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Monstertod

Albert Mellander

 

 

Der Wahntöter

 

 

Band II

Monstertod

 

 

Verdammnis

 

 

 

Ein krimineller Kurzroman

 

 

 

 

 

Dieses Buch enthält Szenen der Gewalt und sexuelle Darstellungen, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind!

 

 

 

 

Das tiefste Dunkel ist der menschliche Abgrund.

 

So steige denn in die Finsternis hinab…

Und leuchte dem Gerechten mit gutem Geist voran,

ihm, dem Wahntöter!

 

 

 

Die Leichen hatten Schafsköpfe. Jedem Enthaupteten war der Kopf eines Schafes auf den Rumpf gesetzt. Mit einem Holzpflock. Das sah sehr natürlich aus. Die ermordete Hochzeitsgesellschaft saß in einem Halbkreis auf Stühlen im Hof. Vor einem Stativ mit Fotoapparat. Insgesamt zehn Personen. Alle mit einem Schafskopf und einem lustigen Papphütchen. Mittig saß das Brautpaar. Die Braut war ganz in blutgetränktem Weiß. Unter ihrem Schleier lugte ein Schafskopf hervor.

Hausrat und Kleidungsstücke lagen über den Hof verstreut. Wie nach einer Plünderung. Schuhe, Bücher, zerschlagenes Porzellan… Überall Spuren von Blut. Wie aus Röhren war es sogar die Wände des Hauses hoch gespritzt.

Schauplatz jenes fürchterlichen Gemetzels war eine Waldpension. Eine abgelegene Idylle fern der Hektik. Der Familienbetrieb beschrieb sich als Liegestuhl für die Seele. Wochenendferien für Vielgestresste. Ein Geheimtipp. Nun türmte sich unter den Fenstern des Hauses ein Gewirr aus demolierten Möbeln. Und die Ruhesuchenden besahen sich ihren Tod aus einem Schafskopf heraus. Der alle Gästezimmer durchziehende Waldfrieden war auf immer entseelt. Einzig der beißende Gestank des noch schwelenden Lagerfeuers waberte umher. Ringsherum faulten die Überreste der geschlachteten Schafe.

 

 

Markwart, der Wahntöter genannt, schlenderte über den Schlachtplatz. In doppelreihiger Chauffeursuniform mit Schirmmütze. Revolvertasche und Dolch am Waffengurt. Er gehörte zu einem Geheimen Sondereinsatzkommando für außergewöhnliche Verbrechensaufklärung. Als Spezialist für Ritualtat, Blutbad und Serienmord. Er betrachtete die Leichen und rieb sich das plötzlich so müde Gesicht. Edina, seine Adjutantin, wartete am Wagen. Als Rückendeckung. Auch sie in eleganter Chauffeursmontur, Schirmmütze und Waffengurt. Fassungslos starrte sie auf die schafsköpfige Hochzeitsgesellschaft.

Im Hintergrund sicherte Polizei das Gelände. Vogt, der Leiter des Sonderkommandos, operierte vom Einsatzwagen aus. Er hielt sich tapfer zurück und tat sich wichtig. Wie immer. Er telefonierte wiederholt mit der Spurensicherung, redete in Fachbegriffen und betonte seine leitende Position. Vogt, der Dienstbeflissene. Ein Junggeselle. Devise: Ohne Fleiß kein Preis. Vorbild: ungeahntes Heldentum der höheren Beamtenlaufbahn.

 

 

Edina reichte Markwart, dem Wahntöter, seinen Säbel. Der zog blank. Geräuschvoll. Mit übertriebener Gestik. Dann sah er Edina an. Er versuchte ein Lächeln. Aber es war nur Qual. Noch hatte er kein einziges Wort gesprochen. Nein, er schien verstummt, ja sogar verstört. Nie zuvor hatte Edina ihn so erlebt.

Markwart öffnete die Tür und ging ins Haus, den Säbel in der Faust. Edina folgte ihm, die Pistole im Anschlag.

„Keine Angst. Wir werden nur Tote finden. Und Verwüstung...“ beruhigte Markwart.

