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Alles worüber ich nachdenken kann...

Mein Leben? Ja, das, das war noch nie so schön, wie man es sich wünscht und das sag ich mit 15. Mein Leben ist das reinste Schauspiel.Ein schlecht gemachtes Schauspiel. Ich wünsche mich manchmal in die frühe Kindheit zurück. Da war alles noch so einfach und sorglos. Doch wenn ich ehrlich sein soll war die auch nich so toll.

Das ist schon merkwürdig zu wisssen das das eigene Leben eigentlich total verkorkst ist. Wenn ich nachts im Bett liege und versuche zu schlafen ist es am schlimmsten. Es kommen alle bösen, traurigen, schweren und angsteinflößenden Gedanken und Erinnerungen. Ich sehe dann nur ins Dunkele und sehe in der Ferne eine leuchtende Mauer aus Freude und Lachen. Ich gehe darauf zu und schaue dahinter. Doch dort steht ein kleines dunkles Haus mit einer kleinen eingeritzten Tür. Ich denke zuerst, dreh um und geh wieder zu der leuchtenden Wand, doch ich kann nicht und gehe Richtung Tür. Ich drehe am Knauf und öffne sie. Zuerst sehe ich nichts. Doch dann sehe ich in der Ecke ein kleines Mädchen mit Strohblondem Haar und einem Himmelblauen Sommerkleid kauern und weinen. Ich gehe zu ihr und als ich sie tröste und sie aufschaut, sehe ich- das ich das bin, in meinem Lieblingskleid und aufgekwollenen Augen, sitze ich da und sehe mir selbst in die traurigen Augen. Ich frage das kleine Ich was passiert sei und sie sagt nur mit krächzender Stimme: >Mama und Papa haben gestritten und geschrien. Ich hab Angst bekommen und hab meinen Teller fallen lassen. Mama hat mich aufeinmal angeschrien und gehaun. Dann wollt ich einfach nur noch weg, aber sie wollt mich nich loslassen und hat nur noch gehaun und geschrien. Ich bin einfach nur noch... < Weiter konnte mein kleines Ich nicht reden, denn sie weinte schon die ganze Zeit und hatte jetz komplett ihre Worte verschluckt und schluchzte nur noch vor sich hin. Ich hatte auch begonnen zu weinen und umarmte sie.

Doch sie schien nichts zu spüren, denn sie weinte weiter und konnte nicht mehr aufhören. Ich stand einfach auf und drehte um und ging. Ich wollte noch nicht gehen. Ich wollte sie trösten und sie fester umarmen, um auch mich zu trösten. Doch ich ging. Ich ging aus dem Haus, schloss die Tür, ging an der Mauer vorbei und ging Richtung Finsternis. Ich wollte einfach wieder umdrehen und wieder bei ihr sein. Alles in mir schrie danach. Doch ich ging tiefer in die Dunkelheit und das Licht der Wand verschwand langsam. Ich sah in die Finsternis und hatte wieder dieses eigenartige Gefühl, das mir sagte, dass ich hier hin gehörte und hier lebte. Ich soll mir Geschichten und Bilder ansehen und mitfühlen. Und so ging ich geradeaus in ein unbekanntes Land.

Ich ging immer weiter und dann kam ein seichtes Licht am Ende des Horizonts. Ich begann zu rennen und kam wenig später dort an, wohin ich wollte. Ich sah eine weiße Tür, die ich nur zu gut kannte. Die alte weißlackierte Holztür mit ihrer goldenen Klinke. Ich öffnete sie schnell und sah alle meine Freunde im Raum sitzen. Ich begann zu strahlen und stetzte mich direkt neben Lukas, meinen großen Schwarm, der doch mit meiner besten Freundin zusammen war. Ich hörte schlagartig auf zu lächeln und drehte meinen Blick Richtung Tür. Ich erschreckte, als sie direkt hinter mir stand und mich begrüßte: > Hi Emmiy! Du hast ganz schön lange gebraucht, hihi<

(Manchmal glaub ich das nich. Einerseits bin ich superfroh so gute Freunde habe, andererseits find ich es einfach unglaublich dass meine Eltern sich nicht mehr um mich kümmern. Ich bin mit meiner 13-jährigen Schwester, die Einzige, die sich umm etwas kümmert. Naja nich so einfach wenn man vllt 3 Stunden am Tag Freizeit hat und dann noch einen Stapel mit Hausaufgaben hat. Echt Schei*e oder? Naja wenigstens habe ich Kati und Karo...keine Ahnung wer das is? Lest einfach weiter^^)

