Alle Rechte zum Text gehören mir.
Alle Rechte zu den Bildern nicht!
Alles was ich wollte. Ich hatte alles was ich wollte. Jetzt hab ich nichts. Woran das liegt. An mir natürlich. Nichts außer mir hätte die Kraft das zu zerstören. Jetzt lieg ich hier. Nichts am Körper. Frierend, hungrig, müde und verletzt. Ich weiß nicht wohin oder wie es weiter gehen soll. So kann es nicht weiter gehen. So wird es nicht weiter gehen. Entweder sterbe ich hier draußen, was nicht mehr lange dauern wird, oder jemand findet und rettet mich. Ich habe aufgehört zu zählen wie oft die Sonne auf und wieder untergegangen ist. Auf alle Fälle zu oft um noch Hoffnung zu haben. Ich werde hier sterben. Dem war ich mir bewusst. Das Gift hat sich bereits in meinem Körper ausgebreitet. Mein Körper ist zu schwach um noch dagegen anzukämpfen. Ich will auch nicht mehr. Es gibt keine Welt in die ich zurück kann. Alles ist tot! Verbrannt und ich stand nur da und habe zugesehen. Das einzige was ich tun konnte war davon rennen. Die Flügel hatten sie mir gebrochen. Ich war nicht weit vom Wald weg als sie mir ins Bein schossen und so das Gift in meinen Körper brachen. Ich spürte wie mir eine Träne über die Wange lief. So lange ist es her das ich das letzte Mal geweint hatte. So lange war ich stark. Ich zog unter ächzten meine Beine und Flügel noch ein Stück nähr an mich ran. Meine Arme legte ich um meine Beine. Ein Blitz aus schmerzen durch zog meinen Körper. Ich machte meine Augen zu letzten Mal auf und sah schwarze Springerstiefel. Das war es dann wohl. Dann spürte ich nicht mehr.
Als ich wieder zu mir kam spürte ich einen Verband, an der Stelle an der mich das Gift getroffen hatte und um meine Flügel. Ich hatte jetzt Kleidung an. Zumindest glaubte ich, dass es welche war. Es war ein sehr weicher Stoff der sich wie eine zweite Haut an mich schmiegte. So war also der Tod. Ich hatte ihn mir schlimmer vorgestellt. Viel düsterer. Ich wollte die Augen aufmachen, traute mich aber nicht. Ich roch frisch gemähtes Gras. Gehört habe ich nichts. Als ich schließlich den Mut gefasst hatte die Augen zu öffnen hörte ich eine fremde Stimme die ein sehr wütendes Gespräch führte. „Nein, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich sie nicht hätte sterben lassen können. Auch wenn sie kein Mensch ist. … Nein, das ist mir egal. Ich interessiere mich nicht für die Meinung anderer. … Das ist mir egal.“ Ich wollte noch länger zu hören und herausfinden doch als mich erneut ein Blitz aus schmerzen durchfuhr entkam mir ein leisen aber wirkungsvolles Stöhnen. Der Mann hörte sofort auf zu sprechen. Ich hörte seine Schritte näher kommen. Dann hörte ich einen leisen Pips-Ton und die Stimme im Telefon verstummte. Ich öffnete meine Augen nur einen Spalt um zusehen wenn ich da vor mir Knien hatte. Ich erkannte nicht viel, nur das ich mich in dem Haus befand das der Person vor mir gehört. Mit einem Sprung war ich aufgestanden. Es fing sofort alles an sich zu drehen. Kraft hatte ich immer noch nicht, doch den willen zu Kämpfen. Den Jungen, in meiner Welt maximal 5000 Jahre alt, schrie ich an. Ich schrie vieles, an das ich mich nicht mehr erinnere und auf das ich auch nicht wirklich Stolz bin. An den Kampf den wir führten erinnere ich mich ebenfalls nicht. Gewonnen hatte er. Am Ende lag er auf mir und zog mir vorsichtig das Messer aus der Hand. Ich fing sofort an zuheulen da ich nicht verstand was passiert und vor allem da ich einfach nur Angst hatte. Er versuchte mich zu beruhigen doch seine Versuche machten es nur noch schlimmer. Er reichte mir ein Taschentuch und versuchte mir zu erklären, dass er nicht vor hat mich zu töten. Als ich wieder aufstehen wollte half er mir mich auf das Futon zu setzen auf dem ich vor 5 min noch gelegen und gedacht habe ich sei tot. Er setzte sich mit großem Abstand neben mich und fing an zu erzählen. „Wo soll ich nur anfangen. Ich heiße Flynn und bin 19. Jahre alt. Ich bin ein Mensch so weit ich weiß und wohne in diesem Haus hier.