Der Hausflur war mit Papierfetzen übersät. Die Wände waren mit den Spuren dreckiger Hände besudelt. Der Frühstücksraum war leergeräumt und mit Matratzen ausgelegt. Alle Fenster standen auf. Der gesamte Boden war Schlafplatz gewesen. Mit Kissen, Decken und zerrissenen Federbetten bedeckt. Wie Schneeflocken wehten die Daunen im Luftzug umher. Einem hinteren Raum entströmte ein bestialischer Gestank. Markwart stieß die Tür auf. Es war die Küche. Auch hier standen alle Fenster auf. Edina wandte sich angewidert ab. Die Essecke war als Latrine benutzt worden. Auf Küchentisch und Sitzbank hockend, hatte die Mörderbande dort ihre Notdurft verrichtet. Die halbe Küche hatte sie vollgeschissen. Die Wände, die Einbauküche, die dekorativen Kupfertöpfe, alles war mit Exkrementen verschmiert.

Im sonst leeren Wohnzimmer lehnten zwei Leichen in einem blutigen Sofa. Schafsköpfe auf den enthaupteten Rümpfen. Markwart hielt sie für die Wirtsleute. Die weibliche Leiche trug ein Kopftuch um den Schafskopf. Ein geblümtes. Die männliche Leiche hatte eine Brille auf der Schafsnase.

Im nächsten Zimmer, in zwei Sesseln, saßen die Leichen eines Kochs und eines Serviermädchens. Beide Leichen mit Schafsköpfen. Die eine mit gestärkter Kochmütze, die andere mit Häubchen. Sohn und Schwiegertochter der Wirtsleute.

Alle übrigen Räume, auch die im oberen Stockwerk, waren leer. Durch die Fenster beräumt. Die Mörderbande hatte alles zerschlagen und hinausgeworfen. Alles. Die gesamte Einrichtung. Einzig die Badezimmer waren unberührt geblieben.

Die Lebensmittel waren sämtlich aufgezehrt oder vernichtet. Die Vorratskammer war verwüstet und lag in den Scherben ihrer Einmachgläser. Die Kühltruhe war geplündert. Überall vergammelten Essensreste zwischen zerschmetterten Weinflaschen.

 

 

Markwart, der Wahntöter, saß in einem schiefen Sessel auf dem Hof und trank Tee. Aus den Möbelhaufen hatte er sich eine Sitzgruppe zusammengestellt. Sein rechtes Stiefelbein ruhte auf einem Hocker. Der Korpus einer Kommode, der alle Schubladen fehlten, war der Tisch. Darauf paradierte die silberne Teekanne des Wahntöters. Daneben reihten sich Wasserkessel, Teebüchse und Gaskocher. Sogar eine Dose mit Gebäck war vorhanden. In Markwarts Rücken stand sein Geländewagen. Wie eine Wand. Ein schwerer Ambulanzwagen aus ausgemustertem Armeebestand. Matt, grau, klobig. Mit einem verblichenen Kreuzrund auf dem Kastenaufbau. Edina döste auf der Motorhaube. Die Frontscheibe als Kopfstütze. Sie lag auf ihrem ausgebreiteten Mantel. Und rauchte eine Zigarre. Gegen den Gestank. Und gegen Markwarts Misslaune.

Gegenüber dem improvisierten Teetisch saß das Halbrund der enthaupteten Hochzeitsgesellschaft und glotzte Markwart mit Schafsköpfen an. Er trank ihr zu. Umständlich hantierte er mit Teetasse und Unterteller. Seine Laune war auf einen Tiefpunkt herabgefallen. Wie sinnlos das alles war… Angestrengt überdachte er die Lage. Immer wieder starrte er über den Halbkreis der Schafstoten auf den entfernten Waldrand. Tief hingen die Wolken. Herbst und Nebel drückten auf die Mordstätte. Schwer lag der Geruch der Fäulnis über Haus und Hof. Vor seinem geistigen Auge sah Markwart das ganze Mordspektakel. In seinen Ohren schrillte das Kampfgeheul der Monsterhorde. Er hörte das Angstgeschrei der Opfer, das Krachen ihrer Schädeldecken. Aus dem Nichts war die Horde über die Hochzeitsgesellschaft hergefallen. Halbnackt, verdreckt, wie die Tiere geduckt. In Felle und Lumpen gehüllt. Keulen und Eisenstangen schwingend. Ein Dutzend Wilde. Halb Monster, halb Mensch. Brüllend, kichernd, geifernd hatten sie alles Menschliche erschlagen. Im Festzimmer. Alles musste sehr, sehr schnell gegangen sein. Doch dann, nach dem alle tot waren, hatte sich die Monsterhorde Zeit gelassen. Zum Enthaupten, zum Aufsetzen der Schafsköpfe, zum Ausplündern des Hauses. Sicher einen ganzen Tag und die darauffolgende Nacht. Und gefeiert hatte sie und gefressen und geschissen. Dann war sie weitergezogen. Mit den Köpfen der Leichen. Um gejagt zu werden…

