Cover

Titel

Aaron Winter jun.

 

Der Mörder und sein Lehrling

 

Version 1.01

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung ohne die Genehmigung des Autors sind nicht gestattet.

 

Ab 16 Jahre

 

Absolut alle Personen sind frei erfunden. Ebenso die Handlung in diesem Roman. Ähnlichkeiten sind somit nur zufällig und keinesfalls beabsichtigt.

Das Titelbild ist eine Gemeinschaftsproduktion von einem Bleistift und dem Wunderwerk PC. Sollte es tatsächlich irgendwo einen Menschen mit diesem Gesicht geben, dann herzlichen Glückwunsch. Nur hat jenes Wesen dann nichts mit dem Inhalt dieses Buches zu tun.

 

Leseprobe XXL

 

Kapitel 1-14

 

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Belletristik

 

Genre: Krimi

 

Meta: Verbrechen, Mord, Polizei, Serientäter, Ermittlung, Internet, Entführung, Ausbildung, Hass, Manipulation, hörig, Gehirnwäsche, Lügen, Planung, Gewalt, Ketten, Auftragsmörder, Mafia, Sex, SM, Waffen, Diebstahl, Coputerkriminalität

Inhaltsverzeichnis

    Titel

     Klappentext

     Inhaltsverzeichnis

  1. Die Auswahl I
  2. Augen im Nebel
  3. Wellness in der Schweiz
  4. Kommissar Becker I
  5. Die Auswahl II – Part 1
  6. Der Lockruf des Blutes
  7. Kommissar Becker II
  8. Die Auswahl II – Part 2
  9. Kommissar Becker III
  10. Kommissar Becker IV – Minuten später
  11. Die Sonne Italiens
  12. Die Auswahl II – Part 3
  13. Kommissar Becker V – Wochen später
  14. Signora Ficente
  15. Die Auswahl III
  16. Kommissar Becker VI
  17. Der Bruch des freien Willens I
  18. Ein Atmen in der Dunkelheit
  19. Der Bruch des freien Willens II
  20. Vertrauen
  21. Der Schwur
  22. Die Grundausbildung I
  23. Die Grundausbildung II
  24. Prüfungen
  25. Argwohn
  26. Ein Auftrag und ein Missgeschick
  27. Kommissar Becker VII
  28. Feldforschungen
  29. Kommissar Becker VIII
  30. Fabrizio
  31. Begegnungen I
  32. Begegnungen II
  33. Kommissar Becker IX
  34. Begegnungen III
  35. Begegnungen IV
  36. Kommissar Becker X
  37. Wut
  38. Ein Dämon wird geboren
  39. Kommissar Becker XI
  40. Ein Dämon auf der Jagd
  41. Ein griechischer Tanz
  42. Kommissar Becker XII
  43. Finale I
  44. Finale II
  45. Finale III
  46. Finale IV
  47. Finale V
  48. Finale VI
  49. Finale VII
  50. Finale VIII
  51. Finale IX
  52. Abgesang I
  53. Abgesang II

    Impressum

Klappentext

Ein Auftragskiller, weltweit tätig. Die Polizei und die Mafia auf seiner Spur.Ein Auftragsmörder, einsam und allein. Eine Entführung. Eine Abrichtung, um die Nachfolge zu regeln.

Ein Junge. Ein neues Leben. Geprägt von Zwang und Gewalt. Eine Gehirnwäsche, um ein menschliches Raubtier zu erschaffen. Intelligent und überlegen.Eine Ausbildung, gleich einem Spiel. Und nur zu einem Zweck. Um ohne Gewissen und Zögern zu töten.

Eine ungewöhnliche Beziehung. Mit Höhen und Tiefen. In der andere Menschen auftauchen und wieder verschwinden. Manche für immer.