Ich hätte sie schon viel früher treffen müssen. Als ich gehasst war in meiner Klasse, bei meinen Freunden und ich nur noch lernte. Die Lehrer lobten mich immer wieder, was nur ein kleiner Trost war. Alle hassten mich, ich war besser als sie. Sie glaubten, ich würde besser behandelt werden. Sie gingen mir aus dem Weg oder beschimpfen mich mit: > Du stinkst! Geh doch in dein Kuhkaff und verrotte! < oder > Geh weg! Du bist eklich! Ich will keinen Streber als Freund<

Dies machte ich drei Jahre mit und dann kamen die Probleme. Zuerst waren es Kopfschmerzen dann Schlappheit und am Ende hatte ich es akzeptiert und war gefühlslos. Ich ging zur Schule lernte und kam nach hause. Es war in der letzten Klasse der Grundschule. Ich sehnte mich nach einem Neuanfang. Irgendetwas. Nur ein bisschen anders. Und dann war der letzte Schhultag. Ich bekam mein Zeugnis und wenig später gingen alle. Ich ging zur Haltestelle und sah zu wie die anderen sich weinend in den Armen lagen. Zu mir kam nur meine Klassenlehrerin. Sie war wie eine Mutter für mich. Denn die bei mir zuhause war garstig und sehr leicht reizbar. Ich umarmte meine Lehrerin und sah ihr traurig in die Augen. Sie lächelte mich an und sagte: > Ich werde dich auch sehr vermissen, aber wir sehen uns sicher nicht zum letzten Mal. < Ich liebte es wie sie mit mir sprach, so einfühlsam und freundlich, ganz anders als bei mir zuhaus. Ich würde die Lehrer schon vermissen, doch meine Mitschüler würden mich sicher nicht mehr brauchen. Ich war für sie ein Klassenmitglied oder eine Bekannte, aber keine Freundin. So kam nun auch endlich der Bus und ich stieg lustlos ein. Der Busfahrer namens Heiko fragte mich sofort: > Was schaust du denn so traurig? War das Zeugnis denn so schlecht? < Ich zeigte ihm beide Seiten nachdem ich mich gesetzt hatte und packte es wieder in die Tasche. Er sagte nur erstaunt: > Ist doch super nur einsen und zweien! Ach ja deine Freunde stimmts? Die siehst du heute nich zum letzten Mal, versprochen. < Ich starrte weiter auf den Boden des Buses. Dann packte ich meine Tasche und ging ein paar Sitze weiter nach hinten, denn der Bus war fast leergefehgt (so wie immer). Ich warf die Tasche auf den Sitz und packte mich direkt daneben hin.

Doch plötzlich öffnete Heiko nochmal die Bustür und ein großer Junge mit langen braunen Haaren stieg ein. Er ging langsam an mir vorbei, sodass ich in Ruhe sein Gesicht studieren konnte. Er hatte blasse Lippen ein ovales Gesicht und ein paar Augen, die mich sofort festhielten. Ich war nur kurz mit meinem Blick über sein Gesicht gefahren, doch ich konnte sie nicht mehr vergessen. Diese wunderbaren Augen. Sie waren so tief und geheimnisvoll. Ich wollte mich umdrehen, ihn ansprechen. Doch ich konnte nicht. Die langen Jahre der Peinigung hatten mich geprägt. Ich blieb still sitzen und sah die ganze Zeit aus dem Fenster. Ich musste blizeln, denn die Sonne blendete. Als wir im nächsten Ort waren, merkte ich, wie die Tür hinter mir sich öffnete und hörte laut die Schuhe des Jungen. Ich glaubte er würde jemanden besuchen, da er älter als ich war(so sah er jedenfalls aus) und ich ihn zum ersten Mal sah. Ich dachte, ich würde ihn nie wieder sehen und dachte erst gar nicht daran, ihn anzusprechen. Ich saß bis zur Endstation im Bus und stieg dann aus um nach hause zu gehen. ....