 

 

Vogt, der Erschütterliche, stürzte aus dem Haus und erbrach sich in den Vorgarten. Den Anblick der Leichen hatte er professionell ertragen, nicht aber die verkotete Küche… Mit beiden Händen umkrampfte er die Zaunlatten und röhrte in die Herbstblumen. Kopf und Oberkörper weit vorgereckt. Wie ein dämonischer Wasserspeier. Sein Gebrüll war fürchterlich. Es ließ sogar den Schmerz erahnen, den sein Erbrechen ihm verursachte.

Markwart seufzte hörbar auf und schüttelte nur den Kopf. Der Vogt wieder. Für einen deftigen Witz aber war Markwart noch nicht in Stimmung. Melancholisch wie ein Obdachloser am Weihnachtsabend, schimpfte er innerlich auf sich selbst. Schließlich bekam Markwart Hunger und öffnete sich eine Dose Wurst.

 

 

Der Vogt erschien. Er empfand Markwarts Teegetrinke als unpassend, ja sogar als obszön. Dass Markwart die leere Wurstdose in hohem Bogen in den mit Unrat übersäten Hof schmiss, passte ihm noch weniger.

„Wir müssen die weitere Vorgehensweise ausarbeiten!“ drängte er sich in Markwarts Schweigen. Der Vogt war ganz Form und Wichtigkeit. Und hatte wieder einmal nicht die geringste Ahnung.

Weitere Vorgehensweise! Markwart antwortete mit einem herablassenden Seitenblick. Ständig befand er sich mit Vogt auf Konfrontationskurs. Einfach so. Er ärgerte den Vogt, wo er nur konnte. Beginnend damit, dass er dessen Namen wie den mittelalterlichen Beamtentitel gebrauchte.

 

 

Ein eleganter Lastwagen rauschte in den Hof. Polizei und Spurensicherung drehten erstaunt die Köpfe. Es war ein Dreiachser mit langer Motorhaube und Allradantrieb. Militärmodell in Lackschwarz. Kastenaufbau mit Fenstern. Geflaggte Kotflügel. Adlerwappen und Nationalfarben auf den Türen des Fahrerhauses. Jedermann erkannte in dem Lastwagen das Fahrzeug eines Sonderministeriums. Und jedermann ahnte im hinteren Teil den Befehlssalon eines hohen Regierungsbeauftragten. Dessen Wagenlenkerin stieg sofort aus der Fahrerkabine. Ihre Ausstrahlung bewies weit reichende Befugnisse. Mit großen Stiefelschritten marschierte die Wagenlenkerin durch den zertretenen Plunder über den Hof. Eine Zweimeterblondine in schwarzer Ledermontur. Dezente Schminkung, exakter Haarknoten, autoritäres Gehabe. Sie wackelte mit ihren schmalen Hüften, schlenkerte mit den Armen und zeigte eine ebenso lässige wie aufreizende Weiblichkeit.

Edina, die nicht ganz so große und nicht ganz so schlanke Brünette, erhob sich aus ihrem Dösen. Soviel Rivalität amüsierte sie. Und sie entbot der Wagenlenkerin ein Lächeln.