Der Mörder und sein Lehrling, Version 1.01

Die Auswahl I

Schon eine geraume Zeit lang stand der Mann im Schutz der Bäume, die sich fast bis zum Flussufer herunter rekelten. Zwischen ihnen ein Spielplatz. Ziemlich naturbelassen und mit zahlreichen Abenteuerelementen versehen.

Der Platz war gut besucht. Ungewöhnlich um diese Jahreszeit. Denn es war kalt. Bitterkalt. Der Boden war hart gefroren und das Eis auf den Pfützen knisterte unter den vielen aufgeregten Füßen.

Nicht dass es in diesem Winter bislang viel Schnee gegeben hätte. Ganz im Gegenteil. Der Frost war wohl der Meinung, dass er auch ohne seine flockigen Gefährten ganz gut zurechtkam. So war die Erde hart wie Stein, was den ein oder anderen der vielen Kinderknochen zur Klage veranlasste.

Der Mann, nennen wir ihn Damian, war unruhig. Schließlich sollte seine Anwesenheit nicht als Störung empfunden werden. Mehr noch, denn eigentlich wollte er nicht einmal bemerkt werden. So der Plan.

Immer wieder schwenkte sein Kopf von links nach rechts. Aufmerksam nahm er die Umgebung in sich auf. Alles ruhig! Kein weiterer Zeuge in Sicht, weit und breit. Zufrieden zog Damian seine Mütze noch tiefer ins Gesicht und den wärmenden Schal über Lippen und Nase.

Nur die Augen schauten noch, zusammen mit einem kleinen Streifen nackter Haut, hervor. Wach waren sie. Und konzentriert. Sie suchten ohne Unterlass. Und fanden doch nichts. Jedenfalls nicht das Gewünschte.

Denn es sollte nicht irgendwas sein, sondern etwas Besonderes. Etwas, mit dem er seinen Traum verwirklichen konnte. Etwas, das sich fügte und formen ließ. Formen zu einem Wesen, das nur ihm ganz allein gehörte. Welches ihn verehrte und von seinen Lippen las. Ein Wesen, das ihm blind gehorchte. Stark war, intelligent, wendig und mit wachen Instinkten ausgestattet.

Dieses Leben wollte er sich zu eigen machen. Einen willenlosen Körper schaffen, welcher Furcht und Grauen verbreitete. Wie eine Urgewalt sollte dieses Wesen auf die Ahnungslosen herniederfahren und ihnen ihre Sterblichkeit bewusst machen. Wenn, ja wenn er endlich das geeignete Rohmaterial fand.

Aber dies war schwieriger, als er ursprünglich gedacht hatte. Schon seit Wochen war Damian nun schon auf der Pirsch. Suchte die Straßen und die geheimen Winkel ab. Nahm jeden Spielplatz unter die Lupe und war dennoch nie zufrieden.

Einigermaßen jung musste das Menschenkind sein. So jung, dass es die alten Erinnerungen schnell vergaß. Waren die Auserwählten zu alt, dann würden sie niemals alles vergessen. Sie würden nie perfekt werden und immer unberechenbar bleiben. Und Erwachsene konnte man nur brechen, aber nicht mehr erziehen.

Damian schnaufte unwillig. Es wurde Zeit, sich zu entscheiden. Er konnte nicht den Rest seines Lebens damit zubringen, den einzig Wahren zu finden.

Er musste sich eben mit etwas weniger zufriedengeben. Das hieß ja nicht, dass er die Suche vollkommen aufgab. Nur, in der Zwischenzeit konnte er Erfahrungen sammeln. Und formen, was formbar war.

Wie wäre es mit dem? Viel konnte Damian nicht erkennen, denn aufgrund der Kälte waren all die Blagen dick eingepackt und ähnelten eher aufgeplusterten Kissenbezügen. Aber anhand der Bewegungen, der Energie und der Dominanz konnte er schon sehr gut eine Vorauswahl treffen.