Mitten in den Ferien fragte mein Vater, ob ich ihm helfen will. (Ich helfe ihm gern, er bringt mir viel bei und ich lache viel mit ihm. Er ist ein toller Vater). Es war eine große Lieferung, die er einem altbewährten Kunden brachte. Ich hörte seinen Namen oft, aber ich hatte ihn nie gesehen. So brachte mich auch die Neugierde dazu, mitzufahren. Es dauerte nicht lange bis zum Nachbarort und ich wusste bereits, dass hier der Kunde wohnt. So fuhren wir auf dem alten Weg Richtung Hauptstraße und bogen dann nach rechts. Das Haus stand in einer Nebenstraße. Wie der Zufall es wusste, wohnte in der gleichen Straße eine ehemalige Freundin von mir. Doch fuhren wir an dem Haus vorbei und hielten ungefähr 100 Meter weiter vor einem alten Haus. > Ist es hier? <, fragte ich meinen Paps und er nickte stumm. Ich stieg aus und holte das erste Paket. Mein Paps kam wenig später mit zwei weiteren hinterher. Ich ging Richtung Hof und klingelte. Mir öffnete ein Mann mittleren Alters und schickte mich direkt zum Hof, wo ich es abstellte und meinem Vater weiter beim tragen half. Als wir halb fertig waren kamen auch zwei Söhne von dem Herrn aus dem Haus und halfen uns. Nun begann ein Hund laut zu bellen und kam an ein Gitter gerannt. Er bellte lange und langsam wurde es nervig. Als er schlagartig aufhörte zu bellen, sah ich kurz desinteressiert auf, um dann erschrocken in das Gesicht von dem Jungen aus dem Bus zu sehen. Er sah mich an und fragte, ob alles ok wäre. Denn ich sah aus, wie ein Gespenst und hatte das Paket fallengelassen, dass ich gerade noch trug. Als ich nicht antwortete, sah er mich prüfend an und fragte mich erneut. Diesmal nickte ich helftig und nahm schnell das Paket und trug es weg. Zum Glück hatte das niemand mitbekommen, aber es war schon so peinlich genug. Denn ich hatte eine alte Arbeitshose an, die mir viel zu groß war und überall Löcher hatte. Ich war froh, dass wir fertig waren. Mein Paps holte noch schnell das Geld und schon waren wir weg. Ich fragte mich die kurze Fahrt bis nach hause, ob es ihm aufgefallen war und ob er mich erkannt hatte. Aber er hätte wahrscheinlich anders reagiert....oder?....

So waren die Ferien bald um und die neue Schule wartete auf mich. Ich fuhr normal mit dem Bus und fuhr bis zur nächsten größeren Stadt. Ich kam an und alles war so groß. Der erste Tag war nicht so besonders und die ersten Wochen auch nicht. Ich kannte viele nicht und fand nicht sehr schnell Freunde. Die, mit denen ich mich abgab waren nicht sehr nett zu mir und so ging ich lieber allein umher. Ich war wieder allein. Ganz allein. Die Depressionen hatten schon vor langem angefangen, aber ich sagte nichts, denn ich glaubte, die Traurigkeit würde vergehen. Das erste Jahr war bald vorbei und ich hatte immernoch keine Freunde gefunden. Ich glaubte, es würde wieder so gehen, wie die Jahre zuvor.

Doch im zweiten Jahr änderte sich alles. Ich ging zu meiner Patin in den Club und unterhielt mich mit den Großen. Ich fühlte mich hier wohl. Hier waren alle nett zu mir. Ich ging immer wieder hierher und traf viele meiner neuen (Freunde). Ich ging wieder einmal dort hin und traf meine Patin. Sie war immer nett und fragte mich immer, ob alles ok sei. Doch diesmal war auch noch jemand anderes da. Es war der Junge aus meinem Nachbarort. Er saß neben einem Rotschopf den jeder nur Gäbel nannte und redete mit den Großen. Ich fragte meine Patin, wie der Junge denn heißt und sie meinte er ist Lukas aus der 9.Klasse. Sie sah mich an und fragte, ob ich ihn kenne. Ich sagte, dass er ein Bekannter von mir sei und beließ es dabei. Ich ging zu ihm und setzte mich auf die Couch. Er schaute mich kurz an und begrüßte mich. Ich grüßte zurück und er war schon wieder weg mit den Gedanken. Ich traf ihn immerwieder im Club und redete mit ihm über Bücher, da er mich einmal über eines reden hörte, dass er schon gelesen hatte und so begann unsere Freundschaft.

Ich fragte mich oft, ob er mich nicht wiedererkannte oder ob ich ihm total egal war. Auf jeden Fall war er für mich einer meiner besten Freunde. Tief in mir wusste ich schon viel zu lange, dass ich ihn seit der ersten Begegnung liebte, ich sagte es aber nicht. Da ich immer verachtet wurde und so glaubte, mich würde sowieso nimand lieben wollen. Das wurde mir auch immer wieder klargemacht. Aber das rieb nur noch mehr an meinem nicht vorhandenen Ego. Also war ich schon ganz froh, wenn jemand mit mir redete.