Markwart war nicht interessiert. Weder am hochtrabenden Titel der Wagenlenkerin noch an der höchsten Ebene ihrer Order. Gelangweilt rekelte er sich in seinem schiefen Sessel. Vogt aber ahnte das Unglaubliche. Schon plusterte er sich auf. Wie ein Ziervogel auf Brautschau. Und in der Tat…

„Der Einsatzleiter der geheimen Spezialeinheit zum Kommandowagen!“ So lautete die Anweisung, welche die Wagenlenkerin an Markwart richtete. Doch Vogt schritt dazwischen und brüstete sich. Nein, er, er war der Leiter des Sondereinsatzkommandos. Und begab sich zum Lastwagen. Sicher ein Geheimbefehl. Auf höchster Führungsebene. Dem Vogt von einem ranghohen Vertreter eines Sonderministeriums überbracht.

Schon kurze Zeit später verließ Vogt den Kommandosalon des Lastwagens. Rückwärts. Stufe für Stufe zog er sich über die kleine Treppe zurück. Geduckt. Ganz Ehrerbietung. Schritt für Schritt versicherte er dem Vertreter der höchsten Ebene seine Loyalität. Jawohl, auf Vogt konnte man sich verlassen. Hundertzwanzigprozentig.

Markwart empfing ihn mit einem dreckigen Grinsen. Doch die vulgäre Anspielung auf das demütige Gebücke glitt wirkungslos am Vogt ab. Denn der fühlte nur Ergriffenheit. So Aug in Aug mit einem Vertreter von ganz oben.

Edina verdrehte die Augen. Doch die Wagenlenkerin schenkte dem Vogt ein Lächeln. Ein mitleidiges. Aus zwei Metern Höhe fiel es auf den zu ihr aufsehenden Vogt herab. Wie ein Zuckerwürfel auf eine Ameise. Aber der Vogt blieb unangreifbar. In der Pose eines Feldherrendenkmals unterrichtete er Markwart von der soeben empfangenen Order: Absolute Geheimhaltung! Keinesfalls durften die Umstände des Mehrfachmordes an die Öffentlichkeit dringen!

 

 

Markwart hatte nichts anderes erwartet…

Wieder begann der Vogt mit der Ausarbeitung der weiteren Vorgehensweise. Um die noch anwesende Wagenlenkerin zu beeindrucken, trat er besonders forsch auf. Schon wollte er die komplexe Sachlage zusammenfassen und –

Doch Markwart schnitt ihm sofort das Wort ab. Als erfahrener Wahntöter war er allein der Mann mit den Antworten. Diese vergab er mit ruhiger Stimme. Dennoch glich jede Aussage einem Säbelhieb.

„Eine Monsterhorde. Rund ein Dutzend Täter. Halb vertierte Psychopathen, Seelenlose, Ausgestoßene und andere soziale Totalversager. Jeder einzelne von ihnen eine willkürlich mordende Bestie. Rachsüchtig. Und zum Äußersten entschlossen. Mordend ziehen sie ihres Weges. Ihrem eigenen Tod entgegen. Primitiv sind ihre Waffen, primitiv ist ihr Wesen. Weil sie es so wollen und das brutale Primitive ganz bewusst ausleben. Um zu sterben. Ihren Mordrausch melden sie telefonisch bei der Polizei. Samt Tatort und Anzahl der vorzufindenden Leichen. Sie haben die Köpfe ihrer Opfer mitgenommen, damit sie verfolgt werden. Damit man sie aufspürt und tötet. Denn sie ertragen weder die Welt, in der sie leben, noch sich selbst. Sie sind am Ende allen Seins, das in einem Wahn des Monströsen gipfelt. Das Ziel dieses Mordrausches wird ihr gewaltsamer Tod sein. Diesem Tod hetzen sie – als gnadenlos Verfolgte – entgegen.“

Vogt hielt dagegen: „Sie schlachten ein intimes Hochzeitsfest ab, um sich als Monster auszuleben. Klar. Aber sie töten, um selbst getötet zu werden? Sie fliehen, um gejagt zu werden? Das ergibt doch keinen Sinn!“

Markwart lächelte: „So ist es, mein Vogt. Es ergibt keinen Sinn. Das ist es ja. Das alles hier ist vollkommen sinnlos. Die Morde, die Schafsköpfe. Der Dreck, die Scheiße, die blinde Zerstörungswut… Und nichts und niemand kann eine Monsterhorde aufhalten. Außer einem Wahntöter. So will es das Gesetz. Ihr Gesetz. Und je größer das Aufgebot ihrer Verfolger, desto höher wird die Zahl ihrer weiteren Opfer. Das bedeutet: keine Hundertschaften, keine Straßensperren, keine Hundestaffel, keine Hubschraubereinsätze…“