Das Aussehen war ohnehin zweitrangig. Jedenfalls für ihn. Sollte er ein hübsches Gesicht erwischen, dann war es eine willkommene Draufgabe. Zu hübsch wäre nicht gut. Denn dies könnte sein Herz erweichen und damit seinen Plan gefährden. Hässlich dagegen wäre kein Problem.

Damian konzentrierte sich. Der Erste, den er ins Auge fasste, tobte herum, griff die anderen Spielgefährten an und trat sie zu Boden. Immer war er mittendrin in dem Gewühl. Forderte und kommandierte.

Nein, dieser war eher doch nicht der Richtige. Viel zu dominant. Es würde schwierig werden. Vielleicht sogar unmöglich. Würde er diesen Willen brechen, könnte er jenen vielleicht nie wieder erwecken.

Also weiter. Da waren ja noch zwei andere.

Hm, der eine mischte ebenfalls richtig mit. Ärgerte aber meistens nur die Mädchen. Wurde still, wenn er in die Nähe von einem anderen Leitwolf kam. Zog sich sogar in den Hintergrund zurück. Hatte er Angst vor dem Stärkeren? Hm, man musste nicht unbedingt stärker sein, nur um zu gewinnen. Aber ängstlich? Also gut, dieser Kandidat fiel gleichermaßen aus.

Und der andere? Der schüttelte all die Gören in seiner Nähe durch und balgte sich wie eine Katze. Hatte keinen Respekt und keine Angst. Kam aber meistens von hinten. Gemein und hinterlistig. Nun, das war nicht das Schlechteste. Diese Eigenschaften waren durchaus für sein Vorhaben zu gebrauchen.

Aber jetzt hatte der Bengel es zu weit getrieben. Dies wollte was heißen. Denn brave Herzen sind geduldig.

Jedenfalls, die anderen Kinder hatten sich zusammengetan. Den Störenfried umstellt und zu Fall gebracht. Es hagelte Knüffe und Tritte. Schließlich wandten sich die Sieger wieder ab und spielten ihr Spiel, als wäre nichts gewesen. Der Besiegte hingegen rappelte sich greinend auf und schlich mit gesenktem Haupt und hängenden Schultern von dannen. Also, noch ein Kandidat weniger.

Damian zog enttäuscht die Nase kraus. Blieb tatsächlich nur einer übrig? Und dieser wäre nicht einmal die beste Wahl. Aber was sollte er machen, irgendwann musste man sich eben festlegen. Warum nicht heute? Warum nicht jetzt und hier?

Also gut, es war entschieden. Der dominante Brutalo also. Einen Versuch war der Bengel immerhin wert. Und sollte es nicht gelingen, dann ging's auf den Müll.

Nur, wie stellte er es an? Dafür hatte Damian noch keinen Plan. Alleine musste er den Raufbold erwischen. Ohne Zeugen, das war wichtig!

Doch daran war hier nicht zu denken. Zu viele Augen, die etwas entdecken konnten! Zu viele Münder, die etwas berichten würden.

Er musste geduldig sein. Warten, bis die aufgedrehten Kids endlich nach Hause gingen. Der Spielplatz hier am Flussufer war weit von der ersten Häuserreihe entfernt. Da konnte sich schon etwas ergeben.

Dumm nur, wenn die Bande in großen Gruppen nach Hause lärmte. Aber dies würde heute wohl nicht der Fall sein. Damians Gespür und seine Augen sagten es ihm. Der Spielplatz war eher angefüllt von kleineren Truppen, die jeweils ein unterschiedliches Interesse teilten. Und die Sympathie unter ihnen, wie es ausschaute, war nicht allzu groß.

Und besser noch, sein auserkorenes Opfer schien ganz alleine sein Ding zu machen. Logisch! Denn keiner der anderen, die schon von ihm verdroschen wurden, würden ihre Freizeit freiwillig mit ihm beenden. Damians Ahnung sagte ihm dies. Und seine Erfahrung. Blieb zu hoffen, dass beide recht behielten.

