McDonalds, ist DAS Fast-Food-Restaurant. Gar nicht so schlimm? Hipster können das ab?:
„In pretty much every city and town in the world there is always someone, just like you, who is rampantly hungover and demanding the utter mediocrity of a cheap burger to quell the feeling. It might be the only thing we ever really have in common.“
- http://www.vice.com/en_se/read/western-fast-food-tasted-even-worse-in-the-far-east
In der totgewirtschafteten Gesellschaft bleibt nichts mehr von der Solidarität das das? Bullshit. McDonalds ist die ultimative Anleitung zum fett, hässlich und unglücklich werden. Scheiße, der Fraß macht sogar impotent. Montsanto backt seine Brötchen mit genverändertem Weizen, der zwar dicke Pflanzentitten hat – aber völlig unfruchtbar ist. Damit die blöden Bauern jedes Jahr neuen Dünger kaufen müssen. Bis es nicht mehr reicht und sie die letzte Flasche trinken. Weiß kaum wer, Pawel aber sicher.
Er wollt nicht wie tausende scheiß Inder abtreten, denn wenn Polen eins hassen, dann braune. Und Juden. Und Kommunisten...Pawel wollte das das Blut spritzt. Mitten im Schoß. Wie vier riesige haarige Titten aus Raul Dukes Trip ragen die Gasometer aus Wiens rücken. Bis unter die Decke wurden sie mit dem üblichen kapitalistischen Dreck vollgestopft: Eigentumswohnungen, Einkaufszentren, Eventhöhlen. Ganz nach Wiener Art wurde alles so derbe geschmiert, dass die finanziell Potentesten nur so rein gleiten brauchten.
Stört den Wiener nicht, Pawel aber sehr wohl. Pawel, der geht da dann in die Toilette im Erdgeschoss und schneidet sich den Schwanz ab. Was der Express in fachkundiger Verblödung „chirurgisch“ nennt, bekommt Pawel mit einer Rasierklinge hin. Anstatt wie ein dekadenter Westler abzukacken schreitet er die Treppe raus, bummelt noch ein bisschen durch die Ladenstraße, und lehnt sich dann lässig wie James Dean an die Eingangstür von McDonalds.
Klar, er war dicht bis Oberkante Unterlippe, aber wer das in Einkaufszentren und bei McD nicht ist sollte von Amts wegen ein Crystal-Meth-Zäpfchen in Übergröße verabreicht bekommen. Er schrie nicht. Er sagte nichts. Er stand nur da, den Springbrunnen zwischen den beinen. Er ließ es drauf ankommen, das System sich selbst bezichtigen: McDonals musste die Bullen rufen. Nicht, weil täglich Millionen Tiere mit der intelligenz von Kleinkindern oft bei vollem Bewusstsein in Öl totgesiedet werden. Auch nicht, weil menschen sich hier den Krebs von Morgen anfressen und ihre heuchlerischen Verwandten dann an ihrem vollgepissten Krankenbett weinen können. Nicht mal, weil McD und Konsorten die Welt zu einer einzigen Billigversion ihrer Selbst machen. Nein, weil ein Typ sich freiwillig bei deren Anblick entmannt hat. Wenn das nicht das stärkstmögliche Statement ist. Sicher sitzt Pawel mittlerweile mollathstyle in der Anstalt. Sein wahrer platz wäre im Louvre.
Pawel hat nicht nur geopgraphisch, sonder ästhetisch die perfekte Aussage getroffen. Ein so absurder Fall muss einen an den Typen erinnern, der auf PCP dem Ideal des unbewussten Tieres nahe zu kommen versuchte:
„Bakersfield, California (The Weekly Vice) -- Angelo Vidal Mendoza, a 34-year-old Bakersfield, CA man, was arrested after allegedly eating son's eyeball and mutilating the other. He then began chopping his own legs off with an ax.
"Daddy ate my eyes." That's what 4-year-old Angelo Mendoza Jr. told police after they found him with one eye completely missing and another eye mutilated beyond repair.“
- theweeklyvice.com
Auf den unbewussten Betrachter mag das rabiat erscheinen, aber was, hätte man Cäsar bei der Ansprache vor der Schlacht vom Elsass rein geplärrt? Goethes Faustmanuskript mit Fettingern vollgepatschert? Morzarts Requiem bei der Erstaufführung leiser gestört? Pawel rächte sich für alles Subklobrillenspießerdenken. Denn er auch seine Situation war gewählt: Er zitierte niemand anderen als den Großmeister des Zynismus: Friedrich Nietzsche:
„Was er aber noch konnte, war perfek-
tes Klavierspiel (sein Lieblingsstück Opus 31 von
Beethoven und eigene Kompositionen). Es verfiel erst
1891, nachdem Nietzsche 1889 entmündigt worden
war (Vormund die Mutter) und er 1890 zu seiner Mut-
ter nach Naumburg ziehen konnte, obwohl er ihr vor-
her bei einem Übergangsversuch – mittags bei der
Mutter, nachts in der Psychiatrie – entwischt war und
auf öffentlicher Strasse nackt in einer Pfütze badete.“
- Schweizerische Ärztezeitung
Pawel hat mit einem einfachen Schnitt ein Gesamtkunstwerk geschaffen, für das die Welt noch nicht würdig ist. Spätere Generationen werden den Express als Beispiel für finsterstste mentale Inquisition zitieren. Die Polizei, die Hoden- und Knorpelreste „sicher stellt“, ist nichts anderes als die vollendete Impotenz einer faschistischen Exekutive. Leider wird den armen zeitimmanenten Seelen noch der Polizeibericht vorenthalten, in dem minutiös die Fleischfetzen beschreiben, angetestet und abgeschmeckt werden. Die klägliche Suche nach Sinn im Fleisch. Wie bei McDonalds, würde Pawel sagen.