“ Er zeigte um sich herum. „An dem Tag an dem ich dich fand war ich auf der Jagt, also nicht das ich Tiere töten wollte aber ich war mit ein paar Freunden im Wald unterwegs um Mädchen zu beeindrucken. In unseren Gewehren war keine Munition so gesehen, hätten wir, auch wenn wir wollten, nichts erschießen können. Ich wollte eigentlich gerade um einen Baum um ungestört mein Geschäft machen zu können als ich dich fand. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich so etwas Schönes wie dich gesehen. Das du Flügel hast ist mir erst aufgefallen als ich dich meinen Freunden zeigen wollte.“ Beschämt guckte er zu Boden. Ich wusste wie er sich fühlt. Den ersten Menschen den ich je in meinem Leben gesehen hatte hab ich 50 Jahre nicht aus den Augen gelassen, da ich wissen wollte wie das Leben ohne Flügel ist. Als er dann starb hab ich tagelang geweint obwohl der Mann nicht mal wusste, dass ich existierte.
„Ich habe also meine Freunde zu mir gerufen und wollte, dass sie dich ansehen. Sie haben sich erst über mich lustig gemacht, da sie dachten ich wäre nur zu doof um meine Hose aufzumachen oder ähnliches. Als sie dann dich sahen waren sie genau so von der Rolle wie ich. Dein Leben war ihnen egal aber nicht deine Flügel. Sie machten Fotos und wollten sie direkt bei Facebook hochladen, doch ich riss ihnen die Handys aus den Händen und schleuderte sie in den See. Ich hab dir mein T-Shirt übergezogen und musst es wegen deine Flügel am Rücken aufreißen.“ Ich schaute an mir runter. Ich trug tatsächlich ein T-Shirt. Der Grund warum es so eng war, war der, dass es nass war. „Ich trug dich zu mir nach Hause zog dir noch eine Boxershort von mir an und habe so gut es geht deine Wunden versorgt. Das Gift in deinem Bein hat mir zuschaffen gemacht. So etwas hab ich noch nie gesehen. Ich hab alles Mögliche ausprobiert um es aus deinem Körper raus zubekommen um am Ende festzustellen das ich es raussaugen muss.“ Während seiner Erzählung war ich unweigerlich näher an ihn rangerückt. Auch wenn er nur ein mickriger Mensch war dessen Leben in meiner Welt nicht Wert war, zog mich irgendetwas an. „Als ich meinen Eltern erzählte das ich dich solange aufnehme wie du willst haben sie mich ins Gästehaus verbannt. Dich gleich mit. Jetzt kommunizieren wir übers Telefon das sich sie sich weigern mich zu sehen.“ Er machte eine Pause und schaute mir in die Augen. „Noch fragen?“ Sein lächeln war unglaublich Freundlich und ehrlich gemeint. „Was ist Facebook?“ Als er meine Frage hörte lachte er direkt darauf los, doch als er erkannte, das ich es ernst meinte schaute er mich verwundert an. „Ihr habt in eurer Welt nicht so etwas wie Facebook?“ Ich schüttelte den Kopf, was ihn offensichtlich noch mehr verwunderte. Dann beantwortete er mir meine Frage. „Das ist das größte soziale Netzwerk im ganzen Internet.“ Ich nickte langsam. Den Moment voller Ausgelassenheit wurde durch ein erneutes Klingeln des Telefons zerstört. Er schaute auf die Nummer, schnaufte und ging ziemlich unfreundlich dran. „Was? … Nein! … Nein! … Sie ist auf gewacht!