Aber dies sollte sich bald zeigen. Die Sonne versank im Westen und der Himmel färbte sich blutrot. Die Dunkelheit erwachte, kroch aus ihrem Bett und ging auf Wanderschaft.

Es wurde früh dunkel um diese Jahreszeit und der Spielplatz leerte sich zusehends. Damians Erfahrung gab ihm recht. Die Rabauken verschwanden in kleineren Rudeln. Die artigen zuerst. Dann die klugen, schließlich die quirligen.

Nur vier aus der großen Schar blieben noch übrig. Wie zufällig umkreisten sie sich, bis sie sich fanden. Sein Ziel, welch Freude, war noch unter den Verbliebenen.

Und wie verabredet holte der eine ein paar Dosen Bier aus seinem Rucksack hervor. Ein anderer, welch ein Wunder, hatte dazu die passenden Zigaretten. Und schon bald glühten vier feurige Punkte in der Dunkelheit, die sich jetzt über den Spielplatz herabgesenkt hatte.

Damian schlich näher heran. Und fand einen Busch. Wie bestellt und eine hervorragende Deckung.

Vor ihm rülpste es laut aus der Finsternis. Farbenfroh untermalt von coolen Sprüchen. Nicht allzu weit von seinem Beobachtungsposten entfernt. Dorther, wo vier Bänke quadratisch angeordnet waren. Auf deren Lehne die Schreihälse, mit ihren knochigen Hintern, wie die Hühner saßen. Die Füße auf der Sitzfläche, natürlich. Schemenhaft konnte Damian sie erahnen, als er vorsichtig hinter seinem Busch hervorlugte.

Sie machten sich wichtig. Prahlten und klopften sich wie die Brüllaffen auf die schmale Brust. Sprachen über Dinge, die sie selbst so noch nie erlebt hatten. Taten Heldengeschichten kund, in ihrer Fantasie geboren und dort siegreich bestanden.

Eine zweite Runde Gerstensaft wurde dem Rucksack entrissen, die dritte Kippe weggedampft. Dann gab der Erste auf. Schlich sich in ein Gebüsch und düngte dort mit seinem Mageninhalt den Boden. Die Runde der Tapferen unterstützte ihn dabei mit frechen Sprüchen. Jaja, mickrige Jungs. Schmale Jungs, Alkohol und Zigaretten.

Die Gesellschaft auf den Bänken wurde kleiner. Denn derjenige, welcher in die Büsche geflüchtet war, kehrte nicht wieder. War es der Spott oder die verletzte Eitelkeit? Oder sagte ihm sein Magen, wo es lang ging?

Egal, wie auch immer. Damian war es recht. Seine Chancen stiegen und die des Opfers wurden kleiner. Schon bald musste ein weiterer ganzer Kerl die Segel streichen. Auch er fand den Weg in die Büsche und kehrte nicht wieder.

Toll! Fast hätte Damian vor lauter Freude lauthals gelacht. So viel Glück auf einmal gab es doch gar nicht! Oder doch?

Dann war es endlich soweit. Die wohl letzte Dose Bier meldete sich als vernichtet und die beiden Saufbrüder purzelten fast von den Bänken. Fix wurden noch die Zigaretten geteilt und kurz darauf auch schon bierselig Abschied genommen. Wange an Wange schmusten die beiden, hauchten sich ihren feuchten Atem ins Gesicht und beleckten sich mit klebriger Zunge. Eine letzte Umarmung, ein letzter Treueschwur auf ewig. Dann trennten sie sich. Der eine torkelte nach links, der andere nach rechts.

Damian blieb fast das Herz stehen. Ein Wink des Schicksals! Er hatte verstanden. Eine unglaubliche Chance.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Aaron Winter jun.
Bildmaterialien: Aaron Winter jun.
Tag der Veröffentlichung: 22.10.2014
ISBN: 978-3-7368-5326-3

Alle Rechte vorbehalten

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