Hallo,
auf dieser Seite geht es um das Thema „Was tun, wenn "Kampfi" sich wirklich verbissen hat?” und alles was damit zu tun hat.#
Schöne Grüße,
Markus
12.01.2003, 12:43
Ich hab's eigentlich soooo nicht glauben wollen, musste aber doch erleben, dass meine Süsse ein echter Kampfi ist- sie hat sich in einen - ebenfalls dominanten - Rüden verbissen. Er war langhaarig, die Verletzungen sind nicht schlimm, weil der Hund sehr langhaarig ist, der Besitzer macht auch nix - es ist auch meine Schuld, ich hätte besser aupassen müssen - das weiss ich alles.
Aber es war für mich doch unheimlich zu sehen, dass meine süsse Kuschelmaus auf NIX mehr hörte oder reagierte ( Schläge, Schreie, usw.) Mir kam die Zeit endlos vor, bis sie endlich abließ! Ein bisschen habe ich jetzt sogar selber Angst vor ihr!
Was macht man in so einer Situation, wenn sie dann doch mal eskaliert???? ( Vorbeugen ist klar, werde ich auch noch viel intensiver tun!!)
nachdenkliche Maike
MfG
Maike
http://forum.ksgemeinde.de/archive/index.php/t-20606.html
Hallo Maike,
das klingt ja echt furchtbar. Unglaublich. Du meinst wirklich dein Kampfi hat sich verbissen? Obwohl er sooooo süß ist? Wie kann das sein? Ist nicht in der Natur immer so voll lieb und niedlich? Du kennst dich ja aus, bei dir ist das Halbwissen dominant.
Sag mal Maike, BIST DU EIGENTLICH VÖLLIG BESCHEUERT?
Du fragst im Ernst wie es sein kann, dass dein KAMPFhund kämpft? Das er genau das macht, was ihm Jahrmillionen das Überleben gesichert hat?
Maike, da kann er nichts für. Aber er hätte besser dich umnieten sollen.
Weisst du Maike, nach 2L Wodka und einer lange drinne ghaltenen Pfeife PCP kann man dich ja fast verstehen. Man vergisst ja manchmal, dass Hunde noch was mit Natur zu tun haben, so extrem wie seine sadistischen Herrchen ihn über Generationen genetisch verkorkst haben. Das ist wie mit französischen Bulldoggen, oder, hihi, Möpsen. Die wurden gezüchtet um hilflose kleine Krüppel zu sein. Dann haben hilflose große Krüppel wen, der noch minderwertiger ist als sie. Oder Cavalier King Charles Spaniels, benannt nach erlesenstem Inszestadel. Deren Hirn wird im Schädel so sehr eingeklemmt, dass sie nach unsichtbaren Fliegen schnappen: Da ist endlich wer noch dümmer als seine Besitzer. Welpen im chinesischen Yulin werden wiederum gezüchtet um Sie zu essen, alleine 40.000 beim großen jährlichen Schlachtfest. Du wirst es kaum glauben Maike, Kampfhunde sind gezüchtet worden um zu kämpfen. Zu töten. Nicht, dass jeder andere Hund nicht auch ausrasten kann. Wer seine Kinder in die Nähe von Raubtieren setzt braucht nur abzuwarten. Aber bei denen ist es eben wahrscheinlicher. Da haben sich viele Leute ganz lange Mühe gegeben das genau so hin zu bekommen, Jahrhunderte haben die deformierte Tierpenisse in unpassende Mösen gestopft. Da solltest du mal drüber nachdenken. Und das vielleicht ein bisschen mehr respektieren.
Maike, du hast dich entschlossen dich einem Haufen inkohärentem Genmüll anzunehmen. Das ist ok. Du stehst eben darauf mehrmals täglich stupide Gänge zu machen und alle 15 Sekunden wie in einem Touretteanfall rumzubrüllen. Du genießt den Geruch von frischer Pisse am morgen. Du liebst es die warme weiche Scheiße durch nur 0,01 Millimeter dicke Tüte zu spüren, wenn der Kampfi mal wieder kacki gemacht hat. Das ist alles verständlich, ja nachvollziehbar. Andere spritzen sich literweise Salzlösung in die Hoden oder stecken sich gegenseitig mit Aids an. Weißt du noch, was dein Opi immer gesagt hat? Jedem das seine. Aber Maike, hier geht es nicht nur um dich und deine Fäkalfontäne.
Maike, o Maike, es ist schön dass du deine Mitmenschen zur Kenntnis nimmst. Besonders, wenn sie es nicht schaffen dein Monster aus dem ihren zu lösen, die behinderten Wichser. Die machen ja nix, ey. Zum Glück bist keine völlig verblödete Drecksschlampe Maike, du weist, das das deine Verantwortung ist. Obwohl du vermutlich, wenn es gut läuft, so was wie 16 bist. Da haben manche im Sandnegerland schon 2 Kinder. Du schaffst die eine Kampfmaschine an, lässt sie los, und nimmst dich rührend den Verletzten an. Auch die Attentäter von Columbine hatten immer noch eine Kugel für die Leidenden übrig. Du hattest schier endlos Zeit Maike, du hast sorgfältig abgewogen, und dich für das Pädagogischste aller Mittel entschieden: Gewalt. Erstmal rauf da. Maike, der Einzige, der Schläge wirklich verdient hätte, wärst du. Immer wieder, bis dir die Suppe aus den Löchern läuft. Im hintersten Winkel deines Breihirns hast du jedoch erkannt, das was nicht stimmt nicht der Erziehung. Wie kann deine Kuschelmaus auf einmal so voll unkuschelig werden?