“ In seiner Stimme war deutlich zu hören das er das „sie“ betonte. „Wie oft noch, das ist mir egal. Ich möchte mit ihnen nichts mehr zu tun haben. Nicht nach der Aktion im Wald.“ Dann legte er erneut einfach auf. „Sorry, äm das war mein Dad er sagte meine Freunde sind da.“ Es trat erneut schweigen ein. Mir war es im Gegensatz zu ihm nicht unangenehm. Ich genoss die Stille. „Will… Willst… Willst du ein Bad nehmen?“ Er klang ziemlich nervös bei der Frage. „Gern“, ich lächelte. Er half mir auf und führte mich aus dem Zimmer raus. Auch wenn der Weg sehr kurz war, war er für mich ziemlich anstrengend. Meine Flügel hingen schlapp von meinem Rücken runter und mein Bein schmerzte bei jedem Schritt. In einem weiß gefliesten Raum angekommen half er mir den Pool zu steigen. Das Wasser war angenehm warm. „Soll ich noch bei irgendwas helfen?“ Er schien immer noch ziemlich nervös. „Kannst du mir die Verbände abmachen?“ „Klar und wie?“ Er schien wirklich total planlos. Es fiel mir wirklich schwer ihn davon zu überzeugen, das er ins Wasser steigen muss und sie von meine Flügeln und meinem Bein zu lösen. Als er sich dann schließlich seiner Kleidung bis auf seiner Badehose entledigt hatte stieg er endlich rein. Mein Bein war schnell auf gepackt. Die Wunde war kein bisschen verheilt. „Wie ist das möglich. Ich habe doch alles Mögliche getan.“ „Ich bin unsterblich nur indem ich meinem Körper sage er soll heilen tut er es. Bei meinen Flügeln wir es das Gleiche sein.“ Als er sie auspackte, darauf bedacht sie nicht anzufassen, behielt ich Recht. Als er fertig war, sagte ich: „Ich möchte dich jetzt bitten zugehen. Ich will mich heilen“ Ohne eine Frage zustellen ging er aus dem Raum. Nachdem er die Tür verschlossen hatte begann ich mit einem immer lauter werdenden Singsang. Ich sang in der alten Sprache der Engel. Im Wasser tanzte ich umher und fing langsam an zu brennen. Das Feuer wurden heller und breitete sich im meinem Körper aus. Als es mich komplett ausgefühlt hatte hörte ich auf zu singen und zu tanzen und setzte mich in die Mitte des Pools. Das Feuer wurde heller und heller. Mit einem Lauten schrei verschwand der Schmerz mit dem Feuer. Ich öffnete die Augen und schaute mich um. Das Wasser hatte seine Wirkung getan. Es hat wie immer verhindert, das ich alles um mich herum in Flammen setze. Ich trug jetzt meine Engelsrobe. Das Kleid hatte genau die Farbe meiner Augen. Es war wie immer Hauteng und bedeckte nur das Nötigste. So etwas wie Scham gab es in unserer Welt nicht. Als ich mich umdrehte starrten mich 20 Augenpaare mit verschiedenen Gefühlen in den Augen an. „Ihr müsst wohl Flynns Freunde sein? Nett euch kennen zu lernen.“ In meiner Stimme lag kein einziges Gefühl. Doch ich spürte wie die Jungs es mit der Angst zu tun kamen. Ohne das auch nur noch ein Wort gewechselt wurde liefen sie aus dem Haus. „Wie hast du das gemacht?“ „Die Anwesenheit von Engeln ist für viele Menschen unerträglich. Wieso das bei dir nicht der Fall ist weiß ich allerdings nicht.“ „Sie ist unerträglich für mich. Mein Kopf sagt mir ununterbrochen ich soll weglaufen doch dich wehre mich dagegen. Wieso ich das tue weiß ich allerdings auch nicht“ Es trat eine Lange Pause ein in der wir ins Wohnzimmer gingen. „Jetzt bist du dran mit erzählen!“ „Ok.“ Ich nickte. „Mein Name ist Philippa Madlene Jennifer Lealine Pianie Teine. Ich bin 4308 Jahre alt. Das sind ungefähr 16 Menschen Jahre.“ Mehr sagte ich nicht. Von ihm hatte ich ja auch nicht mehr erfahren. Mich wunderte das er weder bei meinem Alter zurückt zuckt noch protestierte als ich ihm nicht mehr sagen wollte.