Aber ich habe ja nicht nur Lukas, sondern auch meine beiden besten Freundinnen. Ich könnte mir echt keine besseren wünschen. Ich lernte sie auch im Klub kennen( wo denn wohl sonst...auf Klo oder was). Naja ich saß dort und kein Schwein das ich kannte war dort. Also saß ich allein und muksmäuschen still dort auf dem Sofa und hörte den anderen beim reden zu. Da sah ich zwei Mädchen, die mir gegenüber saßen. Das eine las in einem merkwürdigen Comic, das ich aber schon irgendwo gesehen hatte und das andere redete ununterbrochen auf sie ein. Sie tat mir irgendwie leid, aber das ging mich ja nichts an...

So ging das ein paar Tage und ich wollte einfach mal wissen worüber die beiden da immer sprachen, weil ich es nich ganz verstand. Ohne das ich es wollte, fragte ich die ruhigere was sie las und woher sie das alles denn überhaupt kennen. Doch die andere antwortete schneller und fragte: < Kennst Naruto oder One piece? Die sind total genial! Und das was Kathlen da liest nennt man Manga und is eingentlich nichts anderes als ein Comic. Bloß diehier sind aus Japan. Also kennst du eines der beiden?? >, endete die quirlige, lockige Brünette. Ich sah erstmal etwas verwundert an und musste kurz überlegen, dann sagte ich immernoch nachdenklich: < Naja, wenn du das aus dem Fernsehn meinst dann vllt ein bisschen, aber nich so richtig.> < Gott!! Wie kann man das denn nich kennen?? >, fragte sie hysterisch. Ich sagte nur schnell: < Ich hab nich gesagt, ich kenn es nich, ich kenn es einfach nur nich so gut, das is alles >. < Aha!! Und wie findest du sie??? >, fragte sie nur noch schnell weiter. < Naja also Naruto is nich so meins, weil ich die ganze Sache nich ganz verstehe, aber One piece is eigentlich ganz witzig, besonders der Strohhut^^ >, meinte ich nur kleinlaut und wartete auf ihre neue Reaktion. < Na dann gehts ja...Ach ja ich bin übrigens Kati und das hier neben mir is Kathlen, die ich vorhin schon erwähnt habe. Und wie heißt du?? >, meinte sie nur darrauf. < Ach ja, sorry. Ich bin Elisabeth oder auch bekannt als Lieschen. >, meinte ich zu ihr. < Das is ja witzig meine Cousine heißt auch Elisabeth, aber wir nennen sie alle nur Elma, wegen ihrem Nachnamen Marx, da passt das ganz gut^^ >, sagte sie und verpasste mich damit den neun Spitznamen Elma. Nach einer weile gequatsche frage ich nur: < Kannst du eigentlich auch was sagen? > und sah Kathlen an, die immernoch in ihrem Manga vertieft war. < Hm? Was? >, fragte sie dann ziemlich irritiert. Kati sah sie nur schräg an und fing an zu lachen. Ich sah sie leicht irritiert an und sie lachte nur noch mehr. < Ihr müsstet euch mal sehen!!! Ihr kuckt ja wie Schränke total zum weglachen > und kicherte weiter. Ich muss zugeben, ich konnte mir das grinsen auch nich verkneiffen und fing auch an zu lachen. < Was is denn so lustig? >, fragte eine immernoch ziemlich irritierte Kathlen. < Naja du hast echt lustig ausgesehen >, meinte ich nüchtern zu ihr. < Nein nich nur lustig, sondern zum totlachen ^~^ > und fing wieder an zu lachen. Ich flühlte mich richtig wohl dort. Die beiden konnten Dinge in mir wecken, die ich seit Jahren nicht mehr kannte. Ich wurde immer mehr zum Kind und war froh darüber. Denn sie wurden zu meinen besten Freundinnen und das lag nicht nur an ihren so sehr unterschiedlichen Charakteren zu denen ich perfekt passte. Nein, es war auch unser gemeinsames Hobby, das uns zusammenschweißte.

Wir sind noch bis heute beste Freunde und ich will, dass das auch so bleibt^^. Sie können mich jedesmal aus diesem dunklen Loch ziehen. In eine Welt, die nur uns gehört. Ganz allein uns. Ich danke euch Kati, Karo, ihr seit die besten, die man sich wünschen kann. So soll es am besten immer bleiben, auch wenn sowas wie bei Lukas passiert bleiben wir immer zusammen. Und als Tipp für alle, die solche besten Freunde noch nich gefunden haben. Wartet immer darauf und sie werden kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.

Eure Emmiy^^

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch besonders meiner Familie und meinen Freunden^^. Ja Kati und Kathlen ihr seit gemeint ^^ und nich mehr über die Namen meckern ok?

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