Maike, man kann sich genau vorstellen wie das gekommen ist. Genau so planlos wie du mit deinem Vieh umgehst, gehen deine Eltern mit ihrem Auswurf um. Erst mal laufen lassen, der Rest gibt sich schon. Wer soooooo süß ist, kann niemandem was zu leide tun. Besonders nicht mit einem soooooooo süßem Kampfi dazu. Aber weisst du was Maike, ihr als Kuschelmausteam ergebt eine soziale Zeitbombe. Al Quaida benutzt jetzt auch niedliche 6-Jährige als Sprengbomben. Ihr scharwenzelt so durch die warme, weiche Plastikwelt, bis ihr gegen die Wand, oder ein anderes Kuschelmausteam rennt. Dann kracht es und ihr seit aufgeregt und könnt es gar nicht glauben.
Ja Maike, so ist das wenn man versucht abseits jeglicher Eigenverantwortung das FUN und die LIEBE abzugreifen. Dir ist noch nie die Idee gekommen, dass nicht nur die Menschen um dich rum unter deinem Kampfi leiden, sondern auch du. Was willst du denn Maike? Du bist wahrscheinlich noch zu jung oder blöde zum vögeln, aber aus jedem deiner Worte trieft der Wunsch nach Zuneigung. Das ist doch das Schöne an einem Hund, dem stellst du was totes hin, und der vergöttert dich. Über alles. Aber Maike, diese Zuneigung ist so viel wert wie die Komplimente einer Nutte. Es ist der Gnadenfick für Ego.
Maike, du hast nie gelernt an dir zu arbeiten. Du bist selbst die süße Kuschelmaus. Und hey, es kann wirklich sein, dass du keinem was böses willst. Das du eigentlich so voll ganz eine nette bist. Doch jedes mal, wenn du aus deiner Trashfamilienplastikwelt raus musst, wirst du dich erst so voll erschrecken – es wird soooooooo furchtbar sein und die wie eine Ewigkeit vorkommen – und dann wirst du beißen. Du wirst jeden Beißen der dir und einer verschlonzten Persönlichkeit keinen Kredit geben will. Der einfach nix macht, ey. Du wirst nie anfangen rational nach Lösungen zu suchen, sondern immer sofort die Emotionsmaschine anschmeißen, die dich gegen die nächste Wand katapultiert. Es wird ganz viel Rotz und Tränen geben, aber RTLII und HundKatzeMaus-Tiersendungen werden dir sagen, das ist alles voll ok und menschlich und so. Das Leben ist ein unerklärbarer Wust, und wer bist du was zu unternehmen, du nichts, du armes Würmchen?
Maike, wenn du Glück hast wirst du einen akzeptablem Job als Toilettenreinigerin finden und dich als sinnvollen Teil der kapitalistischen Gesellschaft sehen. Du wirst stolz auf dein sauer verdientes Geld sein, CDU wählen weil Jesus das sagt. Du wirst die scheiß Neger verachten, weil, die sollen mal arbeiten, dann müssten sie nicht hungern. Du wirst gebenedeit unter den Frauen sein und auffahren in den Himmel. Charakterbildung wird bei dir nur als Arbeitsmarktmaßnahme statt finden, die Bankrotterklärung an die Menschlichkeit. Wenn überhaupt. Viel wahrscheinlicher ist es, Maike, dass ein anderer Vollpfosten sich deines Restegos annehmen wird, so lange du noch nicht zu fett bis die Beine auseinander zu kriegen. Da wird’s dann kurz voll süß und schön bis du drei, vier neue Maikes auskackst. Dann Maike, wirst du den gleichen Bullshit, den du Leben nanntest weiter geben. Aus Frust, und weil du nichts anderes kannst. Denn du weißt jetzt eines Maike, was schon lang war, ist richtiger. Wer nicht gefressen wird überlebt, hat gewonnen. Kampfistyle.
Maike, so wie das für dich läuft kannst du nur als Siegerin enden.
In 2012, Japanese transsexual chef Mao Sugiyama offered a much larger digit up for consumption: his newly removed male genitals. Five guests attended the banquet in which Sugiyama cooked and served himself up for dinner, reportedly paying $250 each for their meal.
- Vice
Kein weiser Zeitkommentar kommt ohne Foodies aus: „ Der Darm der bökelunder pikante Rostbratwurst von Aldi Süd ist spürbar zäh und erfordert energisches Kauen.“ (Stiftung Warentest) Mittlerweile können Koreanerinnen ihren Lebensunterhalt mit Livestreams von sich essend verdienen. Anfangs waren Foodies erlesene Feinschmecker, die sich gegenseitig die Eier warm hielten. Mittlerweile ist es so ziemlich jeder, der was über Essen zu sagen hat. Und wer hat das nicht? Ist ja nicht so, dass täglich tausende Menschen unsinnig an Individualverkehr, Prohibition und Sozialfaschismus verrecken. Oder an Selbstmord aus Verzweiflung über eine kostenoptimierte Welt:
Zahl der Menschen, die in Deutschland im Jahr 2011 durch einen Verkehrsunfall starben
4009
Zahl der Menschen, die in Deutschland im Jahr 2011 Selbstmord begingen
10144
In Deutschland sind eine Millionen Menschen abhängig von der kostenlosen Nahrungsmittelausgabe der Tafeln. Aber hey, noch besser als die 47 Millionen in den USA! Dass der Planet und die Gesellschaften vor die Hunde gehen. Wen kümmerts? Wo ist der News-Faktor, oder gleich mit zähnekrnischend angespannten RTLII Redakteuren gesprochen: der Titten-Faktor? Wenn es nicht für Sex und Gewalt reicht, dann bleibt essen. Candellight-Döner. Da hat jeder was zu zu sagen, das weiß auch der linke Philosophenfastgott Chomsky:
„In an interview uploaded to YouTube, Noam Chomsky answers the question “[d]oes the generative potential of the internet help to form new kinds of social or cultural associations” by saying that he knows of “actual cases” of “adolescents who think they have 500 friends, because they have 500 friends on Facebook, but these are the kinds of friends who, if you say, ‘I had a sandwich,’ they ask ‘Did it taste good?’”
