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©2015 Viktor Tanner

Auflage 1

 

Autor: Viktor Tanner

Umschlaggestaltung: Viktor Tanner

Coverfoto: Pixabay

 

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Kapitel 1

 Hätte ihm das einer vor fünf Jahren gesagt, dass er nun hier auf der Iles de Los in Guinea steht, den hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für bekloppt erklärt.

Louis stand an einem Strand mit feinem weißem Sand und schaute nervös vom Meer weg, hin zu den verschiedenen Bäumen, die ungefähr zwanzig Meter weiter so dicht standen, dass man von einem Wald sprechen konnte.

Durch seine Nervosität nahm er einiges gar nicht wahr. Das Meeresrauschen hinter ihm zum Beispiel fiel ihm gar nicht auf. Auch die Gäste, welche vor ihm auf den Stühlen saßen und in der Mitte einen Gang bildeten, nahm er nicht wahr.

Ihm war unklar, warum das so war, aber er war verdammt nervös, was man ihm auch ansah. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er nun im Mittelpunkt stand. Das war überhaupt nicht seins.

Er schaute an sich herunter und zupfte den Anzug zurecht. Seine Kleidung würde ihr gefallen. Das war klar. Sie hatte sie schließlich mit ausgesucht. Deswegen fand er es auch ein wenig unfair, dass er nicht wusste, wie sie aussehen würde. Aber das war nun einmal so. Ein wenig Tradition sollte schon sein.

So langsam könnte diese Warterei mal aufhören, dachte er. Das machte ihn nur noch nervöser, denn so hatte er Zeit, darüber nachzudenken, was alles schief gehen könnte.

Louis schaute wieder hoch und sah etwas im Wald.

Was ist das? Kommt sie nun?, schoss es ihm durch den Kopf.

Und es stimmte. Aus dem Wald traten in Zweierreihen vier attraktive Frauen, die alle das gleiche hübsche Kleid trugen und einen kleinen Blumenstrauß in den Händen hielten. Aber wo war Sarah? Er konnte sie nicht ausmachen. Aber sie musste dabei sein.

Ein Gospelchor begann zu singen.

Das Gefolge ging in Richtung des Ganges, den die Gäste durch die Bestuhlung lassen mussten.

Kurz bevor dieser erreicht wurde, teilten sich die vier Frauen und da war sie, seine Sarah!

Sie trug ein weißes, atemberaubendes Brautkleid, welches perfekt gewählt war. Es reichte gerade bis über die Knie, was hier im Sand sicher von Vorteil war, fiel aber trotzdem weit, wie ein Ballkleid. Darüber wurde ihre Figur perfekt betont. Ihre braunen, leicht gewellten Haare waren hochgesteckt, was ihr Gesicht noch schöner wirken ließ. Ihre braungrünen Augen strahlten ihn an.

Als der Gang freigegeben war, hielt sie kurz inne.

Die anderen vier Frauen gingen rechts und links an den Gästen vorbei, bis vorne, wo der Blumenbogen begann und in dessen Mitte Louis mit dem Redner stand, der die Trauung vornehmen sollte.

Louis stand da und betrachtete seine Frau. Standesamtlich hatten sich die beiden bereits das Ja-Wort gegeben. Weshalb er durchaus von seiner Frau reden durfte.

Wenn ich nicht hier wäre, um sie zu heiraten, spätestens jetzt würde ich sie zum Standesamt schleifen, dachte er.

Louis nahm die anderen gar nicht mehr war. Er hatte nur noch Augen für seine Frau. Selbst nach fünf Jahren konnte sie ihn immer noch wuschig machen.

Plötzlich überkam ihn eine Welle der Gefühle. Seine Emotionen fuhren Achterbahn. Es ging von Nervosität in ein Glücksgefühl über, um dann wieder in Verlustangst zu münden und schließlich kam noch die Freude auf eine gemeinsame Zukunft hinzu. Damit konnte er nicht so recht umgehen und seine Tränenflüssigkeit drohte sich selbstständig zu machen.

Um dies zu verhindern, schaute er kurz nach unten und schluckte ein paar Mal kräftig.

Als er sich wieder gefangen hatte, schaute er wieder hoch und registrierte, wie Sarah auf ihn zukam.

Wow! konnte er nur noch denken und wünschte sich, dass dieser Moment nie endete.

Kapitel 2

Ein letzter Blick in den Spiegel.

„Perfekt!“, murmelte Sarah, „Hoffentlich sieht er das auch so …“, kamen aber sofort die Zweifel.

„Du siehst super aus! Jeder Mann würde dich so heiraten. Selbst die Schwulen!“, grinste Miriam sie an.

Miriam war Sarahs beste Freundin und Trauzeugin. Sie würde direkt vor ihr laufen, um ihr ein wenig Sicherheit zu geben und einfach durch die Anwesenheit beruhigend zu wirken. Denn eines war klar. Sarah war bis in die Haarspitzen angespannt und äußerst nervös, was Miriam nur zu gut verstand, denn sie war bereits verheiratet und wusste noch zu gut, wie sie sich gefühlt hatte.

Sarah schaute Miriam verwundert an.

„Ja, ich hab‘s gehört! Und jetzt komm! Lass den armen Kerl nicht noch länger warten!“

Sarah schaute noch einmal an sich herunter und befand es für gut. Sie winkelte den Unterarm neunzig Grad nach vorne an und schaute auf ihren Handrücken. Der zitterte gewaltig.

Als Miriam dies sah, ging sie noch einmal auf Sarah zu und nahm sie in den Arm.

„Das wird schon. Du siehst toll aus und der Mann deiner Träume wartet auf dich. Genieße den

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: 2015 Viktor Tanner
Tag der Veröffentlichung: 07.08.2015
ISBN: 978-3-7396-0867-9

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