Die Monate vergingen und Flynn und ich kamen uns näher. Seine Eltern weigerten sich immer ihn wieder bei sich wohnen zulassen solange ich da bin und seine Freunde hatte nach wie vor Angst vor mir. Da ich nachts sehr oft weinte blieb mir nach ungefähr einem Monat nichts anderes über als ihm mehr zu erzählen. Also erzählte ich ihm eines Nachts alles. Wie meine Welt starb und wir Engeln jetzt auf der Erde gefangen sind. Ausgestoßen und zum Tode verurteilt, durch das Gift das uns die Modadioria verpassen. Es schwächt uns sofort. Auch wenn wir wissen wir können es einfach mit Seife auswaschen haben wie meistens nie das Glück jemanden zu finden der uns Hilft.
Eines Nachts nachdem ich wieder verheult aufgewacht bin saß Flynn bereits neben mir. „Wieder der Gleiche Traum“ Ich nickte nur. Er setzte sich neben mich in mein Bett, wie immer bedacht nicht meine Flügel zu beführen und fing an über die letzten Fußballergebnisse zu reden. Ich hatte immer noch keine Ahnung wie dieser Sport funktioniert doch hörte gerne zu wie er mit geduld versuchte mir es zu erklären. Er war gerade in das Spiel des SV Venus gegen die BV Genau vertieft als ich sagte: „Na los fass sie an!“ Erschaute mir total verdutzt an. „Ich soll was tun?“ „Du sollst meine Flügel anfassen.“ „Sagtest du nicht der Mann oder Frau abgesehen der Eltern die Flügel anfasst sein für immer der Partner und man sollte sich überlegen zu wem man das sagt.“ „Ich habe es mir überlegt. Du sollst mein Partner werden, außerdem hast du eh keine Wahl mehr! Als du mich verarztest hast, hast du sie bereits beführt. Und ich sollte dir vielleicht sagen das du jetzt wie ich unsterblich bist, und das dir bei unserem ersten Kuss Flügel wachsen.“ „So was hättest du mir ruhig früher sagen können. Dann hätte ich dich gleich im Wald sterben lassen.“ „Das wäre auch Ok gewesen. Ich war so oder so schon fast tot. Als du gekommen bist hatte ich mit meinem Leben bereits abgeschlossen und meinen letzten Atem zu getan.“ Ehr schaute mich total entsetzt an. Doch dann war ein unbeschreiblich Schönes lächeln auf seine Lippen zusehen. „Na dann, her mit meinen Flügeln.“ Sein Kuss war wunderschön und viel zu schnell vorbei. Seine Flügel schossen regelrecht aus seinem Rücken. Sie waren das genaue Gegenteil von meinen. So wie es immer war. Doch anstatt sie zu bewundern küsste er mich noch mal und noch mal. Er trug jetzt genau wie ich seine Engelsrobe, die die Farbe seiner Augen hatte. Ich fühlte mich wie auf Wolke als er mich auf das weiche Bett schubste. Es schien als wäre nichts mehr real. Nichts mehr wirklich. Bevor sich unsere Lippen erneut berührten frage ich: „Bin ich tot?“ Er schaute mich an und sagte …
Tag der Veröffentlichung: 22.06.2013
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Widmung:
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