Jeder, absolut jeder, hat was zu Essen zu sagen. Und so gut wie immer ist es scheißegal. Es ist der Infotrash mit dem sich alle einmüllen, denen Stille unerträglich ist. Es ist die primitivste aller Tätigkeiten, bis auf Kacken vielleicht. Ehrlicherweise müsste man das mit aufnehmen. Natürlich ein Thema für die vielleicht beste Satire der Welt: Family Guy:
„Ahhh, what a nice diner. I look forward tuning that into poo!“
Reden über essen ist nicht weiter als – scheiße. Es ist das Eingeständnis, dass man bis zu seinem Tod echt nichts mehr vorhat. Essen ist das Wetter der Applegeneration. In den 90er grölten Oasis: „Nobody ever mentions the weather can make or brake your day.“ Und lagen damit goldrichtig. Reden über essen bingts nur, wenn man über das Phänomen Essen (oder das Reden darüber) den Kopf zerbricht. Aber wie darauf kommen? Das Klärgrubentieftauchen, dass man so Alltag nennt, verschmiert einem die Sicht. Wer wie ein Zombie die sich abendlich zum hochklappen bereit machenden Bürgersteige entlangschurft, kommt auf gar nichts. Da, spränge ein edler Terrorist um die Ecke, zöge eine Deserte Eagle .50 aus der Zahnfleischtasche, hielte einem das Ding in die Fickfresse und schrie: SAG MIR NUR EINEN NEUEN GEDANKEN, DEN DU HEUTE GEHABT HAST, EINE IDEE, DIE DIE DICH VON DEM DRECKIGEN HARAM KÖTER UNETRSCHEIDET, DEN ICH GLEICH WEGBALLERE!
Nichts. Das passiert gar nichts, bis das Hirn auf den Asphalt spritzt. Dabei passiert so viel. Unweit von dir wird eine Schule besetzt gehalten, es hagelt wöchentlich Messerstiche. Weil Neger primitiv sind natürlich, nicht weil die Flüchtlinge hardcore traumatisiert sind. Im Park gegenüber dealen die, die von nichts leben dürfen als 100€ monatlich, wenn überhaupt, gerne für bis zu zehn Jahren. Vielleicht macht hier der erste Coffeeshop Deutschlands auf. Aber da geht man nicht hin, mit denen redet man nicht, die soziale Mauer in den Köpfen ist sprengfallengesicherter als die zwischen Wessis und Ossis je war.
Und dann steht steht das diese Tafel, wie Moses einst die Gebote vor sich hatte:
Der ultimative Weg, essen zu transzendieren. Klar, das Letzte was von deinen Bedürfnissen noch nicht vom Lohnarbeits- oder Selbstausbeuterrad abgeschliffen ist, ist Geiz. Daher denkst du dir erstmal, 3€, geil. Der Kocharab ist zwar mit viel Unglück erst 15, aber hey, besser als wenn er in der Schule gute arische Klemmikinder abzieht, wa? Und selbst wenn das Zeug schmeckt wie schon mal gegessen, der Nachgeschmack eines guten Deals bleibt. Du willst Geld essen, K.I.Z. Hat dein Leben gefickt.
Nur heute, du hast es abgegriffen. Du bist kein Hund. Du bist Elite. Du bist Deutschland. Die SA 33 und schleimtriefende Werber 2006 haben es doch gesagt. Aber da geht noch mehr. Das ist nicht nur eine Pizza, das ist eine Entscheidung über Leben und Tod – zumindest für den Täter der die Tafel vollgekrakelt hat. Er schwört auf Koran. Kommt seine Zeit und Allah zitiert ihn vor sich, dann muss das Versprechen halten. Morgen noch eine Pizza für 3€, gestern? Er kommt in die Hölle, wallah. Sein Horizont mag nur von seiner keimigen 12qm Braterei bis zum, Park gegenüber gehen. Doch im Gegensatz zu dir Opfa mit deinen Haftpflichtversicherungen, Datensicherungen auf externen Festplatten und Kondomen mit Döner mit alles Geschmack, legt er alles auf eine Karte. Über essen reden? Hund, wallah. An einer schäbigen Pizza seine ganze weltliche und überirdische Existenz an den Nagel hängen? Der Typ braucht niemandem, der ihm die Eier wärmt.
„Party in the city where the heat is on ,
All night on the beach till the break of dawn .