Der Vogt ereiferte sich und verlangte natürlich nach eben diesem polizeilichen Großaufgebot. Aber Markwart wehrte nur ab. Und hatte eine Frage: „Hat hier irgendjemand schon einmal von den Toten Schafen vom Blutmoor gehört?“

Jetzt wurde es dem Vogt zu viel. Markwart kam ihm da mit einem Schauermärchen, das kaum mehr einen Erstklässler schreckte. Die ‚Toten Schafe vom Blutmoor’ soll einer der spektakulärsten Mordfälle der sechziger Jahre gewesen sein. Jeder hatte schon einmal davon gehört. Angeblich hatte eine geheimnisvolle Bande von Moorgängern die Bewohner einer Moorkate ausgelöscht. Eine ganze Familie. Eltern, Kinder, Großeltern. Ihre Leichen sind aber nie gefunden worden. Das Haus war ausgeplündert; sein Inneres war zerschlagen und nach außen verstreut. Bis auf die Betten. Darin lagen tote Schafe in den jeweiligen Kleidungstücken der verschwundenen Familienmitglieder.

Der Fall war nie bestätigt worden. Aberglaube! Der Vogt wollte nichts mehr davon hören.

Markwart setzte sofort nach: „Geheimen Polizeiberichten zufolge hatte es sich nicht um tote Schafe gehandelt, sondern um Totenschafe. Enthauptete, menschliche Leichen mit Schafsköpfen. Alle acht bis zwölf Jahre wiederholt sich ein solches Blutbad. Jedes Mal auf einem entlegenen Anwesen. In einem Forsthaus, einem Wochenendhaus… Jedes Mal wurde die rund zwölfköpfige Tätergruppe von Geistesgestörten bis auf den letzten Mann aufgerieben. Von einem Sondereinsatzkommando. Die Geschichte der Totenschafe scheint auch die Geschichte der Wahntöter.“ Markwart schloss mit einem Lächeln.

„Und wieso weiß ich als Leiter des Einsatzkommandos nichts von derlei Geheimberichten?!“ zeigte sich der Vogt entrüstet. Er glaubte Markwart kein Wort. Auch Edina hegte Zweifel.

Markwart lächelte noch immer. „Als Wahntöter unterhalte ich weit reichende Verbindungen, dero sich ein schlichter Vogt selbst als leitender Untergebener schon aus rein rechtlichen Gründen nicht erfreuen darf…“ winkte er königlich ab und ließ den Vogt einfach stehen.

 

 

In jeder Hand eine Leuchtpistole schritt Markwart bis in die Mitte des Hofes. Dort stellte er sich in Position. Die Augen auf den Waldrand gerichtet.

„Nichts und niemand kann eine Monsterhorde aufhalten. Nur ein Wahntöter kann sie töten. Denn so will es das Gesetz. Hier hat es begonnen – im Nirgendwo wird es enden. Tod, du Ewiger, erhebe uns zu deiner Größe!“ war Markwart ganz Ritual und Wahntöter. Gleich einem doppelarmigen Duellanten streckte er seine Leuchtpistolen gen Himmel und schoss. Hoch über ihm zerplatzten eine blaue und eine gelbe Leuchtkugel.

Edina und die Wagenlenkerin wechselten einen verwunderten Blick. In jener Situation fühlten sich die beiden Frauen gegenüber dem theatralischen Männlichkeitswahn als Verbündete. Der Vogt glaubte ebenfalls, dass Markwart verrückt geworden war.

Markwart sah in ihren Gesichtern, was sie dachten, und lachte nur. Dann wurde er wieder ernst.

„Die Jagd ist eröffnet. Die Leuchtkugeln zeigen der Monsterhorde meine Anwesenheit… Sie erwartet mich. Eine dunkle Rauchsäule wird ihr Antwortsignal sein. Und ihre Marschrichtung anzeigen. Wir werden ihr folgen. Die Köpfe der Enthaupteten

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 23.12.2013
ISBN: 978-3-7309-7122-2

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