Welcome to miami ,
Buenvenidos a miami.“
Drogen sind schon was feines. Schon die Romantiker von Woodsworth bis E.T.A Hoffmann knallten sich mit Laudanum und Morphium voll. Jeder deutsche ballert sich im Schmitt 1000 Pillen im Jahrb rein, und das ist nicht alles Aspirin. Besonders werden sie erst unter Palmen, umringt von blendend schönen Menschen und mit trashiger 90e Mukke. Doch auch ohne das hauen sich seit Jahrtausenden die Leute rein, was sie in ihre Wurstfinger kriegen können. Wenn mal wieder zu wenig Geister in den Wäldern abhängen, oder wenn Sie einfach mal entspannen wollen: Immer rin da. Im Dschungel Ecuadors gabs ein paar mal im Jahr Sud von der Ayahuascaliane und man konnte mit dem, was man für verstorbene verwandte hielt reden. Um Längen besser als Astro-TV. In Papua-Neuginea zog man sich statt dessen einen Wespenhandschuh an bis die Hand schwarz wurde. Durch Schmerz kann man auch drauf kommen. In Europa schaute man es sich von den Elchen ab und fraß vergammeltes Obst bis die Eiswüste fröhlicher wurde. Was Urlaub von der Perspektive anging waren also alle relativ zufrieden, bis monotheistisch-machtgeile Wichser um das Jahr 0 in Mode kamen. Dann folgte 2 Jahrtausende Idiotie. Obwohl sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts ein paar Ecken der Welt entspannten war die Bilanz unter aller Sau. Menschheit: setzen, 6. Und dann, kurz nach dem fast schon wieder vergessenen Megaevent Millennium stolpert Poppe in ein Krankenhaus in Florida. Halb blind, gezeichnet von seinem Märtyrertum, sich kaum auf den Beinen halten könnend, gibt er der Welt die nicht so frohe Kunde:
„[geiferndes Reporterschwein:} Ronald Poppo, the man who got his face chewed off by an attacker on drugs on MacArthur Causeway, in Miami, two months ago, spoke for the first time about the incident.
"He attacked me," Poppo said of Rudy Eugene. "He just ripped me to ribbons. He mashed my face into the sidewalk,” he said. “My face is all bent and mashed up. My eyes, my eyes got plucked out. He was strangling me in wrestling holds at the same time he was plucking my eyes out.He chewed up my face. He plucked out my eyes. Basically that's all there is to say about it."
Welcome to Miami. Willkommen im verantwortungsvollen Umgang mit Drogen. 20.000 Jahre haben wir Übung. Millionen sogar, zählt man Tiere mit. Und das sollte man, BBC Wired Nature zeigt dass die sich mit allem von Katzengras (Katzen) bis schäumig durchgekautem Kippenstummel (Igel) zuknallen. Und was kommt raus? Ein Typ lasst einem anderen Bordsteinbeißen, das ginge ja als Zitat von American History X noch. Aber seine Augen rausrupfen und sein Gesicht fressen? Das hat außer Merkel wirklich keiner verdient. Schlimmer noch, Poppo ist nur ein Penner. Das Einzige, was er verbrochen hat ist eine Mischung aus Poop und Popo zu sein. Und natürlich, einen New Yorker Akzent in Florida zu haben. Penner sind in Florida aber generell Untermenschen. Jetzt sollen ihnen allen ernstes Decken verboten werden, weiß die VICE:
„Der Stadtrat [von Pensacola] argumentiert, dass „Camping“ von Nachteil für die „Ästhetik, die sanitären Anlagen, die Gesundheit und die Sicherheit der Bürger“ von Pensacola sei.“
„This time, the police said we are creating more homeless people by feeding them in the park, that we are enabling them by giving them one meal in a week: There is a segment of the homeless population that is homeless by choice. I don't want to impugn them all. But some are homeless because they are sex offenders, substance abusers and bank robbers.“
Nachschlag?
„If given the opportunity, Florida will rob you blind, drive you crazy, and devour you with a creepy smile on its face.“
Blütenweiße Strände, Dauersonne und das reichste Land der Welt sind sicher schon der Horror, aber es kann noch schlimmer kommen. Eugene, der sympathische Täter war so nett sich zu seinen Motiven zu äußern:
“He didn’t like the Beach,” Poppo said. “He said he wasn’t scoring there. He went to the Beach to score or something.”
Keine Ische abbekommen? Da bleibt ja eigentlich nichts anderes mehr als dem nächsten Assi die Fresse abzuknabbern, schon klar. Das ganze übrigens auch noch nackt wie ihn der Teufel erschuf Weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen. Alex Devereux, ein cleverer Kommentator, stellt fest:
„The guy was obviously hungry and not on bath salts !“
Denn wenn Florida vor allem für eins berühmt ist, dann dass man für völlige Lappalien bis ans Ende aller Zeiten in ein Loch geworfen werden kann. Oder gleich erschossen werden, wenn man schwarz ist.
Doch der Kreis schließt sich wie der der schwulen Zwerge im Wald: Poppo hätte sein Augenlicht – und Gesicht – behalten können, wären die Millionen Jahre Drogenerfahrung nicht den Bach runter gegangen. Menschen sind die geilen Mutter-Erde-unterjochenden-Motherfucker, weil sie gelernt haben Wissen weiter zu geben. Nur FDPler flutschen als Leistungsträger aus der Fotze ihrer Mütter. Für alle anderen mittlerweile zum Glück 99,9% Normalsterblichen gilt: Kooperation ist effektiver als Konkurrenz. Im Fall Drogen heißt das: Aufklärung und verantwortungsvolle Erfahrung, statt Prohibition und blind in die Katastrophe. Die Leute werden sich immer zuknallen, mit Gott und dem Markt kann man eben nicht so geil Party machen. Um so verbotener Drogen sind, um so beschissener wird ihr Leben.
In einem Bundesstaat, wo man für auf der Straße trinken schon eine Zelle reserviert bekommt, greift man lieber zu dem amtlichen Shit. Neulich hat der Gouverneur Sozialleistungen an Drogentests gekoppelt. Es gilt die Armen zu bekämpfen, nicht die Armut. Das kostet den Staat zwar mehr als die Einsparung – aber ihm gehört die Testfirma! Fefe: Die beste Demokratie die man für Geld kaufen kann. Um so was zu vergessen ballert man sich halt richtig voll. Da lohnt es sich wenigstens, buy 1 get 1 free. Das ist dann bath salt, Badesalz. Nicht die harmlos nicht lustigen Hessen, sondern ein übler Amphetaminverschnitt. Der Name ist natürlich nur Bullshit. Wer das zum Baden nimmt dem säuft Sabrina Setlur das Wasser weg. Wer sich das reinzieht, der rennt gerne mal mit der Axt durch die Gegend oder frisst eben Fressen. Eigentlich sollte man dem Herrn danken für ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit. Wenn dieser Monsterstaat schon graUSAme Kriege an allen Ecken der Welt anzettelt, weil er ach so liberal ansagen will was sich Leute in ihrer Freizeit so rein pfeifen, dann solls doch bitte auch in seinem Herzen knallen. Doof nur, dass ausschließlich die Ärmsten sich Badesalz reinknallen. Die Oberschicht kokst schön weiter und schändet das Andenken der toten Gangkiddies in Süd- und Mittelamerika.
Es wäre so wahnsinnig einfach: Lasst den Leuten ihren Spaß, und alles wäre ok. Aber das geht nicht, und das verkündet Poppo. Der blinde Messias steht für eine Zeit, die sich ausgeklinkt hat aus dem Kontinuum. Ein dickes fettes fuck you an Rationalität und Menschlichkeit. Das geht von der Westside der Welt raus an die primitive Eastside, kommt erstmal dahin wo wir sind und verrecken.
Es wird noch beschissener. Happy ends gibt’s in Hollywood, 3000km weg. In Florida wird Poppo im Krankenhaus gefragt:
The detectives ask him, other than the hospital’s address, does Poppo have any other addresses they can use to reach him.
“No, not at all,” Poppo said. “Too old.”
Zu alt für ein Zuhause. Welcome to Sozialstaat, Welcome to Zivillisation. Das ist wirklich das Ende, da fehlen einem die Worte. Da kann man gar nicht so viel verbal kacken wie man möchte. Also Poppo, was tust du? Schnapp dir dir Knarre von nächsten Bullen und nimm jeden mit den du noch kriegen kannst! Du hast nichts mehr zu verlieren außer deine Goldkettchen!
„And although the attack left Poppo blind in both eyes and undergoing occupational therapy to deal with the new realities of his life – the 65-year-old Poppo seems relatively resigned to what happened to him.
“Is there anything else you want to say?”
“Nah,” Poppo replied. “I thank the Miami Police Department for saving my life. That’s about the best I could sum it up as. If they didn’t get there in a nick of time, I would’ve definitely be in worse shape. Possibly I’ll be DOA [dead or alive].”
Bitte? Der Typ hat seine Augen raus gefressen gekriegt! Weil sein Schweinesystem die Menschen wie Dreck behandelt und sie dazu zwingt bis zur Unmenschlichkeit zu verrohen! Dieses System will ihm nicht mal mehr einen feuchten Furz bereit stellen – und ihm ist das egal? Kein Junkie, kein Lobotomierter, kein Massenvergewaltigungsopfer kann so kaputt sein, wie einer, der sich an seine andauernde Unterdrückung gewöhnt hat. Poppo hat das Stockholm-Syndrom, er liebt seinen Entführer, den Kapitalismus. Der hat seinen Charakter geklaut, misshandelt, und zahlt noch nicht mal Zinsen. Poppo kennt nichts anderes mehr, er ist nur noch Schlachtvieh. Er hat nicht nur verlernt sich zu wehren, er hat verlernt zu denken. Denken, die Perspektive wechseln kann man sicher gerichteter, aber ein A3-Papier LSD hätte es für ihn wahrscheinlich auch getan. Denn darum geht es bei der Prohibition: Alle kriminalisieren, demütigen und folgsam machen. Keine andere Perspektive mehr möglich machen.
Poppo sagt uns: Wehrt euch, oder ihr endet so entwürdigt wie ich.
Polizist Gebissen
WAREN – Bei einer Verkehrskontrolle biss ein Beifahrer (25) in Mecklenburg-Vorpommern einem Polizisten ins Knie. Die argentinische Dogge des Beißers blieb dabei hingegen völlig ruhig.
24 Worte und alles dabei: Gewalt, Tiere, Autoritätsperson. Fehlt nur noch Sex, aber wer weiß, was anschließend passiert ist. Hunther S. Thompson weiß, wie man mit Highway Cops umgehen muss, um solche Situationen zu vermeiden:
„Few people understand the psychology of dealing with a highway traffic cop. A normal speeder will panic and immediately pull over to the side. This is wrong. It arouses contempt in the cop heart. Make the bastard chase you. He will follow. But he won't know what to make of your blinker signal that says you are about to turn right. This is to let him know you're pulling off for a proper place to talk. It will take him a moment to realize that he's about to make a 180 degree turn at speed, but you will be ready for it.“
Zum Schluss kam er billig davon:
„Highway Patrolman: May I have a little kiss before you go? I'm very lonely here.“
Natürlich war Hunter dauf bis oberkannte Unterlippe. Drogen fehlen in Waren bestimmt auch nicht. Wenn der Beifahrer mal nicht auf Badesalz war, dann ist was faul im Staate Mecklenburg. Obwohl da eigentlich alles fault. Mecklenburg-Vorpommern, das ist das Sibirien Deutschlands. Fährreisende aus Finnland merken gar nicht, dass sie schon dem skandinavischen Löwen entkommen sind. Nichts als weite Kiefernwälder, Wiesen, Seen. Schön für Tiere, verdammt öde für Menschen. Wahrscheinlich war die Dogge deswegen so entspannt. Oder sie war auf Klebstoff, der regionalen Droge der Wahl.
Man könnte ja jetzt denken, Ossis, klar, Vollidioten. Wie der Typ hier aus Brandenburg: Ein
„40-Jähriger ist in Siehdichum (Oder-Spree) mit seinem Auto von einem Lastwagen angefahren und tödlich verletzt worden.“
Aber da ist mehr. Man muss sich die Situation mal auf der Zunge zergehen lassen, wie einen Klumpen frisch abgebissenes Menschenfleisch. Der Typ hat ihn nicht die Fresse poliert oder ihn in die Hand gebissen, nein, es musste das Knie sein. Entweder, der Bulle stand an der Tür während er saß, oder er hat in einem Beingemenge grade noch sein Knie erwischt. Merkwürdig, dass er nicht voll was in die eigne Fresse bekommen hat, aber darüber spart sich der Artikel aus. Das ist die Poesie der Trashpresse, dem Haiku des Aufmerksamkeitsepileptikers: Es wird so wenig gesagt, dass die eigentliche Geschichte im Kopf spielt. Oder das ganze so schnell verfliegt wie ein Furz an der Bushalte.
Wie auch immer er es hin bekommen hat: Sein Hass muss unbeschreiblich gewesen sein. Der Mecklenburger als solcher treibt eine deutsche Untugend zum Extrem: Das in sich rein fressen. Nicht nur von fettigen Würsten (obwohl auch und gerne), sondern das emotionale. In Mecklenburg spricht man nicht, wenn nicht absolut nötig. Kann man denen nicht verübeln, bei ihrer abstoßenden Mischung aus norddeutsch borniertem Näseln und ostigem Idiotenstakkato. Zudem sind die meisten mental gehandycapt wie Schifferscheiße, tun also gut dran das nicht zu zeigen. Falls mal was raus rutscht, dann im Befehlston. Immerhin war das hier Herzland Preußen. Was an Selbstvertrauen fehlt, wird durch formalisierte Aggression kompensiert. Man ist ja kein schlechter Mensch. Aber wie die Gangster in der L.A. Southside wissen die Mecklenburger: Das Leben auf der Straße ist Krieg. Sie können es nur nicht ganz so gut ausdrücken, fastehste?
Vor- Pommern. Der Landstrich heißt schon wie was, das wo anders ist. Hat nicht gereicht für einen eigenen Namen. Hier ist ein Abi um den Faktor 1,4 weniger wert als selbst in Berlin. Dabei ist Waren das Zentrum der Müritzregion. Die ist so das Florida McPoms. Zwar gibt es kein Meer, aber wischen den Sümpfen kommt man ab und zu an die Seen ran. Seit die DDR keine Scheiße mehr rein pumpt kann man da sogar Baden, ohne übermäßig Geschwülste zu bekommen. An der keinen Promenade kann man Fischbrötchen essen, ohne augenblicklich kotzen zu müssen. Ein paar Geisteskranke haben sich in der Gegend Häuser gebaut. Die schippern jetzt mit ihren Segeljachten über die riesige Müritz und gehen regelmäßig unter. Mit Seenotrettung ist da nicht viel, ist hier nicht der Bodensee, wo man vor Booten kaum das Wasser sieht.
Die meisten sind auch besoffen, wie auf dem Festland eben. Wer in Mecklenburg einen Kasten Bier mitbringt wird angesehen wie eine dreckige Schwuchtel. Ein Kasten Wodka, das geht. Auf der Müritz wollen ab und zu die Bullen Bootführerscheine kontrollieren. Selbst wenn die Freizeitkapitäne die hätten, wären Sie zu besoffen ihre Hosentaschen zu finden. Also ab auf den Wasserscooter und dem Ufer entgegen, wo der tiefergelegte Golf II schon wartet.
In Mecklenburg weht noch ein Hauch von Wildwest, auch jenseits der schmerzhaft kitschigen Westernraststätten. Früher waren hier SS-21 Atomraketen stationiert, in der mecklenburgischen Area 51, der Operationsbasis Wokuhl. Es konnte also jederzeit knallen, was die Leute nicht unbedingt in Partystimmung brachte. Im „Wilden Norden“ gab es noch Straßen aus dem Kaiserreich, wenn überhaupt. Aber wenigstens konnte man hier vom radikalen Spießertum der DDR weitgehend in Ruhe gelassen werden. Bei allem was man den Mecklenburgern an den Kopf werfen kann und sollte: Immerhin reden sie nicht. Und wenn man nach seinem Pfund Badesalz, der halben Kiste Wodka und dem halben verkackten Leben im Nirgendwo dann von einem Bullen angehalten wird - da kann einem schon mal die Sicherung durchbrennen, auch in Schleswig-Holstein:
„Amokfahrt mit Radlader
„Schleswighausen – Ein Unbekannter hat mit seinem Radlader bei einer wilden Fahrt vier Wochenendehäuser platt gewalzt, Schneisen in Maisfelder geschlagen, eine Jagdhütte ramponiert und das Fahrzeug schließlich abgefackelt“
Das Leben auf dem Land ist hart, früher oder später erwischt es einen sowieso. Das zeigt Salzgitter in der Nachbarwoiwodschaft Niedersachsen. Die will auch keiner, denen knallt man nur Gorleben vor die Fresse, obwohl die ganzen Schwächelmeiler bei den selbstzufriedenen Süddeutschen stehen. Wenn also die radioaktive Suppe aus dem Grundwasser einen nicht hinwegrafft, dann das unbarmherzige Landleben:
Heugabel im Bein
SALZGITTER – Ein (sic) auf die Straße gefallene Heugabel hat den Boden eines Autos durchschlagen und sich tief in das Bein des Fahrers gebohrt. Der Mann musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Du weißt, Allah hasst dich, wenn. Hätte er mal nicht so viel Schweinefleisch gegessen. Man beachte erneut die erlesene Schreibkunst aus den Wichsgriffeln des Wurstblatts: Die selbe haikuesque Struktur. Beschreibung - Vertiefung – Lustiges Detail. Was vorher die Dogge war, ist nun die schwere Verletzung. Hund, süß, geht immer, grässliche Verletzung, gruselig aber verklemmt geil, kann das ersetzen. Sie hat sich tief ins Bein gebohrt. Man merkt förmlich, wie einem da in seinem Großstadtkämmerchen einer abgeht. Endlich bekommt nicht nur er eine drauf, sondern irgend so ein Bauerntrottel auch. Hat ers doch gewusst, Landleben tötet. Wahrscheinlich wird er in zwei Jahren an Tonnen Feinstaub in seiner Lunge sterben.
Der Rechtschreibfehler ist zu offensichtlich. Journalisten können es sich im Gegensatz zum mecklenburgischen Harzer nicht mehr leisten nonstop besoffen zu sein. Nein, das war eine Anlehnung an den lokalen Jargon: Analphabetismus.
Von Waren bis Salzgitter – West und Ost sind geeint in ihrer totalen Trostlosigkeit. Das Schlimmste ist: Durch ihr ständiges Hin- und Hergefahre sind die Provinzbewohner den Augen der Staatsmacht hilflos ausgeliefert. Raus in die Landeinsamkeit? Am Arsch. Selbst im Kaff kennt und bespitzelt jeder jeden. Natürlich nur zu seinem besten. Dazu ist die Auswahl an Menschen, Möglichkeiten und MDMA eingeschränkt, ein Restleben in der 2. Klasse. Sollten es die Bauerntrottel mal schaffen sich zusammen zu schließen und gegen die da oben was anderes zu unternehmen als den Wirt vollzuheulen, endet die Faschokclique im Bundeskanzleramt ganz schnell auf dem Dorfpranger in Waren.
„Es muss nicht schaden, wenn junge Schriftsteller gelegentlich Alkohol trinken, und ebenso wenig muss es schaden, wenn sie das gemeinsam verrichten. Sehr wohl aber kann es den eigenen Glauben an die deutschsprachige Gegenwartsliteratur ramponieren, muss man ihnen dabei zusehen. Denn nüchterner als etwa auf dem letzten Berliner Open Mike im November nippte noch keine Autorengeneration an ihrem Bier. Präsentierten die Kandidaten bei diesem wichtigsten literarischen Nachwuchswettbewerb auf der Bühne vielfach gesellschaftlich interessierte Stoffe, so spielte derlei Bemühtes für die Palavergesellschaft während der Pausen keine Rolle. Wie mit Klemmbrett, Hosenanzug und angezogener Handbremse referierten hier zwanzigjährige Jungautoren über die Marktchancen einzelner Bekannter, großkalibrige Verlegerwechsel und das Termingeschäft ihres eigenen Debüts.
Jede Bildungsreisen-Rentnergruppe im Berliner Ensemble unterhält sich inhaltlich angeregter als die jungen Schriftsteller dieses Landes. Es ist unübersehbar, dass die Gegenwartsliteraten einen Funktionswandel durchmachen, der sich auch auf ihr Schreiben auswirken muss: Noch nie hat sich Konformität für sie so sehr ausgezahlt wie heute.“
Ja, es gibt sie, die guten in den Medien. Ganz so einfach wie in der verschwörungstheoretischen Welt von Nazizeitschriften wie ZUERST ist es zum Glück nicht. Aber boa nee ey, nicht schon wieder Literatur. Selbstreferenz hoch hundert, wie mental inzestuöse Woody Allen Filme über Drehbuchautoren und ihre unverschämt geilen Töchter. Aber man kann nicht immer nur über Kacke und Gewalt reden, leider. Du Spast hast ein Buch in die Hand genommen, selbst schuld. Leben doch nicht mehr in der Steinzeit.
Literatur ist h-e-u-t-z-u-t-a-g-e nicht viel mehr als Werbung: Die kümmert sich eben nur über die Überschriften. Da soll dann sofort was beim Leser klingeln, und dann kauft er idealerweise was. Man stupst nur noch bestehende Vorurteile an, und jeder ist ein glücklicher Nazi. Es bleibt eben keine Zeit mehr für Sätze über eine halbe Seite und die, dings, Aufmerksamkeitsspanne ist seit Twitter und anderen Kommunikationsmüllkatalysatoren voll so...scheiß drauf.
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Polizei vertreibt tausende Arme nahe WM-Stadion von Rio“
Wer muss schon noch denken in der Servicegesellschaft? Lieber schnell nochmal das Portfolio checken, Absturz, aber immer hin 45 Benachrichtigungen auf Facebook. Davon sind zwar nur zwei kein Spam, weil Facebook stürzt selber ab, aber immerhin muss man sich nicht konzentrieren. Es ist, als
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 06.05.2015
ISBN: 978-3-7368-9343-6
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Widmung:
Für den Hass.